12.07.2015 Aufrufe

Download (PDF) - Sportwissenschaftlicher Nachwuchs

Download (PDF) - Sportwissenschaftlicher Nachwuchs

Download (PDF) - Sportwissenschaftlicher Nachwuchs

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FORSCHUNGSTRENDSLegitimationsdruck steht, steht außer Frage.Ich denke, die Sportsoziologie solltediese Distanz auf jeden Fall aufgeben, dadie meisten sportwissenschaftlichen Instituteja in der Lehrerbildung tätig sind, alsoein zentraler Lehr- und Forschungsgegenstandder Sport in der Schule darstellt.Und dies sollte man auch im Hinblick aufden <strong>Nachwuchs</strong> bedenken, vor allem auchdeshalb, weil Stellen möglicherweise zukünftigvermehrt zwei wissenschaftlicheDisziplinen umfassen werden.Welche Forschungsmethoden/-methodologienwerden vorwiegend verwendet?Die Verwendung von Forschungsmethodenist abhängig vom Gegenstand bzw.von der Fragestellung. So stehen im Mittelpunkteines Projekts, das die Erforschungder sozialisatorischen Bedeutungeines Sportvereins in der Zeit des Nationalsozialismuszum Ziel hat, qualitativeVerfahren. Damit ist einmal die theoriegeleitetequalitative Inhaltsanalyse der ca.300 Feldpostbriefe gemeint und zum zweitendie biografischen Interviews mit dennoch verbleibenden Zeitzeugen. Darüberhinaus sind Archivstudien, also aufwändigeDokumentenanalysen notwendig.Ganz anders sieht es aus in einem Projekt(Global Player – Local Hero), in demes um die Entwicklung von Spitzensportvereinenund dabei unter anderem umFragen der Publikumsbindung geht. EineBefragung des Publikums in vier Hallenund zwei Stadien ist sinnvoll nur mittelsFragebogentechnik (bei sechs Vereinenbetrug der Rücklauf ca. 4.500) und entsprechendenAuswertungsverfahrenmöglich. Dies gilt auch für das Bosman-Projekt, in dem wir u. a. in den SportartenBasketball, Handball, Fußball und Eishockeyalle A-Jugendlichen der ersten Bundesligenbefragt haben. Auch eine solcheZahl ist nur mittels quantitativer Verfahrenzu bewältigen. Aber wie gesagt: Der Einsatzder Methoden hängt von der Fragestellungab, wobei wir in den Projektendes Öfteren auch einen Methoden-Mixfahren, also neben den quantitativenauch qualitative Verfahren einsetzen.Konkret: Neben den A-Jugendlichen habenwir die Bundestrainer und die Vertreterder jeweiligen Ligen mittels qualitativenInterviews befragt. Für den <strong>Nachwuchs</strong>formuliert: Wer Soziologie betreibenwill, muss beides können, also sowohlquantitative als auch qualitative Verfahrenbeherrschen. Nicht verhehlen willich dabei durchaus, dass ich kein bloßerAnhänger der großen Zahl bin, sonderneher einer des genauen Hinschauens.Welche Trends bezüglich zukünftigerForschungsschwerpunkte erkennenSie?Wenn ich die Forschungslandschaft zuüberblicken versuche, kann ich solcheTrends in der Sportsoziologie nicht erkennen.Die Kolleginnen und Kollegen habenunterschiedliche Schwerpunkte, aber esscheint keinesfalls so, dass hier mehrereeinem Fetisch hinterherlaufen, um aus einembestimmten Thema, das en vogue ist,Honig zu saugen: sprich Fördermittel zuerhalten. Ich sehe einen solchen Trend nurin anderen Disziplinen, in denen das Problem„Gesundheit“ zur Initiierung und Bündelungvon Forschungsinteressen führt.Wie schätzen Sie die Relevanz der vonIhnen skizzierten Forschungstrendsfür Qualifikationsarbeiten ein?Diese Frage kann ich nicht beantworten,zum einen deshalb nicht, weil ich – wiegesagt – solche „Trends“ in der Sportsoziologienicht erkenne. Zum zweiten aberauch deshalb nicht, weil ich nicht weiß,was Sie mit Relevanz meinen. Sollten Siedamit meinen, dass die Bearbeitung einesbestimmten Themas die Wahrscheinlichkeiterhöht, eine HochschullehrerstelleZe-phir 13 (2006) 1 9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!