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Technik – Innovation – Strategie - Gneisenau Gesellschaft

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EUROPäISCHE SICHERHEIT <strong>–</strong> EUROPäISCHE WERTE<br />

und deren Randmeeren. Sie vertreten dort neben nationalen<br />

auch europäische Interessen, die sich auf gemeinsame<br />

Werte und Ziele stützen. Dabei müssen alle jene erkennen,<br />

die im Zeitalter von Globalisierung, Klimawandel<br />

und Multipolarität an rein nationalen Konzepten zur Sicherheitspolitik<br />

festhalten wollen, dass auch die nationale<br />

Sicherheit in Europa zunehmend nur als gesamteuropäische<br />

Sicherheit funktioniert.<br />

SAFE soll zunächst für die europäischen Soldatinnen und<br />

Soldaten im Rahmen der Einsätze für die Europäische Sicherheits-<br />

und Verteidigungspolitik wirksam werden. Es<br />

sind die Soldatinnen und Soldaten selbst, die zu Recht<br />

fordern, dass diejenigen, die zusammen eingesetzt werden,<br />

auch zusammen ausgebildet und ausgerüstet werden müssen.<br />

Denn nur dann können sich die europäischen Soldatinnen<br />

und Soldaten voll aufeinander verlassen, wenn<br />

Ausbildungsstand, Einsatzdoktrin und Handlungsfreiheit<br />

im Einsatz auf gleicher Ebene liegen.<br />

Dabei haben wir als Europäisches Parlament, u.a. im letzten<br />

Bericht zum Zustand der Europäischen Sicherheits-<br />

und Verteidigungspolitik, deutlich erklärt, dass dazu für<br />

uns neben den Fragen der Pflichten und Rechte sowie<br />

der Einsatzregeln auch die sozialen Standards, die medizinische<br />

Versorgung sowie die Absicherung im Falle von<br />

Verwundung, Dienstunfähigkeit und Tod gehören. Wir<br />

gehen davon aus, dass das Europäische Parlament künftig<br />

stärker als Anwalt dieser berechtigten Interessen der<br />

Soldatinnen und Soldaten im Einsatz auftreten sollte. Ich<br />

persönlich würde noch einen Schritt weiter gehen und<br />

vorschlagen, das Amt eines europäischen Wehrbeauftragten<br />

beim Europäischen Parlament einzurichten, damit<br />

alle knapp 2 Millionen Soldatinnen und Soldaten in den<br />

Mitgliedsländern der Europäischen Union einen gemeinsamen<br />

Ansprechpartner bei den eben skizzierten Fragen<br />

haben.<br />

SAFE plädiert darüber hinaus für das Prinzip einer immer<br />

stärkeren militärischen europäischen Arbeitsteilung,<br />

die mit der Öffnung der soldatischen Laufbahnen in den<br />

Streitkräften der Mitgliedsländer für alle Bürger der Euro-<br />

päische Union, bei Erfüllung der Sprach- und Leistungskriterien<br />

verbunden werden sollte. Hier ist Belgien ein<br />

Vorbild und Vorreiter. In Belgien sind die militärischen<br />

Laufbahnen für alle Unionsbürger bereits heute geöffnet.<br />

Es wäre begrüßenswert, wenn sich nun in den Mitgliedsländern<br />

der Europäischen Union die politisch und fachlich<br />

Verantwortlichen verstärkt mit der Frage der Implementierung<br />

von SAFE auseinandersetzen würden. So war<br />

erst kürzlich vom neuen Französischen Europaminister<br />

Pierre Lellouche zu hören, dass er sein Augenmerk verstärkt<br />

auch auf die Versäumnisse bei der Sicherheits- und<br />

Verteidigungspolitik lenken möchte. Und wir dürfen gespannt<br />

sein, wie die im Koalitionsvertrag der neuen deutschen<br />

Bundesregierung festgelegten Ziele zu diesem wichtigen<br />

Zukunftsthema mit Leben erfüllt und in die Praxis<br />

umgesetzt werden.<br />

Und wie ich aus dem Rat höre, beraten die zuständigen<br />

Diplomaten und Offiziere im Moment darüber, wie die<br />

Ausbildung, die medizinische Versorgung, Logistik und<br />

Transport im Rahmen von gemeinsamen europäischen<br />

Einsätzen künftig besser synchronisiert werden können.<br />

Stellen wir uns einmal kurz gemeinsam vor, welchen<br />

Schub das Europa der Verteidigung erhielte, wenn ein<br />

Tandem z.B. aus dem neutralen Österreich und dem mit<br />

Sitz im Sicherheitsrat bis heute auf eine eigene bedeutende<br />

sicherheitspolitische Tradition zurückblickenden Frankreich<br />

zu den Motoren bei der Implementierung der Synchronzed<br />

Armed Forces Europe werden würde.<br />

Dabei können wir sicher sein, dass uns diese schrittweise<br />

Synchronisierung dabei helfen wird, den Herausforderungen<br />

im Rahmen von Einsätzen der Europäischen Sicherheits-<br />

und Verteidigungspolitik immer besser gerecht zu<br />

werden.<br />

Wir stimmen sicher darin überein, dass unsere Soldatinnen<br />

und Soldaten im Einsatz dort neben nationalen auch<br />

europäische Interessen vertreten und diese sich auf gemeinsame<br />

Werte und Ziele stützen. Diese europäischen<br />

Werte sind in doppelter Hinsicht bedeutsam, so dass ich

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