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Klaus Türk Arbeiterskulpturen Zweiter Band Die Sammlung Werner ...

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Metallarbeiter | 2 – Industrielle Stahlarbeiter<br />

Gerhard Adolf Janensch<br />

Deutschland, 1860 – 1933<br />

Mann am Martinofen<br />

Eisenguss, patiniert, 84 cm, 1916<br />

Signatur: G. Janensch 1916<br />

Giessereistempel: Lauchhammer 44<br />

Berman, <strong>Band</strong> 4, Nr. 3247<br />

Ders. – ohne Abbildung –<br />

Mann am Martinofen<br />

Bronze, 42 cm, 1916<br />

Signatur: G. Janensch 1916<br />

Giessereistempel: Lauchhammer Bildguss 176<br />

Wir beginnen die Darstellung einzelner Spezialberufe der Stahlindustrie<br />

mit den verantwortungsvollen Tätigkeiten der Schmelzer und<br />

Probennehmer, welche die Eisenschmelze überwachen bzw. Stichproben<br />

für Analysen entnehmen. Von Janensch haben wir schon den<br />

Schmied im vorangegangenen Kapitel kennen gelernt. Er schuf auch<br />

Stahlarbeiter, und zwar ein Trio von Hüttenmann, Gießer und Walzwerker.<br />

Exemplare aller drei Figuren befinden sich in der <strong>Sammlung</strong><br />

<strong>Werner</strong> Bibl. Der Mann am Martinofen beobachtet gerade die Eisenschmelze<br />

und steht mit seiner kleinen Kelle bereit, eine Probe zu<br />

entnehmen. Mit „Martinofen” ist hier der Siemens-Martin-Ofen zur<br />

Erzeugung flüssigen Stahls gemeint. Er zeichnet sich durch sehr hohe<br />

Erhitzung bis 1800° C aus. Durch Zugabe von Zuschlagstoffen, z.B.<br />

Eisenschrott, erfolgt die Oxidation und Beseitigung unerwünschter<br />

Bestandteile.<br />

<strong>Die</strong> Anklänge an Meuniers <strong>Arbeiterskulpturen</strong> sind unverkennbar.<br />

<strong>Die</strong> große Figur stammt aus dem Besitz der ehemaligen Fa. Eisen- und<br />

Metallguss Erich Klein in Waldkraiburg. Sie wurde in Eisen, die kleine<br />

dagegen in Bronze hergestellt. Beide Skulpturen stammen aus der traditionsreichen<br />

Kunstgießerei Lauchhammer in Brandenburg, die seit<br />

1725 bis heute existiert.<br />

Gerhard Janensch war Schüler der Berliner Akademie bei Fritz<br />

Schaper, Albert Wolff und P. Thulmann. 1880 begann er eine Ateliertätigkeit<br />

in Wien, kehrte jedoch 1883 ins Atelier von Fritz Schaper<br />

zurück. 1886 machte er sich selbstständig, 1887 begann er seine Lehrtätigkeit<br />

an der Akademie in Berlin. 1892 wurde er dort Nachfolger<br />

von Albert Wolff als Leiter der Modellierklasse. Janensch lehrte dort<br />

bis zu seinem 64. Lebensjahr (Angaben nach http://de.wikipedia.org/<br />

wiki/Gerhard_Janensch).<br />

Siehe im Grohmann Museum:<br />

Große Version in Bronze, <strong>Band</strong> I, S. 228–229, kleine Version auch im Grohmann<br />

Museum, allerdings ohne Abb. in <strong>Band</strong> I,.<br />

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