Technischer Bericht Vorprojekt Teilprojekt 4 - Tram Region Bern
Technischer Bericht Vorprojekt Teilprojekt 4 - Tram Region Bern
Technischer Bericht Vorprojekt Teilprojekt 4 - Tram Region Bern
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<strong>Technischer</strong> <strong>Bericht</strong> <strong>Vorprojekt</strong><br />
<strong>Teilprojekt</strong> 4 Ostermundigen<br />
29. Oktober 2010<br />
B+S AG<br />
Muristrasse 60, 3000 <strong>Bern</strong> 31<br />
Dsp Ingenieure + Planer AG<br />
Stationsstrasse 20, 8606 Greifensee<br />
Moeri + Partner AG<br />
Marktgasse 19, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />
Rykart Architekten AG<br />
Feldstrasse 30, 3073 Gümligen
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN IMPRESSUM<br />
Impressum<br />
Projektverfasser: B+S AG<br />
Muristrasse 60<br />
Postfach<br />
3000 <strong>Bern</strong> 31<br />
Projektleiter: W. Schaufelberger<br />
031 356 80 03<br />
w.schaufelberger@bs-ing.ch<br />
<strong>Bericht</strong>sverfasser: Projektteam TP 4<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN ÄNDERUNGSVERZEICHNIS<br />
Änderungsnachweis<br />
Version Datum Bezeichnung der Änderungen Verteiler<br />
1 30.7.2010 Entwurf TP4 / GPT<br />
2 12.10.2010 Überarbeitung TP4 / GPT<br />
3 29.10.2010 definitive Version TP 4 / GPT<br />
4<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN ÜBERSICHT UND EINFÜHRUNG<br />
Übersicht und Einführung<br />
Der vorliegende technische <strong>Bericht</strong> zeigt die Arbeiten im <strong>Teilprojekt</strong> 4 für die Projektphasen<br />
Vorstudie (SIA 21) und <strong>Vorprojekt</strong> (SIA 31).<br />
Abbildung 1 zeigt, wie sich der <strong>Bericht</strong> in die anderen Dokumentationen einordnet. Für die<br />
übergeordneten Informationen zum Projekt sei auf den zusammenfassenden Schlussbericht<br />
verwiesen.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN ÜBERSICHT UND EINFÜHRUNG<br />
Abbildung 1: Einordnung des vorliegenden <strong>Bericht</strong>s<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN ZUSAMMENFASSUNG<br />
Zusammenfassung<br />
Allgemeines<br />
Der 4.3 km lange Abschnitt des <strong>Teilprojekt</strong>es 4 erstreckt sich vom Viktoriaplatz (Anschluss<br />
an bestehende <strong>Tram</strong>linie 9) bis zum Rütiweg (Knoten Schiessplatzweg), wo sich die<br />
Perimetergrenze zum <strong>Teilprojekt</strong> 5 befindet.<br />
Räumlich lässt sich das Projekt in drei Abschnitte teilen:<br />
• Viktoriaplatz – Knoten Laubeggstrasse<br />
• Ostermundigenstrasse bis Waldeck (Gemeindegrenze <strong>Bern</strong> - Ostermundigen)<br />
• <strong>Bern</strong>strasse (Gemeinde Ostermundigen)<br />
Zur Bearbeitung und zum umfangreichen Studium von lokalen Varianten wurde eine weitere<br />
Unterteilung in Einzelelemente vorgenommen, auf welcher Basis auch der Projektbeschrieb<br />
aufgebaut ist. Das ganze Variantenstudium ist wegen seines grossen Umfangs separat in<br />
Dossier 3 erläutert.<br />
Betriebs- und Haltestellenkonzept<br />
Bedingt durch die Platzverhältnisse stand schon bald fest, dass auf der Strecke Viktoriaplatz<br />
– Knoten Rosengarten und Waldeck – Rütiweg ein sinnvolles Eigentrassee nicht realisierbar<br />
ist und sich die Möglichkeit verschiedener Betriebskonzepte lediglich lokal und in geringer<br />
Form variieren lässt. Für den Abschnitt Knoten Rosengarten – Waldeck hingegen wurden<br />
verschiedene Konzepte eingehend studiert:<br />
• Konsequentes Eigentrassee in Seitenlage<br />
• Eigentrassee einseitig vor Knotenzuläufen<br />
• Konsequenter Mischverkehr<br />
• Eigentrassee in Mittellage<br />
Aus Gründen der Betriebsstabilität und des Strassenraumes fiel der Entscheid schliesslich<br />
zu Gunsten eines „Eigentrassees in Mittellage“ im Abschnitt Knoten Pulverweg – Waldeck<br />
und „Einseitiges Eigentrassee in den Knotenzuläufen“ im Abschnitt Knoten Rosengarten –<br />
Knoten Pulverweg.<br />
Das Haltestellenkonzept, für welches ebenfalls Alternativen mit gleichmässigerer Verteilung<br />
der Haltestellendistanzen geprüft, aber verworfen wurden, basiert auf der heutigen Situation,<br />
adaptiert für den <strong>Tram</strong>betrieb. Die anfangs zur Aufhebung vorgesehene Haltestelle Salem<br />
bleibt weiterhin bestehen.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN ZUSAMMENFASSUNG<br />
Die Strecke zwischen Viktoriaplatz und Waldeck ist grösstenteils von Bäumen und Alleen<br />
gesäumt. Diese zu erhalten war wichtiger Bestandteil der Projektierung. Es zeigte sich, dass<br />
die einzelnen Bäume über weite Teile nicht nachhaltig erhalten werden können. Sie werden<br />
entweder an gleicher Stelle oder bei aufgeweitetem Alleequerschnitt zurückversetzt in<br />
gleichem Umfang ersetzt. Durch das Weiterziehen der Allee bis zum Knoten Rosengarten im<br />
Bereich Schönburg ergibt sich sogar eine positive Baumbilanz. Gründe für den notwendigen<br />
Ersatz sind einerseits die Bauarbeiten (und die damit verbundene Gefahr der Verletzung von<br />
Kronen und Wurzeln, was einen nachhaltigen Erhalt der Bäume stark gefährden würde) und<br />
der mancherorts zu geringe Strassenquerschnittsbreite.<br />
Projektbeschrieb<br />
Auf dem historisch bedeutenden, sehr zurückhaltend zu gestaltenden Viktoriaplatz herrscht<br />
neu Kreisverkehr, was die Verkehrssicherheit erhöht und die Vortrittsberechtigungen klärt.<br />
Der Charakter der Viktoriastrasse bleibt erhalten, die Neupflanzung der Bäume erfolgt an<br />
den heutigen Standorten, zudem werden Lücken in den Baumreihen geschlossen.<br />
Die in beide Richtungen überholbare Haltestelle Schönburg erhält durch Verschieben der<br />
Halteorte, Abbruch des heutigen Vordachs und der Unterführung sowie Pflanzen von<br />
Alleebäumen bis zum Knoten Rosengarten ein neues Gesicht. Auf der Laubeggstrasse<br />
verkehren die <strong>Tram</strong>s im Knotenzulauf auf einem Eigentrassee.<br />
Während am Laubeggstutz das stadtwärts fahrende <strong>Tram</strong> auf einem Eigentrassee verkehrt,<br />
verhält es sich vor dem Knoten Pulverweg genau umgekehrt. Am zu einem Kreisel<br />
umzubauende Knoten Pulverweg zweigen die Dienstgleis zum Depot Mingerstrasse ab.<br />
Entlang dem Schosshaldenfriedhof verkehren die <strong>Tram</strong>s auf Eigentrassee in Mittellage, die<br />
Parkierung und Erschliessung des angrenzenden Quartiers muss platzbedingt teilweise neu<br />
organisiert werden.<br />
Ab dem zum Kreisel umgebauten Knoten Waldeck verkehren die <strong>Tram</strong>s durch<br />
Ostermundigen im Mischverkehr. Als prägendes Element zieht sich ein Mehrzeckstreifen,<br />
worauf auch die Fahrleitungsmasten platziert sind, durch den ganzen Ort.<br />
Am Bahnhof Ostermundigen und am Dreiegg entstehen Haltestellen seitlich ausserhalb der<br />
Fahrbahn. Die komplette Umgestaltung der Bahnunterführung (Aufweitung, Verknüpfung<br />
<strong>Tram</strong>-Bus-Bahn) und des Dreieggs wertet das Zentrum von Ostermundigen auf.<br />
Die stadtwärts überholbare Haltestelle „Wegmühlegässli“ erfordert eine Umplatzierung<br />
zahlreicher Parkplätze und eine Neugestaltung der Vorplätze und Einfahrten.<br />
Nach der Haltestelle „Sportplatzweg“ zweigt das stadtauswärts führend Gleis von der<br />
Strasse ab, führt entlang dem Sportplatz und dem Schiessplatzweg Richtung Rüti. Hier<br />
befindet sich die Schnittstelle zum TP 5. Das Gleis stadteinwärts folgt dem Strassenverlauf<br />
von <strong>Bern</strong>strasse und Rütiweg. Diese getrennte Linienführung ist gleichzeitig auch als<br />
Wendeschlaufe nutzbar.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 1<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Vorgehen, Methodik und Meilensteine 3<br />
1.1 Vorgehen 3<br />
1.2 Methodik 5<br />
1.3 Meilensteine 5<br />
1.4 Übersicht Projektperimeter 5<br />
2. Analyse 6<br />
2.1 Rahmenbedingungen Gestaltung/Städtebau 6<br />
2.2 Ist-Zustand Stadtraum/Ortsbild 16<br />
2.3 Ist-Zustand Verkehr 20<br />
2.4 Schnittstellen zu anderen Teil- und Drittprojekten 23<br />
3. Prognose 31<br />
3.1 Prognose Stadtentwicklung/Siedlung 31<br />
3.2 Künftiger Zustand Verkehr 31<br />
4. Variantenuntersuchung (Zusammenfassung) 35<br />
4.1 Betriebs- und Haltestellenkonzept 35<br />
4.2 Einzelelemente 36<br />
5. Projektbeschrieb 42<br />
5.1 Betriebs- und Gestaltungskonzept 42<br />
5.2 Beschrieb der Streckenabschnitte 51<br />
5.3 Beschrieb der Projektelemente 53<br />
5.4 Fahrleitungsprojekt 110<br />
5.5 Werkleitungen, Entwässerung 110<br />
5.6 Kunstbauten 112<br />
6. Spezialthemen 117<br />
6.1 Landerwerb 117<br />
6.2 Inkonvenienzen 117<br />
6.3 Rodungen 117<br />
6.4 Abzubrechende und zu entschädigende Hochbauten 118<br />
7. Kostenschätzung 119<br />
8. Pendenzen nächste Bearbeitungsstufe 121<br />
8.1 Gesamtprojekt 121<br />
8.2 Viktoriaplatz 122<br />
8.3 Viktoriastrasse 123<br />
8.4 Knoten Rosengarten 123<br />
8.5 Laubeggstrasse 124<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 2<br />
8.6 Laubeggstutz 124<br />
8.7 Baumgarten 124<br />
8.8 Brücke A6 125<br />
8.9 Schosshaldenfriedhof 125<br />
8.10 Gewerbegebiet Galgenfeld 125<br />
8.11 Waldegg 125<br />
8.12 Unterführung SBB 126<br />
8.13 Unterführung SBB - Dreiegg 126<br />
8.14 Dreiegg 126<br />
8.15 Dreiegg - Wegmühlegässli 126<br />
8.16 Wegmühlegässli 127<br />
8.17 Wegmühlegässli - Grube 127<br />
8.18 Grube – Rütiweg 127<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 3<br />
1. Vorgehen, Methodik und Meilensteine<br />
1.1 Vorgehen<br />
Die Länge der Strecke wie auch die Aufteilung auf mehrere Projektbearbeiter machte die<br />
Zerlegung in einzelne Projektelemente unumgänglich. Auch die Projektdiskussion und Bewertung<br />
musste in erster Linie einer objektorientierten Ordnung folgen. Die Einteilung der<br />
Objekte folgte mit wenigen Ausnahmen von Beginn weg den in Kapitel 5.3 beschriebenen<br />
Elementen. Die Einteilung der Projektelemente ist in Abb. 1-1 dargestellt.<br />
Bei dieser Methodik ist es wichtig, die Gesamtsicht nicht aus den Augen zu verlieren. Die<br />
Analyse und vor allem die Entwurfsarbeit selbst zeigten bald, dass der Projektperimeter drei<br />
charakteristische grössere Abschnitte aufwies, welche bezüglich Lösung für den Strassenraum<br />
eine gewisse Kontinuität aufweisen:<br />
• Abschnitt <strong>Bern</strong> Stadt: Viktoriaplatz bis Rosengarten<br />
• Abschnitt Ostermundigenstrasse: Laubeggstutz bis Waldeck<br />
• Abschnitt Ostermundigen: Waldeck bis Rütiweg<br />
Folglich übernahmen drei Projektmitarbeiter über ihre eigentlichen Fachgebiete hinaus eine<br />
Koordinationsfunktion für je einen Abschnitt.<br />
Pro Projektelement wurden grundsätzliche Varianten studiert und die erfolgsversprechenden<br />
Ansätze für die Weiterarbeit ausgewählt.<br />
Diese wurden zu den Konzeptvarianten zusammengestellt und daraus eine Bestvariante<br />
ausgewählt. Es zeigte sich dabei, dass im Mittelabschnitt keine der drei Konzeptvarianten<br />
voll befriedigte und die Randbedingungen leicht geöffnet werden mussten. Die daraus resultierende<br />
vierte Variante wurde dann auch ausgewählt und in die Bestvariante integriert.<br />
Die Nachprüfung einzelner schwieriger Elemente ergab noch kleinere Korrekturen.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT<br />
Abb. 1-1: Projektelemente<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 5<br />
1.2 Methodik<br />
Grundlagenstudium, Diskussionsbegehungen im interdisziplinären Team und konzentrierte<br />
verkehrstechnische, historisch/städtebauliche Analysen bildeten die Basis der Entwurfsarbeit.<br />
Eine erste Reduktion der möglichen Varianten pro Projektelement erfolgte in freier Diskussion<br />
im Rahmen der Projektleitungssitzungen. Sie ergab den möglichen Variantenfächer.<br />
Mit den daraus zusammengesetzten Konzeptvarianten wurden die Funktionsfähigkeit des<br />
Verkehrsystems, die Haltestellenfolge und die Ideen bezüglich Strassenraum für grundlegend<br />
verschiedene Ansätze überprüft.<br />
Für einzelne Streckenabschnitte wurde die Bestlösung offensichtlich. Der systematische Variantenvergleich<br />
mittels Kriterienbewertung konzentrierte sich auf die restlichen Elemente.<br />
Die Variantenbewertung wurde von Fachgruppen vorbereitet und in den Projektleitungssitzungen<br />
eingehend diskutiert. Die wesentlichen Konzeptentscheide wurden im Rahmen von<br />
Freigabeworkshops getroffen.<br />
1.3 Meilensteine<br />
Definition Rahmenbedingungen Oktober 2009<br />
Ist-Analyse, Bedürfnisse, Anforderungen November 2009<br />
Grundlagen Dezember 2009<br />
Variantenfächer Januar 2010<br />
Variantenentscheid I März 2010<br />
Variantenentscheid II Mai 2010<br />
Abgabe Entwurf <strong>Vorprojekt</strong> Juli 2010<br />
Abgabe <strong>Vorprojekt</strong> Ende Oktober 2010<br />
1.4 Übersicht Projektperimeter<br />
Die Perimetergrenzen entsprechen den Umhüllenden der einzelnen Elementen gemäss Abbildung<br />
1-1.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 6<br />
2. Analyse<br />
2.1 Rahmenbedingungen Gestaltung/Städtebau<br />
2.1.1 Ausgangslage<br />
Der Neubau der <strong>Tram</strong>linie vom Viktoriaplatz in <strong>Bern</strong> nach Ostermundigen, ein Teilstück von<br />
"<strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong>" (Köniz - <strong>Bern</strong> - Ostermundigen), soll innerhalb des folgenden bestehenden<br />
Strassennetzes realisiert werden.<br />
• <strong>Bern</strong>: Viktoriaplatz - Viktoriastrasse - Laubeggstrasse - Ostermundigenstrasse<br />
• Ostermundigen: <strong>Bern</strong>strasse - Rütiweg<br />
Die Integration der Gleisanlagen und Haltestellen in die bestehenden Strassen mit vorwiegend<br />
durchgehenden Baumalleen ist sowohl ingenieurtechnisch wie städtebaulich gestalterisch<br />
sehr anspruchsvoll.<br />
2.1.2 Analyse<br />
Die Strassen stammen in ihrem Ursprung aus verschiedenen Zeitepochen und hatten unterschiedliche<br />
Funktionen, entsprechend ist heute auch ihre historische Bedeutung.<br />
In der Analyse wurden die wichtigsten historischen Plandokumente (Situationspläne, Luftbilder,<br />
etc.) über die ganze Strecke der neuen <strong>Tram</strong>linie gesichtet und mit dem aktuellen Katasterplan<br />
und den heutigen Baumstandorten verglichen.<br />
(Siehe Pläne 31-010-911 bis 31-040-911)<br />
Diese Betrachtung ermöglicht die Beurteilung der Entwicklung der Strassen und Baumalleen<br />
und gibt Aufschluss über die Authentizität des heutigen Strassenzustandes im Vergleich zu<br />
den (vermuteten) historischen Situationen. Auf archäologische Grabungen zum Nachweis<br />
historischer Strassen wurde bisher jedoch verzichtet.<br />
Weiter wurden das IVS (Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz) und die Bau- und<br />
Quartierinventare der Denkmalpflege der Stadt <strong>Bern</strong> konsultiert.<br />
Nachstehend wird die Entwicklungsgeschichte der Strassen / Alleen auf den Streckenabschnitten<br />
Viktoriastrasse und Ostermundigenstrasse (Schönberg) etwas eingehender analysiert<br />
und dokumentiert.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 7<br />
Viktoriastrasse<br />
Die Bebauung des Spitalacker Feldes begann anfangs des 20Jh.<br />
Abb. 2-1: Mülleratlas 1797<br />
Überlagert man den Mülleratlas 1797 mit dem aktuellem Baumkataster und der Linienführung<br />
des <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> ergibt sich folgendes Bild:<br />
Viktoriaplatz<br />
Abb.2-2: Mülleratlas 1797 überlagert mit aktuellem Baumkataster & <strong>Tram</strong>Regio<strong>Bern</strong><br />
Postgebäude<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 8<br />
Die Allee an der Viktoriastrasse sowie die starke Durchgrünung des Quartiers ist erstmals in<br />
den Projektplänen von 1907 zu erkennen.<br />
Abb.2-3: Projekt <strong>Bern</strong>ischer Ing. u. Arch.–Verein 1907<br />
Gepflanzt wurde die Allee am Anfang des 20Jh., nachdem die Groberschliessung auf dem<br />
Spitalacker erstellt wurde. Die Kornhausbrücke wird 1898 eröffnet und 1905-6 das Schulhaus<br />
an der Viktoriastrasse erbaut.<br />
Abb.2-4: Luftbild Mittelholzer ca. 1925<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 9<br />
Auf dem Luftbild von 1938 ist eine Allee zu erkennen.<br />
Abb. 2-5: Luftbild SwissTopo 1938<br />
Die heute bestehende Baumallee vom Viktoriaplatz bis Schönburg entspricht weitgehend<br />
dem historischen Bestand. Die Zustände der Bäume sind sehr unterschiedlich, sie reichen<br />
von vitalen bis zu ersatzwürdigen Exemplaren. Der historische Bestand ist rund 100 Jahre<br />
alt.<br />
Abb. 2-6: Luftbild SwissTopo 2008<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 10<br />
Ostermundigenstrasse Teilabschnitt Schönberg<br />
1797 sind im Bereich des Baumgartens keine Alleebäume zu erkennen. Erst ungefähr ab der<br />
heutigen Bitziusstrasse steht hangseits an der Ostermundigenstrasse in Richtung Ostermundigen<br />
eine Baumreihe.<br />
Abb. 2-7: Mülleratlas 1797<br />
Auf dem Bollinplan von 1811 sind die Baumreihen Richtung Laubeggstrasse verlängert eingezeichnet.<br />
Hangseits fehlen die Bäume aber immer noch ungefähr bis zur heutigen Bitziusstrasse.<br />
Abb.2-8: Bollinplan 1811<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 11<br />
Auf dem Müllhauptplan 1860 entsprechen die Bäume noch dem Zustand vom Bollinplan von<br />
1811.<br />
Abb.2-9: Müllhauptplan 1860<br />
Zwischen 1860 und 1875 verschwindet die Baumreihe auf der Seite des Baumgartens.<br />
Abb. 2-10: Flur V Originalplan Blätter: 1,2,3,5,7 1875<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 12<br />
Abb. 2-11: Luftbild Mittelholzer ca.1925<br />
Im 20Jh. stehen einzelne wegbegleitende Gehölze auf der Seite des Baumgartens. Richtung<br />
Ostermundigen steht eine lückenhafte, mit Neupflanzungen durchsetzte Allee.<br />
Abb. 2-12: Luftbild Stadtgärtnerei <strong>Bern</strong> 1974<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 13<br />
2.1.3 Allgemeine Gestaltungsgrundsätze<br />
Folgende Gestaltungsgrundsätze werden festgelegt:<br />
Bestehende Strassenquerschnitte, Linienführungen und Alleen werden möglichst authentisch<br />
erhalten.<br />
• Bedingt das <strong>Tram</strong>projekt durch zusätzliche Raum- und Platzbedürfnisse Veränderungen,<br />
müssen mindestens Struktur und Charakter der historischen Strassenräume erhalten<br />
bleiben.<br />
• Mit der Realisierung des <strong>Tram</strong>projektes sollen baulich gestalterische Eingriffe minimal<br />
und subtil erfolgen.<br />
• Grundsätzlich gilt es, baulich und gestalterisch auf den jeweiligen Ort einzugehen,<br />
den räumlichen Kontext mit einzubeziehen und "angemessen" zu reagieren (die<br />
Massstäblichkeit des Ortes beachten).<br />
• Die Umsetzung des <strong>Tram</strong>projektes ist gleichzeitig auch eine Chance, die Qualität der<br />
Strassenräume und öffentlichen Plätze aufzuwerten oder angemessene und den örtlichen<br />
Verhältnissen entsprechende "Stadtreparatur" zu leisten.<br />
• (Siehe auch <strong>Bericht</strong> A_Grundlagen der Gestaltung, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong>, Hp. Liechti,<br />
30.07.09 und <strong>Technischer</strong> <strong>Bericht</strong> <strong>Vorprojekt</strong>, Querschnittsaufgaben: Gestaltung / Linienarchitektur,<br />
Hp. Liechti, 09.07.10)<br />
Ortsspezifische Gestaltungsgrundsätze <strong>Bern</strong><br />
Der Viktoriaplatz und die Viktoriastrasse stammen aus dem ausgehenden 19. und frühen<br />
20. Jahrhundert, als die Quartiererweiterung Spitalacker - Breitenrain durch den Bau der<br />
Kornhausbrücke eingeleitet wurde.<br />
Der Viktoriaplatz ist der Abschluss der Stadtachse / Verbindung "Altstadt - Spitalacker- und<br />
Breitenrainquartier“. Die markante und imposante Strecke Kornhausplatz - Kornhausbrücke -<br />
Kornhausstrasse - Viktoriaplatz ist von besonderer städtebaulicher und historischer Bedeutung<br />
(IVS BE 2412, Bauwerk von nationaler Bedeutung).<br />
Am Viktoriaplatz gilt es, die historische Substanz zu erhalten, eventuelle Reparaturen auszulösen<br />
und grösstmögliche bauliche Zurückhaltung zu üben.<br />
Viktoriastrasse - der Strassenraum, die Baumallee, die Vorgärten und Häuserzeilen bilden<br />
eine städtebauliche Einheit. Es gilt, dieses Erscheinungsbild möglichst zu erhalten. Die<br />
Strasse war Teil des Quartierplanes und hat keine Bedeutung im historischen, übergeordneten<br />
Strassennetz.<br />
Strassenquerschnitt, Linienführung und Situation sollen vom <strong>Tram</strong>projekt nur marginal tangiert<br />
werden. Die Erneuerung der Baumallee ist aber mit grösster Wahrscheinlichkeit unumgänglich.<br />
Der notwendige Kronenrückschnitt für das Lichtraumprofil des <strong>Tram</strong>s und die Grabarbeiten<br />
im Wurzelbereich werden die Bäume in Ihrer Standfestigkeit gefährden.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 14<br />
Im Bereich Schönburg sind die Alleen zu ergänzen und die Platzsituationen zu klären (Einmündungsbereich<br />
Spitalackerstrasse - Viktoriastrasse und Vorplatz Verwaltungsgebäude Direktion<br />
Post).<br />
Die Laubeggstrasse wird als Weiterführung der Viktoriastrasse erlebt. Die Begrenzungsmauer<br />
des Rosengartens mit dem dahinterliegenden Baumbestand darf nicht beeinträchtigt<br />
werden. Der Einbau der <strong>Tram</strong>linien bedingt eine neue Strassenquerschnittsgestaltung, welche<br />
die Neupflanzung der Baumreihe auf der Seite der Häusergruppe Reiterstrasse bedingt.<br />
Die Ostermundigenstrasse ist bis zur Gemeindegrenze in der Waldeck von Alleen geprägt.<br />
Dass diese historischen Alleen in ihrem heutigen Bestand erhalten bleiben müssen,<br />
war anfangs der Planung Bedingung (IVS BE 2539.1: Strecke <strong>Bern</strong>-Worb. Fahrweg über<br />
Sunnhalden, regionale Bedeutung).<br />
Durch den laufenden Planungsprozess gewann das Planerteam aber eine andere Erkenntnis:<br />
Die Anforderungen und Ansprüche aus dem <strong>Tram</strong>projekt und die der weiteren Verkehrsteilnehmer<br />
lassen sich innerhalb der bestehenden Strassenquerschnitte nicht erfüllen,<br />
die Allen sind mit angepassten Querschnitten neu anzupflanzen. Im Bereich Baumgarten ist<br />
der Erhalt der südlichen Baumreihe denkbar, aber äusserst unsicher, da die Gefahr von Verletzungen<br />
des Wurzelwerks während dem Bau (mit Einbusse der Standsicherheit oder absterben<br />
des Baumes als Folge) hoch ist. Zudem ergäbe diese Lösung ein unschönes Alleebild<br />
mit einseitig kleinen, neugepflanzten Bäumen gegenüber einer ausgewachsenen Baumreihe.<br />
Aus diesen Gründen fiel der Entscheid letztendlich zu Gunsten eines beidseitigen<br />
Baumersatzes.<br />
Wichtig ist bei der Neukonzeption der Querschnitte und Bildung der Strassenteilstrecken, die<br />
Analyse der angrenzenden Quartiere und das entsprechende gestalterische Reagieren auf<br />
die Eigenheiten der unterschiedlichen Orte:<br />
• Überbauung Schönberg (Planungswettbewerb 1913)<br />
• Baumgarten Bereich Campagne / Überbauung Baumgarten<br />
• Oberes Galgenfeld<br />
• Querung / Brücke Autobahn A6 / Verzweigung Pulverweg<br />
• Schosshaldenfriedhof<br />
• Unteres Galgenfeld<br />
• Waldeck<br />
Neben der eigentlichen sorgfältigen Ausformulierung der neuen Strassenräume gilt es insbesondere<br />
auch das angrenzende Vorland gestalterisch anzupassen oder wie im Gebiet unteres<br />
Galgenfeld neu zu organisieren.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 15<br />
Ortsspezifische Gestaltungsgrundsätze Ostermundigen<br />
Anders als in <strong>Bern</strong> muss das <strong>Tram</strong> hier in ein kleinstädtisches, ja dörfliches Gebiet integriert<br />
werden. Der Strassenraum mit seinen Eigenheiten, in sehr unterschiedlichen Siedlungsteilen<br />
liegend, darf seine Authentizität nicht verlieren.<br />
Die diversen Funktionen und Nutzungen des Vorlandes als Vorgärten und Vorplätze, als<br />
Aussenverkaufsflächen, Gartenrestaurants, Warte- und Aufenthaltsbereiche der Fussgänger,<br />
PW-Parkplätze, Veloabstellplätze, etc. müssen auch zukünftig erhalten bleiben.<br />
Die Realisierung des <strong>Tram</strong>s ist aber umgekehrt eine grosse Chance, die Gestaltqualität des<br />
Strassenzuges <strong>Bern</strong>strasse zu verbessern und letztlich das gesamte Ortsbild entlang der<br />
Strasse aufzuwerten.<br />
Folgende siedlungsmorphologischen Teilstrecken der <strong>Bern</strong>strasse ergeben sich:<br />
• Waldeck<br />
• Bahnhof / Unterführung SBB<br />
• Unterführung SBB bis Dreieggplatz<br />
• Dreieggplatz bis Haltestelle Wegmühlegässli<br />
• Wegmühlegässli - Schiessplatzweg - Sportplatzweg / Oberfeld<br />
Die Platzsituationen Unterführung SBB, Dreiegg und Wegmühlegässli sind als eigenständige<br />
Gestaltungen zu konzipieren, die den Orten ihre spezifische und unverwechselbare Identität<br />
verleihen werden.<br />
Die dazwischen liegenden Strassenabschnitte sind einfach und ruhig zu gestalten und auf<br />
die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten der folgenden Quartiere von Ostermundigen abzustimmen:<br />
• Waldeck / Bahnhof<br />
• Tägetli<br />
• Oberdorf / Unterdorf<br />
• Oberfeld<br />
• Sportplatz Oberfeld<br />
• Überbauung Gruebe<br />
• etc.<br />
Dies gilt insbesondere auch für die Baumpflanzungen, Fahrleitungsmaste / Überspannungen,<br />
Strassenbeleuchtung etc.<br />
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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 16<br />
2.2 Ist-Zustand Stadtraum/Ortsbild<br />
2.2.1 Stadt <strong>Bern</strong><br />
Viktoriaplatz<br />
Viktoriastrasse<br />
Falsch platziertes Mobiliar, zu viele parkierte Autos<br />
und unschöne Bepflanzungen stören das Bild des unbestritten<br />
imposanten städtischen (verkehrsgeprägten)<br />
Platzes.<br />
Abb. 2-13: Viktoriaplatz mit BKW-Gebäude<br />
Gestalterischer Handlungsbedarf besteht im Bereich Schönburg:<br />
Das Erscheinungsbild Strasse und Siedlung als "architektonische<br />
Einheit" dürfte weitgehend noch dem Zustand<br />
nach der Erstellung entsprechen (ca. 1900 bis<br />
1935).<br />
Abb. 2-14: Viktoriastrasse, Blick vom Knoten Schönburgstrasse Richtung<br />
Viktoriaplatz<br />
Die bestehende Platzgestaltung ist unattraktiv. Eine<br />
Neukonzeption des Platzes mit einem freistehenden<br />
Kiosk und dem gesamten Rückbau der bestehenden<br />
Anlage (Kiosk, Bistro, Dach und Unterführung) ist anzustreben.<br />
Abb. 2-15: Schönburg, Blick von Knoten Rosengarten Richtung Haltestelle<br />
Schönburg<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 17<br />
Laubeggstrasse<br />
Abb. 2-16: Knoten Rosengarten, Blick Richtung<br />
Laubeggstrasse<br />
Der Rechtsabbieger in die Papiermühlestrasse stört<br />
die Symmetrie des Strassenraumes und "bedrängt"<br />
die ansonsten vitale Baumreihe. Der Strassenraum<br />
wird als "klassische" Allee erlebt, räumlich verstärkt<br />
durch die Sandsteinquadermauer des Rosengartens<br />
und das Ansteigen Richtung Schönberg.<br />
Das Strassenstück erscheint bereits im Mülleratlas<br />
(1797 / 1798) als Verbindung der Papiermühlestrasse<br />
zur Bolligen- und Ostermundigenstrasse (nicht im IVS<br />
erfasst).<br />
Ostermundigenstrasse (Überbauung Schönberg, nach Planungswettbewerb 1913)<br />
Abb. 2-17: Ostermundigenstrasse im Bereich<br />
Schönberg, Blick Richtung Knoten Laubeggstrasse<br />
Baumgarten (Oberes Galgenfeld)<br />
Bereits im Mülleratlas (1797 / 1798) ist die Baumallee<br />
in diesem Bereich nicht mehr enthalten. Eine Erklärung<br />
könnte sein, dass sie die Campagne Baumgarten<br />
gestört hat.<br />
Die Stützmauer mit Gartenzaunabschluss, Gärten und<br />
der Bebauung wirkt ohne Bäume entlang der Ostermundigenstrasse<br />
überzeugend.<br />
Die geschnittene Hecke verhindert die Sicht Richtung<br />
Bolligenstrasse, sie wurde vermutlich als Schutz vor<br />
der Strasse gepflanzt.<br />
Sowohl Strassenkörper wie Baumbestand wurden im<br />
Verlauf der letzten hundert Jahre mehrfach pragmatisch<br />
verändert. Unterschiedliche Strassenquerschnitte,<br />
lückenhafte Baumreihen und unterschiedlich grosse<br />
Bäume (auch unterschiedliche Arten) zeugen von<br />
diesen Eingriffen (Plan 31-020-911).<br />
Abb. 2-18: Ostermundigenstrasse im Bereich Baumgarten, Blick Richtung<br />
Knoten Laubeggstrasse<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 18<br />
Schosshaldenfriedhof (Unteres Galgenfeld)<br />
2.2.2 Gemeinde Ostermundigen<br />
Waldeck<br />
Unterführung SBB<br />
Abb. 2-21: „Bärenkreisel“, Blick Richtung<br />
Schermenweg.<br />
Die Bäume in diesem Bereich sind von unterschiedlicher<br />
Vitalität und müssen wegen Salzschäden teilweise<br />
ersetzt werden. Strasse und Allee bilden mit der<br />
Friedhofanlage eine überzeugende architektonische<br />
und auch historisch wertvolle Situation. Eher störend<br />
wirken die Bauten und Vorgelände der Gewerbezone<br />
Unteres Galgenfeld.<br />
Abb. 2-19: Schosshaldenfriedhof, Blick Richtung Ostermundigen<br />
Das Strassenteilstück Waldeck bis zum Bahnhof / Unterführung<br />
SBB ist geprägt durch seine Geradlinigkeit,<br />
die üppig gewachsene Platanenreihe und die lotrecht<br />
zur Strasse stehenden Mehrfamilienhäuser mit Gärten<br />
auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Der Einbau<br />
der <strong>Tram</strong>linie wird hier keine gestalterischen Probleme<br />
verursachen.<br />
Abb. 2-20: <strong>Bern</strong>strasse im Bereich Waldeck, Blick Richtung Bahnhof.<br />
Abb. 2-22: Bärenkreisel, Blick Richtung Unterführung<br />
Die heutige Situation Bahnhof, Bahnhofzufahrt und Unterführung SBB ist sowohl gestalterisch<br />
städtebaulich, wie auch funktionell höchst unbefriedigend, die Trennwirkung enorm. Mit<br />
dem Bau des <strong>Tram</strong>s ergibt sich hier die Chance, den Ort neu zu entwickeln. Durch die bevorstehende<br />
Absenkung der Strasse im Bereich der Unterführung sind aber zusätzliche sehr<br />
anspruchsvolle gestalterische und bautechnische Probleme zu bewältigen.<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 19<br />
Unterführung SBB bis Dreiegg (obere Zollgasse)<br />
Dreiegg<br />
Abb. 2-24: Dreiegg, Blick Richtung 1 1/2<br />
Kreisel.<br />
Auch in diesem Bereich besteht gestalterischer Handlungsbedarf.<br />
Abb. 2-23: <strong>Bern</strong>strasse im Bereich „Ladenstrasse“, Blick Richtung<br />
Dreiegg.<br />
Abb. 2-25 Haltestelle „Dreiegg“ (Stadteinwärts)<br />
Zukünftig wird der MIV um den Platz geführt werden. Das heute allseits von Strassen umgebene<br />
"Dreiegg" kann dadurch mit dem Platz der Schulanlage <strong>Bern</strong>strasse verbunden werden.<br />
Dreiegg bis Wegmühlegässli<br />
Der Strassenraum ist geprägt durch stark unterschiedliche<br />
Bauten der angrenzenden, räumlich sehr heterogen<br />
wirkenden Besiedlung. Der Einbau des linearen<br />
<strong>Tram</strong>trasses wird den Raum eher "beruhigen und kultivieren"<br />
helfen.<br />
Abb. 2-26: <strong>Bern</strong>strasse im Bereich Knoten Mitteldorfstrasse, Blick<br />
Richtung Wegmühlegässli<br />
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Wegmühlegässli<br />
Schiessplatzweg – Rütiweg<br />
Abb. 2-28: <strong>Bern</strong>strasse im Bereich Schiessplatzweg,<br />
Blick Richtung Oberfeld.<br />
Überdimensionierte, asphaltierte Verkehrsflächen prägen<br />
heute das Erscheinungsbild des Strassenraumes.<br />
Abb. 2-27: Berrnstrasse im Bereich Wegmühlegässli, Blick Richtung<br />
Bahnhof.<br />
Abb. 2-29: <strong>Bern</strong>strasse im Bereich Grube,<br />
Blick Richtung Wegmühlegässli.<br />
Dieser Strassenabschnitt wirkt heute noch wenig urban. Zukünftige Siedlungsprojekte, teilweise<br />
schon im Bau und die <strong>Tram</strong>linie werden den Ort neu entstehen lassen.<br />
2.3 Ist-Zustand Verkehr<br />
2.3.1 Öffentlicher Verkehr<br />
Entlang der zukünftigen <strong>Tram</strong>linie verkehren heute die Busse der Linie 10 im 3- bis 6-<br />
Minuten-Takt. Zur Spitzenzeit sind diese stark überbelegt, der Einstieg entlang der Buslinie<br />
an einzelnen Haltestellen ist dadurch erschwert. Der Bus verkehrt grundsätzlich im Mischverkehr.<br />
Darunter leidet zur Spitzenzeit die Fahrplanstabilität.<br />
Am Guisanplatz gibt es die Verbindung zur <strong>Tram</strong>linie 9, beim Rosengarten zur Linie 40, in<br />
Ostermundigen zur Line 44, beim Bahnhof Ostermundigen zur Tangentiallinie 28 und zur S-<br />
Bahn.<br />
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Abb. 2-30: Heutiges Liniennetz im Projektperimeter<br />
2.3.2 Langsamverkehr<br />
Obwohl der Abschnitt Viktoriaplatz bis Ostermundigen eine der wichtigen Verkehrsachsen<br />
der Agglomeration ist, fehlt teilweise eine durchgehende sichere Velolösung. Radstreifen gibt<br />
es auf der Viktoriastrasse, Laubeggstrasse, teilweise auf der <strong>Bern</strong>strasse in Ostermundigen.<br />
Ausser am Laubeggstutz bergwärts fehlen Radstreifen auf der Ostermundigenstrasse. Teilweise<br />
können Gehwege mitbenützt werden, das System ist aber inhomogen. Keine durchgehenden<br />
Radstreifen gibt es auch im Zentrum von Ostermundigen zwischen Bahnhof und<br />
Dreiegg.<br />
Die Strassen weisen normalerweise beidseitige Trottoirs/Fusswege auf. Im Bereich Baumgarten<br />
führen diese durch die Siedlung respektive dient eine Erschliessungsstrasse als Verbindung.<br />
