Schwerpunktthema - stiftung scheuern
Schwerpunktthema - stiftung scheuern
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von Gabriele Radtke<br />
In den frei gewordenen Räumen im<br />
Haus Bodelschwingh wurden zum<br />
August 2011 nach umfangreichen<br />
Renovierungsarbeiten und neuer Mö‑<br />
blierung neue Räume für die Senioren‑<br />
betreuung bezogen. In den letzten<br />
Jahren hat sich ein erhöhter Betreu‑<br />
ungsbedarf von Senioren abgezeich‑<br />
net, dem die Leitung der Tagesförder‑<br />
stätte in Zusammenarbeit mit dem Lei‑<br />
ter Arbeit Bernd Feix mit einem erwei‑<br />
terten Angebot im Seniorenbereich<br />
begegnen wollen. Das neue Angebot<br />
richtet sich grundsätzlich an berentete<br />
Senioren, darüber hinaus werden Men‑<br />
schen mit demenziellen Erkrankungen<br />
individuell in Kleingruppen begleitet.<br />
Unter vielfältigen Betreuungs‑ und Be‑<br />
schäftigungsinhalten nimmt die Bio‑<br />
grafiearbeit einen hohen Stellenwert<br />
ein.<br />
Anno dazumal<br />
Der erweiterte Seniorenbereich der Tagesförderstätte<br />
ermöglicht intensive Biografiearbeit.<br />
Bewohnerinnen und Bewohner erinnern sich<br />
noch gut an die Zeit vor dem Mobiltelefon:<br />
Ein Fernsprecher von „anno dazumal“ mit<br />
Wählscheibe und Schnur.<br />
Doppelfunktion: Das Nähkästchen lädt zum Plaudern<br />
und Handarbeiten ein. Christel Bruchschmidt<br />
gibt sich nicht nur einem lang gepflegten Hobby<br />
hin, sondern nutzt die Gelegenheit, sich mit anderen<br />
Senioren über die alten Zeiten auszutauschen<br />
und tief in ihre eigene Geschichte einzutauchen. Reminiszenzen: Ilona<br />
Glesmann drückt noch<br />
einmal die Schulbank.<br />
Für Biografiearbeit nimmt<br />
auch gerne das Team Seniorenbetreuung<br />
auf der Schulbank<br />
Platz, die in den neuen<br />
Räumen im Haus Bodelschwingh<br />
steht. Vordere Bankreihe<br />
links nach rechts: Diana<br />
Riemke, Andrea Bruk, Susanne<br />
Kuch und dahinter von links<br />
nach rechts Maria Metzger,<br />
Inge Gillmann, Söhren Maier,<br />
Michael Krämer und Marita<br />
Fritsch (nicht auf dem Foto).<br />
Mit Leib und Seele für den Apfel<br />
Obstbaumeister Martin Eck wirbt bei den Apfelprobiertagen mit vollem Einsatz für Äpfel<br />
von Beate Kretschmann und<br />
Manuela Nörtershäuser<br />
Es gibt viele Möglichkeiten zum<br />
Ausdruck zu bringen, dass man<br />
etwas gern hat oder sich für et‑<br />
was einsetzt: gestickte Schriftzüge, An‑<br />
stecknadeln, Kettenanhänger usw.<br />
Aber wie oft haben Sie schon erlebt,<br />
dass jemand sich dafür extra einen<br />
Ohrring anfertigen lässt?<br />
In der Stiftung Scheuern gibt es ihn:<br />
Martin Eck, Obstbaumeister. Seit sei‑<br />
nem letzten runden Geburtstag ziert<br />
ihn ein goldener Apfel im linken Ohr‑<br />
läppchen. „Den habe ich mir extra an‑<br />
fertigen lassen, weil ich dieses Obst<br />
sehr schätze“, erklärt Eck schmunzelnd.<br />
Klar, dass er diesen besonderen Apfel<br />
auf den Apfelprobiertagen der Stif‑<br />
tung auf Hof Mauch Ende Oktober zur<br />
Schau trug.<br />
Das Apfelbuffet lud<br />
während der Apfelprobiertage<br />
auf Hof Mauch<br />
zur Verkostung ein.<br />
Zusammen mit dem Obstbau‑Werk‑<br />
stattbereichsleiter Willi Bausch‑Weis<br />
erklärte er ganz viel über Boskoop, Bra‑<br />
eburn und Jonagold, aber auch über<br />
weniger bekannte oder sehr alte Apfel‑<br />
sorten wie Goldparmäne, Berlepsch<br />
und Kaiser Wilhelm. Nett angerichtet<br />
auf kleinen Tellern konnte sich das Pu‑<br />
blikum nach Herzenslust quer durch<br />
den Apfelgarten essen und alle Sorten<br />
selbst probieren. Auf Hof Mauch wer‑<br />
den neben knackigen Äpfeln noch Bir‑<br />
nen, Zwetschen, Mirabellen und Kir‑<br />
schen, ebenfalls in umweltschonen‑<br />
dem integriert‑kontrolliertem Anbau,<br />
erzeugt. Deren Saison ist zwar schon<br />
vorbei, aber die Gäste der Apfelpro‑<br />
biertage verkosteten auch gemischte<br />
Gelees, Dreifruchtsaft und Apfelwein.<br />
Wer es lieber süß mochte, ließ sich den<br />
Apfelkuchen schmecken.<br />
Ein zusätzliches <strong>Schwerpunktthema</strong><br />
war in den beiden Tagen das differen‑<br />
zierte Aus‑ und Weiterbildungspaket<br />
für Menschen mit geistiger Behinde‑<br />
rung, Hirnschädigung oder psychischer<br />
Erkrankung, denn nicht nur in der<br />
Obstbau‑Abteilung, sondern auch in<br />
vielen anderen Bereichen der Stiftung<br />
Scheuern, finden Menschen mit Behin‑<br />
derung Arbeit oder werden dort auf<br />
eine Anstellung im allgemeinen Ar‑<br />
beitsmarkt vorbereitet.<br />
Außerdem sorgte die Rollbahn‑Rut‑<br />
sche gerade bei Kindern für viel Spaß.<br />
In großen Erntekisten rutschten sie in<br />
ein Strohlager. Die Kreativen unter den<br />
Kleinen konnten sich beim Mal‑ und<br />
Bastelangebot der Tagesförderstätte<br />
der Stiftung mit Stift und Schere austo‑<br />
ben. Kleine Techniker probierten in der,<br />
auch auf Hof Mauch angesiedelten,<br />
Montagewerkstatt selbst aus, einen<br />
elektrischen Schalter zusammenzu‑<br />
bauen. Echte Kraftkerle testeten ihre<br />
Muskeln an der Spaltvorrichtung für<br />
das Anmach‑ und Kaminholz.<br />
So war bei den Apfelprobiertagen<br />
der Stiftung Scheuern für jeden etwas<br />
dabei.<br />
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