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Dr. Gunther Jaegers als Präsident im Amt bestätigt!

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INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V. NR. 2, 2010 - REPORT 13<br />

3 to 7<br />

8 to 14<br />

15 to 21<br />

Ensemble Min-Max<br />

Ensemble Mean 2071-2100 (10 runs)<br />

Ensemble Mean 2021-2050 (11 runs)<br />

Control: Ensemble Mean 1971-2000 (8 runs)<br />

Reference: HBV run 1971-2000<br />

Measurement based 1971-2000<br />

Measurement based 1941-2000<br />

Measurement based 1911-2000<br />

22 to 28<br />

29 to 35<br />

> 35<br />

Abb. 1: Anzahl der aufeinander folgenden Tage mit einem Abfluss von weniger<br />

<strong>als</strong> 750 m3/s (Gleichwertiger Abfluss, GlQ) für den Rhein bei Kaub <strong>im</strong> Vergleich<br />

der Messungen und Projektionen.<br />

xer Berechnungen durchgeführt, die an die verschiedenen<br />

Emissionsszenarien der Kl<strong>im</strong>aforscher anknüpfen. Alle verfügbaren<br />

Emissionsszenarien werden <strong>im</strong> Forschungsprogramm<br />

KLIWAS verwendet. Weiterhin empfehlen Kl<strong>im</strong>aforscher,<br />

möglichst viele globale und regionale Kl<strong>im</strong>amodelle zu<br />

berücksichtigen. Dieser Ansatz wird <strong>als</strong> Multi-Modell-Ansatz<br />

bezeichnet. Auch dieser Empfehlung folgen die KLIWAS-Forscher<br />

des DWD und der BfG, denn jedes einzelne Modell berücksichtigt<br />

unterschiedliche Parameter, jedes Modell hat<br />

Stärken und Schwächen. Würde nur jeweils ein Modell berücksichtigt,<br />

führte dies zu einseitigen Ergebnissen, die wissenschaftlich<br />

nicht brauchbar sind. Deshalb wählt KLIWAS<br />

den zeitintensiveren Weg des Multi-Modell-Ansatzes. Alle erzielten<br />

Ergebnisse durchlaufen weitere hydrologische Modelle,<br />

die auf zukünftige Abflüsse, auf Intensitäten und Häufigkeiten<br />

von Extremereignissen abzielen.<br />

Keine Veränderungen am Rhein zu erwarten<br />

Erste „Modellketten“ des Multi-Modell-Ansatzes wurden <strong>im</strong><br />

KLIWAS Pilotprojekt der BfG für den Rhein gerechnet. Diese<br />

Ergebnisse sind noch mit weiteren Berechnungen zu untermauern.<br />

Sie zeigen bereits, dass in Zukunft keine großen Veränderungen<br />

bzw. Verschlechterungen am Rhein zu erwarten<br />

sind (siehe Abb. 1). Dieses Ergebnis passt zu den<br />

Erkenntnissen, die aus Beobachtungen der Niedrigwasserstände<br />

der letzten 100 Jahre am Rhein<br />

gewonnen wurden. In ihrem Buch „Das Abflussreg<strong>im</strong>e<br />

des Rheins und seiner Nebenflüsse <strong>im</strong><br />

20. Jahrhundert“ zeigen J. U. Belz et al., dass sich<br />

die Situation hinsichtlich Niedrigwasser am<br />

Rhein <strong>im</strong> letzten Jahrhundert stetig verbessert<br />

hat. Das heißt, dass die durchschnittlichen Wasserstände<br />

bei Niedrigwasser heute höher sind<br />

<strong>als</strong> noch vor 100 Jahren. Die niedrigsten Niedrigwasserstände<br />

für den Mittelrhein verdeutlichen<br />

das stabile Abflussreg<strong>im</strong>e des Mittelrheins verglichen<br />

mit dem Hochrhein. Ebenso zeigt der<br />

Vergleich der mittleren und hohen Abflüsse eine<br />

gewisse Trägheit des verkehrsreichen Rheins,<br />

was Berechenbarkeit und Verlässlichkeit bedeutet<br />

(siehe Abb. 2).<br />

„Fahrrinne in der Fahrrinne“<br />

Die Wissenschaftler des Forschungsprogramms<br />

KLIWAS untersuchen neben<br />

den zukünftigen Abflüssen, wie<br />

sich Stofftransporte und Fahrrinnentiefen<br />

kl<strong>im</strong>abedingt ändern könnten.<br />

Das wiederum sind die Eingangsgrößen<br />

für wasserbauliche Anpassungsmaßnahmen,<br />

die die BAW untersucht.<br />

Dies kann zum Beispiel eine<br />

„Fahrrinne in der Fahrrinne“ sein, um<br />

die Schifffahrt bei kritischen Abflüssen<br />

in ungleichwertigen Abschnitten<br />

leichter zu machen. Ebenso werden flexiblere Regelungssysteme<br />

durch die BfG und die BAW in die Forschungsarbeiten<br />

einbezogen. Daneben wird die Gewässerqualität einschließlich<br />

möglicher kl<strong>im</strong>abedingter Änderungen untersucht. Auch<br />

der Frage, ob durch ein verändertes Baggergutmanagement<br />

eine Mobilisierung von an den Sed<strong>im</strong>enten haftenden Schadstoffen<br />

verhindert werden kann, wird nachgegangen. Weiterhin<br />

werden kl<strong>im</strong>abedingte Folgen auf Algenwachstum und<br />

auf pathogene Mikroorganismen untersucht und Anpassungsmaßnahmen<br />

(z.B. reduzierte Nährstoffeinträge <strong>im</strong> Einzugsgebiet)<br />

bewertet. All diese Untersuchungen sind notwendig,<br />

um mit den gewonnenen Erkenntnissen Schifffahrt<br />

und Ökologie <strong>im</strong> Einklang zu halten und zu stärken.<br />

Die Untersuchungsschritte und Entwicklungen <strong>im</strong> Forschungsprogramm<br />

KLIWAS sind bis Dezember 2013 detailliert<br />

geplant. Bis dahin werden Ergebnisse über möglicherweise<br />

veränderte Abflüsse an Rhein, Elbe und Donau für die Zeiträume<br />

bis 2050 und bis 2100 vorliegen. Ferner werden entsprechende<br />

Maßnahmen-Kataloge, die die ökologisch sinnvolle<br />

Anpassung an veränderte Verhältnisse ermöglichen, erarbeitet<br />

sein. Das Forschungsprogramm KLIWAS wird <strong>im</strong> Herbst in<br />

einem „Stakeholder Workshop“ mit Interessensvertretern <strong>im</strong><br />

BMVBS diskutiert werden. Sobald der Termin feststeht, wird<br />

über die Veranstaltung <strong>im</strong> Internet informiert. Weitere Hinweise<br />

und jeweils aktuelle Informationen finden sich unter<br />

www.kliwas.de.<br />

Abb. 2: Verhältnis zwischen Hochwasser und Niedrigwasser an ausgewählten<br />

Pegeln deutscher Flüsse.

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