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"Rinder-News" September 2011 - Dr. Vet

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In der Bestandsbetreuung versuche ichseit Jahren die Ursachen für Fruchtbarkeits-,Zellzahl- oder auch Klauenproblemezu finden und in vielen Fällen ist esauch möglich bestimmte Faktoren ausfindigzu machen und abzustellen.So stellen in der Fruchtbarkeit vor allemStoffwechselentgleisungen (Ketosen,Acidosen, Milchfieber) aber auchschlechtes Management (mangelndeBrunstbeobachtung, glatte Böden,…)Risikofaktoren dar.Bei Zellzahl- und Mastitisproblemenkönnen neben der Melkarbeit oft mangelndeHygiene im Liegebereich oderbesonders aggressive Erreger (Mykoplasmen,Staph. Aureus) als Ursacheerkannt werden.Auch bei der Klauengesundheit gibt eseine Reihe von Faktoren (Hygiene, Klauenpflege,Bodenbeschaffenheit) dieKrankheiten auslösen können und derenBeseitigung letztlich wieder zu guterGesundheit führt.Trotz genauer Analyse und Verbesserungall dieser Faktoren, finden wir immerwieder Betriebe, in denen dieseMaßnahmen nicht zum gewünschtenErfolg führen. Gerade wenn viele verschiedeneBereiche wie Fruchtbarkeitsprobleme,hohe Zellzahlen oder auchKlauen- und Gliedmaßenschädengleichzeitig auftreten, müssen wir unsdas Immunsystem der Tiere einmal genaueransehen.Das ImmunsystemDas Immunsystem unserer <strong>Rinder</strong> istpermanent gefordert alle möglichenInfektionserreger abzuwehren und dasTier somit gesund zu erhalten. Wirddieses System einmalüberfordert, oderkommt es durch MangelsituationenzurSchwächung der Abwehrzellen,können inder Folge verschiedensteErkrankungen auftreten.Gerade ein Mangel anSpurenelementen(Selen, Zink,…) und Vitaminen(Vitamin E, C,…) führt zur Schwächungder Körperabwehrund kann somit zuWie gefährlich sind Mykotoxine?von <strong>Dr</strong>. Walter PeinhopfKrankheiten führen.Feldpilze am MaiskolbenWenn es um die Überforderungdes Immunsystemsgeht, müssen wir vor alleman Stresssituationen wie z.B.große Hitze denken. AuchPansenübersäuerrungen,bedingt durch zu viel Kraftfutteroder zu wenig strukturiertesGrundfutter, beeinträchtigendas Immunsystemunserer <strong>Rinder</strong>.Daneben sind aber besonders auch Toxine(Giftstoffe) in der Lage die Abwehrzu Schwächen und Kühe krank zu machen.MykotoxineMykotoxine (Pilzgifte) sind seit vielenJahren bei Schweinen und im Geflügelbereichbekannt und werden dort auchregelmäßig in Futtermitteln nachgewiesen.Bei diesen Tierarten ist der Einsatzsogenannter Mykotoxinbinder auchlängst üblich.<strong>Rinder</strong> galten hingegen als sehr resistentgegenüber Pilzgiften, da diese imPansen teilweise abgebaut werden können.Dieser Abbau erfolgt jedoch nur ineinem wirklich gesunden Pansen beientsprechend hohen pH-Werten. Sobaldunsere Kühe jedoch übersäuern(Pansenacidose) ist der Abbau der Toxinevermindert und diese werden wiebei Schwein und Geflügel in den Körperaufgenommen und können das Immunsystemschwächen oder auch direkt dieFruchtbarkeit senken. Ein weiteresProblem stellen auch die Abbauprodukteder Toxine dar, die ebenfalls einetoxische Wirkung zeigen können.Manascus ruber auf MaissilageÄußerst schwierig ist bei den Mykotoxinenallerdings die Diagnose , denn einNachweis im Tier ist aufwendig und unzuverlässigund die Untersuchung außerdemsehr kostspielig. Ebenso kostenintensivund kompliziert stellt sichdie Untersuchung der Futtermittel dar,da besonders im <strong>Rinder</strong>bereich vieleverschiedene Futtermittel (Silagen, Heu,Kraftfutter, Eiweißergänzer, etc.) eingesetztwerden und es mehrere hundertToxine gibt, sodass eine Untersuchungnur auf einige wenige begrenzt werdenkannWie sollen wir nun mit demProblem „Mykotoxine“ umgehen?Am besten ist es, möglichst viele Einzelsymptomewie ein Puzzle zu einem Gesamtbildzusammen zu setzen.• Zunächst sind es klinische Symptomewie hohe Zellzahlen, embryonalerFruchttod oder wiederkehrendeKlauenprobleme, denenwir keine klare Ursache zuordnenkönnen.• Schlechte Bedingungen bei derErnte (Getreide, Mais), wiefeuchtes Wetter oder liegendeÄhren können bereits zu Feldverpilzungenführen.• Ungenügende Verdichtung vonSilagen, zu trockenes Futter beimSilieren, schlechter Gärverlaufoder auch mangelnde Abdichtungdes Silos führt zu Nachgärungund Schimmelbildung.• Zu kurze Lagerzeit der Silagenvor der ersten Öffnung des Silos,wenig Vorschub oder schlechteEntnahmetechnik führt zu Nacherwärmungdes Silostocks.• Sichtbarer Schimmelbefall aufSeite 2Vierteljährlich erscheinende Zeitschriftfür Kunden

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