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Technischer Bericht Vorprojekt Teilprojekt 4 - Tram Region Bern

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<strong>Technischer</strong> <strong>Bericht</strong> <strong>Vorprojekt</strong><br />

<strong>Teilprojekt</strong> 4 Ostermundigen<br />

29. Oktober 2010<br />

B+S AG<br />

Muristrasse 60, 3000 <strong>Bern</strong> 31<br />

Dsp Ingenieure + Planer AG<br />

Stationsstrasse 20, 8606 Greifensee<br />

Moeri + Partner AG<br />

Marktgasse 19, 3000 <strong>Bern</strong> 7<br />

Rykart Architekten AG<br />

Feldstrasse 30, 3073 Gümligen


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN IMPRESSUM<br />

Impressum<br />

Projektverfasser: B+S AG<br />

Muristrasse 60<br />

Postfach<br />

3000 <strong>Bern</strong> 31<br />

Projektleiter: W. Schaufelberger<br />

031 356 80 03<br />

w.schaufelberger@bs-ing.ch<br />

<strong>Bericht</strong>sverfasser: Projektteam TP 4<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN ÄNDERUNGSVERZEICHNIS<br />

Änderungsnachweis<br />

Version Datum Bezeichnung der Änderungen Verteiler<br />

1 30.7.2010 Entwurf TP4 / GPT<br />

2 12.10.2010 Überarbeitung TP4 / GPT<br />

3 29.10.2010 definitive Version TP 4 / GPT<br />

4<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN ÜBERSICHT UND EINFÜHRUNG<br />

Übersicht und Einführung<br />

Der vorliegende technische <strong>Bericht</strong> zeigt die Arbeiten im <strong>Teilprojekt</strong> 4 für die Projektphasen<br />

Vorstudie (SIA 21) und <strong>Vorprojekt</strong> (SIA 31).<br />

Abbildung 1 zeigt, wie sich der <strong>Bericht</strong> in die anderen Dokumentationen einordnet. Für die<br />

übergeordneten Informationen zum Projekt sei auf den zusammenfassenden Schlussbericht<br />

verwiesen.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN ÜBERSICHT UND EINFÜHRUNG<br />

Abbildung 1: Einordnung des vorliegenden <strong>Bericht</strong>s<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zusammenfassung<br />

Allgemeines<br />

Der 4.3 km lange Abschnitt des <strong>Teilprojekt</strong>es 4 erstreckt sich vom Viktoriaplatz (Anschluss<br />

an bestehende <strong>Tram</strong>linie 9) bis zum Rütiweg (Knoten Schiessplatzweg), wo sich die<br />

Perimetergrenze zum <strong>Teilprojekt</strong> 5 befindet.<br />

Räumlich lässt sich das Projekt in drei Abschnitte teilen:<br />

• Viktoriaplatz – Knoten Laubeggstrasse<br />

• Ostermundigenstrasse bis Waldeck (Gemeindegrenze <strong>Bern</strong> - Ostermundigen)<br />

• <strong>Bern</strong>strasse (Gemeinde Ostermundigen)<br />

Zur Bearbeitung und zum umfangreichen Studium von lokalen Varianten wurde eine weitere<br />

Unterteilung in Einzelelemente vorgenommen, auf welcher Basis auch der Projektbeschrieb<br />

aufgebaut ist. Das ganze Variantenstudium ist wegen seines grossen Umfangs separat in<br />

Dossier 3 erläutert.<br />

Betriebs- und Haltestellenkonzept<br />

Bedingt durch die Platzverhältnisse stand schon bald fest, dass auf der Strecke Viktoriaplatz<br />

– Knoten Rosengarten und Waldeck – Rütiweg ein sinnvolles Eigentrassee nicht realisierbar<br />

ist und sich die Möglichkeit verschiedener Betriebskonzepte lediglich lokal und in geringer<br />

Form variieren lässt. Für den Abschnitt Knoten Rosengarten – Waldeck hingegen wurden<br />

verschiedene Konzepte eingehend studiert:<br />

• Konsequentes Eigentrassee in Seitenlage<br />

• Eigentrassee einseitig vor Knotenzuläufen<br />

• Konsequenter Mischverkehr<br />

• Eigentrassee in Mittellage<br />

Aus Gründen der Betriebsstabilität und des Strassenraumes fiel der Entscheid schliesslich<br />

zu Gunsten eines „Eigentrassees in Mittellage“ im Abschnitt Knoten Pulverweg – Waldeck<br />

und „Einseitiges Eigentrassee in den Knotenzuläufen“ im Abschnitt Knoten Rosengarten –<br />

Knoten Pulverweg.<br />

Das Haltestellenkonzept, für welches ebenfalls Alternativen mit gleichmässigerer Verteilung<br />

der Haltestellendistanzen geprüft, aber verworfen wurden, basiert auf der heutigen Situation,<br />

adaptiert für den <strong>Tram</strong>betrieb. Die anfangs zur Aufhebung vorgesehene Haltestelle Salem<br />

bleibt weiterhin bestehen.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die Strecke zwischen Viktoriaplatz und Waldeck ist grösstenteils von Bäumen und Alleen<br />

gesäumt. Diese zu erhalten war wichtiger Bestandteil der Projektierung. Es zeigte sich, dass<br />

die einzelnen Bäume über weite Teile nicht nachhaltig erhalten werden können. Sie werden<br />

entweder an gleicher Stelle oder bei aufgeweitetem Alleequerschnitt zurückversetzt in<br />

gleichem Umfang ersetzt. Durch das Weiterziehen der Allee bis zum Knoten Rosengarten im<br />

Bereich Schönburg ergibt sich sogar eine positive Baumbilanz. Gründe für den notwendigen<br />

Ersatz sind einerseits die Bauarbeiten (und die damit verbundene Gefahr der Verletzung von<br />

Kronen und Wurzeln, was einen nachhaltigen Erhalt der Bäume stark gefährden würde) und<br />

der mancherorts zu geringe Strassenquerschnittsbreite.<br />

Projektbeschrieb<br />

Auf dem historisch bedeutenden, sehr zurückhaltend zu gestaltenden Viktoriaplatz herrscht<br />

neu Kreisverkehr, was die Verkehrssicherheit erhöht und die Vortrittsberechtigungen klärt.<br />

Der Charakter der Viktoriastrasse bleibt erhalten, die Neupflanzung der Bäume erfolgt an<br />

den heutigen Standorten, zudem werden Lücken in den Baumreihen geschlossen.<br />

Die in beide Richtungen überholbare Haltestelle Schönburg erhält durch Verschieben der<br />

Halteorte, Abbruch des heutigen Vordachs und der Unterführung sowie Pflanzen von<br />

Alleebäumen bis zum Knoten Rosengarten ein neues Gesicht. Auf der Laubeggstrasse<br />

verkehren die <strong>Tram</strong>s im Knotenzulauf auf einem Eigentrassee.<br />

Während am Laubeggstutz das stadtwärts fahrende <strong>Tram</strong> auf einem Eigentrassee verkehrt,<br />

verhält es sich vor dem Knoten Pulverweg genau umgekehrt. Am zu einem Kreisel<br />

umzubauende Knoten Pulverweg zweigen die Dienstgleis zum Depot Mingerstrasse ab.<br />

Entlang dem Schosshaldenfriedhof verkehren die <strong>Tram</strong>s auf Eigentrassee in Mittellage, die<br />

Parkierung und Erschliessung des angrenzenden Quartiers muss platzbedingt teilweise neu<br />

organisiert werden.<br />

Ab dem zum Kreisel umgebauten Knoten Waldeck verkehren die <strong>Tram</strong>s durch<br />

Ostermundigen im Mischverkehr. Als prägendes Element zieht sich ein Mehrzeckstreifen,<br />

worauf auch die Fahrleitungsmasten platziert sind, durch den ganzen Ort.<br />

Am Bahnhof Ostermundigen und am Dreiegg entstehen Haltestellen seitlich ausserhalb der<br />

Fahrbahn. Die komplette Umgestaltung der Bahnunterführung (Aufweitung, Verknüpfung<br />

<strong>Tram</strong>-Bus-Bahn) und des Dreieggs wertet das Zentrum von Ostermundigen auf.<br />

Die stadtwärts überholbare Haltestelle „Wegmühlegässli“ erfordert eine Umplatzierung<br />

zahlreicher Parkplätze und eine Neugestaltung der Vorplätze und Einfahrten.<br />

Nach der Haltestelle „Sportplatzweg“ zweigt das stadtauswärts führend Gleis von der<br />

Strasse ab, führt entlang dem Sportplatz und dem Schiessplatzweg Richtung Rüti. Hier<br />

befindet sich die Schnittstelle zum TP 5. Das Gleis stadteinwärts folgt dem Strassenverlauf<br />

von <strong>Bern</strong>strasse und Rütiweg. Diese getrennte Linienführung ist gleichzeitig auch als<br />

Wendeschlaufe nutzbar.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 1<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Vorgehen, Methodik und Meilensteine 3<br />

1.1 Vorgehen 3<br />

1.2 Methodik 5<br />

1.3 Meilensteine 5<br />

1.4 Übersicht Projektperimeter 5<br />

2. Analyse 6<br />

2.1 Rahmenbedingungen Gestaltung/Städtebau 6<br />

2.2 Ist-Zustand Stadtraum/Ortsbild 16<br />

2.3 Ist-Zustand Verkehr 20<br />

2.4 Schnittstellen zu anderen Teil- und Drittprojekten 23<br />

3. Prognose 31<br />

3.1 Prognose Stadtentwicklung/Siedlung 31<br />

3.2 Künftiger Zustand Verkehr 31<br />

4. Variantenuntersuchung (Zusammenfassung) 35<br />

4.1 Betriebs- und Haltestellenkonzept 35<br />

4.2 Einzelelemente 36<br />

5. Projektbeschrieb 42<br />

5.1 Betriebs- und Gestaltungskonzept 42<br />

5.2 Beschrieb der Streckenabschnitte 51<br />

5.3 Beschrieb der Projektelemente 53<br />

5.4 Fahrleitungsprojekt 110<br />

5.5 Werkleitungen, Entwässerung 110<br />

5.6 Kunstbauten 112<br />

6. Spezialthemen 117<br />

6.1 Landerwerb 117<br />

6.2 Inkonvenienzen 117<br />

6.3 Rodungen 117<br />

6.4 Abzubrechende und zu entschädigende Hochbauten 118<br />

7. Kostenschätzung 119<br />

8. Pendenzen nächste Bearbeitungsstufe 121<br />

8.1 Gesamtprojekt 121<br />

8.2 Viktoriaplatz 122<br />

8.3 Viktoriastrasse 123<br />

8.4 Knoten Rosengarten 123<br />

8.5 Laubeggstrasse 124<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 2<br />

8.6 Laubeggstutz 124<br />

8.7 Baumgarten 124<br />

8.8 Brücke A6 125<br />

8.9 Schosshaldenfriedhof 125<br />

8.10 Gewerbegebiet Galgenfeld 125<br />

8.11 Waldegg 125<br />

8.12 Unterführung SBB 126<br />

8.13 Unterführung SBB - Dreiegg 126<br />

8.14 Dreiegg 126<br />

8.15 Dreiegg - Wegmühlegässli 126<br />

8.16 Wegmühlegässli 127<br />

8.17 Wegmühlegässli - Grube 127<br />

8.18 Grube – Rütiweg 127<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 3<br />

1. Vorgehen, Methodik und Meilensteine<br />

1.1 Vorgehen<br />

Die Länge der Strecke wie auch die Aufteilung auf mehrere Projektbearbeiter machte die<br />

Zerlegung in einzelne Projektelemente unumgänglich. Auch die Projektdiskussion und Bewertung<br />

musste in erster Linie einer objektorientierten Ordnung folgen. Die Einteilung der<br />

Objekte folgte mit wenigen Ausnahmen von Beginn weg den in Kapitel 5.3 beschriebenen<br />

Elementen. Die Einteilung der Projektelemente ist in Abb. 1-1 dargestellt.<br />

Bei dieser Methodik ist es wichtig, die Gesamtsicht nicht aus den Augen zu verlieren. Die<br />

Analyse und vor allem die Entwurfsarbeit selbst zeigten bald, dass der Projektperimeter drei<br />

charakteristische grössere Abschnitte aufwies, welche bezüglich Lösung für den Strassenraum<br />

eine gewisse Kontinuität aufweisen:<br />

• Abschnitt <strong>Bern</strong> Stadt: Viktoriaplatz bis Rosengarten<br />

• Abschnitt Ostermundigenstrasse: Laubeggstutz bis Waldeck<br />

• Abschnitt Ostermundigen: Waldeck bis Rütiweg<br />

Folglich übernahmen drei Projektmitarbeiter über ihre eigentlichen Fachgebiete hinaus eine<br />

Koordinationsfunktion für je einen Abschnitt.<br />

Pro Projektelement wurden grundsätzliche Varianten studiert und die erfolgsversprechenden<br />

Ansätze für die Weiterarbeit ausgewählt.<br />

Diese wurden zu den Konzeptvarianten zusammengestellt und daraus eine Bestvariante<br />

ausgewählt. Es zeigte sich dabei, dass im Mittelabschnitt keine der drei Konzeptvarianten<br />

voll befriedigte und die Randbedingungen leicht geöffnet werden mussten. Die daraus resultierende<br />

vierte Variante wurde dann auch ausgewählt und in die Bestvariante integriert.<br />

Die Nachprüfung einzelner schwieriger Elemente ergab noch kleinere Korrekturen.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT<br />

Abb. 1-1: Projektelemente<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 5<br />

1.2 Methodik<br />

Grundlagenstudium, Diskussionsbegehungen im interdisziplinären Team und konzentrierte<br />

verkehrstechnische, historisch/städtebauliche Analysen bildeten die Basis der Entwurfsarbeit.<br />

Eine erste Reduktion der möglichen Varianten pro Projektelement erfolgte in freier Diskussion<br />

im Rahmen der Projektleitungssitzungen. Sie ergab den möglichen Variantenfächer.<br />

Mit den daraus zusammengesetzten Konzeptvarianten wurden die Funktionsfähigkeit des<br />

Verkehrsystems, die Haltestellenfolge und die Ideen bezüglich Strassenraum für grundlegend<br />

verschiedene Ansätze überprüft.<br />

Für einzelne Streckenabschnitte wurde die Bestlösung offensichtlich. Der systematische Variantenvergleich<br />

mittels Kriterienbewertung konzentrierte sich auf die restlichen Elemente.<br />

Die Variantenbewertung wurde von Fachgruppen vorbereitet und in den Projektleitungssitzungen<br />

eingehend diskutiert. Die wesentlichen Konzeptentscheide wurden im Rahmen von<br />

Freigabeworkshops getroffen.<br />

1.3 Meilensteine<br />

Definition Rahmenbedingungen Oktober 2009<br />

Ist-Analyse, Bedürfnisse, Anforderungen November 2009<br />

Grundlagen Dezember 2009<br />

Variantenfächer Januar 2010<br />

Variantenentscheid I März 2010<br />

Variantenentscheid II Mai 2010<br />

Abgabe Entwurf <strong>Vorprojekt</strong> Juli 2010<br />

Abgabe <strong>Vorprojekt</strong> Ende Oktober 2010<br />

1.4 Übersicht Projektperimeter<br />

Die Perimetergrenzen entsprechen den Umhüllenden der einzelnen Elementen gemäss Abbildung<br />

1-1.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 6<br />

2. Analyse<br />

2.1 Rahmenbedingungen Gestaltung/Städtebau<br />

2.1.1 Ausgangslage<br />

Der Neubau der <strong>Tram</strong>linie vom Viktoriaplatz in <strong>Bern</strong> nach Ostermundigen, ein Teilstück von<br />

"<strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong>" (Köniz - <strong>Bern</strong> - Ostermundigen), soll innerhalb des folgenden bestehenden<br />

Strassennetzes realisiert werden.<br />

• <strong>Bern</strong>: Viktoriaplatz - Viktoriastrasse - Laubeggstrasse - Ostermundigenstrasse<br />

• Ostermundigen: <strong>Bern</strong>strasse - Rütiweg<br />

Die Integration der Gleisanlagen und Haltestellen in die bestehenden Strassen mit vorwiegend<br />

durchgehenden Baumalleen ist sowohl ingenieurtechnisch wie städtebaulich gestalterisch<br />

sehr anspruchsvoll.<br />

2.1.2 Analyse<br />

Die Strassen stammen in ihrem Ursprung aus verschiedenen Zeitepochen und hatten unterschiedliche<br />

Funktionen, entsprechend ist heute auch ihre historische Bedeutung.<br />

In der Analyse wurden die wichtigsten historischen Plandokumente (Situationspläne, Luftbilder,<br />

etc.) über die ganze Strecke der neuen <strong>Tram</strong>linie gesichtet und mit dem aktuellen Katasterplan<br />

und den heutigen Baumstandorten verglichen.<br />

(Siehe Pläne 31-010-911 bis 31-040-911)<br />

Diese Betrachtung ermöglicht die Beurteilung der Entwicklung der Strassen und Baumalleen<br />

und gibt Aufschluss über die Authentizität des heutigen Strassenzustandes im Vergleich zu<br />

den (vermuteten) historischen Situationen. Auf archäologische Grabungen zum Nachweis<br />

historischer Strassen wurde bisher jedoch verzichtet.<br />

Weiter wurden das IVS (Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz) und die Bau- und<br />

Quartierinventare der Denkmalpflege der Stadt <strong>Bern</strong> konsultiert.<br />

Nachstehend wird die Entwicklungsgeschichte der Strassen / Alleen auf den Streckenabschnitten<br />

Viktoriastrasse und Ostermundigenstrasse (Schönberg) etwas eingehender analysiert<br />

und dokumentiert.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 7<br />

Viktoriastrasse<br />

Die Bebauung des Spitalacker Feldes begann anfangs des 20Jh.<br />

Abb. 2-1: Mülleratlas 1797<br />

Überlagert man den Mülleratlas 1797 mit dem aktuellem Baumkataster und der Linienführung<br />

des <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> ergibt sich folgendes Bild:<br />

Viktoriaplatz<br />

Abb.2-2: Mülleratlas 1797 überlagert mit aktuellem Baumkataster & <strong>Tram</strong>Regio<strong>Bern</strong><br />

Postgebäude<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 8<br />

Die Allee an der Viktoriastrasse sowie die starke Durchgrünung des Quartiers ist erstmals in<br />

den Projektplänen von 1907 zu erkennen.<br />

Abb.2-3: Projekt <strong>Bern</strong>ischer Ing. u. Arch.–Verein 1907<br />

Gepflanzt wurde die Allee am Anfang des 20Jh., nachdem die Groberschliessung auf dem<br />

Spitalacker erstellt wurde. Die Kornhausbrücke wird 1898 eröffnet und 1905-6 das Schulhaus<br />

an der Viktoriastrasse erbaut.<br />

Abb.2-4: Luftbild Mittelholzer ca. 1925<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 9<br />

Auf dem Luftbild von 1938 ist eine Allee zu erkennen.<br />

Abb. 2-5: Luftbild SwissTopo 1938<br />

Die heute bestehende Baumallee vom Viktoriaplatz bis Schönburg entspricht weitgehend<br />

dem historischen Bestand. Die Zustände der Bäume sind sehr unterschiedlich, sie reichen<br />

von vitalen bis zu ersatzwürdigen Exemplaren. Der historische Bestand ist rund 100 Jahre<br />

alt.<br />

Abb. 2-6: Luftbild SwissTopo 2008<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 10<br />

Ostermundigenstrasse Teilabschnitt Schönberg<br />

1797 sind im Bereich des Baumgartens keine Alleebäume zu erkennen. Erst ungefähr ab der<br />

heutigen Bitziusstrasse steht hangseits an der Ostermundigenstrasse in Richtung Ostermundigen<br />

eine Baumreihe.<br />

Abb. 2-7: Mülleratlas 1797<br />

Auf dem Bollinplan von 1811 sind die Baumreihen Richtung Laubeggstrasse verlängert eingezeichnet.<br />

Hangseits fehlen die Bäume aber immer noch ungefähr bis zur heutigen Bitziusstrasse.<br />

Abb.2-8: Bollinplan 1811<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 11<br />

Auf dem Müllhauptplan 1860 entsprechen die Bäume noch dem Zustand vom Bollinplan von<br />

1811.<br />

Abb.2-9: Müllhauptplan 1860<br />

Zwischen 1860 und 1875 verschwindet die Baumreihe auf der Seite des Baumgartens.<br />

Abb. 2-10: Flur V Originalplan Blätter: 1,2,3,5,7 1875<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 12<br />

Abb. 2-11: Luftbild Mittelholzer ca.1925<br />

Im 20Jh. stehen einzelne wegbegleitende Gehölze auf der Seite des Baumgartens. Richtung<br />

Ostermundigen steht eine lückenhafte, mit Neupflanzungen durchsetzte Allee.<br />

Abb. 2-12: Luftbild Stadtgärtnerei <strong>Bern</strong> 1974<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 13<br />

2.1.3 Allgemeine Gestaltungsgrundsätze<br />

Folgende Gestaltungsgrundsätze werden festgelegt:<br />

Bestehende Strassenquerschnitte, Linienführungen und Alleen werden möglichst authentisch<br />

erhalten.<br />

• Bedingt das <strong>Tram</strong>projekt durch zusätzliche Raum- und Platzbedürfnisse Veränderungen,<br />

müssen mindestens Struktur und Charakter der historischen Strassenräume erhalten<br />

bleiben.<br />

• Mit der Realisierung des <strong>Tram</strong>projektes sollen baulich gestalterische Eingriffe minimal<br />

und subtil erfolgen.<br />

• Grundsätzlich gilt es, baulich und gestalterisch auf den jeweiligen Ort einzugehen,<br />

den räumlichen Kontext mit einzubeziehen und "angemessen" zu reagieren (die<br />

Massstäblichkeit des Ortes beachten).<br />

• Die Umsetzung des <strong>Tram</strong>projektes ist gleichzeitig auch eine Chance, die Qualität der<br />

Strassenräume und öffentlichen Plätze aufzuwerten oder angemessene und den örtlichen<br />

Verhältnissen entsprechende "Stadtreparatur" zu leisten.<br />

• (Siehe auch <strong>Bericht</strong> A_Grundlagen der Gestaltung, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong>, Hp. Liechti,<br />

30.07.09 und <strong>Technischer</strong> <strong>Bericht</strong> <strong>Vorprojekt</strong>, Querschnittsaufgaben: Gestaltung / Linienarchitektur,<br />

Hp. Liechti, 09.07.10)<br />

Ortsspezifische Gestaltungsgrundsätze <strong>Bern</strong><br />

Der Viktoriaplatz und die Viktoriastrasse stammen aus dem ausgehenden 19. und frühen<br />

20. Jahrhundert, als die Quartiererweiterung Spitalacker - Breitenrain durch den Bau der<br />

Kornhausbrücke eingeleitet wurde.<br />

Der Viktoriaplatz ist der Abschluss der Stadtachse / Verbindung "Altstadt - Spitalacker- und<br />

Breitenrainquartier“. Die markante und imposante Strecke Kornhausplatz - Kornhausbrücke -<br />

Kornhausstrasse - Viktoriaplatz ist von besonderer städtebaulicher und historischer Bedeutung<br />

(IVS BE 2412, Bauwerk von nationaler Bedeutung).<br />

Am Viktoriaplatz gilt es, die historische Substanz zu erhalten, eventuelle Reparaturen auszulösen<br />

und grösstmögliche bauliche Zurückhaltung zu üben.<br />

Viktoriastrasse - der Strassenraum, die Baumallee, die Vorgärten und Häuserzeilen bilden<br />

eine städtebauliche Einheit. Es gilt, dieses Erscheinungsbild möglichst zu erhalten. Die<br />

Strasse war Teil des Quartierplanes und hat keine Bedeutung im historischen, übergeordneten<br />

Strassennetz.<br />

Strassenquerschnitt, Linienführung und Situation sollen vom <strong>Tram</strong>projekt nur marginal tangiert<br />

werden. Die Erneuerung der Baumallee ist aber mit grösster Wahrscheinlichkeit unumgänglich.<br />

Der notwendige Kronenrückschnitt für das Lichtraumprofil des <strong>Tram</strong>s und die Grabarbeiten<br />

im Wurzelbereich werden die Bäume in Ihrer Standfestigkeit gefährden.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 14<br />

Im Bereich Schönburg sind die Alleen zu ergänzen und die Platzsituationen zu klären (Einmündungsbereich<br />

Spitalackerstrasse - Viktoriastrasse und Vorplatz Verwaltungsgebäude Direktion<br />

Post).<br />

Die Laubeggstrasse wird als Weiterführung der Viktoriastrasse erlebt. Die Begrenzungsmauer<br />

des Rosengartens mit dem dahinterliegenden Baumbestand darf nicht beeinträchtigt<br />

werden. Der Einbau der <strong>Tram</strong>linien bedingt eine neue Strassenquerschnittsgestaltung, welche<br />

die Neupflanzung der Baumreihe auf der Seite der Häusergruppe Reiterstrasse bedingt.<br />

Die Ostermundigenstrasse ist bis zur Gemeindegrenze in der Waldeck von Alleen geprägt.<br />

Dass diese historischen Alleen in ihrem heutigen Bestand erhalten bleiben müssen,<br />

war anfangs der Planung Bedingung (IVS BE 2539.1: Strecke <strong>Bern</strong>-Worb. Fahrweg über<br />

Sunnhalden, regionale Bedeutung).<br />

Durch den laufenden Planungsprozess gewann das Planerteam aber eine andere Erkenntnis:<br />

Die Anforderungen und Ansprüche aus dem <strong>Tram</strong>projekt und die der weiteren Verkehrsteilnehmer<br />

lassen sich innerhalb der bestehenden Strassenquerschnitte nicht erfüllen,<br />

die Allen sind mit angepassten Querschnitten neu anzupflanzen. Im Bereich Baumgarten ist<br />

der Erhalt der südlichen Baumreihe denkbar, aber äusserst unsicher, da die Gefahr von Verletzungen<br />

des Wurzelwerks während dem Bau (mit Einbusse der Standsicherheit oder absterben<br />

des Baumes als Folge) hoch ist. Zudem ergäbe diese Lösung ein unschönes Alleebild<br />

mit einseitig kleinen, neugepflanzten Bäumen gegenüber einer ausgewachsenen Baumreihe.<br />

Aus diesen Gründen fiel der Entscheid letztendlich zu Gunsten eines beidseitigen<br />

Baumersatzes.<br />

Wichtig ist bei der Neukonzeption der Querschnitte und Bildung der Strassenteilstrecken, die<br />

Analyse der angrenzenden Quartiere und das entsprechende gestalterische Reagieren auf<br />

die Eigenheiten der unterschiedlichen Orte:<br />

• Überbauung Schönberg (Planungswettbewerb 1913)<br />

• Baumgarten Bereich Campagne / Überbauung Baumgarten<br />

• Oberes Galgenfeld<br />

• Querung / Brücke Autobahn A6 / Verzweigung Pulverweg<br />

• Schosshaldenfriedhof<br />

• Unteres Galgenfeld<br />

• Waldeck<br />

Neben der eigentlichen sorgfältigen Ausformulierung der neuen Strassenräume gilt es insbesondere<br />

auch das angrenzende Vorland gestalterisch anzupassen oder wie im Gebiet unteres<br />

Galgenfeld neu zu organisieren.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 15<br />

Ortsspezifische Gestaltungsgrundsätze Ostermundigen<br />

Anders als in <strong>Bern</strong> muss das <strong>Tram</strong> hier in ein kleinstädtisches, ja dörfliches Gebiet integriert<br />

werden. Der Strassenraum mit seinen Eigenheiten, in sehr unterschiedlichen Siedlungsteilen<br />

liegend, darf seine Authentizität nicht verlieren.<br />

Die diversen Funktionen und Nutzungen des Vorlandes als Vorgärten und Vorplätze, als<br />

Aussenverkaufsflächen, Gartenrestaurants, Warte- und Aufenthaltsbereiche der Fussgänger,<br />

PW-Parkplätze, Veloabstellplätze, etc. müssen auch zukünftig erhalten bleiben.<br />

Die Realisierung des <strong>Tram</strong>s ist aber umgekehrt eine grosse Chance, die Gestaltqualität des<br />

Strassenzuges <strong>Bern</strong>strasse zu verbessern und letztlich das gesamte Ortsbild entlang der<br />

Strasse aufzuwerten.<br />

Folgende siedlungsmorphologischen Teilstrecken der <strong>Bern</strong>strasse ergeben sich:<br />

• Waldeck<br />

• Bahnhof / Unterführung SBB<br />

• Unterführung SBB bis Dreieggplatz<br />

• Dreieggplatz bis Haltestelle Wegmühlegässli<br />

• Wegmühlegässli - Schiessplatzweg - Sportplatzweg / Oberfeld<br />

Die Platzsituationen Unterführung SBB, Dreiegg und Wegmühlegässli sind als eigenständige<br />

Gestaltungen zu konzipieren, die den Orten ihre spezifische und unverwechselbare Identität<br />

verleihen werden.<br />

Die dazwischen liegenden Strassenabschnitte sind einfach und ruhig zu gestalten und auf<br />

die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten der folgenden Quartiere von Ostermundigen abzustimmen:<br />

• Waldeck / Bahnhof<br />

• Tägetli<br />

• Oberdorf / Unterdorf<br />

• Oberfeld<br />

• Sportplatz Oberfeld<br />

• Überbauung Gruebe<br />

• etc.<br />

Dies gilt insbesondere auch für die Baumpflanzungen, Fahrleitungsmaste / Überspannungen,<br />

Strassenbeleuchtung etc.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 16<br />

2.2 Ist-Zustand Stadtraum/Ortsbild<br />

2.2.1 Stadt <strong>Bern</strong><br />

Viktoriaplatz<br />

Viktoriastrasse<br />

Falsch platziertes Mobiliar, zu viele parkierte Autos<br />

und unschöne Bepflanzungen stören das Bild des unbestritten<br />

imposanten städtischen (verkehrsgeprägten)<br />

Platzes.<br />

Abb. 2-13: Viktoriaplatz mit BKW-Gebäude<br />

Gestalterischer Handlungsbedarf besteht im Bereich Schönburg:<br />

Das Erscheinungsbild Strasse und Siedlung als "architektonische<br />

Einheit" dürfte weitgehend noch dem Zustand<br />

nach der Erstellung entsprechen (ca. 1900 bis<br />

1935).<br />

Abb. 2-14: Viktoriastrasse, Blick vom Knoten Schönburgstrasse Richtung<br />

Viktoriaplatz<br />

Die bestehende Platzgestaltung ist unattraktiv. Eine<br />

Neukonzeption des Platzes mit einem freistehenden<br />

Kiosk und dem gesamten Rückbau der bestehenden<br />

Anlage (Kiosk, Bistro, Dach und Unterführung) ist anzustreben.<br />

Abb. 2-15: Schönburg, Blick von Knoten Rosengarten Richtung Haltestelle<br />

Schönburg<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 17<br />

Laubeggstrasse<br />

Abb. 2-16: Knoten Rosengarten, Blick Richtung<br />

Laubeggstrasse<br />

Der Rechtsabbieger in die Papiermühlestrasse stört<br />

die Symmetrie des Strassenraumes und "bedrängt"<br />

die ansonsten vitale Baumreihe. Der Strassenraum<br />

wird als "klassische" Allee erlebt, räumlich verstärkt<br />

durch die Sandsteinquadermauer des Rosengartens<br />

und das Ansteigen Richtung Schönberg.<br />

Das Strassenstück erscheint bereits im Mülleratlas<br />

(1797 / 1798) als Verbindung der Papiermühlestrasse<br />

zur Bolligen- und Ostermundigenstrasse (nicht im IVS<br />

erfasst).<br />

Ostermundigenstrasse (Überbauung Schönberg, nach Planungswettbewerb 1913)<br />

Abb. 2-17: Ostermundigenstrasse im Bereich<br />

Schönberg, Blick Richtung Knoten Laubeggstrasse<br />

Baumgarten (Oberes Galgenfeld)<br />

Bereits im Mülleratlas (1797 / 1798) ist die Baumallee<br />

in diesem Bereich nicht mehr enthalten. Eine Erklärung<br />

könnte sein, dass sie die Campagne Baumgarten<br />

gestört hat.<br />

Die Stützmauer mit Gartenzaunabschluss, Gärten und<br />

der Bebauung wirkt ohne Bäume entlang der Ostermundigenstrasse<br />

überzeugend.<br />

Die geschnittene Hecke verhindert die Sicht Richtung<br />

Bolligenstrasse, sie wurde vermutlich als Schutz vor<br />

der Strasse gepflanzt.<br />

Sowohl Strassenkörper wie Baumbestand wurden im<br />

Verlauf der letzten hundert Jahre mehrfach pragmatisch<br />

verändert. Unterschiedliche Strassenquerschnitte,<br />

lückenhafte Baumreihen und unterschiedlich grosse<br />

Bäume (auch unterschiedliche Arten) zeugen von<br />

diesen Eingriffen (Plan 31-020-911).<br />

Abb. 2-18: Ostermundigenstrasse im Bereich Baumgarten, Blick Richtung<br />

Knoten Laubeggstrasse<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 18<br />

Schosshaldenfriedhof (Unteres Galgenfeld)<br />

2.2.2 Gemeinde Ostermundigen<br />

Waldeck<br />

Unterführung SBB<br />

Abb. 2-21: „Bärenkreisel“, Blick Richtung<br />

Schermenweg.<br />

Die Bäume in diesem Bereich sind von unterschiedlicher<br />

Vitalität und müssen wegen Salzschäden teilweise<br />

ersetzt werden. Strasse und Allee bilden mit der<br />

Friedhofanlage eine überzeugende architektonische<br />

und auch historisch wertvolle Situation. Eher störend<br />

wirken die Bauten und Vorgelände der Gewerbezone<br />

Unteres Galgenfeld.<br />

Abb. 2-19: Schosshaldenfriedhof, Blick Richtung Ostermundigen<br />

Das Strassenteilstück Waldeck bis zum Bahnhof / Unterführung<br />

SBB ist geprägt durch seine Geradlinigkeit,<br />

die üppig gewachsene Platanenreihe und die lotrecht<br />

zur Strasse stehenden Mehrfamilienhäuser mit Gärten<br />

auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Der Einbau<br />

der <strong>Tram</strong>linie wird hier keine gestalterischen Probleme<br />

verursachen.<br />

Abb. 2-20: <strong>Bern</strong>strasse im Bereich Waldeck, Blick Richtung Bahnhof.<br />

Abb. 2-22: Bärenkreisel, Blick Richtung Unterführung<br />

Die heutige Situation Bahnhof, Bahnhofzufahrt und Unterführung SBB ist sowohl gestalterisch<br />

städtebaulich, wie auch funktionell höchst unbefriedigend, die Trennwirkung enorm. Mit<br />

dem Bau des <strong>Tram</strong>s ergibt sich hier die Chance, den Ort neu zu entwickeln. Durch die bevorstehende<br />

Absenkung der Strasse im Bereich der Unterführung sind aber zusätzliche sehr<br />

anspruchsvolle gestalterische und bautechnische Probleme zu bewältigen.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 19<br />

Unterführung SBB bis Dreiegg (obere Zollgasse)<br />

Dreiegg<br />

Abb. 2-24: Dreiegg, Blick Richtung 1 1/2<br />

Kreisel.<br />

Auch in diesem Bereich besteht gestalterischer Handlungsbedarf.<br />

Abb. 2-23: <strong>Bern</strong>strasse im Bereich „Ladenstrasse“, Blick Richtung<br />

Dreiegg.<br />

Abb. 2-25 Haltestelle „Dreiegg“ (Stadteinwärts)<br />

Zukünftig wird der MIV um den Platz geführt werden. Das heute allseits von Strassen umgebene<br />

"Dreiegg" kann dadurch mit dem Platz der Schulanlage <strong>Bern</strong>strasse verbunden werden.<br />

Dreiegg bis Wegmühlegässli<br />

Der Strassenraum ist geprägt durch stark unterschiedliche<br />

Bauten der angrenzenden, räumlich sehr heterogen<br />

wirkenden Besiedlung. Der Einbau des linearen<br />

<strong>Tram</strong>trasses wird den Raum eher "beruhigen und kultivieren"<br />

helfen.<br />

Abb. 2-26: <strong>Bern</strong>strasse im Bereich Knoten Mitteldorfstrasse, Blick<br />

Richtung Wegmühlegässli<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 20<br />

Wegmühlegässli<br />

Schiessplatzweg – Rütiweg<br />

Abb. 2-28: <strong>Bern</strong>strasse im Bereich Schiessplatzweg,<br />

Blick Richtung Oberfeld.<br />

Überdimensionierte, asphaltierte Verkehrsflächen prägen<br />

heute das Erscheinungsbild des Strassenraumes.<br />

Abb. 2-27: Berrnstrasse im Bereich Wegmühlegässli, Blick Richtung<br />

Bahnhof.<br />

Abb. 2-29: <strong>Bern</strong>strasse im Bereich Grube,<br />

Blick Richtung Wegmühlegässli.<br />

Dieser Strassenabschnitt wirkt heute noch wenig urban. Zukünftige Siedlungsprojekte, teilweise<br />

schon im Bau und die <strong>Tram</strong>linie werden den Ort neu entstehen lassen.<br />

2.3 Ist-Zustand Verkehr<br />

2.3.1 Öffentlicher Verkehr<br />

Entlang der zukünftigen <strong>Tram</strong>linie verkehren heute die Busse der Linie 10 im 3- bis 6-<br />

Minuten-Takt. Zur Spitzenzeit sind diese stark überbelegt, der Einstieg entlang der Buslinie<br />

an einzelnen Haltestellen ist dadurch erschwert. Der Bus verkehrt grundsätzlich im Mischverkehr.<br />

Darunter leidet zur Spitzenzeit die Fahrplanstabilität.<br />

Am Guisanplatz gibt es die Verbindung zur <strong>Tram</strong>linie 9, beim Rosengarten zur Linie 40, in<br />

Ostermundigen zur Line 44, beim Bahnhof Ostermundigen zur Tangentiallinie 28 und zur S-<br />

Bahn.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 21<br />

Abb. 2-30: Heutiges Liniennetz im Projektperimeter<br />

2.3.2 Langsamverkehr<br />

Obwohl der Abschnitt Viktoriaplatz bis Ostermundigen eine der wichtigen Verkehrsachsen<br />

der Agglomeration ist, fehlt teilweise eine durchgehende sichere Velolösung. Radstreifen gibt<br />

es auf der Viktoriastrasse, Laubeggstrasse, teilweise auf der <strong>Bern</strong>strasse in Ostermundigen.<br />

Ausser am Laubeggstutz bergwärts fehlen Radstreifen auf der Ostermundigenstrasse. Teilweise<br />

können Gehwege mitbenützt werden, das System ist aber inhomogen. Keine durchgehenden<br />