2.3.3 MIV<br />
Entlang der ganzen Achse ist grundsätzlich die Strasse mit 1 Fahrstreifen je Richtung ausgestattet.<br />
Vorsortierspuren sind bei Lichtsignalanlagen angeordnet. Kreisverkehre bestehen<br />
an zwei Stellen in Ostermundigen.<br />
Verkehrsüberlastungen gibt es zu Spitzenzeiten am Rosengarten, auf der Ostermundigenstrasse<br />
und im Zentrum von Ostermundigen.<br />
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Abb. 2-31a: Verkehrsbelastungen Viktoriaplatz - Pulverweg 2009, Abendspitzenstunde. Auszug aus <strong>Bericht</strong> „Grundlagen<br />
Verkehr“, RK+P AG, 19.7.2010 (Überlastungen sind Rot dargestellt)<br />
Abb. 31b: Belastungsplan Ostermundigen 2009, Abendspitzenstunde. Auszug aus <strong>Bericht</strong> „Grundlagen Verkehr“,<br />
RK+P AG, 19.7.2010 (Überlastungen sind Rot dargestellt)<br />
2.3.4 Fazit<br />
Die Linie 10 ist schon heute überlastet und weist ein grosses zusätzliches Fahrgastpotenzial<br />
auf, welches mit dem heutigen Verkehrsträger nicht bewältigt werden kann. Die Fahrplanstabilität<br />
zu Spitzenzeiten ist nicht gewährleistet, da die Achse punktuell überlastet ist.<br />
Für den Velofahrer hat es betreffend sichere und attraktive Linienführung Lücken. Es fehlt<br />
daher eine durchgehende Radfahrerführung.<br />
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2.4 Schnittstellen zu anderen Teil- und Drittprojekten<br />
2.4.1 TP 5 Rüti<br />
Die Schnittstelle zum TP 5 auf dem Rütiweg befindet sich unmittelbar nach dem Knoten<br />
Sportplatzweg (Richtung Rüti). Die Anordnung der Haltestelle „Oberfeld“ hängt direkt mit<br />
dem weiteren Verlauf der Strecke im TP 5 zusammen. Gemäss dem Entscheid an der TP 4-<br />
Sitzung vom 06.05.2010 liegt die Haltestelle Richtung Rüti unmittelbar an der TP-Grenze im<br />
Bereich des TP 5, die Haltestelle Richtung Stadt hingegen versetzt vor der Kurve beim Coop.<br />
Abb. 2-32: Schnittstelle TP4 / TP5<br />
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2.4.2 Depot Mingerstrasse<br />
Nebst der Schnittstelle zum bestehenden <strong>Tram</strong>netz am Viktoriaplatz und zum TP 5 besteht<br />
im Bereich Autobahnüberführung Pulverweg eine Schnittstelle zum Projekt <strong>Tram</strong>depot Mingerstrasse.<br />
Vorliegendes Projekt behandelt die Dienstgleisverbindung auf dem Pulverweg bis<br />
zum Punkt, wo sie den Strassenkörper Richtung Depot verlässt.<br />
Projekt<br />
Depot Mingerstrasse<br />
Thun<br />
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2.4.3 Umnutzung Feuerwehrkaserne<br />
Die Feuerwehrkaserne an der Viktoriastrasse wird voraussichtlich per 2012 in eine anderweitige<br />
Nutzung überführt. Somit entfallen die Notwendigkeit einer LSA zur Sicherstellung einer<br />
ungehinderten Ausfahrt der Feuerwehr und die im Bereich der Garagen vorhandenen Freihalteflächen.<br />
Allerdings muss nach wie vor die Einfahrt zum Innenhof freigehalten werden.<br />
Die reservierten Parkplätze längs der Viktoriastrasse werden mit der Umnutzung aufgehoben.<br />
Moserstrasse<br />
Zufahrt gewährleisten<br />
Aufhebung PP Viktoriastrasse<br />
Abbildung 2-34: Ausschnitt ZPP Viktoriastrasse 10/70a, 2008<br />
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2.4.4 Umnutzung Postgebäude Schönburg<br />
Der Hauptsitz der Schweizerischen Post, unmittelbar angrenzend an die Haltestelle “Schönburg“,<br />
wird voraussichtlich ab 2014 zu einer Wohn- und Wellnessanlage umgebaut. Konkretere<br />
Pläne dazu liegen noch nicht vor. Deshalb findet als Planungsgrundlage nach wie vor<br />
das heutige Erschliessungskonzept Verwendung.<br />
Abbildung 2-35: Postgebäude Schönburg<br />
Haltestelle Schönburg<br />
Umnutzung Postgebäude<br />
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2.4.5 Überbauungs- und Nutzungskonzept Waldeck/Ring<br />
Der Knoten alter Stationsweg/<strong>Bern</strong>strasse/Güterstrasse wird im Rahmen des <strong>Tram</strong>projektes<br />
als Kreisel ausgebildet. Bis zur Umsetzung des Überbauungs- und Nutzungskonzeptes<br />
Waldeck/Ringstrasse, welche auch den Abbruch der Garage Blaser beinhaltet, wird die<br />
Ringstrasse eine Sackgasse sein. Mit der Umsetzung des Überbauungs- und Nutzungskonzeptes<br />
wird die Ringstrasse wieder im Bereich „ehemalige“ Garage Blaser an die <strong>Bern</strong>strasse<br />
angeschlossen. Die Ringstrasse hat dann wieder zwei Anbindungen an die <strong>Bern</strong>strasse.<br />
Der Zentweg wird an den alten Stationsweg angeschlossen und zusammen mit der Güterstrasse<br />
an den geplanten Kreisel angebunden.<br />
Zentweg<br />
Ostermundigenstrasse<br />
Alter Stationsweg<br />
Abb. 2-36: Überbauungs- und Nutzungskonzept Waldeck/Ringstrasse<br />
Güterstrasse<br />
<strong>Bern</strong>strasse<br />
Ringstrasse<br />
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2.4.6 ÜO <strong>Bern</strong>strasse / Bahnhofplatz<br />
Ein Wettbewerbsprojekt bildete die Grundlage für die Umsetzung in die heutige rechtsgültige<br />
Überbauungsordnung. Aus genereller Sicht umfasste das Projekt folgende Elemente:<br />
• Die zu einem Bahnhofplatz erweiterte Passage, einschliesslich der baulichen Einrichtungen<br />
und Perronzugänge.<br />
• Das Verkehrskonzept im direkten Umfeld, das im Wesentlichen auf den zwei Verkehrskreiseln<br />
beruht. Die baulichen und gestalterischen Schnittstellen zu den angrenzenden<br />
Sektoren des ESP Bahnhof Ostermundigen.<br />
• In der ÜO <strong>Bern</strong>strasse/Bahnhofplatz aus dem Jahre 2002 ist man davon ausgegangen,<br />
dass die Linie 10 weiter mit Bussen betrieben wird und in der Unterführung<br />
Bushaltestellen vorgesehen sind.<br />
In dem vorliegenden <strong>Tram</strong>projekt sind die <strong>Tram</strong>haltestellen in der Unterführung vorgesehen.<br />
Die Unterführung wird für die zukünftige ÖV-Drehscheibe weit über die in der ÜO definierten<br />
Perimeter aufgeweitet müssen. Entsprechend muss die ÜO den neuen Rahmenbedingungen<br />
angepasst werden.<br />
Abb. 2-37: ÜO <strong>Bern</strong>strasse/Bahnhofplatz<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 29<br />
2.4.7 ÜO Mitteldorfstrasse / Gärtnerei<br />
Eine städtebauliche Studie war Grundlage für die rechtsgültige ÜO Mitteldorfstrasse/Gärtnerei<br />
aus dem Jahr 2003. Diese beinhaltet im Wesentlichen eine gegenüber heute<br />
zurückversetzte Baufeldbegrenzung entlang der <strong>Bern</strong>strassse.<br />
Diese ÜO steht nicht im Konflikt mit dem vorliegendem <strong>Tram</strong>projekt. Die im <strong>Tram</strong>projekt festgelegten<br />
Längsparkplätze gegenüber vom Denner müssen mit der Umsetzung der ÜO Mitteldorfstrasse/Gärtnerei<br />
(in der ÜO als Vorlandbereich bezeichnet) neu geregelt werden.<br />
Abb. 2-38: ÜO Mitteldorfstrasse/Gärtnerei<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 30<br />
2.4.8 ÜO Grube, Hättenberg und Richt- und Überbauungsplan Oberfeld<br />
Die Gebiete Grube, Hättenberg und Oberfeld können als grosses zukünftiges Siedlungsentwicklungsgebiet<br />
bezeichnet werden, welche gemeinsam betrachtet werden müssen. Verschiedene<br />
rechtsgültige Planungsinstrumente steuern die Siedlungsentwicklung in diesem<br />
Gebiet. Die Überbauungsordnung Grube, der Überbauungsplan Hättenberg und der Richt-<br />
und Überbauungsplan Oberfeld müssen berücksichtigt werden. Vor allem die Einfahrten, geplante<br />
Bauten und Bäume direkt an der Strasse müssen koordiniert werden.<br />
Ein wesentlicher Bestandteil des Richt- und Überbauungsplans Oberfeld ist der neue Anschluss<br />
der zukünftigen Entlastungsstrasse „Grube“. Über diesen als Kreisel ausgebildete<br />
Anschluss werden auch die zukünftigen Siedlungsgebiete Grube und Oberfeld erschlossen.<br />
Dieser Anschluss ist im vorliegenden <strong>Tram</strong>projekt berücksichtigt.<br />
Im Bereich, wo zukünftig das neue <strong>Tram</strong> in das Betriebswendegleis abbiegt und übers heutige<br />
Feld fährt, ist im Richtplan Oberfeld eine Ökovernetzung festgehalten, welche weiter über<br />
die <strong>Bern</strong>strasse Richtung Hättenberg führt. Diese Ökoverbindung muss auch mit dem <strong>Tram</strong>projekt<br />
erhalten sein.<br />
Abb. 2-39: ÜO Grube, Hättenberg und Richt- und Überbauungsplan Oberfeld<br />
Ökovernetzung<br />
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3. Prognose<br />
3.1 Prognose Stadtentwicklung/Siedlung<br />
Die wesentlichen Siedlungsentwicklungen, die das Verkehraufkommen entlang der <strong>Tram</strong>strecke<br />
massgebend beeinflussen, sind:<br />
Stadt <strong>Bern</strong><br />
• Weitere Bauetappen Siedlung Baumgarten<br />
• Siedlung Schönberg Ost<br />
• ESP Wankdorf<br />
Gemeinde Ostermundigen<br />
• ESP Oberfeld<br />
• Überbauung Hättenberg<br />
• Überbauung Grube<br />
• Überbauung Oberdorf<br />
Die massgebenden Siedlungsentwicklungen in Ostermundigen dürften bis zur Inbetriebnahme<br />
der <strong>Tram</strong>linie 10 im Jahr 2017 weitgehend abgeschlossen sein, eine weitergehende<br />
Siedlungsentwicklung bis 2030 bleibt offen und wird zur Zeit nicht erwartet.<br />
3.2 Künftiger Zustand Verkehr<br />
3.2.1 Öffentlicher Verkehr<br />
In der <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> wird bis 2030 im öffentlichen Verkehr eine Verkehrszunahme von 42%<br />
erwartet.<br />
Für die <strong>Tram</strong>linie 10 nach Ostermundigen gilt es, neben der allgemeinen Verkehrsentwicklung<br />
und der Verlagerung des Modal Split zugunsten des öffentlichen Verkehrs den aus der<br />
Siedlungsentwicklung entstehenden Neuverkehr aufzufangen.<br />
Neben der Leistungssteigerung der Linie 10 im <strong>Tram</strong>betrieb ergänzt das sekundäre Busnetz<br />
das Angebot des öffentlichen Verkehrs.<br />
.<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 32<br />
Abb. 3-1: Auszug aus ÖV Konzept 2017 (<strong>Region</strong>alkonferenz <strong>Bern</strong> Mittelland, 4.8.2010).<br />
3.2.2 Langsamverkehr<br />
Die Stadt <strong>Bern</strong> strebt an, mit attraktiven Langsamverkehrsverbindungen den Anteil LV am<br />
Modal-Split weiter zu erhöhen. Deshalb ist mit einer wesentlichen Zunahme des Langsamverkehrs<br />
zu rechnen. Gemäss dem Richtplan Veloverkehr (Direktion für Tiefbau, Verkehr<br />
und Stadtgrün der Stadt <strong>Bern</strong>, März 2009) liegt das Wachstumspotenzial für den Veloverkehr<br />
in der <strong>Region</strong> bei 100% (Seite 6). Dies zu erreichen hat sich die Stadt <strong>Bern</strong> zum Ziel gesetzt.<br />
3.2.3 Entwicklung Strassennetz<br />
Das umliegende Strassennetz ist bis ins Jahr 2030 voraussichtlich grösseren Veränderungen<br />
unterworfen, welche das Verkehrsaufkommen auf der Achse <strong>Bern</strong>strasse - Ostermundigenstrasse<br />
massgebend beeinflussen:<br />
• Nationalstrasse A6: Das Programm Engpassbeseitigung (PEB) des Bundes sieht für<br />
den A6 Nationalstrassenabschnitt Wankdorf – Muri aktuell einen 6-Streifen-Ausbau,<br />
einen Bypass Ost in Form eines neuen Autobahntunnels (2x2 Fahrstreifen), den<br />
Rückbau der bestehenden A6 im Raum Ostring zur städtischen Hauptverkehrsstrasse<br />
und die Option eines Stadtanschlusses von dieser an die Ostermundigenstrasse<br />
vor. Das ASTRA überarbeitet zur Zeit die vorliegenden Zwischenresultate aus der<br />
ZMB HLS <strong>Bern</strong> in Form einer weiteren Verkehrsstudie.<br />
• Kantonaler Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Wankdorf: Um die für 2030 prognostizierte<br />
Verkehrsnachfrage von ca. 15 bis 20'000 Fahrten pro Tag bewältigen zu können,<br />
sind grundlegende Anpassungen bzw. Ausbauten im vorhandenen lokalen Verkehrssystem<br />
erforderlich. Die zurzeit laufende Testplanung „Wankdorf-Bolligen-<br />
strasse“ soll das Strassennetz im Raum Wankdorf mit dem Autobahnanschluss<br />
Wankdorf - Schermenweg, dem Schermenweg und der Bolligenstrasse ausgerichtet<br />
auf die zukünftigen Nutzungen im ESP-Gebeit leistungsfähiger machen.<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 33<br />
• Entlastungsstrasse Ostermundigen: In der Gemeinde Ostermundigen steht die Realisierung<br />
einer Entlastungsstrasse ab der <strong>Bern</strong>strasse im Raum Oberfeld als direkte<br />
Verbindung auf die Umfahrungsstrasse zur Diskussion. Diese soll die direkte Erschliessung<br />
des neu entstehenden Siedlungsgebietes ESP Oberfeld sicherstellen<br />
und eine weitere Belastung der <strong>Bern</strong>strasse vermeiden.<br />
Die verkehrlichen Auswirkungen der resultierenden Anpassungen und Erweiterungen im angrenzenden<br />
Strassennetz haben massgebenden Einfluss auf die Verkehrsnachfrage auf die<br />
Achse Ostermundigenstrasse-<strong>Bern</strong>strasse und somit auf das <strong>Tram</strong>projekt. Diese veränderte<br />
Nachfrage hängt sehr stark von der konkreten zukünftigen Lösung für das Verkehrsangebot<br />
bzw. das Verkehrsnetz ab. Eine Verkehrsprognose mit den entsprechenden verkehrlichen<br />
Konsequenzen auf das <strong>Tram</strong>projekt ist erst möglich, wenn konkrete Lösungen für das zukünftige<br />
Verkehrsnetz vorliegen.<br />
In Zusammenarbeit mit der <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> und den direkt betroffenen Gemeinden konzipiert<br />
der Kanton <strong>Bern</strong> zur Zeit ein „Verkehrsmanagement <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong>“. Dieses ist insbesondere<br />
ausgerichtet auf die Spitzenzeiten (Morgen- und Abendspitzenstunde) und soll eine optimale<br />
Bewirtschaftung des Verkehrsnetzes sicherstellen und u.a. mit entsprechenden Verkehrsmanagement-Massnahmen<br />
die Fahrplanstabilität des öffentlichen Verkehrs sicherstellen<br />
3.2.4 Verkehrsaufkommen MIV<br />
Die unter Ziffer 3.1 beschriebene Siedlungsentwicklung auf der Achse <strong>Bern</strong>strasse - Ostermundigenstrasse<br />
bis 2017 führt zu einem Verkehrswachstum bis max. 10%, auf der Achse<br />
Viktoriastrasse – Laubeggstrasse ist das Verkehrswachstum bedeutend geringer. Die Auswirkungen<br />
der Verkehrsnetzanpassungen gemäss Ziffer 3.2.3 sind heute nicht abschätzbar.<br />
Das Spektrum reicht von einer spürbaren Verkehrsentlastung bis hin zu einer weiteren Verkehrszunahme<br />
bis 2030.<br />
Nachstehende Grafiken bilden den prognostizierten Belastungsplan für 2017 (Abendspitzenstunde)<br />
ab. Eine ausführliche Abhandlung der Verkehrsprognose ist dem <strong>Bericht</strong> „Grundlagen<br />
Verkehr“ von RK+P AG zu entnehmen.<br />
Abb. 3-2: Verkehrsbelastungsplan Viktoriapatz – Pulverweg 2017, Abendspitzenstunde. Auszug aus <strong>Bericht</strong> „Grundlagen<br />
Verkehr“ RK+P AG, 19.7.2010.<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 34<br />
Abb. 3-3: Verkehrsbelastungsplan Viktoriapatz – Pulverweg 2017, Abendspitzenstunde. Auszug aus <strong>Bericht</strong> „Grundlagen<br />
Verkehr“ RK+P AG, 19.7.2010.<br />
3.2.5 Fazit<br />
Der Verkehrsdruck auf der <strong>Tram</strong>achse TP4 nimmt sowohl für den öffentlichen Verkehr als<br />
auch den MIV und den Langsamverkehr zu. Dimensionierung und Betrieb der betroffenen<br />
Strassenzüge sind auf die Verkehrsprognose 2017 ausgerichtet, welche die Strassenkapazität<br />
in Ostermundigen vollständig ausschöpft und somit auf der sicheren Seite liegt. Aus diesem<br />
Grund wird die Belastung bis 2030 kaum stark anwachsen.<br />
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4. Variantenuntersuchung (Zusammenfassung)<br />
Das umfassende Variantenstudium zwischen Oktober 2009 und Mai 2010 ist auf Grund des<br />
grossen Umfangs in einem separaten <strong>Bericht</strong> behandelt (Siehe Dossier 3). Nachstehend<br />
sind lediglich die wichtigsten Punkte zusammenfassend aufgeführt:<br />
4.1 Betriebs- und Haltestellenkonzept<br />
4.1.1 Betriebskonzept<br />
Untersucht wurden folgende Stossrichtungen:<br />
• Eigentrassee Rosengarten – Waldeck<br />
• Eigentrassee einseitig jeweils vor den kritischen Knoten<br />
• Konsequenter Mischverkehr<br />
Auf den restlichen Abschnitten kommt ein Eigentrassee aus Platzgründen nicht in Frage.<br />
Hier beschäftigte vor allem die Frage nach der Art der Haltestellenausgestaltung (Überholbarkeit)<br />
durch MIV und Velo.<br />
Die umfangreichen Untersuchungen führten zum Schluss, dass ein konsequenter Mischverkehr<br />
zu erheblichen Problemen bezüglich Fahrplanstabilität und Verkehrsqualität führt. Im<br />
Gegenzug ist ein konsequentes Eigentrassee letztendlich nur längs des Schosshaldenfriedhofs<br />
vernünftig realisierbar, dies aus Platz- und Topografiegründen und aus Rücksicht auf<br />
bestehende Strukturen wie Alleen etc. Vom Knoten Rosengarten bis zum Knoten Pulverweg<br />
ist aber jeweils im Knotenzulauf ein Eigentrassee machbar und sinnvoll.<br />
4.1.2 Haltestellenkonzept<br />
Die Umstellung der Linie 10 von Bus- auf <strong>Tram</strong>betrieb hat auch auf die Haltestellen Auswirkungen.<br />
Bedingt durch geometrische Gegebenheiten und den erhöhten Platzbedarf einer<br />
Haltestelle musste die Anordnung der Haltestellen grundsätzlich überdacht werden. Als Basis<br />
gilt die heutige, an sich bewährte Haltestellenanordnung. Zur Wahl standen zwei Konzepte,<br />
worin Szenarien wie das Weglassen der Haltestelle „Salem“ (zwecks Erreichen einer vernünftigeren<br />
Haltestellendistanz) oder die Auswirkungen einer zusätzliche Haltestelle in der<br />
Ladenstrasse Ostermundigen untersucht wurden. Bedingt durch die Schwierigkeiten im Bereich<br />
Rosengarten fanden ebenfalls Untersuchungen zur Verlegung der Haltestelle Rosengarten<br />
in die Bolligenstrasse oder die Zusammenlegung von „Rosengarten“ und „Schönburg“<br />
und Platzierung unmittelbar am Knoten Rosengarten statt.<br />
Ergebnis all dieser Untersuchungen ist, dass die heutige Haltestellenlage, angepasst auf die<br />
längeren Haltekanten im Grossen und Ganzen am gleichen Ort angeordnet werden.<br />
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Eine Ausnahme bilden die Haltestellen „Viktoriaplatz“ bzw. „Spitalacker“ der Linie 9, welche<br />
aus Platzgründen (gerade Haltekante von 45 m Länge an heutiger Lage nicht möglich) zusammengelegt<br />
und seitlich des BKW-Gebäudes angeordnet werden muss.<br />
4.2 Einzelelemente<br />
4.2.1 Viktoriaplatz<br />
Für den Viktoriaplatz wurden 3 Varianten (Kreisel, Doppel T-Knoten mit Mehrzweckstreifen<br />
auf der Achse Viktoriastrasse, Verkehrsführung um Platz herum) untersucht. Die grosse historische<br />
Bedeutung des Platzes und die heikle Verkehrssituation mit 2 <strong>Tram</strong>linien kombiniert<br />
mit schwierigen geometrischen Verhältnissen führte dazu, die Variante Kreisverkehr zu favorisieren.<br />
4.2.2 Viktoriastrasse<br />
Diskussionsstoff gab in diesem Abschnitt die Frage nach der Beibehaltung der Haltestelle<br />
„Salem“ (sehr kurze Distanzen zu „Viktoriaplatz“ und „Schönburg“) und die Schaffung von<br />
Ausstellplätzen für den Warenumschlag längs der Häuserblöcke. Hierzu entstanden Varianten<br />
ohne Mehrzweckstreifen, aber überbreiten, von Velos befahrenen Seitenstreifen, grösseren<br />
Baumabständen oder Aufheben der Vorgärten zugunsten breiter, befahrbarer Vorplätze.<br />
Der Verzicht auf die Haltestelle wäre politisch kaum durchsetzbar gewesen, weshalb der Status<br />
quo beibehalten wird. Die Güterumschlagplätze konnten durch Weglassen eines Baumes<br />
im fixen Baumraster platziert werden.<br />
4.2.3 Rosengarten<br />
Der Abschnitt lässt sich in zwei Teile gliedern:<br />
• Haltestelle „Schönburg“<br />
• Knoten Rosengarten<br />
Die Haltestelle wurde hinsichtlich Lage, Baumpflanzungen und Überholbarkeit mehrfach diskutiert.<br />
Die naheliegendste und logischste Lage am jeweils heutigen Standort konnte auf<br />
Grund der Forderung, die Haltestelle in beide Richtungen überholbar zu gestalten, nicht umgesetzt<br />
werden.<br />
Der Knoten Rosengarten lässt sich sowohl als Kreisel als auch als LSA betreiben. Obwohl<br />
beide Lösungen ungefähr dieselben Knotenkapazitäten aufweisen, sprechen die Fakten<br />
punkto Velosicherheit, Steuerbarkeit und die Topografie eindeutig für die Wahl der LSA.<br />
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4.2.4 Laubeggstrasse<br />
Die rund 250 m lange Strecke entlang des Rosengartens erwies sich auf Grund von zahlreichen<br />
Randbedingungen (Parkplatzerhalt, Baumerhalt, optimale Gleistrassierung, Kapazität<br />
von Knoten und Strassenzug, Velosicherheit, Platzverhältnisse, Topografie) als schwierig<br />
lösbar. Obwohl sowohl Varianten mit kompletten Eigentrasseen in Seiten- und Mittellage als<br />
auch Lösungen mit teilweisen Eigentrasseen oder Mischverkehr untersucht wurden, liess<br />
sich nur schwer eine befriedigende Lösung finden. Schliesslich konnte eine Lösung mit teilweisem<br />
Eigentrassee in beide Richtungen gefunden werden, welche die meisten Kriterien erfüllt.<br />
Die Forderung nach Erhalt der gesunden und vitalen Baumreihe vis à vis des Rosengartens<br />
ist aus folgenden Gründen nicht umsetzbar:<br />
• Der vorhandene in der Breite limitierte Strassenraum zwischen Rosengartenmauer<br />
und bestehender Baumreihe vermag den gestellten Anforderungen des <strong>Tram</strong>betriebs,<br />
des MIV und des Langsamverkehrs nicht zu genügen.<br />
• Die Prüfung der Haltestellenlage Rosengarten hat gezeigt, dass ein Standort nur an<br />
der heutigen Lage in Seitenlage zweckmässig ist. Alle Alternativen wurden aus unterschiedlichen<br />
Gründen verworfen. Bestandteil der Haltestellen sind 3.25 m breite Perrons,<br />
welche im bestehenden Strassenraumquerschnitt zwischen Rosengartenmauer<br />
und Baumreihe unterzubringen sind.<br />
• Die Gewährleistung einer ausreichenden Leistungsfähigkeit und einer funktionierenden<br />
Verkehrsabwicklung am Laubeggknoten bedingt stadteinwärts eine Haltestelle<br />
ausserhalb der Fahrbahn. Auch diese kommt zwischen Rosengartenmauer und<br />
Baumreihe zu liegen.<br />
• Um eine sichere und attraktive Abwicklung aller Velobeziehungen zu ermöglichen,<br />
sind verschiedene Massnahmen vorzusehen, die entsprechende Strassen- und Knotenfläche<br />
bedürfen.<br />
• Um eine ausreichende sichere Querung der Laubeggstrasse für den Fussverkehr zu<br />
ermöglichen, sind Fussgängerschutzinseln vorzusehen, die wiederum Strassenbreite<br />
beanspruchen.<br />
Der Knoten Laubeggstrasse ist auch künftig in Form einer LSA vorgesehen. Die als Alternative<br />
untersuchte Kreiselvariante ist infolge zu geringer Leistungsfähigkeit, Velounverträglichkeit<br />
(Gleis in Kreiselfahrbahn), engen Platzverhältnissen und schwieriger Topografie nicht<br />
realisierbar.<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 38<br />
4.2.5 Laubeggstutz<br />
Der gesamte Mittelteil – Laubeggstutz, Baumgarten und Schosshaldenfriedhof – ist als Einheit<br />
zu betrachten und wurde auch grösstenteils so bearbeitet. Für den Laubeggstutz standen<br />
folgende Varianten zur Diskussion:<br />
• Eigentrassee von Strasse abgesetzt (Variante A)<br />
• Eigentrassee einseitig im Strassenkörper, Strasse abgesenkt (Variante B und D)<br />
• Mischverkehr (Variante C)<br />
Der Variantenvergleich ergab kein klares Bild, im Interesse der Systemkontinuität fiel der<br />
Entscheid zu Gunsten Variante D, einseitiges Eigentrassee im Strassenkörper mit Absenken<br />
der Strasse.<br />
4.2.6 Baumgarten<br />
Auch hier standen die drei Varianten, Eigentrassee, einseitiges Eigentrassee und Mischverkehr<br />
zur Diskussion.<br />
Knappe Platzverhältnisse und das Bestreben, eine Baumreihe zu erhalten, gaben zusammen<br />
mit Überlegungen bezüglich Systemkontinuität und Leistungsfähigkeit der Strassenanlage<br />
den Ausschlag, Variante D, einseitiges Eigentrassee, ins <strong>Vorprojekt</strong> zu übernehmen.<br />
4.2.7 Schosshaldenfriedhof<br />
Die Strecke entlang dem Schosshaldenfriedhof wurde in vier Varianten untersucht:<br />
• Eigentrassee von Strasse abgesetzt (Variante A)<br />
• Eigentrassee einseitig im Strassenkörper, Strasse abgesenkt (Variante B)<br />
• Mischverkehr (Variante C)<br />
• Eigentrassee in Mittellage (Variante D)<br />
Die gute Verkehrslösung im Zusammenhang mit einem überzeugenden Strassenraumkonzept<br />
gaben trotz grossem Landerwerb den Ausschlag für Variante D.<br />
Für die Dienstgleisverbindung zum Depot Mingerstrasse entlang dem Pulverweg wurden keine<br />
Varianten studiert. Hingegen bedurfte die Verknüpfung des Dienstgleises mit der Linie 10<br />
am Knoten Pulverweg eingehender Studien. Der von <strong>Bern</strong>mobil geforderte zweigleisige Ausbau<br />
des Gleisdreiecks hat Konflikte mit der Veloführung zur Folge (schleifende Querungen).<br />
Versuche, mit eingleisigen Varianten oder mittels unkonventionellen Lösungen, wie dem<br />
Ausholen auf Gegenfahrbahn, Verbesserungen zu erzielen erwiesen sich nicht als zielführend.<br />
So fiel der Entscheid schliesslich zu Gunsten einer für Velos optimierten zweigleisigen<br />
Variante.<br />
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4.2.8 Waldeck<br />
Für diesen Abschnitt Waldeck bis Unterführung SBB sind keine Varianten ausgearbeitet<br />
worden. Für diesen Streckenabschnitt wurde das Verkehrsregime Mischverkehr gewählt,<br />
kombiniert mit einem Mehrzweckstreifen in der Mitte der Strasse. Dieser Abschnitt markiert<br />
den Beginn des Dorfes Ostermundigen. Dieses Strassenraumkonzept wird, wenn immer<br />
möglich, bis zum Aufstieg Rüti beibehalten.<br />
4.2.9 Unterführung SBB<br />
Aufgrund der Rahmenbedingungen (u.a. attraktiver Umsteigeknoten) lassen sich 4 Haltestellentypen<br />
bestimmen:<br />
• Fahrbahnhaltestelle für <strong>Tram</strong> und Bus in der Unterführung (Varianten 1.x)<br />
• Kombinierte Haltestelle <strong>Tram</strong> / Bus ausserhalb der MIV Fahrspuren in der Unterführung<br />
(Varianten 2.x)<br />
• je separate Haltestellen <strong>Tram</strong> und Bus ausserhalb der MIV Fahrspuren in der Unterführung<br />
(Varianten 3.x)<br />
• separater Tunnel für <strong>Tram</strong> und MIV (Varianten 4.x)<br />
Im Rahmen einer Grobbewertung fielen die Varianten 1-x und 4-x raus. Bei der Detailbewertung<br />
waren noch die Variante 2.2 „<strong>Tram</strong> in die Mitte“ und Variante 3.2 „<strong>Tram</strong> in Seitenlage“<br />
im Rennen. Ein klarer Favorit ist nicht zu erkennen. Beide Varianten haben ihre Vor- und<br />
Nachteile. An der TP Sitzung vom 11.03.2010 wurde aufgrund einer gemeinsam durchgeführten<br />
Bewertung die Variante „<strong>Tram</strong> in Seitenlage“ als Bestvariante definiert und zur<br />
Weiterbearbeitung bestimmt. Argumente, welche für diese Lösung sprechen, sind das grosse<br />
Gestaltungspotenzial für einen attraktiven ÖV-Umsteigepunkt. Die VISSIM-Überprüfung<br />
zeigt, dass die Variante „<strong>Tram</strong> in Seitenlage“ leicht im Nachteil und die Gleisgeometrie ungünstig<br />
ist.<br />
4.2.10 Unterführung SBB - Dreiegg<br />
Ein vertieftes Variantenstudium wurde für diesen Abschnitt nicht durchgeführt. Grundsätzlich<br />
wurden 2 Strassentypen unter Berücksichtigung der definierten Rahmendingungen (Aufwertung<br />
Strassenraum, Parkierung, Aufenthalt, Verbinden und Queren der Strasse) untersucht:<br />
• mit Mehrzweckstreifen<br />
• Kombination mit/ohne Mehrzweckstreifen<br />
Aufgrund der Grobbewertung wird die Variante mit durchgehendem Mehrzweckstreifen weiterbearbeitet.<br />
Hauptvorteil dieser Variante ist die Möglichkeit, an jeder Stelle die Strasse<br />
überqueren zu können, was aufgrund der beidseitig angeordneten Läden sinnvoll ist. Dazu<br />
dient der Mehrzweckstreifen als Querungshilfe. Die günstigen Gleisgeometrien erlauben einen<br />
verschleissarmen und komfortablen <strong>Tram</strong>betrieb.<br />
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4.2.11 Dreiegg<br />
Aufgrund der Rahmenbedingungen (u.a. Aufwertung zusammen mit Haltestelle, räumliche<br />
Vernetzung Schulanlage mit Dreiegg) lassen sich 3 Haltestellentypen bestimmen:<br />
• Fahrbahnhaltestelle in beide Richtungen (Varianten 1.x)<br />
• Fahrbahnhaltestelle Richtung <strong>Bern</strong>, Haltestelle überholbar Richtung Rüti (Var. 2.x)<br />
• Haltestelle südlich komplett vom MIV entkoppelt (Variante 4.x)<br />
Im Rahmen einer Grobbewertung fiel die Variante 2.x raus. Bei der Detailbewertung waren<br />
noch die Variante 2 „Fahrbahnhaltestelle Richtung <strong>Bern</strong>“ und Variante 4 „Haltestelle südlich<br />
komplett vom MIV entkoppelt“ im Rennen. An der TP Sitzung vom 11.03.2010 wurde aufgrund<br />
einer gemeinsam durchgeführten Bewertung die Variante 4 „Haltestelle südlich komplett<br />
vom MIV entkoppelt“ als Bestvariante definiert und zur Weiterbearbeitung bestimmt. Argumente,<br />
welche für diese Lösung sprechen, ist das grosse Gestaltungspotenzial zur Aufwertung<br />
durch die Verbindung des Freiraumes Dreiegg mit der Schulanlage. Positiv ist auch,<br />
dass der Zugang zur Haltestelle ohne Kreuzen einer MIV-Spur erfolgen kann. Die Haltestelle<br />
ist in einer Gerade, was aus Sicht Gleisgeometrie positiv bewertet wird.<br />
4.2.12 Dreiegg – Wegmühlegässli<br />
Für diesen Abschnitt sind keine Varianten ausgearbeitet worden. Mit den Elementen Mischverkehr<br />
und Mehrzweckstreifen wird das einheitliche Strassenraumkonzept für Ostermundigen<br />
fortgesetzt.<br />
4.2.13 Wegmühlegässli<br />
Grundsätzlich wurden aufgrund der Rahmenbedingungen (<strong>Tram</strong>linienführung wenn möglich<br />
ohne Gegenbogen, attraktive Haltestelle und Parkierung) 2 Haltestellenvarianten untersucht:<br />
• Fahrbahnhaltestelle in beide Richtungen<br />
• Fahrbahnhaltestelle Richtung Rüti, Haltestelle überholbar Richtung <strong>Bern</strong><br />
Aufgrund der Grobbewertung wird die Variante „Fahrbahnhaltestelle Richtung Rüti, Haltestelle<br />
überholbar Richtung <strong>Bern</strong> (MIV-Spur aussen)“ weiterbearbeitet. Vorteile sind die günstigen<br />
Gleisgeometrien und das Gestaltungspotenzial. In der Weiterbearbeitung dieser Variante<br />
muss die Parkierung auf der südlichen Seite (u.a. Drogerie und Post) optimiert werden.<br />
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4.2.14 Wegmühlegässli – Grube<br />
Für diesen Abschnitt sind keine nennenswerten Varianten ausgearbeitet worden. Im Abschnitt<br />
Wegmühlegässli bis zum neuen Kreisel (Anschluss der neuen Entlastungsstrasse<br />
„Grube“) wird das <strong>Tram</strong> im Mischverkehr und Mehrzweckstreifen geführt. Unmittelbar nach<br />
dem Kreisel befindet sich die Haltestelle Sportplatzweg. Damit die Rückstaugefahr zum zukünftigen<br />
Kreisel Grube/Oberfeld verkleinert wird, kann die Haltestelle Richtung Rüti überholt<br />
werden, Richtung <strong>Bern</strong> halten die Fahrzeuge hinter dem <strong>Tram</strong>. Für die Velofahrenden stadtauswärts<br />
besteht die Möglichkeit, hinter der Haltestelle durchzufahren<br />
4.2.15 Grube – Rütiweg<br />
Grundsätzlich sind aufgrund der Rahmenbedingungen (Betriebswendegleis, Erhalt des<br />
Coop-Gebäudes) 2 Stossrichtungen untersucht worden:<br />
• Linienführung um den Coop in beide Richtungen, inkl. Betriebswendegleis<br />
• Linienführung um den Coop in eine Richtung, Betriebswendegleis dient als Linienführung<br />
in die andere Richtung (getrennte Linienführung)<br />
Aufgrund der Grobbewertung wird die Variante „getrennte Linienführung“ weiterbearbeitet.<br />
Vorteile sind, dass das Betriebswendegleis auch als Gleis für den Regulärbetrieb genutzt<br />
werden kann und so Gebäudeabbrüche (u.a. das Coop-Gebäude) verhindert werden können.<br />
Falls das Coop-Gebäude später abgebrochen wird, behält man sich die Option offen,<br />
dort zweigleisig durchzufahren. Die dargestellte Linienführung um den Coop erlaubt jeder<br />
Zeit ein 2. Gleis, ohne dass die ganze Gleisanlage angepasst werden müssen.<br />
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5. Projektbeschrieb<br />
5.1 Betriebs- und Gestaltungskonzept<br />
(siehe Plan Nr. 31-000-001, Betriebskonzept)<br />
5.1.1 Haltestellenkonzept<br />
Die Linienführung des <strong>Tram</strong>s entspricht exakt der heutigen Führung der Buslinie 10. Die Beibehaltung<br />
der heutigen Haltestellenlagen der Buslinie ist dabei nicht zwingend gegeben bzw.<br />
nicht möglich. Nebst grundsätzlichen Überlegungen zum Standort und Abstand der Haltestellen<br />
stellt der <strong>Tram</strong>betrieb im Vergleich zum Busbetrieb restriktivere Anforderungen, welche<br />
die Flexibilität betreffend Haltestellenlage wesentlich einschränken:<br />
• Die 45 m lange Haltestellenkante muss in einer Gerade liegen oder in einem konstanten<br />
Radius > 150 m<br />
• Die Haltestellenkanten bedingen eine gerade Zu- und Wegfahrt des <strong>Tram</strong>s in die Haltestelle.<br />
• Sämtliche Haltestelle müssen die Kriterien des Behindertengleichstellungsgesetzes<br />
erfüllen, das heisst, das Ein- und Aussteigen muss stufenlos erfolgen können. Diese<br />
Forderung erfüllen die folgenden beiden Haltestellentypen:<br />
o Velo umfährt Haltestelle rückwärtig:<br />
Haltekante 27 cm, Abstand Gleisachse - Haltekante beträgt 1.22 m<br />
o Velo verkehrt im Mischverkehr, also zwischen Schiene und Perronkante:<br />
Haltekante 24 cm hoch, Abstand Geleiseachse – Haltekante 1.40 m.<br />
• Die Trassierungselemente für die Gleisanlage sind einzuhalten. Das <strong>Tram</strong> ist im Vergleich<br />
