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thema - Immobilien Magazin

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in Wien<br />

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lösungen<br />

nach mass<br />

bauen für zielgruppen: von schülern bis zur generation 50+<br />

verheizen<br />

Thermen werden immer effizienter, der<br />

Schornstein braucht‘s trotzdem warm:<br />

darum verheizen die Mieter ihr Geld.<br />

vergessen<br />

Das Nichterfassen von Verbindlichkeiten<br />

in den Bilanzen der Leasingnehmer wird<br />

bald der Vergangenheit angehören.<br />

verbauen<br />

1-2 | 2011<br />

Ein bodenständiger Ägypter investiert in<br />

ein veschlafenes Bergdorf 1,2 Milliarden<br />

Euro und erwartet vorerst keine Rendite.<br />

NUMMER<br />

1-2<br />

e 5,80


aÉÇáÅ~íÉÇ íç=mÉçéäÉ=cäçï qj<br />

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ÑΩê=ÉáåÉå=pí~åÇ~êÇ~ìÑòìÖ<br />

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rãïÉäíK<br />

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båÉêÖáÉ=ÉáåÖÉëé~êí=ïÉêÇÉåK<br />

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qÉäW=USP=STM====c~ñW=USP=ST=OON<br />

ïïïKâçåÉK~í<br />

liebe leserin,<br />

lieber leser!<br />

Wer sich in den ersten Wochen dieses Jahres<br />

mit Branchenteilnehmern unterhielt, erhielt<br />

nahezu deckungsgleich eine gleichlautende<br />

Antwort: Die Krise ist vorbei. Und<br />

neue Projekte gibt es auch schon wieder.<br />

Das klingt alles eigentlich viel zu schön, um wahr zu sein. Und<br />

um die Wahrheit zu sagen: Ganz so einfach ist die Sache auch<br />

nicht. Es geht hier um Grundsätzlicheres. Finanz- und selbst<br />

Wirtschaftskrise sind nichts anderes als ein temporär absehbares<br />

Phänomen. So etwas verschwindet wieder und schafft<br />

im Idealfall sogar einen Reinigungsprozess in der Branche (was<br />

diesmal kaum der Fall war) und eröffnet Raum für Neues.<br />

Die andere unangenehmere Wahrheit ist aber: Solche Krisen<br />

haben auch einen hohen Bequemlichkeitsfaktor. Sie eignen sich<br />

hervorragend zur Erklärung für unerfreuliche Entwicklungen,<br />

auch wenn diese in Wahrheit hausgemacht sind. Das ist die<br />

echte Gefahr von Krisen. Sie eignen sich so ideal als Ausrede<br />

(vor sich selbst und anderen), dass sie letzten Endes sogar<br />

strukturkonservierend wirken. Wenn ich mir die Aussagen<br />

der letzten Wochen in Erinnerung rufe, dürfte das für den einen<br />

oder anderen in der Branche definitiv zutreffen. Fakt ist,<br />

unter der „krisenbeschönigten“ Oberfläche hat sich Enormes<br />

verändert, ohne dass darauf bis jetzt deutlich genug reagiert<br />

wurde: der Trend zur Individualisierung. Jeder will einzigartig<br />

sein und Produkte (auch <strong>Immobilien</strong>) maßgeschneidert<br />

bekommen. Die <strong>Immobilien</strong>industrie muss dazu wieder zum<br />

<strong>Immobilien</strong>-Handwerk werden.<br />

Der Trend zum kürzeren Lifecycle. Nichts ist für die Ewigkeit.<br />

Heute will niemand mehr in einem 30 oder 40 Jahre alten Büro<br />

arbeiten. Gebaut wird aber immer noch für eine erheblich<br />

längere Zeitspanne.<br />

Der Trend zur Ökologisierung. Es wird der Tag kommen, an<br />

dem das Thema Ökologie mehr als ein Lippenbekenntnis (oder<br />

Marketingmascherl) wie heute sein wird. Gerüstet dafür sind<br />

aber erst ganz wenige.<br />

Ich meine, alle jene, die nicht in den nächsten fünf Jahren<br />

in den (geistigen) Ruhestand treten wollen, müssen sich über<br />

solche – und noch viele andere – Trends den Kopf zerbrechen.<br />

Auch wenn – oder gerade weil – die Konjunktur schon wieder<br />

im Anspringen ist,<br />

meint Ihr<br />

Gerhard Rodler<br />

ediTorial 1-2 |11<br />

1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 3


INHALT<br />

32<br />

geBaute pädagogiK<br />

Gerade, graue Gänge gibt es in der Volksschule in Leonding<br />

keine. Dafür eine Rodelwiese. Und einen Haufen guter Ideen.<br />

42<br />

Manfred Kohl<br />

Als Student schrieb Manfred Kohl ein Fünf-Punkte-<br />

Pamphlet, wie sein Traumjob sein muss. Heute hat er ihn.<br />

56<br />

anderMatt hat verSchlafen<br />

Das Schweizer Bergdorf stand vor dem Aus – bis ein Investor<br />

aus Ägypten kam und das größte Projekt in den Alpen begann.<br />

38<br />

Zielgruppe Senioren<br />

Sie sind alt, gebrechlich und wollen ihr Leben voll auskosten.<br />

Nur adäquater Wohnraum wird für sie keiner gebaut.<br />

48<br />

expanSion durch franchiSe<br />

Accor hat die privaten Hoteliers entdeckt. Mit ihnen gemein-<br />

sam will die Gruppe ein neues Hotel pro Woche aufsperren.<br />

66<br />

Zeit fürS ZeugniS!<br />

Wir drehen den Spieß um und haben <strong>Immobilien</strong>unternehmen<br />

gebeten, die Ausbildungsinstitutionen zu bewerten.<br />

INHALT<br />

ÜberbLIck<br />

06 Branchennews<br />

18 Service<br />

22 Investment<br />

HINTergruNd<br />

THEMA: Lösungen nach Maß<br />

26 Einleitung<br />

28 Wer ist denn der Kunde?<br />

32 Objektreportage<br />

38 Senioren<br />

42 Porträt: Manfred Kohl<br />

48 Hotel-Konvertierer gesucht<br />

50 Manager statt Heu<br />

der iMMoBilien MagaZin herauSgeBer fachBeirat<br />

52 Das Schornstein-Dilemma<br />

54 Aus für Leasing!<br />

56 Andermatt, das Mega-Projekt<br />

60 Forum Zukunft Immobilie<br />

62 Aus- und Weiterbildung<br />

66 Zeugnisverteilung<br />

SOcIeTY<br />

74 Autotest<br />

76 Cocktail<br />

78 Die letzte Seite<br />

Stefan artner, Dorda Brugger Jordis; oliver attensam, Hausbetreuung Attensam; otto Bammer, FH Wien; Jürg r. Bernet, Donau-Universität Krems;<br />

udo Bichler, AREALIS Liegenschaftsmanagement; Sven Bienert, KPMG Austria; hanna Bomba-Wilhelmi, RegioPlan; anton Bondi de antoni, Bondi <strong>Immobilien</strong>;<br />

Stefan Brezovich, ÖRAG; Knut drugowitsch, Delta Holding; Michael ehlmaier, EHL; Bruno ettenauer, CA Immo AG; helmut floegl, Donau-Universität<br />

Krems; Margret funk, <strong>Immobilien</strong> Dr. Margret Funk; Michael griesmayr, IC Projektentwicklung; franz haimerl, leitnerleitner; franz Jurkowitsch, Warimpex;<br />

ernst Kovacs, Raiffeisen evolution; Karl-heinz lehocky, FMA Gebäudemanagement; herbert logar, Bank Austria Real Invest; franz Maier, Atradius Credit<br />

Insurance; andreas nittel, Pentaplus; eugen otto, Otto <strong>Immobilien</strong>; alois reikersdorfer, Remax Austria; Bernd rießland, Sozialbau AG; Martin Sabelko,<br />

ING Real Estate; herwig teufelsdorfer, Hypo Real Invest; ernst vejdovszky, Sparkassen <strong>Immobilien</strong>; lothar Wachter, Wolf Theiss<br />

iMpreSSuM<br />

Medieneigentümer-, herausgeber- und redaktionsanschrift: <strong>Immobilien</strong> <strong>Magazin</strong> Verlag GmbH, Millennium Tower, Handelskai 94–96, 1200 Wien, Telefon: 01/252 54-110,<br />