Radstreifen gibt es auch im Zentrum von Ostermundigen zwischen Bahnhof und<br />

Dreiegg.<br />

Die Strassen weisen normalerweise beidseitige Trottoirs/Fusswege auf. Im Bereich Baumgarten<br />

führen diese durch die Siedlung respektive dient eine Erschliessungsstrasse als Verbindung.<br />

2.3.3 MIV<br />

Entlang der ganzen Achse ist grundsätzlich die Strasse mit 1 Fahrstreifen je Richtung ausgestattet.<br />

Vorsortierspuren sind bei Lichtsignalanlagen angeordnet. Kreisverkehre bestehen<br />

an zwei Stellen in Ostermundigen.<br />

Verkehrsüberlastungen gibt es zu Spitzenzeiten am Rosengarten, auf der Ostermundigenstrasse<br />

und im Zentrum von Ostermundigen.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 22<br />

Abb. 2-31a: Verkehrsbelastungen Viktoriaplatz - Pulverweg 2009, Abendspitzenstunde. Auszug aus <strong>Bericht</strong> „Grundlagen<br />

Verkehr“, RK+P AG, 19.7.2010 (Überlastungen sind Rot dargestellt)<br />

Abb. 31b: Belastungsplan Ostermundigen 2009, Abendspitzenstunde. Auszug aus <strong>Bericht</strong> „Grundlagen Verkehr“,<br />

RK+P AG, 19.7.2010 (Überlastungen sind Rot dargestellt)<br />

2.3.4 Fazit<br />

Die Linie 10 ist schon heute überlastet und weist ein grosses zusätzliches Fahrgastpotenzial<br />

auf, welches mit dem heutigen Verkehrsträger nicht bewältigt werden kann. Die Fahrplanstabilität<br />

zu Spitzenzeiten ist nicht gewährleistet, da die Achse punktuell überlastet ist.<br />

Für den Velofahrer hat es betreffend sichere und attraktive Linienführung Lücken. Es fehlt<br />

daher eine durchgehende Radfahrerführung.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 23<br />

2.4 Schnittstellen zu anderen Teil- und Drittprojekten<br />

2.4.1 TP 5 Rüti<br />

Die Schnittstelle zum TP 5 auf dem Rütiweg befindet sich unmittelbar nach dem Knoten<br />

Sportplatzweg (Richtung Rüti). Die Anordnung der Haltestelle „Oberfeld“ hängt direkt mit<br />

dem weiteren Verlauf der Strecke im TP 5 zusammen. Gemäss dem Entscheid an der TP 4-<br />

Sitzung vom 06.05.2010 liegt die Haltestelle Richtung Rüti unmittelbar an der TP-Grenze im<br />

Bereich des TP 5, die Haltestelle Richtung Stadt hingegen versetzt vor der Kurve beim Coop.<br />

Abb. 2-32: Schnittstelle TP4 / TP5<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 24<br />

2.4.2 Depot Mingerstrasse<br />

Nebst der Schnittstelle zum bestehenden <strong>Tram</strong>netz am Viktoriaplatz und zum TP 5 besteht<br />

im Bereich Autobahnüberführung Pulverweg eine Schnittstelle zum Projekt <strong>Tram</strong>depot Mingerstrasse.<br />

Vorliegendes Projekt behandelt die Dienstgleisverbindung auf dem Pulverweg bis<br />

zum Punkt, wo sie den Strassenkörper Richtung Depot verlässt.<br />

Projekt<br />

Depot Mingerstrasse<br />

Thun<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 25<br />

2.4.3 Umnutzung Feuerwehrkaserne<br />

Die Feuerwehrkaserne an der Viktoriastrasse wird voraussichtlich per 2012 in eine anderweitige<br />

Nutzung überführt. Somit entfallen die Notwendigkeit einer LSA zur Sicherstellung einer<br />

ungehinderten Ausfahrt der Feuerwehr und die im Bereich der Garagen vorhandenen Freihalteflächen.<br />

Allerdings muss nach wie vor die Einfahrt zum Innenhof freigehalten werden.<br />

Die reservierten Parkplätze längs der Viktoriastrasse werden mit der Umnutzung aufgehoben.<br />

Moserstrasse<br />

Zufahrt gewährleisten<br />

Aufhebung PP Viktoriastrasse<br />

Abbildung 2-34: Ausschnitt ZPP Viktoriastrasse 10/70a, 2008<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 26<br />

2.4.4 Umnutzung Postgebäude Schönburg<br />

Der Hauptsitz der Schweizerischen Post, unmittelbar angrenzend an die Haltestelle “Schönburg“,<br />

wird voraussichtlich ab 2014 zu einer Wohn- und Wellnessanlage umgebaut. Konkretere<br />

Pläne dazu liegen noch nicht vor. Deshalb findet als Planungsgrundlage nach wie vor<br />

das heutige Erschliessungskonzept Verwendung.<br />

Abbildung 2-35: Postgebäude Schönburg<br />

Haltestelle Schönburg<br />

Umnutzung Postgebäude<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 27<br />

2.4.5 Überbauungs- und Nutzungskonzept Waldeck/Ring<br />

Der Knoten alter Stationsweg/<strong>Bern</strong>strasse/Güterstrasse wird im Rahmen des <strong>Tram</strong>projektes<br />

als Kreisel ausgebildet. Bis zur Umsetzung des Überbauungs- und Nutzungskonzeptes<br />

Waldeck/Ringstrasse, welche auch den Abbruch der Garage Blaser beinhaltet, wird die<br />

Ringstrasse eine Sackgasse sein. Mit der Umsetzung des Überbauungs- und Nutzungskonzeptes<br />

wird die Ringstrasse wieder im Bereich „ehemalige“ Garage Blaser an die <strong>Bern</strong>strasse<br />

angeschlossen. Die Ringstrasse hat dann wieder zwei Anbindungen an die <strong>Bern</strong>strasse.<br />

Der Zentweg wird an den alten Stationsweg angeschlossen und zusammen mit der Güterstrasse<br />

an den geplanten Kreisel angebunden.<br />

Zentweg<br />

Ostermundigenstrasse<br />

Alter Stationsweg<br />

Abb. 2-36: Überbauungs- und Nutzungskonzept Waldeck/Ringstrasse<br />

Güterstrasse<br />

<strong>Bern</strong>strasse<br />

Ringstrasse<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 28<br />

2.4.6 ÜO <strong>Bern</strong>strasse / Bahnhofplatz<br />

Ein Wettbewerbsprojekt bildete die Grundlage für die Umsetzung in die heutige rechtsgültige<br />

Überbauungsordnung. Aus genereller Sicht umfasste das Projekt folgende Elemente:<br />

• Die zu einem Bahnhofplatz erweiterte Passage, einschliesslich der baulichen Einrichtungen<br />

und Perronzugänge.<br />

• Das Verkehrskonzept im direkten Umfeld, das im Wesentlichen auf den zwei Verkehrskreiseln<br />

beruht. Die baulichen und gestalterischen Schnittstellen zu den angrenzenden<br />

Sektoren des ESP Bahnhof Ostermundigen.<br />

• In der ÜO <strong>Bern</strong>strasse/Bahnhofplatz aus dem Jahre 2002 ist man davon ausgegangen,<br />

dass die Linie 10 weiter mit Bussen betrieben wird und in der Unterführung<br />

Bushaltestellen vorgesehen sind.<br />

In dem vorliegenden <strong>Tram</strong>projekt sind die <strong>Tram</strong>haltestellen in der Unterführung vorgesehen.<br />

Die Unterführung wird für die zukünftige ÖV-Drehscheibe weit über die in der ÜO definierten<br />

Perimeter aufgeweitet müssen. Entsprechend muss die ÜO den neuen Rahmenbedingungen<br />

angepasst werden.<br />

Abb. 2-37: ÜO <strong>Bern</strong>strasse/Bahnhofplatz<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 29<br />

2.4.7 ÜO Mitteldorfstrasse / Gärtnerei<br />

Eine städtebauliche Studie war Grundlage für die rechtsgültige ÜO Mitteldorfstrasse/Gärtnerei<br />

aus dem Jahr 2003. Diese beinhaltet im Wesentlichen eine gegenüber heute<br />

zurückversetzte Baufeldbegrenzung entlang der <strong>Bern</strong>strassse.<br />

Diese ÜO steht nicht im Konflikt mit dem vorliegendem <strong>Tram</strong>projekt. Die im <strong>Tram</strong>projekt festgelegten<br />

Längsparkplätze gegenüber vom Denner müssen mit der Umsetzung der ÜO Mitteldorfstrasse/Gärtnerei<br />

(in der ÜO als Vorlandbereich bezeichnet) neu geregelt werden.<br />

Abb. 2-38: ÜO Mitteldorfstrasse/Gärtnerei<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 30<br />

2.4.8 ÜO Grube, Hättenberg und Richt- und Überbauungsplan Oberfeld<br />

Die Gebiete Grube, Hättenberg und Oberfeld können als grosses zukünftiges Siedlungsentwicklungsgebiet<br />

bezeichnet werden, welche gemeinsam betrachtet werden müssen. Verschiedene<br />

rechtsgültige Planungsinstrumente steuern die Siedlungsentwicklung in diesem<br />

Gebiet. Die Überbauungsordnung Grube, der Überbauungsplan Hättenberg und der Richt-<br />

und Überbauungsplan Oberfeld müssen berücksichtigt werden. Vor allem die Einfahrten, geplante<br />

Bauten und Bäume direkt an der Strasse müssen koordiniert werden.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil des Richt- und Überbauungsplans Oberfeld ist der neue Anschluss<br />

der zukünftigen Entlastungsstrasse „Grube“. Über diesen als Kreisel ausgebildete<br />

Anschluss werden auch die zukünftigen Siedlungsgebiete Grube und Oberfeld erschlossen.<br />

Dieser Anschluss ist im vorliegenden <strong>Tram</strong>projekt berücksichtigt.<br />

Im Bereich, wo zukünftig das neue <strong>Tram</strong> in das Betriebswendegleis abbiegt und übers heutige<br />

Feld fährt, ist im Richtplan Oberfeld eine Ökovernetzung festgehalten, welche weiter über<br />

die <strong>Bern</strong>strasse Richtung Hättenberg führt. Diese Ökoverbindung muss auch mit dem <strong>Tram</strong>projekt<br />

erhalten sein.<br />

Abb. 2-39: ÜO Grube, Hättenberg und Richt- und Überbauungsplan Oberfeld<br />

Ökovernetzung<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 31<br />

3. Prognose<br />

3.1 Prognose Stadtentwicklung/Siedlung<br />

Die wesentlichen Siedlungsentwicklungen, die das Verkehraufkommen entlang der <strong>Tram</strong>strecke<br />

massgebend beeinflussen, sind:<br />

Stadt <strong>Bern</strong><br />

• Weitere Bauetappen Siedlung Baumgarten<br />

• Siedlung Schönberg Ost<br />

• ESP Wankdorf<br />

Gemeinde Ostermundigen<br />

• ESP Oberfeld<br />

• Überbauung Hättenberg<br />

• Überbauung Grube<br />

• Überbauung Oberdorf<br />

Die massgebenden Siedlungsentwicklungen in Ostermundigen dürften bis zur Inbetriebnahme<br />

der <strong>Tram</strong>linie 10 im Jahr 2017 weitgehend abgeschlossen sein, eine weitergehende<br />

Siedlungsentwicklung bis 2030 bleibt offen und wird zur Zeit nicht erwartet.<br />

3.2 Künftiger Zustand Verkehr<br />

3.2.1 Öffentlicher Verkehr<br />

In der <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> wird bis 2030 im öffentlichen Verkehr eine Verkehrszunahme von 42%<br />

erwartet.<br />

Für die <strong>Tram</strong>linie 10 nach Ostermundigen gilt es, neben der allgemeinen Verkehrsentwicklung<br />

und der Verlagerung des Modal Split zugunsten des öffentlichen Verkehrs den aus der<br />

Siedlungsentwicklung entstehenden Neuverkehr aufzufangen.<br />

Neben der Leistungssteigerung der Linie 10 im <strong>Tram</strong>betrieb ergänzt das sekundäre Busnetz<br />

das Angebot des öffentlichen Verkehrs.<br />

.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 32<br />

Abb. 3-1: Auszug aus ÖV Konzept 2017 (<strong>Region</strong>alkonferenz <strong>Bern</strong> Mittelland, 4.8.2010).<br />

3.2.2 Langsamverkehr<br />

Die Stadt <strong>Bern</strong> strebt an, mit attraktiven Langsamverkehrsverbindungen den Anteil LV am<br />

Modal-Split weiter zu erhöhen. Deshalb ist mit einer wesentlichen Zunahme des Langsamverkehrs<br />

zu rechnen. Gemäss dem Richtplan Veloverkehr (Direktion für Tiefbau, Verkehr<br />

und Stadtgrün der Stadt <strong>Bern</strong>, März 2009) liegt das Wachstumspotenzial für den Veloverkehr<br />

in der <strong>Region</strong> bei 100% (Seite 6). Dies zu erreichen hat sich die Stadt <strong>Bern</strong> zum Ziel gesetzt.<br />

3.2.3 Entwicklung Strassennetz<br />

Das umliegende Strassennetz ist bis ins Jahr 2030 voraussichtlich grösseren Veränderungen<br />

unterworfen, welche das Verkehrsaufkommen auf der Achse <strong>Bern</strong>strasse - Ostermundigenstrasse<br />

massgebend beeinflussen:<br />

• Nationalstrasse A6: Das Programm Engpassbeseitigung (PEB) des Bundes sieht für<br />

den A6 Nationalstrassenabschnitt Wankdorf – Muri aktuell einen 6-Streifen-Ausbau,<br />

einen Bypass Ost in Form eines neuen Autobahntunnels (2x2 Fahrstreifen), den<br />

Rückbau der bestehenden A6 im Raum Ostring zur städtischen Hauptverkehrsstrasse<br />

und die Option eines Stadtanschlusses von dieser an die Ostermundigenstrasse<br />

vor. Das ASTRA überarbeitet zur Zeit die vorliegenden Zwischenresultate aus der<br />

ZMB HLS <strong>Bern</strong> in Form einer weiteren Verkehrsstudie.<br />

• Kantonaler Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Wankdorf: Um die für 2030 prognostizierte<br />

Verkehrsnachfrage von ca. 15 bis 20'000 Fahrten pro Tag bewältigen zu können,<br />

sind grundlegende Anpassungen bzw. Ausbauten im vorhandenen lokalen Verkehrssystem<br />

erforderlich. Die zurzeit laufende Testplanung „Wankdorf-Bolligen-<br />

strasse“ soll das Strassennetz im Raum Wankdorf mit dem Autobahnanschluss<br />

Wankdorf - Schermenweg, dem Schermenweg und der Bolligenstrasse ausgerichtet<br />

auf die zukünftigen Nutzungen im ESP-Gebeit leistungsfähiger machen.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 33<br />

• Entlastungsstrasse Ostermundigen: In der Gemeinde Ostermundigen steht die Realisierung<br />

einer Entlastungsstrasse ab der <strong>Bern</strong>strasse im Raum Oberfeld als direkte<br />

Verbindung auf die Umfahrungsstrasse zur Diskussion. Diese soll die direkte Erschliessung<br />

des neu entstehenden Siedlungsgebietes ESP Oberfeld sicherstellen<br />

und eine weitere Belastung der <strong>Bern</strong>strasse vermeiden.<br />

Die verkehrlichen Auswirkungen der resultierenden Anpassungen und Erweiterungen im angrenzenden<br />

Strassennetz haben massgebenden Einfluss auf die Verkehrsnachfrage auf die<br />

Achse Ostermundigenstrasse-<strong>Bern</strong>strasse und somit auf das <strong>Tram</strong>projekt. Diese veränderte<br />

Nachfrage hängt sehr stark von der konkreten zukünftigen Lösung für das Verkehrsangebot<br />

bzw. das Verkehrsnetz ab. Eine Verkehrsprognose mit den entsprechenden verkehrlichen<br />

Konsequenzen auf das <strong>Tram</strong>projekt ist erst möglich, wenn konkrete Lösungen für das zukünftige<br />

Verkehrsnetz vorliegen.<br />

In Zusammenarbeit mit der <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> und den direkt betroffenen Gemeinden konzipiert<br />

der Kanton <strong>Bern</strong> zur Zeit ein „Verkehrsmanagement <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong>“. Dieses ist insbesondere<br />

ausgerichtet auf die Spitzenzeiten (Morgen- und Abendspitzenstunde) und soll eine optimale<br />

Bewirtschaftung des Verkehrsnetzes sicherstellen und u.a. mit entsprechenden Verkehrsmanagement-Massnahmen<br />

die Fahrplanstabilität des öffentlichen Verkehrs sicherstellen<br />

3.2.4 Verkehrsaufkommen MIV<br />

Die unter Ziffer 3.1 beschriebene Siedlungsentwicklung auf der Achse <strong>Bern</strong>strasse - Ostermundigenstrasse<br />

bis 2017 führt zu einem Verkehrswachstum bis max. 10%, auf der Achse<br />

Viktoriastrasse – Laubeggstrasse ist das Verkehrswachstum bedeutend geringer. Die Auswirkungen<br />

der Verkehrsnetzanpassungen gemäss Ziffer 3.2.3 sind heute nicht abschätzbar.<br />

Das Spektrum reicht von einer spürbaren Verkehrsentlastung bis hin zu einer weiteren Verkehrszunahme<br />

bis 2030.<br />

Nachstehende Grafiken bilden den prognostizierten Belastungsplan für 2017 (Abendspitzenstunde)<br />

ab. Eine ausführliche Abhandlung der Verkehrsprognose ist dem <strong>Bericht</strong> „Grundlagen<br />

Verkehr“ von RK+P AG zu entnehmen.<br />

Abb. 3-2: Verkehrsbelastungsplan Viktoriapatz – Pulverweg 2017, Abendspitzenstunde. Auszug aus <strong>Bericht</strong> „Grundlagen<br />

Verkehr“ RK+P AG, 19.7.2010.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 34<br />

Abb. 3-3: Verkehrsbelastungsplan Viktoriapatz – Pulverweg 2017, Abendspitzenstunde. Auszug aus <strong>Bericht</strong> „Grundlagen<br />

Verkehr“ RK+P AG, 19.7.2010.<br />

3.2.5 Fazit<br />

Der Verkehrsdruck auf der <strong>Tram</strong>achse TP4 nimmt sowohl für den öffentlichen Verkehr als<br />

auch den MIV und den Langsamverkehr zu. Dimensionierung und Betrieb der betroffenen<br />

Strassenzüge sind auf die Verkehrsprognose 2017 ausgerichtet, welche die Strassenkapazität<br />

in Ostermundigen vollständig ausschöpft und somit auf der sicheren Seite liegt. Aus diesem<br />

Grund wird die Belastung bis 2030 kaum stark anwachsen.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 35<br />

4. Variantenuntersuchung (Zusammenfassung)<br />

Das umfassende Variantenstudium zwischen Oktober 2009 und Mai 2010 ist auf Grund des<br />

grossen Umfangs in einem separaten <strong>Bericht</strong> behandelt (Siehe Dossier 3). Nachstehend<br />

sind lediglich die wichtigsten Punkte zusammenfassend aufgeführt:<br />

4.1 Betriebs- und Haltestellenkonzept<br />

4.1.1 Betriebskonzept<br />

Untersucht wurden folgende Stossrichtungen:<br />

• Eigentrassee Rosengarten – Waldeck<br />

• Eigentrassee einseitig jeweils vor den kritischen Knoten<br />

• Konsequenter Mischverkehr<br />

Auf den restlichen Abschnitten kommt ein Eigentrassee aus Platzgründen nicht in Frage.<br />

Hier beschäftigte vor allem die Frage nach der Art der Haltestellenausgestaltung (Überholbarkeit)<br />

durch MIV und Velo.<br />

Die umfangreichen Untersuchungen führten zum Schluss, dass ein konsequenter Mischverkehr<br />

zu erheblichen Problemen bezüglich Fahrplanstabilität und Verkehrsqualität führt. Im<br />

Gegenzug ist ein konsequentes Eigentrassee letztendlich nur längs des Schosshaldenfriedhofs<br />

vernünftig realisierbar, dies aus Platz- und Topografiegründen und aus Rücksicht auf<br />

bestehende Strukturen wie Alleen etc. Vom Knoten Rosengarten bis zum Knoten Pulverweg<br />

ist aber jeweils im Knotenzulauf ein Eigentrassee machbar und sinnvoll.<br />

4.1.2 Haltestellenkonzept<br />

Die Umstellung der Linie 10 von Bus- auf <strong>Tram</strong>betrieb hat auch auf die Haltestellen Auswirkungen.<br />

Bedingt durch geometrische Gegebenheiten und den erhöhten Platzbedarf einer<br />

Haltestelle musste die Anordnung der Haltestellen grundsätzlich überdacht werden. Als Basis<br />

gilt die heutige, an sich bewährte Haltestellenanordnung. Zur Wahl standen zwei Konzepte,<br />

worin Szenarien wie das Weglassen der Haltestelle „Salem“ (zwecks Erreichen einer vernünftigeren<br />

Haltestellendistanz) oder die Auswirkungen einer zusätzliche Haltestelle in der<br />

Ladenstrasse Ostermundigen untersucht wurden. Bedingt durch die Schwierigkeiten im Bereich<br />

Rosengarten fanden ebenfalls Untersuchungen zur Verlegung der Haltestelle Rosengarten<br />

in die Bolligenstrasse oder die Zusammenlegung von „Rosengarten“ und „Schönburg“<br />

und Platzierung unmittelbar am Knoten Rosengarten statt.<br />

Ergebnis all dieser Untersuchungen ist, dass die heutige Haltestellenlage, angepasst auf die<br />

längeren Haltekanten im Grossen und Ganzen am gleichen Ort angeordnet werden.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 36<br />

Eine Ausnahme bilden die Haltestellen „Viktoriaplatz“ bzw. „Spitalacker“ der Linie 9, welche<br />

aus Platzgründen (gerade Haltekante von 45 m Länge an heutiger Lage nicht möglich) zusammengelegt<br />

und seitlich des BKW-Gebäudes angeordnet werden muss.<br />

4.2 Einzelelemente<br />

4.2.1 Viktoriaplatz<br />

Für den Viktoriaplatz wurden 3 Varianten (Kreisel, Doppel T-Knoten mit Mehrzweckstreifen<br />

auf der Achse Viktoriastrasse, Verkehrsführung um Platz herum) untersucht. Die grosse historische<br />

Bedeutung des Platzes und die heikle Verkehrssituation mit 2 <strong>Tram</strong>linien kombiniert<br />

mit schwierigen geometrischen Verhältnissen führte dazu, die Variante Kreisverkehr zu favorisieren.<br />

4.2.2 Viktoriastrasse<br />

Diskussionsstoff gab in diesem Abschnitt die Frage nach der Beibehaltung der Haltestelle<br />

„Salem“ (sehr kurze Distanzen zu „Viktoriaplatz“ und „Schönburg“) und die Schaffung von<br />

Ausstellplätzen für den Warenumschlag längs der Häuserblöcke. Hierzu entstanden Varianten<br />

ohne Mehrzweckstreifen, aber überbreiten, von Velos befahrenen Seitenstreifen, grösseren<br />

Baumabständen oder Aufheben der Vorgärten zugunsten breiter, befahrbarer Vorplätze.<br />

Der Verzicht auf die Haltestelle wäre politisch kaum durchsetzbar gewesen, weshalb der Status<br />

quo beibehalten wird. Die Güterumschlagplätze konnten durch Weglassen eines Baumes<br />

im fixen Baumraster platziert werden.<br />

4.2.3 Rosengarten<br />

Der Abschnitt lässt sich in zwei Teile gliedern:<br />

• Haltestelle „Schönburg“<br />

• Knoten Rosengarten<br />

Die Haltestelle wurde hinsichtlich Lage, Baumpflanzungen und Überholbarkeit mehrfach diskutiert.<br />

Die naheliegendste und logischste Lage am jeweils heutigen Standort konnte auf<br />

Grund der Forderung, die Haltestelle in beide Richtungen überholbar zu gestalten, nicht umgesetzt<br />

werden.<br />

Der Knoten Rosengarten lässt sich sowohl als Kreisel als auch als LSA betreiben. Obwohl<br />

beide Lösungen ungefähr dieselben Knotenkapazitäten aufweisen, sprechen die Fakten<br />

punkto Velosicherheit, Steuerbarkeit und die Topografie eindeutig für die Wahl der LSA.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 37<br />

4.2.4 Laubeggstrasse<br />

Die rund 250 m lange Strecke entlang des Rosengartens erwies sich auf Grund von zahlreichen<br />

Randbedingungen (Parkplatzerhalt, Baumerhalt, optimale Gleistrassierung, Kapazität<br />

von Knoten und Strassenzug, Velosicherheit, Platzverhältnisse, Topografie) als schwierig<br />

lösbar. Obwohl sowohl Varianten mit kompletten Eigentrasseen in Seiten- und Mittellage als<br />

auch Lösungen mit teilweisen Eigentrasseen oder Mischverkehr untersucht wurden, liess<br />

sich nur schwer eine befriedigende Lösung finden. Schliesslich konnte eine Lösung mit teilweisem<br />

Eigentrassee in beide Richtungen gefunden werden, welche die meisten Kriterien erfüllt.<br />

Die Forderung nach Erhalt der gesunden und vitalen Baumreihe vis à vis des Rosengartens<br />

ist aus folgenden Gründen nicht umsetzbar:<br />

• Der vorhandene in der Breite limitierte Strassenraum zwischen Rosengartenmauer<br />

und bestehender Baumreihe vermag den gestellten Anforderungen des <strong>Tram</strong>betriebs,<br />

des MIV und des Langsamverkehrs nicht zu genügen.<br />

• Die Prüfung der Haltestellenlage Rosengarten hat gezeigt, dass ein Standort nur an<br />

der heutigen Lage in Seitenlage zweckmässig ist. Alle Alternativen wurden aus unterschiedlichen<br />

Gründen verworfen. Bestandteil der Haltestellen sind 3.25 m breite Perrons,<br />

welche im bestehenden Strassenraumquerschnitt zwischen Rosengartenmauer<br />

und Baumreihe unterzubringen sind.<br />

• Die Gewährleistung einer ausreichenden Leistungsfähigkeit und einer funktionierenden<br />

Verkehrsabwicklung am Laubeggknoten bedingt stadteinwärts eine Haltestelle<br />

ausserhalb der Fahrbahn. Auch diese kommt zwischen Rosengartenmauer und<br />

Baumreihe zu liegen.<br />

• Um eine sichere und attraktive Abwicklung aller Velobeziehungen zu ermöglichen,<br />

sind verschiedene Massnahmen vorzusehen, die entsprechende Strassen- und Knotenfläche<br />

bedürfen.<br />

• Um eine ausreichende sichere Querung der Laubeggstrasse für den Fussverkehr zu<br />

ermöglichen, sind Fussgängerschutzinseln vorzusehen, die wiederum Strassenbreite<br />

beanspruchen.<br />

Der Knoten Laubeggstrasse ist auch künftig in Form einer LSA vorgesehen. Die als Alternative<br />

untersuchte Kreiselvariante ist infolge zu geringer Leistungsfähigkeit, Velounverträglichkeit<br />

(Gleis in Kreiselfahrbahn), engen Platzverhältnissen und schwieriger Topografie nicht<br />

realisierbar.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 38<br />

4.2.5 Laubeggstutz<br />

Der gesamte Mittelteil – Laubeggstutz, Baumgarten und Schosshaldenfriedhof – ist als Einheit<br />

zu betrachten und wurde auch grösstenteils so bearbeitet. Für den Laubeggstutz standen<br />

folgende Varianten zur Diskussion:<br />

• Eigentrassee von Strasse abgesetzt (Variante A)<br />

• Eigentrassee einseitig im Strassenkörper, Strasse abgesenkt (Variante B und D)<br />

• Mischverkehr (Variante C)<br />

Der Variantenvergleich ergab kein klares Bild, im Interesse der Systemkontinuität fiel der<br />

Entscheid zu Gunsten Variante D, einseitiges Eigentrassee im Strassenkörper mit Absenken<br />

der Strasse.<br />

4.2.6 Baumgarten<br />

Auch hier standen die drei Varianten, Eigentrassee, einseitiges Eigentrassee und Mischverkehr<br />

zur Diskussion.<br />

Knappe Platzverhältnisse und das Bestreben, eine Baumreihe zu erhalten, gaben zusammen<br />

mit Überlegungen bezüglich Systemkontinuität und Leistungsfähigkeit der Strassenanlage<br />

den Ausschlag, Variante D, einseitiges Eigentrassee, ins <strong>Vorprojekt</strong> zu übernehmen.<br />

4.2.7 Schosshaldenfriedhof<br />

Die Strecke entlang dem Schosshaldenfriedhof wurde in vier Varianten untersucht:<br />

• Eigentrassee von Strasse abgesetzt (Variante A)<br />

• Eigentrassee einseitig im Strassenkörper, Strasse abgesenkt (Variante B)<br />

• Mischverkehr (Variante C)<br />

• Eigentrassee in Mittellage (Variante D)<br />

Die gute Verkehrslösung im Zusammenhang mit einem überzeugenden Strassenraumkonzept<br />

gaben trotz grossem Landerwerb den Ausschlag für Variante D.<br />

Für die Dienstgleisverbindung zum Depot Mingerstrasse entlang dem Pulverweg wurden keine<br />

Varianten studiert. Hingegen bedurfte die Verknüpfung des Dienstgleises mit der Linie 10<br />

am Knoten Pulverweg eingehender Studien. Der von <strong>Bern</strong>mobil geforderte zweigleisige Ausbau<br />

des Gleisdreiecks hat Konflikte mit der Veloführung zur Folge (schleifende Querungen).<br />

Versuche, mit eingleisigen Varianten oder mittels unkonventionellen Lösungen, wie dem<br />

Ausholen auf Gegenfahrbahn, Verbesserungen zu erzielen erwiesen sich nicht als zielführend.<br />

So fiel der Entscheid schliesslich zu Gunsten einer für Velos optimierten zweigleisigen<br />

Variante.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 39<br />

4.2.8 Waldeck<br />

Für diesen Abschnitt Waldeck bis Unterführung SBB sind keine Varianten ausgearbeitet<br />

worden. Für diesen Streckenabschnitt wurde das Verkehrsregime Mischverkehr gewählt,<br />

kombiniert mit einem Mehrzweckstreifen in der Mitte der Strasse. Dieser Abschnitt markiert<br />

den Beginn des Dorfes Ostermundigen. Dieses Strassenraumkonzept wird, wenn immer<br />

möglich, bis zum Aufstieg Rüti beibehalten.<br />

4.2.9 Unterführung SBB<br />

Aufgrund der Rahmenbedingungen (u.a. attraktiver Umsteigeknoten) lassen sich 4 Haltestellentypen<br />

bestimmen:<br />

• Fahrbahnhaltestelle für <strong>Tram</strong> und Bus in der Unterführung (Varianten 1.x)<br />

• Kombinierte Haltestelle <strong>Tram</strong> / Bus ausserhalb der MIV Fahrspuren in der Unterführung<br />

(Varianten 2.x)<br />

• je separate Haltestellen <strong>Tram</strong> und Bus ausserhalb der MIV Fahrspuren in der Unterführung<br />

(Varianten 3.x)<br />

• separater Tunnel für <strong>Tram</strong> und MIV (Varianten 4.x)<br />

Im Rahmen einer Grobbewertung fielen die Varianten 1-x und 4-x raus. Bei der Detailbewertung<br />

waren noch die Variante 2.2 „<strong>Tram</strong> in die Mitte“ und Variante 3.2 „<strong>Tram</strong> in Seitenlage“<br />

im Rennen. Ein klarer Favorit ist nicht zu erkennen. Beide Varianten haben ihre Vor- und<br />

Nachteile. An der TP Sitzung vom 11.03.2010 wurde aufgrund einer gemeinsam durchgeführten<br />

Bewertung die Variante „<strong>Tram</strong> in Seitenlage“ als Bestvariante definiert und zur<br />

Weiterbearbeitung bestimmt. Argumente, welche für diese Lösung sprechen, sind das grosse<br />

Gestaltungspotenzial für einen attraktiven ÖV-Umsteigepunkt. Die VISSIM-Überprüfung<br />

zeigt, dass die Variante „<strong>Tram</strong> in Seitenlage“ leicht im Nachteil und die Gleisgeometrie ungünstig<br />

ist.<br />

4.2.10 Unterführung SBB - Dreiegg<br />

Ein vertieftes Variantenstudium wurde für diesen Abschnitt nicht durchgeführt. Grundsätzlich<br />

wurden 2 Strassentypen unter Berücksichtigung der definierten Rahmendingungen (Aufwertung<br />

Strassenraum, Parkierung, Aufenthalt, Verbinden und Queren der Strasse) untersucht:<br />

• mit Mehrzweckstreifen<br />

• Kombination mit/ohne Mehrzweckstreifen<br />

Aufgrund der Grobbewertung wird die Variante mit durchgehendem Mehrzweckstreifen weiterbearbeitet.<br />

Hauptvorteil dieser Variante ist die Möglichkeit, an jeder Stelle die Strasse<br />

überqueren zu können, was aufgrund der beidseitig angeordneten Läden sinnvoll ist. Dazu<br />

dient der Mehrzweckstreifen als Querungshilfe. Die günstigen Gleisgeometrien erlauben einen<br />

verschleissarmen und komfortablen <strong>Tram</strong>betrieb.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 40<br />

4.2.11 Dreiegg<br />

Aufgrund der Rahmenbedingungen (u.a. Aufwertung zusammen mit Haltestelle, räumliche<br />

Vernetzung Schulanlage mit Dreiegg) lassen sich 3 Haltestellentypen bestimmen:<br />

• Fahrbahnhaltestelle in beide Richtungen (Varianten 1.x)<br />

• Fahrbahnhaltestelle Richtung <strong>Bern</strong>, Haltestelle überholbar Richtung Rüti (Var. 2.x)<br />

• Haltestelle südlich komplett vom MIV entkoppelt (Variante 4.x)<br />

Im Rahmen einer Grobbewertung fiel die Variante 2.x raus. Bei der Detailbewertung waren<br />

noch die Variante 2 „Fahrbahnhaltestelle Richtung <strong>Bern</strong>“ und Variante 4 „Haltestelle südlich<br />

komplett vom MIV entkoppelt“ im Rennen. An der TP Sitzung vom 11.03.2010 wurde aufgrund<br />

einer gemeinsam durchgeführten Bewertung die Variante 4 „Haltestelle südlich komplett<br />

vom MIV entkoppelt“ als Bestvariante definiert und zur Weiterbearbeitung bestimmt. Argumente,<br />

welche für diese Lösung sprechen, ist das grosse Gestaltungspotenzial zur Aufwertung<br />

durch die Verbindung des Freiraumes Dreiegg mit der Schulanlage. Positiv ist auch,<br />

dass der Zugang zur Haltestelle ohne Kreuzen einer MIV-Spur erfolgen kann. Die Haltestelle<br />

ist in einer Gerade, was aus Sicht Gleisgeometrie positiv bewertet wird.<br />

4.2.12 Dreiegg – Wegmühlegässli<br />

Für diesen Abschnitt sind keine Varianten ausgearbeitet worden. Mit den Elementen Mischverkehr<br />

und Mehrzweckstreifen wird das einheitliche Strassenraumkonzept für Ostermundigen<br />

fortgesetzt.<br />

4.2.13 Wegmühlegässli<br />

Grundsätzlich wurden aufgrund der Rahmenbedingungen (<strong>Tram</strong>linienführung wenn möglich<br />

ohne Gegenbogen, attraktive Haltestelle und Parkierung) 2 Haltestellenvarianten untersucht:<br />

• Fahrbahnhaltestelle in beide Richtungen<br />

• Fahrbahnhaltestelle Richtung Rüti, Haltestelle überholbar Richtung <strong>Bern</strong><br />

Aufgrund der Grobbewertung wird die Variante „Fahrbahnhaltestelle Richtung Rüti, Haltestelle<br />

überholbar Richtung <strong>Bern</strong> (MIV-Spur aussen)“ weiterbearbeitet. Vorteile sind die günstigen<br />

Gleisgeometrien und das Gestaltungspotenzial. In der Weiterbearbeitung dieser Variante<br />

muss die Parkierung auf der südlichen Seite (u.a. Drogerie und Post) optimiert werden.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 41<br />

4.2.14 Wegmühlegässli – Grube<br />

Für diesen Abschnitt sind keine nennenswerten Varianten ausgearbeitet worden. Im Abschnitt<br />

Wegmühlegässli bis zum neuen Kreisel (Anschluss der neuen Entlastungsstrasse<br />

„Grube“) wird das <strong>Tram</strong> im Mischverkehr und Mehrzweckstreifen geführt. Unmittelbar nach<br />

dem Kreisel befindet sich die Haltestelle Sportplatzweg. Damit die Rückstaugefahr zum zukünftigen<br />

Kreisel Grube/Oberfeld verkleinert wird, kann die Haltestelle Richtung Rüti überholt<br />

werden, Richtung <strong>Bern</strong> halten die Fahrzeuge hinter dem <strong>Tram</strong>. Für die Velofahrenden stadtauswärts<br />

besteht die Möglichkeit, hinter der Haltestelle durchzufahren<br />

4.2.15 Grube – Rütiweg<br />

Grundsätzlich sind aufgrund der Rahmenbedingungen (Betriebswendegleis, Erhalt des<br />

Coop-Gebäudes) 2 Stossrichtungen untersucht worden:<br />

• Linienführung um den Coop in beide Richtungen, inkl. Betriebswendegleis<br />

• Linienführung um den Coop in eine Richtung, Betriebswendegleis dient als Linienführung<br />

in die andere Richtung (getrennte Linienführung)<br />

Aufgrund der Grobbewertung wird die Variante „getrennte Linienführung“ weiterbearbeitet.<br />

Vorteile sind, dass das Betriebswendegleis auch als Gleis für den Regulärbetrieb genutzt<br />

werden kann und so Gebäudeabbrüche (u.a. das Coop-Gebäude) verhindert werden können.<br />

Falls das Coop-Gebäude später abgebrochen wird, behält man sich die Option offen,<br />

dort zweigleisig durchzufahren. Die dargestellte Linienführung um den Coop erlaubt jeder<br />

Zeit ein 2. Gleis, ohne dass die ganze Gleisanlage angepasst werden müssen.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 42<br />

5. Projektbeschrieb<br />

5.1 Betriebs- und Gestaltungskonzept<br />

(siehe Plan Nr. 31-000-001, Betriebskonzept)<br />

5.1.1 Haltestellenkonzept<br />

Die Linienführung des <strong>Tram</strong>s entspricht exakt der heutigen Führung der Buslinie 10. Die Beibehaltung<br />

der heutigen Haltestellenlagen der Buslinie ist dabei nicht zwingend gegeben bzw.<br />

nicht möglich. Nebst grundsätzlichen Überlegungen zum Standort und Abstand der Haltestellen<br />

stellt der <strong>Tram</strong>betrieb im Vergleich zum Busbetrieb restriktivere Anforderungen, welche<br />

die Flexibilität betreffend Haltestellenlage wesentlich einschränken:<br />

• Die 45 m lange Haltestellenkante muss in einer Gerade liegen oder in einem konstanten<br />