zum Bus wesentlich eingeschränkter im Befahren von Kurven und S-Kurven.<br />
• Die Durchfahrtsbreiten bei Haltestellen mit Veloverkehr (ohne rückwärtige Umfahrung)<br />
betragen 3.80 m.<br />
Die wichtigsten Punkte des Haltestellenkonzepts sind:<br />
• Die Anzahl der Haltestellen im Perimeter TP4 bleibt gleich (12 Haltestellen). Ob das<br />
neue 10er <strong>Tram</strong> im Gegensatz zum heutigen 10er Bus an der knapp ausserhalb des<br />
Perimeters liegenden Haltestelle „Kursaal“ halten soll ist weiter offen. Am anderen<br />
Ende ebenfalls knapp ausserhalb des Perimeters ist vor dem Aufstieg in die Rüti im<br />
TP 5 eine zusätzliche Haltestelle vorgesehen. Trotz geringen Haltestellenabständen<br />
von teilweise unter 300 m bleiben die 4 Haltestellen im Abschnitt Viktoriaplatz bis Rosengarten<br />
bestehen, insbesondere auch die Haltestelle Salem. Auf der <strong>Bern</strong>strasse<br />
in Ostermundigen zwischen Bahnhof und Wegmühlegässli bleibt es trotz grösseren<br />
Abständen (> 400 m) bei den heutigen Haltestellen<br />
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• Die Haltestellenabstände sind aus nachstehender Tabelle ersichtlich. Der durchschnittliche<br />
Haltestellenabstand im TP4 beträgt 365 m.<br />
Tabelle 5-1: Haltestellendistanzen<br />
Haltestelle Haltestelleabstand (entlang Gleisachse)<br />
Kursaal (Perimeter TP1)<br />
Viktoriaplatz<br />
Salem<br />
Schönburg<br />
Rosengarten<br />
Galgenfeld<br />
Schosshaldenfriedhof<br />
Waldeck<br />
Bahnhof Ostermundigen<br />
Zollgasse<br />
Wegmühlegässli<br />
Sportplatzweg<br />
Oberfeld<br />
(stadtauswärts Perimeter TP 5)<br />
stadtauswärts stadteinwärts<br />
270 m 280 m<br />
220 m<br />
• In der Lage wesentlich veränderte Haltestellen sind:<br />
230 m<br />
340 m 240 m<br />
240 m 350 m<br />
450 m 450 m<br />
350 m 350 m<br />
470 m 470 m<br />
410 m 410 m<br />
490 m 490 m<br />
420 m 420 m<br />
390 m 380 m<br />
370 m 320 m<br />
Viktoriaplatz: Die Haltestellen Viktoriaplatz der Linie 9 kommt aus geometrischen<br />
Gründen neu in die Moserstrasse zu liegen. Aufgrund des kurzen Abstandes von nur<br />
noch ca. 100 m entfällt für die Linie 9 die Haltestelle Spitalacker.<br />
Schosshaldenfriedhof: Die Haltestelle liegt neu direkt vor dem Friedhofeingang<br />
Seite Autobahn, d.h. unmittelbar am Knoten Pulverweg. Damit deckt sie die Erschliessung<br />
des umliegenden Gebiets besser ab und erlaubt eine klare neue Gestaltung<br />
der Ostermundigenstrasse entlang dem Friedhof.<br />
Bahnhof Ostermundigen: Die Haltestelle kommt gemeinsam mit den Bushaltestellen<br />
direkt in die Unterführung zu liegen und erlaubt ein attraktives Umsteigen S-Bahn<br />
– <strong>Tram</strong> – Bus.<br />
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• Die nachstehenden Haltestellen sind Umsteigepunkte. Als wichtiger regionaler Umsteigeknoten<br />
des öffentlichen Verkehrs gilt insbesondere der Bahnhof Ostermundigen.<br />
Tabelle 5-2: Umsteigepunkte<br />
Haltestelle <strong>Tram</strong>linie 10 Umsteigen auf<br />
Viktoriaplatz<br />
Salem Evtl. Buslinie 36<br />
Schönburg<br />
<strong>Tram</strong>linie 9, separate Haltestelle in Moserstrasse<br />
Buslinie 36 (Haltestelle wie <strong>Tram</strong>linie 9)<br />
Buslinie 40, separate Haltestelle in Papiermühlestrasse<br />
Buslinie 36, gleiche Haltestelle<br />
Rosengarten Buslinie 40, gleiche Haltestelle<br />
Galgenfeld --<br />
Schosshaldenfriedhof --<br />
Waldeck Buslinien „neu“ und 44; separate Haltestelle im Zentweg<br />
Bahnhof Ostermundigen S-Bahn (S1, S2), Buslinien 28, 44, „neu“, separate Haltestellen<br />
Zollgasse Buslinie 44<br />
Wegmühlegässli<br />
Sportplatzweg --<br />
Buslinie „neu“, separate Haltestelle im Wegmühlegässli<br />
Buslinie 44, gleiche Haltestelle<br />
Oberfeld Buslinie „neu“, separate Haltestelle in <strong>Bern</strong>strasse<br />
• Die Haltestellen der <strong>Tram</strong>linie 10 im TP4 sind für den MIV wie folgt überholbar:<br />
Tabelle 5-3: Überholbarkeit der Haltestellen<br />
Haltestelle Haltestellentyp stadtauswärts stadteinwärts<br />
Viktoriaplatz Kaphaltestelle nicht überholbar nicht überholbar<br />
Salem Kaphaltestelle nicht überholbar nicht überholbar<br />
Schönburg Kaphaltestelle überholbar überholbar<br />
Rosengarten<br />
Kaphaltestelle stadtauswärts,<br />
Haltestelle in<br />
Seitenlage stadteinwärts<br />
nicht überholbar überholbar<br />
Galgenfeld Kaphaltestelle nicht überholbar nicht überholbar<br />
Schosshaldefriedhof Haltestelle in Mittellage überholbar überholbar<br />
Waldeck Haltestelle in Mittellage überholbar überholbar<br />
Bahnhof Ostermundigen<br />
Zollgasse<br />
Wegmühlegässli<br />
Sportplatzweg<br />
Haltestelle in Seitenlage,<br />
beide Richtungen auf<br />
der Nordseite<br />
Haltestelle in Seitenlage<br />
beide Richtungen auf<br />
der Südseite<br />
Kaphaltestelle stadtauswärts,<br />
Haltestelle in<br />
Mittellage stadteinwärts<br />
Kaphaltestelle stadteinwärts,<br />
Haltestelle in Mittellage<br />
stadtauswärts<br />
überholbar überholbar<br />
überholbar überholbar<br />
nicht überholbar überholbar<br />
überholbar nicht überholbar<br />
Oberfeld Kaphaltestelle nicht überholbar nicht überholbar<br />
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5.1.2 <strong>Tram</strong>betrieb<br />
Um einen optimalen <strong>Tram</strong>betrieb und die Einhaltung des Fahrplans auch in Spitzenzeiten zu<br />
gewährleisten, sind für einzelne Streckenabschnitte eine Eigentrassierung vorgesehen:<br />
• Abschnitt Rosengarten: Das <strong>Tram</strong> erhält stadteinwärts eine separate Spur am rechten<br />
Fahrbahnrand. Dies trägt wesentlich zum Funktionieren des Knotens Laubegg<br />
bei.<br />
• Abschnitt Laubeggstutz (Rosengarten bis Haltestelle Galgenfeld). Für das <strong>Tram</strong> ist<br />
stadteinwärts eine separate Spur vorgesehen. Es kommt somit behinderungsfrei am<br />
Rückstau vor dem Knoten Laubegg vorbei.<br />
• Abschnitt Baumgarten (Haltestelle Galgenfeld bis Knoten Pulverweg): Ab Haltestelle<br />
Galgenfeld fährt das <strong>Tram</strong> stadtauswärts auf einem eigenen Trassee. Damit kann es<br />
behinderungsfrei am Rückstau vor dem Knoten Pulverweg passieren.<br />
• Abschnitt Schosshaldenfriedhof (Pulverweg bis Zentweg): Das <strong>Tram</strong> zirkuliert hier in<br />
beide Richtungen auf einem Eigentrassee in Mittellage. Damit kann das <strong>Tram</strong> in beide<br />
Richtungen behinderungsfrei und mit maximal zulässiger Geschwindigkeit am<br />
Rückstau auf der Ostermundigenstrasse vorbei fahren.<br />
• Abschnitt Sportplatz (Verbindung zwischen <strong>Bern</strong>strasse und Schiessplatzweg in Ostermundigen):<br />
Stellt die <strong>Tram</strong>-Verbindung stadtauswärts sicher, da Gleise im Gegenverkehr<br />
um die Coop-Ecke geometrisch ohne Gebäudeabbruch nicht machbar sind.<br />
Eine bedarfsgesteuerte Lichtsignalregelung sorgt bei allen Kreiseln und wichtigen vortrittsberechtigten<br />
Knoten für eine behinderungsfreie <strong>Tram</strong>durchfahrt. Bei einer <strong>Tram</strong>anmeldung<br />
schalten alle im Konflikt zum <strong>Tram</strong> stehenden Verkehrsbeziehungen auf Rot, so dass das<br />
<strong>Tram</strong> den Knoten ohne Zeitverlust befahren kann. Bei permanent mit Lichtsignalanlagen geregelten<br />
Knoten meldet sich das <strong>Tram</strong> für die Knotendurchfahrt an und kann mit entsprechender<br />
„Grünschaltung“ den Knoten prioritär und ohne Zeitverlust befahren.<br />
Die Eigentrassee-Abschnitte und die <strong>Tram</strong>haltestellen sind grundsätzlich für die im Ausnahmefall<br />
vorgesehenen <strong>Tram</strong>ersatzbusse benutzbar. Durch die Busse nicht befahrbar sind die<br />
<strong>Tram</strong>haltestellen Schosshaldenfriedhof, Waldeck, Bahnhof Ostermundigen und die eingleisige<br />
Strecke entlang des Sportplatzes in Ostermundigen.<br />
Im Projektperimeter TP4 sind 2 Dienstgleisverbindungen vorgesehen:<br />
• Viktoriaplatz: Der „Kurzschluss“ der Gleise Linie 9 und Linie 10 erlaubt im Ausnahmefall<br />
den Betrieb einer Linie Guisanplatz – Viktoriaplatz – Rüti. Diese kommt beispielsweise<br />
dann zum Zuge, wenn der Abschnitt Viktoriaplatz – Zytglogge oder die Innenstadtdurchfahrt<br />
unterbrochen ist (Veranstaltungen, Sanierungen, Ereignisse wie Unfälle,<br />
Wasserleitungsbruch usw.).<br />
• Knoten Pulverweg: Gleisverbindungen ab dem Pulverweg in die Ostermundigenstrasse<br />
in beide Richtungen stellen die Verknüpfung der <strong>Tram</strong>linie 10 mit dem neuen<br />
<strong>Tram</strong>depot Bolligenstrasse über den Pulverweg sicher.<br />
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5.1.3 Verkehrsmanagement<br />
(siehe <strong>Bericht</strong> „Verkehrsmanagement“, RK&P, 8.11.2010 und die Anhänge 1 - 4,<br />
Stauräume und Rückstaulängen)<br />
Um einen leistungsfähigen und sicheren Verkehrsfluss für ÖV, MIV und Langsamverkehr sicherzustellen,<br />
sind folgende Verkehrsmanagement-Massnahmen vorgesehen:<br />
• Nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die wichtigsten Knoten, deren Betriebsform<br />
und deren Auslastungsgrad bei einer isolierten Betrachtung des Knotens:<br />
Tabelle 5-5: Leistungsreserven Knoten<br />
Knoten Knotenform Betriebsform Kapazität während der Spitzenstunden<br />
Viktoriaplatz Kreisel <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />
Rosengarten Kreuzung Lichtsignalanlage mit<br />
<strong>Tram</strong>priorisierung<br />
Laubegg Kreuzung Lichtsignalanlage mit<br />
<strong>Tram</strong>priorisierung<br />
Pulverweg Kreisel <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />
Zentweg Kreisel <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />
Schermenweg Kreisel <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />
Bahnhofstrasse Kreisel <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />
Dreiegg 2 Kreisel <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />
Wegmühlegässli Einmündung Option <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgeregelt<br />
Sportplatzweg Kreisel <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />
Reserven<br />
überschritten<br />
ausgeschöpft<br />
Reserven<br />
Reserven<br />
überschritten<br />
überschritten<br />
überschritten<br />
ausgeschöpft<br />
ausgeschöpft<br />
Rütiweg Einmündung Keine Regelung Reserven<br />
Schiessplatzweg Einmündung <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />
Reserven<br />
Die Leistungsfähigkeit mehrerer Knoten ist überschritten oder ausgelastet. Alle diese<br />
Knoten sind bereits heute überlastet. Um den Verkehrsfluss und den <strong>Tram</strong>betrieb an<br />
diesen Knoten sicherzustellen ist das nachfolgende übergeordnete Verkehrsmanagement<br />
erforderlich.<br />
• Das übergeordnete Verkehrsmanagement unterstützt die optimale Verkehrsabwicklung<br />
entlang der ganzen <strong>Tram</strong>achse, gewährleistet eine ausreichende Verkehrsabwicklung<br />
an den leistungskritischen Knoten Rosengarten, Schermenweg, Bahnhofstrasse<br />
sowie Dreiegg und sichert insbesondere die Einhaltung des <strong>Tram</strong>fahrplanes<br />
in den Spitzenzeiten.<br />
Eine verkehrsabhängige Dosierung auf den Zulaufstrecken zu diesen leistungskritischen<br />
Knoten gewährleistet den Verkehrsfluss. Die Dosierung erfolgt so, dass die<br />
entstehenden Rückstaus den öffentlichen Verkehr nicht oder nur minimal behindern.<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 47<br />
Die notwendigen Warteräume liegen vor dem Knoten Schönburg auf dem Aargauerstalden,<br />
vor dem Laubeggknoten stadteinwärts auf der Ostermundigenstrasse (Eigentrasse<br />
<strong>Tram</strong>), am Knoten Pulverweg auf dem Pulverweg (mit Behinderung des<br />
Dienstgleises), vor dem Knoten Zentweg auf der Ostermundigenstrasse entlang<br />
Schosshaldenfriedhof (Eigentrassee <strong>Tram</strong>) sowie vor dem Dreiegg auf der Unteren<br />
Zollgasse zwischen Bolligenstrasse und dem Siedlungsrand. Auf der Laubeggstrasse<br />
ist kein Warteraum vorhanden, da sie Teil der Route der Buslinie 40 ist.<br />
5.1.4 Fahrleitungskonzept<br />
(siehe Dossier Fahrleitungen Los B und Plan Nr. 31-000-002)<br />
Die Basis für das Fahrleitungskonzept bilden die nachstehenden Grundsätze des Fahrleitungskonzepts:<br />
• Stadt <strong>Bern</strong>, wo möglich und sinnvoll Fahrleitungsaufhängung an Gebäuden.<br />
• Pulverweg; einseitige Mastreihe (Seite Siedlung) und Ausleger über beide Gleise.<br />
Damit ist eine gewisse Flexibilität im Hinblick auf den späteren Autobahnausbau gewährleistet.<br />
• Durch das Gemeindegebiet Ostermundigen hindurch sollen zwischen Waldeck und<br />
Wegmühlegässli Fahrleitungsmasten mit beidseitigem Ausleger auf dem Mehrzweckstreifen<br />
stehen. Die Maststärke ist mit höchstens 35 bis 40 cm minimal zu halten,<br />
damit auf dem Mehrzweckstreifen eine ausreichende lichte Weite bleibt und die<br />
Sichtbehinderungen betreffend querender Fussgänger minimal bleiben.<br />
• Einspurabschnitte Betriebswendegleis Rütiweg mit einseitiger Mastreihe und Auslegern.<br />
• In den restlichen Bereichen beidseitig am Strassenrand Masten in Bereichen mit Alleen<br />
sind die notwendigen Masten in Flucht der Baumreihen, mittig zwischen den<br />
Bäumen zu platzieren. Bei bestehenden Alleen sind schräge, d.h. nicht senkrecht zur<br />
Strassenachse verlaufende Tragseile denkbar.<br />
• Im Perronbereich möglichst keine Masten platzieren.<br />
Im Weiteren sind auf Grund lokaler Gegebenheiten folgende Punkte / Konzeptabweichungen<br />
erwähnenswert:<br />
• Am Viktoriaplatz ist auf Masten im Kreiselzentrum zu verzichten. Die für die Linie 10<br />
zusätzlich erforderlichen Masten sind möglichst in der Verlängerung der Bäume<br />
längs der Kornhausstrasse zu platzieren. Die bereits bestehenden Masten der Linie<br />
9 sind möglichst mit zu benutzen.<br />
• Entlang der Viktoriastrasse wird die Fahrleitung entlang der Nordfassaden konsequent<br />
an den Gebäuden aufgehängt, wogegen an den weiter zurückversetzten, mit<br />
Balkonen versehenen Südfassaden anstelle einer Fassadenaufhängung Maste gestellt<br />
werden.<br />
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• An der Laubeggstrasse sind auf der Seite Rosengarten die Masten hinter die Mauer<br />
so zu setzen, dass die Bäume nicht zu Schaden kommen.<br />
• Laubeggstutz<br />
Eine Lösung mit einseitigen (siedlungsseitigen) Masten und Auslegern brachte nicht<br />
den erwarteten besseren optischen Effekt (massive Masten und Ausleger), so dass<br />
auch hier beidseitige Masten mit Quertragseilen zur Anwendung gelangen. Seite<br />
Baumgarten sollen die Masten in die projektierte Stützmauer integriert werden<br />
• Unterführung SBB<br />
Die minimal notwendigen Masten stehen alle ausserhalb des Platzbereichs, um den<br />
Platzcharakter nicht zu stören.<br />
• Dreiegg<br />
Die minimal notwendigen Masten stehen in der Längsflucht der Baumreihen und in<br />
Gebäudeecken. Ein liegendes Kettentragwerk ermöglicht das Aufhängen der Fahrleitung<br />
ohne störende Maste im Platz- und Haltestellenbereich.<br />
• Wegmühlegässli<br />
Ab letztem Mittelmast ist eine konsequent durchgehende beidseitige Mastreihe vorgesehen.<br />
5.1.5 Alleen<br />
(siehe Plan Nr 31-000-101 Alleen und Baumbilanz / Anhang 5, Schemaskizze)<br />
Die Strassenabschnitte des TP 4 auf dem Gebiet der Stadt <strong>Bern</strong>, d.h. ab Viktoriaplatz bis in<br />
die Waldeck, sind geprägt durch historische Alleen. Im Zuge des <strong>Tram</strong>projekts müssen diese<br />
Alleen weitgehend ersetzt werden, wobei es zwei unterschiedliche Ursachen gibt:<br />
1. Der projektbedingte Ersatz. Hierzu gibt es wiederum 2 Gründe:<br />
• Ein funktionierender <strong>Tram</strong>betrieb kombiniert mit einem funktionieren MIV sowie<br />
einem sicheren und attraktiven Langsamverkehr führt auf der Laubeggstrasse<br />
und auf der Ostermundigenstrasse zu einem verbreiterten Strassenraumquerschnitt.<br />
Mehrere Baumreihen müssen hier an anderer Stelle neu gepflanzt werden.<br />
• <strong>Tram</strong>bau und die Werkleitungsverlegungen führen zu einem totalen Umbau des<br />
Strassenkörpers. Dies betrifft insbesondere den Strassenkoffer und die Randabschlüsse<br />
im Bereich der Alleen. Wenn im Wurzelbereich der bestehenden Alleebäume<br />
Randabschlüsse erneuert, verlegt oder die Kofferungen verbessert werden<br />
müssen, werden die Bäume nachhaltige Schäden in Bezug auf die Standsicherheit<br />
erleiden. Bei der Realisierung der <strong>Tram</strong>linien und Fahrleitungen müsste<br />
zur Schaffung des grösseren Lichtraumprofiles (von 4.50 auf 6.50 m Höhe) bei<br />
der Mehrheit der Bäume Leitäste entfernt werden. Verursacht durch die Schnittstellen<br />
werden in den nächsten 10 bis 20 Jahren Fäulnisherde auftreten, die zu<br />
erhöhter Bruchgefahr führen. Müssen beide Eingriffe im Wurzel- und Kronenbe-<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 49<br />
reich ausgeführt werden, ist eine gesunde Weiterentwicklung der betroffenen<br />
Bäume nicht mehr möglich.<br />
Diese Problematik führt dazu, dass in der Viktoriastrasse die Alleen am alten<br />
Standort neu gepflanzt werden müssen, obwohl der <strong>Tram</strong>betrieb im bestehenden<br />
Strassenraum möglich ist.<br />
2. Der Ersatz aufgrund des schlechten Baumzustands: Bäume in schlechtem Zustand,<br />
die im Verlaufe der nächsten Jahre unabhängig vom <strong>Tram</strong>projekt zu ersetzen sind,<br />
werden im Zuge des <strong>Tram</strong>projekts erneuert. Dazu gehören:<br />
• die Dreier-Baumgruppe unmittelbar an der Viktoriastrasse wegen massiver Salzschäden<br />
(die Kronen sterben ab)<br />
• der Baumbestand vom Viktoriaplatz bis zur Gotthelfstrasse<br />
• die Bäume im Bereich des Postgebäudes Schönburg<br />
• ca. 3 Einzelbäume auf der Ostermundigenstrasse im Bereich der Überbauung<br />
Baumgarten<br />
• auf der Ostermundigenstrasse entlang des Schosshaldenfriedhofs zwischen<br />
Liebellenweg und Zentweg wegen massiver Salzschäden<br />
Die Baumreihe an der Laubeggstrasse vis à vis Rosengarten ist gesund und vital, wenn auch<br />
unterschiedlich im Alter (vitalste Bäume im gesamten Planungsbereich). Verkehrlichbetriebliche<br />
Gründe bedingen eine Neupflanzung dieser Baumreihe näher an der Wohnsiedlung<br />
(Begründung Variantenbericht, Kapitel 4.4.3).<br />
Der weitgehende Ersatz der Alleen führt einerseits dazu, dass praktisch über eine Generation<br />
junge Bäume zu einer ausgewachsenen Allee heranreifen müssen, also bei der Neupflanzung<br />
über eine längere Zeit beträchtliche „Lücken“ entstehen. Andererseits besteht die<br />
Chance, ausgerichtet auf die neue Funktion des Strassraums eine einheitliche, klare strukturierte<br />
neue Allee mit neuen starken Bäumen aufzubauen.<br />
Das neue Alleenkonzept sieht wie folgt aus:<br />
• Viktoriaplatz: Neupflanzung der Alleen an der heutigen Lage und Verlängerung der<br />
Alleen bis zur Schönburg<br />
• Laubeggstrasse: Verschiebung und somit Neupflanzung der Baumreihe Richtung<br />
Wohnsiedlung<br />
• Ostermundigenstrasse, Abschnitt Laubeggstutz: Nach wie vor keine Alleen im Abschnitt<br />
vor der Siedlung Baumgarten<br />
• Ostermundigenstrasse, Abschnitt Baumgarten: Neugestaltung des Strassenraumes<br />
mit beidseitiger Neupflanzung der Baumreihen<br />
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• Ostermundigenstrasse, Abschnitt Schosshaldenfriedhof: Neupflanzung beider Alleereihen,<br />
Seite Friedhof in ähnlicher Lage wie heute, Seite Gewerbegebiet näher an der<br />
Siedlung<br />
Daraus ergibt sich über die gesamte Strecke folgende Baumbilanz:<br />
• heute 305 bestehende Bäume<br />
• im Projekt insgesamt 319 Bäume, d.h. ein Gewinn von 14 Bäumen<br />
Nachstehende Tabelle verdeutlicht die Baumbilanz pro Strassenabschnitt. Die Abschnittseinteilung<br />
ist in Plan Nr. 31-000-101 Alleen und Baumbilanz zu entnehmen.<br />
Strasse Bestehende<br />
und bleibende<br />
Bäume<br />
Roden Ersatz an<br />
gleichem<br />
Standort<br />
Neupflanzung<br />
Viktoriaplatz 22 4 0 0 -4<br />
Bilanz<br />
Viktoriastrasse 7 93 79 37 +23<br />
Laubeggstrasse 1 19 0 17 -2<br />
Ostermundigenstrasse<br />
(Baumgarten)<br />
Ostermundigenstrasse(Schosshaldenfriedhof)<br />
4 63 0 67 +4<br />
1 91 0 84 -7<br />
Total 35 270 79 205 +14<br />
5.1.6 Gestaltungskonzept<br />
Die wesentlichen Punkte des Gestaltungskonzepts sind:<br />
• Viktoriaplatz: Die Reduktion der Verkehrsfläche, die Organisation des Verkehrsknotens<br />
in Form eines in die Platzfläche integrierten Kreisels und die Beibehaltung der<br />
Baumgruppen vor dem BKW-Gebäude stärken das bisherige historische städtebauliche<br />
Bild des Viktoriaplatzes.<br />
• Viktoriastrasse: Der historische Strassenraumquerschnitt wird beibehalten.<br />
• Ostermundigenstrasse: Die Führung des <strong>Tram</strong>s in Form eines Eigentrassees bedingt<br />
eine vollständige Neugestaltung des Strassenraumes. Das <strong>Tram</strong>trassee ist integriert<br />
in den verbreiterten Strassenraum, der weiterhin von Alleen gesäumt ist.<br />
• <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen: Die durch das <strong>Tram</strong> bedingte Umgestaltung des Strassenraums<br />
bringt die Chance, die <strong>Bern</strong>strasse mit einem Mehrzweckstreifen und Fahrleitungsmasten<br />
in der Mitte ab der Gemeindegrenze als „roten Faden“ durch die sehr<br />
heterogene Bebauung Ostermundigen durchzuziehen. Diese Gestaltung soll dazu<br />
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führen, dass der Eingang nach Ostermundigen bereits in der Waldeck wahrnehmbar<br />
wird.<br />
• Bahnhofunterführung Ostermundigen: In Anlehnung an die bestehende Überbauungsordnung<br />
entsteht eine ca. 40 m breite Bahnhofunterführung, eine offene und hell<br />
gestaltete „Bahnhofhalle“, die einerseits zum attraktiven ÖV-Umsteigeknoten wird<br />
und anderseits die Trennwirkung des Bahntrasses deutlich verringert.<br />
• Dreiegg: Die Neuorganisation der Verkehrsführung und eine aus Schulhausplatz und<br />
Dreieggsfläche neu entstehende Platzsituation werten diesen zentralen Bereich in<br />
Ostermundigen städtebaulich und gestalterisch auf.<br />
5.2 Beschrieb der Streckenabschnitte<br />
5.2.1 Abschnitt <strong>Bern</strong> Stadt: Viktoriaplatz bis Rosengarten<br />
Dieser Streckenabschnitt umfasst den historisch bedeutenden, durch das Projekt aufgewerteten<br />
Viktoriaplatz, der von einer prägenden Allee gesäumten Viktoriastrasse und dem anschliessenden,<br />
vom Postgebäude dominierten Bereich Schönburg. Daran schliesst die in<br />
gleichmässigem Gefälle angelegte, einseitig von der denkmalgeschützten Begrenzungsmauer<br />
zum Rosengarten und der gegenüberliegenden Baumreihe eingefassten Laubeggstrasse<br />
an.<br />
Der Strassenraum vom Viktoriaplatz bis zur Schönburg wird in seiner heutigen Form beibehalten,<br />
die <strong>Tram</strong>s verkehren im Mischverkehr. Die Alleebäume, welche infolge der Bauarbeiten<br />
höchstwahrscheinlich gerodet werden müssen, werden eins zu eins an ihrem heutigen<br />
Standort ersetzt und sorgen dafür, dass nach einigen Jahren das heutige Erscheinungsbild<br />
wiederhergestellt sein wird. Zudem wird die Allee bis zum Knoten Rosengarten weitergezogen.<br />
Die stark belastete Laubeggstrasse sorgt mit Eigentrasseeabschnitten in den Knotenzuläufen<br />
auch zu Spitzenstunden für einen stabilen <strong>Tram</strong>betrieb.<br />
5.2.2 Abschnitt Ostermundigenstrasse: Laubeggstutz bis Waldeck<br />
Der Abschnitt umfasst die Unterabschnitte Laubeggstutz, Baumgarten, Pulverweg, Schosshaldenfriedhof,<br />
Waldeck.<br />
Es handelt sich um die Ostermundigenstrasse, eine Allee zwischen <strong>Bern</strong> und Ostermundigen,<br />
welche im Zuge von Fahrbahnerweiterungen bereits mehrere Transformationen durchlaufen<br />
hat.<br />
Ein hoher Eigentrasseeanteil, meist in Mittellage, stellt den nötigen Stauraum für den MIV<br />
und damit die Voraussetzung für einen stabilen <strong>Tram</strong>fahrplan her. Die Querschnitte werden<br />
entsprechend auf drei oder vier Fahrstreifen erweitert, die Bäume grösstenteils neu angepflanzt.<br />
Es entsteht eine neue als Einheit erkennbare Alleestrasse, in alter Tradition aber<br />
ausgerüstet für den zukünftigen Betrieb.<br />
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5.2.3 Abschnitt Ostermundigen: Waldeck bis Rütiweg<br />
Ab Gemeindegrenze in der Waldeck hat der Streckenverlauf einen anderen Charakter. Waren<br />
bisher Alleen und Linienbebauung die prägenden und den Strassenraum einfassenden<br />
Elemente, treten in Ostermundigen ein im Ortskern konsequent durchgezogener Strassenquerschnitt<br />
mit Mittelstreifen an ihre Stelle. Die Fahrleitungsmasten in Mittellage verleihen<br />
dem Strassenverlauf die Konstanz und Betonung, welche durch die bestehende Bebauung<br />
nicht erzielt werden kann. Das <strong>Tram</strong> verkehrt auf der ganzen Strecke im Mischverkehr, Ausnahmen<br />
bilden die Haltestellen Bahnhof, Dreiegg und das Betriebswendegleis entlang dem<br />
Sportplatz.<br />
Eine grosszügige Unterführung unter den Bahngleisen mit Haltestellen für <strong>Tram</strong> und Busse<br />
und direkten Perronzugängen wertet den Bahnhof als Umsteigepunkt auf und sorgt für eine<br />
räumlich stärkere Verbindung der beiden Ortsteile.<br />
Der Kreuzungspunkt der Zollgasse mit der <strong>Bern</strong>strasse, das Dreiegg, erfährt mit der neuen<br />
Strassenführung und der Klärung der räumlichen Zuordnung eine deutliche Aufwertung.<br />
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5.3 Beschrieb der Projektelemente<br />
5.3.1 Viktoriaplatz<br />
Abb. 5-1: Planausschnitt Viktoriaplatz<br />
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Konzeptbeschrieb<br />
Prägende Elemente des Platzes sind nach wie vor die Fassade des BKW-Gebäudes mit<br />
vorgelagerter Grünfläche und den beiden Baumgruppen sowie die sternförmig wegführenden<br />
Strassen. Mit der Neugestaltung soll das historische Bild nicht dominiert, sondern gestärkt<br />
werden. Die Verkehrsfläche mit dem Kreisverkehrsplatz unterstützt dieses Ziel optimal, da<br />
die historische Sternform auf diese Weise gestärkt werden kann. Die flächige Gestaltung mit<br />
dezenten Strassenrändern verleiht dem Platz Weite und eine gewisse Homogenität. Die Minimierung<br />
der Verkehrsfläche und das Regime „Kreisverkehr“ tragen zur Klärung der Vortrittsregelung<br />
und somit zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei.<br />
Durch das <strong>Tram</strong>projekt und der damit ausgelösten Aufhebung/Verschiebung der Haltestelle<br />
Spitalacker ändert sich auch die Situation in der Moserstrasse. Die Umgestaltung dieses<br />
Strassenzugs zwischen Viktoriaplatz und Breitenrainplatz wird in einem separaten Betriebs-<br />
und Gestaltungskonzept bearbeitet.<br />
Machbarkeit<br />
Die dargestellte Lösung ist ohne grössere Eingriffe machbar. Die Weichengeometrie (vertikale<br />
Linienführung) ist realisierbar, bedarf in der nächsten Projektphase im Zusammenhang mit<br />
der Platzmodellierung jedoch noch einer vertieften Bearbeitung.<br />
öV<br />
Die Umgestaltung des Platzes und das Verlängern der standardmässigen Haltestellenkanten<br />
machen die Verlegung der Haltestelle „Viktoriaplatz“ der Linie 9 unausweichlich. Künftig halten<br />
die <strong>Tram</strong>s auf der Moserstrasse längs des BKW-Gebäudes (Kaphaltestelle, Haltekante<br />
24 cm, Abstand Gleisachse – Perronkante = 1.40 m, nicht überholbar), was eine Umorganisation<br />
der Zufahrt der PKW-Parkplätze und Anpassungen am Regime der Schläflistrasse zur<br />
Folge hat. Die Distanz zur heutigen Haltestelle „Spitalacker“ betrüge mit dieser Anordnung<br />
stadtauswärts 100 m, stadteinwärts 170 m, was die übliche Minimaldistanz von ca. 280 m<br />
deutlich unterschreitet. Aus diesem Grund haben die zuständigen Stellen von Stadt, <strong>Bern</strong>mobil<br />
und AöV die Zusammenlegung der beiden Haltestellen beschlossen. Die Haltekanten<br />
der heutigen Haltestelle „Spitalacker“ sollen zurückgebaut und die Strassenränder dem übrigen<br />
Strassenverlauf angepasst werden. Weitere Massnahmen erfolgen in Zusammenhang<br />
mit einer allfälligen Umgestaltung der Moserstrasse.<br />
Die Haltestelle „Viktoriaplatz“ der neuen <strong>Tram</strong>linie 10 liegt so nah am Viktoriaplatz, wie es die<br />
Randbedingungen (Gleis- und Knotengeometrie, Dienstgleisverbindung) zulassen. Stadtauswärts<br />
beginnt die Haltestelle unmittelbar nach der Einmündung Keplerstrasse, stadteinwärts<br />
liegt das platzseitige Haltestellenende unmittelbar vor der Abzweigung des Dienstgleises.<br />
Auch diese Haltestelle (Kap, Haltekante 24 cm, Abstand Gleisachse – Perronkante =<br />
1.40 m) ist für den Verkehr nicht überholbar, Gründe sind die eingeschränkte Strassenbreite<br />
und die Knotennähe.<br />
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Damit die Zufahrt zur Post gewährleistet ist, muss der hintere Teil der stadtwärtigen Haltekante<br />
abgesenkt werden, die hindernisfreie Fläche liegt jedoch auf der normkonformen Höhe.<br />
Das durchgezogene Baumraster gerät im Haltestellenbereich in Konflikt mit den Freihalteflächen<br />
für Behinderte. Eine Lösung ist durch Schieben der Baumstandorte, in weit geringerem<br />
Masse auch der Haltekante denkbar, muss aber in der kommenden Projektphase noch sauber<br />
gelöst werden (siehe Abbildung Kapitel 5.3.2).<br />
Künftig verkehrt die Buslinie 36 via Viktoriaplatz. Noch nicht entschieden ist, ob der Bus an<br />
der neuen Haltestelle „Spitalacker“ oder an der Haltestelle „Viktoriaplatz“ der Linie 10 hält,<br />
oder gar beide Haltestellen anfährt.<br />
Für den Fall einer Betriebsstörung in der <strong>Bern</strong>er Innenstadt sieht <strong>Bern</strong>mobil am Viktoriaplatz<br />
eine Dienstgleisverbindung zwischen den Linienästen 9 und 10 vor, womit der <strong>Tram</strong>betrieb<br />
zwischen Guisanplatz und Ostermundigen durchgebunden und aufrechterhalten werden<br />
könnte. Die Linienführung ist geometriebedingt, hinsichtlich Sicherheit und auch gestalterisch<br />
anspruchsvoll (Abzweigewinkel mehr als 90°, anschliessender Gegenbogen, Gleislage im<br />
Fussgängerbereich, Veloquerungen). Die betrieblich naheliegende Lösung einer zweigleisigen<br />
Verbindung wurde verschiedenen eingleisigen Varianten gegenübergestellt. Dabei wurde<br />
nebst gestalterischen Aspekten auch die Leistungsfähigkeit des Knotens mittels des Mikrosimulationsprogramms<br />
VISSIM untersucht, da bei einer eingleisigen Ausführung mit längeren<br />
Rotphasen bei <strong>Tram</strong>kreuzungen gerechnet werden muss. Die Simulationsergebnisse<br />
erbringen den Nachweis, dass die Leistungsfähigkeit des Knotens auch mit einer eingleisigen<br />
Variante trotz Einschränkungen gegeben wäre. Zudem bevorzugt die Stadt <strong>Bern</strong> aus<br />
gestalterischen Gründen eine Einspurlösung. Aus betrieblichen Gründen wurde trotzdem die<br />
zweigleisige Variante ins <strong>Vorprojekt</strong> übernommen (Kapitel 4.1.4 und die Anhänge 2-1 bis 2-<br />
8 des Dokuments Variantenstudium).<br />
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Langsamverkehr<br />
Die Situation am Viktoriaplatz mit zwei sich vereinigenden bzw. trennenden <strong>Tram</strong>linien und<br />
einer Dienstgleisverbindung ist bezüglich Veloverkehr naturgemäss konfliktbeladen. In dieser<br />
schwierigen Situation ist ein Kreisel die bestmögliche Lösung, der Velofahrer hat relativ viele<br />
Freiheiten seiner Fahrwegwahl. Die Gleise im Knotenbereich lassen sich in passablen Winkeln<br />
queren, lediglich zwischen Kornhausstrasse und Viktoriastrasse liegt eine Schiene<br />
„längs“ im Bereich des inneren Fahrbahnrandes. Die Querung der Dienstgleise ist heikler,<br />
die Velofahrer können jedoch dank der unterbrochenen Fahrbahnränder gegen die Platzseite<br />
hin gefahrlos ausholen. Eine Lösung dieses Konflikts bringt lediglich eine Einspurlösung wie<br />
Abb 5-2 zeigt (vergl. Kapitel 4.1.4 des Dokuments Variantenstudium), was jedoch aus verkehrs-<br />
und regelungstechnischen Gründen nicht realistisch ist.<br />
Abb. 5-2: Eingleisige Variante mit verbesserter Situation für Radfahrer (Gleisquerungen)<br />
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Kritische Gleisquerungen für<br />
Velofahrer<br />
Direkte Fussgängerquerung<br />
über Kreisel prüfen<br />
Abb. 5-3: Velo und Fussgängersituation Viktoriaplatz<br />
Die sehr direkte Fussgängerverbindung Moserstrasse – Kornhausstrasse (Seite Kursaal) gibt<br />
es künftig in der heutigen Form nicht mehr, da der Kreisel umgangen werden muss. Die Option,<br />
eine direkte Fussverkehrsverbindung über den Kreisel, hat nebst dem Vorteil einer direkten<br />
Linienführung auch Nachteile (wie Bedenken hinsichtlich Verkehrssicherheit, unübliche<br />
Situation, Leistungseinbussen des Knotens, Verunklärung der Situation). Das Klären<br />
dieses Punktes ist für die nächste Projektphase (Bauprojekt) vorgesehen.<br />
Ein wichtiger Punkt ist die behindertengerechte Ausgestaltung des Platzes. So ist besonders<br />
