Aktives Alter - Landesseniorenvertretung NRW e.V.

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Aktives Alter
standen, auf Bedürfnisse und Erfordernisse
der jeweiligen Lebenssituation zu reagieren
(vgl. Kolland 2005, 5).
Damit ist auch die Altersbildung als eine
zentrale Ressource für ein „selbständiges,
aufgabenbezogenes und sinnerfülltes Leben
im Alter“ (Kruse 1999) in den Blickpunkt
gerückt. Altersbildung wird als ein aktiver,
vom Subjekt ausgehender Prozess verstanden,
in dem es nicht nur um die Aneignung
und Erweiterung von Wissen, Fähigkeiten,
Fertigkeiten und Erfahrungen geht, sondern
auch um die Refl exion und Organisation des
Lernens auf persönlich wichtige Ziele hin
(vgl. Kalbermatten 2004, 113 f.).
Ich werde das Thema „Altersbildung“ aus zwei
Perspektiven betrachten: zum einen aus der
Perspektive der Älteren selbst als Lernende,
zum anderen aus der Perspektive derjenigen,
die mit Älteren und für Ältere Lernangebote
und Lernmöglichkeiten bereitstellen.
Die Perspektive der Älteren:
Bildung im Alter
Die Themen und Lernarrangements in der
Altersbildung sind inzwischen ungeheuer
vielfältig und spiegeln die Breite der Lernbedürfnisse
und -erfordernisse in der Altersphase.
Zur Veranschaulichung seien zunächst einige
Beispiele genannt:
In einem Projekt „Lebensqualität im Alter“
werden Menschen im 3. und 4. Lebensalter
dabei unterstützt, ihr Leben selbstverantwortlich
zu gestalten. Gezielt werden
Kompetenzen in den Bereichen Gedächtnis,
Bewegung, Alltagsfähigkeiten und Lebenssinn
gefördert. 1
In einem Modellprojekt „Gesund älter werden
im Stadtteil“ werden ältere, sozial benachteiligte
Menschen, die bisher nicht durch Angebote der
Gesundheits- und Bewegungsförderung erreicht
wurden, in ihrem Lebensumfeld zu einer
gesundheitsförderlichen Lebensweise, zur Auseinandersetzung
mit den Themen Alter und
Gesundheit sowie zum Aufbau und zur
Aufrechterhaltung sozialer Kontakte und Netzwerke
angeregt. 2
In Zeitzeugen-Projekten und Erzählcafés werden
zeitgeschichtliche Erfahrungen Älterer
an die jüngere Generation weitergegeben, in
Gesprächsgruppen werden Lebenserinnerungen
und Geschichten ausgetauscht und in
einem Buch veröffentlicht oder als Theaterstück
inszeniert. 3
In einer Fortbildung „Sozialgeragogik“ qualifi
zieren sich ältere Menschen in der nachberufl
ichen und nachfamiliären Lebensphase,
zum Teil gemeinsam mit jüngeren hauptamtlichen
Mitarbeiter/innen aus der Seniorenarbeit,
für die eigenständige Ge staltung
von Bildungsangeboten im Rahmen einer
modernen Altersbildungsarbeit. 4
Im Projekt „Pfl egebegleiter“ erwerben ältere
Freiwillige Qualifi kationen für die Begleitung
und Unterstützung pfl egender Angehöriger. 5
Im „Virtuellen und realen Lern- und Kompetenz-Netzwerk
älterer Erwachsener“ (ViLE)
arbeiten an Weiterbildung interessierte Ältere
gemeinsam auf den verschiedensten
Interessensgebieten zusammen, unterstützen
sich gegenseitig und stellen ihre Kompetenzen
anderen zur Verfügung. Die neuen Techniken
werden genutzt, um an den gesellschaftlichen
Entwicklungen teilzuhaben, aber auch um sie
kritisch zu begleiten. 6
Im Rahmen eines „Generationennetzwerkes
Umwelt” erproben Einrichtungen aus der
Umwelt-, Erwachsenen- und Familienbildung
neue Wege in der generationenübergreifenden
und seniorenbezogenen Arbeit. In
Lernwerkstätten werden Modelle der Zusammenarbeit
und des Dialogs in umwelt-
1 vgl. http://www.seniorenweb-freiburg.de/lima/Lima.html
2 vgl. http://www.teamgesundheit.de
3 vgl. http://www.forum-seniorenarbeit.de/output/La1/373.145/_/_/tx%7C373.1429.1/_/_.html#6
4 vgl. http://www.koeln.de/branchenfuehrer/pages/front/eintrag.php/32376/Forum-Seniorenbildung-im-
Quaeker-Nachbarschaftsheim-eV-Koeln-Ehrenfeld.html
5 www.pfl egebegleiter.de
6 vgl. http://www.vile-netzwerk.de