STADTSPIEGEL Fördermittel bekommen. Aber selbst im günstigsten Fall würden wir sicher noch das Jahr 2008 zur endgültigen Fertigstellung brauchen. „<strong>Stadt</strong>spiegel“: Wie sieht es eigentlich generell im <strong>Stadt</strong>gebiet aus? Wurden in den 16 Jahren seit der politischen Wende alle Probleme in Sachen Abwasser gelöst, oder haben Sie noch große „Sorgenkinder“? Dr. Heinrich: Wir haben viel erledigt und hatten auch das Glück, dass uns der Freistaat weitgehend mit Finanzmitteln unterstützte. Unser zunächst letztes großes Vorhaben in <strong>Limbach</strong>-<strong>Oberfrohna</strong> ist die Errichtung einer Trennkanalisation für das Wohngebiet „Am Tännigt“, welches wir in den nächsten Jahren in Angriff nehmen möchten. Abwassertechnisch gilt hier dasselbe wie für das Wohngebiet „Am Oesterholz“. Ansonsten haben wir viele Dinge erledigt und den größten Teil unseres Anlagenbestandes auf einen modernen Stand gebracht. Immerhin wurden mehr als 50 Prozent des rund 130 Kilometer langen Kanalnetzes nach 1990 erneuert. Darüber hinaus sind fast 5000 Kubikmeter an Regenrückhaltevolumen geschaffen worden. Nunmehr entsprechen nicht nur die Kläranlagen des Verbandes den allgemein anerkannten Regeln der Technik, sondern auch die Behandlung des zu beseitigenden Regenwassers. Näheres dazu kann übrigens der unlängst vom Verband herausgegebenen Informationsbroschüre „10 Jahre Zweckverband Frohnbach - Zahlen und Fakten“ entnommen werden. Sie ist allen Grundstückseigentümern zugegangen und wird für den interessierten Bürger sowohl in der Verbandsgeschäftsstelle als auch in der <strong>Stadt</strong>information kostenlos bereitgehalten. „<strong>Stadt</strong>spiegel“: Sie sprachen bereits von der Kläranlage in Niederfrohna. Was ist dort noch zu tun und was leistet die Anlage nach ihrer Fertigstellung? Dr. Heinrich: Zur Zeit arbeiten wir am dritten Bauabschnitt unserer Kläranlage, der Anfang 2007 fertig gestellt werden soll. Bereits jetzt ist die Anlage auf modernstem Stand und sorgt dafür, dass das Abwasser der meisten <strong>Limbach</strong>-<strong>Oberfrohna</strong>er und Niederfrohnaer Haushalte so sauber wie technisch möglich in den Frohnbach eingeleitet wird. Die Kläranlage gilt als die größte ihrer Art in Deutschland. Von der Funktionsweise her stellt sie etwas besonderes dar und hat in der Fachwelt viel Beachtung gefunden. Rund 11,3 Millionen Euro haben wir mit Hilfe von Fördermitteln seit 1997 in die Modernisierung der Anlage investiert. Nunmehr wollen wir noch aus dem anfallenden Klärschlamm Biogas gewinnen und mit zwei Stirling-Motoren Strom erzeugen. Dies soll Kosten für die Klärschlammentsorgung und Energiekosten für den Kläranlagenbetrieb sparen. Dafür im Klärwerksbereich robuste Heißluftmotoren einzusetzen, ist weltweit neu. Wir versprechen uns von diesem Modellvorhaben einen recht hohen Wirkungsgrad bei vergleichsweise sehr geringen Betriebskosten. „<strong>Stadt</strong>spiegel“: Herr Dr. Heinrich, vielen Dank für das Gespräch. Wolkenburger „Willkommensschild“ erstrahlt in neuem Glanz Ein neues „Willkommensschild“ steht seit wenigen Wochen wieder am Ortseingang von Wolkenburg. Autofahrer, Radler und Spaziergänger können sich an dem schmucken Bild von Wolkenburg mit 8 Schloss, Kirche und einigen Häusern erfreuen. Ortsvorsteher Reinhard Iser ist glücklich, dass das alte, fast nicht mehr zu erkennende Schild nun in frischem Glanz erstrahlt. Dieser nicht ganz einfachen Arbeit hatte sich Jörg Kemter angenommen. Er war im vergangen Jahr mit seiner 12. Oktober 2006 Auch die Rückseite der Tafel ist ein echter Augenschmaus. Frau Jana und den beiden Kindern aus Penig ins Haus seiner Eltern nach Wolkenburg gezogen. Als freischaffender Künstler betätigt er sich vor allem im Airbrush-Design und verschönert mit dieser Technik Inneneinrichtungen von Läden oder Gaststätten, verschiedenste Außenanlagen oder Autos. Jörg Kemter begann als Hobby mit Airbrush zu experimentieren, mittlerweile hat er dies in Bochum studiert und arbeitet professionell. Seine Kunden finden sich in der Region, aber auch in der ganzen Bundesrepublik. Seine Bilder verschönern beispielsweise den Flughafen Gera-Leumnitz oder die Altenburger Schnapsbrennerei. „Das ‚verwilderte‘ Schild war mir schon lange ein Dorn im Auge und da ich mich der Region sehr verbunden fühle, kam die Idee, es neu zu gestalten“, erzählte er. Nach Fotos und Bildern schuf er eine Bleistiftskizze, die er mit Ortsvorsteher Reinhard Iser absprach. Etliche Stunden arbeitete er dann an der vom Bauhof der <strong>Stadt</strong> vorbereiteten Holzfläche. Zuerst wurde alles grundiert und anschließend die Farbe aufgetragen. Fast alles machte Jörg Kemter normal mit Pinsel, nur einige Details entstanden in Airbrush- Technik. Als zusätzlichen Blickfang verschönerte er auch die Rückseite der Tafel mit einem Blick auf Getreidemühle, Sägewerk und Mulde in warmem Braunton. „Ich freue mich, dass es noch Leute gibt, die gern etwas für ihren Ort tun, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. Ab sofort wird sicher wieder jeder gern an dem schmucken ‘Willkommensschild’ vorbeifahren“, betonte Reinhard Iser. Ortsvorsteher Reinhard Iser und Airbrush-Designer Jörg Kemter freuten sich über das neue „Willkommensschild“ zwischen Kaufungen und Wolkenburg.
12. Oktober 2006 STADTSPIEGEL 9