Radius > 150 m<br />

• Die Haltestellenkanten bedingen eine gerade Zu- und Wegfahrt des <strong>Tram</strong>s in die Haltestelle.<br />

• Sämtliche Haltestelle müssen die Kriterien des Behindertengleichstellungsgesetzes<br />

erfüllen, das heisst, das Ein- und Aussteigen muss stufenlos erfolgen können. Diese<br />

Forderung erfüllen die folgenden beiden Haltestellentypen:<br />

o Velo umfährt Haltestelle rückwärtig:<br />

Haltekante 27 cm, Abstand Gleisachse - Haltekante beträgt 1.22 m<br />

o Velo verkehrt im Mischverkehr, also zwischen Schiene und Perronkante:<br />

Haltekante 24 cm hoch, Abstand Geleiseachse – Haltekante 1.40 m.<br />

• Die Trassierungselemente für die Gleisanlage sind einzuhalten. Das <strong>Tram</strong> ist im Vergleich<br />

zum Bus wesentlich eingeschränkter im Befahren von Kurven und S-Kurven.<br />

• Die Durchfahrtsbreiten bei Haltestellen mit Veloverkehr (ohne rückwärtige Umfahrung)<br />

betragen 3.80 m.<br />

Die wichtigsten Punkte des Haltestellenkonzepts sind:<br />

• Die Anzahl der Haltestellen im Perimeter TP4 bleibt gleich (12 Haltestellen). Ob das<br />

neue 10er <strong>Tram</strong> im Gegensatz zum heutigen 10er Bus an der knapp ausserhalb des<br />

Perimeters liegenden Haltestelle „Kursaal“ halten soll ist weiter offen. Am anderen<br />

Ende ebenfalls knapp ausserhalb des Perimeters ist vor dem Aufstieg in die Rüti im<br />

TP 5 eine zusätzliche Haltestelle vorgesehen. Trotz geringen Haltestellenabständen<br />

von teilweise unter 300 m bleiben die 4 Haltestellen im Abschnitt Viktoriaplatz bis Rosengarten<br />

bestehen, insbesondere auch die Haltestelle Salem. Auf der <strong>Bern</strong>strasse<br />

in Ostermundigen zwischen Bahnhof und Wegmühlegässli bleibt es trotz grösseren<br />

Abständen (> 400 m) bei den heutigen Haltestellen<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 43<br />

• Die Haltestellenabstände sind aus nachstehender Tabelle ersichtlich. Der durchschnittliche<br />

Haltestellenabstand im TP4 beträgt 365 m.<br />

Tabelle 5-1: Haltestellendistanzen<br />

Haltestelle Haltestelleabstand (entlang Gleisachse)<br />

Kursaal (Perimeter TP1)<br />

Viktoriaplatz<br />

Salem<br />

Schönburg<br />

Rosengarten<br />

Galgenfeld<br />

Schosshaldenfriedhof<br />

Waldeck<br />

Bahnhof Ostermundigen<br />

Zollgasse<br />

Wegmühlegässli<br />

Sportplatzweg<br />

Oberfeld<br />

(stadtauswärts Perimeter TP 5)<br />

stadtauswärts stadteinwärts<br />

270 m 280 m<br />

220 m<br />

• In der Lage wesentlich veränderte Haltestellen sind:<br />

230 m<br />

340 m 240 m<br />

240 m 350 m<br />

450 m 450 m<br />

350 m 350 m<br />

470 m 470 m<br />

410 m 410 m<br />

490 m 490 m<br />

420 m 420 m<br />

390 m 380 m<br />

370 m 320 m<br />

Viktoriaplatz: Die Haltestellen Viktoriaplatz der Linie 9 kommt aus geometrischen<br />

Gründen neu in die Moserstrasse zu liegen. Aufgrund des kurzen Abstandes von nur<br />

noch ca. 100 m entfällt für die Linie 9 die Haltestelle Spitalacker.<br />

Schosshaldenfriedhof: Die Haltestelle liegt neu direkt vor dem Friedhofeingang<br />

Seite Autobahn, d.h. unmittelbar am Knoten Pulverweg. Damit deckt sie die Erschliessung<br />

des umliegenden Gebiets besser ab und erlaubt eine klare neue Gestaltung<br />

der Ostermundigenstrasse entlang dem Friedhof.<br />

Bahnhof Ostermundigen: Die Haltestelle kommt gemeinsam mit den Bushaltestellen<br />

direkt in die Unterführung zu liegen und erlaubt ein attraktives Umsteigen S-Bahn<br />

– <strong>Tram</strong> – Bus.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 44<br />

• Die nachstehenden Haltestellen sind Umsteigepunkte. Als wichtiger regionaler Umsteigeknoten<br />

des öffentlichen Verkehrs gilt insbesondere der Bahnhof Ostermundigen.<br />

Tabelle 5-2: Umsteigepunkte<br />

Haltestelle <strong>Tram</strong>linie 10 Umsteigen auf<br />

Viktoriaplatz<br />

Salem Evtl. Buslinie 36<br />

Schönburg<br />

<strong>Tram</strong>linie 9, separate Haltestelle in Moserstrasse<br />

Buslinie 36 (Haltestelle wie <strong>Tram</strong>linie 9)<br />

Buslinie 40, separate Haltestelle in Papiermühlestrasse<br />

Buslinie 36, gleiche Haltestelle<br />

Rosengarten Buslinie 40, gleiche Haltestelle<br />

Galgenfeld --<br />

Schosshaldenfriedhof --<br />

Waldeck Buslinien „neu“ und 44; separate Haltestelle im Zentweg<br />

Bahnhof Ostermundigen S-Bahn (S1, S2), Buslinien 28, 44, „neu“, separate Haltestellen<br />

Zollgasse Buslinie 44<br />

Wegmühlegässli<br />

Sportplatzweg --<br />

Buslinie „neu“, separate Haltestelle im Wegmühlegässli<br />

Buslinie 44, gleiche Haltestelle<br />

Oberfeld Buslinie „neu“, separate Haltestelle in <strong>Bern</strong>strasse<br />

• Die Haltestellen der <strong>Tram</strong>linie 10 im TP4 sind für den MIV wie folgt überholbar:<br />

Tabelle 5-3: Überholbarkeit der Haltestellen<br />

Haltestelle Haltestellentyp stadtauswärts stadteinwärts<br />

Viktoriaplatz Kaphaltestelle nicht überholbar nicht überholbar<br />

Salem Kaphaltestelle nicht überholbar nicht überholbar<br />

Schönburg Kaphaltestelle überholbar überholbar<br />

Rosengarten<br />

Kaphaltestelle stadtauswärts,<br />

Haltestelle in<br />

Seitenlage stadteinwärts<br />

nicht überholbar überholbar<br />

Galgenfeld Kaphaltestelle nicht überholbar nicht überholbar<br />

Schosshaldefriedhof Haltestelle in Mittellage überholbar überholbar<br />

Waldeck Haltestelle in Mittellage überholbar überholbar<br />

Bahnhof Ostermundigen<br />

Zollgasse<br />

Wegmühlegässli<br />

Sportplatzweg<br />

Haltestelle in Seitenlage,<br />

beide Richtungen auf<br />

der Nordseite<br />

Haltestelle in Seitenlage<br />

beide Richtungen auf<br />

der Südseite<br />

Kaphaltestelle stadtauswärts,<br />

Haltestelle in<br />

Mittellage stadteinwärts<br />

Kaphaltestelle stadteinwärts,<br />

Haltestelle in Mittellage<br />

stadtauswärts<br />

überholbar überholbar<br />

überholbar überholbar<br />

nicht überholbar überholbar<br />

überholbar nicht überholbar<br />

Oberfeld Kaphaltestelle nicht überholbar nicht überholbar<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 45<br />

5.1.2 <strong>Tram</strong>betrieb<br />

Um einen optimalen <strong>Tram</strong>betrieb und die Einhaltung des Fahrplans auch in Spitzenzeiten zu<br />

gewährleisten, sind für einzelne Streckenabschnitte eine Eigentrassierung vorgesehen:<br />

• Abschnitt Rosengarten: Das <strong>Tram</strong> erhält stadteinwärts eine separate Spur am rechten<br />

Fahrbahnrand. Dies trägt wesentlich zum Funktionieren des Knotens Laubegg<br />

bei.<br />

• Abschnitt Laubeggstutz (Rosengarten bis Haltestelle Galgenfeld). Für das <strong>Tram</strong> ist<br />

stadteinwärts eine separate Spur vorgesehen. Es kommt somit behinderungsfrei am<br />

Rückstau vor dem Knoten Laubegg vorbei.<br />

• Abschnitt Baumgarten (Haltestelle Galgenfeld bis Knoten Pulverweg): Ab Haltestelle<br />

Galgenfeld fährt das <strong>Tram</strong> stadtauswärts auf einem eigenen Trassee. Damit kann es<br />

behinderungsfrei am Rückstau vor dem Knoten Pulverweg passieren.<br />

• Abschnitt Schosshaldenfriedhof (Pulverweg bis Zentweg): Das <strong>Tram</strong> zirkuliert hier in<br />

beide Richtungen auf einem Eigentrassee in Mittellage. Damit kann das <strong>Tram</strong> in beide<br />

Richtungen behinderungsfrei und mit maximal zulässiger Geschwindigkeit am<br />

Rückstau auf der Ostermundigenstrasse vorbei fahren.<br />

• Abschnitt Sportplatz (Verbindung zwischen <strong>Bern</strong>strasse und Schiessplatzweg in Ostermundigen):<br />

Stellt die <strong>Tram</strong>-Verbindung stadtauswärts sicher, da Gleise im Gegenverkehr<br />

um die Coop-Ecke geometrisch ohne Gebäudeabbruch nicht machbar sind.<br />

Eine bedarfsgesteuerte Lichtsignalregelung sorgt bei allen Kreiseln und wichtigen vortrittsberechtigten<br />

Knoten für eine behinderungsfreie <strong>Tram</strong>durchfahrt. Bei einer <strong>Tram</strong>anmeldung<br />

schalten alle im Konflikt zum <strong>Tram</strong> stehenden Verkehrsbeziehungen auf Rot, so dass das<br />

<strong>Tram</strong> den Knoten ohne Zeitverlust befahren kann. Bei permanent mit Lichtsignalanlagen geregelten<br />

Knoten meldet sich das <strong>Tram</strong> für die Knotendurchfahrt an und kann mit entsprechender<br />

„Grünschaltung“ den Knoten prioritär und ohne Zeitverlust befahren.<br />

Die Eigentrassee-Abschnitte und die <strong>Tram</strong>haltestellen sind grundsätzlich für die im Ausnahmefall<br />

vorgesehenen <strong>Tram</strong>ersatzbusse benutzbar. Durch die Busse nicht befahrbar sind die<br />

<strong>Tram</strong>haltestellen Schosshaldenfriedhof, Waldeck, Bahnhof Ostermundigen und die eingleisige<br />

Strecke entlang des Sportplatzes in Ostermundigen.<br />

Im Projektperimeter TP4 sind 2 Dienstgleisverbindungen vorgesehen:<br />

• Viktoriaplatz: Der „Kurzschluss“ der Gleise Linie 9 und Linie 10 erlaubt im Ausnahmefall<br />

den Betrieb einer Linie Guisanplatz – Viktoriaplatz – Rüti. Diese kommt beispielsweise<br />

dann zum Zuge, wenn der Abschnitt Viktoriaplatz – Zytglogge oder die Innenstadtdurchfahrt<br />

unterbrochen ist (Veranstaltungen, Sanierungen, Ereignisse wie Unfälle,<br />

Wasserleitungsbruch usw.).<br />

• Knoten Pulverweg: Gleisverbindungen ab dem Pulverweg in die Ostermundigenstrasse<br />

in beide Richtungen stellen die Verknüpfung der <strong>Tram</strong>linie 10 mit dem neuen<br />

<strong>Tram</strong>depot Bolligenstrasse über den Pulverweg sicher.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 46<br />

5.1.3 Verkehrsmanagement<br />

(siehe <strong>Bericht</strong> „Verkehrsmanagement“, RK&P, 8.11.2010 und die Anhänge 1 - 4,<br />

Stauräume und Rückstaulängen)<br />

Um einen leistungsfähigen und sicheren Verkehrsfluss für ÖV, MIV und Langsamverkehr sicherzustellen,<br />

sind folgende Verkehrsmanagement-Massnahmen vorgesehen:<br />

• Nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die wichtigsten Knoten, deren Betriebsform<br />

und deren Auslastungsgrad bei einer isolierten Betrachtung des Knotens:<br />

Tabelle 5-5: Leistungsreserven Knoten<br />

Knoten Knotenform Betriebsform Kapazität während der Spitzenstunden<br />

Viktoriaplatz Kreisel <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />

Rosengarten Kreuzung Lichtsignalanlage mit<br />

<strong>Tram</strong>priorisierung<br />

Laubegg Kreuzung Lichtsignalanlage mit<br />

<strong>Tram</strong>priorisierung<br />

Pulverweg Kreisel <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />

Zentweg Kreisel <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />

Schermenweg Kreisel <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />

Bahnhofstrasse Kreisel <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />

Dreiegg 2 Kreisel <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />

Wegmühlegässli Einmündung Option <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgeregelt<br />

Sportplatzweg Kreisel <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />

Reserven<br />

überschritten<br />

ausgeschöpft<br />

Reserven<br />

Reserven<br />

überschritten<br />

überschritten<br />

überschritten<br />

ausgeschöpft<br />

ausgeschöpft<br />

Rütiweg Einmündung Keine Regelung Reserven<br />

Schiessplatzweg Einmündung <strong>Tram</strong>durchfahrt bedarfsgesteuert<br />

Reserven<br />

Die Leistungsfähigkeit mehrerer Knoten ist überschritten oder ausgelastet. Alle diese<br />

Knoten sind bereits heute überlastet. Um den Verkehrsfluss und den <strong>Tram</strong>betrieb an<br />

diesen Knoten sicherzustellen ist das nachfolgende übergeordnete Verkehrsmanagement<br />

erforderlich.<br />

• Das übergeordnete Verkehrsmanagement unterstützt die optimale Verkehrsabwicklung<br />

entlang der ganzen <strong>Tram</strong>achse, gewährleistet eine ausreichende Verkehrsabwicklung<br />

an den leistungskritischen Knoten Rosengarten, Schermenweg, Bahnhofstrasse<br />

sowie Dreiegg und sichert insbesondere die Einhaltung des <strong>Tram</strong>fahrplanes<br />

in den Spitzenzeiten.<br />

Eine verkehrsabhängige Dosierung auf den Zulaufstrecken zu diesen leistungskritischen<br />

Knoten gewährleistet den Verkehrsfluss. Die Dosierung erfolgt so, dass die<br />

entstehenden Rückstaus den öffentlichen Verkehr nicht oder nur minimal behindern.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 47<br />

Die notwendigen Warteräume liegen vor dem Knoten Schönburg auf dem Aargauerstalden,<br />

vor dem Laubeggknoten stadteinwärts auf der Ostermundigenstrasse (Eigentrasse<br />

<strong>Tram</strong>), am Knoten Pulverweg auf dem Pulverweg (mit Behinderung des<br />

Dienstgleises), vor dem Knoten Zentweg auf der Ostermundigenstrasse entlang<br />

Schosshaldenfriedhof (Eigentrassee <strong>Tram</strong>) sowie vor dem Dreiegg auf der Unteren<br />

Zollgasse zwischen Bolligenstrasse und dem Siedlungsrand. Auf der Laubeggstrasse<br />

ist kein Warteraum vorhanden, da sie Teil der Route der Buslinie 40 ist.<br />

5.1.4 Fahrleitungskonzept<br />

(siehe Dossier Fahrleitungen Los B und Plan Nr. 31-000-002)<br />

Die Basis für das Fahrleitungskonzept bilden die nachstehenden Grundsätze des Fahrleitungskonzepts:<br />

• Stadt <strong>Bern</strong>, wo möglich und sinnvoll Fahrleitungsaufhängung an Gebäuden.<br />

• Pulverweg; einseitige Mastreihe (Seite Siedlung) und Ausleger über beide Gleise.<br />

Damit ist eine gewisse Flexibilität im Hinblick auf den späteren Autobahnausbau gewährleistet.<br />

• Durch das Gemeindegebiet Ostermundigen hindurch sollen zwischen Waldeck und<br />

Wegmühlegässli Fahrleitungsmasten mit beidseitigem Ausleger auf dem Mehrzweckstreifen<br />

stehen. Die Maststärke ist mit höchstens 35 bis 40 cm minimal zu halten,<br />

damit auf dem Mehrzweckstreifen eine ausreichende lichte Weite bleibt und die<br />

Sichtbehinderungen betreffend querender Fussgänger minimal bleiben.<br />

• Einspurabschnitte Betriebswendegleis Rütiweg mit einseitiger Mastreihe und Auslegern.<br />

• In den restlichen Bereichen beidseitig am Strassenrand Masten in Bereichen mit Alleen<br />

sind die notwendigen Masten in Flucht der Baumreihen, mittig zwischen den<br />

Bäumen zu platzieren. Bei bestehenden Alleen sind schräge, d.h. nicht senkrecht zur<br />

Strassenachse verlaufende Tragseile denkbar.<br />

• Im Perronbereich möglichst keine Masten platzieren.<br />

Im Weiteren sind auf Grund lokaler Gegebenheiten folgende Punkte / Konzeptabweichungen<br />

erwähnenswert:<br />

• Am Viktoriaplatz ist auf Masten im Kreiselzentrum zu verzichten. Die für die Linie 10<br />

zusätzlich erforderlichen Masten sind möglichst in der Verlängerung der Bäume<br />

längs der Kornhausstrasse zu platzieren. Die bereits bestehenden Masten der Linie<br />

9 sind möglichst mit zu benutzen.<br />

• Entlang der Viktoriastrasse wird die Fahrleitung entlang der Nordfassaden konsequent<br />

an den Gebäuden aufgehängt, wogegen an den weiter zurückversetzten, mit<br />

Balkonen versehenen Südfassaden anstelle einer Fassadenaufhängung Maste gestellt<br />

werden.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 48<br />

• An der Laubeggstrasse sind auf der Seite Rosengarten die Masten hinter die Mauer<br />

so zu setzen, dass die Bäume nicht zu Schaden kommen.<br />

• Laubeggstutz<br />

Eine Lösung mit einseitigen (siedlungsseitigen) Masten und Auslegern brachte nicht<br />

den erwarteten besseren optischen Effekt (massive Masten und Ausleger), so dass<br />

auch hier beidseitige Masten mit Quertragseilen zur Anwendung gelangen. Seite<br />

Baumgarten sollen die Masten in die projektierte Stützmauer integriert werden<br />

• Unterführung SBB<br />

Die minimal notwendigen Masten stehen alle ausserhalb des Platzbereichs, um den<br />

Platzcharakter nicht zu stören.<br />

• Dreiegg<br />

Die minimal notwendigen Masten stehen in der Längsflucht der Baumreihen und in<br />

Gebäudeecken. Ein liegendes Kettentragwerk ermöglicht das Aufhängen der Fahrleitung<br />

ohne störende Maste im Platz- und Haltestellenbereich.<br />

• Wegmühlegässli<br />

Ab letztem Mittelmast ist eine konsequent durchgehende beidseitige Mastreihe vorgesehen.<br />

5.1.5 Alleen<br />

(siehe Plan Nr 31-000-101 Alleen und Baumbilanz / Anhang 5, Schemaskizze)<br />

Die Strassenabschnitte des TP 4 auf dem Gebiet der Stadt <strong>Bern</strong>, d.h. ab Viktoriaplatz bis in<br />

die Waldeck, sind geprägt durch historische Alleen. Im Zuge des <strong>Tram</strong>projekts müssen diese<br />

Alleen weitgehend ersetzt werden, wobei es zwei unterschiedliche Ursachen gibt:<br />

1. Der projektbedingte Ersatz. Hierzu gibt es wiederum 2 Gründe:<br />

• Ein funktionierender <strong>Tram</strong>betrieb kombiniert mit einem funktionieren MIV sowie<br />

einem sicheren und attraktiven Langsamverkehr führt auf der Laubeggstrasse<br />

und auf der Ostermundigenstrasse zu einem verbreiterten Strassenraumquerschnitt.<br />

Mehrere Baumreihen müssen hier an anderer Stelle neu gepflanzt werden.<br />

• <strong>Tram</strong>bau und die Werkleitungsverlegungen führen zu einem totalen Umbau des<br />

Strassenkörpers. Dies betrifft insbesondere den Strassenkoffer und die Randabschlüsse<br />

im Bereich der Alleen. Wenn im Wurzelbereich der bestehenden Alleebäume<br />

Randabschlüsse erneuert, verlegt oder die Kofferungen verbessert werden<br />

müssen, werden die Bäume nachhaltige Schäden in Bezug auf die Standsicherheit<br />

erleiden. Bei der Realisierung der <strong>Tram</strong>linien und Fahrleitungen müsste<br />

zur Schaffung des grösseren Lichtraumprofiles (von 4.50 auf 6.50 m Höhe) bei<br />

der Mehrheit der Bäume Leitäste entfernt werden. Verursacht durch die Schnittstellen<br />

werden in den nächsten 10 bis 20 Jahren Fäulnisherde auftreten, die zu<br />

erhöhter Bruchgefahr führen. Müssen beide Eingriffe im Wurzel- und Kronenbe-<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 49<br />

reich ausgeführt werden, ist eine gesunde Weiterentwicklung der betroffenen<br />

Bäume nicht mehr möglich.<br />

Diese Problematik führt dazu, dass in der Viktoriastrasse die Alleen am alten<br />

Standort neu gepflanzt werden müssen, obwohl der <strong>Tram</strong>betrieb im bestehenden<br />

Strassenraum möglich ist.<br />

2. Der Ersatz aufgrund des schlechten Baumzustands: Bäume in schlechtem Zustand,<br />

die im Verlaufe der nächsten Jahre unabhängig vom <strong>Tram</strong>projekt zu ersetzen sind,<br />

werden im Zuge des <strong>Tram</strong>projekts erneuert. Dazu gehören:<br />

• die Dreier-Baumgruppe unmittelbar an der Viktoriastrasse wegen massiver Salzschäden<br />

(die Kronen sterben ab)<br />

• der Baumbestand vom Viktoriaplatz bis zur Gotthelfstrasse<br />

• die Bäume im Bereich des Postgebäudes Schönburg<br />

• ca. 3 Einzelbäume auf der Ostermundigenstrasse im Bereich der Überbauung<br />

Baumgarten<br />

• auf der Ostermundigenstrasse entlang des Schosshaldenfriedhofs zwischen<br />

Liebellenweg und Zentweg wegen massiver Salzschäden<br />

Die Baumreihe an der Laubeggstrasse vis à vis Rosengarten ist gesund und vital, wenn auch<br />

unterschiedlich im Alter (vitalste Bäume im gesamten Planungsbereich). Verkehrlichbetriebliche<br />

Gründe bedingen eine Neupflanzung dieser Baumreihe näher an der Wohnsiedlung<br />

(Begründung Variantenbericht, Kapitel 4.4.3).<br />

Der weitgehende Ersatz der Alleen führt einerseits dazu, dass praktisch über eine Generation<br />

junge Bäume zu einer ausgewachsenen Allee heranreifen müssen, also bei der Neupflanzung<br />

über eine längere Zeit beträchtliche „Lücken“ entstehen. Andererseits besteht die<br />

Chance, ausgerichtet auf die neue Funktion des Strassraums eine einheitliche, klare strukturierte<br />

neue Allee mit neuen starken Bäumen aufzubauen.<br />

Das neue Alleenkonzept sieht wie folgt aus:<br />

• Viktoriaplatz: Neupflanzung der Alleen an der heutigen Lage und Verlängerung der<br />

Alleen bis zur Schönburg<br />

• Laubeggstrasse: Verschiebung und somit Neupflanzung der Baumreihe Richtung<br />

Wohnsiedlung<br />

• Ostermundigenstrasse, Abschnitt Laubeggstutz: Nach wie vor keine Alleen im Abschnitt<br />

vor der Siedlung Baumgarten<br />

• Ostermundigenstrasse, Abschnitt Baumgarten: Neugestaltung des Strassenraumes<br />

mit beidseitiger Neupflanzung der Baumreihen<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 50<br />

• Ostermundigenstrasse, Abschnitt Schosshaldenfriedhof: Neupflanzung beider Alleereihen,<br />

Seite Friedhof in ähnlicher Lage wie heute, Seite Gewerbegebiet näher an der<br />

Siedlung<br />

Daraus ergibt sich über die gesamte Strecke folgende Baumbilanz:<br />

• heute 305 bestehende Bäume<br />

• im Projekt insgesamt 319 Bäume, d.h. ein Gewinn von 14 Bäumen<br />

Nachstehende Tabelle verdeutlicht die Baumbilanz pro Strassenabschnitt. Die Abschnittseinteilung<br />

ist in Plan Nr. 31-000-101 Alleen und Baumbilanz zu entnehmen.<br />

Strasse Bestehende<br />

und bleibende<br />

Bäume<br />

Roden Ersatz an<br />

gleichem<br />

Standort<br />

Neupflanzung<br />

Viktoriaplatz 22 4 0 0 -4<br />

Bilanz<br />

Viktoriastrasse 7 93 79 37 +23<br />

Laubeggstrasse 1 19 0 17 -2<br />

Ostermundigenstrasse<br />

(Baumgarten)<br />

Ostermundigenstrasse(Schosshaldenfriedhof)<br />

4 63 0 67 +4<br />

1 91 0 84 -7<br />

Total 35 270 79 205 +14<br />

5.1.6 Gestaltungskonzept<br />

Die wesentlichen Punkte des Gestaltungskonzepts sind:<br />

• Viktoriaplatz: Die Reduktion der Verkehrsfläche, die Organisation des Verkehrsknotens<br />

in Form eines in die Platzfläche integrierten Kreisels und die Beibehaltung der<br />

Baumgruppen vor dem BKW-Gebäude stärken das bisherige historische städtebauliche<br />

Bild des Viktoriaplatzes.<br />

• Viktoriastrasse: Der historische Strassenraumquerschnitt wird beibehalten.<br />

• Ostermundigenstrasse: Die Führung des <strong>Tram</strong>s in Form eines Eigentrassees bedingt<br />

eine vollständige Neugestaltung des Strassenraumes. Das <strong>Tram</strong>trassee ist integriert<br />

in den verbreiterten Strassenraum, der weiterhin von Alleen gesäumt ist.<br />

• <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen: Die durch das <strong>Tram</strong> bedingte Umgestaltung des Strassenraums<br />

bringt die Chance, die <strong>Bern</strong>strasse mit einem Mehrzweckstreifen und Fahrleitungsmasten<br />

in der Mitte ab der Gemeindegrenze als „roten Faden“ durch die sehr<br />

heterogene Bebauung Ostermundigen durchzuziehen. Diese Gestaltung soll dazu<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 51<br />

führen, dass der Eingang nach Ostermundigen bereits in der Waldeck wahrnehmbar<br />

wird.<br />

• Bahnhofunterführung Ostermundigen: In Anlehnung an die bestehende Überbauungsordnung<br />

entsteht eine ca. 40 m breite Bahnhofunterführung, eine offene und hell<br />

gestaltete „Bahnhofhalle“, die einerseits zum attraktiven ÖV-Umsteigeknoten wird<br />

und anderseits die Trennwirkung des Bahntrasses deutlich verringert.<br />

• Dreiegg: Die Neuorganisation der Verkehrsführung und eine aus Schulhausplatz und<br />

Dreieggsfläche neu entstehende Platzsituation werten diesen zentralen Bereich in<br />

Ostermundigen städtebaulich und gestalterisch auf.<br />

5.2 Beschrieb der Streckenabschnitte<br />

5.2.1 Abschnitt <strong>Bern</strong> Stadt: Viktoriaplatz bis Rosengarten<br />

Dieser Streckenabschnitt umfasst den historisch bedeutenden, durch das Projekt aufgewerteten<br />

Viktoriaplatz, der von einer prägenden Allee gesäumten Viktoriastrasse und dem anschliessenden,<br />

vom Postgebäude dominierten Bereich Schönburg. Daran schliesst die in<br />

gleichmässigem Gefälle angelegte, einseitig von der denkmalgeschützten Begrenzungsmauer<br />

zum Rosengarten und der gegenüberliegenden Baumreihe eingefassten Laubeggstrasse<br />

an.<br />

Der Strassenraum vom Viktoriaplatz bis zur Schönburg wird in seiner heutigen Form beibehalten,<br />

die <strong>Tram</strong>s verkehren im Mischverkehr. Die Alleebäume, welche infolge der Bauarbeiten<br />

höchstwahrscheinlich gerodet werden müssen, werden eins zu eins an ihrem heutigen<br />

Standort ersetzt und sorgen dafür, dass nach einigen Jahren das heutige Erscheinungsbild<br />

wiederhergestellt sein wird. Zudem wird die Allee bis zum Knoten Rosengarten weitergezogen.<br />

Die stark belastete Laubeggstrasse sorgt mit Eigentrasseeabschnitten in den Knotenzuläufen<br />

auch zu Spitzenstunden für einen stabilen <strong>Tram</strong>betrieb.<br />

5.2.2 Abschnitt Ostermundigenstrasse: Laubeggstutz bis Waldeck<br />

Der Abschnitt umfasst die Unterabschnitte Laubeggstutz, Baumgarten, Pulverweg, Schosshaldenfriedhof,<br />

Waldeck.<br />

Es handelt sich um die Ostermundigenstrasse, eine Allee zwischen <strong>Bern</strong> und Ostermundigen,<br />

welche im Zuge von Fahrbahnerweiterungen bereits mehrere Transformationen durchlaufen<br />

hat.<br />

Ein hoher Eigentrasseeanteil, meist in Mittellage, stellt den nötigen Stauraum für den MIV<br />

und damit die Voraussetzung für einen stabilen <strong>Tram</strong>fahrplan her. Die Querschnitte werden<br />

entsprechend auf drei oder vier Fahrstreifen erweitert, die Bäume grösstenteils neu angepflanzt.<br />

Es entsteht eine neue als Einheit erkennbare Alleestrasse, in alter Tradition aber<br />

ausgerüstet für den zukünftigen Betrieb.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 52<br />

5.2.3 Abschnitt Ostermundigen: Waldeck bis Rütiweg<br />

Ab Gemeindegrenze in der Waldeck hat der Streckenverlauf einen anderen Charakter. Waren<br />

bisher Alleen und Linienbebauung die prägenden und den Strassenraum einfassenden<br />

Elemente, treten in Ostermundigen ein im Ortskern konsequent durchgezogener Strassenquerschnitt<br />

mit Mittelstreifen an ihre Stelle. Die Fahrleitungsmasten in Mittellage verleihen<br />

dem Strassenverlauf die Konstanz und Betonung, welche durch die bestehende Bebauung<br />

nicht erzielt werden kann. Das <strong>Tram</strong> verkehrt auf der ganzen Strecke im Mischverkehr, Ausnahmen<br />

bilden die Haltestellen Bahnhof, Dreiegg und das Betriebswendegleis entlang dem<br />

Sportplatz.<br />

Eine grosszügige Unterführung unter den Bahngleisen mit Haltestellen für <strong>Tram</strong> und Busse<br />

und direkten Perronzugängen wertet den Bahnhof als Umsteigepunkt auf und sorgt für eine<br />

räumlich stärkere Verbindung der beiden Ortsteile.<br />

Der Kreuzungspunkt der Zollgasse mit der <strong>Bern</strong>strasse, das Dreiegg, erfährt mit der neuen<br />

Strassenführung und der Klärung der räumlichen Zuordnung eine deutliche Aufwertung.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 53<br />

5.3 Beschrieb der Projektelemente<br />

5.3.1 Viktoriaplatz<br />

Abb. 5-1: Planausschnitt Viktoriaplatz<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 54<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Prägende Elemente des Platzes sind nach wie vor die Fassade des BKW-Gebäudes mit<br />

vorgelagerter Grünfläche und den beiden Baumgruppen sowie die sternförmig wegführenden<br />

Strassen. Mit der Neugestaltung soll das historische Bild nicht dominiert, sondern gestärkt<br />

werden. Die Verkehrsfläche mit dem Kreisverkehrsplatz unterstützt dieses Ziel optimal, da<br />

die historische Sternform auf diese Weise gestärkt werden kann. Die flächige Gestaltung mit<br />

dezenten Strassenrändern verleiht dem Platz Weite und eine gewisse Homogenität. Die Minimierung<br />

der Verkehrsfläche und das Regime „Kreisverkehr“ tragen zur Klärung der Vortrittsregelung<br />

und somit zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei.<br />

Durch das <strong>Tram</strong>projekt und der damit ausgelösten Aufhebung/Verschiebung der Haltestelle<br />

Spitalacker ändert sich auch die Situation in der Moserstrasse. Die Umgestaltung dieses<br />

Strassenzugs zwischen Viktoriaplatz und Breitenrainplatz wird in einem separaten Betriebs-<br />

und Gestaltungskonzept bearbeitet.<br />

Machbarkeit<br />

Die dargestellte Lösung ist ohne grössere Eingriffe machbar. Die Weichengeometrie (vertikale<br />

Linienführung) ist realisierbar, bedarf in der nächsten Projektphase im Zusammenhang mit<br />

der Platzmodellierung jedoch noch einer vertieften Bearbeitung.<br />

öV<br />

Die Umgestaltung des Platzes und das Verlängern der standardmässigen Haltestellenkanten<br />

machen die Verlegung der Haltestelle „Viktoriaplatz“ der Linie 9 unausweichlich. Künftig halten<br />

die <strong>Tram</strong>s auf der Moserstrasse längs des BKW-Gebäudes (Kaphaltestelle, Haltekante<br />

24 cm, Abstand Gleisachse – Perronkante = 1.40 m, nicht überholbar), was eine Umorganisation<br />

der Zufahrt der PKW-Parkplätze und Anpassungen am Regime der Schläflistrasse zur<br />

Folge hat. Die Distanz zur heutigen Haltestelle „Spitalacker“ betrüge mit dieser Anordnung<br />

stadtauswärts 100 m, stadteinwärts 170 m, was die übliche Minimaldistanz von ca. 280 m<br />

deutlich unterschreitet. Aus diesem Grund haben die zuständigen Stellen von Stadt, <strong>Bern</strong>mobil<br />

und AöV die Zusammenlegung der beiden Haltestellen beschlossen. Die Haltekanten<br />

der heutigen Haltestelle „Spitalacker“ sollen zurückgebaut und die Strassenränder dem übrigen<br />

Strassenverlauf angepasst werden. Weitere Massnahmen erfolgen in Zusammenhang<br />

mit einer allfälligen Umgestaltung der Moserstrasse.<br />

Die Haltestelle „Viktoriaplatz“ der neuen <strong>Tram</strong>linie 10 liegt so nah am Viktoriaplatz, wie es die<br />

Randbedingungen (Gleis- und Knotengeometrie, Dienstgleisverbindung) zulassen. Stadtauswärts<br />

beginnt die Haltestelle unmittelbar nach der Einmündung Keplerstrasse, stadteinwärts<br />

liegt das platzseitige Haltestellenende unmittelbar vor der Abzweigung des Dienstgleises.<br />

Auch diese Haltestelle (Kap, Haltekante 24 cm, Abstand Gleisachse – Perronkante =<br />

1.40 m) ist für den Verkehr nicht überholbar, Gründe sind die eingeschränkte Strassenbreite<br />

und die Knotennähe.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 55<br />

Damit die Zufahrt zur Post gewährleistet ist, muss der hintere Teil der stadtwärtigen Haltekante<br />

abgesenkt werden, die hindernisfreie Fläche liegt jedoch auf der normkonformen Höhe.<br />

Das durchgezogene Baumraster gerät im Haltestellenbereich in Konflikt mit den Freihalteflächen<br />

für Behinderte. Eine Lösung ist durch Schieben der Baumstandorte, in weit geringerem<br />

Masse auch der Haltekante denkbar, muss aber in der kommenden Projektphase noch sauber<br />

gelöst werden (siehe Abbildung Kapitel 5.3.2).<br />

Künftig verkehrt die Buslinie 36 via Viktoriaplatz. Noch nicht entschieden ist, ob der Bus an<br />

der neuen Haltestelle „Spitalacker“ oder an der Haltestelle „Viktoriaplatz“ der Linie 10 hält,<br />

oder gar beide Haltestellen anfährt.<br />

Für den Fall einer Betriebsstörung in der <strong>Bern</strong>er Innenstadt sieht <strong>Bern</strong>mobil am Viktoriaplatz<br />

eine Dienstgleisverbindung zwischen den Linienästen 9 und 10 vor, womit der <strong>Tram</strong>betrieb<br />

zwischen Guisanplatz und Ostermundigen durchgebunden und aufrechterhalten werden<br />

könnte. Die Linienführung ist geometriebedingt, hinsichtlich Sicherheit und auch gestalterisch<br />

anspruchsvoll (Abzweigewinkel mehr als 90°, anschliessender Gegenbogen, Gleislage im<br />

Fussgängerbereich, Veloquerungen). Die betrieblich naheliegende Lösung einer zweigleisigen<br />

Verbindung wurde verschiedenen eingleisigen Varianten gegenübergestellt. Dabei wurde<br />

nebst gestalterischen Aspekten auch die Leistungsfähigkeit des Knotens mittels des Mikrosimulationsprogramms<br />

VISSIM untersucht, da bei einer eingleisigen Ausführung mit längeren<br />

Rotphasen bei <strong>Tram</strong>kreuzungen gerechnet werden muss. Die Simulationsergebnisse<br />

erbringen den Nachweis, dass die Leistungsfähigkeit des Knotens auch mit einer eingleisigen<br />

Variante trotz Einschränkungen gegeben wäre. Zudem bevorzugt die Stadt <strong>Bern</strong> aus<br />

gestalterischen Gründen eine Einspurlösung. Aus betrieblichen Gründen wurde trotzdem die<br />

zweigleisige Variante ins <strong>Vorprojekt</strong> übernommen (Kapitel 4.1.4 und die Anhänge 2-1 bis 2-<br />

8 des Dokuments Variantenstudium).<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 56<br />

Langsamverkehr<br />

Die Situation am Viktoriaplatz mit zwei sich vereinigenden bzw. trennenden <strong>Tram</strong>linien und<br />

einer Dienstgleisverbindung ist bezüglich Veloverkehr naturgemäss konfliktbeladen. In dieser<br />

schwierigen Situation ist ein Kreisel die bestmögliche Lösung, der Velofahrer hat relativ viele<br />

Freiheiten seiner Fahrwegwahl. Die Gleise im Knotenbereich lassen sich in passablen Winkeln<br />

queren, lediglich zwischen Kornhausstrasse und Viktoriastrasse liegt eine Schiene<br />

