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Klaus Türk Arbeiterskulpturen Zweiter Band Die Sammlung Werner ...

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Bergleute<br />

Arnold Frische<br />

Deutschland, 1869 –<br />

Bergmann mit Keilhaue und Grubenlampe<br />

Bronze, 78 cm<br />

Signatur: Arnold Frische 1910<br />

Giessereistempel: Düsseldf. Broncebildgiesserei G.m.b.H.<br />

Inschrift: „Unserem verehrten Chef zum 25 jährigen<br />

<strong>Die</strong>nstjubiläum. <strong>Die</strong> Beamten der Gewerkschaft Langenbrahm<br />

7.10.1886 7.10.1911”<br />

zugehörig: Podest mit Jugendstilornamenten, 85,5 cm<br />

<strong>Die</strong>se Skulptur eines muskulösen Bergmanns mit entblößtem Oberkörper, doppelter<br />

Keilhaue, Grubenlampe und Hut hat nicht nur eine stattliche Größe, sondern auch<br />

eine interessante Geschichte. Zusammen mit einem dekorativen Eichenholzpodest,<br />

durch welches die Figur auf Augenhöhe steht, wurde sie 1911 von den Beamten der Essener<br />

Zeche Langenbrahm dem Generaldirektor Paul Hein (1865–1945) dediziert – ein<br />

wahrlich großzügiges Geschenk! <strong>Die</strong> Skulptur ist zudem mit einer elektrischen Leitung<br />

ausgestattet, welche eine Glühlampe innerhalb der Grubenlampe mit Strom versorgt.<br />

Es handelt sich um die „Salonversion” einer zwei Meter großen Skulptur, welche 1910<br />

zusammen mit einer weiteren auf den Wangen der Eingangstreppe zum Verwaltungsgebäude<br />

des Allgemeinen Knappschaft-Vereins (ein Bergbau-Versicherungsverein) in<br />

Bochum in der Pieperstraße aufgestellt wurde (Einzelheiten dazu s. den Beitrag von<br />

Slotta sowie das nebenstehende historische Foto). <strong>Die</strong> beiden Großskulpturen wurden<br />

im 2. Weltkrieg stark beschädigt, aus Gründen des gewandelten Zeitgeschmacks nicht<br />

restauriert, sondern eingelagert. Stattdessen wurden 1950/51 zwei<br />

von Erich Schmidtbochum geschaffene, in der Erscheinung zurückhaltendere<br />

Großskulpturen von Bergleuten vor dem Gebäude<br />

aufgestellt.<br />

Im Rahmen der Ausstellung des Deutschen Bergbau-Museums<br />

zum 750-jährigen Jubiläum der Knappschaft wurden die Werke<br />

Frisches 2010 zusammen mit der Figur aus der <strong>Sammlung</strong> <strong>Werner</strong><br />

Bibl präsentiert und als historische Dokumente gewürdigt. Im<br />

Jahre 2011 übernahm das Weltkulturerbe Rammelsberg Museum<br />

Besucherbergwerk, Goslar, diese Ausstellung.<br />

Der Düsseldorfer Bildhauer Arnold Frische, der u.a. durch die<br />

Gestaltung von Kriegerdenkmalen hervorgetreten war, schuf für<br />

das Bochumer Knappschaftgebäude auch noch ein steinernes Bergbau-Triptychon,<br />

das allerdings im 2. Weltkrieg untergegangen ist.<br />

Literatur:<br />

Slotta, Rainer: Skulpturen von Bergleuten im Auftrag der Knappschaft:<br />

Arnold Frische – Rudolf Belling – Erich Schmidtbochum. In: Fessner,<br />

Michael/Bartels, Christoph/Slotta, Rainer (Hrsg.): Auf breiten Schultern.<br />

750 Jahre Knappschaft. Katalog der Ausstellung des Deutschen Bergbau-<br />

Museums Bochum. Bochum 2010, S. 39–50.<br />

150<br />

Historisches Foto der Eingangstreppe zur Hauptverwaltung der Knappschaft in Bochum, links die<br />

große Version des Bergmanns aus der <strong>Sammlung</strong> <strong>Werner</strong> Bibl. Foto: Deutsche Rentenversicherung,<br />

Knappschaft Bahn-See, Bochum.

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