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Theorie in der revolutionären Bewegung vermeiden, in die anarchisierenden Fehlerder Linksradikalen zu verfallen, die aufgrund ihrer — dem rechten Opportunismusmethodisch eng verwandten — kontemplativen Betrachtungsweise der Gesellschaftden subjektiven Faktor von der dialektisch-theoretischen Analyse abtrennten, so daßer entweder in der objektiven Situation unterging oder sich voiuntarisch über dieobjektive Situation zu erheben versuchte.Dagegen bestimmt Lenin den Zusammenhang von Theorie und Praxis im unmittelbarenAnschluß an Marx, der sagt, daß die Wissenschaft ln dem Augenblick, wo sie„bewußtes Erzeugnis der historischen Bewegung (wird) . . ., aufgehört (hat), doktrinärzu sein, sie ist revolutionär geworden“80): „Die sozialistische Intelligenz kann nurdann auf eine fruchtbringende Arbeit rechnen, wenn sie mit den Illusionen Schlußmacht und daran geht, ihre Stütze in der wirklichen, nicht aber ln einer erwünschtenEntwicklung Rußlands, in den wirklichen, nicht aber in den möglichen sozialökonomischenVerhältnissen zu suchen. Ihre theoretische Arbeit wird dabei in der konkretenUntersuchung aller Formen des wirtschaftlichen Antagonismus in Rußland, in derUntersuchung ihres Zusammenhangs und ihrer folgerichtigen Entwicklung bestehenmüssen; sie muß diesen Antagonismus überall bloBlegen, wo er durch die politischeGeschichte, durch die Besonderheiten der Rechtsverhältnisse und durch eingewurzeltetheoretische Vorurteile verhüllt wird. Sie muß ein in sich geschlossenes Bild unsererWirklichkeit <strong>als</strong> eines bestimmten Systems von Produktonsverhältnissen geben, dieNotwendigkeit der Exploitation und Expropriation der Werktätigen unter diesemSystem zeigen, sie muß den Ausweg aus diesen Zuständen zeigen, auf den die wirtschaftlicheEntwicklung hinweist . . . wenn man die Aufgabe der Sozialisten darinsieht, die ideologischen Führer des Proletariats in seinem wirklichen Kampf gegen dietatsächlichen, die echten Feinde zu sein, die ein Hindernis auf dem wirklichen Wegder gegebenen sozialökonomischen Entwicklung sind . . ., verschmelzen theoretischeund praktische Arbeit zu einer einzigen Arbeit . . . Diese Aufgabenstellung bewahrtdie Sozialdemokratie vor den Mängeln, an denen sozialistische Gruppen so oft leiden— vor Dogmatismus und Sektierertum. Wo die Übereinstimmung mit dem wirklichenProzeß der sozialökonomischen Entwicklung zum obersten und einzigen Kriteriumeiner Doktrin gemacht wird, da kann es keinen Dogmatismus geben; wenn die Aufgabedarin besteht, die Organisierung des Proletariats zu fördern, wenn folglich dieRolle der Intelligenz' darin besteht, besondere, intellektuelle Führer überflüssig zumachen, kann es kein Sektierertum geben“81). Das gilt für das Verhältnis von Kommunistenund spontanen Tendenzen in der Arbeiterklasse ganz allgemein: „Die allgemeinenBestrebungen und Tendenzen der Arbeiterklasse entspringen den realenBedingungen, ln denen sie sich vorfindet. Deshalb sind die Bestrebungen und Tendenzenin der ganzen Klasse vorhanden, obwohl sich die Bewegung in ihren Köpfenin den unterschiedlichsten Formen widerspiegelt, mehr oder weniger phantastisch,mehr oder weniger den Bedingungen entsprechend. Diejenigen, die den verborgenenSinn des sich vor unseren Augen abspielenden Klassenkampfes am besten deuten —die Kommunisten — sind die letzten, den Fehler zu begehen, Sektierertum zu billigenoder zu fördern“82)." j Marx, MEW 4, S. 143.8 1) Lenin, Volksfreunde, a. a. O., S. 300 ff.M) Marx, Brief an Paul und Laura Lafargue vom 18. 4. 1870, MEW 32, S. 671.32

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