„längs“ im Bereich des inneren Fahrbahnrandes. Die Querung der Dienstgleise ist heikler,<br />

die Velofahrer können jedoch dank der unterbrochenen Fahrbahnränder gegen die Platzseite<br />

hin gefahrlos ausholen. Eine Lösung dieses Konflikts bringt lediglich eine Einspurlösung wie<br />

Abb 5-2 zeigt (vergl. Kapitel 4.1.4 des Dokuments Variantenstudium), was jedoch aus verkehrs-<br />

und regelungstechnischen Gründen nicht realistisch ist.<br />

Abb. 5-2: Eingleisige Variante mit verbesserter Situation für Radfahrer (Gleisquerungen)<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 57<br />

Kritische Gleisquerungen für<br />

Velofahrer<br />

Direkte Fussgängerquerung<br />

über Kreisel prüfen<br />

Abb. 5-3: Velo und Fussgängersituation Viktoriaplatz<br />

Die sehr direkte Fussgängerverbindung Moserstrasse – Kornhausstrasse (Seite Kursaal) gibt<br />

es künftig in der heutigen Form nicht mehr, da der Kreisel umgangen werden muss. Die Option,<br />

eine direkte Fussverkehrsverbindung über den Kreisel, hat nebst dem Vorteil einer direkten<br />

Linienführung auch Nachteile (wie Bedenken hinsichtlich Verkehrssicherheit, unübliche<br />

Situation, Leistungseinbussen des Knotens, Verunklärung der Situation). Das Klären<br />

dieses Punktes ist für die nächste Projektphase (Bauprojekt) vorgesehen.<br />

Ein wichtiger Punkt ist die behindertengerechte Ausgestaltung des Platzes. So ist besonders<br />

im Bereich der Dienstgleisverbindung darauf zu achten, dass die Gefahrenzone von sehbehinderten<br />

Personen eindeutig wahrgenommen werden kann. Konkret ist längs des<br />

Dienstgleistrassees ein Randstein mit Anschlag vorgesehen. Aus Sicht der Projektverfasser<br />

sind mit den vorgesehenen Massnahmen die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetztes<br />

einhaltbar, die Massnahmen müssen aber im Rahmen des Bauprojektes sorgfältig<br />

und detailliert weiterbearbeitet werden.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 58<br />

MIV<br />

Mit dem gewählten Verkehrsregime „Kreisel„ ist die Vortrittsregelung eindeutig und klar geregelt,<br />

alle Strassenachsen gleichberechtigt, was den Vorteil hat, dass keine der beiden<br />

Hauptachsen Viktoriastrasse – Viktoriarain und Kornhausstrasse – Moserstrasse der anderen<br />

untergeordnet ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Kreisverkehr das Geschwindigkeitsniveau<br />

tief hält.<br />

Die zahlreichen Fussgängerwunschlinien mit den damit verbundenen Fragen nach den optimalen<br />

Standorten der Fussgängerstreifen lässt den Gedanken an ein Zone 30-Regime auf<br />

der Moserstrasse bis zum Breitenrainplatz nicht ganz abwegig erscheinen. Diesbezügliche<br />

Untersuchungen sind aber nicht Projektbestandteil und werden durch die Stadt <strong>Bern</strong> in einem<br />

separaten Projekt bearbeitet.<br />

Mit der oben beschriebenen Haltestellenpositionierung ist die Zufahrt zur Post und zu den<br />

seitlich des BKW-Gebäudes (Moserstrasse) angeordneten Parkplätzen sichergestellt. Letztere<br />

erfahren jedoch eine Umorganisation, da die Zufahrt nicht mehr mittig, sondern von der<br />

dem Viktoriaplatz zugewandten Ecke her erfolgt. Die zwei bestehenden Kurzzeitparkplätze<br />

im Bereich der Einmündung Beundenfeldstrasse sollen an einen noch zu definierenden Ort<br />

verschoben werden.<br />

Die unmittelbar nach Ende der (neuen) Haltestelle Spitalacker der Linie 9 angrenzende<br />

Schläflistrasse soll neu im Einbahnregime (Moserstrasse > Optingenstrasse) betrieben werden,<br />

da die Einmündung in die Moserstrasse haltestellenbedingt eingeengt werden muss<br />

und zudem ein Linkseinbiegen in die Moserstrasse im Falle eines haltenden, stadtwärts fahrenden<br />

<strong>Tram</strong>s sehr gefährlich wäre, da Richtung Viktoriaplatz kaum noch Sicht vorhanden<br />

ist. Der Gefahr, dass im Falle haltender <strong>Tram</strong>s Umwegfahrten über die Optingenstrasse –<br />

Viktoriarain entstehen, muss im Bauprojekt mit entsprechenden Massnahmen im Verkehrsregime<br />

in den Quartierstrassen begegnet werden.<br />

Südwestlich des Viktoriaplatzes entsteht mit der Umkehrung der Einbahnrichtung auf der<br />

Kornhausstrasse (West) und auf der Brücke Schänzlistrasse die Gefahr eines Schleichweges<br />

Richtung Salemspital. Im Bauprojekt ist das Regime der Strassen in diesem Bereich zu<br />

konkretisieren.<br />

Die Längsparkierung längs der Moserstrasse muss teilweise der neuen Haltestelle weichen.<br />

Die betroffenen Parkfelder lassen sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite, längs des<br />

Häuserblocks zwischen Schläflistrasse und Sickingerstrasse anordnen.<br />

Die Parkplätze an der Optingenstrasse sind neu alle in deren Achsverlängerung angeordnet,<br />

die Zufahrt erfolgt über den Viktoriarain. Die Plätze am gegen das Kreiselzentrum hin abgekröpften<br />

Strassenstück fallen weg.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 59<br />

Gestaltung<br />

Der Viktoriaplatz, in den der ansteigende Einschnitt der Achse Kornhausbrücke - Kornhausstrasse<br />

mündet, ist der eigentliche Quartiereingang Breitenrain - Spitalacker.<br />

In der Konsequenz der Kirchenfeldplanung und der projektierten Nord-/Süd-Überbrückung<br />

(Spitalacker - Altstadt - Kirchenfeld) wurde der Viktoriaplatz 1881 als sternförmiger Verteiler<br />

vorgesehen, ein städtebauliches Gegenstück zum Helvetiaplatz (aus Studie Viktoriaplatz,<br />

Stadtplanungsamt <strong>Bern</strong>, 2005).<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 60<br />

Abb. 5-4: Projekt Strassennetzplan Spitalacker-Breitenrain 1881<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 61<br />

Ziel der Gestaltung ist es, den Viktoriaplatz von unnötigen Verkehrsflächen, überflüssigem<br />

Stadtmobiliar und zu vielen parkierten Autos zu befreien. Der Viktoriaplatz war aber immer<br />

verkehrsorientiert, das heisst, er hatte nicht nur städtebaulich architektonische Aufgaben,<br />

sondern war eigentlicher Verkehrsknotenpunkt.<br />

Abb. 5-5: Der Viktoriaplatz als "Verkehrsdrehscheibe" ca. 1925 (Luftbild SWISSAIR, Mittelholzer)<br />

Die baulich gestalterischen Massnahmen beschränken sich auf das absolut Notwendige:<br />

• Präzis und minimal projektierte, teilweise neue Randabschlüsse<br />

• Grosszügigere Fussgängerflächen<br />

• Öffentliche Parkplätze nur noch an der Optingenstrasse<br />

• Präzise Platzierung der Fahrleitungsmasten und der überspannten Beleuchtung<br />

Die Kreiselanlage darf nicht durch baulich gestalterische Ausformulierung auffallen.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 62<br />

Abb. 5-6: Referenzbild - Kreiselanlage mit minimaler<br />

Signalisation und dem Minimum gebauter Randabschlüsse.<br />

Die Grünanlagen sind nach gartendenkmalpflegerischen Grundsätzen zu bearbeiten (Pflegemassnahmen,<br />

Instandstellungen, Restaurierung, evtl. Rekonstruktionen nach Bedarf).<br />

Fazit<br />

Die beschriebene Lösung ist ein genereller Gewinn in Bezug auf Gestaltung und Verkehr,<br />

trotzdem bestehen Konflikte zwischen Velos und den <strong>Tram</strong>gleisen, welche es parallel zum<br />

<strong>Vorprojekt</strong> und in der Bauprojektphase auszumerzen gilt.<br />

Die Moserstrasse zwischen Viktoriaplatz und Breitenrainplatz wird im Rahmen eines separaten<br />

Betriebs- und Gestaltungskonzeptes behandelt.<br />

5.3.2 Viktoriastrasse<br />

Abb. 5-7: Planausschnitt Viktoriastrasse<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 63<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Prägnantestes Element der Viktoriastrasse ist zweifellos die Allee. Dies soll auch nach Einführung<br />

der <strong>Tram</strong>linie 10 so bleiben. Durch die Bauarbeiten werden die Baumreihen voraussichtlich<br />

gefällt werden müssen, die Bäume werden jedoch eins zu eins am selben Standort<br />

neu gepflanzt. Der bestehende Strassenquerschnitt bleibt unverändert erhalten, die Längsparkierung<br />

weicht jedoch zu Gunsten einer besseren Gleistrassierung. Das <strong>Tram</strong> fährt im<br />

Mischverkehr auf dem MIV-Fahrstreifen.<br />

Machbarkeit<br />

In diesem Abschnitt stellt sich die Frage nach der Machbarkeit nicht.<br />

öV<br />

Die Haltestelle „Salem“ liegt sehr nah an den beiden Haltestellen „Viktoriaplatz“ und „Schönburg“,<br />

weshalb deren Aufhebung bzw. Berechtigung diskutiert wurde. Überlegungen mit Verschieben<br />

über den Knoten Blumenbergstrasse, kombiniert mit der Zusammenlegung der Haltestellen<br />

„Rosengarten“ und „Schönburg“ zwecks Optimierung der Haltestellendistanzen, erwiesen<br />

sich als nicht zielführend. Nicht zuletzt aus politischen Gründen fiel der Entscheid für<br />

die Beibehaltung der Haltestelle an der heutigen Stelle, allerdings für beide Fahrtrichtungen<br />

im Bereich der Geraden, westlich des Knotens Blumenbergstrasse.<br />

Auch diese Haltestelle (Kap, 24 cm, Abstand Gleisachse - Perronkante = 1.40 m) ist nicht<br />

überholbar ausgestaltet und wird voraussichtlich zusätzlich von der Buslinie 36 bedient. Wie<br />

am Viktoriaplatz ergibt sich auch hier ein Konflikt zwischen Bäumen und hindernisfreier Fläche.<br />

Für das Schieben der ganzen Haltekante zu oder weg vom Knoten ist kaum Spielraum<br />

vorhanden (Fussgängerstreifen, Gleisgeometrie). Eine optimale Lösung ist in der nächsten<br />

Projektphase zusammen mit den Auftraggebern zu erarbeiten<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 64<br />

Abb. 5-8: Haltestelle „Salem“<br />

Langsamverkehr<br />

Konflikt Freihaltefläche -<br />

Baumstandort<br />

Ausser im Haltestellenbereich „Salem “ist längs der Viktoriastrasse beidseitig konsequent ein<br />

Velostreifen vorhanden. Durch die limitierte Breite des Haltestellenkaps (max. 0.75 m) muss<br />

das <strong>Tram</strong>gleis im Haltestellenbereich gegen den Strassenrand gezogen werden, was eine<br />

Gleisverschwenkung zur Folge hat, welche geometriebedingt eine minimale Länge von 70 m<br />

aufweist. Dies wiederum bewirkt, dass der Lichtraum des <strong>Tram</strong>s denjenigen des Velos beidseits<br />

der Haltestelle auf einer Länge von ca. 40 m überschneidet und in diesem Bereich kein<br />

Velostreifen markiert werden kann.<br />

Eine Notumfahrung ist an der Haltestelle „Salem“, bedingt durch die beengten Platzverhältnisse,<br />

nicht vorgesehen.<br />

Für Fussgänger bestehen auf der Viktoriastrasse konsequent Querungen mit Mittelinseln.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 65<br />

MIV<br />

Zwecks Optimierung der <strong>Tram</strong>trassierung ist die Verlegung der Längsparkierung in die Gotthelfstrasse<br />

geplant. Dies ist dank dem Wegzug der Berufsfeuerwehr und dem damit verbundenen<br />

Wegfall der bestehenden Parkverbotsflächen möglich. Die Parkplatzzahl reduziert<br />

sich gesamthaft um fünf Plätze.<br />

Damit der Warenumschlag der südlich der Viktoriastrasse gelegenen Häuserzeile gewährleistet<br />

bleibt, sind pro Block je eine ca. 12 m lange Haltenische vorgesehen, was das Weglassen<br />

je eines Baumes erfordert.<br />

Die LSA an der Gotthelfstrasse wird durch den Wegzug der Feuerwehr überflüssig und kann<br />

entfallen.<br />

Gestaltung<br />

Die bestehende Gestaltung entspricht räumlich und strukturell noch weitgehend der historischen<br />

Situation. Die Neugestaltung muss den ursprünglichen Charakter möglichst wiedergeben.<br />

Die Umsetzung des <strong>Tram</strong>projektes bedingt die Erneuerung der Baumreihen. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Baumkompetenzzentrum und der Stadtgärtnerei wurde ein Pflanzabstand von<br />

8 m definiert und zwei Baumarten zur Diskussion gestellt:<br />

• Kleinkronige Winterlinde (Tilia cordata 'Rancho')<br />

• Säulen – Gleditschie (Gleditsia triacanthos 'Skyline')<br />

Besondere Sorgfalt muss in der knappen Raumsituation der Platzierung von Stadtmobiliar,<br />

den Wartehallen und unumgänglichen Fahrleitungsmasten geschenkt werden, welche wo<br />

immer möglich in der gleichen Flucht und dem gleichen, aber um 4 m versetzten Raster wie<br />

die Bäume zu setzen sind.<br />

Fazit<br />

Der Strassenraumcharakter wird durch das <strong>Tram</strong> nicht verändert, zu Gunsten einer optimalen<br />

<strong>Tram</strong>trassierung werden die Längsparkplätze in die Gotthelfstrasse verlegt.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 66<br />

5.3.3 Rosengarten<br />

Abb. 5-9: Abschnitt Knoten Rosengarten<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Der Abschnitt Knoten Rosengarten beinhaltet die Haltestelle Schönburg und den Knoten Rosengarten.<br />

Konzeptionell bildet dieser Abschnitt den Übergang von der Allee entlang der Viktoriastrasse<br />

und dem eigenständigen Strassenquerschnitt im Bereich der Laubeggstrasse.<br />

Die Haltestelle „Schönburg“ dominiert dieses Strassenstück und bestimmt weitgehend den<br />

Strassenquerschnitt. Die versetzte Anordnung der Haltekante ist Folge der geforderten<br />

Überholbarkeit des <strong>Tram</strong>s in beide Richtungen. Das Weiterziehen der Allee bis zum Knoten<br />

Rosengarten unterstreicht die Einheit mit der Viktoriastrasse.<br />

Der Knoten Rosengarten bleibt in der heutigen Grössenordnung bestehen.<br />

Machbarkeit<br />

Die vorliegende Lösung ist realistisch und umsetzbar. Die engen Platzverhältnisse lassen<br />

kaum mehr Spielraum für weitere Optimierungen, welche insbesondere hinsichtlich Veloführung<br />

noch vorgenommen werden müssen.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 67<br />

öV<br />

Die Haltekanten an der Haltestelle Schönburg sind versetzt angeordnet. Stadtauswärts liegt<br />

sie im Bogen, unmittelbar vor der LSA Rosengarten, stadteinwärts in Richtung Knoten<br />

Schönburgstrasse anschliessend an den dreiecksförmigen Platz. Diese Lage resultiert aus<br />

dem Bestreben, dass haltende <strong>Tram</strong>s in beide Richtungen durch den MIV überholt werden<br />

können. Stadteinwärts ist dies wichtig, weil ansonsten die Gefahr von Rückstau in den Knotenbereich<br />

der LSA „Rosengarten“ entsteht, stadtauswärts soll dem MIV nach den nicht<br />

überholbaren Haltestellen „Viktoriaplatz“ und „Salem“ die Möglichkeit des Überholens gegeben<br />

werden, da die Regel besagt, dass nicht mehr als zwei Haltestellen nacheinander nicht<br />

überholbar ausgestaltet werden sollen. Ein weiterer Aspekt ist, dass die LSA Rosengarten<br />

auf diese Weise flexibler betrieben werden kann, da der Verkehr aus Richtung Viktoriastrasse<br />

auch bei haltendem <strong>Tram</strong> weiterfliessen kann.<br />

Die Haltestellenanordnung tangiert keine Seitenstrassen und Grundstückszufahrten.<br />

Bisher noch unklar ist der Haltepunkt der Buslinie 40 auf der Papiermühlestrasse. Dieser ist<br />

jedoch nicht Bestandteil des Projektes und wird bereits vor <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> realisiert. Die<br />

Umsteigebeziehung zur Linie 36 und der <strong>Tram</strong>linie 10 wird vom AöV als nicht sehr wesentlich<br />

bewertet, so dass auch etwas längere Umsteigewege tolerierbar sind. Der Bus Nr. 36<br />

(Aargauerstalden – Viktoriastrasse und umgekehrt) benützt die <strong>Tram</strong>haltestelle „Schönburg“.<br />

Der LSA-gesteuerte Knoten Rosengarten ist mit öV-Priorisierung auszustatten.<br />

Langsamverkehr<br />

Wo dies möglich und sinnvoll ist, sind Radstreifen vorhanden. An den Haltestellen können<br />

Velos die <strong>Tram</strong>s wie der MIV überholen, dazu ist aber die Querung der Gleise nötig. Eine<br />

rückwärtige Umfahrung ist theoretisch über den Gehweg möglich, wird aber nicht explizit angeboten,<br />

da die Platzverhältnisse dies nicht zulassen.<br />

Die Situation am Knoten Rosengarten erwies sich bezüglich Veloführung im Gleisbereich als<br />

schwer lösbar. Gemeinsam mit der Fachstelle Langsamverkehr der Stadt <strong>Bern</strong> konnte eine<br />

Lösung gefunden werden, welche jedoch in der nächsten Projektphase weiter zu konkretisieren<br />

und mit der LSA-Planung abzustimmen ist. Die Fahrlinien der Velos auf den Achsen Viktoriastrasse<br />

und Laubeggstrasse sind in Abbildung 5-10 dargestellt:<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 68<br />

Abb. 5-10: Knoten Rosengarten, Veloführung<br />

Stadtauswärts:<br />

• blau: <strong>Tram</strong> hält, Velo spurt wie MIV im Schutz der kleinen Insel (links im Bild) ein<br />

und befährt den 1.80 breiten Radstreifen oder den 3.80 breiten Fahrstreifen<br />

der Geradeausspur.<br />

• orange: Kein <strong>Tram</strong> in Haltestelle, Geradeausfahrer bleiben am rechten Strassenrand<br />

und befahren die Kreuzung / Radstreifen ohne Gleisquerung. Linksabbieger<br />

verhalten sich analog zu Fall „blau“.<br />

Stadteinwärts:<br />

• grün Velos auf der Strasse, ein Velostreifen für Geradeausfahrer ist vorhanden.<br />

Auf einen Velostreifen für Rechtsabbieger muss platzbedingt verzichtet<br />

werden. Rechtsabbieger müssen zum Einspuren Gleis queren oder benutzen<br />

bereits ab Knoten Laubegg das <strong>Tram</strong>trassee bzw. befahren die Quartiererschliessungsstrasse<br />

(rot).<br />

• rot Ab Knoten Laubegg kann von den Velofahrern auch die Quartiererschliessungsstrasse<br />

benutzt werden, Rechtsabbieger befahren anschliessend den<br />

Parkplatz und münden via Reiterstrasse in die Papiermühlestrasse ein. Geradeausfahrer<br />

fädeln im Knotenbereich LSA gesichert wieder in den Verkehr<br />

ein.<br />

• violett Velos mit Routenwunsch Laubeggstrasse – Bärengraben benutzen den indirekten<br />

Linksabbieger.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 69<br />

Die Velosituation an den beiden anderen Knotenästen bleibt grösstenteils im heutigen Zustand<br />

bestehen.<br />

Für Fussgänger bleibt die Situation grösstenteils unverändert. Lediglich die heute vorhandene<br />

Unterführung zwischen dem Kioskgebäude bei der Haltestelle stadteinwärts und dem<br />

Postgebäude wird abgebrochen, da eine solche Fussgängerführung weder zeitgemäss und<br />

behindertentauglich ist, noch den Sicherheitsanforderungen entspricht. Als Ersatz entsteht<br />

im selben Bereich ein Fussgängerstreifen mit Mittelinsel.<br />

Abb. 5-11: Haltestelle Schönburg, Abbruch Unterführung<br />

MIV<br />

Wie schon mehrmals erwähnt, sollen die <strong>Tram</strong>s an der Haltestelle „Schönburg“ durch den<br />

MIV überholt werden können, die Gründe sind im Abschnitt „öV“ erläutert. Die Fahrstreifenaufteilung<br />

am Knoten Rosengarten ändert sich lediglich auf dem Knotenast Viktoriastrasse.<br />

Anstelle der drei Fahrstreifen gibt es neu nur noch deren zwei, einen Linksabbiegestreifen<br />

und einen kombinierten Fahrstreifen „geradeaus / rechts“.<br />

Die Verkehrssimulationen zeigten, dass der Knoten in der projektierten Form grundsätzlich<br />

die geforderte Verkehrsqualität D zu erbringen vermag. Es ist jedoch anzumerken, dass dies<br />

nur mit dem angedachten Verkehrsmanagement möglich ist (siehe Grundlagenbericht Verkehrsmanagement).<br />

Der Knotenast Laubeggstrasse weist die selbe Fahrstreifenaufteilung auf wie heute, das<br />

zeitweise diskutierte Zulassen von Linksabbiegern in den Aargauerstalden wurde geprüft ,<br />

aber verworfen. Der Grund liegt hauptsächlich darin, dass der prognostizierte Fahrzeugstrom<br />

so hoch wäre, dass ein separater Linksabbiegestreifen vorgesehen werden müsste, was sich<br />

nur auf Kosten des Eigentrassees stadtauswärts realisieren lässt. Dies wiederum würde de<br />

facto den Verzicht auf die Überholbarkeit des <strong>Tram</strong>s an der Haltestelle „Schönburg“ bedeuten.<br />

Die Wiederaufnahme dieser Diskussion ist jederzeit möglich und unabhängig vom<br />

<strong>Tram</strong>projekt.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 70<br />

Die Haltestellenanordnung an der Schönburg macht eine Umorganisation der Privatparkplätze<br />

im Vorfeld des Postgebäudes notwendig. Insbesondere die Mobility-Plätze im Spickel neben<br />

der LSA müssen in den Bereich des Treppenaufgangs der aufzuhebenden Unterführung<br />

verlegt werden. Der Parkplatzverlust beträgt insgesamt 2 Plätze.<br />

Die Einstellhallenzufahrt wird nicht beeinträchtigt.<br />

Gestaltung<br />

Im Bereich Schönburg werden die Alleen ergänzt und die Platzsituationen geklärt. Weiter<br />

wird die Quartierentsorgungsstelle in die Umgestaltung integriert (Einmündungsbereich Spitalackerstrasse<br />

- Viktoriastrasse und Vorplatz Verwaltungsgebäude Direktion Post).<br />

Abb. 5-12: Studie Platzgestaltung und Ergänzung der Baumreihen (Rykart Architekten AG, Juni 2010)<br />

Die Gebäude der Postdirektion wurden verkauft und werden zukünftig anders genutzt. Die<br />

Umnutzung wird voraussichtlich auch eine Umgestaltung der Vorplatzsituation auslösen.<br />

Fazit<br />

Die Anordnung der Haltestellen und die Gleisgeometrie sind die bestimmenden Elemente<br />

dieses Abschnittes. Mit den weitergezogenen Baumreihen erfährt der Raum Schönburg eine<br />

Aufwertung.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 71<br />

5.3.4 Laubeggstrasse<br />

Abb. 5-13: Planausschnitt Laubeggstrasse<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Die Laubeggstrasse weist eine verhältnismässig starke Verkehrsbelastung auf. Zur Sicherstellung<br />

eines stabilen <strong>Tram</strong>betriebs soll, soweit es die Randbedingungen zulassen, eine<br />

Entkoppelung von <strong>Tram</strong> und MIV umgesetzt werden. Zwecks Erfüllung der Randbedingungen<br />

bezüglich Veloverkehr und Gleistrassierung ist es notwendig, den Strassenraum in einem<br />

geringen Mass aufzuweiten, was die Rodung und den Ersatz der Baumreihe Seite Siedlung<br />

notwendig macht.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 72<br />

Machbarkeit<br />

Kritischster Punkt ist der Knoten Laubegg, wo etliche bauliche Anpassungen wie die Korrektur<br />

der Strassenhöhenlage und Versetzen der Trafostation notwendig werden.<br />

Die komplexen Probleme dieses Abschnitts sind lösbar, doch ist das Einhalten jeder Randbedingung<br />

nicht in jedem Fall möglich (siehe <strong>Bericht</strong> Variantenstudium).<br />

ÖV<br />

Stadtauswärts verkehrt das <strong>Tram</strong> ab Knoten Rosengarten im Eigentrassee bis vor die Haltestelle<br />

„Rosengarten“, welche im Bereich der Einspurstrecke zum Knoten Laubegg liegt. Im<br />

Haltestellenbereich besteht Mischverkehr mit dem geradeausfahrenden MIV. Anschliessend<br />

biegt das Trassee über den öV bevorzugenden Knoten Laubegg in einer engen Kurve von<br />

25 m Radius in die Ostermundigenstrasse (Mischverkehr) ein. Stadteinwärts, von der Ostermundigenstrasse<br />

(im Eigentrassee) herkommend, teilt sich das <strong>Tram</strong> im Bereich der Einspurstrecke<br />

den „geradeaus-rechts“ Fahrstreifen mit dem MIV, um unmittelbar vor dem Knoten<br />

diesen wieder zu verlassen und in einem 25 m Radius in die Haltestelle „Rosengarten“<br />

(Eigentrasse) einzufahren. Anschliessend führt das Eigentrassee bis zur Einspurstrecke am<br />

Knoten Rosengarten weiter, wo es in die Rechtsabbiegespur übergeht, welche sich <strong>Tram</strong><br />

und MIV wieder teilen.<br />

Das umfassende Variantenstudium (siehe separater <strong>Bericht</strong>) bestätigt, dass die Lage der<br />

Haltestelle „Rosengarten“ im heutigen Bereich die beste Lösung ist. Die Haltestelle bildet zudem<br />

einen Umsteigepunkt zur Buslinie 40, welche die <strong>Tram</strong>haltestelle mitbenutzt.<br />

Das Bestreben, den zur Verfügung stehenden Strassenraum zwischen den Knoten optimal<br />

auszunutzen, führte zur vorliegenden Lösung mit beidseitigem, teilweisem Eigentrassee. Da<br />

der Platzbedarf an den beiden Knoten Rosengarten und Laubegg naturgemässs grösser ist<br />

als auf der freien Strecke, gleichzeitig aber ein homogener und konstanter Strassenquerschnitt<br />

angestrebt wurde, erwies sich diese Lösung als die effektivste. Die alternativen Lösungen<br />

(CAR PP, Mehrzweckstreifen) vermochten im Variantenstudium nicht zu überzeugen<br />

und hätten eine schlechtere Gleistrassierung und mehrere Gleisverschwenkungen zur Folge.<br />

Langsamverkehr<br />

Dem Grundsatz folgend ist auf der Laubeggstrasse beidseits ein Velostreifen angeordnet.<br />

Stadtauswärts sind die Velos zwischen <strong>Tram</strong> und Trottoirrand geführt. Ein mit der Fussgängermittelinsel<br />

kombinierter Mehrzweckstreifen ermöglicht wie heute im Bereich des Eingangs<br />

zum Rosengarten das Linksabbiegen in das Quartier und zur Reiterstrasse.<br />

Vor der Haltestelle „Rosengarten“ endet der Velostreifen an der Berührungsstelle der Lichtraumprofile<br />

von <strong>Tram</strong> und Velo. Die Haltestelle ist nicht rückwärtig umfahrbar, Velos bleiben<br />

auf der Strasse.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 73<br />

Die wichtige Veloroute Laubeggstrasse – Ostermundigenstrasse (Abb. 5-12, blau) erwies<br />

sich als sehr schwierig zu gestalten. Um von der Randlage korrekt auf den Linksabbiegestreifen<br />

einzuspuren, muss der Velofahrer die Gleise in einem schlechten Winkel queren.<br />

Der Linksabbiegestreifen weist dagegen einen Velostreifen auf. Im Knotenbereich ist die erneute<br />

Querung der Gleise notwendig, jedoch in einem besseren Winkel und mit etwas mehr<br />

Spielraum, was die Fahrlinienwahl betrifft. An der Ostermundigenstrasse ist wieder ein Velostreifen<br />

vorhanden. Für unsichere Velofahrer steht für das Linksabbiegemanöver nach wie<br />

vor die Möglichkeit des indirekten Linksabbiegens über den alten Aargauerstalden offen.<br />

Velofahrer aus Richtung Ostring (Abbildung 5-13, orange) spuren wie heute mit dem MIV vor<br />

der LSA ein. Geradeausfahrende Velofahrer queren nur das Gleis stadtauswärts in einem<br />

unproblematischen Winkel, unmittelbar nach dem Knoten beginnt der Velostreifen, welcher<br />

stadteinwärts zwischen MIV und <strong>Tram</strong> angeordnet ist. Das relativ starke Gefälle der Laubeggstrasse<br />

bewirkt jedoch, dass die sonst eher unangenehme Situation zwischen <strong>Tram</strong> und<br />

MIV unproblematisch ist, da <strong>Tram</strong> und Velo sich in einem ähnlichen Geschwindigkeitsbereich<br />

bewegen. Velofahrer Richtung Papiermühlestrasse oder Bolligenstrasse spuren ebenfalls auf<br />

dem Geradeaus-Fahrstreifen ein, biegen nach der kleinen Insel direkt zu ihren jeweiligen<br />

Destinationen ab, wobei sie die Gleise stadteinwärts quasi in einem rechten Winkel queren.<br />

Die freie Fahrt bei der Gleisquerung ist sichergestellt, da im Falle einer <strong>Tram</strong>einfahrt aus Ostermundigen<br />

gezwungenermassen auch der MIV-Strom Ostermundigenstrasse – Knoten<br />

Rosengarten (Mischverkehr) Phase grün erhält.<br />

Abb. 5-14: Knoten Laubegg, Veloführung<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 74<br />

Der Velostreifen aus der Ostermundigenstrasse zweigt vor dem Knoten Laubegg rechts vom<br />

<strong>Tram</strong>trassee ab und ermöglicht direktes Einfahren in die Quartiererschliessungsstrasse. Velofahrer<br />

mit Ziel Laubeggstrasse – Knoten Rosengarten (Abb. 5-13, grün) können, vor<br />

rechtsabbiegenden Fahrzeugen durch Insel geschützt, in einem akzeptablen Winkel die<br />

Gleise queren und in den Radstreifen einfahren. Linksabbieger oder Geradeausfahrer reihen<br />

sich mit dem MIV auf der Ostermundigenstrasse ein oder stellen sich hingegen an der violett<br />

markierten Stelle auf, zusammen mit Velofahrern aus Bolligenstrasse und Quartiererschliessung.<br />

Für die Ausfahrt (nur Velo) aus der Bolligenstrasse ist analog heute eine eigene LSA –<br />

Phase vorzusehen.<br />

Dem Langsamverkehr stehen unverändert alle heutigen Verbindungen offen. Der Gehweg<br />

entlang dem Grünstreifen entfällt, Fussgänger benutzen die Quartiererschliessungstrasse.<br />

Am Knoten Laubegg vergrössern sich allerdings die Querungsdistanzen, was sicher längere<br />

Räumzeiten zur Folge hat, was sich negativ auf die Knotenleistungsfähigkeit auswirkt. Mit<br />

der Schaffung eines Aufenthaltsbereichs zwischen Gleisen und Strassenraum konnte dieser<br />

Umstand jedoch entschärft werden.<br />

MIV<br />

Für den MIV ändert sich gegenüber dem Ist-Zustand wenig. In den Knotenzuläufen Rosengarten<br />

und Laubegg geht das <strong>Tram</strong>eigentrassee jeweils in Mischverkehr über. Dieser Übergang<br />

ist in der nächsten Projektphase näher zu diskutieren, da unklar ist, ob die Verflechtung<br />

von <strong>Tram</strong> und MIV mittels LSA abgesichert werden muss.<br />

Die LSA Laubeggstrasse muss in Betrieb mit der LSA Rosengarten koordiniert betrachtet<br />

werden, um eine optimale Leistungsfähigkeit zu erzielen. Zudem ist der öV (auch die Busse<br />

36 und 40) zu priorisieren.<br />

Verkehrssimulationen haben gezeigt, dass der Knoten Laubegg grundsätzlich funktionsfähig<br />

ist. Voraussetzung dafür ist das ebenfalls geplante Verkehrsmanagement (siehe Grundlagenbericht<br />

Verkehrsmanagement).<br />

Die Quartiererschliessungsstrasse soll neu aus Gründen der Sicherheit für die auf gleicher<br />

Fläche verkehrenden Velofahrern und Fussgängern im Einbahnregime (abwärts) betrieben<br />

werden.<br />

Die Längsparkierung bleibt bestehen, der Haltestelle fällt jedoch der Quartierentsorgungsstelle<br />

zum Opfer (Verlegung auf den Platz bei Haltestelle Schönburg).<br />

Die Carparkplätze lassen sich an heutiger Stelle nicht sinnvoll unterbringen. Unter allen studierten<br />

Varianten (siehe <strong>Bericht</strong> Variantenstudium) kristallisierte sich die Anordnung auf dem<br />

Parkplatz an der Papiermühlestrasse als die beste heraus. Cars fahren künftig aus Richtung<br />

Viktoriastrasse oder Aargauerstalden über die LSA in den Parkplatz ein und verlassen diesen<br />

über die Reiterstrasse wieder. Um dies realisieren zu können, müssen knapp die Hälfte<br />

der bestehenden PW-Parkplätze (19 Plätze) aufgehoben werden, die verbleibenden sind im<br />

Zusammenhang mit der Einführung des Einbahnregimes auf der angrenzenden Quartiererschliessung<br />

in rechtwinklige Parkfelder umzumarkieren. Als Ersatzstandort sind 8 zusätzliche<br />

Parkplätze an der Reiterstrasse vorgesehen. Die Behindertenparkplätze bleiben erhalten.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 75<br />

Abb. 5-15: Carparkplätze<br />

Abb. 5-16: Ersatzstandort Parkplätze Reiterstrasse<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 76<br />

Gestaltung<br />

Die Kombination des Rechtsabbiegers Papiermühlestrasse mit dem <strong>Tram</strong>eigentrassee verhilft<br />

der Strasse wieder zu einem ruhigen und symmetrisch wirkenden Fahrbahnquerschnitt.<br />

Die wegen der <strong>Tram</strong>linie neu zu pflanzende Baumreihe ist sowohl für die Laubeggstrasse<br />

wie für die dahinterliegende Mehrfamilienhaussiedlung Reiterstrasse sehr wichtig. Die Gründe<br />

für den Ersatz der wertvollen Baumreihe sind im Dossier 3 „Variantenuntersuchung“ und<br />

im Kapitel 5.1.5 „Alleen“ dargelegt.<br />

Ein weiterer heikler Punkt ist die Frage nach den Maststandorten längs der Mauer am Rosengarten.<br />

Aus gestalterischer Sicht wären Standorte hinter der Mauer (Seite Rosengarten)<br />

von Vorteil, bedeuten aber einen Eingriff in die teils dichte Bepflanzung. Die Mastpositionierung<br />

vor der Mauer bedeutet ein Engnis auf dem Gehweg und eine optisch unbefriedigende<br />

Situation. Die beiden Möglichkeiten werden hinsichtlich technischer Machbarkeit detailliert<br />

abgeklärt und miteinander verglichen, entscheiden wird in dieser Sache der Steuerungsausschuss<br />

der Stadt <strong>Bern</strong>. In den <strong>Vorprojekt</strong>plänen ist weiterhin die Variante „hinter der Mauer“<br />

eingetragen.<br />

Fazit<br />

Eine betrieblich funktionierende Lösung bedingt eine Umorganisation und Verbreiterung der<br />

Laubeggstrasse mit versetzter Baumreihe Nord.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 77<br />

5.3.5 Laubeggstutz<br />

Abb. 5-17: Situation Laubeggstutz<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Der Laubeggstutz ist eine anfangs 7% steile, oben auslaufende Rampe in Hanglage. Nördlich<br />

unterhalb der Strasse befindet sich ein Grünbereich, südlich Stützmauern mit Aufgängen<br />

zu darüber liegenden Doppelhäusern.<br />

Die Lösung beinhaltet eine vollständige Neugestaltung des Strassenraumquerschnitts mit integriertem<br />

<strong>Tram</strong>eigentrassee stadteinwärts. Die neue Fahrbahn wird vom südlichen Trottoir-/<br />

Erschliessungsbereich durch einen Grünstreifen abgetrennt und anfänglich leicht abgesenkt.<br />

So gelingt es, die maximale Steigung unter 5.5% zu halten.<br />

Machbarkeit<br />

Die heutige Fahrbahn wird nordwärts zu Lasten einer Böschung in städtischem Besitz erweitert.<br />

Die Lösung ist unter Einbezug der städtischen Stellen entwickelt worden und machbar.<br />

In diesem Bereich muss auch eine Trafostation des EWB verlegt werden, was unabhängig<br />

von allen Varianten notwendig und möglich ist. Die Strassenabsenkung erfordert die Verlegung<br />

von Werkleitungen.<br />

öV<br />

Das <strong>Tram</strong> verfügt über ein Eigentrassee in Richtung Knoten Laubegg und fährt in Gegenrichtung<br />

auf der Fahrbahn. Das Eigentrassee verläuft rechts der Fahrbahn, was sich aus der<br />

Kaphaltestelle Galgenfeld, dem Fehlen von nördlichen Einmündungen und dem rechts abbiegenden<br />

<strong>Tram</strong> beim Knoten Laubegg ergibt. Im Zulauf zu diesem Knoten sind <strong>Tram</strong> und<br />

rechte Vorsortierspur für den MIV kombiniert. Auf Grund des Fahrbahnhaltes beim Galgenfeld<br />

gerät das <strong>Tram</strong> hier aber nie in einen Stau.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 78<br />

Langsamverkehr<br />

Neu gibt es Radstreifen sowohl berg- wie talwärts. Bergwärts in Richtung Ostermundigen<br />

werden sie wie heute am rechten Fahrbahnrand geführt. Talwärts geschieht die Führung<br />

rechts der <strong>Tram</strong>spur, damit der Radfahrer nicht zwischen <strong>Tram</strong> und Autofahrer „eingeklemmt“<br />

wird.<br />

Das Linkseinbiegen in die Bitziusstrasse wird mit einer Schutzinsel gesichert. Beim Knoten<br />