im Bereich der Dienstgleisverbindung darauf zu achten, dass die Gefahrenzone von sehbehinderten<br />
Personen eindeutig wahrgenommen werden kann. Konkret ist längs des<br />
Dienstgleistrassees ein Randstein mit Anschlag vorgesehen. Aus Sicht der Projektverfasser<br />
sind mit den vorgesehenen Massnahmen die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetztes<br />
einhaltbar, die Massnahmen müssen aber im Rahmen des Bauprojektes sorgfältig<br />
und detailliert weiterbearbeitet werden.<br />
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MIV<br />
Mit dem gewählten Verkehrsregime „Kreisel„ ist die Vortrittsregelung eindeutig und klar geregelt,<br />
alle Strassenachsen gleichberechtigt, was den Vorteil hat, dass keine der beiden<br />
Hauptachsen Viktoriastrasse – Viktoriarain und Kornhausstrasse – Moserstrasse der anderen<br />
untergeordnet ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Kreisverkehr das Geschwindigkeitsniveau<br />
tief hält.<br />
Die zahlreichen Fussgängerwunschlinien mit den damit verbundenen Fragen nach den optimalen<br />
Standorten der Fussgängerstreifen lässt den Gedanken an ein Zone 30-Regime auf<br />
der Moserstrasse bis zum Breitenrainplatz nicht ganz abwegig erscheinen. Diesbezügliche<br />
Untersuchungen sind aber nicht Projektbestandteil und werden durch die Stadt <strong>Bern</strong> in einem<br />
separaten Projekt bearbeitet.<br />
Mit der oben beschriebenen Haltestellenpositionierung ist die Zufahrt zur Post und zu den<br />
seitlich des BKW-Gebäudes (Moserstrasse) angeordneten Parkplätzen sichergestellt. Letztere<br />
erfahren jedoch eine Umorganisation, da die Zufahrt nicht mehr mittig, sondern von der<br />
dem Viktoriaplatz zugewandten Ecke her erfolgt. Die zwei bestehenden Kurzzeitparkplätze<br />
im Bereich der Einmündung Beundenfeldstrasse sollen an einen noch zu definierenden Ort<br />
verschoben werden.<br />
Die unmittelbar nach Ende der (neuen) Haltestelle Spitalacker der Linie 9 angrenzende<br />
Schläflistrasse soll neu im Einbahnregime (Moserstrasse > Optingenstrasse) betrieben werden,<br />
da die Einmündung in die Moserstrasse haltestellenbedingt eingeengt werden muss<br />
und zudem ein Linkseinbiegen in die Moserstrasse im Falle eines haltenden, stadtwärts fahrenden<br />
<strong>Tram</strong>s sehr gefährlich wäre, da Richtung Viktoriaplatz kaum noch Sicht vorhanden<br />
ist. Der Gefahr, dass im Falle haltender <strong>Tram</strong>s Umwegfahrten über die Optingenstrasse –<br />
Viktoriarain entstehen, muss im Bauprojekt mit entsprechenden Massnahmen im Verkehrsregime<br />
in den Quartierstrassen begegnet werden.<br />
Südwestlich des Viktoriaplatzes entsteht mit der Umkehrung der Einbahnrichtung auf der<br />
Kornhausstrasse (West) und auf der Brücke Schänzlistrasse die Gefahr eines Schleichweges<br />
Richtung Salemspital. Im Bauprojekt ist das Regime der Strassen in diesem Bereich zu<br />
konkretisieren.<br />
Die Längsparkierung längs der Moserstrasse muss teilweise der neuen Haltestelle weichen.<br />
Die betroffenen Parkfelder lassen sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite, längs des<br />
Häuserblocks zwischen Schläflistrasse und Sickingerstrasse anordnen.<br />
Die Parkplätze an der Optingenstrasse sind neu alle in deren Achsverlängerung angeordnet,<br />
die Zufahrt erfolgt über den Viktoriarain. Die Plätze am gegen das Kreiselzentrum hin abgekröpften<br />
Strassenstück fallen weg.<br />
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Gestaltung<br />
Der Viktoriaplatz, in den der ansteigende Einschnitt der Achse Kornhausbrücke - Kornhausstrasse<br />
mündet, ist der eigentliche Quartiereingang Breitenrain - Spitalacker.<br />
In der Konsequenz der Kirchenfeldplanung und der projektierten Nord-/Süd-Überbrückung<br />
(Spitalacker - Altstadt - Kirchenfeld) wurde der Viktoriaplatz 1881 als sternförmiger Verteiler<br />
vorgesehen, ein städtebauliches Gegenstück zum Helvetiaplatz (aus Studie Viktoriaplatz,<br />
Stadtplanungsamt <strong>Bern</strong>, 2005).<br />
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Abb. 5-4: Projekt Strassennetzplan Spitalacker-Breitenrain 1881<br />
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Ziel der Gestaltung ist es, den Viktoriaplatz von unnötigen Verkehrsflächen, überflüssigem<br />
Stadtmobiliar und zu vielen parkierten Autos zu befreien. Der Viktoriaplatz war aber immer<br />
verkehrsorientiert, das heisst, er hatte nicht nur städtebaulich architektonische Aufgaben,<br />
sondern war eigentlicher Verkehrsknotenpunkt.<br />
Abb. 5-5: Der Viktoriaplatz als "Verkehrsdrehscheibe" ca. 1925 (Luftbild SWISSAIR, Mittelholzer)<br />
Die baulich gestalterischen Massnahmen beschränken sich auf das absolut Notwendige:<br />
• Präzis und minimal projektierte, teilweise neue Randabschlüsse<br />
• Grosszügigere Fussgängerflächen<br />
• Öffentliche Parkplätze nur noch an der Optingenstrasse<br />
• Präzise Platzierung der Fahrleitungsmasten und der überspannten Beleuchtung<br />
Die Kreiselanlage darf nicht durch baulich gestalterische Ausformulierung auffallen.<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 62<br />
Abb. 5-6: Referenzbild - Kreiselanlage mit minimaler<br />
Signalisation und dem Minimum gebauter Randabschlüsse.<br />
Die Grünanlagen sind nach gartendenkmalpflegerischen Grundsätzen zu bearbeiten (Pflegemassnahmen,<br />
Instandstellungen, Restaurierung, evtl. Rekonstruktionen nach Bedarf).<br />
Fazit<br />
Die beschriebene Lösung ist ein genereller Gewinn in Bezug auf Gestaltung und Verkehr,<br />
trotzdem bestehen Konflikte zwischen Velos und den <strong>Tram</strong>gleisen, welche es parallel zum<br />
<strong>Vorprojekt</strong> und in der Bauprojektphase auszumerzen gilt.<br />
Die Moserstrasse zwischen Viktoriaplatz und Breitenrainplatz wird im Rahmen eines separaten<br />
Betriebs- und Gestaltungskonzeptes behandelt.<br />
5.3.2 Viktoriastrasse<br />
Abb. 5-7: Planausschnitt Viktoriastrasse<br />
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Konzeptbeschrieb<br />
Prägnantestes Element der Viktoriastrasse ist zweifellos die Allee. Dies soll auch nach Einführung<br />
der <strong>Tram</strong>linie 10 so bleiben. Durch die Bauarbeiten werden die Baumreihen voraussichtlich<br />
gefällt werden müssen, die Bäume werden jedoch eins zu eins am selben Standort<br />
neu gepflanzt. Der bestehende Strassenquerschnitt bleibt unverändert erhalten, die Längsparkierung<br />
weicht jedoch zu Gunsten einer besseren Gleistrassierung. Das <strong>Tram</strong> fährt im<br />
Mischverkehr auf dem MIV-Fahrstreifen.<br />
Machbarkeit<br />
In diesem Abschnitt stellt sich die Frage nach der Machbarkeit nicht.<br />
öV<br />
Die Haltestelle „Salem“ liegt sehr nah an den beiden Haltestellen „Viktoriaplatz“ und „Schönburg“,<br />
weshalb deren Aufhebung bzw. Berechtigung diskutiert wurde. Überlegungen mit Verschieben<br />
über den Knoten Blumenbergstrasse, kombiniert mit der Zusammenlegung der Haltestellen<br />
„Rosengarten“ und „Schönburg“ zwecks Optimierung der Haltestellendistanzen, erwiesen<br />
sich als nicht zielführend. Nicht zuletzt aus politischen Gründen fiel der Entscheid für<br />
die Beibehaltung der Haltestelle an der heutigen Stelle, allerdings für beide Fahrtrichtungen<br />
im Bereich der Geraden, westlich des Knotens Blumenbergstrasse.<br />
Auch diese Haltestelle (Kap, 24 cm, Abstand Gleisachse - Perronkante = 1.40 m) ist nicht<br />
überholbar ausgestaltet und wird voraussichtlich zusätzlich von der Buslinie 36 bedient. Wie<br />
am Viktoriaplatz ergibt sich auch hier ein Konflikt zwischen Bäumen und hindernisfreier Fläche.<br />
Für das Schieben der ganzen Haltekante zu oder weg vom Knoten ist kaum Spielraum<br />
vorhanden (Fussgängerstreifen, Gleisgeometrie). Eine optimale Lösung ist in der nächsten<br />
Projektphase zusammen mit den Auftraggebern zu erarbeiten<br />
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Abb. 5-8: Haltestelle „Salem“<br />
Langsamverkehr<br />
Konflikt Freihaltefläche -<br />
Baumstandort<br />
Ausser im Haltestellenbereich „Salem “ist längs der Viktoriastrasse beidseitig konsequent ein<br />
Velostreifen vorhanden. Durch die limitierte Breite des Haltestellenkaps (max. 0.75 m) muss<br />
das <strong>Tram</strong>gleis im Haltestellenbereich gegen den Strassenrand gezogen werden, was eine<br />
Gleisverschwenkung zur Folge hat, welche geometriebedingt eine minimale Länge von 70 m<br />
aufweist. Dies wiederum bewirkt, dass der Lichtraum des <strong>Tram</strong>s denjenigen des Velos beidseits<br />
der Haltestelle auf einer Länge von ca. 40 m überschneidet und in diesem Bereich kein<br />
Velostreifen markiert werden kann.<br />
Eine Notumfahrung ist an der Haltestelle „Salem“, bedingt durch die beengten Platzverhältnisse,<br />
nicht vorgesehen.<br />
Für Fussgänger bestehen auf der Viktoriastrasse konsequent Querungen mit Mittelinseln.<br />
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MIV<br />
Zwecks Optimierung der <strong>Tram</strong>trassierung ist die Verlegung der Längsparkierung in die Gotthelfstrasse<br />
geplant. Dies ist dank dem Wegzug der Berufsfeuerwehr und dem damit verbundenen<br />
Wegfall der bestehenden Parkverbotsflächen möglich. Die Parkplatzzahl reduziert<br />
sich gesamthaft um fünf Plätze.<br />
Damit der Warenumschlag der südlich der Viktoriastrasse gelegenen Häuserzeile gewährleistet<br />
bleibt, sind pro Block je eine ca. 12 m lange Haltenische vorgesehen, was das Weglassen<br />
je eines Baumes erfordert.<br />
Die LSA an der Gotthelfstrasse wird durch den Wegzug der Feuerwehr überflüssig und kann<br />
entfallen.<br />
Gestaltung<br />
Die bestehende Gestaltung entspricht räumlich und strukturell noch weitgehend der historischen<br />
Situation. Die Neugestaltung muss den ursprünglichen Charakter möglichst wiedergeben.<br />
Die Umsetzung des <strong>Tram</strong>projektes bedingt die Erneuerung der Baumreihen. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Baumkompetenzzentrum und der Stadtgärtnerei wurde ein Pflanzabstand von<br />
8 m definiert und zwei Baumarten zur Diskussion gestellt:<br />
• Kleinkronige Winterlinde (Tilia cordata 'Rancho')<br />
• Säulen – Gleditschie (Gleditsia triacanthos 'Skyline')<br />
Besondere Sorgfalt muss in der knappen Raumsituation der Platzierung von Stadtmobiliar,<br />
den Wartehallen und unumgänglichen Fahrleitungsmasten geschenkt werden, welche wo<br />
immer möglich in der gleichen Flucht und dem gleichen, aber um 4 m versetzten Raster wie<br />
die Bäume zu setzen sind.<br />
Fazit<br />
Der Strassenraumcharakter wird durch das <strong>Tram</strong> nicht verändert, zu Gunsten einer optimalen<br />
<strong>Tram</strong>trassierung werden die Längsparkplätze in die Gotthelfstrasse verlegt.<br />
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5.3.3 Rosengarten<br />
Abb. 5-9: Abschnitt Knoten Rosengarten<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Der Abschnitt Knoten Rosengarten beinhaltet die Haltestelle Schönburg und den Knoten Rosengarten.<br />
Konzeptionell bildet dieser Abschnitt den Übergang von der Allee entlang der Viktoriastrasse<br />
und dem eigenständigen Strassenquerschnitt im Bereich der Laubeggstrasse.<br />
Die Haltestelle „Schönburg“ dominiert dieses Strassenstück und bestimmt weitgehend den<br />
Strassenquerschnitt. Die versetzte Anordnung der Haltekante ist Folge der geforderten<br />
Überholbarkeit des <strong>Tram</strong>s in beide Richtungen. Das Weiterziehen der Allee bis zum Knoten<br />
Rosengarten unterstreicht die Einheit mit der Viktoriastrasse.<br />
Der Knoten Rosengarten bleibt in der heutigen Grössenordnung bestehen.<br />
Machbarkeit<br />
Die vorliegende Lösung ist realistisch und umsetzbar. Die engen Platzverhältnisse lassen<br />
kaum mehr Spielraum für weitere Optimierungen, welche insbesondere hinsichtlich Veloführung<br />
noch vorgenommen werden müssen.<br />
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öV<br />
Die Haltekanten an der Haltestelle Schönburg sind versetzt angeordnet. Stadtauswärts liegt<br />
sie im Bogen, unmittelbar vor der LSA Rosengarten, stadteinwärts in Richtung Knoten<br />
Schönburgstrasse anschliessend an den dreiecksförmigen Platz. Diese Lage resultiert aus<br />
dem Bestreben, dass haltende <strong>Tram</strong>s in beide Richtungen durch den MIV überholt werden<br />
können. Stadteinwärts ist dies wichtig, weil ansonsten die Gefahr von Rückstau in den Knotenbereich<br />
der LSA „Rosengarten“ entsteht, stadtauswärts soll dem MIV nach den nicht<br />
überholbaren Haltestellen „Viktoriaplatz“ und „Salem“ die Möglichkeit des Überholens gegeben<br />
werden, da die Regel besagt, dass nicht mehr als zwei Haltestellen nacheinander nicht<br />
überholbar ausgestaltet werden sollen. Ein weiterer Aspekt ist, dass die LSA Rosengarten<br />
auf diese Weise flexibler betrieben werden kann, da der Verkehr aus Richtung Viktoriastrasse<br />
auch bei haltendem <strong>Tram</strong> weiterfliessen kann.<br />
Die Haltestellenanordnung tangiert keine Seitenstrassen und Grundstückszufahrten.<br />
Bisher noch unklar ist der Haltepunkt der Buslinie 40 auf der Papiermühlestrasse. Dieser ist<br />
jedoch nicht Bestandteil des Projektes und wird bereits vor <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> realisiert. Die<br />
Umsteigebeziehung zur Linie 36 und der <strong>Tram</strong>linie 10 wird vom AöV als nicht sehr wesentlich<br />
bewertet, so dass auch etwas längere Umsteigewege tolerierbar sind. Der Bus Nr. 36<br />
(Aargauerstalden – Viktoriastrasse und umgekehrt) benützt die <strong>Tram</strong>haltestelle „Schönburg“.<br />
Der LSA-gesteuerte Knoten Rosengarten ist mit öV-Priorisierung auszustatten.<br />
Langsamverkehr<br />
Wo dies möglich und sinnvoll ist, sind Radstreifen vorhanden. An den Haltestellen können<br />
Velos die <strong>Tram</strong>s wie der MIV überholen, dazu ist aber die Querung der Gleise nötig. Eine<br />
rückwärtige Umfahrung ist theoretisch über den Gehweg möglich, wird aber nicht explizit angeboten,<br />
da die Platzverhältnisse dies nicht zulassen.<br />
Die Situation am Knoten Rosengarten erwies sich bezüglich Veloführung im Gleisbereich als<br />
schwer lösbar. Gemeinsam mit der Fachstelle Langsamverkehr der Stadt <strong>Bern</strong> konnte eine<br />
Lösung gefunden werden, welche jedoch in der nächsten Projektphase weiter zu konkretisieren<br />
und mit der LSA-Planung abzustimmen ist. Die Fahrlinien der Velos auf den Achsen Viktoriastrasse<br />
und Laubeggstrasse sind in Abbildung 5-10 dargestellt:<br />
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Abb. 5-10: Knoten Rosengarten, Veloführung<br />
Stadtauswärts:<br />
• blau: <strong>Tram</strong> hält, Velo spurt wie MIV im Schutz der kleinen Insel (links im Bild) ein<br />
und befährt den 1.80 breiten Radstreifen oder den 3.80 breiten Fahrstreifen<br />
der Geradeausspur.<br />
• orange: Kein <strong>Tram</strong> in Haltestelle, Geradeausfahrer bleiben am rechten Strassenrand<br />
und befahren die Kreuzung / Radstreifen ohne Gleisquerung. Linksabbieger<br />
verhalten sich analog zu Fall „blau“.<br />
Stadteinwärts:<br />
• grün Velos auf der Strasse, ein Velostreifen für Geradeausfahrer ist vorhanden.<br />
Auf einen Velostreifen für Rechtsabbieger muss platzbedingt verzichtet<br />
werden. Rechtsabbieger müssen zum Einspuren Gleis queren oder benutzen<br />
bereits ab Knoten Laubegg das <strong>Tram</strong>trassee bzw. befahren die Quartiererschliessungsstrasse<br />
(rot).<br />
• rot Ab Knoten Laubegg kann von den Velofahrern auch die Quartiererschliessungsstrasse<br />
benutzt werden, Rechtsabbieger befahren anschliessend den<br />
Parkplatz und münden via Reiterstrasse in die Papiermühlestrasse ein. Geradeausfahrer<br />
fädeln im Knotenbereich LSA gesichert wieder in den Verkehr<br />
ein.<br />
• violett Velos mit Routenwunsch Laubeggstrasse – Bärengraben benutzen den indirekten<br />
Linksabbieger.<br />
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Die Velosituation an den beiden anderen Knotenästen bleibt grösstenteils im heutigen Zustand<br />
bestehen.<br />
Für Fussgänger bleibt die Situation grösstenteils unverändert. Lediglich die heute vorhandene<br />
Unterführung zwischen dem Kioskgebäude bei der Haltestelle stadteinwärts und dem<br />
Postgebäude wird abgebrochen, da eine solche Fussgängerführung weder zeitgemäss und<br />
behindertentauglich ist, noch den Sicherheitsanforderungen entspricht. Als Ersatz entsteht<br />
im selben Bereich ein Fussgängerstreifen mit Mittelinsel.<br />
Abb. 5-11: Haltestelle Schönburg, Abbruch Unterführung<br />
MIV<br />
Wie schon mehrmals erwähnt, sollen die <strong>Tram</strong>s an der Haltestelle „Schönburg“ durch den<br />
MIV überholt werden können, die Gründe sind im Abschnitt „öV“ erläutert. Die Fahrstreifenaufteilung<br />
am Knoten Rosengarten ändert sich lediglich auf dem Knotenast Viktoriastrasse.<br />
Anstelle der drei Fahrstreifen gibt es neu nur noch deren zwei, einen Linksabbiegestreifen<br />
und einen kombinierten Fahrstreifen „geradeaus / rechts“.<br />
Die Verkehrssimulationen zeigten, dass der Knoten in der projektierten Form grundsätzlich<br />
die geforderte Verkehrsqualität D zu erbringen vermag. Es ist jedoch anzumerken, dass dies<br />
nur mit dem angedachten Verkehrsmanagement möglich ist (siehe Grundlagenbericht Verkehrsmanagement).<br />
Der Knotenast Laubeggstrasse weist die selbe Fahrstreifenaufteilung auf wie heute, das<br />
zeitweise diskutierte Zulassen von Linksabbiegern in den Aargauerstalden wurde geprüft ,<br />
aber verworfen. Der Grund liegt hauptsächlich darin, dass der prognostizierte Fahrzeugstrom<br />
so hoch wäre, dass ein separater Linksabbiegestreifen vorgesehen werden müsste, was sich<br />
nur auf Kosten des Eigentrassees stadtauswärts realisieren lässt. Dies wiederum würde de<br />
facto den Verzicht auf die Überholbarkeit des <strong>Tram</strong>s an der Haltestelle „Schönburg“ bedeuten.<br />
Die Wiederaufnahme dieser Diskussion ist jederzeit möglich und unabhängig vom<br />
<strong>Tram</strong>projekt.<br />
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Die Haltestellenanordnung an der Schönburg macht eine Umorganisation der Privatparkplätze<br />
im Vorfeld des Postgebäudes notwendig. Insbesondere die Mobility-Plätze im Spickel neben<br />
der LSA müssen in den Bereich des Treppenaufgangs der aufzuhebenden Unterführung<br />
verlegt werden. Der Parkplatzverlust beträgt insgesamt 2 Plätze.<br />
Die Einstellhallenzufahrt wird nicht beeinträchtigt.<br />
Gestaltung<br />
Im Bereich Schönburg werden die Alleen ergänzt und die Platzsituationen geklärt. Weiter<br />
wird die Quartierentsorgungsstelle in die Umgestaltung integriert (Einmündungsbereich Spitalackerstrasse<br />
- Viktoriastrasse und Vorplatz Verwaltungsgebäude Direktion Post).<br />
Abb. 5-12: Studie Platzgestaltung und Ergänzung der Baumreihen (Rykart Architekten AG, Juni 2010)<br />
Die Gebäude der Postdirektion wurden verkauft und werden zukünftig anders genutzt. Die<br />
Umnutzung wird voraussichtlich auch eine Umgestaltung der Vorplatzsituation auslösen.<br />
Fazit<br />
Die Anordnung der Haltestellen und die Gleisgeometrie sind die bestimmenden Elemente<br />
dieses Abschnittes. Mit den weitergezogenen Baumreihen erfährt der Raum Schönburg eine<br />
Aufwertung.<br />
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5.3.4 Laubeggstrasse<br />
Abb. 5-13: Planausschnitt Laubeggstrasse<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Die Laubeggstrasse weist eine verhältnismässig starke Verkehrsbelastung auf. Zur Sicherstellung<br />
eines stabilen <strong>Tram</strong>betriebs soll, soweit es die Randbedingungen zulassen, eine<br />
Entkoppelung von <strong>Tram</strong> und MIV umgesetzt werden. Zwecks Erfüllung der Randbedingungen<br />
bezüglich Veloverkehr und Gleistrassierung ist es notwendig, den Strassenraum in einem<br />
geringen Mass aufzuweiten, was die Rodung und den Ersatz der Baumreihe Seite Siedlung<br />
notwendig macht.<br />
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Machbarkeit<br />
Kritischster Punkt ist der Knoten Laubegg, wo etliche bauliche Anpassungen wie die Korrektur<br />
der Strassenhöhenlage und Versetzen der Trafostation notwendig werden.<br />
Die komplexen Probleme dieses Abschnitts sind lösbar, doch ist das Einhalten jeder Randbedingung<br />
nicht in jedem Fall möglich (siehe <strong>Bericht</strong> Variantenstudium).<br />
ÖV<br />
Stadtauswärts verkehrt das <strong>Tram</strong> ab Knoten Rosengarten im Eigentrassee bis vor die Haltestelle<br />
„Rosengarten“, welche im Bereich der Einspurstrecke zum Knoten Laubegg liegt. Im<br />
Haltestellenbereich besteht Mischverkehr mit dem geradeausfahrenden MIV. Anschliessend<br />
biegt das Trassee über den öV bevorzugenden Knoten Laubegg in einer engen Kurve von<br />
25 m Radius in die Ostermundigenstrasse (Mischverkehr) ein. Stadteinwärts, von der Ostermundigenstrasse<br />
(im Eigentrassee) herkommend, teilt sich das <strong>Tram</strong> im Bereich der Einspurstrecke<br />
den „geradeaus-rechts“ Fahrstreifen mit dem MIV, um unmittelbar vor dem Knoten<br />
diesen wieder zu verlassen und in einem 25 m Radius in die Haltestelle „Rosengarten“<br />
(Eigentrasse) einzufahren. Anschliessend führt das Eigentrassee bis zur Einspurstrecke am<br />
Knoten Rosengarten weiter, wo es in die Rechtsabbiegespur übergeht, welche sich <strong>Tram</strong><br />
und MIV wieder teilen.<br />
Das umfassende Variantenstudium (siehe separater <strong>Bericht</strong>) bestätigt, dass die Lage der<br />
Haltestelle „Rosengarten“ im heutigen Bereich die beste Lösung ist. Die Haltestelle bildet zudem<br />
einen Umsteigepunkt zur Buslinie 40, welche die <strong>Tram</strong>haltestelle mitbenutzt.<br />
Das Bestreben, den zur Verfügung stehenden Strassenraum zwischen den Knoten optimal<br />
auszunutzen, führte zur vorliegenden Lösung mit beidseitigem, teilweisem Eigentrassee. Da<br />
der Platzbedarf an den beiden Knoten Rosengarten und Laubegg naturgemässs grösser ist<br />
als auf der freien Strecke, gleichzeitig aber ein homogener und konstanter Strassenquerschnitt<br />
angestrebt wurde, erwies sich diese Lösung als die effektivste. Die alternativen Lösungen<br />
(CAR PP, Mehrzweckstreifen) vermochten im Variantenstudium nicht zu überzeugen<br />
und hätten eine schlechtere Gleistrassierung und mehrere Gleisverschwenkungen zur Folge.<br />
Langsamverkehr<br />
Dem Grundsatz folgend ist auf der Laubeggstrasse beidseits ein Velostreifen angeordnet.<br />
Stadtauswärts sind die Velos zwischen <strong>Tram</strong> und Trottoirrand geführt. Ein mit der Fussgängermittelinsel<br />
kombinierter Mehrzweckstreifen ermöglicht wie heute im Bereich des Eingangs<br />
zum Rosengarten das Linksabbiegen in das Quartier und zur Reiterstrasse.<br />
Vor der Haltestelle „Rosengarten“ endet der Velostreifen an der Berührungsstelle der Lichtraumprofile<br />
von <strong>Tram</strong> und Velo. Die Haltestelle ist nicht rückwärtig umfahrbar, Velos bleiben<br />
auf der Strasse.<br />
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Die wichtige Veloroute Laubeggstrasse – Ostermundigenstrasse (Abb. 5-12, blau) erwies<br />
sich als sehr schwierig zu gestalten. Um von der Randlage korrekt auf den Linksabbiegestreifen<br />
einzuspuren, muss der Velofahrer die Gleise in einem schlechten Winkel queren.<br />
Der Linksabbiegestreifen weist dagegen einen Velostreifen auf. Im Knotenbereich ist die erneute<br />
Querung der Gleise notwendig, jedoch in einem besseren Winkel und mit etwas mehr<br />
Spielraum, was die Fahrlinienwahl betrifft. An der Ostermundigenstrasse ist wieder ein Velostreifen<br />
vorhanden. Für unsichere Velofahrer steht für das Linksabbiegemanöver nach wie<br />
vor die Möglichkeit des indirekten Linksabbiegens über den alten Aargauerstalden offen.<br />
Velofahrer aus Richtung Ostring (Abbildung 5-13, orange) spuren wie heute mit dem MIV vor<br />
der LSA ein. Geradeausfahrende Velofahrer queren nur das Gleis stadtauswärts in einem<br />
unproblematischen Winkel, unmittelbar nach dem Knoten beginnt der Velostreifen, welcher<br />
stadteinwärts zwischen MIV und <strong>Tram</strong> angeordnet ist. Das relativ starke Gefälle der Laubeggstrasse<br />
bewirkt jedoch, dass die sonst eher unangenehme Situation zwischen <strong>Tram</strong> und<br />
MIV unproblematisch ist, da <strong>Tram</strong> und Velo sich in einem ähnlichen Geschwindigkeitsbereich<br />
bewegen. Velofahrer Richtung Papiermühlestrasse oder Bolligenstrasse spuren ebenfalls auf<br />
dem Geradeaus-Fahrstreifen ein, biegen nach der kleinen Insel direkt zu ihren jeweiligen<br />
Destinationen ab, wobei sie die Gleise stadteinwärts quasi in einem rechten Winkel queren.<br />
Die freie Fahrt bei der Gleisquerung ist sichergestellt, da im Falle einer <strong>Tram</strong>einfahrt aus Ostermundigen<br />
gezwungenermassen auch der MIV-Strom Ostermundigenstrasse – Knoten<br />
Rosengarten (Mischverkehr) Phase grün erhält.<br />
Abb. 5-14: Knoten Laubegg, Veloführung<br />
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Der Velostreifen aus der Ostermundigenstrasse zweigt vor dem Knoten Laubegg rechts vom<br />
<strong>Tram</strong>trassee ab und ermöglicht direktes Einfahren in die Quartiererschliessungsstrasse. Velofahrer<br />
mit Ziel Laubeggstrasse – Knoten Rosengarten (Abb. 5-13, grün) können, vor<br />
rechtsabbiegenden Fahrzeugen durch Insel geschützt, in einem akzeptablen Winkel die<br />
Gleise queren und in den Radstreifen einfahren. Linksabbieger oder Geradeausfahrer reihen<br />
sich mit dem MIV auf der Ostermundigenstrasse ein oder stellen sich hingegen an der violett<br />
markierten Stelle auf, zusammen mit Velofahrern aus Bolligenstrasse und Quartiererschliessung.<br />
Für die Ausfahrt (nur Velo) aus der Bolligenstrasse ist analog heute eine eigene LSA –<br />
Phase vorzusehen.<br />
Dem Langsamverkehr stehen unverändert alle heutigen Verbindungen offen. Der Gehweg<br />
entlang dem Grünstreifen entfällt, Fussgänger benutzen die Quartiererschliessungstrasse.<br />
Am Knoten Laubegg vergrössern sich allerdings die Querungsdistanzen, was sicher längere<br />
Räumzeiten zur Folge hat, was sich negativ auf die Knotenleistungsfähigkeit auswirkt. Mit<br />
der Schaffung eines Aufenthaltsbereichs zwischen Gleisen und Strassenraum konnte dieser<br />
Umstand jedoch entschärft werden.<br />
MIV<br />
Für den MIV ändert sich gegenüber dem Ist-Zustand wenig. In den Knotenzuläufen Rosengarten<br />
und Laubegg geht das <strong>Tram</strong>eigentrassee jeweils in Mischverkehr über. Dieser Übergang<br />
ist in der nächsten Projektphase näher zu diskutieren, da unklar ist, ob die Verflechtung<br />
von <strong>Tram</strong> und MIV mittels LSA abgesichert werden muss.<br />
Die LSA Laubeggstrasse muss in Betrieb mit der LSA Rosengarten koordiniert betrachtet<br />
werden, um eine optimale Leistungsfähigkeit zu erzielen. Zudem ist der öV (auch die Busse<br />
36 und 40) zu priorisieren.<br />
Verkehrssimulationen haben gezeigt, dass der Knoten Laubegg grundsätzlich funktionsfähig<br />
ist. Voraussetzung dafür ist das ebenfalls geplante Verkehrsmanagement (siehe Grundlagenbericht<br />
Verkehrsmanagement).<br />
Die Quartiererschliessungsstrasse soll neu aus Gründen der Sicherheit für die auf gleicher<br />
Fläche verkehrenden Velofahrern und Fussgängern im Einbahnregime (abwärts) betrieben<br />
werden.<br />
Die Längsparkierung bleibt bestehen, der Haltestelle fällt jedoch der Quartierentsorgungsstelle<br />
zum Opfer (Verlegung auf den Platz bei Haltestelle Schönburg).<br />
Die Carparkplätze lassen sich an heutiger Stelle nicht sinnvoll unterbringen. Unter allen studierten<br />
Varianten (siehe <strong>Bericht</strong> Variantenstudium) kristallisierte sich die Anordnung auf dem<br />
Parkplatz an der Papiermühlestrasse als die beste heraus. Cars fahren künftig aus Richtung<br />
Viktoriastrasse oder Aargauerstalden über die LSA in den Parkplatz ein und verlassen diesen<br />
über die Reiterstrasse wieder. Um dies realisieren zu können, müssen knapp die Hälfte<br />
der bestehenden PW-Parkplätze (19 Plätze) aufgehoben werden, die verbleibenden sind im<br />
Zusammenhang mit der Einführung des Einbahnregimes auf der angrenzenden Quartiererschliessung<br />
in rechtwinklige Parkfelder umzumarkieren. Als Ersatzstandort sind 8 zusätzliche<br />
Parkplätze an der Reiterstrasse vorgesehen. Die Behindertenparkplätze bleiben erhalten.<br />
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Abb. 5-15: Carparkplätze<br />
Abb. 5-16: Ersatzstandort Parkplätze Reiterstrasse<br />
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Gestaltung<br />
Die Kombination des Rechtsabbiegers Papiermühlestrasse mit dem <strong>Tram</strong>eigentrassee verhilft<br />
der Strasse wieder zu einem ruhigen und symmetrisch wirkenden Fahrbahnquerschnitt.<br />
Die wegen der <strong>Tram</strong>linie neu zu pflanzende Baumreihe ist sowohl für die Laubeggstrasse<br />
wie für die dahinterliegende Mehrfamilienhaussiedlung Reiterstrasse sehr wichtig. Die Gründe<br />
für den Ersatz der wertvollen Baumreihe sind im Dossier 3 „Variantenuntersuchung“ und<br />
im Kapitel 5.1.5 „Alleen“ dargelegt.<br />
Ein weiterer heikler Punkt ist die Frage nach den Maststandorten längs der Mauer am Rosengarten.<br />
Aus gestalterischer Sicht wären Standorte hinter der Mauer (Seite Rosengarten)<br />
von Vorteil, bedeuten aber einen Eingriff in die teils dichte Bepflanzung. Die Mastpositionierung<br />
vor der Mauer bedeutet ein Engnis auf dem Gehweg und eine optisch unbefriedigende<br />
Situation. Die beiden Möglichkeiten werden hinsichtlich technischer Machbarkeit detailliert<br />
abgeklärt und miteinander verglichen, entscheiden wird in dieser Sache der Steuerungsausschuss<br />
der Stadt <strong>Bern</strong>. In den <strong>Vorprojekt</strong>plänen ist weiterhin die Variante „hinter der Mauer“<br />
eingetragen.<br />
Fazit<br />
Eine betrieblich funktionierende Lösung bedingt eine Umorganisation und Verbreiterung der<br />
Laubeggstrasse mit versetzter Baumreihe Nord.<br />
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5.3.5 Laubeggstutz<br />
Abb. 5-17: Situation Laubeggstutz<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Der Laubeggstutz ist eine anfangs 7% steile, oben auslaufende Rampe in Hanglage. Nördlich<br />
unterhalb der Strasse befindet sich ein Grünbereich, südlich Stützmauern mit Aufgängen<br />
zu darüber liegenden Doppelhäusern.<br />
Die Lösung beinhaltet eine vollständige Neugestaltung des Strassenraumquerschnitts mit integriertem<br />
<strong>Tram</strong>eigentrassee stadteinwärts. Die neue Fahrbahn wird vom südlichen Trottoir-/<br />
Erschliessungsbereich durch einen Grünstreifen abgetrennt und anfänglich leicht abgesenkt.<br />
So gelingt es, die maximale Steigung unter 5.5% zu halten.<br />
Machbarkeit<br />
Die heutige Fahrbahn wird nordwärts zu Lasten einer Böschung in städtischem Besitz erweitert.<br />
Die Lösung ist unter Einbezug der städtischen Stellen entwickelt worden und machbar.<br />
In diesem Bereich muss auch eine Trafostation des EWB verlegt werden, was unabhängig<br />
von allen Varianten notwendig und möglich ist. Die Strassenabsenkung erfordert die Verlegung<br />
von Werkleitungen.<br />
öV<br />
Das <strong>Tram</strong> verfügt über ein Eigentrassee in Richtung Knoten Laubegg und fährt in Gegenrichtung<br />
auf der Fahrbahn. Das Eigentrassee verläuft rechts der Fahrbahn, was sich aus der<br />
Kaphaltestelle Galgenfeld, dem Fehlen von nördlichen Einmündungen und dem rechts abbiegenden<br />
<strong>Tram</strong> beim Knoten Laubegg ergibt. Im Zulauf zu diesem Knoten sind <strong>Tram</strong> und<br />
rechte Vorsortierspur für den MIV kombiniert. Auf Grund des Fahrbahnhaltes beim Galgenfeld<br />
gerät das <strong>Tram</strong> hier aber nie in einen Stau.<br />
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Langsamverkehr<br />
Neu gibt es Radstreifen sowohl berg- wie talwärts. Bergwärts in Richtung Ostermundigen<br />
werden sie wie heute am rechten Fahrbahnrand geführt. Talwärts geschieht die Führung<br />
rechts der <strong>Tram</strong>spur, damit der Radfahrer nicht zwischen <strong>Tram</strong> und Autofahrer „eingeklemmt“<br />
wird.<br />
Das Linkseinbiegen in die Bitziusstrasse wird mit einer Schutzinsel gesichert. Beim Knoten<br />
Rosengarten besteht ein Zusatzangebot zum direkten Einbiegen in die Bolligenstrasse respektive<br />
die Parallelerschliessung zur Laubeggstrasse.<br />
Der Fussgänger wird südlich der Strasse auf einem durch einen Grünstreifen abgetrennten<br />
Trottoir geführt. Im Bereich zwischen Philosophenweg und Haltestelle Galgenfeld ist diese<br />
Führung neu. Damit entfällt die Querung der Ostermundigenstrasse.<br />
MIV<br />
Für den MIV gibt es je Richtung einen Fahrstreifen, zusätzlich den erwähnten Rechtsabbiegestreifen<br />
beim Knoten Laubegg. Dank dem Eigentrassee <strong>Tram</strong> entsteht Stauraum stadteinwärts.<br />
Die Einmündung Bitziusstrasse ist ein T-Knoten mit kurzer Aufstellfläche für das<br />
Linksabbiegen. Auf Grund der Fahrbahnhaltestelle Galgenfeld ergeben sich hier keine Behinderungen<br />
