Kleinsölker Gemeinde-Nachrichten - Katholische Kirche Steiermark
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Früchte im Spätsommer<br />
Im Garten der Natur ist nun Erntezeit für Wildfrüchte<br />
und Wildbeeren.<br />
Hecken und Waldränder erfreuen uns mit einem farbenfrohen<br />
Angebot.<br />
Die Eberesche Sorbus aucuparia oder Vogelbeere<br />
zählt botanisch zu den Rosengewächsen<br />
und ist somit nicht nur<br />
mit der Hagebutte, sondern auch<br />
mit unserem Apfelbaum verwandt.<br />
Da sie für ihren Standort keine<br />
großen Ansprüche stellt, ist sie im<br />
gesamten Alpenraum anzutreffen.<br />
Zu ihrer Verbreitung tragen besonders die Vögel bei,<br />
die sich die begehrten Beeren holen und den unverdaulichen<br />
Samen irgendwo wieder ausscheiden.<br />
Die Beeren schmecken sehr bitter, längere Zeit einfrieren<br />
oder über Nacht einlegen in verdünntem Essig<br />
verbessert den Geschmack, sie sind reich an Vitamin<br />
C, enthalten auch Parasorbinsäure, die als leicht giftig<br />
gilt, aber durch den Kochvorgang unschädlich wird.<br />
Verwendet werden die Beeren nicht nur für gut<br />
schmeckenden Vogelbeerschnaps, sondern auch<br />
gemeinsam mit Äpfel, Birnen oder/und Zwetschken für<br />
Marmelade und getrocknet für einen Tee mit rötlicher<br />
Farbe.<br />
In der Volksheilkunde gilt sie als leicht abführend und<br />
etwas harntreibend.<br />
Hagebutte Rosa carnina, die Stammmutter der mittlerweile<br />
tausendfach verschiedenen<br />
Rosensorten, leistet besonders<br />
in der kühleren Jahreszeit gute<br />
Dienste.<br />
Geerntet werden zur Blütezeit die<br />
Blütenblätter als Zugabe zu einem<br />
Blütentee und die Früchte die<br />
reichlich Vitamin C, aber auch Vitamin<br />
A, B1 und B1 enthalten, am<br />
Besten nach dem ersten Frost. Der Tee aus den<br />
Früchten der Hagebutte stärkt das Immunsystem und<br />
dient zur Vorbeugung für Erkältungs- und Grippezeiten.<br />
Ein besonders delikates Aroma, mit einer feinsäuerlichen<br />
Note, hat die aus den Früchten der Hundsrose<br />
hergestellte Marmelade.<br />
Die Kerne, die uns als „biologisches“ Juckpulver noch<br />
in Erinnerung sind, enthalten ein wertvolles Öl, das<br />
für trockene Haut hilfreich sein kann.<br />
Schwarzer Holunder Sambucus nigra. Wer kennt<br />
nicht die Volksweisheit, die besagt::<br />
„vor einem Hollerbusch soll<br />
man den Hut ziehen“ – er galt als<br />
lebende Hausapotheke und deshalb<br />
pflanzte man ihn zu jedem<br />
Gehöft. Die süßlich duftenden Blüten<br />
im Frühsommer, die uns nicht<br />
nur die köstlichen „Hollerkücherln“<br />
<strong>Gemeinde</strong> Großsölk<br />
bescheren, haben sich als gut schmeckender Tee, als<br />
Hausmittel bei Grippe und Erkältung bewährt.<br />
Die ebenfalls an Vitamin C reichen Beeren sollen<br />
vollreif gepflückt und nur gekocht genossen werden,<br />
die rohen Früchte enthalten das nicht sehr bekömmliche<br />
Sambunigrin, das durch Erhitzen vernichtet wird.<br />
Gekocht zubereitet, ob als „Hollerkoch“, Hollersaft<br />
oder Hollergelee sind die Beeren bekömmlich, stärkend,<br />
nahrhaft und vitaminreich.<br />
Achtgeben beim Pflücken des schwarzen Holunders,<br />
dass keine Verwechslung mit dem giftigen Zwergholunder<br />
erfolgt! Er trägt die Beerendolde am Triebende<br />
aufrecht, während sie beim schwarzen Holunder herabhängt!<br />
Generell darf man nur Wildkräuter und Wildfrüchte<br />
ernten, die man ganz sicher kennt!<br />
Die Beeren des roten Holunders<br />
Sambucus racemosa sind roh<br />
ebenfalls ungenießbar.<br />
Sie verursachen Durchfall und<br />
Erbrechen, auch deren Kerne. Aus<br />
den entkernten Beeren kann<br />
ebenfalls Marmelade zubereitet<br />
werden, die fein säuerlich schmeckt.<br />
Der „Hollerschwamm“, das Judasohr, ein zur Familie<br />
der Ohrlappenpilze gehörender<br />
Pilz, wächst oftmals am<br />
alten, morschen bzw. am<br />
abgestorbenen Holz der Hollerbüsche.<br />
Der fast geschmacklose,<br />
gallertartige<br />
Pilz, der so gar kein Pilzaroma<br />
von sich gibt, kann roh<br />
gegessen werden, er enthält<br />
viele Vitamine und Spurenelemente.<br />
In der Volksheilkunde wurde er eingeweicht in Milch,<br />
bei Lidrandentzündungen oder Gerstenkorn angewendet.<br />
Weißdorn Crataegus spec., ein mit Dornen besetzter<br />
Strauch oder kleiner Baum, ist in<br />
lichten Hecken an Waldrändern zu<br />
finden .Er erfreut uns im Frühjahr<br />
mit seinen weißen, etwas unangenehm<br />
riechenden Blüten, die erst<br />
nach den Blättern erscheinen. Der<br />
Tee aus den Weißdornblüten wirkt<br />
blutdrucksenkend und herzstärkend.<br />
Im Herbst reifen die an langen Stielen<br />
hängenden runden, erbsengroßen<br />
Früchte. Sie enthalten Zucker, Pektine und Vitamin<br />
C, und eignen sich getrocknet, gemischt mit Apfelschalen,<br />
Holunderbeeren und Hagebutten für einen<br />
Früchtetee (den Tee kurz kochen, wegen den Holunderbeeren).<br />
Kräuterpädagogin Martha Zach<br />
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