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Schutz durch DIN VDE

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löser und einen thermischen Auslöser. Der thermische<br />

Auslöser wird vom Anwender auf den<br />

Bemessungsstrom eingestellt, z. B. auf 16 A, der<br />

elektromagnetische Auslöser ist vom Hersteller<br />

fest auf eine erheblich größere Stromstärke, z. B.<br />

auf 60 Aeingestellt (Bild 1). Zudiesen Überstrom-<br />

<strong>Schutz</strong>einrichtungen gehören die Leitungsschutzschalter<br />

der Typen A(bisher Z), B, C, Dund Esowie<br />

die Motorschutzschalter mit thermischer Auslösung<br />

und elektromagnetischer Auslösung.<br />

<strong>Schutz</strong>schalter mit kombinierter Auslösung bewirken<br />

bei Überlastung infolge ihres thermischen<br />

Auslösers das Abschalten und bei Kurzschluss<br />

infolge des elektromagnetischen Auslösers.<br />

Leitungsschutzschalter der Typen B und C<br />

verwendet man für die Beleuchtungs- und<br />

Steckdosenstromkreise, des Typs K für Motorstromkreise<br />

und Azum <strong>Schutz</strong> von Halbleitern.<br />

Auch Schmelzsicherungen (Diazed, Neozed, NH-<br />

Sicherungen) können bei Überlastung einen gewissen<br />

<strong>Schutz</strong> darstellen und schützen bei Kurzschluss<br />

fast immer.<br />

www.conrad.de<br />

430.2 <strong>Schutz</strong> bei Überlast<br />

Protection in Case of Overload<br />

Der <strong>Schutz</strong> bei Überlast wird <strong>durch</strong> Überstrom-<br />

<strong>Schutz</strong>einrichtungen erfüllt, welche einige Zeit<br />

nach dem Eintreten der Überlastung abschalten.<br />

Das ist zulässig, weil auch die Zunahme der Leitungstemperatur<br />

<strong>durch</strong> eine zu große Stromstärke<br />

einige Zeit lang ungefährlich ist. Die Leitung<br />

braucht einige Zeit, bis sie unzulässig warm wird,<br />

und außerdem halten die Isolierstoffe kurze Zeit<br />

wesentlich höhere Temperaturen als im Dauerbetrieb<br />

aus. Der <strong>Schutz</strong> bei Überlast wird <strong>durch</strong> die<br />

nebenstehenden Bedingungen erreicht.<br />

Bei einstellbaren Überstrom-<strong>Schutz</strong>einrichtungen,<br />

z. B. Motorschutzschaltern oder Schützern mit thermischem<br />

Überstromrelais, gilt als I N (Bemessungsstrom,<br />

Nennstrom) der eingestellte Wert.<br />

Beispiel:<br />

Ein Drehstrommotor hat einen Bemessungsstrom von<br />

24 Aund ist in einer bestehenden Anlage mit einer Leitung<br />

angeschlossen, deren Belastbarkeit 28 Abeträgt.<br />

Der Überlastungsschutz soll <strong>durch</strong> einen auf 24 Aeingestellten<br />

Motorschutzschalter erreicht werden, bei<br />

dem der Auslösestrom 1,3 · I N ist. Ist der <strong>Schutz</strong> bei<br />

Überlast gewährleistet?<br />

Lösung:<br />

I B =24A,I N =24A,I Z =28A,I 2 =1,3 ·24A=31,2 A<br />

I B ≤ I N ⇒ 24 A ≤ 28 Aist erfüllt,<br />

I Z ≥ I N ⇒ 28 A ≥ 0,69 ·31,2 A=21,6 Aist auch erfüllt.<br />

Der <strong>Schutz</strong> ist gewährleistet.<br />

1.43 <strong>Schutz</strong> bei Überstrom/Protection against Overcurrent 43<br />

Zeit t<br />

Millisekunden Sekunden Minuten<br />

IB IN IZ I2 100<br />

40<br />

10<br />

4<br />

40<br />

20<br />

1<br />

1<br />

10<br />

5<br />

2<br />

200<br />

50<br />

20<br />

5<br />

2<br />

1,5<br />

I 2 ≤ 1,45 · I Z<br />

I Z ≥ 0,69 · I 2<br />

2<br />

K+A<br />

B+C<br />

3<br />

Bemessungsstromregel:<br />

I ≤ I ≤ I B N Z<br />

1 2<br />

Betriebsstrom des Stromkreises<br />

Bemessungsstrom der Überstrom-<strong>Schutz</strong>einrichtung<br />

Strombelastbarkeit der Leitung oder des Kabels<br />

Auslösestrom der Überstrom-<strong>Schutz</strong>einrichtung<br />

(großer Prüfstrom)<br />

EineentscheidendeGrößeistdieStrombelastbarkeit<br />

der Leitung. Diese wird begrenzt <strong>durch</strong> die Temperatur<br />

der Leitungsisolierung. Damit hängt die Strombelastbarkeit<br />

ab von der Art der Leitung einerseits<br />

und von der Kühlung der Leitung andererseits. Die<br />

Kühlung ist vor allem abhängig von der Verlegeart,<br />

aber auch von weiteren Umständen, z. B. der Umgebungstemperatur<br />

und der Häufung von Leitungen.<br />

Die Strombelastbarkeit von Leitungen hängt von<br />

mehreren Parametern (Hilfsvariablen, Umständen)<br />

ab.<br />

Die Parameter Leitungsart und Verlegeart sind<br />

<strong>durch</strong> die Gruppeneinteilung A1 bis Gberücksichtigt<br />

(Tabellen 1und 2, folgende Seiten).<br />

Die Strombelastbarkeit von Leitungen ist in <strong>DIN</strong> <strong>VDE</strong><br />

0298 angegeben, und zwar wegen internationaler<br />

Normung für eine Umgebungstemperatur von 30 °C.<br />

In Deutschland genügen fast immer 25 °C. Deshalb<br />

sind im Anhang von <strong>DIN</strong> <strong>VDE</strong> 0298, Teil 4, die wichtigsten<br />

Werte auf 25 °C umgerechnet angegeben.<br />

5<br />

Ü/Ü N<br />

10<br />

D<br />

A B C K<br />

Bild 1: Auslösebänder von Leitungsschutzschaltern der Typen A,<br />

B, C, D, Eund K. Wegen der Herstellungsstreuung können nur<br />

Bänder angegeben werden, in denen die Kennlinie liegt.<br />

E<br />

30

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