Rosengarten besteht ein Zusatzangebot zum direkten Einbiegen in die Bolligenstrasse respektive<br />

die Parallelerschliessung zur Laubeggstrasse.<br />

Der Fussgänger wird südlich der Strasse auf einem durch einen Grünstreifen abgetrennten<br />

Trottoir geführt. Im Bereich zwischen Philosophenweg und Haltestelle Galgenfeld ist diese<br />

Führung neu. Damit entfällt die Querung der Ostermundigenstrasse.<br />

MIV<br />

Für den MIV gibt es je Richtung einen Fahrstreifen, zusätzlich den erwähnten Rechtsabbiegestreifen<br />

beim Knoten Laubegg. Dank dem Eigentrassee <strong>Tram</strong> entsteht Stauraum stadteinwärts.<br />

Die Einmündung Bitziusstrasse ist ein T-Knoten mit kurzer Aufstellfläche für das<br />

Linksabbiegen. Auf Grund der Fahrbahnhaltestelle Galgenfeld ergeben sich hier keine Behinderungen<br />

für das <strong>Tram</strong>.<br />

Da das südliche Trottoir von der Fahrbahn abgetrennt wird, muss es eine Breite von 3.5 m<br />

aufweisen, da es zusätzlich als Anlieferung/Notzufahrt für die Liegenschaften Nr. 4-22 dient.<br />

Die Zufahrt zur Garage 4a wird in der Phase Bauprojekt überprüft.<br />

Gestaltung<br />

Die spezielle Hanglage und die Stützmauersituation mit darüber liegenden Gebäuden erfordert<br />

hier eine vom restlichen mittleren Alleeabschnitt differenzierte Lösung. Auf die Fortsetzung<br />

der Baumreihe im Grünstreifen zwischen Strasse und Trottoir wird verzichtet. Sie ist<br />

hier historisch auch nicht belegt. Ab der Bitziusstrasse können die heutigen Bäume bestehen<br />

bleiben. Talwärts fasst eine Abschlussmauer die Fahrbahnen. Obst-Einzelbäume und<br />

Baumgruppen prägen wie heute den darunter liegenden Baumgarten.<br />

Fazit<br />

Das einseitige Eigentrasse genügt im Zusammenhang mit der Kaphaltestelle Galgenfeld für<br />

einen reibungslosen Verkehrsablauf. Durch die Trennung von Fahrbahn und Trottoir kann<br />

das Steigungsproblem elegant gelöst werden. Der Böschungsgrünstreifen und der talseitige<br />

Abschluss werden der speziellen Hangsituation gerecht und binden das Teilstück trotzdem<br />

gleichwertig in die Ostermundigenstrasse ein.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 79<br />

5.3.6 Baumgarten<br />

Abb. 5-18: Situation Baumgarten<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Der Strassenraum wird um eine separate <strong>Tram</strong>spur Richtung Knoten Pulverweg erweitert.<br />

Grundsätzlich bleibt die Typologie der Allee im Einschnitt zwischen der nördlichen Lärmschutzmauer<br />

und der südlichen Böschung aber erhalten. Beide Baumreihen werden neu gepflanzt.<br />

Die neue nördliche Lärmschutzmauer liegt mehr oder weniger am Standort der bestehenden.<br />

Nur am westlichen Ende ist sie im Vergleich zu heute weiter Richtung Siedlung<br />

zurückgesetzt.<br />

Die Haltestelle Galgenfeld an heutiger Stelle gelegen ist als Fahrbahnhalt ausgebildet.<br />

Machbarkeit<br />

Die Erweiterung des Strassenquerschnittes bedingt den Ersatz der nördlichen Baumreihe<br />

und theoretisch entweder auch den Ersatz der südlichen Baumreihe oder die Verlegung der<br />

Lärmschutzwand Baumgarten um ca. 1.5 m in Richtung der Siedlung. Vertiefte Abklärungen<br />

und Variantenuntersuchungen haben gezeigt, dass eine Beibehaltung der südlichen Baumreihe<br />

mit sehr grossen Risiken behaftet ist, d.h. die Bäume werden den baulichen Eingriff in<br />

den Strassenkörper mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht überleben. Aus diesem Grund ist<br />

im Projekt vorgesehen, auch die südliche Baumreihe zu ersetzen. Somit ist wenigstens sichergestellt,<br />

dass die Lärmschutzwand auf der Nordseite nicht näher an die Siedlung zu liegen<br />

kommt.<br />

Der Lärmschutzwall nördlich der Haltestelle Galgenfeld muss durch eine Mauer ersetzt werden.<br />

Der Eingriff ist technisch gut machbar und wird, wenn die Neupflanzungen wieder eine<br />

gewisse Grösse erreicht haben, für Strassenbild und Anrainergrundstücke sicher keine Verschlechterung<br />

darstellen. Die Veränderungen während der Bau- und ersten Betriebsphase<br />

stellen zusammen mit den vielen Stockwerkeigentümern im Baumgarten aber ein gewisses<br />

Verfahrensrisiko dar.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 80<br />

öV<br />

Die Haltestelle Galgenfeld (neu Baumgarten) wird an gleicher Lage und mit dem gleichen<br />

Fahrbahnhaltestellenprinzip wie heute angeordnet, was auch ein grosses Anliegen der Anstösser<br />

war, insbesondere bezüglich der Querungssicherheit. In Kombination mit den separaten<br />

<strong>Tram</strong>spuren in Richtung der folgenden Hauptknoten Laubegg respektive Pulverweg<br />

ergeben sich optimale Voraussetzungen zum Erhalt der Fahrplanstabilität auch in der Spitzenstunde.<br />

Langsamverkehr<br />

Neu gibt es durchgehende Velostreifen auf der Ostermundigenstrasse in beide Richtungen.<br />

Bei der Haltestelle Galgenfeld (Baumgarten) kann der Velofahrer das wartende <strong>Tram</strong> überholen.<br />

Die Fussgänger-Längsbeziehung ist ähnlich wie heute: Südlich über die höher gelegene parallele<br />

Erschliessung, nördlich siedlungsseitig hinter der Lärmschutzmauer. Eine Führung direkt<br />

entlang der Fahrbahn hätte hier die Querschnittsmöglichkeiten gesprengt respektive die<br />

Machbarkeit gefährdet.<br />

MIV<br />

Mit der separaten <strong>Tram</strong>spur entsteht Stauraum in Richtung Autobahnbrücke/Knoten Pulverweg.<br />

Eine Entlastung stellt auch die separate Veloführung dar.<br />

Die Zufahrt zur südlichen Parallelstrasse wird leicht ostwärts verschoben. Im Haltestellenbereich<br />

werden die bestehenden Parkplätze in gleicher Anzahl neu angeordnet.<br />

Gestaltung<br />

Die Typologie der Allee im Einschnitt zwischen der nördlichen Lärmschutzmauer und der<br />

südlichen Böschung bleibt. Je nach gewählter Querschnittslösung besteht die Allee aus einer<br />

heutigen und einer neuen Baumreihe oder wird ganz neu gesetzt, was längerfristig gesehen<br />

sicher vorteilhafter wäre. Die konkrete Ausgestaltung der Lärmschutzmauer wird im Bauprojekt<br />

festgelegt. Die heutige Ausführung als homogene, intransparente, einseitig bepflanzte<br />

Wand stellt dabei eine mögliche Lösung dar.<br />

Der Lärmschutzwall bei der Haltestelle Galgenfeld ist haltestellenseitig als Wand auszuführen.<br />

Für den dahinter liegenden Siedlungsaussenraum wäre die Gestaltung des Lärmschutzes<br />

in Form einer Wand ebenfalls vorteilhaft. In der Projektphase sind aber auch Lösungen<br />

zu diskutieren, welche sich an die heutige Böschungssituation anlehnen.<br />

Fazit<br />

Trotz enger Platzverhältnisse im Einschnitt konnte eine Lösung gefunden werden, welche eine<br />

separate <strong>Tram</strong>spur ermöglicht, die Veloführung verbessert, die Kontinuität der Allee gewährleistet<br />

und die benachbarten Siedlungsräume mit deren Qualitäten respektiert.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 81<br />

5.3.7 Autobahnbrücke<br />

Abb. 5-19: Situation Brücke über Autobahn<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Eine neue Brücke über die Autobahn wird für den gemäss ZMB <strong>Bern</strong> notwendigen Fahrstreifenausbau<br />

der A6 notwendig. Eine Neuanlage bringt auch Vorteile für das <strong>Tram</strong>projekt, da<br />

sie optimal auf den neuen Kreisel Pulverweg und die Haltestelle Friedhof abgestimmt werden<br />

kann.<br />

Machbarkeit<br />

Der Brückenneubau bedingt die technische und finanzielle Koordination mit dem zukünftigen<br />

Nationalstrassenprojekt für den Autobahnausbau. In diesem Zusammenhang ist auch die<br />

Machbarkeit eines hier angedachten Halbanschlusses an die A6 zu klären. Dabei stellen sich<br />

zwar auch geometrische, vor allem aber verkehrstechnische Fragen, welche den vorliegenden<br />

Projektrahmen sprengen.<br />

Als Rückfallebene oder Übergangslösung ist das <strong>Tram</strong>projekt auch mit einer verstärkten<br />

heutigen Brücke realisierbar.<br />

öV<br />

Der Querschnitt Baumgarten (Eigentrasse in Richtung Ostermundigen) wird fortgeführt und<br />

geometrisch an den Kreisel Pulverweg angepasst.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 82<br />

Langsamverkehr<br />

Der Querschnitt Baumgarten (beidseitige Radstreifen) wird fortgeführt und geometrisch an<br />

den Kreisel Pulverweg angepasst.<br />

Der Linksabbieger in die "unheile Eile" (neue Siedlung Schönberg Ost) lässt sich nur indirekt<br />

umsetzen, indem für Linksabbieger ein Aufstellbereich neben dem Velostreifen geschaffen<br />

wird.<br />

Abb. 5-20: Velolinksabbieger in Fuss- und Veloweg „unheile Eile“<br />

MIV<br />

Der Querschnitt Baumgarten wird fortgeführt und an den Kreisel Pulverweg angepasst.<br />

Gestaltung<br />

Es wurden keine Gestaltungsvorschläge für die Brücke erarbeitet.<br />

Fazit<br />

Eine neue Brücke bringt dem <strong>Tram</strong>projekt Vorteile. Eine definitive Lösung ist aber erst bei<br />

vorliegendem Nationalstrassenprojekt für den Autobahnausbau möglich. Eine Rückfallebene<br />

mit bestehender Brücke ist mit Einschränkungen (keine Dienstgleisverbindung, suboptimale<br />

Linienführung horizontal und vertikal) denkbar.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 83<br />

5.3.8 Schosshaldenfriedhof<br />

Abb. 5-21: Situation Schosshaldenfriedhof Westteil (oben), Ostteil (Mitte), Pulverweg (unten)<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Dieses Element stellt einen etwas grösseren Teilbereich dar, welcher aber funktional und<br />

gestalterisch mit den beiden Knoten eine Einheit bildet und daher auch zusammen mit diesen<br />

beschrieben wird.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 84<br />

Es handelt sich um eine vollständige Neugestaltung des Alleestrassenraumes mit <strong>Tram</strong>eigentrassee<br />

in Mittellage für beide Richtungen. An beiden Enden liegen die Haltestellen<br />

Schosshaldenfriedhof und Waldeck mit den anschliessenden neuen Kreiseln Pulverweg respektive<br />

Waldeck. Der Zeltweg wir umgelegt und entlang dem alten Stationsweg in den Kreisel<br />

Waldeck geführt. Beim Knoten Pulverweg zweigen in einem doppelspurigen Gleisdreieck<br />

die Dienstgleise zum <strong>Tram</strong>depot Mingerstrasse ab.<br />

Machbarkeit<br />

Die Querschnittsverbreiterung für die Eigentrasseen bedingt erstens eine komplette Neuanpflanzung<br />

der Allee und zweitens Landerwerb im Bereich der nördlich angrenzenden Gewerbeparzellen.<br />

Als Konsequenz davon müssen die entsprechenden Aussenbereiche neu organisiert<br />

und insbesondere Parkplätze verlegt werden.<br />

Die Allee weist heute in ihrem westlichen Teil einen schönen, älteren Baumbestand auf, die<br />

meist jüngeren Bäume im östlichen Teil haben Schwierigkeiten und müssten auch ohne<br />

<strong>Tram</strong>projekt ersetzt werden. Angesichts des Projektes erscheint ein integraler Baumersatz<br />

als verhältnismässig.<br />

Betreffend Neuordnung der Parkplätze im Galgenfeld liegt eine Erschliessungsstudie vor<br />

(vgl. im Gesamtdossier, Teil Grundlagenberichte/ergänzende Studie, Erschliessung Galgenfeld,<br />

B+S AG, 29.10.2010). Zusammen mit den Eigentümern bzw. Baurechtgebern und<br />

Baurechtnehmern wurden die Auswirkungen und denkbare Ersatzmassnahmen aufgearbeitet.<br />

Insbesondere liegen Lösungsvorschläge für Ersatzparkplätze vor, deren Realisierbarkeit<br />

in der nächsten Projektphase vertieft zu prüfen ist. Den Bemühungen für eine Ersatzlösung<br />

kommt entgegen, dass es sich beim Galgenfeld um ein Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsquartier<br />

handelt, welches noch einiges an Umstrukturierungspotenzial aufweist.<br />

Die Industriegleisquerung beim Knoten Waldeck kann in den neuen Kreisel integriert werden.<br />

Die Umlegung des Zeltweges entspricht bereits früher gemachten Planungsstudien.<br />

Für die Veloquerung der <strong>Tram</strong>depotanschlussgleise beim Kreisel Pulverweg konnte eine verträgliche<br />

Lösung gefunden werden.<br />

öV<br />

Das <strong>Tram</strong>eigentrassee in Mittellage bringt in diesem stark belasteten Strassenabschnitt die<br />

gewünschte Fahrplanstabilität. Das Konzept wird auch für die beiden Haltestellen Schosshaldenfriedhof<br />

und Waldeck übernommen. Die Haltestelle Schosshaldenfriedhof ist leicht<br />

nach Westen verlegt und liegt nun präzise beim westlichen Friedhofszugang. Bei der Haltestelle<br />

Waldeck besteht die Umsteigemöglichkeit auf den Bus Nr. 28.<br />

Bedarfs-LSA an den beiden Kreiseln regeln die <strong>Tram</strong>durchfahrt. Sie halten in Spitzenzeiten<br />

auch das Trassee in Richtung Unterführung Ostermundigen frei. In Gegenrichtung sorgt die<br />

Steuerung des Bärenkreisels in Ostermundigen für eine reibungslose Zufahrt des <strong>Tram</strong>s auf<br />

den Kreisel Waldeck.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 85<br />

Beim Knoten Pulverweg zweigen die Betriebsgleise aus beiden Richtungen zum Depot Mingerstrasse<br />

ab. Diese Verbindungen entlasten morgens und abends die Line 9. Etwa 25 Kompositionen<br />

werden hier binnen einer Stunde in Richtung <strong>Bern</strong>, 5-10 in Richtung Ostermundigen<br />

eingeführt. Direktfahrten Ostermundigen – Guisanplatz im Störungsfall sind via Depotareal<br />

möglich.<br />

Langsamverkehr<br />

Die Gesamterneuerung ermöglicht die Anordnung von bisher fehlenden Radstreifen.<br />

Daneben gibt es beidseitige Fusswege wie heute. Radfahrende Schüler können nach wie vor<br />

den Fussweg entlang Friedhof mitbenutzen. Der Konflikt mit der Friedhofausfahrt Ost wird<br />

mit einem Horizontalversatz gelöst.<br />

Ein bedarfsgeregelter Fussgängerübergang besteht beim Friedhofeingang Ost, zusätzliche<br />

Querungs-/Linksabbigeangebote für Velofahrer bei den beiden Haltestellen. Die Fussgängerquerungen<br />

über die Hauptachsen bei den Kreiseln sind mit Schutzinseln versehen.<br />

Der Pulverweg erhält neu durchgehende Radstreifen, quartierseitig bleibt das bestehende<br />

Trottoir, es wird jedoch zu Gunsten der Aufrechterhaltung der Parkplätze etwas schmaler.<br />

Das schwierige Problem der Veloführung über Kreisel Pulverweg konnte in Zusammenarbeit<br />

mit den Fachstellen gelöst werden. Für die einzig verbleibende kritische Stelle in Richtung<br />

Autobahnbrücke besteht ein Zusatzangebot im Bereich des verbreiterten nördlichen Trottoirs.<br />

MIV<br />

Die separaten Fahrstreifen in beide Richtungen ergeben zur Spitzenzeit den benötigten<br />

Stauraum und ermöglichen in der Zwischenstunde das Überholen des wartenden <strong>Tram</strong>s.<br />

Die zwei Kreisel gestatten ein sicheres System mit indirektem Einbiegen in die Zufahrten<br />

zum Galgenfeld und zum Friedhof.<br />

Die erwähnte Neuorganisation der Parkierung im Gewerbegebiet Galgenfeld betrifft 110<br />

Parkplätze, davon 66 konzentriert auf dem Swisscom-Areal.<br />

Beim Pulverweg ist die Reduktion der Längsparkplätze noch mit den Bedürfnissen der Stadt<br />

abzustimmen (Der derzeitige Planungsstand sieht zusätzliche Carparkplätze vor).<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 86<br />

Gestaltung<br />

Die heutige Allee muss ersetzt werden. Das klare Konzept mit den Haltestellen und Knoten<br />

an den Enden erlaubt aber eine konsequente, durchgehende Neuanlage, welche der Tradition<br />

der Alleen in diesem Gebiet gerecht wird. Die prägende Friedhofsmauer im Süden kann<br />

integral erhalten werden.<br />

Der Friedhofszugang West erhält mit der verlegten Haltestelle ein neues Gewicht als eigentlicher<br />

Hauptzugang. Die genaue Ausgestaltung des Bereichs wird ein Drittprojekt der Stadt<br />

aufzeigen. Für die Haltestelle Schosshaldenfriedhof müssen südlich das Gebäude Nr. 60 a<br />

angepasst und nördlich ein Nebengebäude der Parzelle 3746 ersetzt werden.<br />

Die südseitigen Zugänge zu den Liegenschaften des Gewerbegebietes Galgenfeld mussten<br />

neu überdacht und die Aufnahme der Höhenunterschiede mittels einer Mauer neu gelöst<br />

werden. Jeweils östlich befindet sich vom Trottoir her ein behindertengerechter Zugang,<br />

westlich ist eine Treppe vorgesehen.<br />

Fazit<br />

Um den Preis einer völligen Neugestaltung ist es in diesem Abschnitt gelungen, ein Konzept<br />

zu entwickeln, welches sowohl in Bezug auf die Funktionalität als auch bezüglich der Gestaltung<br />

hohen Anforderungen gerecht wird.<br />

Zu lösen gilt es nun noch die Parkierung der Gewerbeliegenschaften im unteren Galgenfeld.<br />

Diesbezüglich sei aber auf den <strong>Bericht</strong> zur separaten Erschliessungsstudie Galgenfeld verwiesen.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 87<br />

5.3.9 Waldeck – Unterführung<br />

Abb. 5-22: Abschnitt Knoten Waldeck - Unterführung<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Zwischen Waldeck und Unterführung wird das <strong>Tram</strong> innerhalb des bestehenden Strassenraums<br />

im Mischverkehr geführt. Beidseitig der Strasse verläuft ein Velostreifen. In der Mitte<br />

befindet sich ein Mehrzweckstreifen, welcher als Gestaltungselement, Querungshilfe für<br />

Fussgänger und Einspurstrecke dient. Die einseitige Baumallee auf der Südseite der <strong>Bern</strong>strasse<br />

soll auch mit dem <strong>Tram</strong>projekt erhalten bleiben.<br />

Mit den Elementen Mischverkehr und Mehrzweckstreifen wird der Beginn des Dorfes Ostermundigen<br />

markiert. Dieses Strassenraumkonzept wird, wenn immer möglich, bis zum Aufstieg<br />

Rüti beibehalten. Unterbrüche setzen die Abschnitte Unterführung, Dreiegg und Wegmühlegässli.<br />

Machbarkeit<br />

Der Knoten alter Stationsweg/<strong>Bern</strong>strasse/Güterstrasse wird als Kreisel ausgebildet. Aufgrund<br />

der Lage der Haltestelle Waldeck wird der Zentweg an den alten Stationsweg angeschlossen<br />

(Verschiebung Zentweg um ca. 90 m).<br />

Die Ringstrasse hat heute zwei Anbindungen an die <strong>Bern</strong>strasse und ist durchgehend befahrbar.<br />

Die eine Anbindung bei der Güterstrasse muss aufgehoben werden. Eine Anbindung<br />

der Ringstrasse an die Güterstrasse ist aufgrund der Höhenverhältnisse nicht möglich. Die<br />

zukünftige Anbindung erfolgt in 2 Etappen:<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 88<br />

• 1. Etappe: Bis zur Umsetzung des Überbauungs- und Nutzungskonzeptes<br />

Waldeck/Ringstrasse wird die Ringstrasse als Sackgasse ihre Funktion haben und<br />

wie heute vor dem Schermenweg an die <strong>Bern</strong>strasse angeschlossen sein.<br />

• 2. Etappe: Mit der Umsetzung des Überbauungs- und Nutzungskonzeptes<br />

Waldeck/Ringstrasse, welche auch den Abbruch der Garage Blaser beinhaltet, wird<br />

die Ringstrasse wieder im Bereich „ehemalige“ Garage Blaser an die <strong>Bern</strong>strasse<br />

angeschlossen. Die Ringstrasse hat wieder zwei Anbindungen an die <strong>Bern</strong>strasse.<br />

Eine Überprüfung durch <strong>Bern</strong>mobil hat gezeigt, dass das Kreuzen Gütergleis und <strong>Tram</strong>gleis<br />

technisch machbar ist.<br />

In der nächsten Projektphase ist der Kreisel Zentweg noch abzustimmen auf die vorhandene<br />

Interessenlinie der SBB betreffend einem zusätzlichen Gleis südlich des Knotens.<br />

Der restliche Abschnitt bis zur Absenkung der Strasse im Bereich Unterführung ist bezüglich<br />

Machbarkeit unproblematisch.<br />

ÖV<br />

In diesem Abschnitt wird das <strong>Tram</strong> im Mischverkehr geführt. Das <strong>Tram</strong> fährt zentrisch durch<br />

den Kreisel und die Regelung ist bedarfsgesteuert. Damit das <strong>Tram</strong> störungsfrei den Kreisel<br />

passieren kann, werden die betroffenen Zuflüsse auf Rot gestellt.<br />

Die Bushaltestelle der Linie 44 wird in Fahrtrichtung Bolligen vom Zentweg in den neuen Anschluss<br />

des alten Stationswegs verlegt. Richtung Ostermundigen liegt die Haltestelle 120 m<br />

weiter hinten auf dem Zentweg. Der Grund dafür sind die engen Platzverhältnisse, bedingt<br />

durch das Anschlussgleis längs des alten Stationswegs, welche keine Haltestelle erlauben.<br />

Die Folge ist ein längerer Umsteigeweg vom Bus aus Bolligen auf das <strong>Tram</strong>. Im Bauprojekt<br />

ist die Haltestellenfrage zu vertiefen und weiter zu optimieren.<br />

Langsamverkehr<br />

Beidseitig der Strasse sind wie heute Velostreifen angeordnet. Schleifende Winkel mit den<br />

<strong>Tram</strong>gleisen sind keine vorhanden, auch nicht im Kreiselbereich.<br />

Entlang der Strasse hat es wie heute beidseitig durchgehende Trottoirs. Bei den Einfahrten<br />

sind die Trottoirs abgesenkt. Als Querungshilfe für die Fussgänger dient der durchgehende<br />

Mehrzweckstreifen. Vor dem Kreisel befinden sich Fussgängerstreifen mit Mittelinseln.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 89<br />

MIV<br />

Der MIV wird in diesem Abschnitt im Mischverkehr mit dem <strong>Tram</strong> geführt.<br />

Der eine Anschluss der Ringstrasse bei der Güterstrasse muss aufgehoben werden. Die<br />

Ringstrasse mündet neu in eine Sackgasse und schliesst wie heute vor dem Schermenweg<br />

an die <strong>Bern</strong>strasse an. Mit der Umsetzung des Überbauungs- und Nutzungskonzeptes<br />

Waldeck-Ringstrasse ist die Ringstrasse wieder durchgehend befahrbar und an zwei Stellen<br />

an die <strong>Bern</strong>strasse angebunden.<br />

Der Zentweg (alter Stationsweg) und die Güterstrasse werden an den neuen Kreisel<br />

Waldeck angeschlossen.<br />

Gestaltung<br />

Nach dem Kreisel Waldeck sieht das Projekt einen Querschnittswechsel vor. Ein Mehrzweckstreifen<br />

in Mittellage mit den Fahrleitungsmasten und der Beleuchtung gibt dem Strassenraum<br />

ein neues Gesicht und wird zugleich zum Ortseingang und neuen "Identitätszeichen"<br />

von Ostermundigen.<br />

Der Mehrzweckstreifen mit den Masten dient weiter als Querungshilfe und Gestaltungselement,<br />

das die mehrheitlich trist wirkenden Strassenräume Ostermundigens architektonisch<br />

aufzuwerten vermag. Masten im Bereich von Fussgängerinseln sind zwecks Minimierung der<br />

Sichtabdeckung von wartenden Fussgängern jeweils mittig auf der Insel angeordnet.<br />

Der Streifen verläuft durch das ganze Dorf den <strong>Tram</strong>schienen folgend bis in den Rütiweg<br />

zum Schulhaus Rüti. Örtlich wird er bei Platzsituationen, Verkehrsknoten oder bei knappen<br />

Platzverhältnissen unterbrochen.<br />

Für Ostermundigen wird der Mehrzweckstreifen so auch zum "tramspezifischen" Gestaltungselement<br />

- er tritt nur in Begleitung der <strong>Tram</strong>linie auf.<br />

Beim Restaurant Bären wird das Element ein erstes Mal vorübergehend unterbrochen<br />

(Bahnhof - Unterführung SBB) und führt dann weiter bis zum Dreieggplatz. Die örtliche Gestaltung<br />

und Anpassung des Restaurants Bären erfolgt mit dem Projekt Bahnhof / Unterführung<br />

SBB.<br />

Fazit<br />

Mit dem Mehrzweckstreifen, der einseitigen Baumallee und den Fahrleistungsmasten in der<br />

Mitte des Mehrzweckstreifens soll ein erkennbarer Ortseingang geschaffen werden. Mit einfachen<br />

Massnahmen wird innerhalb des bestehenden Querschnitts der Strassenraum aufgewertet.<br />

Diese Gestaltungselemente (Mehrzweckstreifen, etc.) werden, wenn immer möglich, als<br />

durchgehendes Konzept bis zum Aufstieg Rüti beibehalten.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 90<br />

5.3.10 Unterführung SBB<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Mit der neuen Bahnunterführung soll ein neuer attraktiver Umsteigeknoten S-Bahn – <strong>Tram</strong> –<br />

Bus entstehen. Das Konzept zeichnet sich durch möglichst kurze Umsteigewege zwischen<br />

allen ÖV-Arten aus.<br />

Eine Aufweitung der Unterführung soll eine deutlich bessere Verbindung der Ortsteile bewirken.<br />

Aus betrieblichen und bautechnischen Gründen muss das Terrain im Bereich Unterführung<br />

abgesenkt werden.<br />

Durch das seitliche Herauslösen der Gleisanlage im Haltestellenbereich eröffnet sich Potenzial<br />

zur Gestaltung einer grosszügigen Haltestellenanlage mit direkten Aufgängen zu den<br />

Gleisen.<br />

Abgesehen von der betrieblichen Funktion dienen die beiden Kreisel beim Bären und der<br />

Post einerseits für das Wenden der lokalen Erschliessung (Ladenstrasse), anderseits dienen<br />

diese dem Busbetrieb für vorzeitiges Wenden am Bahnhof.<br />

Abb. 5-23: Abschnitt Unterführung<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 91<br />

Machbarkeit<br />

Die Realisierung der neuen Bahnbrücke unter Betrieb und die Terrainabsenkung ist schwierig<br />

aber machbar. Zur Überwindung der grossen Spannweite kommen Hilfsbrücken zum Einsatz.<br />

Die Unterführung wird über ein Brückenraster und den seitlich begrenzenden Seitenwänden<br />

abgestützt. Die 3 Brückenreihen stehen im Mittelbereich der beiden MIV-Spuren und<br />

im Bereich der beiden Warteräume der <strong>Tram</strong>haltestelle. Die Tunnellänge wird aufgrund der<br />

Interessenlinie der SBB (Bau eines zusätzlichen Gleises) ca. 1.20 m Richtung <strong>Bern</strong> verlängert.<br />

An den Tunnelportalen stützen Flügelmauern den Terrainunterschied und die Böschung.<br />

Neu sind beidseitig der Unterführung Perronaufgänge vorgesehen. Damit die oben liegenden<br />

Gleisanlagen nicht angepasst werden müssen, haben die Aufgänge die gleiche Breite wie<br />

heute (2 m). Eine Erhebung und Auswertung der Fussgängerströme im Bereich Unterführung<br />

durch B+S AG zeigte, dass Perronaufgänge mit 2 m Breite genügend sind. Falls später<br />

die Gleisanlagen angepasst werden, werden auch die Aufgänge verbreitert. Auf der nördlichen<br />

Seite der <strong>Tram</strong>haltestelle sind 2 Lifte angeordnet.<br />

Grundvoraussetzung für die Durchfahrt des <strong>Tram</strong>s unter den SBB-Gleisen ist eine Terrainabsenkung<br />

von ca. 1.50 m an der tiefsten Stelle. Einerseits ergibt sich diese Absenkung aufgrund<br />

des Lichtraumprofils des <strong>Tram</strong>s und der Höhe der Fahrleitungen sowie einer gegenüber<br />

heute dickeren Brückenkonstruktion. Unmittelbar nach der Unterführung, wo das Terrain<br />

wieder ansteigt, befinden sich die beiden Kreisel. Damit der Fahrdraht für die Durchfahrt<br />

der Fahrzeuge in diesem Bereich genügend Höhe hat, muss der Draht mit der höchstmöglichen<br />

Steigung zum Kreisel hin angehoben werden.<br />

Die Terrainabsenkung hat auch Auswirkungen auf die umliegenden Strassen und Liegenschaften.<br />

Bei den betroffenen Liegenschaften müssen Zufahrten und Zugänge angepasst<br />

werden. Zurzeit ist ein Modell in Bearbeitung, das die räumlichen Auswirkungen auf das betroffene<br />

Gebiet zeigt.<br />

Für den Bau der neuen Unterführung müssen die Liegenschaften nördlich des neuen Postkreisels<br />

abgebrochen werden.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 92<br />

öV<br />

In der Unterführung befinden sich die <strong>Tram</strong>haltestellen in der Seitenanlage und die MIV-<br />

Spuren in der Mitte. Beim Verlassen der Haltestelle durchfährt das <strong>Tram</strong> die beiden Kreisel<br />

beim Bären und der Post und reiht sich in den Mischverkehr ein. Die Regelung an den Kreiseln<br />

ist bedarfsgesteuert. Damit das <strong>Tram</strong> störungsfrei den Kreisel passieren kann, werden<br />

die notwendigen Zuflüsse auf Rot gestellt.<br />

Mit der Umsetzung des Buskonzeptes Ostermundigen - <strong>Bern</strong> werden Buslinien am Umsteigeknoten<br />

und innerhalb der Unterführung ihre Haltestelle haben. Die Busse der Linien 44, 28<br />

und eine zukünftige neue Buslinie „NEU“ benutzen als Haltestelle die Busbuchten in der Unterführung.<br />

Busse, welche Wartezeiten abwarten, halten ebenfalls in den Buchten und beeinträchtigen<br />

so den übrigen Verkehr nicht. Diejenigen Kurse, welche die Endhaltestelle am<br />

Bahnhof haben, können die Kreisel für vorzeitiges Wenden nutzen.<br />

Die zentrale Anordnung der Haltestellen (<strong>Tram</strong> und Bus) erlaubt ein direktes Umsteigen mit<br />

kurzen Wegen und direkten Perronaufgängen. Auf der nördlichen Seite der <strong>Tram</strong>haltestelle<br />

sind 2 Lifte (zu Perron 1 und 2/3) angeordnet, die rollstuhl- und zwillingskinderwagentauglich<br />

ausgebildet werden. Beidseitig der Unterführung gelangt man über Treppen zu Perron 1 und<br />

2/3. Die Treppenbreite ist auf 2 m beschränkt.<br />

Langsamverkehr<br />

In der Unterführung sind beidseitig Velostreifen vorhanden. Die beiden Kreisel wurden so<br />

verschoben, dass die Gleisführung keine Gefahr darstellt (Winkel Gleisführung/Veloführung<br />

ist mehr als 30°). Auf der Nordseite in der Unterführung sind Veloabstellplätze vorgesehen.<br />

Die Veloabstellplätze beim Dammweg bleiben bestehen.<br />

Beidseitig der Haltestelle sind Fussgängerübergänge mit Inseln angeordnet. In der Unterführung<br />

ist ein Queren der Strasse nicht vorgesehen. Beidseitig in der Unterführung sind grosszügige<br />

Fussgängerbereiche und auf der Nordseite eine „Wartehalle“ angeordnet. Der Umsteigeknoten<br />

erlaubt kurze und direkte Umsteigewege, mit direkten behindertengerechten<br />

Perronaufgängen.<br />

Der Dammweg kann aufgrund der Terrainabsenkung für den MIV nicht mehr von der <strong>Bern</strong>strasse<br />

her angefahren werden. Für den Velo- und Fussverkehr ist der Zugang von der <strong>Bern</strong>strasse<br />

über Rampen und Treppe weiterhin möglich.<br />

Die wegen der Absenkung angepassten Zugänge der umliegenden Liegenschaften werden<br />

mit Rampen oder Treppenergänzung wieder zugänglich gemacht. Alle öffentlichen Gebäude<br />

(Post, Läden usw.) werden mit behindertengerechten Rampen ausgestattet.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 93<br />

MIV<br />

Für den MIV sind in der Unterführung separate Fahrstreifen vorhanden. Die Haltestelle<br />

Bahnhof kann somit in beide Richtungen umfahren werden. Die Kreisel an beiden Enden der<br />

Unterführung erlauben neu alle Fahrbeziehungen und können auch für das Wenden der lokalen<br />

Erschliessung (Ladenstrasse) genutzt werden.<br />

Die Zufahrt zum Bahnhof muss wegen der Absenkung angepasst werden.<br />

Umgestaltungen und Anpassungen im umliegenden Bereich, insbesondere im Bereich Poststrasse,<br />

müssen im Zusammenhang mit dem ESP Bahnhof Ostermundigen konkretisiert<br />

werden.<br />

Der Dammweg kann nicht mehr von der <strong>Bern</strong>strasse angefahren werden und wird für den<br />

MIV als Sackgasse ausgebildet.<br />

Die Einmündung der Poststrasse wird wegen dem Anschluss an den Kreisel abgekröpft.<br />

Gestaltung<br />

Die Unterführungslösung geht auf ein altes Anliegen von Ostermundigen zurück, die Ortsteile<br />

besser zu verbinden und aus der finsteren Unterführung eine Art Bahnhofplatz, ein Ort des<br />

Umsteigens und der Verbindung zu machen.<br />

Diesem Anliegen konnte mit der vorliegenden Lösung, welche das <strong>Tram</strong> von der Strasse separiert,<br />

den Unterführungsraum aber als ganzes weitgespanntes Volumen interpretiert am<br />

besten entsprochen werden. Die Treppenführung ist übersichtlich und direkt, die Dimensionen<br />

von Länge und Breite lassen bei entsprechender Detailgestaltung das Tunnelgefühl vergessen.<br />

Eine neue Herausforderung stellt die Absenkung von bis zu 1.5 m dar. Die Anpassung nimmt<br />

den gesamten Raum um die beiden Kreisel ein und setzt sich in die Zufahrtsstrassen fort.<br />

Die Trottoirs wurden konsequent an die Fahrbahnhöhen angepasst, die Zugänge mit Rampen-<br />

oder Treppenzugängen gelöst. Im weiteren Projektverlauf muss die Situation der Gebäude<br />

<strong>Bern</strong>strasse 24 b und Bahnhofstrasse 2 genauer untersucht werden. Hier sind eventuell<br />

Ersatzbauten notwendig.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 94<br />

Fazit<br />

Mit der neuen Bahnunterführung wird ein neuer attraktiver Umsteigeknoten S-Bahn – <strong>Tram</strong> –<br />

Bus entstehen. Der Umsteigeknoten erlaubt kurze und direkte Umsteigewege, mit direkten<br />

behindertengerechten Perronaufgängen.<br />

Anspruchsvoll dürfte sich die Detail- und Bauphasenplanung aufgrund der Absenkung und<br />

grossen Spannweite entwickeln.<br />

Eine Aufweitung der Unterführung bewirkt eine deutlich bessere Verbindung der Ortsteile.<br />

Das seitliche Herauslösen der Gleisanlage im Haltestellenbereich eröffnet ein grosses Potenzial<br />

für die Gestaltung einer grosszügigen Haltestellenanlage.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 95<br />

5.3.11 Unterführung SBB – Dreiegg<br />

Abb. 5-24: Abschnitt Unterführung - Dreiegg<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Der Strassenraum soll unter Berücksichtigung aller vorhandenen Ansprüche an den Strassenraum<br />

(Parkierung, Erschliessung, etc.) gestalterisch aufgewertet werden. Das Konzept<br />

zwischen Waldeck und Unterführung wird in diesem Abschnitt fortgeführt: Das <strong>Tram</strong> wird innerhalb<br />

des bestehenden Strassenraums im Mischverkehr geführt. Beidseitig der Strasse<br />

verläuft ein Velostreifen. In der Mitte befindet sich ein Mehrzweckstreifen, welcher als Gestaltungselement,<br />

Querungshilfe für Fussgänger und Einspurstrecke dient. Parkplätze und Manövrierflächen<br />

im Bereich der heutigen Ladenstrasse erfahren eine Umgestaltung, bleiben<br />

aber erhalten. Die Zu- und Wegfahrt zu den Park- und Umschlagplätzen kann neu nicht mehr<br />

nur punktuell, sondern uneingeschränkt auf der ganzen Länge der Geschäftshäuser erfolgen.<br />

Machbarkeit<br />

Der Strassenraum ist in diesem Abschnitt relativ schmal, insbesondere zwischen Alpenstrasse<br />

und Zollgasse. Damit der Mehrzweckstreifen durchgehend machbar ist, muss dieser zwischen<br />

Alpenstrasse und Zollgasse von 1.5 m auf 1.20 m verschmälert werden. Weiter ist der<br />