für das <strong>Tram</strong>.<br />
Da das südliche Trottoir von der Fahrbahn abgetrennt wird, muss es eine Breite von 3.5 m<br />
aufweisen, da es zusätzlich als Anlieferung/Notzufahrt für die Liegenschaften Nr. 4-22 dient.<br />
Die Zufahrt zur Garage 4a wird in der Phase Bauprojekt überprüft.<br />
Gestaltung<br />
Die spezielle Hanglage und die Stützmauersituation mit darüber liegenden Gebäuden erfordert<br />
hier eine vom restlichen mittleren Alleeabschnitt differenzierte Lösung. Auf die Fortsetzung<br />
der Baumreihe im Grünstreifen zwischen Strasse und Trottoir wird verzichtet. Sie ist<br />
hier historisch auch nicht belegt. Ab der Bitziusstrasse können die heutigen Bäume bestehen<br />
bleiben. Talwärts fasst eine Abschlussmauer die Fahrbahnen. Obst-Einzelbäume und<br />
Baumgruppen prägen wie heute den darunter liegenden Baumgarten.<br />
Fazit<br />
Das einseitige Eigentrasse genügt im Zusammenhang mit der Kaphaltestelle Galgenfeld für<br />
einen reibungslosen Verkehrsablauf. Durch die Trennung von Fahrbahn und Trottoir kann<br />
das Steigungsproblem elegant gelöst werden. Der Böschungsgrünstreifen und der talseitige<br />
Abschluss werden der speziellen Hangsituation gerecht und binden das Teilstück trotzdem<br />
gleichwertig in die Ostermundigenstrasse ein.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 79<br />
5.3.6 Baumgarten<br />
Abb. 5-18: Situation Baumgarten<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Der Strassenraum wird um eine separate <strong>Tram</strong>spur Richtung Knoten Pulverweg erweitert.<br />
Grundsätzlich bleibt die Typologie der Allee im Einschnitt zwischen der nördlichen Lärmschutzmauer<br />
und der südlichen Böschung aber erhalten. Beide Baumreihen werden neu gepflanzt.<br />
Die neue nördliche Lärmschutzmauer liegt mehr oder weniger am Standort der bestehenden.<br />
Nur am westlichen Ende ist sie im Vergleich zu heute weiter Richtung Siedlung<br />
zurückgesetzt.<br />
Die Haltestelle Galgenfeld an heutiger Stelle gelegen ist als Fahrbahnhalt ausgebildet.<br />
Machbarkeit<br />
Die Erweiterung des Strassenquerschnittes bedingt den Ersatz der nördlichen Baumreihe<br />
und theoretisch entweder auch den Ersatz der südlichen Baumreihe oder die Verlegung der<br />
Lärmschutzwand Baumgarten um ca. 1.5 m in Richtung der Siedlung. Vertiefte Abklärungen<br />
und Variantenuntersuchungen haben gezeigt, dass eine Beibehaltung der südlichen Baumreihe<br />
mit sehr grossen Risiken behaftet ist, d.h. die Bäume werden den baulichen Eingriff in<br />
den Strassenkörper mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht überleben. Aus diesem Grund ist<br />
im Projekt vorgesehen, auch die südliche Baumreihe zu ersetzen. Somit ist wenigstens sichergestellt,<br />
dass die Lärmschutzwand auf der Nordseite nicht näher an die Siedlung zu liegen<br />
kommt.<br />
Der Lärmschutzwall nördlich der Haltestelle Galgenfeld muss durch eine Mauer ersetzt werden.<br />
Der Eingriff ist technisch gut machbar und wird, wenn die Neupflanzungen wieder eine<br />
gewisse Grösse erreicht haben, für Strassenbild und Anrainergrundstücke sicher keine Verschlechterung<br />
darstellen. Die Veränderungen während der Bau- und ersten Betriebsphase<br />
stellen zusammen mit den vielen Stockwerkeigentümern im Baumgarten aber ein gewisses<br />
Verfahrensrisiko dar.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 80<br />
öV<br />
Die Haltestelle Galgenfeld (neu Baumgarten) wird an gleicher Lage und mit dem gleichen<br />
Fahrbahnhaltestellenprinzip wie heute angeordnet, was auch ein grosses Anliegen der Anstösser<br />
war, insbesondere bezüglich der Querungssicherheit. In Kombination mit den separaten<br />
<strong>Tram</strong>spuren in Richtung der folgenden Hauptknoten Laubegg respektive Pulverweg<br />
ergeben sich optimale Voraussetzungen zum Erhalt der Fahrplanstabilität auch in der Spitzenstunde.<br />
Langsamverkehr<br />
Neu gibt es durchgehende Velostreifen auf der Ostermundigenstrasse in beide Richtungen.<br />
Bei der Haltestelle Galgenfeld (Baumgarten) kann der Velofahrer das wartende <strong>Tram</strong> überholen.<br />
Die Fussgänger-Längsbeziehung ist ähnlich wie heute: Südlich über die höher gelegene parallele<br />
Erschliessung, nördlich siedlungsseitig hinter der Lärmschutzmauer. Eine Führung direkt<br />
entlang der Fahrbahn hätte hier die Querschnittsmöglichkeiten gesprengt respektive die<br />
Machbarkeit gefährdet.<br />
MIV<br />
Mit der separaten <strong>Tram</strong>spur entsteht Stauraum in Richtung Autobahnbrücke/Knoten Pulverweg.<br />
Eine Entlastung stellt auch die separate Veloführung dar.<br />
Die Zufahrt zur südlichen Parallelstrasse wird leicht ostwärts verschoben. Im Haltestellenbereich<br />
werden die bestehenden Parkplätze in gleicher Anzahl neu angeordnet.<br />
Gestaltung<br />
Die Typologie der Allee im Einschnitt zwischen der nördlichen Lärmschutzmauer und der<br />
südlichen Böschung bleibt. Je nach gewählter Querschnittslösung besteht die Allee aus einer<br />
heutigen und einer neuen Baumreihe oder wird ganz neu gesetzt, was längerfristig gesehen<br />
sicher vorteilhafter wäre. Die konkrete Ausgestaltung der Lärmschutzmauer wird im Bauprojekt<br />
festgelegt. Die heutige Ausführung als homogene, intransparente, einseitig bepflanzte<br />
Wand stellt dabei eine mögliche Lösung dar.<br />
Der Lärmschutzwall bei der Haltestelle Galgenfeld ist haltestellenseitig als Wand auszuführen.<br />
Für den dahinter liegenden Siedlungsaussenraum wäre die Gestaltung des Lärmschutzes<br />
in Form einer Wand ebenfalls vorteilhaft. In der Projektphase sind aber auch Lösungen<br />
zu diskutieren, welche sich an die heutige Böschungssituation anlehnen.<br />
Fazit<br />
Trotz enger Platzverhältnisse im Einschnitt konnte eine Lösung gefunden werden, welche eine<br />
separate <strong>Tram</strong>spur ermöglicht, die Veloführung verbessert, die Kontinuität der Allee gewährleistet<br />
und die benachbarten Siedlungsräume mit deren Qualitäten respektiert.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 81<br />
5.3.7 Autobahnbrücke<br />
Abb. 5-19: Situation Brücke über Autobahn<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Eine neue Brücke über die Autobahn wird für den gemäss ZMB <strong>Bern</strong> notwendigen Fahrstreifenausbau<br />
der A6 notwendig. Eine Neuanlage bringt auch Vorteile für das <strong>Tram</strong>projekt, da<br />
sie optimal auf den neuen Kreisel Pulverweg und die Haltestelle Friedhof abgestimmt werden<br />
kann.<br />
Machbarkeit<br />
Der Brückenneubau bedingt die technische und finanzielle Koordination mit dem zukünftigen<br />
Nationalstrassenprojekt für den Autobahnausbau. In diesem Zusammenhang ist auch die<br />
Machbarkeit eines hier angedachten Halbanschlusses an die A6 zu klären. Dabei stellen sich<br />
zwar auch geometrische, vor allem aber verkehrstechnische Fragen, welche den vorliegenden<br />
Projektrahmen sprengen.<br />
Als Rückfallebene oder Übergangslösung ist das <strong>Tram</strong>projekt auch mit einer verstärkten<br />
heutigen Brücke realisierbar.<br />
öV<br />
Der Querschnitt Baumgarten (Eigentrasse in Richtung Ostermundigen) wird fortgeführt und<br />
geometrisch an den Kreisel Pulverweg angepasst.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 82<br />
Langsamverkehr<br />
Der Querschnitt Baumgarten (beidseitige Radstreifen) wird fortgeführt und geometrisch an<br />
den Kreisel Pulverweg angepasst.<br />
Der Linksabbieger in die "unheile Eile" (neue Siedlung Schönberg Ost) lässt sich nur indirekt<br />
umsetzen, indem für Linksabbieger ein Aufstellbereich neben dem Velostreifen geschaffen<br />
wird.<br />
Abb. 5-20: Velolinksabbieger in Fuss- und Veloweg „unheile Eile“<br />
MIV<br />
Der Querschnitt Baumgarten wird fortgeführt und an den Kreisel Pulverweg angepasst.<br />
Gestaltung<br />
Es wurden keine Gestaltungsvorschläge für die Brücke erarbeitet.<br />
Fazit<br />
Eine neue Brücke bringt dem <strong>Tram</strong>projekt Vorteile. Eine definitive Lösung ist aber erst bei<br />
vorliegendem Nationalstrassenprojekt für den Autobahnausbau möglich. Eine Rückfallebene<br />
mit bestehender Brücke ist mit Einschränkungen (keine Dienstgleisverbindung, suboptimale<br />
Linienführung horizontal und vertikal) denkbar.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 83<br />
5.3.8 Schosshaldenfriedhof<br />
Abb. 5-21: Situation Schosshaldenfriedhof Westteil (oben), Ostteil (Mitte), Pulverweg (unten)<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Dieses Element stellt einen etwas grösseren Teilbereich dar, welcher aber funktional und<br />
gestalterisch mit den beiden Knoten eine Einheit bildet und daher auch zusammen mit diesen<br />
beschrieben wird.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 84<br />
Es handelt sich um eine vollständige Neugestaltung des Alleestrassenraumes mit <strong>Tram</strong>eigentrassee<br />
in Mittellage für beide Richtungen. An beiden Enden liegen die Haltestellen<br />
Schosshaldenfriedhof und Waldeck mit den anschliessenden neuen Kreiseln Pulverweg respektive<br />
Waldeck. Der Zeltweg wir umgelegt und entlang dem alten Stationsweg in den Kreisel<br />
Waldeck geführt. Beim Knoten Pulverweg zweigen in einem doppelspurigen Gleisdreieck<br />
die Dienstgleise zum <strong>Tram</strong>depot Mingerstrasse ab.<br />
Machbarkeit<br />
Die Querschnittsverbreiterung für die Eigentrasseen bedingt erstens eine komplette Neuanpflanzung<br />
der Allee und zweitens Landerwerb im Bereich der nördlich angrenzenden Gewerbeparzellen.<br />
Als Konsequenz davon müssen die entsprechenden Aussenbereiche neu organisiert<br />
und insbesondere Parkplätze verlegt werden.<br />
Die Allee weist heute in ihrem westlichen Teil einen schönen, älteren Baumbestand auf, die<br />
meist jüngeren Bäume im östlichen Teil haben Schwierigkeiten und müssten auch ohne<br />
<strong>Tram</strong>projekt ersetzt werden. Angesichts des Projektes erscheint ein integraler Baumersatz<br />
als verhältnismässig.<br />
Betreffend Neuordnung der Parkplätze im Galgenfeld liegt eine Erschliessungsstudie vor<br />
(vgl. im Gesamtdossier, Teil Grundlagenberichte/ergänzende Studie, Erschliessung Galgenfeld,<br />
B+S AG, 29.10.2010). Zusammen mit den Eigentümern bzw. Baurechtgebern und<br />
Baurechtnehmern wurden die Auswirkungen und denkbare Ersatzmassnahmen aufgearbeitet.<br />
Insbesondere liegen Lösungsvorschläge für Ersatzparkplätze vor, deren Realisierbarkeit<br />
in der nächsten Projektphase vertieft zu prüfen ist. Den Bemühungen für eine Ersatzlösung<br />
kommt entgegen, dass es sich beim Galgenfeld um ein Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsquartier<br />
handelt, welches noch einiges an Umstrukturierungspotenzial aufweist.<br />
Die Industriegleisquerung beim Knoten Waldeck kann in den neuen Kreisel integriert werden.<br />
Die Umlegung des Zeltweges entspricht bereits früher gemachten Planungsstudien.<br />
Für die Veloquerung der <strong>Tram</strong>depotanschlussgleise beim Kreisel Pulverweg konnte eine verträgliche<br />
Lösung gefunden werden.<br />
öV<br />
Das <strong>Tram</strong>eigentrassee in Mittellage bringt in diesem stark belasteten Strassenabschnitt die<br />
gewünschte Fahrplanstabilität. Das Konzept wird auch für die beiden Haltestellen Schosshaldenfriedhof<br />
und Waldeck übernommen. Die Haltestelle Schosshaldenfriedhof ist leicht<br />
nach Westen verlegt und liegt nun präzise beim westlichen Friedhofszugang. Bei der Haltestelle<br />
Waldeck besteht die Umsteigemöglichkeit auf den Bus Nr. 28.<br />
Bedarfs-LSA an den beiden Kreiseln regeln die <strong>Tram</strong>durchfahrt. Sie halten in Spitzenzeiten<br />
auch das Trassee in Richtung Unterführung Ostermundigen frei. In Gegenrichtung sorgt die<br />
Steuerung des Bärenkreisels in Ostermundigen für eine reibungslose Zufahrt des <strong>Tram</strong>s auf<br />
den Kreisel Waldeck.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 85<br />
Beim Knoten Pulverweg zweigen die Betriebsgleise aus beiden Richtungen zum Depot Mingerstrasse<br />
ab. Diese Verbindungen entlasten morgens und abends die Line 9. Etwa 25 Kompositionen<br />
werden hier binnen einer Stunde in Richtung <strong>Bern</strong>, 5-10 in Richtung Ostermundigen<br />
eingeführt. Direktfahrten Ostermundigen – Guisanplatz im Störungsfall sind via Depotareal<br />
möglich.<br />
Langsamverkehr<br />
Die Gesamterneuerung ermöglicht die Anordnung von bisher fehlenden Radstreifen.<br />
Daneben gibt es beidseitige Fusswege wie heute. Radfahrende Schüler können nach wie vor<br />
den Fussweg entlang Friedhof mitbenutzen. Der Konflikt mit der Friedhofausfahrt Ost wird<br />
mit einem Horizontalversatz gelöst.<br />
Ein bedarfsgeregelter Fussgängerübergang besteht beim Friedhofeingang Ost, zusätzliche<br />
Querungs-/Linksabbigeangebote für Velofahrer bei den beiden Haltestellen. Die Fussgängerquerungen<br />
über die Hauptachsen bei den Kreiseln sind mit Schutzinseln versehen.<br />
Der Pulverweg erhält neu durchgehende Radstreifen, quartierseitig bleibt das bestehende<br />
Trottoir, es wird jedoch zu Gunsten der Aufrechterhaltung der Parkplätze etwas schmaler.<br />
Das schwierige Problem der Veloführung über Kreisel Pulverweg konnte in Zusammenarbeit<br />
mit den Fachstellen gelöst werden. Für die einzig verbleibende kritische Stelle in Richtung<br />
Autobahnbrücke besteht ein Zusatzangebot im Bereich des verbreiterten nördlichen Trottoirs.<br />
MIV<br />
Die separaten Fahrstreifen in beide Richtungen ergeben zur Spitzenzeit den benötigten<br />
Stauraum und ermöglichen in der Zwischenstunde das Überholen des wartenden <strong>Tram</strong>s.<br />
Die zwei Kreisel gestatten ein sicheres System mit indirektem Einbiegen in die Zufahrten<br />
zum Galgenfeld und zum Friedhof.<br />
Die erwähnte Neuorganisation der Parkierung im Gewerbegebiet Galgenfeld betrifft 110<br />
Parkplätze, davon 66 konzentriert auf dem Swisscom-Areal.<br />
Beim Pulverweg ist die Reduktion der Längsparkplätze noch mit den Bedürfnissen der Stadt<br />
abzustimmen (Der derzeitige Planungsstand sieht zusätzliche Carparkplätze vor).<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 86<br />
Gestaltung<br />
Die heutige Allee muss ersetzt werden. Das klare Konzept mit den Haltestellen und Knoten<br />
an den Enden erlaubt aber eine konsequente, durchgehende Neuanlage, welche der Tradition<br />
der Alleen in diesem Gebiet gerecht wird. Die prägende Friedhofsmauer im Süden kann<br />
integral erhalten werden.<br />
Der Friedhofszugang West erhält mit der verlegten Haltestelle ein neues Gewicht als eigentlicher<br />
Hauptzugang. Die genaue Ausgestaltung des Bereichs wird ein Drittprojekt der Stadt<br />
aufzeigen. Für die Haltestelle Schosshaldenfriedhof müssen südlich das Gebäude Nr. 60 a<br />
angepasst und nördlich ein Nebengebäude der Parzelle 3746 ersetzt werden.<br />
Die südseitigen Zugänge zu den Liegenschaften des Gewerbegebietes Galgenfeld mussten<br />
neu überdacht und die Aufnahme der Höhenunterschiede mittels einer Mauer neu gelöst<br />
werden. Jeweils östlich befindet sich vom Trottoir her ein behindertengerechter Zugang,<br />
westlich ist eine Treppe vorgesehen.<br />
Fazit<br />
Um den Preis einer völligen Neugestaltung ist es in diesem Abschnitt gelungen, ein Konzept<br />
zu entwickeln, welches sowohl in Bezug auf die Funktionalität als auch bezüglich der Gestaltung<br />
hohen Anforderungen gerecht wird.<br />
Zu lösen gilt es nun noch die Parkierung der Gewerbeliegenschaften im unteren Galgenfeld.<br />
Diesbezüglich sei aber auf den <strong>Bericht</strong> zur separaten Erschliessungsstudie Galgenfeld verwiesen.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 87<br />
5.3.9 Waldeck – Unterführung<br />
Abb. 5-22: Abschnitt Knoten Waldeck - Unterführung<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Zwischen Waldeck und Unterführung wird das <strong>Tram</strong> innerhalb des bestehenden Strassenraums<br />
im Mischverkehr geführt. Beidseitig der Strasse verläuft ein Velostreifen. In der Mitte<br />
befindet sich ein Mehrzweckstreifen, welcher als Gestaltungselement, Querungshilfe für<br />
Fussgänger und Einspurstrecke dient. Die einseitige Baumallee auf der Südseite der <strong>Bern</strong>strasse<br />
soll auch mit dem <strong>Tram</strong>projekt erhalten bleiben.<br />
Mit den Elementen Mischverkehr und Mehrzweckstreifen wird der Beginn des Dorfes Ostermundigen<br />
markiert. Dieses Strassenraumkonzept wird, wenn immer möglich, bis zum Aufstieg<br />
Rüti beibehalten. Unterbrüche setzen die Abschnitte Unterführung, Dreiegg und Wegmühlegässli.<br />
Machbarkeit<br />
Der Knoten alter Stationsweg/<strong>Bern</strong>strasse/Güterstrasse wird als Kreisel ausgebildet. Aufgrund<br />
der Lage der Haltestelle Waldeck wird der Zentweg an den alten Stationsweg angeschlossen<br />
(Verschiebung Zentweg um ca. 90 m).<br />
Die Ringstrasse hat heute zwei Anbindungen an die <strong>Bern</strong>strasse und ist durchgehend befahrbar.<br />
Die eine Anbindung bei der Güterstrasse muss aufgehoben werden. Eine Anbindung<br />
der Ringstrasse an die Güterstrasse ist aufgrund der Höhenverhältnisse nicht möglich. Die<br />
zukünftige Anbindung erfolgt in 2 Etappen:<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 88<br />
• 1. Etappe: Bis zur Umsetzung des Überbauungs- und Nutzungskonzeptes<br />
Waldeck/Ringstrasse wird die Ringstrasse als Sackgasse ihre Funktion haben und<br />
wie heute vor dem Schermenweg an die <strong>Bern</strong>strasse angeschlossen sein.<br />
• 2. Etappe: Mit der Umsetzung des Überbauungs- und Nutzungskonzeptes<br />
Waldeck/Ringstrasse, welche auch den Abbruch der Garage Blaser beinhaltet, wird<br />
die Ringstrasse wieder im Bereich „ehemalige“ Garage Blaser an die <strong>Bern</strong>strasse<br />
angeschlossen. Die Ringstrasse hat wieder zwei Anbindungen an die <strong>Bern</strong>strasse.<br />
Eine Überprüfung durch <strong>Bern</strong>mobil hat gezeigt, dass das Kreuzen Gütergleis und <strong>Tram</strong>gleis<br />
technisch machbar ist.<br />
In der nächsten Projektphase ist der Kreisel Zentweg noch abzustimmen auf die vorhandene<br />
Interessenlinie der SBB betreffend einem zusätzlichen Gleis südlich des Knotens.<br />
Der restliche Abschnitt bis zur Absenkung der Strasse im Bereich Unterführung ist bezüglich<br />
Machbarkeit unproblematisch.<br />
ÖV<br />
In diesem Abschnitt wird das <strong>Tram</strong> im Mischverkehr geführt. Das <strong>Tram</strong> fährt zentrisch durch<br />
den Kreisel und die Regelung ist bedarfsgesteuert. Damit das <strong>Tram</strong> störungsfrei den Kreisel<br />
passieren kann, werden die betroffenen Zuflüsse auf Rot gestellt.<br />
Die Bushaltestelle der Linie 44 wird in Fahrtrichtung Bolligen vom Zentweg in den neuen Anschluss<br />
des alten Stationswegs verlegt. Richtung Ostermundigen liegt die Haltestelle 120 m<br />
weiter hinten auf dem Zentweg. Der Grund dafür sind die engen Platzverhältnisse, bedingt<br />
durch das Anschlussgleis längs des alten Stationswegs, welche keine Haltestelle erlauben.<br />
Die Folge ist ein längerer Umsteigeweg vom Bus aus Bolligen auf das <strong>Tram</strong>. Im Bauprojekt<br />
ist die Haltestellenfrage zu vertiefen und weiter zu optimieren.<br />
Langsamverkehr<br />
Beidseitig der Strasse sind wie heute Velostreifen angeordnet. Schleifende Winkel mit den<br />
<strong>Tram</strong>gleisen sind keine vorhanden, auch nicht im Kreiselbereich.<br />
Entlang der Strasse hat es wie heute beidseitig durchgehende Trottoirs. Bei den Einfahrten<br />
sind die Trottoirs abgesenkt. Als Querungshilfe für die Fussgänger dient der durchgehende<br />
Mehrzweckstreifen. Vor dem Kreisel befinden sich Fussgängerstreifen mit Mittelinseln.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 89<br />
MIV<br />
Der MIV wird in diesem Abschnitt im Mischverkehr mit dem <strong>Tram</strong> geführt.<br />
Der eine Anschluss der Ringstrasse bei der Güterstrasse muss aufgehoben werden. Die<br />
Ringstrasse mündet neu in eine Sackgasse und schliesst wie heute vor dem Schermenweg<br />
an die <strong>Bern</strong>strasse an. Mit der Umsetzung des Überbauungs- und Nutzungskonzeptes<br />
Waldeck-Ringstrasse ist die Ringstrasse wieder durchgehend befahrbar und an zwei Stellen<br />
an die <strong>Bern</strong>strasse angebunden.<br />
Der Zentweg (alter Stationsweg) und die Güterstrasse werden an den neuen Kreisel<br />
Waldeck angeschlossen.<br />
Gestaltung<br />
Nach dem Kreisel Waldeck sieht das Projekt einen Querschnittswechsel vor. Ein Mehrzweckstreifen<br />
in Mittellage mit den Fahrleitungsmasten und der Beleuchtung gibt dem Strassenraum<br />
ein neues Gesicht und wird zugleich zum Ortseingang und neuen "Identitätszeichen"<br />
von Ostermundigen.<br />
Der Mehrzweckstreifen mit den Masten dient weiter als Querungshilfe und Gestaltungselement,<br />
das die mehrheitlich trist wirkenden Strassenräume Ostermundigens architektonisch<br />
aufzuwerten vermag. Masten im Bereich von Fussgängerinseln sind zwecks Minimierung der<br />
Sichtabdeckung von wartenden Fussgängern jeweils mittig auf der Insel angeordnet.<br />
Der Streifen verläuft durch das ganze Dorf den <strong>Tram</strong>schienen folgend bis in den Rütiweg<br />
zum Schulhaus Rüti. Örtlich wird er bei Platzsituationen, Verkehrsknoten oder bei knappen<br />
Platzverhältnissen unterbrochen.<br />
Für Ostermundigen wird der Mehrzweckstreifen so auch zum "tramspezifischen" Gestaltungselement<br />
- er tritt nur in Begleitung der <strong>Tram</strong>linie auf.<br />
Beim Restaurant Bären wird das Element ein erstes Mal vorübergehend unterbrochen<br />
(Bahnhof - Unterführung SBB) und führt dann weiter bis zum Dreieggplatz. Die örtliche Gestaltung<br />
und Anpassung des Restaurants Bären erfolgt mit dem Projekt Bahnhof / Unterführung<br />
SBB.<br />
Fazit<br />
Mit dem Mehrzweckstreifen, der einseitigen Baumallee und den Fahrleistungsmasten in der<br />
Mitte des Mehrzweckstreifens soll ein erkennbarer Ortseingang geschaffen werden. Mit einfachen<br />
Massnahmen wird innerhalb des bestehenden Querschnitts der Strassenraum aufgewertet.<br />
Diese Gestaltungselemente (Mehrzweckstreifen, etc.) werden, wenn immer möglich, als<br />
durchgehendes Konzept bis zum Aufstieg Rüti beibehalten.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 90<br />
5.3.10 Unterführung SBB<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Mit der neuen Bahnunterführung soll ein neuer attraktiver Umsteigeknoten S-Bahn – <strong>Tram</strong> –<br />
Bus entstehen. Das Konzept zeichnet sich durch möglichst kurze Umsteigewege zwischen<br />
allen ÖV-Arten aus.<br />
Eine Aufweitung der Unterführung soll eine deutlich bessere Verbindung der Ortsteile bewirken.<br />
Aus betrieblichen und bautechnischen Gründen muss das Terrain im Bereich Unterführung<br />
abgesenkt werden.<br />
Durch das seitliche Herauslösen der Gleisanlage im Haltestellenbereich eröffnet sich Potenzial<br />
zur Gestaltung einer grosszügigen Haltestellenanlage mit direkten Aufgängen zu den<br />
Gleisen.<br />
Abgesehen von der betrieblichen Funktion dienen die beiden Kreisel beim Bären und der<br />
Post einerseits für das Wenden der lokalen Erschliessung (Ladenstrasse), anderseits dienen<br />
diese dem Busbetrieb für vorzeitiges Wenden am Bahnhof.<br />
Abb. 5-23: Abschnitt Unterführung<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 91<br />
Machbarkeit<br />
Die Realisierung der neuen Bahnbrücke unter Betrieb und die Terrainabsenkung ist schwierig<br />
aber machbar. Zur Überwindung der grossen Spannweite kommen Hilfsbrücken zum Einsatz.<br />
Die Unterführung wird über ein Brückenraster und den seitlich begrenzenden Seitenwänden<br />
abgestützt. Die 3 Brückenreihen stehen im Mittelbereich der beiden MIV-Spuren und<br />
im Bereich der beiden Warteräume der <strong>Tram</strong>haltestelle. Die Tunnellänge wird aufgrund der<br />
Interessenlinie der SBB (Bau eines zusätzlichen Gleises) ca. 1.20 m Richtung <strong>Bern</strong> verlängert.<br />
An den Tunnelportalen stützen Flügelmauern den Terrainunterschied und die Böschung.<br />
Neu sind beidseitig der Unterführung Perronaufgänge vorgesehen. Damit die oben liegenden<br />
Gleisanlagen nicht angepasst werden müssen, haben die Aufgänge die gleiche Breite wie<br />
heute (2 m). Eine Erhebung und Auswertung der Fussgängerströme im Bereich Unterführung<br />
durch B+S AG zeigte, dass Perronaufgänge mit 2 m Breite genügend sind. Falls später<br />
die Gleisanlagen angepasst werden, werden auch die Aufgänge verbreitert. Auf der nördlichen<br />
Seite der <strong>Tram</strong>haltestelle sind 2 Lifte angeordnet.<br />
Grundvoraussetzung für die Durchfahrt des <strong>Tram</strong>s unter den SBB-Gleisen ist eine Terrainabsenkung<br />
von ca. 1.50 m an der tiefsten Stelle. Einerseits ergibt sich diese Absenkung aufgrund<br />
des Lichtraumprofils des <strong>Tram</strong>s und der Höhe der Fahrleitungen sowie einer gegenüber<br />
heute dickeren Brückenkonstruktion. Unmittelbar nach der Unterführung, wo das Terrain<br />
wieder ansteigt, befinden sich die beiden Kreisel. Damit der Fahrdraht für die Durchfahrt<br />
der Fahrzeuge in diesem Bereich genügend Höhe hat, muss der Draht mit der höchstmöglichen<br />
Steigung zum Kreisel hin angehoben werden.<br />
Die Terrainabsenkung hat auch Auswirkungen auf die umliegenden Strassen und Liegenschaften.<br />
Bei den betroffenen Liegenschaften müssen Zufahrten und Zugänge angepasst<br />
werden. Zurzeit ist ein Modell in Bearbeitung, das die räumlichen Auswirkungen auf das betroffene<br />
Gebiet zeigt.<br />
Für den Bau der neuen Unterführung müssen die Liegenschaften nördlich des neuen Postkreisels<br />
abgebrochen werden.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 92<br />
öV<br />
In der Unterführung befinden sich die <strong>Tram</strong>haltestellen in der Seitenanlage und die MIV-<br />
Spuren in der Mitte. Beim Verlassen der Haltestelle durchfährt das <strong>Tram</strong> die beiden Kreisel<br />
beim Bären und der Post und reiht sich in den Mischverkehr ein. Die Regelung an den Kreiseln<br />
ist bedarfsgesteuert. Damit das <strong>Tram</strong> störungsfrei den Kreisel passieren kann, werden<br />
die notwendigen Zuflüsse auf Rot gestellt.<br />
Mit der Umsetzung des Buskonzeptes Ostermundigen - <strong>Bern</strong> werden Buslinien am Umsteigeknoten<br />
und innerhalb der Unterführung ihre Haltestelle haben. Die Busse der Linien 44, 28<br />
und eine zukünftige neue Buslinie „NEU“ benutzen als Haltestelle die Busbuchten in der Unterführung.<br />
Busse, welche Wartezeiten abwarten, halten ebenfalls in den Buchten und beeinträchtigen<br />
so den übrigen Verkehr nicht. Diejenigen Kurse, welche die Endhaltestelle am<br />
Bahnhof haben, können die Kreisel für vorzeitiges Wenden nutzen.<br />
Die zentrale Anordnung der Haltestellen (<strong>Tram</strong> und Bus) erlaubt ein direktes Umsteigen mit<br />
kurzen Wegen und direkten Perronaufgängen. Auf der nördlichen Seite der <strong>Tram</strong>haltestelle<br />
sind 2 Lifte (zu Perron 1 und 2/3) angeordnet, die rollstuhl- und zwillingskinderwagentauglich<br />
ausgebildet werden. Beidseitig der Unterführung gelangt man über Treppen zu Perron 1 und<br />
2/3. Die Treppenbreite ist auf 2 m beschränkt.<br />
Langsamverkehr<br />
In der Unterführung sind beidseitig Velostreifen vorhanden. Die beiden Kreisel wurden so<br />
verschoben, dass die Gleisführung keine Gefahr darstellt (Winkel Gleisführung/Veloführung<br />
ist mehr als 30°). Auf der Nordseite in der Unterführung sind Veloabstellplätze vorgesehen.<br />
Die Veloabstellplätze beim Dammweg bleiben bestehen.<br />
Beidseitig der Haltestelle sind Fussgängerübergänge mit Inseln angeordnet. In der Unterführung<br />
ist ein Queren der Strasse nicht vorgesehen. Beidseitig in der Unterführung sind grosszügige<br />
Fussgängerbereiche und auf der Nordseite eine „Wartehalle“ angeordnet. Der Umsteigeknoten<br />
erlaubt kurze und direkte Umsteigewege, mit direkten behindertengerechten<br />
Perronaufgängen.<br />
Der Dammweg kann aufgrund der Terrainabsenkung für den MIV nicht mehr von der <strong>Bern</strong>strasse<br />
her angefahren werden. Für den Velo- und Fussverkehr ist der Zugang von der <strong>Bern</strong>strasse<br />
über Rampen und Treppe weiterhin möglich.<br />
Die wegen der Absenkung angepassten Zugänge der umliegenden Liegenschaften werden<br />
mit Rampen oder Treppenergänzung wieder zugänglich gemacht. Alle öffentlichen Gebäude<br />
(Post, Läden usw.) werden mit behindertengerechten Rampen ausgestattet.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 93<br />
MIV<br />
Für den MIV sind in der Unterführung separate Fahrstreifen vorhanden. Die Haltestelle<br />
Bahnhof kann somit in beide Richtungen umfahren werden. Die Kreisel an beiden Enden der<br />
Unterführung erlauben neu alle Fahrbeziehungen und können auch für das Wenden der lokalen<br />
Erschliessung (Ladenstrasse) genutzt werden.<br />
Die Zufahrt zum Bahnhof muss wegen der Absenkung angepasst werden.<br />
Umgestaltungen und Anpassungen im umliegenden Bereich, insbesondere im Bereich Poststrasse,<br />
müssen im Zusammenhang mit dem ESP Bahnhof Ostermundigen konkretisiert<br />
werden.<br />
Der Dammweg kann nicht mehr von der <strong>Bern</strong>strasse angefahren werden und wird für den<br />
MIV als Sackgasse ausgebildet.<br />
Die Einmündung der Poststrasse wird wegen dem Anschluss an den Kreisel abgekröpft.<br />
Gestaltung<br />
Die Unterführungslösung geht auf ein altes Anliegen von Ostermundigen zurück, die Ortsteile<br />
besser zu verbinden und aus der finsteren Unterführung eine Art Bahnhofplatz, ein Ort des<br />
Umsteigens und der Verbindung zu machen.<br />
Diesem Anliegen konnte mit der vorliegenden Lösung, welche das <strong>Tram</strong> von der Strasse separiert,<br />
den Unterführungsraum aber als ganzes weitgespanntes Volumen interpretiert am<br />
besten entsprochen werden. Die Treppenführung ist übersichtlich und direkt, die Dimensionen<br />
von Länge und Breite lassen bei entsprechender Detailgestaltung das Tunnelgefühl vergessen.<br />
Eine neue Herausforderung stellt die Absenkung von bis zu 1.5 m dar. Die Anpassung nimmt<br />
den gesamten Raum um die beiden Kreisel ein und setzt sich in die Zufahrtsstrassen fort.<br />
Die Trottoirs wurden konsequent an die Fahrbahnhöhen angepasst, die Zugänge mit Rampen-<br />
oder Treppenzugängen gelöst. Im weiteren Projektverlauf muss die Situation der Gebäude<br />
<strong>Bern</strong>strasse 24 b und Bahnhofstrasse 2 genauer untersucht werden. Hier sind eventuell<br />
Ersatzbauten notwendig.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 94<br />
Fazit<br />
Mit der neuen Bahnunterführung wird ein neuer attraktiver Umsteigeknoten S-Bahn – <strong>Tram</strong> –<br />
Bus entstehen. Der Umsteigeknoten erlaubt kurze und direkte Umsteigewege, mit direkten<br />
behindertengerechten Perronaufgängen.<br />
Anspruchsvoll dürfte sich die Detail- und Bauphasenplanung aufgrund der Absenkung und<br />
grossen Spannweite entwickeln.<br />
Eine Aufweitung der Unterführung bewirkt eine deutlich bessere Verbindung der Ortsteile.<br />
Das seitliche Herauslösen der Gleisanlage im Haltestellenbereich eröffnet ein grosses Potenzial<br />
für die Gestaltung einer grosszügigen Haltestellenanlage.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 95<br />
5.3.11 Unterführung SBB – Dreiegg<br />
Abb. 5-24: Abschnitt Unterführung - Dreiegg<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Der Strassenraum soll unter Berücksichtigung aller vorhandenen Ansprüche an den Strassenraum<br />
(Parkierung, Erschliessung, etc.) gestalterisch aufgewertet werden. Das Konzept<br />
zwischen Waldeck und Unterführung wird in diesem Abschnitt fortgeführt: Das <strong>Tram</strong> wird innerhalb<br />
des bestehenden Strassenraums im Mischverkehr geführt. Beidseitig der Strasse<br />
verläuft ein Velostreifen. In der Mitte befindet sich ein Mehrzweckstreifen, welcher als Gestaltungselement,<br />
Querungshilfe für Fussgänger und Einspurstrecke dient. Parkplätze und Manövrierflächen<br />
im Bereich der heutigen Ladenstrasse erfahren eine Umgestaltung, bleiben<br />
aber erhalten. Die Zu- und Wegfahrt zu den Park- und Umschlagplätzen kann neu nicht mehr<br />
nur punktuell, sondern uneingeschränkt auf der ganzen Länge der Geschäftshäuser erfolgen.<br />
Machbarkeit<br />
Der Strassenraum ist in diesem Abschnitt relativ schmal, insbesondere zwischen Alpenstrasse<br />
und Zollgasse. Damit der Mehrzweckstreifen durchgehend machbar ist, muss dieser zwischen<br />
Alpenstrasse und Zollgasse von 1.5 m auf 1.20 m verschmälert werden. Weiter ist der<br />
Velostreifen im ganzen Abschnitt zwischen 1.30 m und 1.40 m breit.<br />
Überprüfungen der Hauseingänge auf Seite <strong>Bern</strong>strasse (insbesondere diejenigen mit Treppen)<br />
haben gezeigt, dass diese auch mit dem neuen Strassenquerschnitt und einem beidseitig<br />
durchgehendem Trottoir funktionieren.<br />
Abgesehen von den erwähnten Schwierigkeiten, stellt dieser Abschnitt bezüglich technische<br />
