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zeigt in der Analyse der für Rußland auf dieser Entwicklungsstufe kennzeichnendenHeere der Wanderarbeiter65), die außerordentlich mobil sind und sich von der Verwurzelungan den Boden vollständig lösen, wie an den Sammelstellen dieser Wanderarbeitergeradezu Idealtypische Arbeitsmärkte entstehen. Diese Arbeitsmärkte werdennach und nach zu Nahtstellen zwischen dem entwurzelten Landproletariat undder städtischen Industrie.Die Entfaltung der Warenproduktion in der Landwirtschaft <strong>als</strong>o schafft den innerenMarkt <strong>als</strong> Voraussetzung der Industrialisierung. Die Produktion industrieller Erzeugnissein Warenform scheidet auf weiterer historischer Stufe Industrie und Landwirtschaftund regelt deren wechselseitigen Austausch.in der Periode der ursprünglichen Akkumulation des Kapit<strong>als</strong> wurde das Wachstumder kapitalistischen Produktion und des inneren Marktes vornehmlich von der Produktionsmittelindustrie,weniger von der Konsumgüterindustrie bestimmt. Steht amAnfang der Industrialisierung Rußlands der Aufbau der Produktionsmittelindustrie, sonicht allein für die Produktion landwirtschaftlicher Maschinen, sondern vor allem fürsolche Zweige, die ursächlich verbunden sind mit der Aktivität des Staates: Rüstungsindustrieund Eisenbahn. In Rußland spielte <strong>als</strong>o der Staat mit Hilfe ausländischer(vornehmlich französischer) Kredite eine direkte Rolle bei der Industrialisierung undsicherte die erweiterte Reproduktion des Kapit<strong>als</strong>. Diese Rolle konnte der zaristischeStaat aufgrund der Entfaltung der landwirtschaftlichen Warenproduktion übernehmen,d. h. zugleich auf Kosten der Bauern, denen der Staat somit direkt <strong>als</strong> Agent derKlassenherrschaft der Bourgeoisie gegenübertritt.Der Prozeß der Industrialisierung Rußlands setzte damit den kapitalistischen Krisenmechanismusin Gang: Die schnellere Entwicklung des konstanten gegenüber demvariablen Kapital führte zu Überproduktionskrisen im Verein mit einer enormen Verschärfungder Ausbeutung der Arbeiterklasse. Lenin konnte zeigen, wie dieser Widerspruchmit dem Abschluß der ersten Etappe des Aufbaus der Schwerindustrienotwendig aufbrach. Die Produktionsmittel fanden einerseits keinen inneren Markt,da der Kapitalisierungsprozeß der landwirtschaftlichen Produkton nicht Schritt haltenkonnte und die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Maschinen nur langsam stieg;andererseits waren die russischen Industrieprodukte auf dem Weltmarkt nicht konkurrenzfähigund konnten daher auch keinen äußeren Markt finden.Damit begriff Lenin den notwendigen Zusammenhang der Dauerkrise des russischenKapitalismus von 1890 bis 1907, <strong>als</strong>o auch die objektiven Bedingungen der spätereinsetzenden revolutionären Welle um 1905, die der Verschärfung der Krise nach derNiederlage Rußlands im Krieg gegen Japan 1904/05 folgte.“ ) ebd. S. 229 ff.24

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