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F ORSCHUNGSTRENDSsich immer mehr Arbeiten auch mit denProzessen beschäftigt, die den Phänomenender altersbezogenen Veränderungender Motorik zugrunde liegen, im Kernsteht man dabei aber immer noch am Anfang.Entscheidend für ein tiefer gehendesVerständnis, aber auch für die daraus zufolgernden praktischen Konsequenzenwerden Erkenntnisse über die neuronalePlastizität sein. Eine große Rolle wird dabeidie Frage spielen, welche Anteile davonbiologisch festgelegt bzw. welcheEinflüsse spezifische Übung oder die täglicheBewegungspraxis haben.Mit diesem Punkt hängt auch die weiterhinspannende und noch nicht ausreichendbeantwortete Frage zusammen,wie motorisches Lernen vonstatten geht.Sowohl was die relevanten Phänomeneals auch die zugrunde liegenden Prozessannahmenangeht, ist hier insbesonderefür den Bereich hochgeübter Fertigkeitenweiterhin ein Forschungsdefizitfestzustellen. Somit wird Fragen z.B. derBewegungsautomatisierung oder auchder „Expertise“ in Zukunft eine besondereBedeutung zukommen.Welche Forschungsmethoden/-methodologienwerden vorwiegend ver-wendet(u.a. Verhältnis quantitative/qualitativeVerfahren)?Am häufigsten wird immer noch das verhaltenswissenschaftlicheExperiment eingesetzt.Dabei wir die Effekt einer experimentellenManipulation auf das motorischeVerhalten von Versuchspersonen erfasst.Bestimmte Fragen, wie z.B. Experten-NovizenVergleiche erfordern ein quasi-experimentellesVorgehen. Rein beschreibendeUntersuchungen hingegen werden in denletzten Jahren immer seltener durchgeführt.Themenbereiche, wie z.B. Fähigkeitskonzeptein denen in der Vergangenheitderartige Untersuchungen häufig eingesetztwurden, haben an Bedeutung verloren.Auch im Bereich der motorischenEntwicklung ist die reine Statusermittlungeinem stärkeren Prozessinteresse gewichen,was auch dort zu stärker experimentellausgerichteten Arbeiten geführt hat.Durchgängig werden in all diesen Untersuchungenals Beschreibungsgrößen desVerhaltens kinematische und dynamischeBewegungsparameter aber auch subjektiveEinschätzungen verwendet, wobeiaber insgesamt ein deutlicher Schwerpunktauf quantitativen Verfahren erkennbarist. Zunehmende Bedeutung erhaltenin der letzte Zeit auch neurophysiologischeParameter, wie sie z.B. durchneuere bildgebende Verfahren bzgl. derHirnaktivität geliefert werden. Dabei kanndie Phase der reinen Lokalisation, d.h.„Wo im Gehirn blinkt es, wenn ich denFinger bewege“ inzwischen als überwundengelten. Ins Zentrum der Betrachtungist der prozessaufklärende Aspekt derFunktionslokalisierung gerückt.Welche Trends bezüglich zukünftigerForschungsschwerpunkte erkennenSie?Der Robotik ist es in den letzten Jahrengelungen, Maschinen zu konstruieren, dieden Leistungen des menschlichen Bewegungssystemsimmer näher kommen.Dies hat und wird auch in Zukunft die Fragestärker auf das „Wie“ der Bewegungskontrolleund des Bewegungslernens richten.Auf der anderen Seite ist es bishernur unzureichend gelungen, die aus derPraxis bekannten Phänomene und Erfahrungenso auf ein theoretisches Fundamentzu stellen, dass sich die Gültigkeitund die Reichweite der daraus abgeleitetenPraxisregeln abschätzen ließen.Es ist daher zu erwarten, dass sich zweiForschungslinien verstärken werden. Zumeinen sind mehr Untersuchungen zu erwartendie das Prozessgeschehen bei dermotorischen Kontrolle, dem motorischenLernen oder auch bei der motorischenEntwicklung weiter aufklären. Zum anderenwird es aber auch wichtig sein, diewachsenden Erkenntnisse in Verbindung6 Ze-phir 13 (2006) 1

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