Machbarkeit kein Problem dar. Die Anpassungen sind gering und es sind keine Kunstbauten<br />
vorgesehen.<br />
öV<br />
Das <strong>Tram</strong> wird in diesem Abschnitt im Mischverkehr geführt. Zudem verkehrt die Buslinie 44.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 96<br />
Langsamverkehr<br />
Beidseitig der Strasse ist wie heute ein Velostreifen angeordnet. Diese Velostreifen sind wegen<br />
des engen Querschnittes zwischen 1.30 m und 1.40 m breit.<br />
Entlang der Strasse hat es wie heute beidseitig durchgehende Trottoirs. Bei den Einfahrten<br />
sind die Trottoirs abgesenkt. Als Querungshilfe für die Fussgänger dient der durchgehende<br />
Mehrzweckstreifen. Zwischen Alpenstrasse und Zollgasse musste der Mehrzweckstreifen<br />
aufgrund des engen Querschnittes von 1.50 m auf 1.20 m verschmälert werden. Vor den<br />
Kreiseln befinden sich Fussgängerstreifen mit Mittelinseln.<br />
MIV<br />
Der MIV wird in diesem Abschnitt im Mischverkehr mit dem <strong>Tram</strong> geführt. Als Einspurstrecke<br />
für das Linksabbiegen dient der Mehrzweckstreifen. Entlang der neuen Ladenstrasse ist konsequent<br />
Längsparkierung angeordnet mit separater Manövrierfläche ausserhalb der <strong>Bern</strong>strasse.<br />
Durch diese Anordnung der Parkplätze wird die Anzahl Parkplätze gegenüber heute<br />
leicht reduziert. Ersatz dafür ist entlang der Poststrasse auf einer neuen Parkierungsanlage<br />
zu finden.<br />
Gestaltung<br />
Die neue Querschnittsgestaltung mit Mehrzweckstreifen, die <strong>Tram</strong>schienen und die modernen<br />
"Public Design Elemente" der Strasse und des <strong>Tram</strong>s werden die "Ladenstrasse" in Ostermundigen<br />
nachhaltig aufwerten helfen.<br />
Fazit<br />
Abb.5-25: Referenzbild, Seftigenstrasse Wabern<br />
Mit einfachen und verträglichen Massnahmen wird innerhalb des bestehenden Querschnitts<br />
der Strassenraum aufgewertet. Die Massnahmen sind soweit möglich auf die Bedürfnisse<br />
der Anwohner und des Gewerbes abgestimmt.<br />
Damit alle Bedürfnisse an den Strassenraum in diesem Abschnitt unter einen Hut gebracht<br />
werden, musste aufgrund des engen Querschnittes die Breite des Mehrzweckstreifens und<br />
des Velostreifens minimal reduziert werden.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 97<br />
5.3.12 Dreiegg<br />
Abb. 5-26: Dreiegg<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Das Dreiegg soll durch die neue <strong>Tram</strong>haltestelle räumlich aufgewertet werden. Die Schulanlage<br />
soll mit dem Dreiegg vernetzt werden und die Strassenführung nördlich des Dreieggs<br />
durchgeführt werden, d.h. die Haltestelle ist komplett vom MIV entkoppelt. Diese Vernetzung<br />
unterstützt den bestehenden Vorschlag „Ostermundigen Dreieckanlage“ von 2008.<br />
Der Mehrzweckstreifen wird auch hier weitergezogen.<br />
Machbarkeit<br />
Die Leistungsfähigkeit am Knoten <strong>Bern</strong>strasse/Zollgasse ist bei dieser gewählten Lösung<br />
genügend.<br />
Die Zufahrt zur Tiefgarage und zur Metzgerei wird beibehalten werden. Die Parkierungsfrage<br />
vor der Metzgerei muss gelöst sein und allenfalls Ersatzparkplätze in unmittelbarer Nähe gefunden<br />
werden.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 98<br />
Am Knoten <strong>Bern</strong>strasse/Zollgasse sind die räumlichen Verhältnisse sehr eng. Damit eine veloverträgliche<br />
Gleisanlage realisiert werden kann, muss die Kreisellage nahe an das Haus<br />
<strong>Bern</strong>strasse Nr. 61 geschoben werden, wofür Privatterrain beansprucht wird.<br />
ÖV<br />
Durch das seitliche Herauslösen der Strassenführung im Haltestellenbereich liegt die Haltestelle<br />
separat auf der heutigen <strong>Bern</strong>strasse. Mit der Umsetzung des Buskonzeptes Ostermundigen-<strong>Bern</strong><br />
wird die Haltestelle auch von der Buslinie 44 angefahren. Die Regelung an<br />
den Kreiseln ist bedarfsgesteuert: Damit das <strong>Tram</strong> störungsfrei den Kreisel passieren kann,<br />
werden die betroffenen Zuflüsse auf Rot gestellt.<br />
Langsamverkehr<br />
Beidseitig der Strasse sind Velostreifen angeordnet. Die Durchfahrt Haltestelle mit dem Velo<br />
ist stadteinwärts nicht vorgesehen (gefährliches Kreuzen der MIV-Spur und der <strong>Tram</strong>gleise),<br />
auswärts ist dies vorgesehen. Die Kreisellage ist auf eine sichere Veloquerung übers <strong>Tram</strong>gleis<br />
abgestimmt.<br />
Der Zugang zu Haltestellen ist ohne Kreuzen einer MIV-Spur möglich. Die Haltestelle ist aus<br />
allen Richtungen direkt erreichbar. Das Queren der Fahrbahn ist mit Mittelinseln und Fussgängerstreifen<br />
(oder über Mehrzweckstreifen) gesichert. Vor den Kreiseln in der <strong>Bern</strong>strasse<br />
und Oberen Zollgasse hat es Fussgängerstreifen. Weitere Fussgängerstreifen sind vor der<br />
Bibliothek und im Moosweg. Die Verbindung Schulanlage - Dreiegg ist attraktiv gestaltet.<br />
MIV<br />
Der Verkehr wird nördlich des Dreieggs über die Untere Zollgasse und den Moosweg durchgeführt.<br />
Mit einem zusätzlichen Kreisel am Knoten Untere Zollgasse/<strong>Bern</strong>strasse entsteht zusammen<br />
mit dem Kreisel Untere Zollgasse/Moosweg eine Art Doppelkreisel. Dieser zusätzliche Kreisel<br />
unterbindet das Linksabbiegen Untere Zollgasse Richtung Wegmühlegässli (so wie es<br />
heute auch der Fall ist). Mit dieser Massnahme wird der Kreisel entlastet und Neuverkehr<br />
verhindert. Optional soll trotzdem die Möglichkeit offen bleiben, den Kreisel Untere Zollgasse/Moosweg<br />
als „richtigen“ Kreisel zu öffnen, dann sind alle Fahrbeziehungen möglich.<br />
Die Parkplätze vor der Metzgerei, welche neu angeordnet werden müssen, können von Westen<br />
über die <strong>Bern</strong>strasse angefahren werden. Zur Einstellhalle ist die Zufahrt weiterhin möglich.<br />
Die Zufahrt zur Schulanlage ist abgesehen vom Zubringerverkehr nicht mehr möglich<br />
(Sperre zum Beispiel durch versenkbaren Poller).<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 99<br />
Gestaltung<br />
Die neue Verkehrsführung erlaubt, die heute völlig durch den Verkehr isolierte Grünanlage<br />
"Dreiegg" zu einer zusammenhängenden Platzabfolge mit dem Schulhausplatz der Schulanlage<br />
<strong>Bern</strong>strasse zusammenwachsen zu lassen.<br />
Geschäfte und ihre Kunden, die Schulkinder und die Fahrgäste des <strong>Tram</strong>s werden den Platz<br />
beleben.<br />
Abb. 5-27: Situations- und Grundlagenanalyse - Vorstudie Platzgestaltung (Rykart Architekten AG, Moeri & Partner AG<br />
Landschaftsarchitekten, März 2010)<br />
Neu zu pflanzende Baumreihen ersetzen den geschützten heutigen Baumbestand zahlenmässig<br />
1:1 und verbinden Schulhausplatz und Dreiegg und begrenzen den Platz zur Zollgasse<br />
und <strong>Bern</strong>strasse hin.<br />
Ein allenfalls mit der Wartehalle zu kombinierender Pavillon ermöglicht multifunktionale Nutzungen<br />
(Kiosk, Bazar, Buvette, Kleinmarkt, etc.). Die Gestaltung ist in der kommenden Projektphase<br />
allerdings weiter zu konkretisieren.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 100<br />
Fazit<br />
Die Entkopplung Strasse/Haltestelle eröffnet grosses Gestaltungspotenzial. Das Dreiegg<br />
wird durch die Vernetzung mit der Schulanlage aufgewertet. Der Zugang zur Haltestelle kann<br />
ohne Kreuzen einer MIV-Spur erfolgen.<br />
Die Massnahmen sind soweit möglich auf die Bedürfnisse der Anwohner und des Gewerbes<br />
abgestimmt; die Parkplätze vor der Metzgerei wurden direkt neben der Metzgerei neu angeordnet.<br />
Der Knoten verfügt betreffend Leistungsfähigkeit über wenig Reserven.<br />
5.3.13 Dreiegg – Wegmühlegässli<br />
Abb. 5-28: Dreiegg - Wegmühlegässli<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Zwischen Dreiegg und Wegmühlegässli wird das <strong>Tram</strong> innerhalb des bestehenden Strassenraums<br />
im Mischverkehr geführt. Der heutige Strassenraum wird dabei weitgehend erhalten.<br />
Beidseitig der Strasse verläuft ein Velostreifen. Als konsequente Weiterführung des bisherigen<br />
Strassenquerschnittes befindet sich in der Mitte ein Mehrzweckstreifen, welcher als Gestaltungselement,<br />
Querungshilfe für Fussgänger und Einspurstrecke dient.<br />
Machbarkeit<br />
Dieser Streckenabschnitt stellt bezüglich Machbarkeit keine Schwierigkeiten dar. Die ÜO Mitteldorfstrasse/Gärtnerei<br />
muss aufgrund des <strong>Tram</strong>projektes nicht angepasst werden.<br />
öV<br />
Das <strong>Tram</strong> wird in diesem Abschnitt wieder im Mischverkehr geführt.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 101<br />
Langsamverkehr<br />
Beidseitig der Strasse sind wie heute Velostreifen angeordnet.<br />
Entlang der Strasse hat es wie heute beidseitig durchgehende Trottoirs. Bei den Einfahrten<br />
sind die Trottoirs abgesenkt. Als Querungshilfe für die Fussgänger dient der durchgehende<br />
Mehrzweckstreifen. Vor und nach der Einmündung der Mittel- bzw. Unterdorfstrasse sind<br />
Fussgängerstreifen mit Mittelinseln angeordnet.<br />
MIV<br />
Der MIV wird in diesem Abschnitt im Mischverkehr mit dem <strong>Tram</strong> geführt. Die Längsparkplätze<br />
auf Seite Denner bleiben erhalten, müssen aber neu organisiert werden. Die Parkplätze<br />
gegenüber vom Denner müssen mit der Umsetzung der ÜO Mitteldorfstrasse/Gärtnerei neu<br />
geregelt werden. Bei der KITA „Hummelinäscht“ sind 2 neue Längsparkfelder angeordnet.<br />
Gestaltung<br />
Vom Dreieggplatz führt wieder der Mehrzweckstreifen als das neue Gestaltungs- und Identifikationselement<br />
bis zur Haltestelle „Wegmühlegässli“.<br />
Fazit<br />
Mit einfachen Massnahmen soll innerhalb des bestehenden Querschnitts der Strassenraum<br />
aufgewertet werden. Der Mehrzweckstreifen wird auch in diesem Abschnitt fortgesetzt.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 102<br />
5.3.14 Wegmühlegässli<br />
Abb. 5-29: Wegmühlegässli<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Mit dem <strong>Tram</strong>projekt und der <strong>Tram</strong>haltestelle soll das Wegmühlegässli unter Berücksichtigung<br />
der heutigen Anforderungen wie Zufahrt, Parkierung, Aufenthalt, Verbinden und Queren<br />
der Strasse neu gestaltet werden. Der Strassenquerschnitt soll konsequent bis um die<br />
Tellkurve, aber ohne Mehrzweckstreifen, durchgezogen werden.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 103<br />
Machbarkeit<br />
Aufgrund des Platzbedarfs der neuen Haltestelle fällt die Ladenstrasse und die Parkierung<br />
bei der Post und Drogerie weg. Die Ersatz-Kurzzeitparkplätze sollen aber möglichst nahe vor<br />
der Drogerie und der Post zu liegen kommen.<br />
Der Strassenraum um die Tellkurve ist sehr schmal. Damit der konsequente Querschnitt mit<br />
beidseitigen Velostreifen durchgezogen werden kann, müssen Anpassungen am Bauwerk<br />
der Terrasse vor dem Restaurant Tell vorgenommen und die Bäume in der Terrasse entfernt<br />
werden. Eine Erweiterung der Terrasse durch einen Baum ist gegen Südwesten vorgesehen.<br />
Die geschützte Linde auf Seite Restaurant National muss erhalten bleiben.<br />
Der ca. ein Geschoss tiefer liegende Eingang mit Rampe unter der Apotheke (<strong>Bern</strong>strasse<br />
Nr. 98) muss angepasst werden.<br />
öV<br />
Die <strong>Tram</strong>haltestelle ist stadteinwärts überholbar, auswärts nicht. Die Haltestelle Richtung<br />
Stadt ist als Mittelperron zwischen MIV-Spuren und <strong>Tram</strong>gleisen ausgebildet. Die Linie 44<br />
hat ebenfalls ihren Stopp in der <strong>Tram</strong>haltestelle. Mit der Umsetzung des Buskonzeptes Ostermundigen<br />
- <strong>Bern</strong> wird die zukünftige zusätzliche Buslinie „ROT“ die Haltestelle im Einmündungsbereich<br />
des Wegmühlegässlis haben. Dadurch entstehen attraktive Umsteigebeziehungen<br />
zwischen den Buslinien und des <strong>Tram</strong>s.<br />
Ausserhalb der <strong>Tram</strong>haltestelle verkehrt das <strong>Tram</strong> im Mischverkehr.<br />
Langsamverkehr<br />
Beidseitig sind durchgehende Velostreifen bis um die Tellkurve vorhanden. Damit der Velofahrer<br />
beim Linksabbiegen in das Wegmühlegässli nicht in den Konflikt mit den Gleisanlagen<br />
gerät, ist hierfür ein indirektes Linksabbiegen über das abgesenkte Trottoir vorgesehen. Das<br />
Trottoir beim Wegmühlegässli ist durchgehend und abgesenkt. Für den Velofahrer besteht<br />
die Möglichkeit, die Haltestelle Richtung Rüti zu umfahren. Die heutige Veloabstellanlage<br />
beim Restaurant National bleibt in leicht abgeänderter Form dort bestehen. Die Fussgängerübergänge<br />
sind mit Mittelinseln gestützt.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 104<br />
MIV<br />
Stadteinwärts hat der MIV im Bereich Haltestelle eine separate Spur, stadtauswärts hält der<br />
MIV hinter dem stillstehenden <strong>Tram</strong>.<br />
Für die aufgehobenen Parkplätze bei der Post und der Drogerie stehen Ersatzparkplätze auf<br />
der anderen Seite als Längsparkplätze und beim Restaurant National zur Verfügung. Die<br />
Parkierungsanlage beim National musste neu organisiert und räumlich in öffentliche und private<br />
Parkplätze aufgeteilt werden. Die Parkplätze bei der Bäckerei Muralt konnten erhalten<br />
bleiben. Wegen der neuen Terrasse beim Restaurant Tell werden dort 3 Parkplätze gestrichen.<br />
Gestaltung<br />
Das Restaurant National, Drogerie, Post, Apotheke und weitere Geschäfte und Restaurants<br />
vermitteln hier den Eindruck von erhöhter Urbanität.<br />
Mit der <strong>Tram</strong>haltestelle und der Neugestaltung des Parkplatzes Restaurant National, dem<br />
Teilrückbau der überbreiten Einmündung des Wegmühlegässlis und der Pflanzung neuer<br />
Bäume entsteht hier im Dorf Ostermundigen ein weiterer platzartiger attraktiver Ort mit teilweiser<br />
Zentrumsfunktion.<br />
Fazit<br />
Die günstigen Gleisgeometrien und das Gestaltungspotenzial sind die Vorteile dieser Lösung.<br />
Die Massnahmen sind soweit möglich auf die Bedürfnisse der Anwohner und des Gewerbes<br />
abgestimmt. Dennoch gilt es, diesen Haltestellenbereich sorgfältig weiter zu entwickeln.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 105<br />
5.3.15 Wegmühlegässli – Grube<br />
Abb. 5-30: Wegmühlegässli – Grube<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Als konsequente Weiterführung des bisherigen Strassenquerschnittes befindet sich in der<br />
Mitte ein Mehrzweckstreifen, welcher als Gestaltungselement, Querungshilfe für Fussgänger<br />
und Einspurstrecke dient. Beidseitig der Strasse verläuft ein Velostreifen. Im Abschnitt Wegmühlegässli<br />
bis zum neuen Kreisel wird das <strong>Tram</strong> im Mischverkehr geführt. Unmittelbar nach<br />
dem Kreisel befindet sich die Haltestelle Sportplatzweg, welche stadtauswärts überholt werden<br />
kann. Die heutige Mittelallee wird entfernt, dafür wird die südseitige Allee erhalten und<br />
bis zum Sportplatz verlängert werden.<br />
Machbarkeit<br />
Mit 6.7% Steigung ist die kritische 7% Marke nicht erreicht und es müssen keine speziellen<br />
Massnahmen getroffen werden.<br />
Der Anschluss der neuen Entlastungsstrasse „Grube“ wird berücksichtigt (neuer Kreisel).<br />
Die Überbauungsordnung Grube, der Überbauungsplan Hättenberg und der Richt- und<br />
Überbauungsplan Oberfeld müssen berücksichtigt werden. Vor allem die Einfahrten, geplante<br />
Bauten und Bäume direkt an der Strasse müssen koordiniert werden.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 106<br />
ÖV<br />
Im Abschnitt Wegmühlegässli bis zum neuen Kreisel wird das <strong>Tram</strong> im Mischverkehr geführt.<br />
Unmittelbar nach dem Kreisel befindet sich die Haltestelle Sportplatzweg. Diese kann stadtauswärts<br />
überholt werden, stadteinwärts wartet das <strong>Tram</strong> auf der Fahrbahn. Die Regelung<br />
am Kreisel ist bedarfsgesteuert: Damit das <strong>Tram</strong> störungsfrei den Kreisel passieren kann,<br />
werden die betroffenen Zuflüsse auf Rot gestellt.<br />
Die zukünftige zusätzliche Buslinie „ROT“ hält ebenfalls in der <strong>Tram</strong>haltestelle. Durch diese<br />
Verknüpfung entstehen attraktive Umsteigebeziehungen <strong>Tram</strong>-Bus.<br />
Langsamverkehr<br />
Beidseitig der Strasse verläuft ein Velostreifen. Für die Velofahrenden stadtauswärts besteht<br />
die Möglichkeit, hinter der Haltestelle durchzufahren.<br />
Als Querungshilfe für die Fussgänger dient der durchgehende Mehrzweckstreifen. Vor dem<br />
Kreisel befinden sich Fussgängerstreifen mit Mittelinseln. Vor und nach der Haltestelle Sportplatzweg<br />
sind die Fussgängerübergänge mit Mittelinseln gesichert. Das Trottoir beim<br />
Schiessplatzweg ist durchgehend und abgesenkt.<br />
MIV<br />
Der MIV wird in diesem Abschnitt im Mischverkehr zusammen mit dem <strong>Tram</strong> geführt. Unmittelbar<br />
nach dem Kreisel befindet sich die Haltestelle Sportplatzweg. Damit die Rückstaugefahr<br />
zum zukünftigen Kreisel Grube/Oberfeld verkleinert wird, kann die Haltestelle Richtung<br />
Rüti überholt werden, Richtung <strong>Bern</strong> halten die Fahrzeuge an der Haltestelle hinter dem<br />
<strong>Tram</strong>.<br />
Gestaltung<br />
Eine einseitig neu zu pflanzende Baumreihe (Ersatz der heutigen Baumreihe in der Strassenmitte)<br />
begleitet die <strong>Bern</strong>strasse und den Gehweg durch die Steigung bis zum Ende des<br />
Sportplatzes Oberfeld.<br />
Fazit<br />
Im Prinzip gibt es zwei Verkehrsregime: Vor dem Kreisel in beide Richtungen Mischverkehr<br />
und nach dem Kreisel stadtauswärts separate <strong>Tram</strong>- und MIV-Spur, stadteinwärts Mischverkehr.<br />
Die durchgehende einseitige Baumallee markiert den neuen Dorfabschnitt.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 107<br />
5.3.16 Grube –Rütiweg (Schnittstelle TP4/5)<br />
Abb. 5-31: Grube –Rütiweg<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Nach der Haltestelle Sportplatzweg splittet sich das <strong>Tram</strong>gleis: Richtung Rüti führt die Linienführung<br />
zwischen Sportplatz und der Häuserreihe Nr. 3808 bis 3812 und entlang des<br />
Schiessplatzweges. Richtung <strong>Bern</strong> führt die Linienführung auf dem Rütiweg/<strong>Bern</strong>strasse um<br />
den Coop. Diese Linienführung dient auch als Betriebswendegleis für das vorzeitige Wenden.<br />
Falls das Coop-Gebäude später entfernt wird, behält man sich die Option offen, dort<br />
zweigleisig durchzufahren.<br />
Die Haltestelle Rütiweg ist versetzt angeordnet: stadteinwärts ist diese noch Bestandteil von<br />
TP4, stadtauswärts von TP5.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 108<br />
Machbarkeit<br />
Eine beidseitige Linienführung um das Coop-Gebäude verlangt grössere Anpassungen. Dabei<br />
ist insbesondere das Dach im Weg. Deshalb wurden Lösungen gesucht, welche den Erhalt<br />
des Coop-Gebäudes garantieren. Eine Eingleisführung um den Coop ist machbar, ohne<br />
bauliche Anpassungen. Entlang dem Sportplatz, wo heute ein Erdwall ist, müssen zum<br />
Schutz der Siedlungen Lärmschutzmassnahmen getroffen werden.<br />
Im Bereich, wo zukünftig das neue <strong>Tram</strong> Richtung Betriebswendegleis abbiegt und über das<br />
heutige Feld fährt, ist im Richtplan Oberfeld eine Ökovernetzung festgehalten, welche weiter<br />
über die <strong>Bern</strong>strasse Richtung Hättenberg führt. Diese Verbindung muss auch mit dem<br />
<strong>Tram</strong>projekt erhalten sein.<br />
Für den Bau der Haltestelle stadteinwärts muss Privateigentum der betroffenen Liegenschaften<br />
erworben werden.<br />
Die Siedlungen gegenüber dem Waldweg liegen heute tiefer als die <strong>Bern</strong>strasse. Der neue<br />
Strassenquerschnitt braucht mehr Platz und deshalb müssen die vorhandene Treppe/Rampe<br />
und Stützmauer sowie die bestehende Quartierentsorgungsstelle verschoben werden.<br />
ÖV<br />
Die Haltestelle Rütiweg Richtung <strong>Bern</strong> wie auch Richtung Rüti liegen unmittelbar nach dem<br />
Schiessplatzweg. Die Haltestellen liegen also versetzt und können nicht überholt werden.<br />
Die Haltestelle Richtung <strong>Bern</strong> gehört zum TP 4, die Haltestelle Richtung Rüti zum TP 5.<br />
Beim vorzeitigen Wenden um den Coop dient eine Haltestelle/Warteraum im Schiessplatzweg<br />
dem Ausladen der Fährgäste und dem Abwarten der Ausgleichszeiten.<br />
Die Haltestelle von/nach Deisswil der zukünftigen neuen Buslinie „ROT“ liegt in der <strong>Bern</strong>strasse,<br />
direkt bei der Abzweigung Rütiweg. Durch diese Verknüpfung entstehen attraktive<br />
Umsteigebeziehungen <strong>Tram</strong>/Bus.<br />
Langsamverkehr<br />
Beidseitig der Strasse verläuft ein Velostreifen. Beim Kreuzen des Velostreifens mit dem<br />
<strong>Tram</strong>gleis wurde auf eine velogerechte Linienführung geachtet. Die Haltestelle kann aufgrund<br />
der engen Platzverhältnisse vom Velofahrer nicht umfahren werden. Der Abstand zwischen<br />
Gleis und Haltestellenkante erlaubt ein Durchfahren mit dem Velo.<br />
Als Querungshilfe für die Fussgänger dient der durchgehende Mehrzweckstreifen. Vor und<br />
nach der Haltestelle Rütiweg und an weiteren wichtigen Punkten sind die Fussgängerübergänge<br />
mit Mittelinseln gesichert. Das Trottoir beim Schiessplatzweg ist wegen den Gleisen<br />
und Weichen nicht abgesenkt.<br />
Zwischen Sportplatz und der Siedlung ist entlang der <strong>Tram</strong>linie ein Fussweg vorgesehen, der<br />
das Gebiet Oberfeld mit dem Gebiet Hättenberg verbindet.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 109<br />
MIV<br />
Der MIV wird in diesem Abschnitt im Mischverkehr zusammen mit dem <strong>Tram</strong> geführt. Die<br />
Haltestellen sind auf der Fahrbahn und können nicht überholt werden.<br />
Die Parkierungsfelder vor dem Coop müssen leicht verschoben und die Anzahl geringfügig<br />
reduziert werden. Ebenfalls müssen entlang dem Schiessplatzweg und gegenüber dem<br />
Waldweg, auf der tiefliegenden Erschliessungstrasse, einzelne Parkfelder aufgehoben werden.<br />
Gestaltung<br />
Die Ökovernetzungsmassnahme zwischen Sportplatz (Ostseite) und neuer <strong>Tram</strong>linie bedingt<br />
die Verkürzung und Verschiebung des Rasenspielfeldes Richtung Westen. Umfang und genaue<br />
Abmessungen der Massnahmen müssen mit der Gemeinde Ostermundigen und dem<br />
Schweizerischen Fussballverband noch verhandelt und bestimmt werden (Spielraum ist vorhanden).<br />
Fazit<br />
Die vorliegende Lösung stellt eine elegante Lösung dar, <strong>Tram</strong>betrieb und Wendebetrieb auf<br />
demselben Gleis zu vereinen. Trotzdem ist es wichtig, dass man sich die Option offen hält,<br />
die Coopecke zweigleisig zu passieren, falls das Coop-Gebäude später entfernt wird. Diese<br />
Option ist aktiv weiterzuverfolgen und das <strong>Tram</strong>projekt in die Projektentwicklung vom Coop<br />
einzubringen. Der Nachteil dieser Lösung mit getrennter Linienführung sind Lärmprobleme<br />
und eine schlechtere ÖV-Erschliessung.<br />
Die hier beschriebene Linienführung um den Coop erlaubt jeder Zeit ein 2. Gleis, ohne dass<br />
die ganzen Gleisanlagen angepasst werden müssen.<br />
Entlang dem Sportplatz müssen zum Schutz der Siedlungen Lärmschutzmassnahmen getroffen<br />
werden.<br />
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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 110<br />
5.4 Fahrleitungsprojekt<br />
Das Fahrleitungsprojekt wurde durch das Fahrleitungsplanerteam PK AG in enger Koordination<br />
mit dem Planerteam TP 4 erarbeitet. Dokumentiert ist das Ergebnis der Fahrleitungsplanung<br />
im Dossier Fahrleitungsplanung, Los B.<br />
5.5 Werkleitungen, Entwässerung<br />
5.5.1 Vorgehen<br />
Im Rahmen des <strong>Vorprojekt</strong>es wurden die wesentlichen Konfliktpunkte zwischen den bestehenden<br />
Werkleitungen und dem künftigen <strong>Tram</strong>projekt gemeinsam mit den betroffenen<br />
Werkeigentümern im gesamten Projektperimeter erhoben. Auf Grundlage dieser Erhebung<br />
wurde ein Umlegungskonzept für die tangierten Leitungen erarbeitet. In einem nächsten<br />
Schritt wurden die Drittbedürfnisse der Werke (Bedürfnisse unabhängig vom <strong>Tram</strong>projekt)<br />
erhoben und gemeinsam mit dem Umlegungskonzept in den folgenden Plänen eingearbeitet:<br />
Plan Nr. 31 – 010 – 201 bis Plan Nr. 31 -040 – 204 (siehe Dossier 2).<br />
5.5.2 Stand der Arbeiten<br />
Die erwähnten Pläne wurden sämtlichen betroffenen Werkeigentümern in Zusammenarbeit<br />
mit den betroffenen Werkeigentümern erarbeitet.<br />
Folgende Teilbereiche der Werkleitungsanlagen wurden bisher aufgrund der aktuellen Projektstufe<br />
im ganzen Projektperimeter nicht berücksichtigt:<br />
• Hauszuleitungen Kanalisation<br />
• Strassenentwässerung<br />
• Öffentliche Beleuchtung<br />
5.5.3 Wesentliche Umlegungen / Konflikte<br />
Die wesentlichsten Konfliktpunkte im Perimeter des TP 4 sind:<br />
• Transformatorenstation im Bereich Laubegg:<br />
Die bestehende Transformatorenstation im Bereich des Knotens Laubeggstrasse /<br />
Ostermundigenstrasse muss infolge des zusätzlichen Raumbedarfs für das künftige<br />
<strong>Tram</strong>trasse zwingend weichen. Ein Ersatzstandort ist aus Kostengründen möglichst<br />
im näheren Umfeld des heutigen Standortes zu suchen. Im <strong>Vorprojekt</strong> wird deshalb,<br />
analog zum heutigen Zustand, ein in östlicher Richtung zurückversetzter Standort an<br />
der Bolligenstrasse vorgeschlagen (siehe Plan Nr. 31-010-204).<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 111<br />
• SBB-Unterführung Ostermundigen:<br />
Durch die notwendige Strassenabsenkung im Bereich der heutigen SBB-<br />
Unterführung (ca. 1.5m) werden zwei bestehende Kabelrohrblockanlagen der Swisscom<br />
tangiert. Da sich im Postgebäude an der <strong>Bern</strong>strasse die Fernmeldezentrale für<br />
das gesamte Gebiet von Ostermundigen und Deisswil sowie das westlich angrenzende<br />
Gebiet bis zum Rosengarten befindet, beinhalten diese beiden Rohrblöcke eine<br />
ungewöhnlich hohe Konzentration von wichtigen Fernmeldeleitungen (Transitleitungen,<br />
wichtige internationale Leitungsverbindungen und Standleitungen für diverse<br />
Rechenzentren im umliegenden Raum).<br />
Aus heutiger Sicht muss davon ausgegangen werden, dass die bestehenden Kabelrohranlagen<br />
der Swisscom komplett neu erstellt werden müssen, was sehr umfangreiche<br />
und entsprechend kostenintensive Kabelverlegearbeiten zur Folge haben wird<br />
(siehe Plan Nr. 31-030-512). Die betrieblichen Randbedingungen bezüglich dieser<br />
Vorgehensweise werden durch die Swisscom noch detailliert abgeklärt. Die Um- resp.<br />
Tieferlegung der übrigen Werkleitungen im Bereich der bestehenden Unterführung<br />
bietet aus heutiger Sicht keine grösseren Probleme, insbesondere da die bestehenden<br />
Kanalisations- und Wasserleitungen vorgängig im Rahmen von Drittprojekten<br />
ausserhalb des Projektperimeters neu verlegt werden.<br />
5.5.4 Wesentliche Bedürfnisse Dritter<br />
Ein wesentliches Drittbedürfnis stellt der Sanierungsbedarf der bestehenden Kanalisations-<br />
und Entwässerungsleitungen im Abschnitt <strong>Bern</strong> dar. Der Sanierungsbedarf begründet sich<br />
einerseits durch vorhandene Kapazitätsengpässe und andererseits durch das Alter der bestehenden<br />
Kanalanlagen (teilweise über 100-jährige Kanalbauten). Zurzeit wird von Seiten<br />
des Tiefbauamtes der Stadt <strong>Bern</strong> die grundsätzliche Vorgehensweise bei den altersbedingten<br />
Sanierungen abgeklärt (Innensanierung vs. Totalersatz). Betroffen ist insbesondere der<br />
Abschnitt Viktoriaplatz bis Knoten Papiermühlestrasse. Die Auswirkungen auf das <strong>Tram</strong>projekt<br />
im betroffenen Abschnitt äussern sich insbesondere in der Dauer der Gesamtbauzeit.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 112<br />
5.6 Kunstbauten<br />
5.6.1 Brücke A6<br />
Wesentliche Randbedingungen<br />
Die Überführung über die A6 muss aus geometrischen und statisch-konstruktiven Gründen<br />
ersetzt werden. Das Eigentrassee für das <strong>Tram</strong> inkl. Abzweiger Richtung <strong>Tram</strong>depot verlangt<br />
eine substanzielle Verbreiterung gegenüber den bestehenden Abmessungen der Brücke.<br />
Das vorliegende Sprengwerk mit einer Trägerrostkonstruktion ist ungeeignet für eine Verbreiterung<br />
bzw. für einen Einbau einer Gleistragplatte.<br />
Als zusätzliche Randbedingung wird seitens des ASTRA für die darunterliegende Nationalstrasse<br />
ein Korridor von 30 m lichte Breite verlangt. Dies entspricht einer Verbreiterung um<br />
7.50 m gegenüber dem heutigen Zustand. Die lichte Höhe wird mit 4.80 m festgelegt.<br />
Vorabklärungen in Bezug auf die Geologie zeigen, dass das Bauwerk in die obere Süsswassermolasse<br />
(Sandstein) zu liegen kommt.<br />
Gemäss dem Normal für Gleistragplatten auf Kunstbauten von <strong>Bern</strong>mobil werden die Rillenschienen<br />
im Regelfall in einen Körper von total 21 cm eingebettet. Im Bereich der Weichen<br />
ist die Einbettungshöhe hingegen höher, entsprechend diesem Aufbau erhöht sich die Konstruktionsstärke<br />
des gesamten Bauwerkes.<br />
Brückenkonstruktion<br />
Die oben beschriebenen Randbedingungen lassen keine mittelstützenfreie Konstruktion zu.<br />
Demzufolge werden die geforderten 30 m lichte Breite mit einem Zweifeldträger inkl. Mittelabstützung<br />
überbrückt. Die Spannweiten (Systemlängen) ergeben sich zu 2 x 15.30 m =<br />
30.60 m. In Längsrichtung werden im Sinne eines Plattenbalkens zwei Hauptträger mit einer<br />
Konstruktionshöhe von 90 cm vorgesehen. Die seitlichen Auskragungen variieren in ihrer<br />
Stärke zwischen 25 und 40 cm. Sowohl Hauptträger als auch die Verbindungsplatte zwischen<br />
den Hauptträgern sind in ihrer Breite aufgrund der Brückenaufweitung variabel. Die<br />
Breite der Auskragung ist hingegen mit b = 3.0 m konstant.<br />
Abdichtung und Schutzschicht werden unter der Gleistragplatte auf der gesamten Brückenbreite<br />
durchgezogen. Fahrbahn- sowie Gehwegbereiche werden mit einem entsprechenden<br />
Überbeton auf die erforderliche Höhe angepasst. Damit ergibt sich bei allfälligen Nutzungsanpassungen<br />
eine grösstmögliche Flexibilität.<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 113<br />
Die Brückenenden werden gemäss ASTRA-Richtlinie 12004 (Richtlinie für konstruktive Einzelheiten<br />
von Brücken, Kap. 3) ohne mechanische Bauteile wie Lager und Fahrbahnübergang<br />
ausgebildet (integrale Bauweise). Die relativ weichen Widerlagerwände erlauben Bewegungen<br />
des Überbaues infolge Temperatur- oder Langzeiteinwirkungen ohne unzulässige<br />
Zwängungsbeanspruchungen. Schlepp-Platten bilden beidseitig den Abschluss des Bauwerkes.<br />
Die Mittelabstützung besteht aus zwei Scheiben mit Abmessungen von je 0.60 m x 3.40 m.<br />
Die wandartigen Stützen weisen in Bezug auf Strassenanprall ein wesentlich günstigeres<br />
Tragverhalten auf als Rund- oder Quadratstützen.<br />
Sowohl Widerlager als auch Mittelabstützung werden im Sandstein flach fundiert.<br />
Ausrüstung<br />
Der Abdichtungs- und Belagsaufbau erfolgt gemäss den Richtlinien der Stadt <strong>Bern</strong>.<br />
Fahrleitungs- und Beleuchtungsmasten sowie Geländer wurden konzeptionell definiert, jedoch<br />
noch nicht im Detail festgelegt.<br />
Erstellung<br />
Die bestehende Brücke wird über einem geschlossenen Schutzgerüst (hlicht > 4.50 m) halbseitig<br />
abgebrochen. Der Verkehr wird auf dem verbleibenden Brückenteil zweispurig geführt.<br />
Dazu muss jedoch der Gehwegbereich für den MIV beansprucht werden. Die Fussgänger<br />
werden auf einer separaten Hilfsbrücke geführt.<br />
Unter Sperrung einer Überholspur der Autobahn kann das Mittelfundament und der Mittelpfeiler<br />
im Schutze von Abweiselementen erstellt werden. Die Widerlager sind genügend weit<br />
zurückversetzt, so dass sie lediglich unter Beanspruchung des Standstreifens errichtet werden<br />
können.<br />
Die gewählte Überbaukonstruktion erlaubt eine unabhängige Erstellung eines einzelnen<br />
Hauptträgers inkl. Auskragungen. Eine solche Etappe wird ohne weitere Etappenfugen in einem<br />
Mal erstellt.<br />
Nach Einbringung von Abdichtung und Belag kann der Verkehr mit 2 x 3.50 m auf die neue<br />
Brücke umgeleitet werden. Die zweite Etappe erfolgt anschliessend in analoger Weise.<br />
Die totale Erstellungsdauer beträgt rund 1.5 Jahre.<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 114<br />
5.6.2 Bahnhofunterführung<br />
Ausgangslage / Wesentliche Randbedingungen<br />
Die Gemeinde Ostermundigen hat im Jahre 1998 einen Ideenwettbewerb für die Neugestaltung<br />
der Unterführung veranstaltet. Das Um-/Ausbaukonzept für die Unterführung ist im Wesentlichen<br />
mit der seit 2002 rechtskräftigen Überbauungsordnung festgelegt. Die neue öV-<br />
Drehscheibe im Bereich des Bahnhofs Ostermundigen basiert auf diesen Festlegungen, obwohl<br />
das <strong>Tram</strong>projekt in den damaligen Überlegungen nicht enthalten war. Die Gemeinde<br />
erhofft sich, dass das Projekt <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> nun zum Auslöser für konkrete nächste<br />
Schritte in der Umsetzung der Neugestaltung werden kann.<br />
