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zwischen Intelligenz und Arbeiterklasse korrekt zu bestimmen. Dieses Verhältnis <strong>als</strong>revolutions-theoretisches Problem kommt erst in den Blick vom Standpunkt der Notwendigkeitdes politischen Kampfes. In enger Anlehnung an Marx und Engels hatLenin gezeigt, daß es sich hierbei nicht um ein soziologisches Problem handelt. Ander in der Frühphase des Parteiaufbaus bestimmenden „Organisation der Revo.lutionäre“nehmen die Intellektuellen wie die fortgeschrittensten Arbeiter nicht <strong>als</strong> solche,sondern <strong>als</strong> Revolutionäre teil. Dahinter tritt der soziale Unterschied zurück.Diese soziale Vereinigung der ihrer Herkunft nach bürgerlichen Intellektuellen mitden fortgeschrittensten Arbeitern ist der Ausdruck der theoretischen Vereinigung deswissenschaftlichen Sozialismus mit der Arbeiterbewegung. Ohne die Errichtung derwissenschaftlichen Theorie durch die abgefallenen Bourgeois-Ideologen und ohne dieVermittlung der Theorie mit dem Arbeiterbewußtsein kann es keine revolutionäreBewegung geben.Bleiben aber die Intellektuellen auf der Ebene des Kampfes stehen, die die Arbeiterklassepotentiell aus sich selbst heraus erreichen kann, so bleibt ihre Rolle in der Arbeiterbewegunghöchst unklar.So wie „der Verzicht auf die Organisation der Revolutionäre . . . praktisch die Hinnahmedes Kapitalismus (bedeutet) . . . Verrat der Arbeiterklasse an die Bourgeoisie(bedeutet)“40), so bedeutet dieser Verzicht zugleich, auch diejenigen Elemente derIntellektuellenbewegung, die sich theoretisch auf den Standpunkt des Proletariatsstellen, praktisch auf den bürgerlichen Rahmen der politischen Bewegung der Intelligenzzurückzuweisen. Erst auf diese Weise auch schaffen sich die Intellektuellendie Bedingungen ihres Reformismus oder ihres „verzweifelten“ Radikalismus, die siezumeist schlicht der durch das empirisch zu ermittelnde Arbeiterbewußtsein bedingtenSituation ,in die Schuhe schieben, um auf diese Weise den intelligenzlerischen Subjektivismuswieder mit dem dogmatischen Objektivismus zu verbinden.Der Standpunkt der ökonomistischen Intelligenz und der vom Ökonomismus infiziertenArbeiter schlägt gegenüber der korrekten proletarischen Linie, die das Verhältnis vonIntelligenz und Arbeiterklasse richtig bestimmt, aus all diesen Gründen sehr schnellin eine Ideologie um, die sich mit dem Anstrich des proletarischen KlassenbewuBtselnstüncht. Diese Ideologie konstruiert einen objektivistischen Legitimationsbegrifffür die ökonomistische Propaganda, indem sie behauptet, Arbeiter würden eine richtigepolitische Linie vertreten, weil sie Arbeiter sind. Von dieser Position aus kannnicht mehr zwischen dem revolutionären Intellektuellen und dem bürgerlichen Intellektuellenunterschieden werden, so daß das begründete Mißtrauen gegenüber derradikalen Intelligenz in die Denunzierung jedes Intellektuellen <strong>als</strong> eines bürgerlichenIdeologen umschlägt. Dieser intellektuellenfeindliche Proletkult schirmt entweder dieArbeiterklasse gegen ihre Verbindung mit der revolutionären Ideologie ab oder verschleiertschlicht intelligenzlerisches Sektierertum und revolutionäre Phrase. Lenindeckte den Proletkult der Ökonomisten, der identisch ist mit dem von Rosa Luxemburgangegriffenen „abstrakten Kult der schwieligen Faust und der reinen Arbeiterorganisation“41)schonungslos auf42).* ) Schmierer, a. a. O.*’) Luxemburg, Organisationsfragen der russischen Sozialdemokratie; PoliL Sehr. III, S. 99.") Lenin, a. a. O., S. 250 u. 6.15

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