Velostreifen im ganzen Abschnitt zwischen 1.30 m und 1.40 m breit.<br />

Überprüfungen der Hauseingänge auf Seite <strong>Bern</strong>strasse (insbesondere diejenigen mit Treppen)<br />

haben gezeigt, dass diese auch mit dem neuen Strassenquerschnitt und einem beidseitig<br />

durchgehendem Trottoir funktionieren.<br />

Abgesehen von den erwähnten Schwierigkeiten, stellt dieser Abschnitt bezüglich technische<br />

Machbarkeit kein Problem dar. Die Anpassungen sind gering und es sind keine Kunstbauten<br />

vorgesehen.<br />

öV<br />

Das <strong>Tram</strong> wird in diesem Abschnitt im Mischverkehr geführt. Zudem verkehrt die Buslinie 44.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 96<br />

Langsamverkehr<br />

Beidseitig der Strasse ist wie heute ein Velostreifen angeordnet. Diese Velostreifen sind wegen<br />

des engen Querschnittes zwischen 1.30 m und 1.40 m breit.<br />

Entlang der Strasse hat es wie heute beidseitig durchgehende Trottoirs. Bei den Einfahrten<br />

sind die Trottoirs abgesenkt. Als Querungshilfe für die Fussgänger dient der durchgehende<br />

Mehrzweckstreifen. Zwischen Alpenstrasse und Zollgasse musste der Mehrzweckstreifen<br />

aufgrund des engen Querschnittes von 1.50 m auf 1.20 m verschmälert werden. Vor den<br />

Kreiseln befinden sich Fussgängerstreifen mit Mittelinseln.<br />

MIV<br />

Der MIV wird in diesem Abschnitt im Mischverkehr mit dem <strong>Tram</strong> geführt. Als Einspurstrecke<br />

für das Linksabbiegen dient der Mehrzweckstreifen. Entlang der neuen Ladenstrasse ist konsequent<br />

Längsparkierung angeordnet mit separater Manövrierfläche ausserhalb der <strong>Bern</strong>strasse.<br />

Durch diese Anordnung der Parkplätze wird die Anzahl Parkplätze gegenüber heute<br />

leicht reduziert. Ersatz dafür ist entlang der Poststrasse auf einer neuen Parkierungsanlage<br />

zu finden.<br />

Gestaltung<br />

Die neue Querschnittsgestaltung mit Mehrzweckstreifen, die <strong>Tram</strong>schienen und die modernen<br />

"Public Design Elemente" der Strasse und des <strong>Tram</strong>s werden die "Ladenstrasse" in Ostermundigen<br />

nachhaltig aufwerten helfen.<br />

Fazit<br />

Abb.5-25: Referenzbild, Seftigenstrasse Wabern<br />

Mit einfachen und verträglichen Massnahmen wird innerhalb des bestehenden Querschnitts<br />

der Strassenraum aufgewertet. Die Massnahmen sind soweit möglich auf die Bedürfnisse<br />

der Anwohner und des Gewerbes abgestimmt.<br />

Damit alle Bedürfnisse an den Strassenraum in diesem Abschnitt unter einen Hut gebracht<br />

werden, musste aufgrund des engen Querschnittes die Breite des Mehrzweckstreifens und<br />

des Velostreifens minimal reduziert werden.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 97<br />

5.3.12 Dreiegg<br />

Abb. 5-26: Dreiegg<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Das Dreiegg soll durch die neue <strong>Tram</strong>haltestelle räumlich aufgewertet werden. Die Schulanlage<br />

soll mit dem Dreiegg vernetzt werden und die Strassenführung nördlich des Dreieggs<br />

durchgeführt werden, d.h. die Haltestelle ist komplett vom MIV entkoppelt. Diese Vernetzung<br />

unterstützt den bestehenden Vorschlag „Ostermundigen Dreieckanlage“ von 2008.<br />

Der Mehrzweckstreifen wird auch hier weitergezogen.<br />

Machbarkeit<br />

Die Leistungsfähigkeit am Knoten <strong>Bern</strong>strasse/Zollgasse ist bei dieser gewählten Lösung<br />

genügend.<br />

Die Zufahrt zur Tiefgarage und zur Metzgerei wird beibehalten werden. Die Parkierungsfrage<br />

vor der Metzgerei muss gelöst sein und allenfalls Ersatzparkplätze in unmittelbarer Nähe gefunden<br />

werden.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 98<br />

Am Knoten <strong>Bern</strong>strasse/Zollgasse sind die räumlichen Verhältnisse sehr eng. Damit eine veloverträgliche<br />

Gleisanlage realisiert werden kann, muss die Kreisellage nahe an das Haus<br />

<strong>Bern</strong>strasse Nr. 61 geschoben werden, wofür Privatterrain beansprucht wird.<br />

ÖV<br />

Durch das seitliche Herauslösen der Strassenführung im Haltestellenbereich liegt die Haltestelle<br />

separat auf der heutigen <strong>Bern</strong>strasse. Mit der Umsetzung des Buskonzeptes Ostermundigen-<strong>Bern</strong><br />

wird die Haltestelle auch von der Buslinie 44 angefahren. Die Regelung an<br />

den Kreiseln ist bedarfsgesteuert: Damit das <strong>Tram</strong> störungsfrei den Kreisel passieren kann,<br />

werden die betroffenen Zuflüsse auf Rot gestellt.<br />

Langsamverkehr<br />

Beidseitig der Strasse sind Velostreifen angeordnet. Die Durchfahrt Haltestelle mit dem Velo<br />

ist stadteinwärts nicht vorgesehen (gefährliches Kreuzen der MIV-Spur und der <strong>Tram</strong>gleise),<br />

auswärts ist dies vorgesehen. Die Kreisellage ist auf eine sichere Veloquerung übers <strong>Tram</strong>gleis<br />

abgestimmt.<br />

Der Zugang zu Haltestellen ist ohne Kreuzen einer MIV-Spur möglich. Die Haltestelle ist aus<br />

allen Richtungen direkt erreichbar. Das Queren der Fahrbahn ist mit Mittelinseln und Fussgängerstreifen<br />

(oder über Mehrzweckstreifen) gesichert. Vor den Kreiseln in der <strong>Bern</strong>strasse<br />

und Oberen Zollgasse hat es Fussgängerstreifen. Weitere Fussgängerstreifen sind vor der<br />

Bibliothek und im Moosweg. Die Verbindung Schulanlage - Dreiegg ist attraktiv gestaltet.<br />

MIV<br />

Der Verkehr wird nördlich des Dreieggs über die Untere Zollgasse und den Moosweg durchgeführt.<br />

Mit einem zusätzlichen Kreisel am Knoten Untere Zollgasse/<strong>Bern</strong>strasse entsteht zusammen<br />

mit dem Kreisel Untere Zollgasse/Moosweg eine Art Doppelkreisel. Dieser zusätzliche Kreisel<br />

unterbindet das Linksabbiegen Untere Zollgasse Richtung Wegmühlegässli (so wie es<br />

heute auch der Fall ist). Mit dieser Massnahme wird der Kreisel entlastet und Neuverkehr<br />

verhindert. Optional soll trotzdem die Möglichkeit offen bleiben, den Kreisel Untere Zollgasse/Moosweg<br />

als „richtigen“ Kreisel zu öffnen, dann sind alle Fahrbeziehungen möglich.<br />

Die Parkplätze vor der Metzgerei, welche neu angeordnet werden müssen, können von Westen<br />

über die <strong>Bern</strong>strasse angefahren werden. Zur Einstellhalle ist die Zufahrt weiterhin möglich.<br />

Die Zufahrt zur Schulanlage ist abgesehen vom Zubringerverkehr nicht mehr möglich<br />

(Sperre zum Beispiel durch versenkbaren Poller).<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 99<br />

Gestaltung<br />

Die neue Verkehrsführung erlaubt, die heute völlig durch den Verkehr isolierte Grünanlage<br />

"Dreiegg" zu einer zusammenhängenden Platzabfolge mit dem Schulhausplatz der Schulanlage<br />

<strong>Bern</strong>strasse zusammenwachsen zu lassen.<br />

Geschäfte und ihre Kunden, die Schulkinder und die Fahrgäste des <strong>Tram</strong>s werden den Platz<br />

beleben.<br />

Abb. 5-27: Situations- und Grundlagenanalyse - Vorstudie Platzgestaltung (Rykart Architekten AG, Moeri & Partner AG<br />

Landschaftsarchitekten, März 2010)<br />

Neu zu pflanzende Baumreihen ersetzen den geschützten heutigen Baumbestand zahlenmässig<br />

1:1 und verbinden Schulhausplatz und Dreiegg und begrenzen den Platz zur Zollgasse<br />

und <strong>Bern</strong>strasse hin.<br />

Ein allenfalls mit der Wartehalle zu kombinierender Pavillon ermöglicht multifunktionale Nutzungen<br />

(Kiosk, Bazar, Buvette, Kleinmarkt, etc.). Die Gestaltung ist in der kommenden Projektphase<br />

allerdings weiter zu konkretisieren.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 100<br />

Fazit<br />

Die Entkopplung Strasse/Haltestelle eröffnet grosses Gestaltungspotenzial. Das Dreiegg<br />

wird durch die Vernetzung mit der Schulanlage aufgewertet. Der Zugang zur Haltestelle kann<br />

ohne Kreuzen einer MIV-Spur erfolgen.<br />

Die Massnahmen sind soweit möglich auf die Bedürfnisse der Anwohner und des Gewerbes<br />

abgestimmt; die Parkplätze vor der Metzgerei wurden direkt neben der Metzgerei neu angeordnet.<br />

Der Knoten verfügt betreffend Leistungsfähigkeit über wenig Reserven.<br />

5.3.13 Dreiegg – Wegmühlegässli<br />

Abb. 5-28: Dreiegg - Wegmühlegässli<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Zwischen Dreiegg und Wegmühlegässli wird das <strong>Tram</strong> innerhalb des bestehenden Strassenraums<br />

im Mischverkehr geführt. Der heutige Strassenraum wird dabei weitgehend erhalten.<br />

Beidseitig der Strasse verläuft ein Velostreifen. Als konsequente Weiterführung des bisherigen<br />

Strassenquerschnittes befindet sich in der Mitte ein Mehrzweckstreifen, welcher als Gestaltungselement,<br />

Querungshilfe für Fussgänger und Einspurstrecke dient.<br />

Machbarkeit<br />

Dieser Streckenabschnitt stellt bezüglich Machbarkeit keine Schwierigkeiten dar. Die ÜO Mitteldorfstrasse/Gärtnerei<br />

muss aufgrund des <strong>Tram</strong>projektes nicht angepasst werden.<br />

öV<br />

Das <strong>Tram</strong> wird in diesem Abschnitt wieder im Mischverkehr geführt.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 101<br />

Langsamverkehr<br />

Beidseitig der Strasse sind wie heute Velostreifen angeordnet.<br />

Entlang der Strasse hat es wie heute beidseitig durchgehende Trottoirs. Bei den Einfahrten<br />

sind die Trottoirs abgesenkt. Als Querungshilfe für die Fussgänger dient der durchgehende<br />

Mehrzweckstreifen. Vor und nach der Einmündung der Mittel- bzw. Unterdorfstrasse sind<br />

Fussgängerstreifen mit Mittelinseln angeordnet.<br />

MIV<br />

Der MIV wird in diesem Abschnitt im Mischverkehr mit dem <strong>Tram</strong> geführt. Die Längsparkplätze<br />

auf Seite Denner bleiben erhalten, müssen aber neu organisiert werden. Die Parkplätze<br />

gegenüber vom Denner müssen mit der Umsetzung der ÜO Mitteldorfstrasse/Gärtnerei neu<br />

geregelt werden. Bei der KITA „Hummelinäscht“ sind 2 neue Längsparkfelder angeordnet.<br />

Gestaltung<br />

Vom Dreieggplatz führt wieder der Mehrzweckstreifen als das neue Gestaltungs- und Identifikationselement<br />

bis zur Haltestelle „Wegmühlegässli“.<br />

Fazit<br />

Mit einfachen Massnahmen soll innerhalb des bestehenden Querschnitts der Strassenraum<br />

aufgewertet werden. Der Mehrzweckstreifen wird auch in diesem Abschnitt fortgesetzt.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 102<br />

5.3.14 Wegmühlegässli<br />

Abb. 5-29: Wegmühlegässli<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Mit dem <strong>Tram</strong>projekt und der <strong>Tram</strong>haltestelle soll das Wegmühlegässli unter Berücksichtigung<br />

der heutigen Anforderungen wie Zufahrt, Parkierung, Aufenthalt, Verbinden und Queren<br />

der Strasse neu gestaltet werden. Der Strassenquerschnitt soll konsequent bis um die<br />

Tellkurve, aber ohne Mehrzweckstreifen, durchgezogen werden.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 103<br />

Machbarkeit<br />

Aufgrund des Platzbedarfs der neuen Haltestelle fällt die Ladenstrasse und die Parkierung<br />

bei der Post und Drogerie weg. Die Ersatz-Kurzzeitparkplätze sollen aber möglichst nahe vor<br />

der Drogerie und der Post zu liegen kommen.<br />

Der Strassenraum um die Tellkurve ist sehr schmal. Damit der konsequente Querschnitt mit<br />

beidseitigen Velostreifen durchgezogen werden kann, müssen Anpassungen am Bauwerk<br />

der Terrasse vor dem Restaurant Tell vorgenommen und die Bäume in der Terrasse entfernt<br />

werden. Eine Erweiterung der Terrasse durch einen Baum ist gegen Südwesten vorgesehen.<br />

Die geschützte Linde auf Seite Restaurant National muss erhalten bleiben.<br />

Der ca. ein Geschoss tiefer liegende Eingang mit Rampe unter der Apotheke (<strong>Bern</strong>strasse<br />

Nr. 98) muss angepasst werden.<br />

öV<br />

Die <strong>Tram</strong>haltestelle ist stadteinwärts überholbar, auswärts nicht. Die Haltestelle Richtung<br />

Stadt ist als Mittelperron zwischen MIV-Spuren und <strong>Tram</strong>gleisen ausgebildet. Die Linie 44<br />

hat ebenfalls ihren Stopp in der <strong>Tram</strong>haltestelle. Mit der Umsetzung des Buskonzeptes Ostermundigen<br />

- <strong>Bern</strong> wird die zukünftige zusätzliche Buslinie „ROT“ die Haltestelle im Einmündungsbereich<br />

des Wegmühlegässlis haben. Dadurch entstehen attraktive Umsteigebeziehungen<br />

zwischen den Buslinien und des <strong>Tram</strong>s.<br />

Ausserhalb der <strong>Tram</strong>haltestelle verkehrt das <strong>Tram</strong> im Mischverkehr.<br />

Langsamverkehr<br />

Beidseitig sind durchgehende Velostreifen bis um die Tellkurve vorhanden. Damit der Velofahrer<br />

beim Linksabbiegen in das Wegmühlegässli nicht in den Konflikt mit den Gleisanlagen<br />

gerät, ist hierfür ein indirektes Linksabbiegen über das abgesenkte Trottoir vorgesehen. Das<br />

Trottoir beim Wegmühlegässli ist durchgehend und abgesenkt. Für den Velofahrer besteht<br />

die Möglichkeit, die Haltestelle Richtung Rüti zu umfahren. Die heutige Veloabstellanlage<br />

beim Restaurant National bleibt in leicht abgeänderter Form dort bestehen. Die Fussgängerübergänge<br />

sind mit Mittelinseln gestützt.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 104<br />

MIV<br />

Stadteinwärts hat der MIV im Bereich Haltestelle eine separate Spur, stadtauswärts hält der<br />

MIV hinter dem stillstehenden <strong>Tram</strong>.<br />

Für die aufgehobenen Parkplätze bei der Post und der Drogerie stehen Ersatzparkplätze auf<br />

der anderen Seite als Längsparkplätze und beim Restaurant National zur Verfügung. Die<br />

Parkierungsanlage beim National musste neu organisiert und räumlich in öffentliche und private<br />

Parkplätze aufgeteilt werden. Die Parkplätze bei der Bäckerei Muralt konnten erhalten<br />

bleiben. Wegen der neuen Terrasse beim Restaurant Tell werden dort 3 Parkplätze gestrichen.<br />

Gestaltung<br />

Das Restaurant National, Drogerie, Post, Apotheke und weitere Geschäfte und Restaurants<br />

vermitteln hier den Eindruck von erhöhter Urbanität.<br />

Mit der <strong>Tram</strong>haltestelle und der Neugestaltung des Parkplatzes Restaurant National, dem<br />

Teilrückbau der überbreiten Einmündung des Wegmühlegässlis und der Pflanzung neuer<br />

Bäume entsteht hier im Dorf Ostermundigen ein weiterer platzartiger attraktiver Ort mit teilweiser<br />

Zentrumsfunktion.<br />

Fazit<br />

Die günstigen Gleisgeometrien und das Gestaltungspotenzial sind die Vorteile dieser Lösung.<br />

Die Massnahmen sind soweit möglich auf die Bedürfnisse der Anwohner und des Gewerbes<br />

abgestimmt. Dennoch gilt es, diesen Haltestellenbereich sorgfältig weiter zu entwickeln.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 105<br />

5.3.15 Wegmühlegässli – Grube<br />

Abb. 5-30: Wegmühlegässli – Grube<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Als konsequente Weiterführung des bisherigen Strassenquerschnittes befindet sich in der<br />

Mitte ein Mehrzweckstreifen, welcher als Gestaltungselement, Querungshilfe für Fussgänger<br />

und Einspurstrecke dient. Beidseitig der Strasse verläuft ein Velostreifen. Im Abschnitt Wegmühlegässli<br />

bis zum neuen Kreisel wird das <strong>Tram</strong> im Mischverkehr geführt. Unmittelbar nach<br />

dem Kreisel befindet sich die Haltestelle Sportplatzweg, welche stadtauswärts überholt werden<br />

kann. Die heutige Mittelallee wird entfernt, dafür wird die südseitige Allee erhalten und<br />

bis zum Sportplatz verlängert werden.<br />

Machbarkeit<br />

Mit 6.7% Steigung ist die kritische 7% Marke nicht erreicht und es müssen keine speziellen<br />

Massnahmen getroffen werden.<br />

Der Anschluss der neuen Entlastungsstrasse „Grube“ wird berücksichtigt (neuer Kreisel).<br />

Die Überbauungsordnung Grube, der Überbauungsplan Hättenberg und der Richt- und<br />

Überbauungsplan Oberfeld müssen berücksichtigt werden. Vor allem die Einfahrten, geplante<br />

Bauten und Bäume direkt an der Strasse müssen koordiniert werden.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 106<br />

ÖV<br />

Im Abschnitt Wegmühlegässli bis zum neuen Kreisel wird das <strong>Tram</strong> im Mischverkehr geführt.<br />

Unmittelbar nach dem Kreisel befindet sich die Haltestelle Sportplatzweg. Diese kann stadtauswärts<br />

überholt werden, stadteinwärts wartet das <strong>Tram</strong> auf der Fahrbahn. Die Regelung<br />

am Kreisel ist bedarfsgesteuert: Damit das <strong>Tram</strong> störungsfrei den Kreisel passieren kann,<br />

werden die betroffenen Zuflüsse auf Rot gestellt.<br />

Die zukünftige zusätzliche Buslinie „ROT“ hält ebenfalls in der <strong>Tram</strong>haltestelle. Durch diese<br />

Verknüpfung entstehen attraktive Umsteigebeziehungen <strong>Tram</strong>-Bus.<br />

Langsamverkehr<br />

Beidseitig der Strasse verläuft ein Velostreifen. Für die Velofahrenden stadtauswärts besteht<br />

die Möglichkeit, hinter der Haltestelle durchzufahren.<br />

Als Querungshilfe für die Fussgänger dient der durchgehende Mehrzweckstreifen. Vor dem<br />

Kreisel befinden sich Fussgängerstreifen mit Mittelinseln. Vor und nach der Haltestelle Sportplatzweg<br />

sind die Fussgängerübergänge mit Mittelinseln gesichert. Das Trottoir beim<br />

Schiessplatzweg ist durchgehend und abgesenkt.<br />

MIV<br />

Der MIV wird in diesem Abschnitt im Mischverkehr zusammen mit dem <strong>Tram</strong> geführt. Unmittelbar<br />

nach dem Kreisel befindet sich die Haltestelle Sportplatzweg. Damit die Rückstaugefahr<br />

zum zukünftigen Kreisel Grube/Oberfeld verkleinert wird, kann die Haltestelle Richtung<br />

Rüti überholt werden, Richtung <strong>Bern</strong> halten die Fahrzeuge an der Haltestelle hinter dem<br />

<strong>Tram</strong>.<br />

Gestaltung<br />

Eine einseitig neu zu pflanzende Baumreihe (Ersatz der heutigen Baumreihe in der Strassenmitte)<br />

begleitet die <strong>Bern</strong>strasse und den Gehweg durch die Steigung bis zum Ende des<br />

Sportplatzes Oberfeld.<br />

Fazit<br />

Im Prinzip gibt es zwei Verkehrsregime: Vor dem Kreisel in beide Richtungen Mischverkehr<br />

und nach dem Kreisel stadtauswärts separate <strong>Tram</strong>- und MIV-Spur, stadteinwärts Mischverkehr.<br />

Die durchgehende einseitige Baumallee markiert den neuen Dorfabschnitt.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 107<br />

5.3.16 Grube –Rütiweg (Schnittstelle TP4/5)<br />

Abb. 5-31: Grube –Rütiweg<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Nach der Haltestelle Sportplatzweg splittet sich das <strong>Tram</strong>gleis: Richtung Rüti führt die Linienführung<br />

zwischen Sportplatz und der Häuserreihe Nr. 3808 bis 3812 und entlang des<br />

Schiessplatzweges. Richtung <strong>Bern</strong> führt die Linienführung auf dem Rütiweg/<strong>Bern</strong>strasse um<br />

den Coop. Diese Linienführung dient auch als Betriebswendegleis für das vorzeitige Wenden.<br />

Falls das Coop-Gebäude später entfernt wird, behält man sich die Option offen, dort<br />

zweigleisig durchzufahren.<br />

Die Haltestelle Rütiweg ist versetzt angeordnet: stadteinwärts ist diese noch Bestandteil von<br />

TP4, stadtauswärts von TP5.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 108<br />

Machbarkeit<br />

Eine beidseitige Linienführung um das Coop-Gebäude verlangt grössere Anpassungen. Dabei<br />

ist insbesondere das Dach im Weg. Deshalb wurden Lösungen gesucht, welche den Erhalt<br />

des Coop-Gebäudes garantieren. Eine Eingleisführung um den Coop ist machbar, ohne<br />

bauliche Anpassungen. Entlang dem Sportplatz, wo heute ein Erdwall ist, müssen zum<br />

Schutz der Siedlungen Lärmschutzmassnahmen getroffen werden.<br />

Im Bereich, wo zukünftig das neue <strong>Tram</strong> Richtung Betriebswendegleis abbiegt und über das<br />

heutige Feld fährt, ist im Richtplan Oberfeld eine Ökovernetzung festgehalten, welche weiter<br />

über die <strong>Bern</strong>strasse Richtung Hättenberg führt. Diese Verbindung muss auch mit dem<br />

<strong>Tram</strong>projekt erhalten sein.<br />

Für den Bau der Haltestelle stadteinwärts muss Privateigentum der betroffenen Liegenschaften<br />

erworben werden.<br />

Die Siedlungen gegenüber dem Waldweg liegen heute tiefer als die <strong>Bern</strong>strasse. Der neue<br />

Strassenquerschnitt braucht mehr Platz und deshalb müssen die vorhandene Treppe/Rampe<br />

und Stützmauer sowie die bestehende Quartierentsorgungsstelle verschoben werden.<br />

ÖV<br />

Die Haltestelle Rütiweg Richtung <strong>Bern</strong> wie auch Richtung Rüti liegen unmittelbar nach dem<br />

Schiessplatzweg. Die Haltestellen liegen also versetzt und können nicht überholt werden.<br />

Die Haltestelle Richtung <strong>Bern</strong> gehört zum TP 4, die Haltestelle Richtung Rüti zum TP 5.<br />

Beim vorzeitigen Wenden um den Coop dient eine Haltestelle/Warteraum im Schiessplatzweg<br />

dem Ausladen der Fährgäste und dem Abwarten der Ausgleichszeiten.<br />

Die Haltestelle von/nach Deisswil der zukünftigen neuen Buslinie „ROT“ liegt in der <strong>Bern</strong>strasse,<br />

direkt bei der Abzweigung Rütiweg. Durch diese Verknüpfung entstehen attraktive<br />

Umsteigebeziehungen <strong>Tram</strong>/Bus.<br />

Langsamverkehr<br />

Beidseitig der Strasse verläuft ein Velostreifen. Beim Kreuzen des Velostreifens mit dem<br />

<strong>Tram</strong>gleis wurde auf eine velogerechte Linienführung geachtet. Die Haltestelle kann aufgrund<br />

der engen Platzverhältnisse vom Velofahrer nicht umfahren werden. Der Abstand zwischen<br />

Gleis und Haltestellenkante erlaubt ein Durchfahren mit dem Velo.<br />

Als Querungshilfe für die Fussgänger dient der durchgehende Mehrzweckstreifen. Vor und<br />

nach der Haltestelle Rütiweg und an weiteren wichtigen Punkten sind die Fussgängerübergänge<br />

mit Mittelinseln gesichert. Das Trottoir beim Schiessplatzweg ist wegen den Gleisen<br />

und Weichen nicht abgesenkt.<br />

Zwischen Sportplatz und der Siedlung ist entlang der <strong>Tram</strong>linie ein Fussweg vorgesehen, der<br />

das Gebiet Oberfeld mit dem Gebiet Hättenberg verbindet.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 109<br />

MIV<br />

Der MIV wird in diesem Abschnitt im Mischverkehr zusammen mit dem <strong>Tram</strong> geführt. Die<br />

Haltestellen sind auf der Fahrbahn und können nicht überholt werden.<br />

Die Parkierungsfelder vor dem Coop müssen leicht verschoben und die Anzahl geringfügig<br />

reduziert werden. Ebenfalls müssen entlang dem Schiessplatzweg und gegenüber dem<br />

Waldweg, auf der tiefliegenden Erschliessungstrasse, einzelne Parkfelder aufgehoben werden.<br />

Gestaltung<br />

Die Ökovernetzungsmassnahme zwischen Sportplatz (Ostseite) und neuer <strong>Tram</strong>linie bedingt<br />

die Verkürzung und Verschiebung des Rasenspielfeldes Richtung Westen. Umfang und genaue<br />

Abmessungen der Massnahmen müssen mit der Gemeinde Ostermundigen und dem<br />

Schweizerischen Fussballverband noch verhandelt und bestimmt werden (Spielraum ist vorhanden).<br />

Fazit<br />

Die vorliegende Lösung stellt eine elegante Lösung dar, <strong>Tram</strong>betrieb und Wendebetrieb auf<br />

demselben Gleis zu vereinen. Trotzdem ist es wichtig, dass man sich die Option offen hält,<br />

die Coopecke zweigleisig zu passieren, falls das Coop-Gebäude später entfernt wird. Diese<br />

Option ist aktiv weiterzuverfolgen und das <strong>Tram</strong>projekt in die Projektentwicklung vom Coop<br />

einzubringen. Der Nachteil dieser Lösung mit getrennter Linienführung sind Lärmprobleme<br />

und eine schlechtere ÖV-Erschliessung.<br />

Die hier beschriebene Linienführung um den Coop erlaubt jeder Zeit ein 2. Gleis, ohne dass<br />

die ganzen Gleisanlagen angepasst werden müssen.<br />

Entlang dem Sportplatz müssen zum Schutz der Siedlungen Lärmschutzmassnahmen getroffen<br />

werden.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 110<br />

5.4 Fahrleitungsprojekt<br />

Das Fahrleitungsprojekt wurde durch das Fahrleitungsplanerteam PK AG in enger Koordination<br />

mit dem Planerteam TP 4 erarbeitet. Dokumentiert ist das Ergebnis der Fahrleitungsplanung<br />

im Dossier Fahrleitungsplanung, Los B.<br />

5.5 Werkleitungen, Entwässerung<br />

5.5.1 Vorgehen<br />

Im Rahmen des <strong>Vorprojekt</strong>es wurden die wesentlichen Konfliktpunkte zwischen den bestehenden<br />

Werkleitungen und dem künftigen <strong>Tram</strong>projekt gemeinsam mit den betroffenen<br />

Werkeigentümern im gesamten Projektperimeter erhoben. Auf Grundlage dieser Erhebung<br />

wurde ein Umlegungskonzept für die tangierten Leitungen erarbeitet. In einem nächsten<br />

Schritt wurden die Drittbedürfnisse der Werke (Bedürfnisse unabhängig vom <strong>Tram</strong>projekt)<br />

erhoben und gemeinsam mit dem Umlegungskonzept in den folgenden Plänen eingearbeitet:<br />

Plan Nr. 31 – 010 – 201 bis Plan Nr. 31 -040 – 204 (siehe Dossier 2).<br />

5.5.2 Stand der Arbeiten<br />

Die erwähnten Pläne wurden sämtlichen betroffenen Werkeigentümern in Zusammenarbeit<br />

mit den betroffenen Werkeigentümern erarbeitet.<br />

Folgende Teilbereiche der Werkleitungsanlagen wurden bisher aufgrund der aktuellen Projektstufe<br />

im ganzen Projektperimeter nicht berücksichtigt:<br />

• Hauszuleitungen Kanalisation<br />

• Strassenentwässerung<br />

• Öffentliche Beleuchtung<br />

5.5.3 Wesentliche Umlegungen / Konflikte<br />

Die wesentlichsten Konfliktpunkte im Perimeter des TP 4 sind:<br />

• Transformatorenstation im Bereich Laubegg:<br />

Die bestehende Transformatorenstation im Bereich des Knotens Laubeggstrasse /<br />

Ostermundigenstrasse muss infolge des zusätzlichen Raumbedarfs für das künftige<br />

<strong>Tram</strong>trasse zwingend weichen. Ein Ersatzstandort ist aus Kostengründen möglichst<br />

im näheren Umfeld des heutigen Standortes zu suchen. Im <strong>Vorprojekt</strong> wird deshalb,<br />

analog zum heutigen Zustand, ein in östlicher Richtung zurückversetzter Standort an<br />

der Bolligenstrasse vorgeschlagen (siehe Plan Nr. 31-010-204).<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 111<br />

• SBB-Unterführung Ostermundigen:<br />

Durch die notwendige Strassenabsenkung im Bereich der heutigen SBB-<br />

Unterführung (ca. 1.5m) werden zwei bestehende Kabelrohrblockanlagen der Swisscom<br />

tangiert. Da sich im Postgebäude an der <strong>Bern</strong>strasse die Fernmeldezentrale für<br />

das gesamte Gebiet von Ostermundigen und Deisswil sowie das westlich angrenzende<br />

Gebiet bis zum Rosengarten befindet, beinhalten diese beiden Rohrblöcke eine<br />

ungewöhnlich hohe Konzentration von wichtigen Fernmeldeleitungen (Transitleitungen,<br />

wichtige internationale Leitungsverbindungen und Standleitungen für diverse<br />

Rechenzentren im umliegenden Raum).<br />

Aus heutiger Sicht muss davon ausgegangen werden, dass die bestehenden Kabelrohranlagen<br />

der Swisscom komplett neu erstellt werden müssen, was sehr umfangreiche<br />

und entsprechend kostenintensive Kabelverlegearbeiten zur Folge haben wird<br />

(siehe Plan Nr. 31-030-512). Die betrieblichen Randbedingungen bezüglich dieser<br />

Vorgehensweise werden durch die Swisscom noch detailliert abgeklärt. Die Um- resp.<br />

Tieferlegung der übrigen Werkleitungen im Bereich der bestehenden Unterführung<br />

bietet aus heutiger Sicht keine grösseren Probleme, insbesondere da die bestehenden<br />

Kanalisations- und Wasserleitungen vorgängig im Rahmen von Drittprojekten<br />

ausserhalb des Projektperimeters neu verlegt werden.<br />

5.5.4 Wesentliche Bedürfnisse Dritter<br />

Ein wesentliches Drittbedürfnis stellt der Sanierungsbedarf der bestehenden Kanalisations-<br />

und Entwässerungsleitungen im Abschnitt <strong>Bern</strong> dar. Der Sanierungsbedarf begründet sich<br />

einerseits durch vorhandene Kapazitätsengpässe und andererseits durch das Alter der bestehenden<br />

Kanalanlagen (teilweise über 100-jährige Kanalbauten). Zurzeit wird von Seiten<br />

des Tiefbauamtes der Stadt <strong>Bern</strong> die grundsätzliche Vorgehensweise bei den altersbedingten<br />

Sanierungen abgeklärt (Innensanierung vs. Totalersatz). Betroffen ist insbesondere der<br />

Abschnitt Viktoriaplatz bis Knoten Papiermühlestrasse. Die Auswirkungen auf das <strong>Tram</strong>projekt<br />

im betroffenen Abschnitt äussern sich insbesondere in der Dauer der Gesamtbauzeit.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 112<br />

5.6 Kunstbauten<br />

5.6.1 Brücke A6<br />

Wesentliche Randbedingungen<br />

Die Überführung über die A6 muss aus geometrischen und statisch-konstruktiven Gründen<br />

ersetzt werden. Das Eigentrassee für das <strong>Tram</strong> inkl. Abzweiger Richtung <strong>Tram</strong>depot verlangt<br />

eine substanzielle Verbreiterung gegenüber den bestehenden Abmessungen der Brücke.<br />

Das vorliegende Sprengwerk mit einer Trägerrostkonstruktion ist ungeeignet für eine Verbreiterung<br />

bzw. für einen Einbau einer Gleistragplatte.<br />

Als zusätzliche Randbedingung wird seitens des ASTRA für die darunterliegende Nationalstrasse<br />

ein Korridor von 30 m lichte Breite verlangt. Dies entspricht einer Verbreiterung um<br />

7.50 m gegenüber dem heutigen Zustand. Die lichte Höhe wird mit 4.80 m festgelegt.<br />

Vorabklärungen in Bezug auf die Geologie zeigen, dass das Bauwerk in die obere Süsswassermolasse<br />

(Sandstein) zu liegen kommt.<br />

Gemäss dem Normal für Gleistragplatten auf Kunstbauten von <strong>Bern</strong>mobil werden die Rillenschienen<br />

im Regelfall in einen Körper von total 21 cm eingebettet. Im Bereich der Weichen<br />

ist die Einbettungshöhe hingegen höher, entsprechend diesem Aufbau erhöht sich die Konstruktionsstärke<br />

des gesamten Bauwerkes.<br />

Brückenkonstruktion<br />

Die oben beschriebenen Randbedingungen lassen keine mittelstützenfreie Konstruktion zu.<br />

Demzufolge werden die geforderten 30 m lichte Breite mit einem Zweifeldträger inkl. Mittelabstützung<br />

überbrückt. Die Spannweiten (Systemlängen) ergeben sich zu 2 x 15.30 m =<br />

30.60 m. In Längsrichtung werden im Sinne eines Plattenbalkens zwei Hauptträger mit einer<br />

Konstruktionshöhe von 90 cm vorgesehen. Die seitlichen Auskragungen variieren in ihrer<br />

Stärke zwischen 25 und 40 cm. Sowohl Hauptträger als auch die Verbindungsplatte zwischen<br />

den Hauptträgern sind in ihrer Breite aufgrund der Brückenaufweitung variabel. Die<br />

Breite der Auskragung ist hingegen mit b = 3.0 m konstant.<br />

Abdichtung und Schutzschicht werden unter der Gleistragplatte auf der gesamten Brückenbreite<br />

durchgezogen. Fahrbahn- sowie Gehwegbereiche werden mit einem entsprechenden<br />

Überbeton auf die erforderliche Höhe angepasst. Damit ergibt sich bei allfälligen Nutzungsanpassungen<br />

eine grösstmögliche Flexibilität.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 113<br />

Die Brückenenden werden gemäss ASTRA-Richtlinie 12004 (Richtlinie für konstruktive Einzelheiten<br />

von Brücken, Kap. 3) ohne mechanische Bauteile wie Lager und Fahrbahnübergang<br />

ausgebildet (integrale Bauweise). Die relativ weichen Widerlagerwände erlauben Bewegungen<br />

des Überbaues infolge Temperatur- oder Langzeiteinwirkungen ohne unzulässige<br />

Zwängungsbeanspruchungen. Schlepp-Platten bilden beidseitig den Abschluss des Bauwerkes.<br />

Die Mittelabstützung besteht aus zwei Scheiben mit Abmessungen von je 0.60 m x 3.40 m.<br />

Die wandartigen Stützen weisen in Bezug auf Strassenanprall ein wesentlich günstigeres<br />

Tragverhalten auf als Rund- oder Quadratstützen.<br />

Sowohl Widerlager als auch Mittelabstützung werden im Sandstein flach fundiert.<br />

Ausrüstung<br />

Der Abdichtungs- und Belagsaufbau erfolgt gemäss den Richtlinien der Stadt <strong>Bern</strong>.<br />

Fahrleitungs- und Beleuchtungsmasten sowie Geländer wurden konzeptionell definiert, jedoch<br />

noch nicht im Detail festgelegt.<br />

Erstellung<br />

Die bestehende Brücke wird über einem geschlossenen Schutzgerüst (hlicht > 4.50 m) halbseitig<br />

abgebrochen. Der Verkehr wird auf dem verbleibenden Brückenteil zweispurig geführt.<br />

Dazu muss jedoch der Gehwegbereich für den MIV beansprucht werden. Die Fussgänger<br />

werden auf einer separaten Hilfsbrücke geführt.<br />

Unter Sperrung einer Überholspur der Autobahn kann das Mittelfundament und der Mittelpfeiler<br />

im Schutze von Abweiselementen erstellt werden. Die Widerlager sind genügend weit<br />

zurückversetzt, so dass sie lediglich unter Beanspruchung des Standstreifens errichtet werden<br />

können.<br />

Die gewählte Überbaukonstruktion erlaubt eine unabhängige Erstellung eines einzelnen<br />

Hauptträgers inkl. Auskragungen. Eine solche Etappe wird ohne weitere Etappenfugen in einem<br />

Mal erstellt.<br />

Nach Einbringung von Abdichtung und Belag kann der Verkehr mit 2 x 3.50 m auf die neue<br />

Brücke umgeleitet werden. Die zweite Etappe erfolgt anschliessend in analoger Weise.<br />

Die totale Erstellungsdauer beträgt rund 1.5 Jahre.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 114<br />

5.6.2 Bahnhofunterführung<br />

Ausgangslage / Wesentliche Randbedingungen<br />

Die Gemeinde Ostermundigen hat im Jahre 1998 einen Ideenwettbewerb für die Neugestaltung<br />

der Unterführung veranstaltet. Das Um-/Ausbaukonzept für die Unterführung ist im Wesentlichen<br />

mit der seit 2002 rechtskräftigen Überbauungsordnung festgelegt. Die neue öV-<br />