Unter der Bahnanlage soll eine grosszügige Umsteigezone von <strong>Tram</strong> und Bus mit direkten<br />
Anschlüssen zu den einzelnen Perrons des Bahnhofs Ostermundigen entstehen. Dazu muss<br />
unter den fünf Betriebsgleisen die bestehende Unterführung <strong>Bern</strong>strasse von 2 x ca. 8.0 m<br />
auf neu total rund 40 m aufgeweitet werden. In Längsrichtung der Unterführung ergibt sich<br />
aufgrund der Anforderungen der SBB (Interessenslinie) eine Verlängerung von ca. 2.00 m.<br />
Die Anordnung der Fahrspuren sowie der Bus- bzw. <strong>Tram</strong>anlegekanten sind im Kap 5.3.9<br />
beschrieben. Die Abmessungen der Unterführung bzw. die Stützenreihenstandorte sind darauf<br />
ausgelegt. In der Projektüberarbeitung wurde der Abstand zwischen Stütze und Fahrbahnrand<br />
von 30 cm auf normgerechte 50 cm vergrössert<br />
Die grosse Herausforderung dieses Bauwerkes besteht in der Erstellung unter voller Aufrechterhaltung<br />
von Strassen- und Bahnbetrieb. Enge Absprachen mit den SBB führten zu einem<br />
Bauwerksentwurf, welcher auf die Randbedingungen der Bahn in Bezug auf seine<br />
Fachdienste (Betrieb, Fahrleitungen, Stellwerk, Sicherungsanlagen, Kabelanlagen, Ingenieurbau,<br />
Architektur, Fahrbahn) Rücksicht nimmt.<br />
Die neue Unterführung kommt gegenüber dem bestehenden Bauwerk deutlich tiefer zu liegen.<br />
Einerseits aufgrund der Erhöhung der lichten Höhe von rund 4.0 m auf 4.70 m, andererseits<br />
aber auch aufgrund der aktuell geforderten Schotterbettstärke von mind. 55 cm in<br />
Kombination mit einem funktionierenden Entwässerungskonzept, welches Gefälle und damit<br />
Mehrhöhe auf dem Tunneldeckel erfordern. Insgesamt liegt die neue Unterführung rund<br />
1.50 m tiefer.<br />
Vorabklärungen in Bezug auf die Geologie zeigen, dass das Bauwerk in eine Schotterschicht<br />
zu liegen kommt und wie das bisherige Bauwerk flach fundiert werden kann.<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 115<br />
Unterführungskonstruktion<br />
Die Unterführung wird als mehrfeldriger Rahmen ausgebildet. Drei Stützenreihen mit je<br />
sechs Stützen unterteilen die Öffnung in vier Spannweiten mit Längen zwischen 9.0 m und<br />
12.50 m. Der tiefliegende Grundwasserspiegel sowie die gute Tragfähigkeit des auf Fundationshöhe<br />
vorhandenen Felderschotter erlauben eine nach unten offene Rahmenbauweise mit<br />
Flachfundation. Die Decke weist aufgrund der Entwässerung eine variable Stärke auf (mind.<br />
70 cm). Im Bereich der Stützenreihen bzw. der Abschlusswände wird die Platte zudem leicht<br />
gevoutet.<br />
Die Stützen werden kreisförmig ausgebildet, um optisch eine möglichst hohe Durchlässigkeit<br />
zu erzielen.<br />
Die Anforderungen an die Entwässerung, die Abdichtung und die Schutzschicht basieren auf<br />
den Richtlinien der SBB (AM 01/02). Dabei weist die Platte trichterförmige Oberflächen auf,<br />
welche das Wasser bei einzelnen Stützen (insgesamt sechs) sammeln. Das minimale Gefälle<br />
beträgt 1.5 %. Das Bauwerk wird mit einer PBD-Abdichtung sowie mit einer 5 cm-starken<br />
Gussasphaltschicht geschützt.<br />
Ausrüstung<br />
Der Aufbau auf der Unterführung lehnt sich den Anforderungen der SBB an. Die Schottertrogstärke<br />
zwischen OK Schutzschicht und UK Schwelle beträgt mind. 55 cm. Die Lage der<br />
Gleisanlage sowie die Perronabmessung werden vom Bestand übernommen. Auf der Westseite<br />
führt momentan ein breiter Weg über die Unterführung zum Bahnhof hin. Hinsichtlich<br />
langfristigen Ausbauüberlegungen mit einem weiteren Gleis westlich des Gleises 1 ist dieser<br />
Bereich des Weges in Bezug auf die Geometrie und die statischen Anforderungen auf das<br />
zusätzliche Bahngleis auszulegen.<br />
Die Verbindung zwischen Unterführung und den einzelnen Perrons wird mit total drei Treppenaufgängen<br />
sowie zwei Liften sichergestellt. Auf beide Perrons führen je ein Lift sowie je<br />
eine einläufige Treppe Richtung Aufnahmegebäude. Zusätzlich soll aus Kapazitätsgründen<br />
sowie explizit für den Umsteiger der Buspassagiere auf die Bahn am Perronende des Mittelperrons<br />
eine weitere Treppe angeordnet werden. Die vorgesehenen Treppenbreiten (Lichtmasse:<br />
nördliche Treppen 2.60 m, südlicher Aufgang 2.25 m) lassen eine unveränderte<br />
Gleislage bzw. Perronbreite zu.<br />
Die Lifte mit Innenabmessungen von 2.10 m x 3.0 m werden in der Verlängerung der einläufigen<br />
Treppen angeordnet. Sie ersetzen an diesen Orten jeweils eine Stütze.<br />
Projekt SBB<br />
Im Auftrag des AöV haben die SBB im Zusammenhang und in Abstimmung mit der neuen<br />
Unterführungskonstruktion und den entsprechenden Bauphasen das <strong>Vorprojekt</strong> für die bahnseitige<br />
Infrastruktur erstellt (vgl. Anhang A-6). Dieses umfasst alle erforderlichen Massnahmen<br />
für die Gleis- und Perronanlage, die gesamte Bahntechnik und die zusätzliche technische<br />
Ausrüstung.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 116<br />
Erstellung<br />
Der Bauvorgang ist im Plan Nr. 31-030-902 detailliert dargestellt.<br />
Die Unterführung muss unter voller Aufrechterhaltung von Bahn- und Strassenverkehr erstellt<br />
werden. Dazu soll das Bauwerk im Wesentlichen in zwei Bauphasen gebaut werden.<br />
Eine erste Bauphase beinhaltet die Erstellung der beiden bahnhofseitigen Spannweiten. Dabei<br />
wird der Strassenverkehr im südlichen Teil der bestehenden Unterführung im Gegenverkehr<br />
geführt. Abbruch und Neubau erfolgen unter Einsatz von mehreren Hilfsbrücken. Pro<br />
Gleis werden für die erste Bauphase jeweils zwei Hilfsbrücken eingesetzt (total 10 Hilfsbrücken).<br />
Sie stützen entweder auf dem Baugrubenabschluss (Rückverankerte Rühlwand), auf<br />
provisorischen Bohrpfählen oder Stahljochen ab.<br />
Vor Inangriffnahme der zweiten Bauphase, wo in analoger Weise der südliche Bereich der<br />
Unterführung erstellt wird, wird der Strassenverkehr durch die neue Unterführung umgeleitet.<br />
Während der zweiten Bauphase sind pro Gleis ebenfalls zwei Hilfsbrücken notwendig (total<br />
10 Hilfsbrücken). Die Hilfsbrückenkette wird nordseitig verkürzt und auf der Südseite mit einem<br />
anderen Brückentyp wieder verlängert. Erschwerend kommt bei der zweiten Bauphase<br />
dazu, dass vom Gleis 1 ein zusätzliches Gleis wegführt. Abklärungen bei der SBB haben ergeben,<br />
dass dieses zusätzliche Gleis unter Anpassung des Stellwerkes während maximal 5<br />
Monaten ausser Betrieb genommen werden kann. Innerhalb dieser Zeit muss zumindest dieser<br />
Bereich der zweiten Bauphase ausgeführt werden können, was machbar ist.<br />
Die Werkleitungen in der Unterführung müssen generell tiefer gelegt werden. Siehe dazu<br />
Kapitel 5.5.3.<br />
Die Bauzeit für die Unterführung beträgt gut zwei Jahre.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 117<br />
6. Spezialthemen<br />
6.1 Landerwerb<br />
Der für die Realisierung des <strong>Tram</strong>projektes notwendige Landerwerb ist den nachfolgend aufgeführten<br />
Plänen zu entnehmen (siehe Dossier 2):<br />
Plan Nr. 31-010-311 Viktoriaplatz 1:500<br />
Plan Nr. 31-010-312 Viktoriaplatz – Ostermundigenstrasse 1:500<br />
Plan Nr. 31-020-311 Ostermundigenstrasse – <strong>Bern</strong>strasse 1:500<br />
Plan Nr. 31-020-312 Pulverweg 1:500<br />
Plan Nr. 31-030-311 <strong>Bern</strong>strasse – Dreiegg 1:500<br />
Plan Nr. 31-040-311 Dreiegg – Rütiweg 1:500<br />
Die ausgewiesenen Flächen basieren auf dem aktuellen Projektstand (<strong>Vorprojekt</strong> vom<br />
31.10.2010) und stellen lediglich eine generelle Übersicht über die zu erwerbenden Flächen<br />
dar. Auf die Darstellung der Flächen für die vorübergehende Beanspruchung resp. temporäre<br />
Landbeanspruchung sowie die Ausweisung von allfälligen Dienstbarkeiten für künftige<br />
Fahrleitungsmasten, Wegrechte usw. wird zum heutigen Zeitpunkt aufgrund des aktuellen<br />
Projektstandes verzichtet.<br />
Die Grundsätze betreffend dem Umfang des gewünschten Landerwerbs resp. der alternativen<br />
Einrichtung von Dienstbarkeiten (Wegrechten usw.) sind in der nächsten Projektphase<br />
gemeinsam mit den künftigen Grundeigentümern resp. Betreibern der verschiedenen Verkehrsanlagen<br />
festzulegen.<br />
6.2 Inkonvenienzen<br />
Aussagen zu den voraussichtlich anfallenden Inkonvenienzentschädigungen können zum<br />
heutigen Zeitpunkt noch keine gemacht werden. Die Klärung dieser Fragen ist Bestandteil<br />
der nächsten Planungsphase resp. der Landerwerbsverhandlungen mit den betroffenen<br />
Grundeigentümern.<br />
6.3 Rodungen<br />
Eine kleine Rodung von ca. 250 m2 (Zurücknahme des Gehölzrands auf Grund des neuen<br />
Fahrbahnquerschnittes und Kreisels) ist südlich der Haltestelle Waldeck notwendig.<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 118<br />
6.4 Abzubrechende und zu entschädigende Hochbauten<br />
Im Zuge des <strong>Tram</strong>projekts sind folgende Hochbauten abzubrechen und zu ersetzen (Ersatz<br />
oder Neubau in neuer Lage):<br />
- Vordach bei Kiosk im Haltestellenbereich Schönburg (Neugestaltung)<br />
- Gebäude Ostermundigenstrasse 61, <strong>Bern</strong> (neuer Strassenraumquerschnitt mit <strong>Tram</strong>haltestellen)<br />
- Gebäude/Wartehalle Bushaltestelle Waldeck stadteinwärts (<strong>Tram</strong>haltestelle)<br />
- Wohnhaus Pulverweg 40, <strong>Bern</strong> (bei Projektgrenze, Zufahrt zu <strong>Tram</strong>depot Bolligenstrasse)<br />
- Terrassenanpassung Restaurant Bären, <strong>Bern</strong>strasse 25, Ostermundigen (Tieferlegung<br />
<strong>Bern</strong>strasse wegen neuer Bahnhofunterführung)<br />
- Gebäude <strong>Bern</strong>strasse 29/29 A, Ostermundigen (neuer Kreisel im Zusammenhang mit<br />
<strong>Tram</strong>linienführung und neuer Bahnhofunterführung)<br />
- Gebäude <strong>Bern</strong>strasse 31 B, Ostermundigen (Verlegung Poststrasse)<br />
- Gebäude Poststrasse 2, Ostermundigen (Ersatzparkplätze Ladenstrasse)<br />
- Neubau Terrasse <strong>Bern</strong>strasse 101, Tell (Kurvenverbreiterung <strong>Bern</strong>strasse mit durchgehendem<br />
Trottoir)<br />
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7. Kostenschätzung<br />
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8. Pendenzen nächste Bearbeitungsstufe<br />
8.1 Gesamtprojekt<br />
Der Strassenentwässerung ist in den Leitungstrasseen genügend Platz einräumen.<br />
Auf eine Vermischung von Meteorwasser von privatem und öffentlichem Grund ist zu<br />
achten.<br />
Die Wartehallen sind exakt zu positionieren (exakt gegenüberliegend oder klar versetzt).<br />
Die Problematik <strong>Tram</strong>verschwenkung - Velostreifen im Haltestellenbereich ist mit<br />
<strong>Bern</strong>mobil und den Velofachstellen zu bereinigen (Kap maximal 80 cm).<br />
Die Durchfahrtsbreite in den Haltestellenbereichen soll 3.80 m betragen.<br />
Überprüfen der Einhaltung aller Lichtraumübergänge sämtlicher Haltestellen (Einhalten<br />
7/10 m-Regel).<br />
Die Lage der Fugen des <strong>Tram</strong>trogs ist in den Plänen darzustellen.<br />
Alle Arbeiten ausserhalb der bestehenden Strassen sind durch den archäologischen<br />
Dienst zu begleiten.<br />
Die Bedeutung des Alleenschutzes gemäss übergeordnetem Recht ist mit den nationalen<br />
Fachstellen und gemäss der städtischen Bauordnung auf kommunaler Ebene<br />
zu klären. Betroffen ist diesbezüglich vor allem die Ostermundigenstrasse.<br />
Das Längenprofil in den Weichenbereichen muss exakt und detailliert geklärt werden.<br />
Keine Kuppen oder Wannen im Weichenbereich.<br />
Die Darstellung der Längenprofile ist nach Vorgaben von <strong>Bern</strong>mobil umzusetzen, die<br />
Achse stadteinwärts ist ebenfalls darzustellen.<br />
Die Konflikte der hindernisfreien Fläche der Haltestellen mit den Baumstandorten<br />
(insbesondere Viktoriastrasse, Salem und Schönburg) müssen gelöst werden.<br />
Beleuchtungskonzept erarbeiten (insbesondere Viktoriaplatz, Schönburg, Laubegg,<br />
Knoten Pulverweg, Bahnunterführung, Dreiegg, Wegmühlegässli)<br />
An den leistungskritischen Knoten sind nochmals vertiefte Leistungsanalysen vorzunehmen<br />
und daraus mögliche Optimierungsmassnahmen abzuleiten.<br />
Für die lichtsignalgesteuerten Knoten (Vollregelung und Bedarfssteuerung bei <strong>Tram</strong>durchfahrt)<br />
sind Regelungskonzepte zu entwickeln. Das übergeordnete Verkehrsmanagement<br />
mit Dosierung und Stauräumen ist zu konkretisieren.<br />
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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 122<br />
Allfällig notwendige Massnahmen (Bevorzugung an LSA etc.) für Einsätze der Wehrdienste<br />
mit den betroffenen Institutionen (Polizei, Sanitätspolizei, Feuerwehr) absprechen.<br />
Bei der Erarbeitung der Lichtsignalsteuerungen ist den Ansprüchen der Velofahrer<br />
Rechnung zu tragen (wo möglich separate Grünphasen mit geringen Wartezeiten<br />
etc.)<br />
Die Planung der Fugen ist auf die Fahrspuren der Velos abzustimmen (ansonsten<br />
Sturzgefahr)<br />
8.2 Viktoriaplatz<br />
Die Bauherrschaft und insbesondere die Stadt <strong>Bern</strong> müssen noch definitiv entscheiden,<br />
ob der Viktoriaplatz auf der vorliegenden Lösung mit dem ovalen Kreisel oder<br />
mit noch zur Diskussion stehenden Alternativen (exzentrischer runder Kreisel) weiter<br />
zu planen ist.<br />
Optimierungen der Verkehrslösung mit dem ovalen Kreisel sind vertieft zu prüfen<br />
(veränderte Kreisellage und -form, Optimierung Fussgängerquerungen und Veloführung).<br />
Die LSA zur <strong>Tram</strong>priorisierung ist zu optimieren (Lage Signalgeber und Haltebalken,<br />
Konzept aufzeigen, Kompatibilität zu Verkehrsrechner der Stadt <strong>Bern</strong> schaffen).<br />
Die Parkplatzanordnung Optingenstrasse (Längs- anstelle Schrägparkierung) muss<br />
überprüft werden.<br />
Anordnung der Kurzzeitparkplätze vor Post / Bäckerei / Apotheke ist mit der Stadt zu<br />
klären.<br />
Der Nachweis Befahrbarkeit der Buslinie 36 am Kreisel in Richtung Breitenrain ist<br />
noch zu erbringen.<br />
Die Veloumfahrung an der Haltestelle Spitalacker ist aufzuzeigen, der Fahrbahnrand<br />
beim Fussgängerstreifen soll zurückgenommen werden.<br />
Die Mittelstreifengestaltung im Haltestellenbereich soll konkretisiert werden, eventuell<br />
sind Poller zum Schutz frei querender Fussgänger zweckmässig.<br />
Verkehrsregime Schänzlistrasse / Kornhausstrasse so optieren, dass keine Schleichfahrten<br />
möglich sind.<br />
Verzicht auf Wartehalle an der Haltestelle Spitalacker stadtauswärts prüfen.<br />
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8.3 Viktoriastrasse<br />
Die Notwendigkeit der nordseitigen Bucht zum Warenumschlag ist fragwürdig und soll<br />
eingehender untersucht werden.<br />
Der Velostreifen näher an die Haltestelle ziehen, der diesbezügliche Konflikt mit den<br />
Normen <strong>Bern</strong>mobil muss vorgängig noch gelöst werden.<br />
Die Schulwegsicherung Viktoriastrasse / Gotthelfstrasse ist zu gewährleisten. Inputs<br />
von Seiten der Stadt sind noch ausstehend.<br />
Konflikt Baumstandorte mit nindernisfreier Fläche lösen.<br />
8.4 Knoten Rosengarten<br />
Massnahmen zur Leistungssteigerung bzw. zur Dosierung des Zuflusses sind vertieft<br />
zu prüfen.<br />
Vorgaben bezüglich Quartierentsorgungsstelle (Konflikt mit Abspanndrähten <strong>Tram</strong>?)<br />
sind im Bauprojekt zu berücksichtigen.<br />
Das Planerteam vertieft das Gestaltungskonzept des Dreiecksplatzes. Mit dem Eigentümer<br />
von Bistro und Kiosk gilt es zu klären, ob eine Neukonzeption und Integration<br />
ihrer Bauten in die neue Platzsituation möglich ist.<br />
Die Detailbearbeitung bei der Einfahrt zu den Carparkplätzen (Missbrauch durch MIV<br />
verhindern, Konflikt mit Langsamverkehr, Schleppkurven etc.) ist vorzunehmen.<br />
Fussgänger-/Velokonflikt nördlich Laubeggstrasse beheben.<br />
Die Veloführung am Knoten Rosengarten muss noch weiter optimiert werden (Vorgezogene<br />
Haltebalken, Details betreffend Markierung).<br />
Der Übergangsbereich Eigentrassee stadteinwärts – kombinierte <strong>Tram</strong>-/Rechts-<br />
abbiegespur ist näher zu prüfen. Allenfalls ist eine LSA notwendig.<br />
Fahrleitungsstandorte im Haltestellenbereich Schönburg besser auf Bäume abstimmen.<br />
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8.5 Laubeggstrasse<br />
Die Standorte der Fahrleitungsmasten entlang der Mauer Rosengarten sind definitiv<br />
festzulegen (vor oder hinter der Mauer).<br />
Durch die Stadt ist zu prüfen, ob und wie das bestehende Buswartehäuschen am Rosengarten<br />
weiterzuverwenden ist.<br />
Weitere Optimierung Knoten Laubeggstrasse bezüglich Langsamverkehrsführung<br />
(Lage Fussgängerstreifen, Pfosten anstelle Blenden auf der Bolligenstrasse, Markierung,<br />
Breite Radstreifen).<br />
Bei Abfahrt des <strong>Tram</strong>s an der Haltestelle Rosengarten besteht die Gefahr, dass wartende<br />
Autos vor dem <strong>Tram</strong> dessen Abfahrt blockieren. Die Lage der Haltebalken ist<br />
deshalb zu optimieren.<br />
Der Übergangsbereich zwischen Eigentrassee stadtauswärts und der kombinierten<br />
<strong>Tram</strong>-/Geradeausspur ist näher zu prüfen. Allenfalls ist eine LSA notwendig.<br />
Die Gleisquerung linksabbiegender Velos (Richtung Ostermundigenstrasse) fällt mit<br />
Spurwechsel des MIV zusammen -> optimieren.<br />
Der Konflikt Velo – Fussgängerwarteraum am Knoten Laubeggstrasse muss behoben<br />
werden.<br />
8.6 Laubeggstutz<br />
Der Übergangsbereich Eigentrassee stadteinwärts – kombinierte <strong>Tram</strong>-/Rechts-<br />
abbiegespur ist näher zu prüfen. Allenfalls ist eine LSA notwendig.<br />
Bepflanzung Laubeggstutz konkretisieren.<br />
8.7 Baumgarten<br />
Die Sichtverhältnisse im Bereich der Ausfahrt der Quartiererschliessung Süd sind zu<br />
verbessern.<br />
Die Umfahrungsmöglichkeit der Haltestelle Galgenfeld für Velofahrer ist mit klarer<br />
Signalisation und Markierung zu verbessern.<br />
Die Umbenennung der Haltestelle „Galgenfeld“ in „Baumgarten“ ist zu prüfen.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 125<br />
8.8 Brücke A6<br />
Das vorliegende Konzept für eine neue Autobahnbrücke und der Abstimmungsprozess<br />
mit dem geplanten Autobahnausbau ist mit dem ASTRA zu diskutieren und zu<br />
bereinigen.<br />
Am Knoten Pulverweg besteht bezüglich der Platzierung der Signalgeber für die<br />
<strong>Tram</strong>priorisierung und Lage der Haltebalken Optimierungspotenzial.<br />
Die Schnittstelle zum Depot Mingerstrasse hinsichtlich Lage und Höhe ist bis zum<br />
Beginn der Bauprojektphase im Detail zu bereinigen.<br />
Die Auswirkungen der Gleisspreizung im Bereich der Haltestelle Galgenfeld auf die<br />
Brücke (inkl. Wirtschaftlichkeit) ist noch zu prüfen.<br />
8.9 Schosshaldenfriedhof<br />
Die Gestaltung des Vorplatzes zum aufgewerteten Friedhofeingang und die erforderlichen<br />
Massnahmen (Teilabbruch) am bestehenden Gebäude sind zu konkretisieren.<br />
Zufahrtsplanung zu Parkplatz Friedhof West hat in Koordination mit Stadtgärtnerei zu<br />
erfolgen.<br />
Bedarfs–Fussgänger-LSA längs Schosshaldenfriedhof an Verkehrsrechner anschliessen.<br />
Lösungssuche mit geplanten Abstellgleisen für Interventionszüge der SBB suchen<br />
und mit SBB koordinieren (Konflikt Interessenslinie SBB ausräumen).<br />
8.10 Gewerbegebiet Galgenfeld<br />
Die Ersatzlösung für die wegfallenden Parkplätze innerhalb des Gewerbegebietes<br />
und für das Swisscom-Areal ist zu konkretisieren, die erforderlichen Entschädigungsfragen<br />
zu klären.<br />
8.11 Waldegg<br />
Die beiden Seitenäste „alter Stationsweg“ und „Ringstrasse“ sind besser und für den<br />
Schwerverkehr befahrbar zu trassieren.<br />
Das Trottoir nördlich der Haltestelle muss bezüglich Breite optimiert werden (Velo-<br />
Schulweg).<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 126<br />
8.12 Unterführung SBB<br />
Die Koordination des <strong>Tram</strong>projekts im Perimeter der Bahnhofunterführung ist mit den<br />
SBB und der Gemeinde im Zusammenhang mit dem ESP Bahnhof Ostermundigen<br />
zu konkretisieren. Insbesondere sind die Gestaltung der Aussenräume und die Ersatzparkplätze<br />
für die in der Ladenstrasse wegfallenden Parkplätze zu koordinieren.<br />
Detailgestaltung, Möblierung und Funktionsnachweis Fussgängerströme (Liftdimensionen,<br />
Notwendigkeit und Standort Toilettenanlage etc.).<br />
Das weitere Vorgehen bezüglich des erhaltenswerten Brunnens beim Bärenkreisel<br />
erfolgt in Absprache mit der Denkmalpflege.<br />
Die Fussgängerstreifen liegen zu nah an den Kreiseln. Zudem sind die Kreiselzufahrten<br />
hinsichtlich ihrer Geometrie (Ausrichtung auf Kreiszentrum) zu überprüfen und die<br />
Velostreifen zurückzunehmen.<br />
Es ist genügend Platz zwischen Stützen im Mittelbereich und Strassenrand vorzusehen<br />
(beidseitig min. 50 cm).<br />
8.13 Unterführung SBB - Dreiegg<br />
Die Standorte der Veloparkplätze <strong>Bern</strong>strasse / Poststrasse sind vertieft zu prüfen<br />
und zu verbessern.<br />
Am Kreisel obere Zollgasse muss der Radstreifen im Bereich der Gleisquerung<br />
zwecks besserer Führung durchgezogen werden.<br />
8.14 Dreiegg<br />
Die Gestaltung Wartehaus / Velounterstand ist zu vertiefen und zu konkretisieren.<br />
Das weitere Vorgehen bezüglich dem erhaltenswertem Brunnen hat in Absprache mit<br />
der Denkmalpflege zu erfolgen.<br />
Die Platzgestaltung ist zu konkretisieren. Die Gemeinde Ostermundigen liefert dazu<br />
die Anforderungen für die Nutzungen (Nutzungskonzept).<br />
8.15 Dreiegg - Wegmühlegässli<br />
Die Veloführung ins Areal Lötschenbach ist aufzuzeigen.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 127<br />
8.16 Wegmühlegässli<br />
Die Parkplätze und Fussgängerübergänge sind in Absprache mit der Gemeinde und<br />
den betroffenen Grundeigentümern zu optimieren (insbesondere Restaurant National,<br />
aber auch Seite Post).<br />
Im Rahmen der Optimierung der Veloführung im Haltestellenbereich ist die Länge der<br />
Engstelle zwischen Schiene und Randstein zu minimieren.<br />
Die Grünflächengestaltung hat hinsichtlich ökologischer Gesichtspunkten zu erfolgen,<br />
wobei auch ein Baumschutzkonzept dazugehört. Kunstbauten in ökologisch wertvoller<br />
Weise vorsehen.<br />
8.17 Wegmühlegässli - Grube<br />
Das Potenzial einer kurzen <strong>Tram</strong>spur stadtauswärts zur Verbesserung der Situation<br />
am Kreisel Sportplatzweg ist zu untersuchen.<br />
8.18 Grube – Rütiweg<br />
Die Lösung der Linienführung um die „Coop-Ecke“ und die Frage des Betriebswendegleises<br />
(Lösung <strong>Vorprojekt</strong> mit getrennter <strong>Tram</strong>linienführung je Richtung contra<br />
<strong>Tram</strong> in beide Richtungen um Coop-Ecke) ist definitiv zu entscheiden. Dazu sind vorgängig<br />
verbindliche Gespräche mit dem Grundeigentümer des Coop-Gebäudes zum<br />
Thema Ersatzlösung zu führen und ein zwischen <strong>Tram</strong>projekt und Coop-Gebäude<br />
koordinierter Vorgehens- und Terminplan für Planung und Realisierung zu entwickeln.<br />
Die Lärmschutzmassnahmen für den Bereich zwischen Haltestelle Sportplatzweg und<br />
Schiessplatzweg sind zu konkretisieren.<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN ANHANG<br />
I. ANHANG<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN ANHANG<br />
• A-1 Grafik Rückstau / Stauräume mit Verkehr 2009<br />
• A-2 Grafik Rückstau / Stauräume mit Verkehr 2009 und VM<br />
• A-3 Grafik Rückstau / Stauräume mit Verkehr 2017 und Bus 2’ Takt<br />
• A-4 Grafik Rückstau / Stauräume mit Verkehr 2017 und <strong>Tram</strong><br />
• A-5 Schemaplan bestehende Alleebäume / <strong>Tram</strong>trog / Fahrleitung<br />
• A-6 <strong>Vorprojekt</strong> SBB "Ostermundigen, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> SU <strong>Bern</strong>strasse",<br />
01.11.2010<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
Strecke <strong>Bern</strong> – Thun<br />
Linie 290<br />
km 110.600 – 111.100<br />
Ostermundigen<br />
<strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong>, SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />
ISP Nr. 71913218<br />
AöV Projektleitung SBB<br />
Kanton <strong>Bern</strong> Andreas Steinbach (I-PJ-RME-IU)<br />
Wolf-Dieter Deuschle Abteilung Tiefbau<br />
Tel.: 031 633 37 12 Tel.: 051 / 229 65 19<br />
<strong>Technischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />
<strong>Vorprojekt</strong><br />
SBB Projekte <strong>Region</strong> Mitte<br />
Postfach, CH - 4601 Olten<br />
1 01.09.2010 / ast<br />
2 26.10.2010 / ast<br />
3 01.11.2010 / ast<br />
4<br />
A4<br />
Anhang 6
Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />
<strong>Vorprojekt</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Ausgangslage ....................................................................................................................................3<br />
1.1 Einleitung...................................................................................................................................3<br />
1.2 Bauherrschaft............................................................................................................................3<br />
1.3 Auftrag.......................................................................................................................................3<br />
1.4 Vorgaben SBB ..........................................................................................................................3<br />
2 Leistungsumfang des <strong>Vorprojekt</strong>s (grob zusammengefasst) ......................................................4<br />
2.1 Leistungen SBB ........................................................................................................................4<br />
2.2 Leistungen Auftraggeber...........................................................................................................4<br />
2.3 Koordination mit anderen Projekten..........................................................................................5<br />
2.3.1 <strong>Bern</strong> Wylerfeld, Entflechtung ................................................................................................. 5<br />
2.3.2 <strong>Bern</strong>, Zugfolgezeit Ost ........................................................................................................... 5<br />
2.3.3 Gümligen–Thun, 2 Minuten Zugfolgezeit ............................................................................... 5<br />
2.3.4 Ostermundigen, Oberbauerneuerung .................................................................................... 5<br />
3 Varianten ............................................................................................................................................5<br />
4 <strong>Technischer</strong> Projektbeschrieb .........................................................................................................5<br />
4.1 Ingenieurbau .............................................................................................................................5<br />
4.2 Tiefbau ......................................................................................................................................5<br />
4.3 Fahrbahn und Geomatik ...........................................................................................................5<br />
4.4 Fahrstrom..................................................................................................................................7<br />
4.5 Kabel .........................................................................................................................................7<br />
4.5.1 Kabeltrassen .......................................................................................................................... 7<br />
4.5.2 Kabel...................................................................................................................................... 8<br />
4.6 Stellwerk und Leittechnik ..........................................................................................................9<br />
4.7 Bahnzugang / Architektur..........................................................................................................9<br />
4.8 Technische Ausrüstung ..........................................................................................................10<br />
4.9 132 KV Übertragungsleitung ...................................................................................................10<br />
4.10 Landerwerb .............................................................................................................................11<br />
4.11 Umwelt ....................................................................................................................................11<br />
4.12 Hilfsbrücken ............................................................................................................................11<br />
4.13 Sicherheit ................................................................................................................................12<br />
5 Baurealisierung und Bauphasen ...................................................................................................12<br />
6 Kosten ..............................................................................................................................................12<br />
7 Termine ............................................................................................................................................12<br />
Version Beschrieb erstellt geprüft freigegeben<br />
1.0 Entwurf 01.09.2010 ast ast<br />
2.0 Entwurf Endfassung 26.10.2010 ast ast<br />
3.0 Endfassung 28.10.2010 ast ast<br />
<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 2/12
Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />
<strong>Vorprojekt</strong><br />
1 Ausgangslage<br />
1.1 Einleitung<br />
Der Kanton <strong>Bern</strong> plant den weiteren Ausbau des <strong>Tram</strong>angebotes im Raum <strong>Bern</strong>. Dabei<br />
soll das bestehende <strong>Tram</strong>netz unter anderem bis nach Ostermundigen verlängert<br />
und eine neue <strong>Tram</strong>linie Nummer 10 geschaffen werden. Die neue <strong>Tram</strong>linie führt<br />
durch die <strong>Bern</strong>strasse und unterquert in Ostermundigen die Bahnlinien <strong>Bern</strong>–Thun.<br />
Dies bedingt eine Verbreiterung der bestehenden Unterführung <strong>Bern</strong>strasse von heute<br />
rund 18m auf rund 40m und eine Neugestaltung der Erschliessung zu den Perrons des<br />
Bahnhofs Ostermundigen.<br />
Das Büro B+S AG aus <strong>Bern</strong> ist federführend mit der Phase <strong>Vorprojekt</strong> des <strong>Teilprojekt</strong>s<br />
5 (TP 5), Abschnitt Ostermundigen–Rüti beauftragt. Die SBB untersuchen zuhanden<br />
dem <strong>Vorprojekt</strong> den „Bahnteil“.<br />
1.2 Bauherrschaft<br />
Die Bauherrschaft für die <strong>Tram</strong>verlängerung liegt beim Kanton <strong>Bern</strong>, Amt für öffentlichen<br />
Verkehr (AöV), Reiterstrasse 11, 301 <strong>Bern</strong>.<br />
1.3 Auftrag<br />
Mit Schreiben vom 6. September 2010 bestätigte das AöV der SBB dass sie die SBB-<br />
Offerte mit Leistungsbeschrieb für die Planungsarbeiten des Bahnteils Phase <strong>Vorprojekt</strong>,<br />
vom 17. Juli 2010 erhalten haben. Die Planungsarbeiten der SBB bilden ein Segment<br />
im <strong>Teilprojekt</strong> 5. Das Projektdossier für den «Bahnteil» wird direkt an das federführende<br />
Ingenieurbüro B+S AG <strong>Bern</strong> überwiesen.<br />
1.4 Vorgaben SBB<br />
Während der Bauzeit<br />
� Sicherstellen, dass mit Ausnahme der gewährten Intervalle immer sämtliche Betriebsgleise<br />
zur Verfügung stehen.<br />
� Sicherstellen, dass die Gleise 1–3 mit Vmax 100km/h befahrbar sind, mit Ausnahme von<br />
bauphasenbedingten, kurzzeitigen tieferen Geschwindigkeiten.<br />
� Keine Verschlechterung der Zugfolgezeiten.<br />
� Die Bedienung der Güterkunden auf der Bahnhofsüdseite und Bahnhofnordseite muss sichergestellt<br />
sein.<br />
� Sicherstellen, dass 210m lange S-Bahnzüge an den Gleisen 1–3 während den normalen<br />
Betriebszeiten zum Fahrgastwechsel anhalten können.<br />
Nach dem Bau der Anlagen / definitiver Zustand<br />
� Keine Verschlechterung der Zugfolgezeiten gegenüber dem Ist-Zustand im Jahr 2010.<br />
� Keine Verschlechterung gegenüber dem Ist-Zustand in Bezug auf die Nutzlängen der<br />
dem Güterverkehr und den Baudiensten dienenden Gleise 4, 5, 38, 47/57 und 48/58.<br />
<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 3/12
Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />
<strong>Vorprojekt</strong><br />
� Die Durchfahrgeschwindigkeit im Bahnhof Ostermundigen muss wieder Vmax 105km/h<br />
betragen.<br />
� Die SBB Interessenlinie ist als Baulinie für später geplante Bahnausbauten zu<br />
beachten.<br />
� Perronnutzlänge 220m<br />
2 Leistungsumfang des <strong>Vorprojekt</strong>s (grob zusammengefasst)<br />
2.1 Leistungen SBB<br />