Fax: 01/252 54-320, E-Mail: office@imv-medien.at verlagspostamt: A-1200 Wien herausgeber: Gerhard Rodler (g.rodler@immobilien-magazin.at) geschäftsführer:<br />

Reinhard Einwaller chefredakteur: Heimo Rollett (heimo.rollett@imv-medien.at) anzeigen: Georg Linhart (georg.linhart@ imv-medien.at), 01/252 54-442, Ronald Goigitzer<br />

(ronald.goigitzer@imv-medien.at), 01/512 16 16-30, Andreas Schwarz (andreas.schwarz@imv-medien.at), 01/252 54-570 Mitarbeiter dieser ausgabe: Christina Dirnbacher,<br />

Gregor Famira, Ronald Goigitzer, Franz Haimerl, Erika Hofbauer, Johannes Hysek, Peter Jakadofsky, Gernot Jany, Thomas Malloth, Michael Neubauer, Petra<br />

Salzbrunn, Wolfgang Vejdovsky, Raoul Vogel art direktion: Marianne Pratscher layout: Tobias Oberhammer, Vera Kapfenberger cover: Corbis abonnements: Hotline<br />

01/252 54-0 (abo@imv-medien.at) vertrieb: Mediaprint, A-1230 Wien druckerei: Niederöster reichisches Pressehaus, A-3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12<br />

4 <strong>Immobilien</strong> <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1-2 |11 <strong>Immobilien</strong> <strong>Magazin</strong> 5


Überblick<br />

BRANCHE<br />

NEuER FoNds sEtzt<br />

auF PFlEgEhEimE<br />

Das auf <strong>Immobilien</strong> im Bereich Seniorenwohnen<br />

spezialisierte Beratungs- und Asset-Management-Unternehmen<br />

Threestones Capital (TSC) hat im ersten Jahr seiner<br />

Aktivität auf dem deutschen Markt bereits sieben Prozent<br />

aller Investitionen in diesem Marktsegment getätigt.<br />

Sein Ziel ist es, mit einem diversifizierten 300-Millionen-Euro-<br />

Portfolio von Seniorenwohnobjekten Marktführer in Deutschland<br />

zu werden. Dafür sollen 25 bis 30 Objekte mit insgesamt<br />

etwa 2.500 Betten erworben werden. Francesco Sparaco, Geschäftsführer<br />

von Threestones Capital, zur Investitionsstrategie<br />

des Fonds: „Wir investieren nur in Objekte, die neu oder<br />

renoviert sind und die bei Kauf eine Belegungsrate von 90 Prozent<br />

oder mehr aufweisen. Langzeitpachtverträge von 20 bis<br />

25 Jahren sind ein weiterer Eckpfeiler unserer Investitionsstrategie.<br />

Des Weiteren setzen wir auf Diversifikation: Keine Einzelinvestition<br />

darf 20 Prozent des Fonds übersteigen und kein<br />

einzelner Betreiber darf mehr als ein Viertel der verwalteten<br />

Gesamtfläche pachten. Auch die Finanzierung realisieren wir<br />

ausschließlich mit regionalen Partnern vor Ort.“<br />

cec.tuwien.ac.at <br />

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Technische Universität Wien<br />

Der kompetente Partner im Bereich<br />

Bauen und <strong>Immobilien</strong><br />

MSc <strong>Immobilien</strong>management & Bewertung<br />

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<strong>Immobilien</strong>wirtschaft & Liegenschaftsmanagement<br />

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offi ce@cec.tuwien.ac.at<br />

RREEF auf<br />

milliardenschwerer Einkaufstour<br />

Die Deutsche Bank-Tochter RREEF will für ihre <strong>Immobilien</strong>fonds<br />

groß auf Einkaufstour gehen. Aller Voraussicht<br />

nach würden <strong>Immobilien</strong> für rund 1,8 Milliarden Euro<br />

erworben, teilte RREEF mit. Damit würde das Vorjahresniveau<br />

gehalten: 2010 hatte die Gesellschaft 964 Millionen Euro in<br />

neue Objekte für ihre beiden offenen <strong>Immobilien</strong>fonds investiert,<br />

der Rest floss in Zukäufe für die <strong>Immobilien</strong>spezialfonds.<br />

RREEF hatte bereits im Herbst erklärt, die Krise der hiesigen<br />

offenen <strong>Immobilien</strong>fonds für sich nutzen zu können und von<br />

deutlichen Mittelzuflüssen berichtet. So konnte RREEF im<br />

vergangenen Jahr für die offenen <strong>Immobilien</strong>fonds 1,1 Milliarden<br />

Euro neu einsammeln, für die Spezialfonds sagten<br />

institutionelle Anleger 500 Millionen Euro zu. Für 2011 geht<br />

RREEF von ähnlichen Mittelzuflüssen aus.<br />

Wasser soll bewertet werden<br />

Nach Auffassung der RICS ist die Berücksichtigung der<br />

Ressource Wasser im Rahmen der Wertermittlung von<br />

<strong>Immobilien</strong> notwendig. So sollen Einzelpersonen, Investoren,<br />

Banken und öffentliche Institutionen in die Lage versetzt<br />

werden, ihre Wasserressourcen zu begutachten und zu<br />

bewerten. Ausdruck dieser Überlegungen ist das aktuell veröffentlichte<br />

Informationspapier der RICS in Großbritannien,<br />

das sich auf England, Schottland und Wales bezieht.<br />

Das Bevölkerungswachstum und die steigende Produktion<br />

von Lebensmitteln führen dazu, dass die weltweiten Wasserreserven<br />

zunehmend wertvoller werden. Durch die Schaffung<br />

von Bewertungsstandards für die natürliche Ressource Wasser<br />

können Anreize geschaffen werden, dem Management<br />

von Wasser eine größere Bedeutung beizumessen. Nach der<br />

Landwirtschaft steht der Wasserverbrauch von Wohn- und<br />

Gewerbeimmobilien an zweiter Stelle der Konsumskala in<br />

Deutschland.<br />

Aktuell wird bei der Akquisition von Grund und Boden in<br />

Deutschland die Bewertung von Wasservorkommen kaum<br />

vorgenommen. Dies liegt zum Teil daran, dass hierzulande<br />

Wasservorkommen dem Grundeigentum ausgegliedert sind.<br />

Dennoch kann die Verfügbarkeit oder das Vorhandensein<br />

von Wasser einen bedeutenden Einfluss auf den Wert eines<br />

Grundstücks haben. Die RICS in Großbritannien fordert<br />

deshalb die Schaffung eines einheitlichen, standardisierten<br />

Bewertungsansatzes, um die Beurteilung von Wasserressourcen<br />

im Zusammenhang mit Liegenschaften zu erleichtern.<br />

Gleichzeitig könnte damit ein Mentalitätswechsel einge leitet<br />

werden, der zu Veränderungen im generellen Wasserverbrauch<br />

und -management führt.<br />

dussmaNN bEtREibt<br />

KiNdERgäRtEN<br />

Der Multidienstleister Dussmann erweitert sein Geschäftsfeld<br />

um den Bereich Kinderbetreuung und<br />

betreibt künftig deutschlandweit betriebsnahe Kindertagesstätten.<br />

Diese zeichnen sich aus durch die längsten Öffnungszeiten<br />

in Deutschland sowie ihren kulturellen Schwerpunkt<br />

und bilingualen Ansatz. Die Einrichtungen nehmen<br />

Kinder ab drei Monaten bis sechs Jahren auf und werden gemeinsam<br />

mit Unternehmen realisiert. Bereits im Mai 2011<br />

wird der erste Dussmann KulturKindergarten in Berlin eröffnen,<br />

der mit dem Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) geplant<br />

wurde. „Unsere KulturKindergärten sind an 365 Tagen im<br />

Jahr bis zu 24 Stunden am Tag geöffnet. Sie bieten einen<br />

kulturellen Schwerpunkt, den wir mit lokalen Kooperationspartnern<br />

wie Musikschulen, Theatern, Museen oder Bibliotheken<br />

ausgestalten. Ein hoher Anteil der Erzieherinnen<br />

spricht Englisch als Muttersprache“, so Dirk Brouwers, Vorstandsmitglied<br />

der Dussmann Gruppe.<br />

Spatenstich für den ersten Dussmann<br />

kulturkindergarten mit dem Unfallkrankenhaus berlin.<br />

Facility Management & <strong>Immobilien</strong>wirtschaft<br />

FH KUFSTEIN TIROL www.fh-kufstein.ac.at<br />

BACHELOR<br />

Facility Management & <strong>Immobilien</strong>wirtschaft<br />

- Berufsbegleitend und Vollzeit<br />

- Breite akademische Ausbildung in Wirtschaft, Technik und<br />

Management<br />

- Wissenschaftlich fundierte, praxisorientierte Wissensvermittlung<br />

- Real Life Business Cases<br />

- Internationalität durch Fremdsprachen und Auslandsaufenthalte<br />

(Auslandssemester im Vollzeit-Studium)<br />

MASTER<br />

Facility- & <strong>Immobilien</strong>management<br />

- Berufsbegleitend<br />

- Vertiefung des individuellen Fachprofils<br />

- Hoher Praxistransfer durch Real Life Business Cases<br />

- Einbindung internationaler Professionals, Branchennetzwerk<br />

- Managementkompetenz mit internationalem Fokus<br />

MBA<br />

International Real Estate & Facility Professional<br />

- Vollzeit<br />

- Double Degree MBA in Real Estate & Facility Management<br />

der Partnerhochschule NHTV Breda (Niederlande) und der<br />

FH Kufstein<br />

- Fokus auf International Business Operations und International<br />

Cooperation betrachtet aus sozialer, kultureller und wirtschaftlicher<br />

Sicht<br />

- Rein englischsprachiges Programm<br />

Open-Night-Infoabend:<br />

Donnerstag, 26. Mai, 17-20 Uhr<br />

6 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 7<br />

Foto: Kay Herschelmann für Dussmann Gruppe


Überblick<br />

BRANCHE<br />

moRE<br />

stEvE Jobs<br />

ich hoffe inständig, dass beim Erscheinen des <strong>Magazin</strong>s<br />

hier nicht eigentlich ein Nachruf stehen müsste. Steve<br />

Jobs ist schwer krank und alleine seine Abwesenheit<br />

gereicht den Aktienkursen zum Absturz und Millionen<br />

weltweiten Apple-Fanatics zur Sorge um ihren Guru.<br />

Beides nicht ganz zu Unrecht: Steve Jobs ist die personifizierte<br />

Innovation. Die Produkte, die Apple in den vergangenen<br />

Jahren so erfolgreich gemacht haben, werden allesamt seinem<br />

unermüdlichen Trieb zum Neuen zugeschrieben.<br />

Galileo Galilei, Leonardo da Vinci, Einstein und eben Steve<br />

Jobs dachten und denken Dinge, die andere für undenkbar<br />

und natürlich auch unmachbar halten. Und selbst wenn nicht<br />

allen Genannten der verdiente Ruhm zu Lebzeiten vergönnt<br />

war, sie haben – jeder auf seine spezielle Art – die Menschheit<br />

verändert.<br />

Innovatoren sorgen dafür, dass sich unsere Erde weiter dreht.<br />

So bleibt übergewichtigen Rauchern der Glaube an den Fortschritt<br />

in der Medizin oder war das angekündigte Waldster-<br />

immo-bRaNchE PRoFitiERt voN KRisE<br />

Die noch immer nicht ausgestandene Finanzkrise, niedrige<br />

Zinsen, unsichere Aktienmärkte und die Suche nach<br />

einer inflationssicheren Geldanlage haben im abgelaufenen<br />

Jahr die österreichische <strong>Immobilien</strong>branche boomen lassen.<br />

Rund 1,3 Milliarden Euro – um 55 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum<br />

2009 – wurden 2010 bis September in <strong>Immobilien</strong><br />

investiert. Gleichzeitig sind die Preise für Eigentumswohnungen<br />

etwa in Wien im Schnitt um zwei bis drei Prozent<br />

gestiegen. Österreichweit sei 2011 mit weiteren drei- bis fünfprozentigen<br />

Preissteigerungen zu rechnen, meint Margret<br />

Funk, Vizevorsitzende des ÖVI.<br />

BREITENWIRKUNG<br />

Die koMMUNikATioNS-kolUMNe<br />

vOn rOnAlD GOiGitzer<br />

ben zwar ein hörbarer Aufschrei der Natur, dann konnte aber<br />

auch diese Katastrophe durch Erfindungsreichtum abgewendet<br />

werden. Dieser Geist (die Gier nach Neuem, siehe Ausgabe<br />

12/2010, <strong>Immobilien</strong> <strong>Magazin</strong>) existiert gottlob auch in der<br />

<strong>Immobilien</strong>wirtschaft.<br />

Georg Stumpf, René Benko, Michael Griesmayer: Der eine wurde<br />

anfangs belächelt, weil „Türme in Wien nie so hoch sein<br />

werden“. Der andere argwöhnisch betrachtet. Und der dritte<br />

gab seinem Gebäude Tiernamen. Alle waren sie mit Skepsis<br />

konfrontiert, haben ihren Willen gegen viel Widerstand<br />

durchgesetzt und letztendlich reiche Ernte eingefahren. Die<br />

drei sind natürlich nicht die Einzigen. Aber ihr Erfolg steht exemplarisch<br />

als Beweis für den notwendigen Mut zum Neuen.<br />

That's why: More Steve Jobs, auch in der Welt der <strong>Immobilien</strong>.<br />

PS: Für alle, denen ein Mal im Monat Breitenwirkung<br />

nicht genug ist, gibt’s diesen und weitere Beiträge unter:<br />

http://breitenwirkung.blogspot.com/<br />

Euro, ergab eine Marktumfrage des ÖVI. Bei Normalausstattung<br />

bewegten sich die Preise österreichweit zwischen 1.400 und<br />

2.900 Euro pro Quadratmeter. Zwar sind im Vorjahr auch die<br />

Mieten in guten Lagen angestiegen, jedoch nicht so stark wie die<br />

Preise für Eigentumswohnungen. „Die Anleger wollen ihr Geld<br />

sicher parken, die Rendite steht dagegen mehr im Hintergrund“,<br />

so Funk. Im Wiener innerstädtischen Bereich bewegten sich die<br />

Angebotsmieten zwischen neun und zwölf Euro pro Quadratmeter,<br />

in den anderen Bezirken zwischen fünf und acht Euro.<br />

avila KauFt<br />

REiNiNghausgRüNdE<br />

Der neue Partner für die Grazer Stadtpolitik bei der<br />

Entwicklung der Reininghausgründe zu einem ökologisch<br />

vorbildlichen und CO 2 -neutralen Stadtteil ist die<br />

Petruswerk Katholische Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft<br />

mbH, bei der der aus Sri Lanka stammende<br />

Douglas Fernando geschäftsführender Gesellschafter ist.<br />

Petruswerk wiederum gehört seit 2003 zur ebenfalls von<br />

Fernando als Vorstand geführten, in Berlin ansässigen Avila<br />

Management und Consulting AG.<br />

Asset One-Vorstandsvorsitzender und Verkäufer Ernst Scholdan<br />

sagte, er betrachte es nicht als gescheitert, allerdings sei das<br />

Projekt vielleicht eine Schuhnummer zu groß gewesen.<br />

Deshalb habe er auch die Gespräche mit drei anderen Interessenten<br />

aufgenommen, darunter Petruswerk-Chef Fernando.<br />

Ein Sondergemeinderat zu Reininghaus hätte nur<br />

wie das Hornberger Schießen geendet, so Scholdan. Er werde<br />

weiterhin für das Projekt zur Verfügung stehen, vielleicht als<br />

Konsulent, aber nicht mehr als Vorstandschef der Asset One.<br />

Hintere 1031 Wien, Zollamtsstraße Hintere Zollamtsstraße 1, 1031 Wien 1<br />

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Raum für<br />

die Zukunft!<br />

Empfindlich gestiegen sind die Kaufpreise für Eigentumswoh-<br />

ÖVI-Präsident Udo Weinberger urgiert abermals ein zeitgemäßes<br />

Mietrecht, „das für alle Mietobjekte gelten soll“, ein.<br />

Seit vier Jahren sei es zu keinem weiteren Schritt mehr bei der<br />

nungen auch im Bundesland Salzburg. In Top-Lagen wurden<br />

Spitzenwerte bei den Preissteigerungen von bis zu 20 Prozent<br />

erreicht, berichtet ÖVI-Maklersprecher Andreas Wollein. Bis<br />

Neuregelung des Wohnrechts gekommen, obwohl das alte<br />

Mietrecht teilweise bereits über 100 Jahre alt und zerklüftet sei.<br />

Ein modernes Mietrecht müsse in der Lage sein, einen fairen<br />

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zu 6.000 Euro mussten in Salzburg im Luxussegment für einen Ausgleich von Leistung und Gegenleistung zwischen Mieter<br />

kompetenter Partner bei der Rea li sie rung<br />

Quadratmeter auf den Tisch gelegt werden. In Wien waren es bis und Vermieter zu sichern. Die geltenden Mietzinsbeschränkun-<br />

neuer Projekte.<br />

zu 16.000 Euro pro Quadratmeter, in Graz bis zu 4.500 Euro, in<br />

Linz bis zu 4.800 Euro, in Innsbruck und in Bregenz bis zu 5.000<br />

gen und -ermittlungsformen seien überholt und erschwerten<br />

Investitionen etwa zur Sanierung eines Hauses.<br />

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8 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11<br />

Aktuell fertiggestellt: fertiggestellt: HTBLA Hallein<br />

ge rungs potential garantiert.<br />

1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 9<br />

Foto: Asset One


Überblick<br />

BRANCHE<br />

10 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11<br />

WiNtERzEit<br />

lang-lauf und Nachdenkzeit.<br />

in den meisten Sportarten dient der Winter dem Aufbau<br />

einer stabilen Grundlage, wenn man nicht gerade einem<br />

der zahlreichen und höchst professionellen österreichischen<br />

Wintersportkader angehört. Der Triathlet nutzt<br />

die kalte Jahreszeit, um im Bereich der sogenannten<br />

Grundlagenausdauer zu trainieren. Heißt konkret: Es werden<br />

lange und langsame Trainingseinheiten absolviert. Damit sich<br />

der Körper aber nicht an den „Schweinsgalopp“ gewöhnt, gibt<br />

es immer wieder sogenannte Vigilanzen, das sind zum Beispiel<br />

kurze Sprints und Steigerungen oder auch ein paar eingestreute<br />

Lauftechnikübungen.<br />

Langsame und ruhige Einheiten lassen den Gedanken freien<br />

Raum, zuerst sind wir noch im Jetzt, dann verschwinden die<br />

Fragen der Vergangenheit, bald auch der Zukunft, es bleibt der<br />

Fokus auf den MOMENT.<br />

Vor einigen Tagen habe ich im Zuge eines solchen winterlichen<br />

Long Jogs über ERFOLG nachgedacht. Mir ist die Übung<br />

von Klaus Rempe, dem deutschen Psychologen und erfolgreichen<br />

Management-Trainer, eingefallen, der zu folgendem<br />

Selbsttest auffordert: Nimm dir Zeit, jetzt beim Laufen hast du<br />

sie ja, und denke daran, was deine fünf besten Qualitäten, deine<br />

fünf hervorragendsten Eigenschaften sind! Wenn du gerade<br />

nicht läufst, kannst du die Übung ja auch am Schreibtisch<br />

machen und dir ein paar Minuten Zeiten nehmen. Wenn du<br />

lage am us-immobilienmarkt<br />

bessert sich überraschend kräftig<br />

US-Häuserkäufer zeigen sich wieder ausgabefreudiger:<br />

In den USA wurden im Dezember deutlich mehr bestehende<br />

Eigenheime verkauft. Aufs Jahr hochgerechnet stieg<br />

ihre Zahl um 12,3 Prozent auf 5,28 Millionen, wie die Vereinigung<br />

der <strong>Immobilien</strong>makler am Donnerstag mitteilte. Im<br />

November waren es 4,70 Millionen. Analysten hatten lediglich<br />

mit einem Anstieg auf 4,85 Millionen Eigenheime<br />

gerechnet. Allerdings gaben die Preise weiter nach.<br />

Jedes dritte verkaufte Haus stammte zudem aus einer<br />

Zwangsversteigerung. Im gesamten Jahr 2010 wurden jedoch<br />

mit 4,9 Millionen Häusern so wenige verkauft wie seit 1997<br />

nicht mehr. Verglichen mit dem Vorjahr fanden 4,8 Prozent<br />

weniger Eigenheime einen neuen Besitzer.<br />

DER TRIATHLET<br />

kolUMNe vOn tHOMAS MAllOtH<br />

dir bei den ersten zwei bis drei Eigenschaften und Fähigkeiten<br />

leicht getan hast und bei Nummer vier und fünf etwas ins<br />

Stocken gekommen bist, dann sei beruhigt, du befindest dich<br />

in allerbester Gesellschaft von wohl weit mehr als 90 Prozent<br />

deiner Art genossen. Und jetzt denke dir, wie es der Trainer<br />

von Boris Becker nach dem ersten Wimbledonsieg des jungen<br />

Becker ausgedrückt hat: „Wenn ich an meinen Schwächen arbeite,<br />

dann verliere ich – zumindest vorübergehend – meine<br />

Stärken.“<br />

Ich bin dann weiter gelaufen, habe über meine Stärken nachgedacht<br />

und plötzlich ist mir der Dalai Lama eingefallen : „Wenn du<br />

etwas Schlechtes ansiehst und dich dabei schlecht fühlst, dann<br />

wäre es wohl besser gewesen, es nicht anzusehen.“ Irgendwie<br />

ähnlich habe ich mir gedacht und zu einer Vigilanz angesetzt.<br />

Nach 15 Sekunden Steigerungslauf gelangte ich irgendwie zur<br />

Frage der emotionalen Intelligenz nach Mayer und Salovey: Für<br />

den Erfolg geht es heute darum, sich selbst und seine Gefühle<br />

zu (er)kennen. Laufen ist ein gutes Mittel dazu, sich selbst und<br />

seine Gefühle zu beeinflussen. Es ist entscheidend, Sieg und<br />

Niederlage zu kennen, nun geht es darum, Beziehungen zu<br />

managen und mit versteckten Signalen umzugehen, also laufe<br />

an deinem Gegner vorbei und schüttle locker die Arme aus,<br />

letztlich gilt: Setze Emotion in Tat um – und damit bin ich zu<br />

Hause eingelaufen und habe mein Notizbuch gezückt.<br />

versicherung gegen mietnomaden<br />

Sie sind der Albtraum eines jeden Vermieters: Mietnomaden.<br />

Nachdem sie in eine neue Wohnung eingezogen<br />

sind, zahlen sie keine Miete, verursachen teure Schäden<br />

und verschwinden meist genauso schnell wieder, wie sie<br />

eingezogen sind. Der gesamte jährliche Mietausfall wird in<br />

Deutschland auf über zwei Milliarden Euro geschätzt. kautionsfrei.de<br />

bietet ab sofort eine Mietausfallversicherung, die<br />

Vermieter absichert. Sie schützt vor unerwünschten finanziellen<br />

Konsequenzen wie Zahlungsausfällen, Nebenkosten, Renovierungen,<br />

Reinigungen und Reparaturen. Dabei können<br />

Vermieter selbst über die Versicherungshöhe entscheiden, indem<br />

sie sie auf 5.000, 10.000 oder 15.000 Euro festlegen. Der<br />

Betrag steht ihnen zur Verfügung, sobald der verursachte<br />

Schaden die Kautionshöhe übersteigt. Die Preise für die Versicherung<br />

liegen – je nach Versicherungssumme – zwischen<br />

54,90 Euro und 99,90 Euro.<br />

ca immo behält<br />

großteil des Europolis-bestand<br />

Die zum Jahreswechsel durch die Europolis-Übernahme<br />

stark gewachsene börsennotierte CA Immo AG wird<br />

sich doch nur langsam von <strong>Immobilien</strong> trennen. Teile des<br />

von der ÖVAG erworbenen Ost-Immo-Portfolios wolle man<br />

nicht verstärkt wieder veräußern, wie dies noch im Juni bei<br />

Bekanntgabe des Deals in Aussicht gestellt worden war. Auch<br />

heuer plane man, nur für rund 300 Millionen Euro Immo-<br />

Verkäufe, so das Management. Durch den Europolis-Erwerb<br />

ist das Immo-Vermögen der Gruppe von 3,5 auf 5,0 Milliarden<br />

Euro gewachsen, das Gesamtvermögen von 4,2 auf<br />

6,0 Milliarden Euro. Die im Vorjahr von 40 auf 30 Prozent<br />

gesunkene Eigenkapitalquote soll zumindest wieder auf die<br />

frühere Höhe steigen – durch Erlöse aus Immo-Verkäufen und<br />

höhere Immo-Bewertungen, so CA-Immo-Vorstand Wolfhard<br />

Fromwald. Kapitalerhöhung werde es keine geben. Mit den<br />

Verkaufserlösen wolle man primär Kredite rückführen, allein<br />

das solle die EK-Quote um vier bis fünf Prozent binnen zwei<br />

Jahren verbessern. Der Europolis-Kauf von der ÖVAG für<br />

272 Millionen Euro hat diese Kenngröße um sechs bis sieben<br />

Prozentpunkte verschlechtert.<br />

Ein Investment,<br />

viele Möglichkeiten<br />

SCHLOSS MARIA LANKOWITZ<br />

Freiheit, Freiraum, Freizeit<br />

Verwirklichen Sie Ihre Investmentvision in der facetten-<br />

reichen und aufstrebenden Tourismusregion Weststeiermark.<br />

Gesellschaft für Stadterneuerung und Assanierung m.b.H,<br />

Kontakt: Tel.: (0316) 38 49 09–00, office@wegraz.at<br />

Foto: CA immo


Überblick<br />

BRANCHE<br />

otto immobilien<br />

kooperiert mit Knight Frank<br />

Knight Frank, der nach Eigenangaben weltweit größte<br />

private <strong>Immobilien</strong>makler und -berater mit Sitz in London,<br />

holt sich die Otto <strong>Immobilien</strong> Gruppe als exklusiven<br />

Partner für Österreich in sein weltweites Netzwerk. Chris Bell,<br />

Managing Director Europa bei Knight Frank: „Mit Otto<br />

<strong>Immobilien</strong> haben wir ein fundiertes, starkes und seriöses<br />

Unternehmen gefunden, das sowohl bei gewerblichen als<br />

auch bei hochwertigen Wohnimmobilien nach den gleichen<br />

Maßstäben wie Knight Frank operiert.“<br />

Knight Frank bietet als Berater die gesamte Palette der <strong>Immobilien</strong>dienstleistungen<br />

für Gewerbe und Wohnen an, wobei<br />

der Fokus auf qualitativ hochwertigen <strong>Immobilien</strong> liegt. Gemeinsam<br />

mit seinem in New York ansässigen Partner Newmark<br />

Knight Frank gibt es derzeit 209 Büros in 47 Ländern<br />

auf allen sechs Kontinenten, davon 37 Büros in Europa.<br />

Insgesamt stehen derzeit nur sechs dieser Büros nicht im Eigentum<br />

von Knight Frank. Sie sind, so wie im Fall von Otto<br />

<strong>Immobilien</strong>, eine exklusive Kooperation und werden von den<br />

Eigentümern selbstständig und eigenverantwortlich geführt.<br />

Usability Und immobilienrecht?<br />

Was unter „usability“ zu verstehen ist, sollte bereits<br />

hinlänglich bekannt sein. Diese Umschreibung der Gebrauchstauglichkeit<br />

einer Sache oder einer Anwendung<br />

fand man bislang allerdings hauptsächlich im Zusammenhang<br />

mit Benutzeroberflächen von Programmen, technischen<br />

Steuerungssystemen oder Websites.<br />

Ist dieser Begriff aber auch im rechtlichen Sinn, im speziellen<br />

auf das <strong>Immobilien</strong>recht anwendbar? Wer sich mit<br />

Verträgen beschäftigt, seien es Mietverträge, Bauträgerverträge<br />

oder komplizierte Vertragswerke zur Übertragung<br />

ganzer Projekte, dem wird eines schnell bewusst: es war<br />

und wird immer mehr eine Spezialmaterie. In letzter Zeit ist<br />

jedoch vermehrt zu beobachten, dass auch die Lesbarkeit<br />

und Strukturierung der Inhalte nach und nach verbessert<br />

list gRouP<br />

ExPaNdiERt iN uNgaRN<br />

Die List Group hat die Wipark Gruppe in Ungarn, die<br />

Wipark Hungaria Garasz Kft, erworben. Diese betreibt<br />

fünf Garagen im Zentrum von Budapest mit insgesamt<br />

1.052 Stellplätzen. Dazu gehören die Krisztina Garage beim<br />

Deli Bahnhof, die Garagen am Vörösmaty Ter und Roosevelt<br />

Ter sowie die Palace Hotel Garage und die Marriott Garage.<br />

Aus Sicht der List Group ist der Erwerb der Wipark Gruppe<br />

Ungarn ein erster Schritt in den ungarischen Markt. In der<br />

Folge wolle man weitere Garagen in Budapest und anderen<br />

Städten Ungarns betreiben. Die List Group hatte sich außerhalb<br />

Österreichs seit 2009 mit Hotelgaragen in der Slowakei<br />

und Kroatien engagiert. Auch in ihrem angestammten<br />

Markt Österreich expandiert die Gruppe: 2010 nahm sie in<br />

Wien zwei neu errichtete P+R Garagen (Aderklaaerstraße,<br />

Donaustadtbrücke) sowie eine Wohnsammelgarage beim<br />

Karl-Marx-Hof in Heiligenstadt mit insgesamt 2.300 Stellplätzen<br />

in Betrieb. Die Garage Neu Marx (593 Stellplätze)<br />

auf dem ehemaligen Schlachthofareal soll im Herbst 2011<br />

in Betrieb gehen.<br />

wird. Vor allem im Mietrecht oder bei Bauträgerprojekten,<br />

bei denen nicht tagtäglich mit dieser Materie befasste<br />

Personen Verträge lesen müssen und verstehen sollen,<br />

wird – teils unter dem Einfluss des Konsumentenschutzes,<br />

teils mit dem Ziel erhöhter Kundenzufriedenheit – an der<br />

leichteren Lesbarkeit und besseren Verständlichkeit von<br />

Verträgen gearbeitet.<br />

Nun sollte aber nicht nur aus Gründen der Kundenzufriedenheit<br />

ein übersichtlicher Vertrag und eine verständliche<br />

(und natürlich rechtlich korrekte) Formulierung gewählt<br />

werden, denn schon aufgrund der Auslegungsregelungen<br />

des ABGB gilt, dass eine undeutliche Äußerung im Zweifel<br />

zu Lasten dessen ausgelegt wird, der sich dieser bedient.<br />

(dr. arno behm)<br />

EiNREichEN:<br />

FaiRNEss uNd ziEgEl<br />

Mit dem Coronati 2011 vergibt das Baugewerbe heuer<br />

zum dritten Mal einen Preis für besondere Verdienste<br />

um den fairen Wettbewerb und das energieeffiziente Bauen<br />

sowie erstmals für das seniorengerechte Wohnen. Die Bundesinnung<br />

Bau würdigt mit dieser Initiative im Rahmen ihres<br />

Projektes BAUfair! Persönlichkeiten und Einrichtungen aus<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die sich durch den<br />

vorbildlichen Einsatz für korrekte Marktbedingungen, umweltfreundliche<br />

Bauweisen und altengerechte Wohnformen<br />

auszeichnen. Einreichungen sind noch möglich – ebenso wie<br />

für den diesjährigen Austrian Brick Award. Ziel dieses Wettbewerbes<br />

ist aufzuzeigen, wie attraktiv, spannend und vielseitig<br />

sich moderne Ziegel-Architektur heute in Österreich präsentiert.<br />

Zu Einreichungen eingeladen sind Bauherren/Bauträger,<br />

Architekten/Planer und Baumeister/Bauausführende,<br />

wobei vier Kategorien zur Verfügung stehen: Wohnbau kleinvolumig,<br />

Wohnbau großvolumig, Nicht-Wohnbau, Steildach<br />

mit Tondachziegel.<br />

RE/max erwartet aufwärtstrend<br />

„Die Einschätzungen der RE/MAX-Experten für 2011<br />

sind nicht nur entspannter als im Vorjahr, sondern<br />

haben sich massiv ins Positive gedreht“, so Anton Nenning,<br />

Managing Director von RE/MAX Austria. Die allgemeine<br />

Finanzkrise zeigt natürlich noch immer ihre Spuren, aber die<br />

Erwartung lautet: klare, massive, nachhaltige Verbesserung in<br />

allen Bereichen. Wohn- und Gewerbebereich zeigen zwar<br />

unterschiedliche Werte, aber der Trend gehe in beiden Segmenten<br />

in dieselbe positive Richtung.<br />

Eigentumswohnungen als Vorsorge- und Anlageobjekt und<br />

sichere Form der Geldanlage bleiben im Trend. Gleichzeitig<br />

springt aber auch der Markt für Einfamilienhäuser und Baugrundstücke<br />

an. Dies deutet auf ein größeres Zukunftsvertrauen<br />

als im Vorjahr. Die Erwartung bei der Nachfrage zieht<br />

noch stärker an, nämlich von plus 4,9 Prozent (2010) auf<br />

plus 5,7 Prozent (2011). Die Erwartung bezüglich der Anzahl<br />

der Angebote sinkt von plus 4,6 Prozent für 2010 auf plus<br />

3,4 Prozent für 2011, die Schere zwischen Angebot und Nachfrage<br />

geht also weiter auf. Das Angebot hinkt der Nachfrage<br />

hinterher und das erhöht den Preis. Die Preiserwartung steigt<br />

von vorsichtigen plus 1,2 Prozent für 2010 auf kräftige plus<br />

4,6 Prozent für 2011.<br />

12 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 13<br />

Foto: beigestellt<br />

Rics ÖstERREich<br />

staRtEt duRch<br />

Es gibt sie wieder, die RICS in Österreich. Nach langem<br />

Suchen hat sich Ende letzten Jahres ein neuer Vorstand<br />

gefunden, der nun den Spagat zwischen Bewertungsvertretung<br />

und restlicher <strong>Immobilien</strong>branche schaffen will. Peter<br />

Höflechner, der neue Vorsitzende, redet gar nicht herum:<br />

Klar, gab es Probleme, als sich die RICS in ganz Europa neu<br />

aufstellte. Und ja, es ist eine Gratwanderung nicht allein für<br />

Bewerter da zu sein. Und was ist mit dem Druck, der angeblich<br />

aus der Zentrale in Brüssel kommt? Elitär zu bleiben<br />

und doch deutlich zu wachsen, geht halt nicht zusammen?<br />

Höflechner zum <strong>Immobilien</strong> <strong>Magazin</strong>: „Brüssel hat uns gefragt<br />

und wir haben gesagt, dass wir bis Ende 2011 zirka<br />

150 Mitglieder haben wollen. Mehr gab’s da nicht. Ich habe<br />

nicht den Eindruck, dass hier Druck ausgeübt wird.“ Derzeit<br />

gibt es in Österreich 117 Mitglieder.<br />

Gemeinsam mit den anderen neuen Vorständen hat es sich<br />

die RICS unter anderem zum Ziel gemacht, das RED Book<br />

auf die österreichischen Verhältnisse zu adaptieren. Neben<br />

Höflechner (BIG) sind im Vorstand noch zu finden:<br />

Sandra Bauernfeind (EHL), Alexander Bosak (Europolis/<br />

CA Immo), Rosa Bruckmoser (IRG), Roman Kovacs (BIG),<br />

Bob Martens (TU Wien), Markus Reithofer (Selbstständiger<br />

Sachverständiger), Peter Szamely (Hypo Invest), Alexander<br />

Wanke (Rechtsanwalt). Auch vor großen Themen hat der<br />

neue Vorstandsvorsitzende keine Angst: Auf die Frage, ob<br />

die Doppel vertretung der Makler in Österreich eigentlich<br />

RICS-konform sei, antwortet Höflechner mit einem klaren:<br />

„Nein, ist sie nicht.“ Zu den vielen geplanten Aktivitäten der<br />

neu besetzten Organisation zählt unter anderem ein monatlicher<br />

Jour fixe mit Gastvorträgen und Diskussionen.<br />

Foto: beigestellt


Überblick<br />

BRANCHE<br />

gEsucht: stEiRischE<br />

miEtWohNuNg<br />

Die großen Ballungszentren und deren Nahgebiete – wie<br />

etwa Graz oder Bruck an der Mur – stehen derzeit primär<br />

im Fokus der <strong>Immobilien</strong>suche. Gesucht und aktiv angefragt<br />

wird dabei vor allem eine Wohnform: die Mietwohnung. Das<br />

zeigt eine aktuelle Wohnmarkt-Studie von www.immobilien.<br />

net. Zuletzt entfiel jede zweite Suchabfrage nach steirischen<br />

Wohnimmobilien auf Mietwohnungen. Die einst unangefochtene<br />

Nummer eins am steirischen <strong>Immobilien</strong>markt – das<br />

Haus im Eigentum– fällt aktuell mit einem Suchanteil von<br />

23 Prozent auf Platz zwei zurück. Die drittliebste Wohnimmobilie<br />

der Steirer ist – mit einem Nachfrageanteil von 16 Prozent<br />

– die Eigentumswohnung.<br />

Auch bei den tatsächlichen Anbieterkontakten haben Mietwohnungen<br />

klar die Nase vorne: 43 Prozent aller konkreten<br />

Anfragen haben sich auf eine Mietwohnung bezogen, nur jede<br />

fünfte auf ein eigenes Domizil mit Garten. „Damit scheint<br />

der Traum vom eigenen Haus mit Garten in der Steiermark<br />

vorerst ausgeträumt zu sein“, analysiert immobilien.net-<br />

Geschäftsführer Alexander Ertler. Die Gründe für den rapiden<br />

tPa horwath geht nach serbien<br />

TPA Horwath ist ab sofort auch in Belgrad mit einem<br />

eigenen Standort vertreten. Damit umfasst das TPA<br />

Horwath-Netzwerk in Mittel- und Osteuropa insgesamt bereits<br />

25 Standorte in zehn Ländern. „Wir freuen uns sehr, mit<br />

Bogdan Djuric, Dragana Jovanovic, Bojan Zepinic und ihrem<br />

Team Top-Experten und explizite Kenner des serbischen<br />

Marktes als Partner gewonnen zu haben“, betont Thomas<br />

Haneder, Geschäftsführer von TPA Horwath und in der Unternehmensgruppe<br />

für den Standort Serbien verantwortlich.<br />

Foto: iStock<br />

Interessensverlust liegen für Ertler klar auf der Hand: „Mietwohnungen<br />

sind österreichweit gesehen vor allem in den Ballungszentren<br />

populär – und gerade hier sehen wir derzeit in<br />

der Steiermark den größten Interessenszuwachs. 2010 fokussierte<br />

jede zweite <strong>Immobilien</strong>anfrage im Raum Steiermark den<br />

Großraum Graz. Die Landeshauptstadt ist für die Steirer sehr<br />

attraktiv geworden – nicht zuletzt aufgrund des besseren Arbeitsplatzangebots<br />

und den zahlreichen Ausbildungsmöglichkeiten.<br />

Abgesehen davon verhält sich die Käufergruppe der<br />

Jungfamilien nach wie vor zurückhaltend bei großen Investitionen,<br />

was ebenfalls einen gewissen Trend zur Miete bewirkt.“<br />

Den Trend zur Stadtwohnung kann auch <strong>Immobilien</strong>experte<br />

Nikolaus Lallitsch, Geschäftsführer der Raiffeisen- <strong>Immobilien</strong><br />

Steiermark, bestätigen: „In den vergangenen drei Jahren<br />

konnte die Landeshauptstadt Graz einen Zugewinn von rund<br />

30.000 Einwohnern verzeichnen. Graz ist darüber hinaus Studentenstadt<br />

und damit ein Magnet für junge Menschen, die<br />

ihre Wohnsituation zum Teil sehr kurzfristig ändern und die<br />

Mietvariante klar bevorzugen.“<br />

conject ag kauft biW<br />

Die conject AG hat die britische BIW Technologies Ltd.<br />

übernommen. Dadurch wird conject weltweiter Systemführer<br />

für ILM Apps (Anwendungen für <strong>Immobilien</strong>-Lebenszyklus-Management).<br />

Treiber war die beiderseitige technologische<br />

und globale Ergänzung der Softwareanwendungen<br />

für die <strong>Immobilien</strong>- und Bauindustrie.<br />

Die Akquisition setzt die Reihe der technologischen Zukäufe<br />

der conject AG fort. In der Vergangenheit hat das Münchner<br />

Unternehmen bereits die Softwareanwendungen APSIS, Bui-<br />

Sy und Kopernikus in sein ILM-Portfolio integriert.<br />

mehr Wert dank Energiezertifikate<br />

Die RICS hat die Auswirkung von Energiezertifikaten<br />

bei Wohnimmobilien in den Niederlanden untersucht<br />

und festgestellt, dass diese nicht nur zu einer deutlich höheren<br />

Transparenz beim Energieverbrauch und der Energiebilanz<br />

führen, sondern auch den Wert der Immobilie positiv<br />

beeinflussen. So wurde in den Niederlanden eine Wertsteigerung<br />

um 2,8 Prozent für zertifizierte Häuser gemessen.<br />

Die RICS hat damit erstmals untersucht, welchen Einfluss die<br />

Zertifizierung auf den Wert von Wohnimmobilien hat und<br />

herausgefunden, dass Interessenten durchaus bereit sind, für<br />

zertifizierte <strong>Immobilien</strong> mehr zu zahlen.<br />

eHL immobilien gmbH<br />

Hintegrund XXX<br />

Vienna twin tower | Wienerbergstraße 11, 1100 Vienna<br />

t +43/1/512 76 90 | F +43/1/512 76 90-20<br />

EHL InvEstmEnt ConsuLtIng<br />

vErkauft ZInsHaus In 1180 WIEn<br />

EHL Investment Consulting vermittelte den Verkauf der<br />

früheren Produktionsstätte der Konditorei Haag. Das<br />

Gebäude umfasst eine Gesamtfläche von rund 1.800 m 2<br />

und gliedert sich in zwei Teile, wobei sich im vorderen<br />

Teil ein Zinshaus befindet. Im hinteren Teil liegt ein rund<br />

15 Jahre alter loftartiger Fabriksneubau. Hier plant die<br />

steirische Johann Hecher Bau GesmbH die Fabrik in großzügige<br />

Wohnlofts umzubauen, die durch ungewöhnliche<br />

Wohnungsschnitte und -größen bestechen sollen. Die Lage<br />

verbindet historische Wohngegend mit durchmixter Einkaufskultur,<br />

Naherholungsgebieten und urbanem Flair und<br />

verspricht damit zu einem der interessantesten Wohnprojekte<br />

in der Währingerstraße zu werden.<br />

EHL vErmIEtEt 2.400 m 2<br />

an BakEr tILLy Im CroWn toWEr<br />

Das international agierende Unternehmen Baker Tilly mietet<br />

im City Center Warschaus 2.400 m 2 . Baker Tilly berät Firmen<br />

in steuerlichen und rechtlichen Belangen. Der von EHL Real<br />

grossvErmIEtung<br />

durCH EHL In BudapEst<br />

Sowohl der weltweit größte Hersteller von Pulverlacken<br />

AKZO NOBEL als auch das Planungsunternehmen Mott<br />

McDonald werden im Frühjahr 2011 in den Atrium Park<br />

übersiedeln. Beide Mieter konnten langfristig für diesen<br />

Standort gewonnen werden.<br />

EHL Real Estate Hungary vermietete damit rund 1.500 m 2<br />

in diesem außergewöhnlichen Bürogebäude, das nicht nur<br />

durch seine auffallende Architektur besticht. Vielmehr<br />

schätzen die Mieter die Funktionalität, beste Verkehrsanbindung<br />

und Büroflächen mit modernster Ausstattung. Die<br />

Lage am bekannten Budapester Váci ut Korridor gilt als die<br />

repräsentativste Umgebung in Budapest.<br />

Estate Poland vermarktete Crown Tower überzeugt nicht nur<br />

durch perfekte Anbindung an das Verkehrsnetz sondern vor<br />

allem durch seine moderne, aber funktionale Bauweise. Die<br />

erstklassigen Büroflächen liegen Nah dem Zentrum an der<br />

Büroachse ul.Hrubieszowska und dem Verkehrsknotenpunkt<br />

Daszynskiego, der als die wichtigste Verbindung zwischen<br />

dem Norden und dem Westen Warschaus gilt.<br />

EHL vErmIttELt BürofLäCHE<br />

Im grünEn HErZEn<br />

BudapEsts<br />

EHL Real Estate Hungary vermietet 2.900 m 2 an die NFÜ<br />

in Greenpoint 7. Der staatliche Mieter ist als Repräsentant<br />

der ungarischen Regierung vor der EU für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung Ungarns verantwortlich und als solches für<br />

die Planung, Verteilung und den Einsatz von EU-Geldern<br />

zuständig. EHL wurde von NFÜ mit der Standortsuche<br />

beauftragt und evaluierte in weiterer Folge den gesamten<br />

Budapester Büromarkt und unterzog mehrere Objekte und<br />

Standorte einer eingehenden Prüfung. Ausschlaggebende<br />

Entscheidungsgrundlage für Greenpoint 7 war zum einen<br />

die ausgezeichnete Lage aufgrund der Nähe zum Headquarter,<br />

sowie die moderne technische Ausstattung und die<br />

besonderen Sicherheitsstandards.<br />

14 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1 immobilien <strong>Magazin</strong> 04|10<br />

1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 15


Überblick<br />

BRANCHE<br />

OVI-Inserat 180x120_2011-2.rz:Layout 1 18.01.2011 15:55 Uhr Seite 1<br />

Die ÖVI <strong>Immobilien</strong>akademie<br />

www.immobilienakademie.at DIE Aus- und Weiterbildungsinstitution der <strong>Immobilien</strong>wirtschaft – österreichweit!<br />

Basistraining<br />

<strong>Immobilien</strong> buchhalterassistent<br />

17.02.2011 – 07.04.2011<br />

Mag. Udo Weinberger, MSc, Präsident des ÖVI<br />

Mag. Christoph Kothbauer, Wohnrechts experte<br />

Mag. Stefan Szauer, Wirtschaftstreuhänder<br />

Michael Franz, Sodoma <strong>Immobilien</strong>verwaltung<br />

Die klassische Buchhalterausbildung wird den speziellen Anforderungen<br />

der <strong>Immobilien</strong> wir t s chaft nicht gerecht. Für einen <strong>Immobilien</strong> buchhalter<br />

ist nicht nur der allgemeine Kontenrahmen maßgeblich, sondern auch<br />

gleichermaßen die Verrechnungsvorschriften von MRG und WEG.<br />

Die Ausbildung zum <strong>Immobilien</strong>buchhalter vereint praxisimmanente<br />

steuerliche und wohnrechtliche Aspekte mit den Grundsätzen ordnungsgemäßer<br />

Buchhaltung.<br />

Wohnrecht für den Buchhalter<br />

Grundzüge Umsatzsteuer<br />

Grundzüge Einkommenssteuer<br />

Praxisworkshop<br />

Seminarort: Seminarzentrum Österreichs Energie,<br />

Brahmsplatz 3, 1040 Wien<br />

Foto: beigestellt<br />

Katar: Jetzt wird fertiggebaut<br />

Und schon wieder jubelt jemand, noch bevor die Meisterschaft<br />

ausgetragen ist. Die FIFA-Entscheidung, die<br />

Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar auszutragen, hat die<br />

1,6 Millionen Katar-Einwohner – glaubt man der Aussendung<br />

von Engel & Völkers – in den Ausnahmezustand versetzt.<br />

„Mit dieser Entscheidung gibt es ein Datum, an dem Katar<br />

alle <strong>Immobilien</strong>- und Infrastrukturprojekte realisiert haben<br />

muss. Dies war bislang das größte Problem für uns, dass die<br />

katarschen Eigentümer finanziell so gut dastehen, dass es<br />

nicht wichtig schien, ob die Projekte einen Monat oder einige<br />

Jahre verspätet fertiggestellt wurden“, berichtet Mirco Maurer<br />

von Engel & Völkers Doha. Nun wird mit zirka 200 Neubauprojekten<br />

noch im ersten Halbjahr 2011 begonnen werden.<br />

Lusail, eine neue Stadt für mehr als 200.000 Menschen, sowie<br />

der Komplettumbau der Altstadt, Musheireb, werden<br />

sehr schnell vorangehen. Auch der Flughafenbau und der<br />

Neubau des Hafens werden sich nun beschleunigen. Der Internationale<br />

Währungsfonds erwartet für Katar in diesem<br />

Jahr ein Wachstum von 16 Prozent und im Jahr 2011 von<br />

19 Prozent.<br />

Steuererklärung 2010<br />

23.02.2011, 09:00-12:30 Uhr<br />

Ing. Mag. Walter Stingl<br />

Informieren Sie sich über die neueste Gesetzeslage und Rechtsmeinung<br />

der Finanzverwaltung bei dem Experten des <strong>Immobilien</strong>steuerrechtes.<br />

