PEP - Exposure.- und Dialogprogramme eV
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wirkung in Entwicklungsprojekten des DED. Was<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Entwicklungsorganisationen<br />
damals sinnvoll erschien, ist es heutzutage umso<br />
mehr.<br />
Wenn man die Kooperation von EZ <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
im Zeitverlauf kritisch beleuchtet, so lässt<br />
sich Folgendes feststellen: Die Kooperation hat<br />
immer dann gut funktioniert, wenn ein klares gemeinsames<br />
Interesse <strong>und</strong> eine offene, zielorientierte<br />
Gr<strong>und</strong>haltung bei den Beteiligten in Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Entwicklungspolitik zusammenkamen.<br />
Diese Situation ist heute auch für den Personalbereich<br />
gegeben.<br />
Schwerpunkt der Kooperation<br />
Gerade der Personalbereich kann einen logischen<br />
Schwerpunkt der Kooperation zwischen<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> EZ darstellen. Zum einen ist Personal<br />
immer schon ein extrem wichtiger Produktionsfaktor<br />
gewesen. In einer modernen Dienstleistungsgesellschaft<br />
wie Deutschland, in der<br />
sich die Wertschöpfung mehr <strong>und</strong> mehr in den<br />
tertiären Sektor verlagert, wächst die Bedeutung<br />
der Qualität des Faktors Personal kontinuierlich<br />
weiter an. Zum anderen legt aber auch Deutschlands<br />
Charakter als Exportnation gerade die Kooperation<br />
im Personalbereich nahe, weil das<br />
starke Auslandsengagement der Unternehmen<br />
zu einem ständigen Bedarf an Fachkräften mit<br />
verwertbarer Auslandserfahrung führt.<br />
Dies betrifft nicht nur transnational agierende,<br />
große Konzerne. Es betrifft besonders auch den<br />
Mittelstand. Viele mittelständische Unternehmen<br />
wollen <strong>und</strong> müssen sich international engagieren,<br />
aber oft fehlt es an Erfahrungen, Kontakten<br />
<strong>und</strong> qualifiziertem Personal, um den Anforderungen<br />
der internationalen Märkte gerecht zu wer-<br />
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den. Größere Unternehmen haben eher die Möglichkeit,<br />
geeignetes Personal zu rekrutieren <strong>und</strong><br />
auszubilden. Der Mittelstand steht jedoch oft vor<br />
schwer zu bewältigenden Herausforderungen.<br />
Bedenklich ist auch, dass über 60 Prozent der<br />
deutschen Firmen davon ausgehen, dass internationale<br />
Mobilität eine wichtige Eigenschaft für<br />
Führungskräfte ist, aber nur 14 Prozent der deutschen<br />
Arbeitnehmer überhaupt bereit sind, im<br />
Ausland zu arbeiten. Es wird in diesem Zusammenhang<br />
immer wieder auf ein „Mismatch”<br />
hingewiesen, das für deutsche Unternehmen,<br />
nach einer Studie von Ernst & Young, sogar zum<br />
Wettbewerbsnachteil werden kann: Arbeitskraft<br />
suchende Unternehmen stehen Arbeitsplatz suchenden<br />
Personen gegenüber, die nicht dem gewünschten<br />
Profil entsprechen.<br />
Insgesamt arbeiten in der deutschen EZ circa<br />
20 000 Fachkräfte im Ausland. Jährlich kommen<br />
etwa 1000 Fachkräfte aus Entwicklungshilfeorganisationen<br />
mit Auslandserfahrung <strong>und</strong> speziellen<br />
Landeskenntnissen nach Deutschland zurück.<br />
All diese Menschen suchen einen neuen<br />
Arbeitsplatz. Für eine Arbeit in der Privatwirtschaft<br />
bewerben sich davon nur etwa zwei Drittel,<br />
<strong>und</strong> von ihnen ist nur etwa die Hälfte erfolgreich.<br />
Führungskompetenz, Sprachen, interkulturelle<br />
Kompetenz <strong>und</strong> Projektmanagement unter<br />
schwierigen Bedingungen, um nur ein paar der<br />
besonderen Qualifikationen der Mitarbeiter der<br />
Entwicklungshilfeorganisationen zu nennen –<br />
das alles sind Qualifikationen, die Unternehmen<br />
gerade auch für das Auslandsgeschäft besonders<br />
brauchen.<br />
Für ein mittelständisches Unternehmen kann die<br />
Erschließung neuer Absatzmärkte, der Praxistest<br />
von Produkten, die Vertiefung der Projektkoope-