Drehscheibe im Bereich des Bahnhofs Ostermundigen basiert auf diesen Festlegungen, obwohl<br />

das <strong>Tram</strong>projekt in den damaligen Überlegungen nicht enthalten war. Die Gemeinde<br />

erhofft sich, dass das Projekt <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> nun zum Auslöser für konkrete nächste<br />

Schritte in der Umsetzung der Neugestaltung werden kann.<br />

Unter der Bahnanlage soll eine grosszügige Umsteigezone von <strong>Tram</strong> und Bus mit direkten<br />

Anschlüssen zu den einzelnen Perrons des Bahnhofs Ostermundigen entstehen. Dazu muss<br />

unter den fünf Betriebsgleisen die bestehende Unterführung <strong>Bern</strong>strasse von 2 x ca. 8.0 m<br />

auf neu total rund 40 m aufgeweitet werden. In Längsrichtung der Unterführung ergibt sich<br />

aufgrund der Anforderungen der SBB (Interessenslinie) eine Verlängerung von ca. 2.00 m.<br />

Die Anordnung der Fahrspuren sowie der Bus- bzw. <strong>Tram</strong>anlegekanten sind im Kap 5.3.9<br />

beschrieben. Die Abmessungen der Unterführung bzw. die Stützenreihenstandorte sind darauf<br />

ausgelegt. In der Projektüberarbeitung wurde der Abstand zwischen Stütze und Fahrbahnrand<br />

von 30 cm auf normgerechte 50 cm vergrössert<br />

Die grosse Herausforderung dieses Bauwerkes besteht in der Erstellung unter voller Aufrechterhaltung<br />

von Strassen- und Bahnbetrieb. Enge Absprachen mit den SBB führten zu einem<br />

Bauwerksentwurf, welcher auf die Randbedingungen der Bahn in Bezug auf seine<br />

Fachdienste (Betrieb, Fahrleitungen, Stellwerk, Sicherungsanlagen, Kabelanlagen, Ingenieurbau,<br />

Architektur, Fahrbahn) Rücksicht nimmt.<br />

Die neue Unterführung kommt gegenüber dem bestehenden Bauwerk deutlich tiefer zu liegen.<br />

Einerseits aufgrund der Erhöhung der lichten Höhe von rund 4.0 m auf 4.70 m, andererseits<br />

aber auch aufgrund der aktuell geforderten Schotterbettstärke von mind. 55 cm in<br />

Kombination mit einem funktionierenden Entwässerungskonzept, welches Gefälle und damit<br />

Mehrhöhe auf dem Tunneldeckel erfordern. Insgesamt liegt die neue Unterführung rund<br />

1.50 m tiefer.<br />

Vorabklärungen in Bezug auf die Geologie zeigen, dass das Bauwerk in eine Schotterschicht<br />

zu liegen kommt und wie das bisherige Bauwerk flach fundiert werden kann.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 115<br />

Unterführungskonstruktion<br />

Die Unterführung wird als mehrfeldriger Rahmen ausgebildet. Drei Stützenreihen mit je<br />

sechs Stützen unterteilen die Öffnung in vier Spannweiten mit Längen zwischen 9.0 m und<br />

12.50 m. Der tiefliegende Grundwasserspiegel sowie die gute Tragfähigkeit des auf Fundationshöhe<br />

vorhandenen Felderschotter erlauben eine nach unten offene Rahmenbauweise mit<br />

Flachfundation. Die Decke weist aufgrund der Entwässerung eine variable Stärke auf (mind.<br />

70 cm). Im Bereich der Stützenreihen bzw. der Abschlusswände wird die Platte zudem leicht<br />

gevoutet.<br />

Die Stützen werden kreisförmig ausgebildet, um optisch eine möglichst hohe Durchlässigkeit<br />

zu erzielen.<br />

Die Anforderungen an die Entwässerung, die Abdichtung und die Schutzschicht basieren auf<br />

den Richtlinien der SBB (AM 01/02). Dabei weist die Platte trichterförmige Oberflächen auf,<br />

welche das Wasser bei einzelnen Stützen (insgesamt sechs) sammeln. Das minimale Gefälle<br />

beträgt 1.5 %. Das Bauwerk wird mit einer PBD-Abdichtung sowie mit einer 5 cm-starken<br />

Gussasphaltschicht geschützt.<br />

Ausrüstung<br />

Der Aufbau auf der Unterführung lehnt sich den Anforderungen der SBB an. Die Schottertrogstärke<br />

zwischen OK Schutzschicht und UK Schwelle beträgt mind. 55 cm. Die Lage der<br />

Gleisanlage sowie die Perronabmessung werden vom Bestand übernommen. Auf der Westseite<br />

führt momentan ein breiter Weg über die Unterführung zum Bahnhof hin. Hinsichtlich<br />

langfristigen Ausbauüberlegungen mit einem weiteren Gleis westlich des Gleises 1 ist dieser<br />

Bereich des Weges in Bezug auf die Geometrie und die statischen Anforderungen auf das<br />

zusätzliche Bahngleis auszulegen.<br />

Die Verbindung zwischen Unterführung und den einzelnen Perrons wird mit total drei Treppenaufgängen<br />

sowie zwei Liften sichergestellt. Auf beide Perrons führen je ein Lift sowie je<br />

eine einläufige Treppe Richtung Aufnahmegebäude. Zusätzlich soll aus Kapazitätsgründen<br />

sowie explizit für den Umsteiger der Buspassagiere auf die Bahn am Perronende des Mittelperrons<br />

eine weitere Treppe angeordnet werden. Die vorgesehenen Treppenbreiten (Lichtmasse:<br />

nördliche Treppen 2.60 m, südlicher Aufgang 2.25 m) lassen eine unveränderte<br />

Gleislage bzw. Perronbreite zu.<br />

Die Lifte mit Innenabmessungen von 2.10 m x 3.0 m werden in der Verlängerung der einläufigen<br />

Treppen angeordnet. Sie ersetzen an diesen Orten jeweils eine Stütze.<br />

Projekt SBB<br />

Im Auftrag des AöV haben die SBB im Zusammenhang und in Abstimmung mit der neuen<br />

Unterführungskonstruktion und den entsprechenden Bauphasen das <strong>Vorprojekt</strong> für die bahnseitige<br />

Infrastruktur erstellt (vgl. Anhang A-6). Dieses umfasst alle erforderlichen Massnahmen<br />

für die Gleis- und Perronanlage, die gesamte Bahntechnik und die zusätzliche technische<br />

Ausrüstung.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 116<br />

Erstellung<br />

Der Bauvorgang ist im Plan Nr. 31-030-902 detailliert dargestellt.<br />

Die Unterführung muss unter voller Aufrechterhaltung von Bahn- und Strassenverkehr erstellt<br />

werden. Dazu soll das Bauwerk im Wesentlichen in zwei Bauphasen gebaut werden.<br />

Eine erste Bauphase beinhaltet die Erstellung der beiden bahnhofseitigen Spannweiten. Dabei<br />

wird der Strassenverkehr im südlichen Teil der bestehenden Unterführung im Gegenverkehr<br />

geführt. Abbruch und Neubau erfolgen unter Einsatz von mehreren Hilfsbrücken. Pro<br />

Gleis werden für die erste Bauphase jeweils zwei Hilfsbrücken eingesetzt (total 10 Hilfsbrücken).<br />

Sie stützen entweder auf dem Baugrubenabschluss (Rückverankerte Rühlwand), auf<br />

provisorischen Bohrpfählen oder Stahljochen ab.<br />

Vor Inangriffnahme der zweiten Bauphase, wo in analoger Weise der südliche Bereich der<br />

Unterführung erstellt wird, wird der Strassenverkehr durch die neue Unterführung umgeleitet.<br />

Während der zweiten Bauphase sind pro Gleis ebenfalls zwei Hilfsbrücken notwendig (total<br />

10 Hilfsbrücken). Die Hilfsbrückenkette wird nordseitig verkürzt und auf der Südseite mit einem<br />

anderen Brückentyp wieder verlängert. Erschwerend kommt bei der zweiten Bauphase<br />

dazu, dass vom Gleis 1 ein zusätzliches Gleis wegführt. Abklärungen bei der SBB haben ergeben,<br />

dass dieses zusätzliche Gleis unter Anpassung des Stellwerkes während maximal 5<br />

Monaten ausser Betrieb genommen werden kann. Innerhalb dieser Zeit muss zumindest dieser<br />

Bereich der zweiten Bauphase ausgeführt werden können, was machbar ist.<br />

Die Werkleitungen in der Unterführung müssen generell tiefer gelegt werden. Siehe dazu<br />

Kapitel 5.5.3.<br />

Die Bauzeit für die Unterführung beträgt gut zwei Jahre.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 117<br />

6. Spezialthemen<br />

6.1 Landerwerb<br />

Der für die Realisierung des <strong>Tram</strong>projektes notwendige Landerwerb ist den nachfolgend aufgeführten<br />

Plänen zu entnehmen (siehe Dossier 2):<br />

Plan Nr. 31-010-311 Viktoriaplatz 1:500<br />

Plan Nr. 31-010-312 Viktoriaplatz – Ostermundigenstrasse 1:500<br />

Plan Nr. 31-020-311 Ostermundigenstrasse – <strong>Bern</strong>strasse 1:500<br />

Plan Nr. 31-020-312 Pulverweg 1:500<br />

Plan Nr. 31-030-311 <strong>Bern</strong>strasse – Dreiegg 1:500<br />

Plan Nr. 31-040-311 Dreiegg – Rütiweg 1:500<br />

Die ausgewiesenen Flächen basieren auf dem aktuellen Projektstand (<strong>Vorprojekt</strong> vom<br />

31.10.2010) und stellen lediglich eine generelle Übersicht über die zu erwerbenden Flächen<br />

dar. Auf die Darstellung der Flächen für die vorübergehende Beanspruchung resp. temporäre<br />

Landbeanspruchung sowie die Ausweisung von allfälligen Dienstbarkeiten für künftige<br />

Fahrleitungsmasten, Wegrechte usw. wird zum heutigen Zeitpunkt aufgrund des aktuellen<br />

Projektstandes verzichtet.<br />

Die Grundsätze betreffend dem Umfang des gewünschten Landerwerbs resp. der alternativen<br />

Einrichtung von Dienstbarkeiten (Wegrechten usw.) sind in der nächsten Projektphase<br />

gemeinsam mit den künftigen Grundeigentümern resp. Betreibern der verschiedenen Verkehrsanlagen<br />

festzulegen.<br />

6.2 Inkonvenienzen<br />

Aussagen zu den voraussichtlich anfallenden Inkonvenienzentschädigungen können zum<br />

heutigen Zeitpunkt noch keine gemacht werden. Die Klärung dieser Fragen ist Bestandteil<br />

der nächsten Planungsphase resp. der Landerwerbsverhandlungen mit den betroffenen<br />

Grundeigentümern.<br />

6.3 Rodungen<br />

Eine kleine Rodung von ca. 250 m2 (Zurücknahme des Gehölzrands auf Grund des neuen<br />

Fahrbahnquerschnittes und Kreisels) ist südlich der Haltestelle Waldeck notwendig.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 118<br />

6.4 Abzubrechende und zu entschädigende Hochbauten<br />

Im Zuge des <strong>Tram</strong>projekts sind folgende Hochbauten abzubrechen und zu ersetzen (Ersatz<br />

oder Neubau in neuer Lage):<br />

- Vordach bei Kiosk im Haltestellenbereich Schönburg (Neugestaltung)<br />

- Gebäude Ostermundigenstrasse 61, <strong>Bern</strong> (neuer Strassenraumquerschnitt mit <strong>Tram</strong>haltestellen)<br />

- Gebäude/Wartehalle Bushaltestelle Waldeck stadteinwärts (<strong>Tram</strong>haltestelle)<br />

- Wohnhaus Pulverweg 40, <strong>Bern</strong> (bei Projektgrenze, Zufahrt zu <strong>Tram</strong>depot Bolligenstrasse)<br />

- Terrassenanpassung Restaurant Bären, <strong>Bern</strong>strasse 25, Ostermundigen (Tieferlegung<br />

<strong>Bern</strong>strasse wegen neuer Bahnhofunterführung)<br />

- Gebäude <strong>Bern</strong>strasse 29/29 A, Ostermundigen (neuer Kreisel im Zusammenhang mit<br />

<strong>Tram</strong>linienführung und neuer Bahnhofunterführung)<br />

- Gebäude <strong>Bern</strong>strasse 31 B, Ostermundigen (Verlegung Poststrasse)<br />

- Gebäude Poststrasse 2, Ostermundigen (Ersatzparkplätze Ladenstrasse)<br />

- Neubau Terrasse <strong>Bern</strong>strasse 101, Tell (Kurvenverbreiterung <strong>Bern</strong>strasse mit durchgehendem<br />

Trottoir)<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 119<br />

7. Kostenschätzung<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 120<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 121<br />

8. Pendenzen nächste Bearbeitungsstufe<br />

8.1 Gesamtprojekt<br />

Der Strassenentwässerung ist in den Leitungstrasseen genügend Platz einräumen.<br />

Auf eine Vermischung von Meteorwasser von privatem und öffentlichem Grund ist zu<br />

achten.<br />

Die Wartehallen sind exakt zu positionieren (exakt gegenüberliegend oder klar versetzt).<br />

Die Problematik <strong>Tram</strong>verschwenkung - Velostreifen im Haltestellenbereich ist mit<br />

<strong>Bern</strong>mobil und den Velofachstellen zu bereinigen (Kap maximal 80 cm).<br />

Die Durchfahrtsbreite in den Haltestellenbereichen soll 3.80 m betragen.<br />

Überprüfen der Einhaltung aller Lichtraumübergänge sämtlicher Haltestellen (Einhalten<br />

7/10 m-Regel).<br />

Die Lage der Fugen des <strong>Tram</strong>trogs ist in den Plänen darzustellen.<br />

Alle Arbeiten ausserhalb der bestehenden Strassen sind durch den archäologischen<br />

Dienst zu begleiten.<br />

Die Bedeutung des Alleenschutzes gemäss übergeordnetem Recht ist mit den nationalen<br />

Fachstellen und gemäss der städtischen Bauordnung auf kommunaler Ebene<br />

zu klären. Betroffen ist diesbezüglich vor allem die Ostermundigenstrasse.<br />

Das Längenprofil in den Weichenbereichen muss exakt und detailliert geklärt werden.<br />

Keine Kuppen oder Wannen im Weichenbereich.<br />

Die Darstellung der Längenprofile ist nach Vorgaben von <strong>Bern</strong>mobil umzusetzen, die<br />

Achse stadteinwärts ist ebenfalls darzustellen.<br />

Die Konflikte der hindernisfreien Fläche der Haltestellen mit den Baumstandorten<br />

(insbesondere Viktoriastrasse, Salem und Schönburg) müssen gelöst werden.<br />

Beleuchtungskonzept erarbeiten (insbesondere Viktoriaplatz, Schönburg, Laubegg,<br />

Knoten Pulverweg, Bahnunterführung, Dreiegg, Wegmühlegässli)<br />

An den leistungskritischen Knoten sind nochmals vertiefte Leistungsanalysen vorzunehmen<br />

und daraus mögliche Optimierungsmassnahmen abzuleiten.<br />

Für die lichtsignalgesteuerten Knoten (Vollregelung und Bedarfssteuerung bei <strong>Tram</strong>durchfahrt)<br />

sind Regelungskonzepte zu entwickeln. Das übergeordnete Verkehrsmanagement<br />

mit Dosierung und Stauräumen ist zu konkretisieren.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 122<br />

Allfällig notwendige Massnahmen (Bevorzugung an LSA etc.) für Einsätze der Wehrdienste<br />

mit den betroffenen Institutionen (Polizei, Sanitätspolizei, Feuerwehr) absprechen.<br />

Bei der Erarbeitung der Lichtsignalsteuerungen ist den Ansprüchen der Velofahrer<br />

Rechnung zu tragen (wo möglich separate Grünphasen mit geringen Wartezeiten<br />

etc.)<br />

Die Planung der Fugen ist auf die Fahrspuren der Velos abzustimmen (ansonsten<br />

Sturzgefahr)<br />

8.2 Viktoriaplatz<br />

Die Bauherrschaft und insbesondere die Stadt <strong>Bern</strong> müssen noch definitiv entscheiden,<br />

ob der Viktoriaplatz auf der vorliegenden Lösung mit dem ovalen Kreisel oder<br />

mit noch zur Diskussion stehenden Alternativen (exzentrischer runder Kreisel) weiter<br />

zu planen ist.<br />

Optimierungen der Verkehrslösung mit dem ovalen Kreisel sind vertieft zu prüfen<br />

(veränderte Kreisellage und -form, Optimierung Fussgängerquerungen und Veloführung).<br />

Die LSA zur <strong>Tram</strong>priorisierung ist zu optimieren (Lage Signalgeber und Haltebalken,<br />

Konzept aufzeigen, Kompatibilität zu Verkehrsrechner der Stadt <strong>Bern</strong> schaffen).<br />

Die Parkplatzanordnung Optingenstrasse (Längs- anstelle Schrägparkierung) muss<br />

überprüft werden.<br />

Anordnung der Kurzzeitparkplätze vor Post / Bäckerei / Apotheke ist mit der Stadt zu<br />

klären.<br />

Der Nachweis Befahrbarkeit der Buslinie 36 am Kreisel in Richtung Breitenrain ist<br />

noch zu erbringen.<br />

Die Veloumfahrung an der Haltestelle Spitalacker ist aufzuzeigen, der Fahrbahnrand<br />

beim Fussgängerstreifen soll zurückgenommen werden.<br />

Die Mittelstreifengestaltung im Haltestellenbereich soll konkretisiert werden, eventuell<br />

sind Poller zum Schutz frei querender Fussgänger zweckmässig.<br />

Verkehrsregime Schänzlistrasse / Kornhausstrasse so optieren, dass keine Schleichfahrten<br />

möglich sind.<br />

Verzicht auf Wartehalle an der Haltestelle Spitalacker stadtauswärts prüfen.<br />

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PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 123<br />

8.3 Viktoriastrasse<br />

Die Notwendigkeit der nordseitigen Bucht zum Warenumschlag ist fragwürdig und soll<br />

eingehender untersucht werden.<br />

Der Velostreifen näher an die Haltestelle ziehen, der diesbezügliche Konflikt mit den<br />

Normen <strong>Bern</strong>mobil muss vorgängig noch gelöst werden.<br />

Die Schulwegsicherung Viktoriastrasse / Gotthelfstrasse ist zu gewährleisten. Inputs<br />

von Seiten der Stadt sind noch ausstehend.<br />

Konflikt Baumstandorte mit nindernisfreier Fläche lösen.<br />

8.4 Knoten Rosengarten<br />

Massnahmen zur Leistungssteigerung bzw. zur Dosierung des Zuflusses sind vertieft<br />

zu prüfen.<br />

Vorgaben bezüglich Quartierentsorgungsstelle (Konflikt mit Abspanndrähten <strong>Tram</strong>?)<br />

sind im Bauprojekt zu berücksichtigen.<br />

Das Planerteam vertieft das Gestaltungskonzept des Dreiecksplatzes. Mit dem Eigentümer<br />

von Bistro und Kiosk gilt es zu klären, ob eine Neukonzeption und Integration<br />

ihrer Bauten in die neue Platzsituation möglich ist.<br />

Die Detailbearbeitung bei der Einfahrt zu den Carparkplätzen (Missbrauch durch MIV<br />

verhindern, Konflikt mit Langsamverkehr, Schleppkurven etc.) ist vorzunehmen.<br />

Fussgänger-/Velokonflikt nördlich Laubeggstrasse beheben.<br />

Die Veloführung am Knoten Rosengarten muss noch weiter optimiert werden (Vorgezogene<br />

Haltebalken, Details betreffend Markierung).<br />

Der Übergangsbereich Eigentrassee stadteinwärts – kombinierte <strong>Tram</strong>-/Rechts-<br />

abbiegespur ist näher zu prüfen. Allenfalls ist eine LSA notwendig.<br />

Fahrleitungsstandorte im Haltestellenbereich Schönburg besser auf Bäume abstimmen.<br />

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TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 124<br />

8.5 Laubeggstrasse<br />

Die Standorte der Fahrleitungsmasten entlang der Mauer Rosengarten sind definitiv<br />

festzulegen (vor oder hinter der Mauer).<br />

Durch die Stadt ist zu prüfen, ob und wie das bestehende Buswartehäuschen am Rosengarten<br />

weiterzuverwenden ist.<br />

Weitere Optimierung Knoten Laubeggstrasse bezüglich Langsamverkehrsführung<br />

(Lage Fussgängerstreifen, Pfosten anstelle Blenden auf der Bolligenstrasse, Markierung,<br />

Breite Radstreifen).<br />

Bei Abfahrt des <strong>Tram</strong>s an der Haltestelle Rosengarten besteht die Gefahr, dass wartende<br />

Autos vor dem <strong>Tram</strong> dessen Abfahrt blockieren. Die Lage der Haltebalken ist<br />

deshalb zu optimieren.<br />

Der Übergangsbereich zwischen Eigentrassee stadtauswärts und der kombinierten<br />

<strong>Tram</strong>-/Geradeausspur ist näher zu prüfen. Allenfalls ist eine LSA notwendig.<br />

Die Gleisquerung linksabbiegender Velos (Richtung Ostermundigenstrasse) fällt mit<br />

Spurwechsel des MIV zusammen -> optimieren.<br />

Der Konflikt Velo – Fussgängerwarteraum am Knoten Laubeggstrasse muss behoben<br />

werden.<br />

8.6 Laubeggstutz<br />

Der Übergangsbereich Eigentrassee stadteinwärts – kombinierte <strong>Tram</strong>-/Rechts-<br />

abbiegespur ist näher zu prüfen. Allenfalls ist eine LSA notwendig.<br />

Bepflanzung Laubeggstutz konkretisieren.<br />

8.7 Baumgarten<br />

Die Sichtverhältnisse im Bereich der Ausfahrt der Quartiererschliessung Süd sind zu<br />

verbessern.<br />

Die Umfahrungsmöglichkeit der Haltestelle Galgenfeld für Velofahrer ist mit klarer<br />

Signalisation und Markierung zu verbessern.<br />

Die Umbenennung der Haltestelle „Galgenfeld“ in „Baumgarten“ ist zu prüfen.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 125<br />

8.8 Brücke A6<br />

Das vorliegende Konzept für eine neue Autobahnbrücke und der Abstimmungsprozess<br />

mit dem geplanten Autobahnausbau ist mit dem ASTRA zu diskutieren und zu<br />

bereinigen.<br />

Am Knoten Pulverweg besteht bezüglich der Platzierung der Signalgeber für die<br />

<strong>Tram</strong>priorisierung und Lage der Haltebalken Optimierungspotenzial.<br />

Die Schnittstelle zum Depot Mingerstrasse hinsichtlich Lage und Höhe ist bis zum<br />

Beginn der Bauprojektphase im Detail zu bereinigen.<br />

Die Auswirkungen der Gleisspreizung im Bereich der Haltestelle Galgenfeld auf die<br />

Brücke (inkl. Wirtschaftlichkeit) ist noch zu prüfen.<br />

8.9 Schosshaldenfriedhof<br />

Die Gestaltung des Vorplatzes zum aufgewerteten Friedhofeingang und die erforderlichen<br />

Massnahmen (Teilabbruch) am bestehenden Gebäude sind zu konkretisieren.<br />

Zufahrtsplanung zu Parkplatz Friedhof West hat in Koordination mit Stadtgärtnerei zu<br />

erfolgen.<br />

Bedarfs–Fussgänger-LSA längs Schosshaldenfriedhof an Verkehrsrechner anschliessen.<br />

Lösungssuche mit geplanten Abstellgleisen für Interventionszüge der SBB suchen<br />

und mit SBB koordinieren (Konflikt Interessenslinie SBB ausräumen).<br />

8.10 Gewerbegebiet Galgenfeld<br />

Die Ersatzlösung für die wegfallenden Parkplätze innerhalb des Gewerbegebietes<br />

und für das Swisscom-Areal ist zu konkretisieren, die erforderlichen Entschädigungsfragen<br />

zu klären.<br />

8.11 Waldegg<br />

Die beiden Seitenäste „alter Stationsweg“ und „Ringstrasse“ sind besser und für den<br />

Schwerverkehr befahrbar zu trassieren.<br />

Das Trottoir nördlich der Haltestelle muss bezüglich Breite optimiert werden (Velo-<br />

Schulweg).<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 126<br />

8.12 Unterführung SBB<br />

Die Koordination des <strong>Tram</strong>projekts im Perimeter der Bahnhofunterführung ist mit den<br />

SBB und der Gemeinde im Zusammenhang mit dem ESP Bahnhof Ostermundigen<br />

zu konkretisieren. Insbesondere sind die Gestaltung der Aussenräume und die Ersatzparkplätze<br />

für die in der Ladenstrasse wegfallenden Parkplätze zu koordinieren.<br />

Detailgestaltung, Möblierung und Funktionsnachweis Fussgängerströme (Liftdimensionen,<br />

Notwendigkeit und Standort Toilettenanlage etc.).<br />

Das weitere Vorgehen bezüglich des erhaltenswerten Brunnens beim Bärenkreisel<br />

erfolgt in Absprache mit der Denkmalpflege.<br />

Die Fussgängerstreifen liegen zu nah an den Kreiseln. Zudem sind die Kreiselzufahrten<br />

hinsichtlich ihrer Geometrie (Ausrichtung auf Kreiszentrum) zu überprüfen und die<br />

Velostreifen zurückzunehmen.<br />

Es ist genügend Platz zwischen Stützen im Mittelbereich und Strassenrand vorzusehen<br />

(beidseitig min. 50 cm).<br />

8.13 Unterführung SBB - Dreiegg<br />

Die Standorte der Veloparkplätze <strong>Bern</strong>strasse / Poststrasse sind vertieft zu prüfen<br />

und zu verbessern.<br />

Am Kreisel obere Zollgasse muss der Radstreifen im Bereich der Gleisquerung<br />

zwecks besserer Führung durchgezogen werden.<br />

8.14 Dreiegg<br />

Die Gestaltung Wartehaus / Velounterstand ist zu vertiefen und zu konkretisieren.<br />

Das weitere Vorgehen bezüglich dem erhaltenswertem Brunnen hat in Absprache mit<br />

der Denkmalpflege zu erfolgen.<br />

Die Platzgestaltung ist zu konkretisieren. Die Gemeinde Ostermundigen liefert dazu<br />

die Anforderungen für die Nutzungen (Nutzungskonzept).<br />

8.15 Dreiegg - Wegmühlegässli<br />

Die Veloführung ins Areal Lötschenbach ist aufzuzeigen.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN TECHNISCHER BERICHT 127<br />

8.16 Wegmühlegässli<br />

Die Parkplätze und Fussgängerübergänge sind in Absprache mit der Gemeinde und<br />

den betroffenen Grundeigentümern zu optimieren (insbesondere Restaurant National,<br />

aber auch Seite Post).<br />

Im Rahmen der Optimierung der Veloführung im Haltestellenbereich ist die Länge der<br />

Engstelle zwischen Schiene und Randstein zu minimieren.<br />

Die Grünflächengestaltung hat hinsichtlich ökologischer Gesichtspunkten zu erfolgen,<br />

wobei auch ein Baumschutzkonzept dazugehört. Kunstbauten in ökologisch wertvoller<br />

Weise vorsehen.<br />

8.17 Wegmühlegässli - Grube<br />

Das Potenzial einer kurzen <strong>Tram</strong>spur stadtauswärts zur Verbesserung der Situation<br />

am Kreisel Sportplatzweg ist zu untersuchen.<br />

8.18 Grube – Rütiweg<br />

Die Lösung der Linienführung um die „Coop-Ecke“ und die Frage des Betriebswendegleises<br />

(Lösung <strong>Vorprojekt</strong> mit getrennter <strong>Tram</strong>linienführung je Richtung contra<br />

<strong>Tram</strong> in beide Richtungen um Coop-Ecke) ist definitiv zu entscheiden. Dazu sind vorgängig<br />

verbindliche Gespräche mit dem Grundeigentümer des Coop-Gebäudes zum<br />

Thema Ersatzlösung zu führen und ein zwischen <strong>Tram</strong>projekt und Coop-Gebäude<br />

koordinierter Vorgehens- und Terminplan für Planung und Realisierung zu entwickeln.<br />

Die Lärmschutzmassnahmen für den Bereich zwischen Haltestelle Sportplatzweg und<br />

Schiessplatzweg sind zu konkretisieren.<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN ANHANG<br />

I. ANHANG<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN ANHANG<br />

• A-1 Grafik Rückstau / Stauräume mit Verkehr 2009<br />

• A-2 Grafik Rückstau / Stauräume mit Verkehr 2009 und VM<br />

• A-3 Grafik Rückstau / Stauräume mit Verkehr 2017 und Bus 2’ Takt<br />

• A-4 Grafik Rückstau / Stauräume mit Verkehr 2017 und <strong>Tram</strong><br />

• A-5 Schemaplan bestehende Alleebäume / <strong>Tram</strong>trog / Fahrleitung<br />

• A-6 <strong>Vorprojekt</strong> SBB "Ostermundigen, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> SU <strong>Bern</strong>strasse",<br />

01.11.2010<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


Strecke <strong>Bern</strong> – Thun<br />

Linie 290<br />

km 110.600 – 111.100<br />

Ostermundigen<br />

<strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong>, SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />

ISP Nr. 71913218<br />

AöV Projektleitung SBB<br />

Kanton <strong>Bern</strong> Andreas Steinbach (I-PJ-RME-IU)<br />

Wolf-Dieter Deuschle Abteilung Tiefbau<br />

Tel.: 031 633 37 12 Tel.: 051 / 229 65 19<br />

<strong>Technischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

<strong>Vorprojekt</strong><br />

SBB Projekte <strong>Region</strong> Mitte<br />

Postfach, CH - 4601 Olten<br />

1 01.09.2010 / ast<br />

2 26.10.2010 / ast<br />

3 01.11.2010 / ast<br />

4<br />

A4<br />

Anhang 6


Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />

<strong>Vorprojekt</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Ausgangslage ....................................................................................................................................3<br />

1.1 Einleitung...................................................................................................................................3<br />

1.2 Bauherrschaft............................................................................................................................3<br />

1.3 Auftrag.......................................................................................................................................3<br />

1.4 Vorgaben SBB ..........................................................................................................................3<br />

2 Leistungsumfang des <strong>Vorprojekt</strong>s (grob zusammengefasst) ......................................................4<br />

2.1 Leistungen SBB ........................................................................................................................4<br />

2.2 Leistungen Auftraggeber...........................................................................................................4<br />

2.3 Koordination mit anderen Projekten..........................................................................................5<br />

2.3.1 <strong>Bern</strong> Wylerfeld, Entflechtung ................................................................................................. 5<br />

2.3.2 <strong>Bern</strong>, Zugfolgezeit Ost ........................................................................................................... 5<br />

2.3.3 Gümligen–Thun, 2 Minuten Zugfolgezeit ............................................................................... 5<br />

2.3.4 Ostermundigen, Oberbauerneuerung .................................................................................... 5<br />

3 Varianten ............................................................................................................................................5<br />

4 <strong>Technischer</strong> Projektbeschrieb .........................................................................................................5<br />

4.1 Ingenieurbau .............................................................................................................................5<br />

4.2 Tiefbau ......................................................................................................................................5<br />

4.3 Fahrbahn und Geomatik ...........................................................................................................5<br />

4.4 Fahrstrom..................................................................................................................................7<br />

4.5 Kabel .........................................................................................................................................7<br />

4.5.1 Kabeltrassen .......................................................................................................................... 7<br />

4.5.2 Kabel...................................................................................................................................... 8<br />

4.6 Stellwerk und Leittechnik ..........................................................................................................9<br />

4.7 Bahnzugang / Architektur..........................................................................................................9<br />

4.8 Technische Ausrüstung ..........................................................................................................10<br />

4.9 132 KV Übertragungsleitung ...................................................................................................10<br />

4.10 Landerwerb .............................................................................................................................11<br />

4.11 Umwelt ....................................................................................................................................11<br />

4.12 Hilfsbrücken ............................................................................................................................11<br />

4.13 Sicherheit ................................................................................................................................12<br />

5 Baurealisierung und Bauphasen ...................................................................................................12<br />

6 Kosten ..............................................................................................................................................12<br />

7 Termine ............................................................................................................................................12<br />

Version Beschrieb erstellt geprüft freigegeben<br />

1.0 Entwurf 01.09.2010 ast ast<br />

2.0 Entwurf Endfassung 26.10.2010 ast ast<br />

3.0 Endfassung 28.10.2010 ast ast<br />

<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 2/12


Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />

<strong>Vorprojekt</strong><br />

1 Ausgangslage<br />

1.1 Einleitung<br />

Der Kanton <strong>Bern</strong> plant den weiteren Ausbau des <strong>Tram</strong>angebotes im Raum <strong>Bern</strong>. Dabei<br />

soll das bestehende <strong>Tram</strong>netz unter anderem bis nach Ostermundigen verlängert<br />

und eine neue <strong>Tram</strong>linie Nummer 10 geschaffen werden. Die neue <strong>Tram</strong>linie führt<br />

durch die <strong>Bern</strong>strasse und unterquert in Ostermundigen die Bahnlinien <strong>Bern</strong>–Thun.<br />

Dies bedingt eine Verbreiterung der bestehenden Unterführung <strong>Bern</strong>strasse von heute<br />

rund 18m auf rund 40m und eine Neugestaltung der Erschliessung zu den Perrons des<br />

Bahnhofs Ostermundigen.<br />

Das Büro B+S AG aus <strong>Bern</strong> ist federführend mit der Phase <strong>Vorprojekt</strong> des <strong>Teilprojekt</strong>s<br />

5 (TP 5), Abschnitt Ostermundigen–Rüti beauftragt. Die SBB untersuchen zuhanden<br />

dem <strong>Vorprojekt</strong> den „Bahnteil“.<br />

1.2 Bauherrschaft<br />

Die Bauherrschaft für die <strong>Tram</strong>verlängerung liegt beim Kanton <strong>Bern</strong>, Amt für öffentlichen<br />

Verkehr (AöV), Reiterstrasse 11, 301 <strong>Bern</strong>.<br />

1.3 Auftrag<br />

Mit Schreiben vom 6. September 2010 bestätigte das AöV der SBB dass sie die SBB-<br />

Offerte mit Leistungsbeschrieb für die Planungsarbeiten des Bahnteils Phase <strong>Vorprojekt</strong>,<br />

vom 17. Juli 2010 erhalten haben. Die Planungsarbeiten der SBB bilden ein Segment<br />

im <strong>Teilprojekt</strong> 5. Das Projektdossier für den «Bahnteil» wird direkt an das federführende<br />

Ingenieurbüro B+S AG <strong>Bern</strong> überwiesen.<br />

1.4 Vorgaben SBB<br />

Während der Bauzeit<br />

� Sicherstellen, dass mit Ausnahme der gewährten Intervalle immer sämtliche Betriebsgleise<br />

zur Verfügung stehen.<br />

� Sicherstellen, dass die Gleise 1–3 mit Vmax 100km/h befahrbar sind, mit Ausnahme von<br />

bauphasenbedingten, kurzzeitigen tieferen Geschwindigkeiten.<br />

� Keine Verschlechterung der Zugfolgezeiten.<br />

� Die Bedienung der Güterkunden auf der Bahnhofsüdseite und Bahnhofnordseite muss sichergestellt<br />

sein.<br />

� Sicherstellen, dass 210m lange S-Bahnzüge an den Gleisen 1–3 während den normalen<br />

Betriebszeiten zum Fahrgastwechsel anhalten können.<br />

Nach dem Bau der Anlagen / definitiver Zustand<br />

� Keine Verschlechterung der Zugfolgezeiten gegenüber dem Ist-Zustand im Jahr 2010.<br />

� Keine Verschlechterung gegenüber dem Ist-Zustand in Bezug auf die Nutzlängen der<br />

dem Güterverkehr und den Baudiensten dienenden Gleise 4, 5, 38, 47/57 und 48/58.<br />

<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 3/12


Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />

<strong>Vorprojekt</strong><br />

� Die Durchfahrgeschwindigkeit im Bahnhof Ostermundigen muss wieder Vmax 105km/h<br />

betragen.<br />

� Die SBB Interessenlinie ist als Baulinie für später geplante Bahnausbauten zu<br />

beachten.<br />

� Perronnutzlänge 220m<br />

2 Leistungsumfang des <strong>Vorprojekt</strong>s (grob zusammengefasst)<br />

2.1 Leistungen SBB<br />

� Fahrbahn: best. Schotter für Hilfsbrückeneinbau entfernen, Vorschotterung, temp. Rückbau<br />

Gleise und Prellbock, Krampen der Gleise, Gleisüberwachung, Aus- und Einbau<br />

Weiche 12, Schienenwechsel, Ein- und Ausbau Gleise, Hilfsbrücken und Isolierstösse,<br />

Projektierung und Projektleitung.<br />

� Geomatik: Vermessung der Gleisanlage nach Gleisbauarbeiten, Absteckung der Gleisgeometrie,<br />

Einarbeiten der neuen Anlagen in die Anlagendatenbank der SBB, Einmessung<br />

der neuen Peronkanten, Projektierung und Projektleitung.<br />

� Technische Ausrüstung: Liftanlage (exkl. Beton), Licht und technische Ausrüstung auf<br />

dem Mittelperron, Elektroplanung Lift; Projektierung und Projektleitung.<br />

� Tiefbau: Neubau Perron, Projektleitung SBB gesamt, Projektierung und Projektleitung.<br />

� Fahrstrom/Sicherheit extern: Fahrleitung ein-/ausschalten, Sicherheitsdispositive für Fahrleitungsschaltungen<br />

für Unternehmer erstellen, Projektleitung SBB, Sitzungsteilnahmen<br />

etc. -> eingerechnet sind CHF 100'000,- (Abrechnung nach tatsächlichem Aufwand)<br />

� Fahrstrom SBB: Abbruch und Neubau der Fahrleitung inkl. Tragwerke, Speiseleitungen,<br />

Fahrleitungsabspannungen und Bauprovisorien, Projektierung und Projektleitung.<br />

� Energie: Versetzen der 132 KV-Leitung, Projektierung und Projektleitung.<br />

� Architektur: Erstellen Personenflussberechnung, Perrondach, Perronmöblierung, Sicherheitslinien<br />

Perron, Geländer, Projektierung und Projektleitung.<br />

� Hilfsbrücken: Kalkulation Hilfsbrücken (Ein- und Ausbau, Verstärkung, Zulassungsfahrten,<br />

Bewilligungen, Hilfsbrückenneubau, Transport, Miete, Überwachung Hilfsbrücken), Miete<br />

Hilfsbrückenjoche<br />

� Kabel: Um- und Einbau von Kabeln, Kabelschächte, Kabelspleissungen, Anschlüsse, Kabelzug,<br />