� Fahrbahn: best. Schotter für Hilfsbrückeneinbau entfernen, Vorschotterung, temp. Rückbau<br />
Gleise und Prellbock, Krampen der Gleise, Gleisüberwachung, Aus- und Einbau<br />
Weiche 12, Schienenwechsel, Ein- und Ausbau Gleise, Hilfsbrücken und Isolierstösse,<br />
Projektierung und Projektleitung.<br />
� Geomatik: Vermessung der Gleisanlage nach Gleisbauarbeiten, Absteckung der Gleisgeometrie,<br />
Einarbeiten der neuen Anlagen in die Anlagendatenbank der SBB, Einmessung<br />
der neuen Peronkanten, Projektierung und Projektleitung.<br />
� Technische Ausrüstung: Liftanlage (exkl. Beton), Licht und technische Ausrüstung auf<br />
dem Mittelperron, Elektroplanung Lift; Projektierung und Projektleitung.<br />
� Tiefbau: Neubau Perron, Projektleitung SBB gesamt, Projektierung und Projektleitung.<br />
� Fahrstrom/Sicherheit extern: Fahrleitung ein-/ausschalten, Sicherheitsdispositive für Fahrleitungsschaltungen<br />
für Unternehmer erstellen, Projektleitung SBB, Sitzungsteilnahmen<br />
etc. -> eingerechnet sind CHF 100'000,- (Abrechnung nach tatsächlichem Aufwand)<br />
� Fahrstrom SBB: Abbruch und Neubau der Fahrleitung inkl. Tragwerke, Speiseleitungen,<br />
Fahrleitungsabspannungen und Bauprovisorien, Projektierung und Projektleitung.<br />
� Energie: Versetzen der 132 KV-Leitung, Projektierung und Projektleitung.<br />
� Architektur: Erstellen Personenflussberechnung, Perrondach, Perronmöblierung, Sicherheitslinien<br />
Perron, Geländer, Projektierung und Projektleitung.<br />
� Hilfsbrücken: Kalkulation Hilfsbrücken (Ein- und Ausbau, Verstärkung, Zulassungsfahrten,<br />
Bewilligungen, Hilfsbrückenneubau, Transport, Miete, Überwachung Hilfsbrücken), Miete<br />
Hilfsbrückenjoche<br />
� Kabel: Um- und Einbau von Kabeln, Kabelschächte, Kabelspleissungen, Anschlüsse, Kabelzug,<br />
Leitungsführungen, Projektierung und Projektleitung.<br />
� Sicherungsanlagen: Versetzen von Haupt-, Vors- und Zwergsignalen, Eurobalisen, Anpassungen<br />
im Stellwerk, Anpassungen in der Innen- und Aussenanlage der Signalsteuerung,<br />
Projektierung und Projektleitung.<br />
2.2 Leistungen Auftraggeber<br />
� Hilfsbrückenabstützung (montieren)<br />
� Hilfsbrückenfundamente und deren Auflager<br />
� Prov. Perron mit Kabelbrücke<br />
� Sicherheitswärter (Annahme: 2 Mann während gesamter Bauzeit mit 850.--/Tag/Person)<br />
� Planung des Brückenbauwerks (inkl. Liftschacht)<br />
� Abklärungen mit Behörden<br />
� Bau und Statik Hilfsperrons<br />
� Bau der Schleppplatten<br />
� Restschotter auf dem Brückenbauwerk<br />
� Ausfachung der Hilfsbrücken mit Holzplatten<br />
<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 4/12
Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />
<strong>Vorprojekt</strong><br />
� Entwässerung Liftschacht<br />
� Hilfskonstruktion für Kabeltrassen im Bereich der Hilfsbrücken bzw. Provisorien<br />
� Baustrom für durch den AG beauftrage Firmen<br />
� Gesamtkoordination des Projekts<br />
� Planung Brückenbauwerk, Strassen- und <strong>Tram</strong>planung, Fahrleitungsplanung <strong>Tram</strong> usw.<br />
2.3 Koordination mit anderen Projekten<br />
2.3.1 <strong>Bern</strong> Wylerfeld, Entflechtung<br />
<strong>Vorprojekt</strong>dossier im 2010 fertig gestellt. Baubeginn für 2014 geplant. Während der Bauzeit von<br />
rund 6 Jahren müssen die Geschwindigkeiten auf allen Streckengleisen im Wylerfeld auf einer<br />
Länge von ca. 2 km von 105 km/h auf 80 km/h reduziert werden. Die Bauzeitenreserven auf der<br />
Strecke <strong>Bern</strong>–Thun sind dadurch bereits praktisch ausgeschöpft.<br />
2.3.2 <strong>Bern</strong>, Zugfolgezeit Ost<br />
<strong>Vorprojekt</strong> im 2010 fertig gestellt. Geplant sind der Baubeginn im 2013 und die Inbetriebnahme<br />
auf Ende 2014.<br />
2.3.3 Gümligen–Thun, 2 Minuten Zugfolgezeit<br />
Das Bauprojektdossier wird Ende 2010 fertig gestellt. Die Ausführung ist ab 2012 möglich und<br />
dauert rund 1 ½ Jahre.<br />
2.3.4 Ostermundigen, Oberbauerneuerung<br />
Ersatz der Weichen 8, 9 und 12 ist im Jahr 2013 geplant.<br />
3 Varianten<br />
� Keine!<br />
im Vorfeld wurden verschiedenste geometrische Varianten geprüft.<br />
4 <strong>Technischer</strong> Projektbeschrieb<br />
4.1 Ingenieurbau<br />
4.2 Tiefbau<br />
Wird durch das vom Kanton <strong>Bern</strong> beauftragte Ingenieurbüro B+S AG <strong>Bern</strong> bearbeitet.<br />
Ende der Bauphase 6 wird im Projektperimeter eine neue Perronkante mit einer Höhe von 55cm<br />
ab Oberkante Schiene in den Gleisen 2 und 3 mit einem Gleisachsabstand von 1.69m (R RTE<br />
20012) erstellt. Der Perron in Gleis 1 ist 25cm hoch (P25) und hat einen Gleisabstand von<br />
1.58m. Dies erfolgt mit Fertigteilwinkelelementen. Die Länge der wieder herzustellenden Peronkanten<br />
beträgt jeweils ca. 65m. Das Erstellen der Rohrleitungsblöcke, Schächte und der Perronentwässerung<br />
sind im Tiefbau mit eingerechnet.<br />
Das Regelwerk der SBB schreibt vor, dass die Gleise immer im rechten Winkel zu einem Bauwerk<br />
stehen müssen. So werden Komforteinschränkungen für die Reisenden sowie der Unterhalt<br />
der Gleisanlage minimiert. Daher ist für jedes Gleis eine so genannte Schleppplatte in Ortbeton<br />
herzustellen. Die Kosten hierfür wurden vom Planungsbüro berücksichtigt.<br />
4.3 Fahrbahn und Geomatik<br />
Grundlagen<br />
Es sind dies die Bauphasenpläne 1 – 7, 1:200.<br />
<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 5/12
Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />
<strong>Vorprojekt</strong><br />
In einem späteren Zeitpunkt muss vertieft auf die Konstruktionshöhen der SU und der Hilfsbrücken<br />
eingegangen werden.<br />
Einschränkungen<br />
Intervalle: Nachtsperrungen nur für 2 Gleise zusammen, restlichen Gleise müssen befahrbar<br />
bleiben. Intervalllänge Komplettsperrung 5.0 Std. (Tätigkeitsfenster)<br />
Geschwindigkeit:<br />
Während der Bauzeit ist eine Durchfahrtsgeschwindigkeit auf den Hilfsbrücken (HBR) von 100<br />
Km/h im Gleis 1 – 3 gefordert.<br />
Dies widerspricht dem Regelwerk. RTE 21590, bzw. erfordert eine Anpassung der Hilfsbrücken<br />
mit Stahlverstärkungen.<br />
Weiche 12<br />
Sie kann nur während maximal 5 Monaten auf diese Weiche verzichtet werden. Das bedingt eine<br />
bauseitige Anpassung der HBR. Im Spitzenbereich der Weiche 12, die aber nach dem Ausbau<br />
der Weiche auf ein Durchfahrtsgleis gewechselt werden muss.<br />
Hilfsbrücken<br />
Es wird eine Hilfsbrückenkette erstellt. Erschwerend ist der etappenweisse Ein– und Ausbau.<br />
Es müssen in dieser HBR-Kette lückenlose Gleise verlegt sein.<br />
Da die Brücken im Perronbereich liegen, muss eine Absturzsicherung in zwischen den Hilfsbrücken<br />
für die Dauer von 18 Monaten erstellt werden.<br />
Eine Durchfahrtsgeschwindigkeit von 100 Km/h bedingt eine Anpassung der Konstruktionshöhen<br />
der Hilfsbrücken. Demzufolge ist die Profilfreiheit des Bauwerkes spätestens im Bauprojekt<br />
zu überprüfen.<br />
Allenfalls muss ein Belastungstest erfolgen, wenn nicht der Nachweis eines bereits erfolgten<br />
Einbaus mit diesen Typen HBR erbracht werden kann.<br />
Es ist vorgesehen während des Ein – Ausbau’s der Hilfsbrücke und Änderungen an Gleisanlagen<br />
eine permanente Warnanlage mit Anbindung in die Zugsteuerung zu installieren.<br />
Langsamfahrtsignale<br />
Das Aufstellen und Betreiben von Langsamfahrtbeschränkungen gestaltet sich im Bahnhofbereich<br />
äusserst schwierig.<br />
Aus Sicherheitsgründen muss während den arbeitsbedingten Sperrungen für Oberbau- oder<br />
Hilfsbrückenarbeiten kurzfristig eine Geschwindigkeitsreduktionen (80 km/h) auf nicht gesperrten<br />
Nachbargleisen eingerichtet werden.<br />
Während des Einbau`s der HBR muss im betroffenen Gleis eine Geschwindigkeitsreduktion auf<br />
60 km/h eingerichtet werden, bis die Gleise lückenlos verschweisst sind.<br />
Intervall<br />
Intervalle müssen frühzeitig mit einem Vorlauf von 2 Jahren beim Betrieb der SBB angemeldet<br />
werden.<br />
Es kann pro Schicht nur jeweils eine HBR ein- bzw. ausgebaut werden.<br />
Alle Arbeiten müssen in Nachtpausen durchgeführt werden.<br />
Aus Sicht der heutigen Planung sind keine zusätzlichen Fachdienste vorgesehen.<br />
Gleise<br />
Die geometrische Lage von Gleis 3 muss vor Beginn der Fahrbahn- und Hilfsbrückenarbeiten<br />
angepasst werden.<br />
Das Gleis 38 wird nur temporär zurückgebaut. Die Weiche 12 wird während 5 Monaten ausgebaut.<br />
Schwellen<br />
Es muss eventuell eine Anpassung der Schwellentypen erfolgen im Übergang der Hilfsbrücken<br />
zum Gleis.<br />
<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 6/12
Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />
<strong>Vorprojekt</strong><br />
Geräte<br />
Folgende Geräte / Maschinen werden eingesetzt:<br />
Tm, Am, Kran 100 – 150 to, Kran 50 to, Bagger, Plattenvibrator, Handstopfgeräte, Stopfmaschine<br />
für Gleis und Weichen, Planier und Verdichtungsmaschine, Schleifzug für Gleise, div. Kleingeräte<br />
und Bahnwagen der Typen Xas 74, Fc, Xas 73 / 72, Res, Ks, Xas 52<br />
Abstellgleise<br />
Der Bedarf beträgt ca. 400 m.<br />
Depot<br />
Es muss ein Lagerplatz für das entfernte Gleis 38 vorhanden sein<br />
Für den Ein- und Ausbau der HBR muss ebenfalls ein Umschlagplatz zur Verfügung stehen. Für<br />
Arbeiten ausserhalb des Baustellenbereiches (Rüstplatz, Umladeplatz, etc.) muss mit temporärem<br />
Sicherheitswärter gearbeitet werden.<br />
4.4 Fahrstrom<br />
4.5 Kabel<br />
Fahrleitungs-Typ Gleis 1 – 3 R-FL 125<br />
Gleis 4 – 5 N-FL 100<br />
Neue Tragwerkstandorte Nr. 27 – 29<br />
Nr. 30 – 31<br />
Nr. 33 – 35<br />
Nr. 36 – 38 werden Anpassungen ausgeführt.<br />
Die alten Tragwerke mit Fundamenten werden zurückgebaut.<br />
Für die neuen Tragwerke werden neue Mastfundamente erstellt ( Siehe Situationsplan ).<br />
Der Tragwerkmast Nr. 30 benötigt ein Pfahlfundament.<br />
Der Weichenabzugmast und die Fahrleitung wird während der Bauzeit der Unterführung zurückgebaut<br />
und zum Ende der Bauzeit wieder in Betrieb gesetzt.<br />
Beim Tragwerk 30 – 31 wird ein provisorischer Fahrleitungsmast 30 zwischen die Gleise 1 – 2<br />
gestellt und später ein Mastfundament in den Treppenaufgang integriert und der provisorische<br />
Mast zwischen dem Gleis 1- 2 abgebrochen.<br />
Ein neuer Nebenschaltposten wird bei km 110.950 mit Sektoreinspeisungen gebaut.<br />
Der alte Nebenschaltposten mit den Sektoreinspeisungen wird abgebrochen.<br />
Die Sektionierungen der Längsauftrennungen bleibt bestehen.<br />
Die Umgehungsleitungen und Speiseleitungen von km 110.700 bis km 110.960 werden auf die<br />
neuen Tragwerke verlegt.<br />
Für die Bauzeit der Unterführung muss der Gleisstumpen 38 um 30 m verkürzt werden.<br />
Die Erdleitungen und Schienenrückleitungen werden nach dem SBB Handbuch ausgeführt.<br />
Für die Kostenangabe Fahrstrom ist auf der Basis von Totalsperrungen unter der Woche von<br />
5 Stunden ausgegangen.<br />
In den Kosten sind keine Fahrleitungsverschiebungen für Rammarbeiten enthalten.<br />
4.5.1 Kabeltrassen<br />
Allgemein<br />
Im Bereich der zukünftigen neuen Unterführung müssen alle bestehenden Kabeltrassen für den<br />
Ausbau abgebrochen werden. Der Perron muss aber jederzeit für die Kunden zugänglich sein.<br />
<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 7/12
Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />
<strong>Vorprojekt</strong><br />
4.5.2 Kabel<br />
Die bestehende Kabelquerung bei Km 110.900 liegt im Baubereich der Unterführung und muss<br />
ebenfalls abgebrochen werden. Als Ersatz wird bei Km 110.915 eine neue Rohrquerung mit einem<br />
Stahlrohr NW500 und vier innen liegenden Rohren PE150 erstellt.<br />
Die Kabeltrassen zu den P+R – Anlage müssen teilweise abgebrochen werden, diese werden<br />
entsprechend angepasst.<br />
Für das neue Signalfundament Km 110.950 müssen die Kabel verschoben werden. Zum neuen<br />
Signal bei Km 110.840 wird eine neue Gleisquerung ab dem Hausperron erstellt.<br />
Hausperron<br />
Im Hausperron besteht ein Rohr PE100. In diesem befindet sich ein Kabel welches ausgebaut<br />
werden kann. Damit kann das Rohr ohne Kabelbehinderung abgebrochen werden.<br />
Mittelperron<br />
Im Mittelperron werden alle SA – Kabel, Niederspannungs- und Fernmeldekabel geführt. Die<br />
Trassen bestehen auf ca. 30m aus fünf PE150 Rohren und auf 35m aus 3 Zementrohren<br />
NW200. Diese Rohre sind im heutigen Zustand bereits kapazitiv voll ausgelastet.<br />
Diese Rohrblöcke werden abgebrochen, die Kabel freigelegt und in 5 PE150 Schlitzrohre gelegt.<br />
Da die Kabelrohrblöcke an der Perronkante des Gleises 2 liegen, müssen diese während der<br />
Arbeiten durch den Bauunternehmer laufend an der provisorischen Perronkante gesichert werden.<br />
Damit diese Kabel während der Bauzeit geschützt am Ort belassen werden können muss<br />
ebenfalls durch den Bauunternehmer ein Larsenprofil verlegt und die provisorische Perronkante<br />
angepasst werden. In dieser Lage können die Bauarbeiten an der Unterführung ausgeführt werden.<br />
Anhand der Bauphasen muss dieser Schutz entsprechend angepasst werden.<br />
Im Mittelperron werden für die neue Lage der Kabel ein Rohrblock mit 5 PE-Rohren NW150 verlegt.<br />
Seite <strong>Bern</strong> und Thun müssen Anpassungen an die bestehenden Kabeltrassen erstellt werden<br />
Allgemein<br />
Im Bereich der zukünftigen neuen Unterführung müssen alle bestehenden Kabeltrassen für den<br />
Ausbau der Unterführung abgebrochen werden.<br />
Hausperron<br />
In diesem befindet sich das Beleuchtungskabel zum Mast 29A. Dieses kann vorgängig ausgebaut<br />
werden. Für dieses Kabel wird ein neuer Rohrblock vom Bahnhofsgebäude zum Mast neu<br />
erstellt und die Beleuchtung neu angeschlossen. Diese Kabeltrasse wird nach dem Bau der Unterführung<br />
ergänzt damit auch die Erdungsseile und die P+R – Anlage neu erschlossen werden<br />
können.<br />
Mittelperron<br />
Im Mittelperron werden alle SA–Kabel, Niederspannungs- und Fernmeldekabel geführt, insgesamt<br />
ca. 30 Kabel. Diese Kabel werden freigelegt, in Schlitzrohre verlegt und einem Larsenprofil<br />
geschützt. Diese Kabel können aus ihrer heutigen Lage um maximal 20 cm seitlich verschoben<br />
werden.<br />
Stellwerkkabel:<br />
Die Stellwerkkabel werden ergänzt und entsprechend zu den neuen Verbrauchern geführt. Der<br />
KV 8 und der KRK 81 müssen versetzt werden. Diese werden mit neuen Kabeln erschlossen.<br />
Fernmeldekabel:<br />
Die FSK Muffe am Ende des Mittelperrons muss verschoben werden, das Kabel wird ab AG<br />
zum neuen Standort verlegt.<br />
Die Verbraucher auf dem Mittelperron werden gem. den Angaben der Fachdienste Architektur<br />
und Technische Ausrüstung AR/TA geliefert, verlegt und an den Verbrauchern angeschlossen.<br />
Niederspannungskabel:<br />
Die Verbraucher auf dem Mittelperron werden gem. den Angaben AR/TA geliefert, verlegt und<br />
an den Verbrauchern angeschlossen.<br />
Die Kabel zum P+R werden neu organisiert.<br />
<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 8/12
Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />
<strong>Vorprojekt</strong><br />
4.6 Stellwerk und Leittechnik<br />
Durch den Ausbau der Strassenunterführung müssen die SA-Elemente aus dem Perimeter des<br />
Ausbaus mindestens 5m entfernt werden. Im Perimeter des Ausbaus befinden sich die Signale<br />
E1, E2 und die Weiche 12, welche versetzt werden müssen. Das Versetzen dieser SA-Elemente<br />
wird in mehreren Phasen abgewickelt, weil die Weiche 12 nur für fünf Monate ausgebaut werden<br />
darf.<br />
Für die ersten drei Bauphasen werden die Signale PG*1E1, P*2E2 inklusive Zwergsignale und<br />
Euro-Balisen versetzt, damit sie sich ausserhalb der Baugrube befinden. Der Isolierabschnitt<br />
(Weichenspitze) bei der Weiche 12 wird dadurch länger (> 6m). Deshalb wird während der ganzen<br />
Bauzeit bei Einfahrten von <strong>Bern</strong> ins Gleis 1 zusätzlich der Isolierabschnitt der Weiche 12 auf<br />
frei geprüft. Die Signaldistanz vom Signal 4B/4C zum Signal E1 beträgt während der Bauzeit<br />
740m. Gemäss Kompendium muss die Signaldistanz >750m betragen. Es wurde deshalb eine<br />
Ausnahmebewilligung beantragt, welche noch nicht bewilligt ist. Die Zugbeeinflussungsdaten<br />
(Zub-Daten) werden am Signal E*305 4B für die Signale E1 und E2 angepasst. Der KV8 und der<br />
KRK81 müssen ebenfalls versetzt werden. Diese Arbeiten haben zur Folge, dass die Innen- und<br />
Aussenanlage angepasst werden müssen. Die Perronlänge, welche durch das Versetzen des<br />
Signals E1 während der Bauphase verloren geht, wird von der Abteilung Tiefbau SBB mit einer<br />
provisorischen Perronverlängerung Richtung <strong>Bern</strong> garantiert.<br />
Für die Bauphasen 4 und 5 wird die Weiche 12 entfernt. Damit während der Bauzeit eine Rangierlok<br />
noch über die Weiche 14 abkreuzen kann, wird ein Prellbock montiert. Aus diesem<br />
Grund wird ein Zwergsignal 37A und ein Schienenkontakt SK14 nachgebaut. In der Innenanlage<br />
bleibt die Weiche 12 bestehen und auf links verschlossen. Das Hauptsignal F47 kann während<br />
dieser Zeit nur als Zielsignal benützt werden. Beim Signal P*2E2 wird ein Gegenzwerg 42B<br />
nachgebaut. Diese Arbeiten haben zur Folge, dass die Innen- und Aussenanlage sowie die Leittechnik<br />
angepasst werden müssen.<br />
Nach zirka fünf Monaten wird die Weiche 12 wieder eingebaut. Der Prellbock, das Zwergsignal<br />
37A und der Schienenkontakt SK 14 werden ausgebaut. Diese Arbeiten haben zur Folge, dass<br />
die Innen- und Aussenanlage sowie die Leittechnik angepasst werden müssen.<br />
In der Bauphase 7 (Endzustand) wird das Signal PG*1E1 wieder an den alten Standort zurück<br />
versetzt. Die Gewährleistung respektive die Machbarkeit für das Signalfundament des neuen<br />
Signals E1 auf der neuen Strassenunterführung muss gegeben sein. Dadurch kann die Signaldistanz<br />
von mindestens 750 Meter gemäss Kompendium wieder eingehalten werden. Auch der<br />
verlängerte Gleisabschnitt bei der Weichenspitze der Weiche 12 wird eliminiert und deshalb wird<br />
der Abschnitt der Weiche 12 auch nicht mehr auf frei geprüft bei Einfahrten von <strong>Bern</strong> ins Gleis 1.<br />
Die Zub-Daten werden am Signal E*305 4B für das Signal E1 angepasst. Diese Arbeiten haben<br />
zur Folge, dass die Innen- und Aussenanlage mehrfach angepasst werden muss.<br />
Die permanente Warnanlage (PWA) muss aufgrund der neuen Signalstandorte und längeren<br />
Isolierabschnitten angepasst werden.<br />
Risiken:<br />
- Wenn die Ausnahmebewilligung von der SIOP für die Signaldistanz (kleiner 750m) nicht bewilligt<br />
wird, muss an den Signalen 3B, 3P Euro-Balisen (Zub-Funktion) nachgebaut werden. Die<br />
Mehrkosten belaufen sich auf zirka 80'000 CHF.<br />
- Wenn die Ausnahmebewilligung für den verlängerten Isolierabschnitt bei der Weichenspitze<br />
der Weiche 12 nicht bewilligt wird, muss die Situation neu beurteilt werden.<br />
Chance:<br />
Synergien könnten eventuell bei der ILTIS-Inbetriebnahme genutzt werden, wobei die Inbetriebnahme<br />
von den Bauphasen abhängig ist.<br />
4.7 Bahnzugang / Architektur<br />
Kundenströme<br />
Den Berechnungen zur Dimensionierung der Publikumsanlagen liegen Zählungen während der<br />
<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 9/12
Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />
<strong>Vorprojekt</strong><br />
Hauptverkehrszeiten (HVZ) vor Ort vom 3.3.2010, sowie Zählungen der Ein- und Aussteiger der<br />
Spitzenzüge 2008 durch die BLS und die prognostizierte Zunahme der Bahnkunden gemäss<br />
Nachfrageprognose 2030 des Kanton <strong>Bern</strong> zu Grunde. Die Berechnungen sowie eine Begehung<br />
vor Ort mit Vertreter des BAV am 26.5.2010 haben ergeben, dass für die Erschliessung der<br />
künftigen, attraktiven Umsteigebeziehung auf das <strong>Tram</strong> und die Busse sowie die Haupterschliessung<br />
in das Dorf, aus Kapazitäts- und Sicherheitsgründen von 2 Treppen im Bereich der<br />
geplanten, erweiterten Unterführung pro Perron ausgegangen werden muss.<br />
Die Breiten der neuen Treppen wurden mit je 2.0m angenommen. Das genaue Mass und die<br />
Lage Bedarf der Zustimmung des BAV im Plangenehmigungsverfahren.<br />
Der Schwerpunkt des Bahnzuganges wird sich deshalb sicherlich neu noch stärker zur Unterführung<br />
<strong>Bern</strong>strasse hin verlagern. Der bestehende Zugang beim Aufnahmegebäude hat weiterhin<br />
seine Berechtigung für die Bahnumsteiger sowie zur Erschliessung der Velo- und Autoabstellplätze<br />
und der angrenzenden Quartiere.<br />
Perrondach<br />
Die Treppen- und Aufzugsanlagen sowie künftige Warte- und Informationsbereiche sind mit einem<br />
normierten Perrondach überdacht. Die notwendigen Fundamente sind beim Ingenieurbau<br />
eingerechnet. Die Länge des Perrondachs beträgt ca. 67m.<br />
Perronmöblierung und Kundeninformation<br />
Der Perron ist mit den standardisierten Sitzbänken und Abfalleimern sowie den statischen Informationselementen<br />
beim jeweiligen Zugang und zusätzlich mit der bestehenden dynamischen<br />
Anzeige (FIA) unter dem Perrondach ausgestattet. Im Weiteren wird der Perron sowie die Zu-<br />
und Abgänge mit dem Fahrgastinformationssystem (FIS) beschriftet.<br />
Einhaltung BehiG<br />
Der behindertengerechte Zugang auf der Perron wird über den neuen Aufzug sichergestellt. Die<br />
Perronerhöhung auf 55cm ab SOK ermöglicht ein Eintreten in das entsprechende Rollmaterial.<br />
Der Perron wird mit den notwendigen taktilen Sicherheitslinien und Aufmerksamkeitsfelder ausgerüstet.<br />
4.8 Technische Ausrüstung<br />
Nicht enthalten in den Kosten sind Baumeisterarbeiten, Kabelanlagen im Terrain, insbesondere<br />
die Elektro- und Telefonzuleitung für den Personenaufzug, Entwässerung Liftschacht. In der Unterführung<br />
<strong>Bern</strong>strasse sind zur Zeit keine technischen Anlagen wie Abfahrtsmonitor, Billetautomat,<br />
etc. vorgesehen.<br />
Vorgesehen ist ein Personenaufzug inkl. Liftgerüst für max. 1000kg/13Personen über eine Hubhöhe<br />
von 7m mit 2 Haltestellen à je einer Türe.<br />
Auf dem Perron wird ein Perronanschlusskasten (PAK) erstellt mit der Elektroverteilung für die<br />
Perronausrüstung.<br />
Für die Beleuchtung wird ein Kandelaber gestellt und das Perrondach mit den Standardleuchten<br />
ausgerüstet, die Treppen erhalten eine Stufenbeleuchtung.<br />
Die Beschallung erfolgt ab dem Perrondach und dem Kandelaber.<br />
Die Fahrgastinformationsanlage (FIA), wird vom Mast 28B an das Perrondach versetzt.<br />
Die Stationsanschrift wird vom Mast 31 an die Stirnseite des Perrondachs versetzt.<br />
Der Entwerter wird vom Mast 31 an die Stirnseite des neuen PAK versetzt.<br />
Rückgebaut werden die Gleisfeldleuchten über dem Mittelperron im Projektperimeter.<br />
4.9 132 KV Übertragungsleitung<br />
Das Projekt <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong>, SU <strong>Bern</strong>strasse tangiert die 132 kV Übertragungsleitung <strong>Bern</strong> –<br />
Thun von SBB Energie. Durch die Verbreiterung der Unterführung muss der darüberliegende<br />
Mast Nr. 14 verschoben werden.<br />
Insgesamt wurden für die Mastverschiebung folgende 3 Varianten untersucht:<br />
a. Var.1; Verschiebung innerhalb Leitungsachse von Mast 14 um 40 m in Richtung Mast<br />
13 (Richtung <strong>Bern</strong>) -> CHF 425'000,-<br />
b. Var.2; Verschiebung von Mast 14 ausserhalb Leitungsachse westlich von Perron 1 -<br />
> CHF 450'000,-<br />
c. Var.3; Provisorische Verschiebung von Mast 14 mit Rückversetzung an alten Standort<br />
-> CHF 640'000,-<br />
<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 10/12
Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />
<strong>Vorprojekt</strong><br />
Die Variante 1 ist die Kostengünstigste Variante und somit wird für die Ausarbeitung des Bauprojektes<br />
nur diese Variante weiterverfolgt. Der Mast 14 wird innerhalb der Leitungsachse um<br />
ca. 40 m in Richtung <strong>Bern</strong> gegen Mast 13 verschoben. Der neue Mast kommt ebenfalls auf der<br />
Perronanlage zu stehen, wird aber neu als schlanker Betonmast ausgeführt. Somit stellt dieser<br />
neu ein kleineres Hindernis dar als es der alte Mast bisher war. Durch die Verschiebung um 40<br />
m in Richtung Mast 13 muss dieser gemäss Mastkatalog ebenfalls ersetzt werden. Dadurch<br />
dass 2 Maste verschoben werden müssen, erhält diese Leitung gemäss Verordnung über die<br />
nichtionisierende Strahlung (NISV) den Status einer neuen Anlage. Bei einer neuen Anlage darf<br />
der Anlagengrenzwert bei Orte mit empfindlicher Nutzung (OMEN = Wohngebäude, Gebäude<br />
mit ständigen Arbeitsplätzen, etc.) nicht überschritten werden. Bei dieser Leitungsverschiebung<br />
kann der Anlagengrenzwert beim bestehenden Bahnhofsgebäude (OMEN) nicht eingehalten<br />
werden.<br />
Dieser Umstand wird bei der Ausarbeitung des Bauprojektes tiefer untersucht. Gemäss Mastkatalog<br />
sind alle Masten inklusive Fahrleitung dimensioniert. Beim bestehenden Mast 13 ist zum<br />
heutigen Zeitpunkt keine Fahrleitung montiert, so dass dieser noch gewisse Reserven ausweisst.<br />
Wenn der Mast 13 nicht ersetzt werden muss, dann gilt gemäss NISV die Verschiebung<br />
von Mast 14 (1 Mast) als Änderung einer alten Anlage und die NISV wird eingehalten. Als weitere<br />
Option kann der Mast 13 verstärkt werden damit diese Verschiebung als Änderung einer alten<br />
Anlage gilt.<br />
4.10 Landerwerb<br />
Art und Umfang des Landerwerbs sind vom Auftraggeber (AöV Kanton <strong>Bern</strong>) zu bestimmen und<br />
durchzuführen.<br />
4.11 Umwelt<br />
Der Verfahrensführer ist das AöV des Kantons <strong>Bern</strong>. Die SBB ist bereit bei den umweltrelevanten<br />
Themen mitzuarbeiten, wenn dies vom Auftraggeber gewünscht wird. Kosten hierfür sind jedoch<br />
nicht berücksichtigt.<br />
4.12 Hilfsbrücken<br />
Kalkulation:<br />
Die Kostenermittlung erfolgte in 3 Modulen:<br />
Modul 1: In diesem Modul sind die allgemeinen Kosten erfasst, die sowohl bei Modul 2 als auch<br />
bei Modul 3 gleichermassen anfallen.<br />
� Miete von 10 Hilfsbrücken und 5 Hilfsbrückenjoche (Lasttürme) für die Bauzeit von 21 Monaten )<br />
� Vermessungstechnische Überwachung der Hilfsbrücken<br />
� 2 Messzugfahrten (eine Messreihe dauert 3 Tage mit einem Spezialzug)<br />
Modul 2: Verstärkung bestehender Hilfsbrücken<br />
� Verstärkung von bestehenden 15 Hilfsbrücken (gemäss Plan TRB-TP4-31-030-902), sofern diese<br />
verfügbar sind.<br />
� Bereitstellung und Transporte (nach und vor Ostermundigen)<br />
� Statik und Zulassungen beim BAV<br />
Modul 3: Neubau von Hilfsbrücken<br />
� Neubau von 6 Hilfsbrücken gemäss Vorschlag SBB<br />
� Bereitstellung und Transporte (nach und vor Ostermundigen)<br />
� Statik und Zulassungen beim BAV<br />
Technik:<br />
Die Vormontage der Hilfsbrücken (HBR) mit Hilfsschienen muss im Hilfsbrückendepot erfolgen,<br />
damit keine Verzögerungen beim Einbau der HBR das Zeitfenster beschränken. Die Hilfsbrücken<br />
im Gleis 3 liegen in einem Radius 1600m.<br />
Die HBR sind unter Berücksichtigung der Gleisüberhöhung vorzumontieren.<br />
<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 11/12
Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />
<strong>Vorprojekt</strong><br />
Auf die Verlade- und Transportrichtung der Hilfsbrücken ist besonderes zu achten.<br />
4.13 Sicherheit<br />
Sicherheitskosten für alle von der SBB geplanten Massnahmen sind in der Kalkulation berücksichtigt.<br />
Weiterhin ist mit einem geschätzten Betrag von CHF 100'000,- für Sicherheitsleitungen,<br />
die nicht die Fachdienst der SBB benötigt werden. Dies ist z.B. as Erstellen von Sicherheitsdispositiven<br />
für die Ausschaltung der Fahrleitung bei Rammarbeiten für den Verbau, die vermessungstechnische<br />
Nachkontrolle von Masten nach Rammarbeiten sowie die dafür notwendigen<br />
Sicherheitsinstruktionen für das Personal vor Ort und Teilnahme an Projektbesprechungen<br />
bei Bedarf. Der Betrag ist ein Schätzwert auf Basis vergleichbarer Objekte, die Abrechnung erfolgt<br />
nach tatsächlichem Aufwand.<br />
5 Baurealisierung und Bauphasen<br />
Das mit der Planung beauftragte Büro dsp hat einen Bauetappenplan mit 7 Bauetappen erstellt.<br />
Für den Umbau der SBB-Anlage hat die SBB auf dieser Basis einen eigenen Bauphasenplan<br />
erstellt.<br />
6 Kosten<br />
Die Kosten belaufen sich auf ca. CHF 20.3 Mio. (unterer Wert) (siehe Beilage)<br />
7 Termine<br />
Die Termine sind abhängig von der Projektierung, Planung und des Ausführungsphasen des<br />
Gesamtprojekts. Die Ausführung ist nach Aussage des Kanton <strong>Bern</strong> für 2015/16 geplant.<br />
Beilagen<br />
- Bauphasenpläne für Leistungen an den SBB-Anlagen<br />
- Kostenaufstellung<br />
<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 12/12
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN PLÄNE<br />
II. PLÄNE<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN PLÄNE<br />
Dossier: 1 2 3 4 5<br />
<strong>Technischer</strong> <strong>Bericht</strong> x<br />
Kostenschätzung x<br />
Übersicht Planeinteilung 1:12`000 x<br />
Situation <strong>Tram</strong>- und Strassenbau<br />
31-000-002-A Fahrleitungskonzept 1:5`000 x<br />
31-000-003-A Betriebskonzept 1:5`000 x<br />
31-010-011-B Viktoriaplatz 1:500 x<br />
31-010-012-B Viktoriaplatz – Ostermundigenstrasse 1:500 x<br />
31-020-011-B Ostermundigenstrasse – <strong>Bern</strong>strasse 1:500 x<br />
31-020-012-B Pulverweg 1:500 x<br />
31-030-011-B <strong>Bern</strong>strasse – Dreiegg 1:500 x<br />
31-040-011-B Dreiegg – Rütiweg 1:500 x<br />
Situation Gestaltung<br />
31-000-101-A Allee / Baumbilanz Abschnitt Gemeinde <strong>Bern</strong> 1:2`000 x<br />
31-010-111-B Viktoriaplatz 1:500 x<br />
31-010-112-B Viktoriaplatz – Ostermundigenstrasse 1:500 x<br />
31-020-111-B Ostermundigenstrasse – <strong>Bern</strong>strasse 1:500 x<br />
31-020-112-B Pulverweg 1:500 x<br />
31-030-111-B <strong>Bern</strong>strasse – Dreiegg 1:500 x<br />
31-040-111-B Dreiegg – Rütiweg 1:500 x<br />
Situation Landerwerb<br />
31-010-311-A Viktoriaplatz 1:500 x<br />
31-010-312-A Viktoriaplatz – Ostermundigenstrasse 1:500 x<br />
31-020-311-A Ostermundigenstrasse – <strong>Bern</strong>strasse 1:500 x<br />
31-020-312-A Pulverweg 1:500 x<br />
31-030-311-A <strong>Bern</strong>strasse – Dreiegg 1:500 x<br />
31-040-311-A Dreiegg – Rütiweg 1:500 x<br />
Längenprofile<br />
31-010-511-A Viktoriaplatz – Ostermundigenstrasse 1:1`000/100 x<br />
31-010-512-A Viktoriaplatz 1:1`000/100 x<br />
31-020-511-A Ostermundigenstrasse – <strong>Bern</strong>strasse 1:1`000/100 x<br />
31-020-512-A Pulverweg 1:1`000/100 x<br />
31-030-511-A <strong>Bern</strong>strasse – Dreiegg 1:1`000/100 x<br />
31-030-512-A Unterführung SBB / Swisscom 1:500/50 x<br />
31-040-511-A Dreiegg – Rütiweg 1:1`000/100 x<br />
31-040-512-A Schlaufe Rütiweg – <strong>Bern</strong>strasse 1:1`000/100 x<br />
Normprofil<br />
31-000-600 Normprofil 1:50 x<br />
Querprofile<br />
31-000-701-A <strong>Bern</strong> 1:100 x<br />
31-000-702-A Ostermundigen 1:100 x<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG
PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />
TRAM REGION BERN PLÄNE<br />
Dossier: 1 2 3 4 5<br />
Situation Werkleitungen<br />
31-010-201-B Moserstrasse 1:200 x<br />
31-010-202-B Viktoriaplatz – Knoten Blumenbergstrasse 1:200 x<br />
31-010-203-B Knoten Blumenbergstrasse – Knoten Rosengarten 1:200 x<br />
31-010-204-B Knoten Rosengarten – Knoten Laubegg 1:200 x<br />
31-020-201-B Knoten Laubegg – Galgenfeld 1:200 x<br />
31-020-202-B Galgenfeld – Brücke A6 1:200 x<br />
31-020-203-B Pulverweg 1:200 x<br />
31-020-204-B Brücke A6 – Libellenweg 1:200 x<br />
31-020-205-B Libellenweg – Waldeck 1:200 x<br />
31-030-201-B Waldeck – Knoten Schermenweg 1:200 x<br />
31-030-202-B Unterführung SBB 1:200 x<br />
31-030-203-B Bahnhofstrasse – Dreiegg 1:200 x<br />
31-030-204-B Dreiegg 1:200 x<br />
31-040-201-B Dreiegg – Wegmühlegässli 1:200 x<br />
31-040-202-B Wegmühlegässli – Knoten Schiessplatzweg 1:200 x<br />
31-040-203-B Knoten Schiessplatzweg – Haltestelle Sportplatzweg 1:200 x<br />
31-040-204-B Haltestelle Sportplatzweg – Rütiweg 1:200 x<br />
Regelprofil<br />
31-000-650 Regelprofil 1:50 x<br />
Objektpläne<br />
31-020-901 Brücke über A6 x<br />
31-030-901 Unterführung 1:100/200 x<br />
31-030-902 Unterführung 1:100/200 x<br />
Analysepläne (aktuelle Katasterpläne – historische Flurpläne)<br />
31-010-911 Viktoriastrasse – Laubeggstrasse 1:1`000 x<br />
31-020-911 Ostermundigenstrasse 1:1`000 x<br />
31-030-911 <strong>Bern</strong>strasse – Dreiegg 1:1`000 x<br />
31-040-911 Dreiegg Rütiweg 1:1`000 x<br />
Situation Kostenteiler / <strong>Tram</strong>- und Strassenbau<br />
31-010-411 Viktoriaplatz 1:500 x<br />
31-010-412 Viktoriaplatz – Ostermundigenstrasse 1:500 x<br />
31-020-411 Ostermundigenstrasse – <strong>Bern</strong>strasse 1:500 x<br />
31-020-412 Pulverweg 1:500 x<br />
31-030-411 <strong>Bern</strong>strasse – Dreiegg 1:500 x<br />
31-040-411 Dreiegg – Rütiweg 1:500 x<br />
Variantenstudium x<br />
Situation Kostenteiler / Werkleitungen x x<br />
BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG