Schutz durch DIN VDE
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1.53 Schalt- und Steuergeräte /Switchgears and Controlgears<br />
Deshalb können RCDs vom Typ Bmit I ∆N =30mA<br />
oft nicht eingesetzt werden.<br />
Die Typen Aund Bder RCDs gibt es mit eingebauten<br />
Überstrom-<strong>Schutz</strong>einrichtungen als RCBO 1<br />
und ohne eine Überstrom-<strong>Schutz</strong>einrichtung als<br />
RCCB 2 .<br />
Zu den RCDs gehören auch die Fehlerstrom-Auslöser<br />
RCUs (Residual Current protective Units =Reststrom-<strong>Schutz</strong>einheit)<br />
zum Anbau an Leitungsschutzschalter<br />
und die Leistungsschalter mit<br />
Fehlerstrom-Auslöser CBR (Circuit Breaker RCD).<br />
Wenn der Anlagenstrom größer ist als der<br />
Nennstrom der RCDs, verwendet man eine RCU<br />
mit Leitungsschutzschalter oder einen Leistungsschalter<br />
mit CBR.<br />
Vermeiden unerwünschten Abschaltens<br />
Beim Einschalten einer Anlage kann es <strong>durch</strong> die<br />
Ladeströme von Kapazitäten zum Auslösen der<br />
RCDs kommen. Dagegen helfen RCDs mit Kurzzeitverzögerung,<br />
Kennzeichen K. Bei vielen Anlagen<br />
kann es <strong>durch</strong> Ableitströme zu erheblichen <strong>Schutz</strong>leiterströmen<br />
kommen und damit zum Abschalten<br />
ohne eigentlichen Fehler. Deshalb dürfen diese Ableitströme<br />
nicht mehr betragen als das 0,4-Fache<br />
von I ∆N .<br />
I Ableitstrom<br />
a<br />
I∆N Bemessungsdifferenzstrom<br />
I a ≤ 0,4 I ∆N<br />
Beispiel:<br />
In einer Großküche wird der Ableitstrom zu 80 mA gemessen.<br />
Welcher kleinste Bemessungsdifferenzstrom<br />
ist für eine RCD möglich?<br />
Lösung:<br />
I a ≤ 0,4 I ∆N ⇒ I ∆N ≥ I a /0,4 =80mA/0,4 mA<br />
=200 mA ≈ 300 mA<br />
Wenn mehrere RCDs hintereinander in einer Anlage<br />
vorkommen (Bild 1), können bei einem starken<br />
Fehlerstrom mehrere RCDs abschalten, sodass<br />
auch Stromkreise abgeschaltet sind, in denen kein<br />
Fehler auftritt. Zur Verhinderung verwendet man<br />
für die vorgeschaltete RCD eine für selektive Abschaltung,<br />
Kennzeichen S. Diese RCD arbeitet mit<br />
Zeitverzögerung, sodass zunächst nur die nachgeschaltete<br />
RCD abschaltet. Selektiv verhalten sich<br />
zwei RCDs ohne S, wenn die vorgeschaltete einen<br />
mindestens um den Faktor 3 größeren Bemessungsdifferenzstrom<br />
hat, z. B. 300 mA vor 100 mA<br />
Einer RCD vom Typ Bdarf dabei keine RCD vom<br />
Typ Avorgeschaltet sein.<br />
1 RCBO von Residual Current operated Circuit-Breaker<br />
with integral Overcurrent protection<br />
2 RCCB von Residual Current Circuit Breaker<br />
Tabelle 1: Mögliche Fehlerströme bei Stromrichterschaltungen<br />
(nach <strong>VDE</strong> 0100-530)<br />
Schaltung möglicher Fehlerstrom<br />
E1 mit Glättung<br />
L<br />
B2 mit Glättung<br />
M3<br />
B6<br />
Schaltungen mit mehr als 3Phasen erzeugen<br />
im Sinne der Norm stets glatte Gleichströme.<br />
RCD<br />
TypA<br />
300 mA<br />
Wh<br />
RCD<br />
RCD<br />
TypA<br />
300 mA<br />
TypA<br />
30 mA<br />
Bild 1: Anordnung der RCDs in einer Anlage<br />
ÜF<br />
ÜF<br />
ÜF<br />
ÜF<br />
ÜF<br />
ÜF<br />
ÜF<br />
ÜF<br />
S<br />
t<br />
t<br />
t<br />
t<br />
RCD<br />
TypB<br />
300 mA