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FORSCHUNGSTRENDSder Aktuatorik und der Sensorik gemachtwerden müssen, dies gilt sowohl für dentechnischen als auch für den biologischenBereich. Man sollte aber im Augebehalten, dass die Entwicklungen, dieheute grundlegende Verbesserungenbewirken sollen, deutlich schwieriger undmit viel größerem Entwicklungsaufwandverbunden sind, als die technischen Entwicklungenzu Beginn des vergangenenJahrhunderts. So wird ein neues Automodellinnerhalb eines Jahres entwickelt,bevor es marktreif ist. Die Entwicklungdes Plasma-Fernsehers hat jedoch etwa30 Jahre gedauert. Damit ist angezeigt,keine vollmundigen Prognosen zu treffen,wie es in einigen anderen wissenschaftlichenDisziplinen geschehen ist. So mancherunter uns wartet immer noch auf diekünstliche Intelligenz, die ihm die lästigenPflichten des Alltags abnimmt. Verfolgtman über einige Jahrzehnte aufmerksamden Wissenschaftsbetrieb, dann kannman beobachten, dass Wissenschaftsdisziplinenaufblühen und dabei z.T. riesigeErwartungen erwecken, aber nachrelativ wenigen Jahren fast niemandmehr von ihnen spricht. Wissenschaftenkommen und gehen – der Biomechanikdarf man wohl in Betracht der Weite undder Wichtigkeit des Anwendungsfeldes imAlltag des Menschen ein langes Lebenprophezeien.Wie schätzen Sie die Relevanz der vonIhnen skizzierten Forschungstrendsfür Qualifikationsarbeiten ein?Qualifikationsarbeiten im Bereich derSportbiomechanik sollten Anwendungsbezügezum Sport direkt oder indirekt erkennenlassen. Hier gibt es noch sehr vielzu leisten und die Fragen sind noch langenicht ausgegangen oder gar in vollemUmfang beantwortet. Der Forschungstrend,stärker im Bereich der Strukturenzu forschen, als im Bereich der Bewegungenselber, muss auch nicht auf denBereich der Sportbiomechanik übertragenwerden – obwohl auch hier sehr interessanteund für den Sport umsetzbare Erkenntnissegewonnen werden können.Abschließend muss man aber feststellen,dass ein sportwissenschaftliches Studiumallein nicht hinreichend ist, um die in derBiomechanik aufgeworfenen Fragen zubearbeiten. Eine solide Methodenausbildungund dazu gehört auch der technischeBereich, wird während des Promotionsstudiumsniemandem erspart bleiben,der sich im Bereich der Sportbiomechanikqualifizieren möchte. Man sollte erkennen,dass man in der internationalenbiomechanischen Forschung häufig mitnaturwissenschaftlich ausgebildeten Mitbewerbernin Konkurrenz steht. DieseTatsache sollte man gerade im Selbststudiumentsprechend berücksichtigen.Die Sportwissenschaftler haben im ArbeitsgebietBiomechanik einen großenVorteil gegenüber anders qualifiziertenWissenschaftlern – sie besitzen viel Bewegungserfahrungund verstehen eineMenge von anderen Fachdisziplinen(Sportmedizin, Sportmotorik, Trainingswissenschaft...), die sich im großen Bereichder sportwissenschaftlichen Bewegungswissenschaftanordnen lassen.Diesen Vorteil sollte man nutzen, aberman kann sich nicht darauf ausruhen. ImZweifelsfall lernt der Ingenieur schnellereine Riesenfelge, als der Sportwissenschaftlereinen Optimierungsalgorithmusschreibt. Ein umfassendes Methodenverständnisist die Voraussetzung für eineerfolgreiche wissenschaftliche Arbeit.LiteraturHatze, H. (1974). The meaning of the term ‘biomechanics’.J. Biomechanics, 7, 189-190.Hochmuth, G. (1982). Biomechanik sportlicher Bewegungen.Berlin: Sportverlag.Holland, J.H. (1975). Adaptation in natural and artificial systems.Ann Arbor: The University of Michigan Press.Kosko, B. (1992). Neural networks and fuzzy systems. Adynamical systems approach to machine intelligence.Englewood Cliffs: Prentice Hall.Ze-phir 13 (2006) 1 15

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