Dr. Gunther Jaegers als Präsident im Amt bestätigt!

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

8 REPORT - NR. 2, 2010 verdeutlicht die Dimension der Aufgabe, der sich das BMVBS gleich zu Beginn der Legislaturperiode stellt. Die Vorgehensweise des Ministeriums hat bei den Verbänden, die keine Fernstraßen-Lobby betreiben, nicht nur Begeisterung ausgelöst: „Alleingang im BMVBS: Masterplan Güterverkehr wird gefleddert – Staatssekretär als verlängerter Arm der Lkw-Lobby?“ titelte etwa die „Allianz pro Schiene e.V.“ ihre Pressemitteilung vom 16. April 2010. Der von der Regierung Merkel im Juni 2008 beschlossene Masterplan Güterverkehr sei für Dr. Andreas Scheuer (CSU) offenbar kein verbindliches Maßnahmenpaket mehr. Der „versöhnliche Geist des Masterplans“, alle Verkehrsträger besser miteinander zu verzahnen, solle den Partikularinteressen des Straßensektors geopfert wer- INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V. Gutachten zu Potenzialen der Binnenwasserstraßen Engpass am Hebewerk Scharnebeck muss beseitigt werden! Wirtschafts- und Verkehrsminister Jörg Bode hat am 31. März 2010 zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Torsten Schlurmann vom Franzius Institut für Wasserbau und Küsteningenieurwesen die „Studie der logistischen Randbedingungen und infrastrukturellen Voraussetzungen für den Ausbau der Seehafenhinterlandanbindungen über Binnenwasserstraßen in Norddeutschland“ vorgestellt. Auftraggeber der Studie ist die Stiftung des Bauindustrieverbands Niedersachsen-Bremen. Bode und Schlurmann hoben die Bedeutung der Seehäfen für die außenhandelsorientierte deutsche Volkswirtschaft hervor. Die zuverlässige Erreichbarkeit der Häfen und insbesondere deren Hinterlandanbindung spiele dabei eine entscheidende Rolle. „Belastbaren Prognosen zufolge wird bis 2025 die Verkehrsleistung im Güterverkehr auf der Schiene um 65 % und auf der Straße um fast 80 % zunehmen“, sagte Schlurmann. Insbesondere im größten deutschen Seehafen Hamburg werde eine Zunahme im Containerverkehr von 9,9 Mio. TEU für das Jahr 2007 auf 23,5 Mio. TEU für das Jahr 2025 erwartet. „Der Containerverkehr teilte sich 2007 auf 1 % Binnenschiffe, 24 % Bahn, 29 % Feeder und 46 % Lkw auf. Durchschnittlich wurden allein 9.074 Lkw und 5 Binnenschiffe am Tag gebraucht, um ihren Anteil der Container aus dem Hamburger Hafen weiter zu transportieren. Im Jahr 2025 wären das bei gleichbleibenden Bedingungen 23.101 Lkw und 13 Schiffe“, erläuterte der Wissenschaftler. Verkehrsminister Bode ergänzte: „Die Verkehrsprobleme auf unseren Straßen und die Kapazitätsengpässe bei der Bahn zeigen deutlich, dass wir handeln müssen. Reserven haben wir insbesondere bei den Wasserstraßen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Beim Gütertransport per Bin- den. Zum integrativen Ansatz des Plans gebe es aber keine Alternative. Wenn das Maßnahmen-Paket zugunsten von Straße und Lkw ausgeschlachtet und gefleddert werde, sei der Masterplan „politisch tot“. Ob der Verkehrsträger Binnenschifffahrt bei der nun angestrebten Überarbeitung schlechter abschneiden wird als in der derzeitigen Fassung des Masterplans, bleibt abzuwarten. Zuzustimmen ist der „Allianz pro Schiene e.V.“ aber in dem Punkt, dass der äußerst aufwändige Prozess zur Erarbeitung des Masterplans – seinerzeit fanden über einen Zeitraum von zwei Jahren mehrere Workshops mit über 700 Beteiligten statt (siehe Report Nr. 1/2008) – sich nun endgültig „mit einem Handstreich“ erledigt. nenschiff gibt es einen geringeren CO2-Ausstoß, kaum Lärmbelästigung sowie eine hohe Verkehrssicherheit bei gleichzeitig hoher Mengenleistungsfähigkeit.“ Da der Hamburger Hafen mit seinem Umschlagsaufkommen der für die Verkehrsentwicklung bedeutendste Hafen ist, wurde in der Studie vor allem die Anbindung des Hafens über die Elbe sowie den Elbe-Seitenkanal und deren Verkehrskapazität dargestellt. Das Gutachten machte deutlich, dass insbesondere das Schiffshebewerk Scharnebeck bei Lüneburg ein entscheidender Engpass ist. „Im Jahr 2007 wurden im Schiffshebewerk Scharnebeck insgesamt ca. 8,3 Mio. Gütertonnen befördert. Vorsichtig gerechnet gehen wir für 2025 von einem insgesamt zu befördernden Ladungsgewicht von 17,7 Mio. Tonnen aus. Auf diese Mengen ist das Hebewerk aber nicht ausgerichtet“, sagte Schlurmann. „Um den Güterverkehr über die Binnenwasserstraßen zu gewährleisten und um sicherzustellen, dass auch Schubverbände mit 185 Meter Länge die Möglichkeit haben, den Elbe-Seitenkanal zu befahren, appellieren wir dringend an den Bund, ein neues oder ergänzendes Abstiegsbauwerk in Scharnebeck zu bauen,“ so Bodes Fazit. Dies sei nicht nur im Interesse Niedersachsens, sondern auch der Länder Hamburg, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen.
INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES DER DEUTSCHEN BINNENSCHIFFAHRT E. V. NR. 2, 2010 - REPORT 9 PLATINA -Arbeitstreffen auf dem Schulschiff in der Normandie 3. EDINNA Generalversammlung in Rouen mit neuen Mitgliedern Das Arbeitstreffen des PLATINA-Arbeitsbereichs „Jobs and Skills“ fand auf der Seine am 26. März 2010 auf dem als „Schulschiff“ fahrenden GMS Marica im Hafen von Rouen auf Einladung der französischen Wasserstraßenverwaltung VNF in Kooperation mit dem Institut für internationalen Transport und Häfen (ITIP) statt. Am ITIP werden jährlich ca. 40 Logistikkaufleute mit einem Binnenschifffahrtsschwerpunkt für 2 Jahre nach dem Abitur ausgebildet. Praktische Einblicke erhalten die Studenten, die speziell für binnenschifffahrtsbezogene Aufgaben an Land ausgebildet werden, durch Mitarbeit an Bord des Schulschiffs. Auf dem Arbeitsprogramm der PLATINA-Projektpartner aus Österreich, Frankreich, Rumänien, den Niederlanden und Deutschland stand die Weiterentwicklung der Strategie zur Harmonisierung der Ausbildung in der europäischen Binnenschifffahrt (Standards of Training and Certification Inland Navigation = STCIN). In Anlehnung an die Seeschifffahrt hat EDINNA einen ersten Entwurf über die Kernkompetenzen für die Betriebs- und Führungsebene an Bord eines Binnenschiffes in eine PLATINA- Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern der Sozialpartner von EBU, ESO und ETF sowie den Sekretariaten der ZKR und Donaukommission eingebracht. Unter die Betriebsebene („operational level“) fällt der Matrose während der Schiffsführer dem sog. „management level“ zugeordnet wird. Der neue Standard soll einen leichteren Zugang für Quereinsteiger ermöglichen und eine einheitliche Überprüfung der notwendigen Kompetenzen in verschiedenen Ländern ermöglichen. Außerdem sieht PLATINA eine Strategie zur Verstärkung der Binnenschifffahrt in die allgemeine Logistikausbildung vor. Zu diesem Zweck erfolgte eine Abfrage der bereits bestehenden Initiativen auf diesem Gebiet. Dazu zählten z.B. der „Tag der offenen Tür“ bei Praktikern, Gastvorlesungen an Fachhochschulen und Universitäten, Auslobungen von Preisen für die beste Diplomarbeit zu binnenschifffahrtsrelevanten Themen wurde das didaktische Aufbereiten von Informationsmaterialien, interaktive Spiele, Projekttage zu Schifffahrtsthemen sowie die Teilnahme an entsprechenden Berufsmessen aufgezählt. Zur Vorbereitung der für das Frühjahr 2011 geplanten Personalwerbekampagne erarbeiteten die Partner ein Muster zur Sammlung relevanter Daten und Aktivitäten aus diesem Bereich-beispielsweise auch unter Berücksichtigung nationaler Initiativen anderer Verkehrsträger. Anschließend fand am 27. und 28. März 2010 die 3. Generalversammlung von EDINNA, dem europäischen Bildungs- netzwerk statt. EDINNA hat mittlerweile 24 Mitgliedsinstitute aus 13 Ländern. Neue Mitglieder sind die Binnenschifffahrtsschule aus Rousse (Bulgarien), Decin (Tschechische Republik) sowie das Institut für intermodale Logistikausbildung Venedig (Italien). Auch wächst die Anzahl der Fördermitglieder von EDINNA stetig. Weitere Informationen dazu sind unter www.edinna.eu zu finden. Fünf EDINNA Mitglieder aus Belgien, Frankreich und Polen nehmen an einem von der EU geförderten Leonardo da Vinci Projekt teil, um gemeinsam standardisierte Phrasen für ein sog. „Riverspeak“ zu erarbeiten. Ausgehend von bestimmten Begriffen werden englische Wörter aus der nautischen Kommunikation gesammelt, die anschließend in die verschiedenen EDINNA-Sprachen übersetzt und im Unterricht von allen Mitgliedern verwendet werden sollen. Um die Zusammenarbeit der Schulen zu fördern, hat das PLATINA Team ein Handbuch für den Aufbau eines Austauschprogrammes in der Binnenschifffahrt erarbeitet, welches im Rahmen dieser Veranstaltung vorgestellt wurde, um den für 2011 geplanten Pilot-Lehreraustausch zwischen den Schulen in Belgien, Frankreich und Polen zu unterstützen. PLATINA-Arbeitsgruppe auf dem französischen Schulschiff
Seite 1 und 2: 02/10 19. Jahrgang, Mai 2010 Binnen
Seite 3 und 4: INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES D
Seite 7: INFORMATIONEN DES BUNDESVERBANDES D

Dr. Gunther Jaegers als Präsident im Amt bestätigt!

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?