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FORSCHUNGSTRENDSund sogar teilweisem Rückgang derBemühungen zum Ende des letztenJahrhunderts haben sich die Rahmenbedingungen(massenhafte Pensionierungenvon Lehrern; Entwicklungneuer Schulstrukturen, z. B.Ganztagsschulen; Aufflammen dergesellschaftlichen Diskussion um Erziehungund Bildung insbesondere derGewalt- und Gesundheitsthemen; Veränderungenin der Bewegungskultur)gravierend verändert. Der vorherschon bestehende große Mangel geradean empirischer Forschung(„quantitativer“ und „qualitativer“ Art)zum Schulsport wird dadurch zur nochdringlicheren Aufgabe, die auch einemgestiegenen gesellschaftspolitischenBedarf und Bewusstsein entspricht.2. Qualitative Forschungsansätze vermehrensich und das Zauberwort ‚Triangulation’– also die Verknüpfungempirisch-analytischer und qualitativinterpretativerForschungsstrategien –gewinnt an Bedeutung. Wie vorhinschon angesprochen, haben sich sog.qualitative Forschungsstrategien inder Pädagogik und den Sozialwissenschaftenrapide entwickelt und habenan Legitimation und Reputation gewonnen.Es lässt sich auch vielerorts eineAufweichung der konfrontativen Stellungenzwischen sog. quantitativ-orientiertenund qualitativ-orientierten Ansätzenerkennen. Deshalb vermute ich,dass die Frage nach den Gestaltungsmöglichkeitenkomplementärer Beziehungenzwischen beiden Forschungsmethodologienzukunftsträchtig ist.Wie schätzen Sie die Relevanz der vonIhnen skizzierten Forschungstrendsfür Qualifikationsarbeiten ein?Dasselbe gilt für die Karriereplanung. DieAussichten des sportwissenschaftlichen<strong>Nachwuchs</strong>es sind heute um ein Vielfachesbesser als etwa in den 80er Jahren,vergleichsweise rosig. Doch ist die Voraussagedarüber, wo und wie und mitwelcher Ausrichtung eine passende Anschlussstelleentstehen wird, eben auchmit großer Unsicherheit behaftet. Wichtigsind zweifellos die Qualität und Relevanzder Arbeit. Nur von welcher Art ‚Relevanz’sprechen wir? Handelt es sich um‚gesellschaftliche (i. S. emanzipatorischer)Relevanz’, um ‚technologische Relevanz’(i. S. der Optimierung bestimmterTechniken), um ‚persönliche Relevanz’ (i.S. des persönlichen Interesses an Themaund Gegenstand) oder um eine Art ‚Zukunftsrelevanz’(i. S. der Produktion einesWissens- bzw. Erkenntnisvorrats, dessenaktuelle Bedeutung unklar ist, der jedochzukünftig bedeutsam werden könnte)?Für mich war und ist vor allem die Überzeugungvon der gesellschaftlichen undpersönlichen Relevanz meiner Forschungsbemühungentragend. DieseÜberzeugung hat mir sehr gut durch alldie Verunsicherungen, Zweifel und Krisengeholfen, die im Forschungsprozess(zwangsläufig) entstehen. Ich meine,dass die Klärung der Relevanzfrage unddie Überzeugung von der Relevanz dereigenen Arbeit auch für den Fall bedeutsamsind, dass sich keine wissenschaftlicheAnschlussstelle finden lässt; denn sobleibt dem Akteur die aufwendige Zeit derQualifikationsarbeit als sinnvoll gestalteter,bereichernder Lebensabschnitt haftenund nicht als erfolglose Jagd nach einemwissenschaftlichen Job.Also, ich hab’ ja gerade vor dem Aufsattelnauf vermeintliche Trends gewarntund empfehle stattdessen Gelassenheit.Ze-phir 13 (2006) 1 19

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