Technik – Innovation – Strategie - Gneisenau Gesellschaft
Technik – Innovation – Strategie - Gneisenau Gesellschaft
Technik – Innovation – Strategie - Gneisenau Gesellschaft
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
12<br />
EUROPäISCHE SICHERHEIT <strong>–</strong> EUROPäISCHE WERTE<br />
und deren Randmeeren. Sie vertreten dort neben nationalen<br />
auch europäische Interessen, die sich auf gemeinsame<br />
Werte und Ziele stützen. Dabei müssen alle jene erkennen,<br />
die im Zeitalter von Globalisierung, Klimawandel<br />
und Multipolarität an rein nationalen Konzepten zur Sicherheitspolitik<br />
festhalten wollen, dass auch die nationale<br />
Sicherheit in Europa zunehmend nur als gesamteuropäische<br />
Sicherheit funktioniert.<br />
SAFE soll zunächst für die europäischen Soldatinnen und<br />
Soldaten im Rahmen der Einsätze für die Europäische Sicherheits-<br />
und Verteidigungspolitik wirksam werden. Es<br />
sind die Soldatinnen und Soldaten selbst, die zu Recht<br />
fordern, dass diejenigen, die zusammen eingesetzt werden,<br />
auch zusammen ausgebildet und ausgerüstet werden müssen.<br />
Denn nur dann können sich die europäischen Soldatinnen<br />
und Soldaten voll aufeinander verlassen, wenn<br />
Ausbildungsstand, Einsatzdoktrin und Handlungsfreiheit<br />
im Einsatz auf gleicher Ebene liegen.<br />
Dabei haben wir als Europäisches Parlament, u.a. im letzten<br />
Bericht zum Zustand der Europäischen Sicherheits-<br />
und Verteidigungspolitik, deutlich erklärt, dass dazu für<br />
uns neben den Fragen der Pflichten und Rechte sowie<br />
der Einsatzregeln auch die sozialen Standards, die medizinische<br />
Versorgung sowie die Absicherung im Falle von<br />
Verwundung, Dienstunfähigkeit und Tod gehören. Wir<br />
gehen davon aus, dass das Europäische Parlament künftig<br />
stärker als Anwalt dieser berechtigten Interessen der<br />
Soldatinnen und Soldaten im Einsatz auftreten sollte. Ich<br />
persönlich würde noch einen Schritt weiter gehen und<br />
vorschlagen, das Amt eines europäischen Wehrbeauftragten<br />
beim Europäischen Parlament einzurichten, damit<br />
alle knapp 2 Millionen Soldatinnen und Soldaten in den<br />
Mitgliedsländern der Europäischen Union einen gemeinsamen<br />
Ansprechpartner bei den eben skizzierten Fragen<br />
haben.<br />
SAFE plädiert darüber hinaus für das Prinzip einer immer<br />
stärkeren militärischen europäischen Arbeitsteilung,<br />
die mit der Öffnung der soldatischen Laufbahnen in den<br />
Streitkräften der Mitgliedsländer für alle Bürger der Euro-<br />
päische Union, bei Erfüllung der Sprach- und Leistungskriterien<br />
verbunden werden sollte. Hier ist Belgien ein<br />
Vorbild und Vorreiter. In Belgien sind die militärischen<br />
Laufbahnen für alle Unionsbürger bereits heute geöffnet.<br />
Es wäre begrüßenswert, wenn sich nun in den Mitgliedsländern<br />
der Europäischen Union die politisch und fachlich<br />
Verantwortlichen verstärkt mit der Frage der Implementierung<br />
von SAFE auseinandersetzen würden. So war<br />
erst kürzlich vom neuen Französischen Europaminister<br />
Pierre Lellouche zu hören, dass er sein Augenmerk verstärkt<br />
auch auf die Versäumnisse bei der Sicherheits- und<br />
Verteidigungspolitik lenken möchte. Und wir dürfen gespannt<br />
sein, wie die im Koalitionsvertrag der neuen deutschen<br />
Bundesregierung festgelegten Ziele zu diesem wichtigen<br />
Zukunftsthema mit Leben erfüllt und in die Praxis<br />
umgesetzt werden.<br />
Und wie ich aus dem Rat höre, beraten die zuständigen<br />
Diplomaten und Offiziere im Moment darüber, wie die<br />
Ausbildung, die medizinische Versorgung, Logistik und<br />
Transport im Rahmen von gemeinsamen europäischen<br />
Einsätzen künftig besser synchronisiert werden können.<br />
Stellen wir uns einmal kurz gemeinsam vor, welchen<br />
Schub das Europa der Verteidigung erhielte, wenn ein<br />
Tandem z.B. aus dem neutralen Österreich und dem mit<br />
Sitz im Sicherheitsrat bis heute auf eine eigene bedeutende<br />
sicherheitspolitische Tradition zurückblickenden Frankreich<br />
zu den Motoren bei der Implementierung der Synchronzed<br />
Armed Forces Europe werden würde.<br />
Dabei können wir sicher sein, dass uns diese schrittweise<br />
Synchronisierung dabei helfen wird, den Herausforderungen<br />
im Rahmen von Einsätzen der Europäischen Sicherheits-<br />
und Verteidigungspolitik immer besser gerecht zu<br />
werden.<br />
Wir stimmen sicher darin überein, dass unsere Soldatinnen<br />
und Soldaten im Einsatz dort neben nationalen auch<br />
europäische Interessen vertreten und diese sich auf gemeinsame<br />
Werte und Ziele stützen. Diese europäischen<br />
Werte sind in doppelter Hinsicht bedeutsam, so dass ich