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essen der proletarischen Wefirevolution vertritt“135). Eben „daß der .zielbewußte Teildes Proletariats' getrennt von der .breiten Masse' organisiert werden muß: darin lagder von Rosa Luxemburg im Jahre 1904 noch nicht erkannte Wesenskern des Bolschewismus“136).Die Minderheit der bewußten Revolutionäre stellt die „parlamentarischeMauiwurfsweisheit auf den Kopf: nicht durch Mehrheit zur revolutionären Taktik,sondern durch revolutionäre Taktik zur Mehrheit geht der Weg“ 187).Zwar behandelt auch „noch das Spartakus-Programm . . . in seiner Skizzierung desGanges der Revolution die Aufgaben des Proletariats reichlich utopisch unvermittelt“138),doch ist die positive Neubestimmung der Organisationsfrage darin unverkennbar.Die alten Fehler erscheinen am deutlichsten noch in Luxemburgs Auffassungder Gewaltfrage, in denen sie sich ganz offen vom revolutionären Terror der Bolschewikiabgrenzt. Da heißt es, daß „die proletarische Revolution . . . für ihre Zielekeines Terrors (bedarf)“, daß jedoch der Widerstand der Konterrevolution „Schrittum Schritt mit eiserner Faust, rücksichtsloser Energie gebrochen werden (muß). DerGewalt der . . . Gegenrevolution muß die revolutionäre Gewalt des Proletariats entgegengestelltwerden“139). Aufgrund einer noch zu organischen Auffassung der revolutionärenEntwicklung, der abstrakten Bestimmung der proletarischen Revolution <strong>als</strong>der Umwälzung gegen eine Minderheit der Bevölkerung, bezieht sich die Anerkennungder Rolle der Gewalt „nur auf das Negative, auf das Hinwegräumen der Hindernisse,keineswegs aber auf den sozialen Aufbau selbst“140).Lukäcs versucht, die Mängel der luxemburgschen Theorie durch die Tatsache zu erklären,daß sich Rosa Luxemburg auf ein bereits voll entwickeltes Industrieproletariatstützen konnte, was sie zur „Überschätzung des rein proletarischen Charakters“ derRevolution und zur „Unterschätzung der Bedeutung der nichtproletarischen Elemente“141)veranlaßte.. Diese Beobachtung Ist sicher richtig, führt aber leicht zu einemIrrtum. Denn die Konzeption einer „organischen, rein- proletarischen Revolution“ istauch dann iliiusionär, wenn sie sich auf das Proletariat <strong>als</strong> die schon übergroßeMehrheit der Bevölkerung stützen kann. Der Begriff der Avantgarde-Organisation, deretappenweisen Entwicklung des Klassenkampfes, der revolutionären Realpolitik entwickeltsich nicht allein aus den Widersprüchen zwischen der Arbeiterklasse und denanderen unterdrückten Klassen, die das revolutionäre Bündnis eingehen, sondernauch aus den Widersprüchen in der Arbeiterklasse selbst, die niem<strong>als</strong> jenes homogeneGanze ist, <strong>als</strong> daß sie bei Luxemburg erscheint.In diesem Zusammenhang ist Rosenberg zu widersprechen, der mit den NamenTrotzki, Luxemburg und den holländischen „Rätekommunisten“ um Gorter einen Be- ■griff der „dritten Etappe“ der proletarischen Revolution verbindet, deren Höhe dieeuropäische Arbeiterklasse „noch nicht erreicht hatte“ , und die sowohl von der„zweiten Etappe“ der großen Arbeiterparteien Westeuropas wie auch von der „erstenEtappe“ von Marx und Engels, an die Lenin anschließe, verschieden sei142). Mit dieser,3S) Was w ill der Spartakusbund?; Polit. Schriften II, S. 169.) Mandel, a. a. O., S. 170.137) Luxemburg, Russische Revolution, Polit. Sehr. Ill, S. 115. /la') Lukäcs, Methodisches . . ., a. a. O., S. 302 Anm. 1).Was w ill der Spartakusbund? a. a. O., S. 163/164.’" ) Lukäcs, Kritische Bemerkungen . . ., a. a. O., S. 282.U1) ebd., S. 278.,

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