Leitungsführungen, Projektierung und Projektleitung.<br />

� Sicherungsanlagen: Versetzen von Haupt-, Vors- und Zwergsignalen, Eurobalisen, Anpassungen<br />

im Stellwerk, Anpassungen in der Innen- und Aussenanlage der Signalsteuerung,<br />

Projektierung und Projektleitung.<br />

2.2 Leistungen Auftraggeber<br />

� Hilfsbrückenabstützung (montieren)<br />

� Hilfsbrückenfundamente und deren Auflager<br />

� Prov. Perron mit Kabelbrücke<br />

� Sicherheitswärter (Annahme: 2 Mann während gesamter Bauzeit mit 850.--/Tag/Person)<br />

� Planung des Brückenbauwerks (inkl. Liftschacht)<br />

� Abklärungen mit Behörden<br />

� Bau und Statik Hilfsperrons<br />

� Bau der Schleppplatten<br />

� Restschotter auf dem Brückenbauwerk<br />

� Ausfachung der Hilfsbrücken mit Holzplatten<br />

<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 4/12


Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />

<strong>Vorprojekt</strong><br />

� Entwässerung Liftschacht<br />

� Hilfskonstruktion für Kabeltrassen im Bereich der Hilfsbrücken bzw. Provisorien<br />

� Baustrom für durch den AG beauftrage Firmen<br />

� Gesamtkoordination des Projekts<br />

� Planung Brückenbauwerk, Strassen- und <strong>Tram</strong>planung, Fahrleitungsplanung <strong>Tram</strong> usw.<br />

2.3 Koordination mit anderen Projekten<br />

2.3.1 <strong>Bern</strong> Wylerfeld, Entflechtung<br />

<strong>Vorprojekt</strong>dossier im 2010 fertig gestellt. Baubeginn für 2014 geplant. Während der Bauzeit von<br />

rund 6 Jahren müssen die Geschwindigkeiten auf allen Streckengleisen im Wylerfeld auf einer<br />

Länge von ca. 2 km von 105 km/h auf 80 km/h reduziert werden. Die Bauzeitenreserven auf der<br />

Strecke <strong>Bern</strong>–Thun sind dadurch bereits praktisch ausgeschöpft.<br />

2.3.2 <strong>Bern</strong>, Zugfolgezeit Ost<br />

<strong>Vorprojekt</strong> im 2010 fertig gestellt. Geplant sind der Baubeginn im 2013 und die Inbetriebnahme<br />

auf Ende 2014.<br />

2.3.3 Gümligen–Thun, 2 Minuten Zugfolgezeit<br />

Das Bauprojektdossier wird Ende 2010 fertig gestellt. Die Ausführung ist ab 2012 möglich und<br />

dauert rund 1 ½ Jahre.<br />

2.3.4 Ostermundigen, Oberbauerneuerung<br />

Ersatz der Weichen 8, 9 und 12 ist im Jahr 2013 geplant.<br />

3 Varianten<br />

� Keine!<br />

im Vorfeld wurden verschiedenste geometrische Varianten geprüft.<br />

4 <strong>Technischer</strong> Projektbeschrieb<br />

4.1 Ingenieurbau<br />

4.2 Tiefbau<br />

Wird durch das vom Kanton <strong>Bern</strong> beauftragte Ingenieurbüro B+S AG <strong>Bern</strong> bearbeitet.<br />

Ende der Bauphase 6 wird im Projektperimeter eine neue Perronkante mit einer Höhe von 55cm<br />

ab Oberkante Schiene in den Gleisen 2 und 3 mit einem Gleisachsabstand von 1.69m (R RTE<br />

20012) erstellt. Der Perron in Gleis 1 ist 25cm hoch (P25) und hat einen Gleisabstand von<br />

1.58m. Dies erfolgt mit Fertigteilwinkelelementen. Die Länge der wieder herzustellenden Peronkanten<br />

beträgt jeweils ca. 65m. Das Erstellen der Rohrleitungsblöcke, Schächte und der Perronentwässerung<br />

sind im Tiefbau mit eingerechnet.<br />

Das Regelwerk der SBB schreibt vor, dass die Gleise immer im rechten Winkel zu einem Bauwerk<br />

stehen müssen. So werden Komforteinschränkungen für die Reisenden sowie der Unterhalt<br />

der Gleisanlage minimiert. Daher ist für jedes Gleis eine so genannte Schleppplatte in Ortbeton<br />

herzustellen. Die Kosten hierfür wurden vom Planungsbüro berücksichtigt.<br />

4.3 Fahrbahn und Geomatik<br />

Grundlagen<br />

Es sind dies die Bauphasenpläne 1 – 7, 1:200.<br />

<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 5/12


Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />

<strong>Vorprojekt</strong><br />

In einem späteren Zeitpunkt muss vertieft auf die Konstruktionshöhen der SU und der Hilfsbrücken<br />

eingegangen werden.<br />

Einschränkungen<br />

Intervalle: Nachtsperrungen nur für 2 Gleise zusammen, restlichen Gleise müssen befahrbar<br />

bleiben. Intervalllänge Komplettsperrung 5.0 Std. (Tätigkeitsfenster)<br />

Geschwindigkeit:<br />

Während der Bauzeit ist eine Durchfahrtsgeschwindigkeit auf den Hilfsbrücken (HBR) von 100<br />

Km/h im Gleis 1 – 3 gefordert.<br />

Dies widerspricht dem Regelwerk. RTE 21590, bzw. erfordert eine Anpassung der Hilfsbrücken<br />

mit Stahlverstärkungen.<br />

Weiche 12<br />

Sie kann nur während maximal 5 Monaten auf diese Weiche verzichtet werden. Das bedingt eine<br />

bauseitige Anpassung der HBR. Im Spitzenbereich der Weiche 12, die aber nach dem Ausbau<br />

der Weiche auf ein Durchfahrtsgleis gewechselt werden muss.<br />

Hilfsbrücken<br />

Es wird eine Hilfsbrückenkette erstellt. Erschwerend ist der etappenweisse Ein– und Ausbau.<br />

Es müssen in dieser HBR-Kette lückenlose Gleise verlegt sein.<br />

Da die Brücken im Perronbereich liegen, muss eine Absturzsicherung in zwischen den Hilfsbrücken<br />

für die Dauer von 18 Monaten erstellt werden.<br />

Eine Durchfahrtsgeschwindigkeit von 100 Km/h bedingt eine Anpassung der Konstruktionshöhen<br />

der Hilfsbrücken. Demzufolge ist die Profilfreiheit des Bauwerkes spätestens im Bauprojekt<br />

zu überprüfen.<br />

Allenfalls muss ein Belastungstest erfolgen, wenn nicht der Nachweis eines bereits erfolgten<br />

Einbaus mit diesen Typen HBR erbracht werden kann.<br />

Es ist vorgesehen während des Ein – Ausbau’s der Hilfsbrücke und Änderungen an Gleisanlagen<br />

eine permanente Warnanlage mit Anbindung in die Zugsteuerung zu installieren.<br />

Langsamfahrtsignale<br />

Das Aufstellen und Betreiben von Langsamfahrtbeschränkungen gestaltet sich im Bahnhofbereich<br />

äusserst schwierig.<br />

Aus Sicherheitsgründen muss während den arbeitsbedingten Sperrungen für Oberbau- oder<br />

Hilfsbrückenarbeiten kurzfristig eine Geschwindigkeitsreduktionen (80 km/h) auf nicht gesperrten<br />

Nachbargleisen eingerichtet werden.<br />

Während des Einbau`s der HBR muss im betroffenen Gleis eine Geschwindigkeitsreduktion auf<br />

60 km/h eingerichtet werden, bis die Gleise lückenlos verschweisst sind.<br />

Intervall<br />

Intervalle müssen frühzeitig mit einem Vorlauf von 2 Jahren beim Betrieb der SBB angemeldet<br />

werden.<br />

Es kann pro Schicht nur jeweils eine HBR ein- bzw. ausgebaut werden.<br />

Alle Arbeiten müssen in Nachtpausen durchgeführt werden.<br />

Aus Sicht der heutigen Planung sind keine zusätzlichen Fachdienste vorgesehen.<br />

Gleise<br />

Die geometrische Lage von Gleis 3 muss vor Beginn der Fahrbahn- und Hilfsbrückenarbeiten<br />

angepasst werden.<br />

Das Gleis 38 wird nur temporär zurückgebaut. Die Weiche 12 wird während 5 Monaten ausgebaut.<br />

Schwellen<br />

Es muss eventuell eine Anpassung der Schwellentypen erfolgen im Übergang der Hilfsbrücken<br />

zum Gleis.<br />

<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 6/12


Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />

<strong>Vorprojekt</strong><br />

Geräte<br />

Folgende Geräte / Maschinen werden eingesetzt:<br />

Tm, Am, Kran 100 – 150 to, Kran 50 to, Bagger, Plattenvibrator, Handstopfgeräte, Stopfmaschine<br />

für Gleis und Weichen, Planier und Verdichtungsmaschine, Schleifzug für Gleise, div. Kleingeräte<br />

und Bahnwagen der Typen Xas 74, Fc, Xas 73 / 72, Res, Ks, Xas 52<br />

Abstellgleise<br />

Der Bedarf beträgt ca. 400 m.<br />

Depot<br />

Es muss ein Lagerplatz für das entfernte Gleis 38 vorhanden sein<br />

Für den Ein- und Ausbau der HBR muss ebenfalls ein Umschlagplatz zur Verfügung stehen. Für<br />

Arbeiten ausserhalb des Baustellenbereiches (Rüstplatz, Umladeplatz, etc.) muss mit temporärem<br />

Sicherheitswärter gearbeitet werden.<br />

4.4 Fahrstrom<br />

4.5 Kabel<br />

Fahrleitungs-Typ Gleis 1 – 3 R-FL 125<br />

Gleis 4 – 5 N-FL 100<br />

Neue Tragwerkstandorte Nr. 27 – 29<br />

Nr. 30 – 31<br />

Nr. 33 – 35<br />

Nr. 36 – 38 werden Anpassungen ausgeführt.<br />

Die alten Tragwerke mit Fundamenten werden zurückgebaut.<br />

Für die neuen Tragwerke werden neue Mastfundamente erstellt ( Siehe Situationsplan ).<br />

Der Tragwerkmast Nr. 30 benötigt ein Pfahlfundament.<br />

Der Weichenabzugmast und die Fahrleitung wird während der Bauzeit der Unterführung zurückgebaut<br />

und zum Ende der Bauzeit wieder in Betrieb gesetzt.<br />

Beim Tragwerk 30 – 31 wird ein provisorischer Fahrleitungsmast 30 zwischen die Gleise 1 – 2<br />

gestellt und später ein Mastfundament in den Treppenaufgang integriert und der provisorische<br />

Mast zwischen dem Gleis 1- 2 abgebrochen.<br />

Ein neuer Nebenschaltposten wird bei km 110.950 mit Sektoreinspeisungen gebaut.<br />

Der alte Nebenschaltposten mit den Sektoreinspeisungen wird abgebrochen.<br />

Die Sektionierungen der Längsauftrennungen bleibt bestehen.<br />

Die Umgehungsleitungen und Speiseleitungen von km 110.700 bis km 110.960 werden auf die<br />

neuen Tragwerke verlegt.<br />

Für die Bauzeit der Unterführung muss der Gleisstumpen 38 um 30 m verkürzt werden.<br />

Die Erdleitungen und Schienenrückleitungen werden nach dem SBB Handbuch ausgeführt.<br />

Für die Kostenangabe Fahrstrom ist auf der Basis von Totalsperrungen unter der Woche von<br />

5 Stunden ausgegangen.<br />

In den Kosten sind keine Fahrleitungsverschiebungen für Rammarbeiten enthalten.<br />

4.5.1 Kabeltrassen<br />

Allgemein<br />

Im Bereich der zukünftigen neuen Unterführung müssen alle bestehenden Kabeltrassen für den<br />

Ausbau abgebrochen werden. Der Perron muss aber jederzeit für die Kunden zugänglich sein.<br />

<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 7/12


Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />

<strong>Vorprojekt</strong><br />

4.5.2 Kabel<br />

Die bestehende Kabelquerung bei Km 110.900 liegt im Baubereich der Unterführung und muss<br />

ebenfalls abgebrochen werden. Als Ersatz wird bei Km 110.915 eine neue Rohrquerung mit einem<br />

Stahlrohr NW500 und vier innen liegenden Rohren PE150 erstellt.<br />

Die Kabeltrassen zu den P+R – Anlage müssen teilweise abgebrochen werden, diese werden<br />

entsprechend angepasst.<br />

Für das neue Signalfundament Km 110.950 müssen die Kabel verschoben werden. Zum neuen<br />

Signal bei Km 110.840 wird eine neue Gleisquerung ab dem Hausperron erstellt.<br />

Hausperron<br />

Im Hausperron besteht ein Rohr PE100. In diesem befindet sich ein Kabel welches ausgebaut<br />

werden kann. Damit kann das Rohr ohne Kabelbehinderung abgebrochen werden.<br />

Mittelperron<br />

Im Mittelperron werden alle SA – Kabel, Niederspannungs- und Fernmeldekabel geführt. Die<br />

Trassen bestehen auf ca. 30m aus fünf PE150 Rohren und auf 35m aus 3 Zementrohren<br />

NW200. Diese Rohre sind im heutigen Zustand bereits kapazitiv voll ausgelastet.<br />

Diese Rohrblöcke werden abgebrochen, die Kabel freigelegt und in 5 PE150 Schlitzrohre gelegt.<br />

Da die Kabelrohrblöcke an der Perronkante des Gleises 2 liegen, müssen diese während der<br />

Arbeiten durch den Bauunternehmer laufend an der provisorischen Perronkante gesichert werden.<br />

Damit diese Kabel während der Bauzeit geschützt am Ort belassen werden können muss<br />

ebenfalls durch den Bauunternehmer ein Larsenprofil verlegt und die provisorische Perronkante<br />

angepasst werden. In dieser Lage können die Bauarbeiten an der Unterführung ausgeführt werden.<br />

Anhand der Bauphasen muss dieser Schutz entsprechend angepasst werden.<br />

Im Mittelperron werden für die neue Lage der Kabel ein Rohrblock mit 5 PE-Rohren NW150 verlegt.<br />

Seite <strong>Bern</strong> und Thun müssen Anpassungen an die bestehenden Kabeltrassen erstellt werden<br />

Allgemein<br />

Im Bereich der zukünftigen neuen Unterführung müssen alle bestehenden Kabeltrassen für den<br />

Ausbau der Unterführung abgebrochen werden.<br />

Hausperron<br />

In diesem befindet sich das Beleuchtungskabel zum Mast 29A. Dieses kann vorgängig ausgebaut<br />

werden. Für dieses Kabel wird ein neuer Rohrblock vom Bahnhofsgebäude zum Mast neu<br />

erstellt und die Beleuchtung neu angeschlossen. Diese Kabeltrasse wird nach dem Bau der Unterführung<br />

ergänzt damit auch die Erdungsseile und die P+R – Anlage neu erschlossen werden<br />

können.<br />

Mittelperron<br />

Im Mittelperron werden alle SA–Kabel, Niederspannungs- und Fernmeldekabel geführt, insgesamt<br />

ca. 30 Kabel. Diese Kabel werden freigelegt, in Schlitzrohre verlegt und einem Larsenprofil<br />

geschützt. Diese Kabel können aus ihrer heutigen Lage um maximal 20 cm seitlich verschoben<br />

werden.<br />

Stellwerkkabel:<br />

Die Stellwerkkabel werden ergänzt und entsprechend zu den neuen Verbrauchern geführt. Der<br />

KV 8 und der KRK 81 müssen versetzt werden. Diese werden mit neuen Kabeln erschlossen.<br />

Fernmeldekabel:<br />

Die FSK Muffe am Ende des Mittelperrons muss verschoben werden, das Kabel wird ab AG<br />

zum neuen Standort verlegt.<br />

Die Verbraucher auf dem Mittelperron werden gem. den Angaben der Fachdienste Architektur<br />

und Technische Ausrüstung AR/TA geliefert, verlegt und an den Verbrauchern angeschlossen.<br />

Niederspannungskabel:<br />

Die Verbraucher auf dem Mittelperron werden gem. den Angaben AR/TA geliefert, verlegt und<br />

an den Verbrauchern angeschlossen.<br />

Die Kabel zum P+R werden neu organisiert.<br />

<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 8/12


Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />

<strong>Vorprojekt</strong><br />

4.6 Stellwerk und Leittechnik<br />

Durch den Ausbau der Strassenunterführung müssen die SA-Elemente aus dem Perimeter des<br />

Ausbaus mindestens 5m entfernt werden. Im Perimeter des Ausbaus befinden sich die Signale<br />

E1, E2 und die Weiche 12, welche versetzt werden müssen. Das Versetzen dieser SA-Elemente<br />

wird in mehreren Phasen abgewickelt, weil die Weiche 12 nur für fünf Monate ausgebaut werden<br />

darf.<br />

Für die ersten drei Bauphasen werden die Signale PG*1E1, P*2E2 inklusive Zwergsignale und<br />

Euro-Balisen versetzt, damit sie sich ausserhalb der Baugrube befinden. Der Isolierabschnitt<br />

(Weichenspitze) bei der Weiche 12 wird dadurch länger (> 6m). Deshalb wird während der ganzen<br />

Bauzeit bei Einfahrten von <strong>Bern</strong> ins Gleis 1 zusätzlich der Isolierabschnitt der Weiche 12 auf<br />

frei geprüft. Die Signaldistanz vom Signal 4B/4C zum Signal E1 beträgt während der Bauzeit<br />

740m. Gemäss Kompendium muss die Signaldistanz >750m betragen. Es wurde deshalb eine<br />

Ausnahmebewilligung beantragt, welche noch nicht bewilligt ist. Die Zugbeeinflussungsdaten<br />

(Zub-Daten) werden am Signal E*305 4B für die Signale E1 und E2 angepasst. Der KV8 und der<br />

KRK81 müssen ebenfalls versetzt werden. Diese Arbeiten haben zur Folge, dass die Innen- und<br />

Aussenanlage angepasst werden müssen. Die Perronlänge, welche durch das Versetzen des<br />

Signals E1 während der Bauphase verloren geht, wird von der Abteilung Tiefbau SBB mit einer<br />

provisorischen Perronverlängerung Richtung <strong>Bern</strong> garantiert.<br />

Für die Bauphasen 4 und 5 wird die Weiche 12 entfernt. Damit während der Bauzeit eine Rangierlok<br />

noch über die Weiche 14 abkreuzen kann, wird ein Prellbock montiert. Aus diesem<br />

Grund wird ein Zwergsignal 37A und ein Schienenkontakt SK14 nachgebaut. In der Innenanlage<br />

bleibt die Weiche 12 bestehen und auf links verschlossen. Das Hauptsignal F47 kann während<br />

dieser Zeit nur als Zielsignal benützt werden. Beim Signal P*2E2 wird ein Gegenzwerg 42B<br />

nachgebaut. Diese Arbeiten haben zur Folge, dass die Innen- und Aussenanlage sowie die Leittechnik<br />

angepasst werden müssen.<br />

Nach zirka fünf Monaten wird die Weiche 12 wieder eingebaut. Der Prellbock, das Zwergsignal<br />

37A und der Schienenkontakt SK 14 werden ausgebaut. Diese Arbeiten haben zur Folge, dass<br />

die Innen- und Aussenanlage sowie die Leittechnik angepasst werden müssen.<br />

In der Bauphase 7 (Endzustand) wird das Signal PG*1E1 wieder an den alten Standort zurück<br />

versetzt. Die Gewährleistung respektive die Machbarkeit für das Signalfundament des neuen<br />

Signals E1 auf der neuen Strassenunterführung muss gegeben sein. Dadurch kann die Signaldistanz<br />

von mindestens 750 Meter gemäss Kompendium wieder eingehalten werden. Auch der<br />

verlängerte Gleisabschnitt bei der Weichenspitze der Weiche 12 wird eliminiert und deshalb wird<br />

der Abschnitt der Weiche 12 auch nicht mehr auf frei geprüft bei Einfahrten von <strong>Bern</strong> ins Gleis 1.<br />

Die Zub-Daten werden am Signal E*305 4B für das Signal E1 angepasst. Diese Arbeiten haben<br />

zur Folge, dass die Innen- und Aussenanlage mehrfach angepasst werden muss.<br />

Die permanente Warnanlage (PWA) muss aufgrund der neuen Signalstandorte und längeren<br />

Isolierabschnitten angepasst werden.<br />

Risiken:<br />

- Wenn die Ausnahmebewilligung von der SIOP für die Signaldistanz (kleiner 750m) nicht bewilligt<br />

wird, muss an den Signalen 3B, 3P Euro-Balisen (Zub-Funktion) nachgebaut werden. Die<br />

Mehrkosten belaufen sich auf zirka 80'000 CHF.<br />

- Wenn die Ausnahmebewilligung für den verlängerten Isolierabschnitt bei der Weichenspitze<br />

der Weiche 12 nicht bewilligt wird, muss die Situation neu beurteilt werden.<br />

Chance:<br />

Synergien könnten eventuell bei der ILTIS-Inbetriebnahme genutzt werden, wobei die Inbetriebnahme<br />

von den Bauphasen abhängig ist.<br />

4.7 Bahnzugang / Architektur<br />

Kundenströme<br />

Den Berechnungen zur Dimensionierung der Publikumsanlagen liegen Zählungen während der<br />

<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 9/12


Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />

<strong>Vorprojekt</strong><br />

Hauptverkehrszeiten (HVZ) vor Ort vom 3.3.2010, sowie Zählungen der Ein- und Aussteiger der<br />

Spitzenzüge 2008 durch die BLS und die prognostizierte Zunahme der Bahnkunden gemäss<br />

Nachfrageprognose 2030 des Kanton <strong>Bern</strong> zu Grunde. Die Berechnungen sowie eine Begehung<br />

vor Ort mit Vertreter des BAV am 26.5.2010 haben ergeben, dass für die Erschliessung der<br />

künftigen, attraktiven Umsteigebeziehung auf das <strong>Tram</strong> und die Busse sowie die Haupterschliessung<br />

in das Dorf, aus Kapazitäts- und Sicherheitsgründen von 2 Treppen im Bereich der<br />

geplanten, erweiterten Unterführung pro Perron ausgegangen werden muss.<br />

Die Breiten der neuen Treppen wurden mit je 2.0m angenommen. Das genaue Mass und die<br />

Lage Bedarf der Zustimmung des BAV im Plangenehmigungsverfahren.<br />

Der Schwerpunkt des Bahnzuganges wird sich deshalb sicherlich neu noch stärker zur Unterführung<br />

<strong>Bern</strong>strasse hin verlagern. Der bestehende Zugang beim Aufnahmegebäude hat weiterhin<br />

seine Berechtigung für die Bahnumsteiger sowie zur Erschliessung der Velo- und Autoabstellplätze<br />

und der angrenzenden Quartiere.<br />

Perrondach<br />

Die Treppen- und Aufzugsanlagen sowie künftige Warte- und Informationsbereiche sind mit einem<br />

normierten Perrondach überdacht. Die notwendigen Fundamente sind beim Ingenieurbau<br />

eingerechnet. Die Länge des Perrondachs beträgt ca. 67m.<br />

Perronmöblierung und Kundeninformation<br />

Der Perron ist mit den standardisierten Sitzbänken und Abfalleimern sowie den statischen Informationselementen<br />

beim jeweiligen Zugang und zusätzlich mit der bestehenden dynamischen<br />

Anzeige (FIA) unter dem Perrondach ausgestattet. Im Weiteren wird der Perron sowie die Zu-<br />

und Abgänge mit dem Fahrgastinformationssystem (FIS) beschriftet.<br />

Einhaltung BehiG<br />

Der behindertengerechte Zugang auf der Perron wird über den neuen Aufzug sichergestellt. Die<br />

Perronerhöhung auf 55cm ab SOK ermöglicht ein Eintreten in das entsprechende Rollmaterial.<br />

Der Perron wird mit den notwendigen taktilen Sicherheitslinien und Aufmerksamkeitsfelder ausgerüstet.<br />

4.8 Technische Ausrüstung<br />

Nicht enthalten in den Kosten sind Baumeisterarbeiten, Kabelanlagen im Terrain, insbesondere<br />

die Elektro- und Telefonzuleitung für den Personenaufzug, Entwässerung Liftschacht. In der Unterführung<br />

<strong>Bern</strong>strasse sind zur Zeit keine technischen Anlagen wie Abfahrtsmonitor, Billetautomat,<br />

etc. vorgesehen.<br />

Vorgesehen ist ein Personenaufzug inkl. Liftgerüst für max. 1000kg/13Personen über eine Hubhöhe<br />

von 7m mit 2 Haltestellen à je einer Türe.<br />

Auf dem Perron wird ein Perronanschlusskasten (PAK) erstellt mit der Elektroverteilung für die<br />

Perronausrüstung.<br />

Für die Beleuchtung wird ein Kandelaber gestellt und das Perrondach mit den Standardleuchten<br />

ausgerüstet, die Treppen erhalten eine Stufenbeleuchtung.<br />

Die Beschallung erfolgt ab dem Perrondach und dem Kandelaber.<br />

Die Fahrgastinformationsanlage (FIA), wird vom Mast 28B an das Perrondach versetzt.<br />

Die Stationsanschrift wird vom Mast 31 an die Stirnseite des Perrondachs versetzt.<br />

Der Entwerter wird vom Mast 31 an die Stirnseite des neuen PAK versetzt.<br />

Rückgebaut werden die Gleisfeldleuchten über dem Mittelperron im Projektperimeter.<br />

4.9 132 KV Übertragungsleitung<br />

Das Projekt <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong>, SU <strong>Bern</strong>strasse tangiert die 132 kV Übertragungsleitung <strong>Bern</strong> –<br />

Thun von SBB Energie. Durch die Verbreiterung der Unterführung muss der darüberliegende<br />

Mast Nr. 14 verschoben werden.<br />

Insgesamt wurden für die Mastverschiebung folgende 3 Varianten untersucht:<br />

a. Var.1; Verschiebung innerhalb Leitungsachse von Mast 14 um 40 m in Richtung Mast<br />

13 (Richtung <strong>Bern</strong>) -> CHF 425'000,-<br />

b. Var.2; Verschiebung von Mast 14 ausserhalb Leitungsachse westlich von Perron 1 -<br />

> CHF 450'000,-<br />

c. Var.3; Provisorische Verschiebung von Mast 14 mit Rückversetzung an alten Standort<br />

-> CHF 640'000,-<br />

<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 10/12


Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />

<strong>Vorprojekt</strong><br />

Die Variante 1 ist die Kostengünstigste Variante und somit wird für die Ausarbeitung des Bauprojektes<br />

nur diese Variante weiterverfolgt. Der Mast 14 wird innerhalb der Leitungsachse um<br />

ca. 40 m in Richtung <strong>Bern</strong> gegen Mast 13 verschoben. Der neue Mast kommt ebenfalls auf der<br />

Perronanlage zu stehen, wird aber neu als schlanker Betonmast ausgeführt. Somit stellt dieser<br />

neu ein kleineres Hindernis dar als es der alte Mast bisher war. Durch die Verschiebung um 40<br />

m in Richtung Mast 13 muss dieser gemäss Mastkatalog ebenfalls ersetzt werden. Dadurch<br />

dass 2 Maste verschoben werden müssen, erhält diese Leitung gemäss Verordnung über die<br />

nichtionisierende Strahlung (NISV) den Status einer neuen Anlage. Bei einer neuen Anlage darf<br />

der Anlagengrenzwert bei Orte mit empfindlicher Nutzung (OMEN = Wohngebäude, Gebäude<br />

mit ständigen Arbeitsplätzen, etc.) nicht überschritten werden. Bei dieser Leitungsverschiebung<br />

kann der Anlagengrenzwert beim bestehenden Bahnhofsgebäude (OMEN) nicht eingehalten<br />

werden.<br />

Dieser Umstand wird bei der Ausarbeitung des Bauprojektes tiefer untersucht. Gemäss Mastkatalog<br />

sind alle Masten inklusive Fahrleitung dimensioniert. Beim bestehenden Mast 13 ist zum<br />

heutigen Zeitpunkt keine Fahrleitung montiert, so dass dieser noch gewisse Reserven ausweisst.<br />

Wenn der Mast 13 nicht ersetzt werden muss, dann gilt gemäss NISV die Verschiebung<br />

von Mast 14 (1 Mast) als Änderung einer alten Anlage und die NISV wird eingehalten. Als weitere<br />

Option kann der Mast 13 verstärkt werden damit diese Verschiebung als Änderung einer alten<br />

Anlage gilt.<br />

4.10 Landerwerb<br />

Art und Umfang des Landerwerbs sind vom Auftraggeber (AöV Kanton <strong>Bern</strong>) zu bestimmen und<br />

durchzuführen.<br />

4.11 Umwelt<br />

Der Verfahrensführer ist das AöV des Kantons <strong>Bern</strong>. Die SBB ist bereit bei den umweltrelevanten<br />

Themen mitzuarbeiten, wenn dies vom Auftraggeber gewünscht wird. Kosten hierfür sind jedoch<br />

nicht berücksichtigt.<br />

4.12 Hilfsbrücken<br />

Kalkulation:<br />

Die Kostenermittlung erfolgte in 3 Modulen:<br />

Modul 1: In diesem Modul sind die allgemeinen Kosten erfasst, die sowohl bei Modul 2 als auch<br />

bei Modul 3 gleichermassen anfallen.<br />

� Miete von 10 Hilfsbrücken und 5 Hilfsbrückenjoche (Lasttürme) für die Bauzeit von 21 Monaten )<br />

� Vermessungstechnische Überwachung der Hilfsbrücken<br />

� 2 Messzugfahrten (eine Messreihe dauert 3 Tage mit einem Spezialzug)<br />

Modul 2: Verstärkung bestehender Hilfsbrücken<br />

� Verstärkung von bestehenden 15 Hilfsbrücken (gemäss Plan TRB-TP4-31-030-902), sofern diese<br />

verfügbar sind.<br />

� Bereitstellung und Transporte (nach und vor Ostermundigen)<br />

� Statik und Zulassungen beim BAV<br />

Modul 3: Neubau von Hilfsbrücken<br />

� Neubau von 6 Hilfsbrücken gemäss Vorschlag SBB<br />

� Bereitstellung und Transporte (nach und vor Ostermundigen)<br />

� Statik und Zulassungen beim BAV<br />

Technik:<br />

Die Vormontage der Hilfsbrücken (HBR) mit Hilfsschienen muss im Hilfsbrückendepot erfolgen,<br />

damit keine Verzögerungen beim Einbau der HBR das Zeitfenster beschränken. Die Hilfsbrücken<br />

im Gleis 3 liegen in einem Radius 1600m.<br />

Die HBR sind unter Berücksichtigung der Gleisüberhöhung vorzumontieren.<br />

<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 11/12


Streke 290, <strong>Tram</strong> <strong>Region</strong> <strong>Bern</strong> – SU <strong>Bern</strong>strasse Ostermundigen<br />

<strong>Vorprojekt</strong><br />

Auf die Verlade- und Transportrichtung der Hilfsbrücken ist besonderes zu achten.<br />

4.13 Sicherheit<br />

Sicherheitskosten für alle von der SBB geplanten Massnahmen sind in der Kalkulation berücksichtigt.<br />

Weiterhin ist mit einem geschätzten Betrag von CHF 100'000,- für Sicherheitsleitungen,<br />

die nicht die Fachdienst der SBB benötigt werden. Dies ist z.B. as Erstellen von Sicherheitsdispositiven<br />

für die Ausschaltung der Fahrleitung bei Rammarbeiten für den Verbau, die vermessungstechnische<br />

Nachkontrolle von Masten nach Rammarbeiten sowie die dafür notwendigen<br />

Sicherheitsinstruktionen für das Personal vor Ort und Teilnahme an Projektbesprechungen<br />

bei Bedarf. Der Betrag ist ein Schätzwert auf Basis vergleichbarer Objekte, die Abrechnung erfolgt<br />

nach tatsächlichem Aufwand.<br />

5 Baurealisierung und Bauphasen<br />

Das mit der Planung beauftragte Büro dsp hat einen Bauetappenplan mit 7 Bauetappen erstellt.<br />

Für den Umbau der SBB-Anlage hat die SBB auf dieser Basis einen eigenen Bauphasenplan<br />

erstellt.<br />

6 Kosten<br />

Die Kosten belaufen sich auf ca. CHF 20.3 Mio. (unterer Wert) (siehe Beilage)<br />

7 Termine<br />

Die Termine sind abhängig von der Projektierung, Planung und des Ausführungsphasen des<br />

Gesamtprojekts. Die Ausführung ist nach Aussage des Kanton <strong>Bern</strong> für 2015/16 geplant.<br />

Beilagen<br />

- Bauphasenpläne für Leistungen an den SBB-Anlagen<br />

- Kostenaufstellung<br />

<strong>Vorprojekt</strong> Version 2.0, ast 12/12


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN PLÄNE<br />

II. PLÄNE<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN PLÄNE<br />

Dossier: 1 2 3 4 5<br />

<strong>Technischer</strong> <strong>Bericht</strong> x<br />

Kostenschätzung x<br />

Übersicht Planeinteilung 1:12`000 x<br />

Situation <strong>Tram</strong>- und Strassenbau<br />

31-000-002-A Fahrleitungskonzept 1:5`000 x<br />

31-000-003-A Betriebskonzept 1:5`000 x<br />

31-010-011-B Viktoriaplatz 1:500 x<br />

31-010-012-B Viktoriaplatz – Ostermundigenstrasse 1:500 x<br />

31-020-011-B Ostermundigenstrasse – <strong>Bern</strong>strasse 1:500 x<br />

31-020-012-B Pulverweg 1:500 x<br />

31-030-011-B <strong>Bern</strong>strasse – Dreiegg 1:500 x<br />

31-040-011-B Dreiegg – Rütiweg 1:500 x<br />

Situation Gestaltung<br />

31-000-101-A Allee / Baumbilanz Abschnitt Gemeinde <strong>Bern</strong> 1:2`000 x<br />

31-010-111-B Viktoriaplatz 1:500 x<br />

31-010-112-B Viktoriaplatz – Ostermundigenstrasse 1:500 x<br />

31-020-111-B Ostermundigenstrasse – <strong>Bern</strong>strasse 1:500 x<br />

31-020-112-B Pulverweg 1:500 x<br />

31-030-111-B <strong>Bern</strong>strasse – Dreiegg 1:500 x<br />

31-040-111-B Dreiegg – Rütiweg 1:500 x<br />

Situation Landerwerb<br />

31-010-311-A Viktoriaplatz 1:500 x<br />

31-010-312-A Viktoriaplatz – Ostermundigenstrasse 1:500 x<br />

31-020-311-A Ostermundigenstrasse – <strong>Bern</strong>strasse 1:500 x<br />

31-020-312-A Pulverweg 1:500 x<br />

31-030-311-A <strong>Bern</strong>strasse – Dreiegg 1:500 x<br />

31-040-311-A Dreiegg – Rütiweg 1:500 x<br />

Längenprofile<br />

31-010-511-A Viktoriaplatz – Ostermundigenstrasse 1:1`000/100 x<br />

31-010-512-A Viktoriaplatz 1:1`000/100 x<br />

31-020-511-A Ostermundigenstrasse – <strong>Bern</strong>strasse 1:1`000/100 x<br />

31-020-512-A Pulverweg 1:1`000/100 x<br />

31-030-511-A <strong>Bern</strong>strasse – Dreiegg 1:1`000/100 x<br />

31-030-512-A Unterführung SBB / Swisscom 1:500/50 x<br />

31-040-511-A Dreiegg – Rütiweg 1:1`000/100 x<br />

31-040-512-A Schlaufe Rütiweg – <strong>Bern</strong>strasse 1:1`000/100 x<br />

Normprofil<br />

31-000-600 Normprofil 1:50 x<br />

Querprofile<br />

31-000-701-A <strong>Bern</strong> 1:100 x<br />

31-000-702-A Ostermundigen 1:100 x<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG


PLANUNGSGEMEINSCHAFT<br />

TRAM REGION BERN PLÄNE<br />

Dossier: 1 2 3 4 5<br />

Situation Werkleitungen<br />

31-010-201-B Moserstrasse 1:200 x<br />

31-010-202-B Viktoriaplatz – Knoten Blumenbergstrasse 1:200 x<br />

31-010-203-B Knoten Blumenbergstrasse – Knoten Rosengarten 1:200 x<br />

31-010-204-B Knoten Rosengarten – Knoten Laubegg 1:200 x<br />

31-020-201-B Knoten Laubegg – Galgenfeld 1:200 x<br />

31-020-202-B Galgenfeld – Brücke A6 1:200 x<br />

31-020-203-B Pulverweg 1:200 x<br />

31-020-204-B Brücke A6 – Libellenweg 1:200 x<br />

31-020-205-B Libellenweg – Waldeck 1:200 x<br />

31-030-201-B Waldeck – Knoten Schermenweg 1:200 x<br />

31-030-202-B Unterführung SBB 1:200 x<br />

31-030-203-B Bahnhofstrasse – Dreiegg 1:200 x<br />

31-030-204-B Dreiegg 1:200 x<br />

31-040-201-B Dreiegg – Wegmühlegässli 1:200 x<br />

31-040-202-B Wegmühlegässli – Knoten Schiessplatzweg 1:200 x<br />

31-040-203-B Knoten Schiessplatzweg – Haltestelle Sportplatzweg 1:200 x<br />

31-040-204-B Haltestelle Sportplatzweg – Rütiweg 1:200 x<br />

Regelprofil<br />

31-000-650 Regelprofil 1:50 x<br />

Objektpläne<br />

31-020-901 Brücke über A6 x<br />

31-030-901 Unterführung 1:100/200 x<br />

31-030-902 Unterführung 1:100/200 x<br />

Analysepläne (aktuelle Katasterpläne – historische Flurpläne)<br />

31-010-911 Viktoriastrasse – Laubeggstrasse 1:1`000 x<br />

31-020-911 Ostermundigenstrasse 1:1`000 x<br />

31-030-911 <strong>Bern</strong>strasse – Dreiegg 1:1`000 x<br />

31-040-911 Dreiegg Rütiweg 1:1`000 x<br />

Situation Kostenteiler / <strong>Tram</strong>- und Strassenbau<br />

31-010-411 Viktoriaplatz 1:500 x<br />

31-010-412 Viktoriaplatz – Ostermundigenstrasse 1:500 x<br />

31-020-411 Ostermundigenstrasse – <strong>Bern</strong>strasse 1:500 x<br />

31-020-412 Pulverweg 1:500 x<br />

31-030-411 <strong>Bern</strong>strasse – Dreiegg 1:500 x<br />

31-040-411 Dreiegg – Rütiweg 1:500 x<br />

Variantenstudium x<br />

Situation Kostenteiler / Werkleitungen x x<br />

BR_101029_Tech <strong>Bericht</strong> TP4.doc B+S AG

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