Steuerformulare 2010 – Änderungen und Hinweise<br />

Abrechnung von Wohnungseigentum (USt-Problemfälle)<br />

Verluste aus Vermietung und Verpachtung/Liebhaberei<br />

Eigennutzung und Miteigentum<br />

Förderungsabrechnung<br />

Folgewirkungen der entgeltlichen bzw. unentgeltlichen Übertragung<br />

Diverse Einzelfragen<br />

Seminarort: Seminarzentrum Österreichs Energie,<br />

Brahmsplatz 3, 1040 Wien<br />

k Anmeldungen:<br />

ÖVI <strong>Immobilien</strong>akademie Betriebs-GmbH<br />

Favoritenstr. 24/11, 1040 Wien<br />

Tel.: 01/505 32 50 | Fax: 01/505 32 50-18<br />

immobilienakademie@ovi.at | www.immobilienakademie.at<br />

buWog KauFt stRom<br />

zum FEstPREis<br />

Die Häuser der BUWOG/ESG-Gruppe in ganz Österreich<br />

werden künftig vom Kärntner Landesenergieversorger<br />

Kelag mit Strom und Gas beliefert. Durch die Zentralisierung des<br />

Energieeinkaufs für die im Eigentum der BUWOG/ESG stehenden<br />

sowie für die von ihr gemanagten Objekte könnten die<br />

Kosten um bis zu 16 Prozent bzw. 1,38 Millionen Euro gesenkt<br />

werden. Möglich werde dies durch einen Festpreis für drei Jahre.<br />

abu dhabi hilft immobilienkonzern<br />

mit milliardenspritze<br />

Das Emirat Abu Dhabi greift dem angeschlagenen <strong>Immobilien</strong>konzern<br />

Aldar mit einer milliardenschweren<br />

Finanzhilfe unter die Arme. Unter anderem über den Kauf<br />

von Vermögenswerten und einer Wandelanleihe pumpt die<br />

Regierung insgesamt 3,94 Milliarden Euro in das Unternehmen.<br />

Aldar kündigte an, mit einem Teil des Geldes seine<br />

Schuldenlast abzutragen. Eine staatliche Rettungsaktion für<br />

den nach Marktwert größten Bauträger des Emirats galt seit<br />

Längerem als wahrscheinlich, da aufgrund der <strong>Immobilien</strong>krise<br />

in den Emiraten am Persischen Golf nur wenige Privatinvestoren<br />

als Käufer von Aldar-Werten übrig blieben.<br />

monitor zeigt Energieeinsparung<br />

Clevere Idee von Siemens: die integrierte Gebäudeautomation<br />

überwacht sämtliche energie- und umweltrelevanten<br />

Daten des Gebäude und eine Auswahl der Daten wird<br />

auf der Kommunikationsplattform Green Building Monitor<br />

visualisiert. Das Engagement für weniger Energieverbrauch<br />

wird so transparent und für alle – etwa im Eingangsbereich<br />

für Gäste – sichtbar. Der Monitor sorgt aber vor allem auch für<br />

die Einbindung der Mitarbeiter durch ständige Information<br />

wie aktuelle Verbrauchszahlen und mit wertvollen Tipps zur<br />

Reduktion des Energieverbrauchs. Auch andere Daten wie Aktienkurse<br />

können eingespielt werden.<br />

16 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1-2 12 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 17<br />

Foto: Siemens<br />

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Überblick<br />

serVice<br />

Überblick Objekte<br />

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LuxushoteL für<br />

WeinLiebhaber<br />

Job gewechselt? Preise abgestaubt?<br />

Mega-Deal abgeschlossen?<br />

Ein Fünfstern-Haus, das sich ganz dem Thema Wein verschreibt<br />

– das sperrt diesen Juli in Porto auf. Das Konzept<br />

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Lage<br />

heimo.rollett@imv-medien.at<br />

in der portugiesischen Altstadt mit unverbaubaurem<br />

Blick würde ausreichen; so viele Edelabsteigen gibt es in<br />

Porto nicht. Die Besitzer haben aber ihre Weinkompetenz zum<br />

Thema gemacht und so eine ganz spezielle Zielgruppe angesprochen:<br />

Jedes der 82 Zimmer ist einem Weinpartner gewidmet,<br />

der die Inneneinrichtung Manfred url, 54, mit langjähriges Hilfe von Vorstandsmit-<br />

Karten, Bildern<br />

und Weinflaschen glied der individuell RZB, folgt Erich gestalten Rainbacher kann. als „Es Chef wird der wöchentliche<br />

Weinabende Raiffeisen Bausparkasse geben, Weinproben, nach. Url Kochkurse wird gemeinund<br />

Führungen durch sam mit die Johann Portweinkeller Ertl das Unternehmen von Gaia“, erklärt leiten. Adrian<br />

Bridge, CEO des Hotels.<br />

seWada hoWsePian, 35, verstärkt als Investmentmakler<br />

Arnold <strong>Immobilien</strong>. Davor war der<br />

WU-Absolvent bei Wüstenrot und Resag Makler.<br />

Bei Resag avancierte er rasch zum Leiter der Gewerbeimmobilien.<br />

studie: trends im<br />

facility Management<br />

Michael Wurzinger ist seit Jänner 2011 neuer<br />

Sprecher der Geschäftsführung der PORR Solutions.<br />

Der Salzburger war Immofinanz-Vorstand<br />

und jahrelanges Mitglied des Direktoriums der<br />

Constantia Privatbank AG. Wurzinger hat Betriebswirtschaft<br />

an den Universitäten in Graz und<br />

Innsbruck studiert, ist verheiratet und hat zwei<br />

Kinder.<br />

ralPh Bezjak, 43, hat seit Kurzem die Position<br />

des Head of Developments Commercial bei der<br />

Immofinanz übernommen. Im Zuge des Optimierungsprozesses<br />

der Immofinanz Group holt<br />

das Unternehmen den <strong>Immobilien</strong>-Profi aus dem<br />

Bereich Development an Bord. Im Rahmen seiner<br />

neuen Tätigkeit wird Bezjak schwerpunktmäßig<br />

für die <strong>Immobilien</strong>projektentwicklungen in den<br />

Segmenten Office, Retail, Logistics sowie Spezial-<br />

Projekte, welche z. B. die Realisierung von Stadtquartieren<br />

umfasst, verantwortlich zeichnen.<br />

Property Management<br />

Total Facility Management | Technisches Facility Management | Kaufmännisches Facility<br />

Management | Infrastrukturelles Facility Management<br />

Service Center - Mobile Einsatztruppe<br />

HSG Zander GmbH, Austria | Tel. +43 1 21147-43103 | www.hsgzander.at<br />

18 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11<br />

Wir. Die Möglichmacher.<br />

Europaweit und nah.<br />

Fotos: POrr AG (1), HOCHtIeF Development Austria (1)<br />

terMin-tiPP<br />

Drittes iMMobilien ForuM West<br />

beim dritten <strong>Immobilien</strong> Forum West dreht sich alles<br />

um die Frage, was der klimawandel für die heimische<br />

und internationale <strong>Immobilien</strong>branche bedeutet.<br />

Wann? 3. März 2011<br />

Wo? Congress Innsbruck<br />

kosten? € 200<br />

www.immoforumwest.at<br />

roland Pichler, 34, ist neu bei der DURST-BAU<br />

GmbH, einer Konzerntochter des weltweit tätigen<br />

Hochtief Konzerns, als Leiter der Projektentwicklung<br />

beschäftigt. Pichler ist seit mehreren<br />

Jahren in der nationalen und internationalen<br />

<strong>Immobilien</strong>branche, speziell im Bereich Projektentwicklung<br />

tätig. Zuvor war er bei der HYPO<br />

NOE Real Consult GmbH.<br />

Peter noack, 42, ist nun der alleinige Geschäftsführer<br />

der Hochtief Development Austria: Sven<br />

Göller, seit Mai 2007 Geschäftsführer der Hochtief<br />

Development Hungary Kft. und seit Juni<br />

2009 ebenfalls Geschäftsführer in Wien, kehrt<br />

nach mehrjähriger Auslandstätigkeit zurück<br />

nach Deutschland.<br />

Seit kurzer Zeit wird das Capital Markets Team<br />

von CB Richard Ellis in Wien durch christiane<br />

Passegger, 25, verstärkt, die als Junior Consultant<br />

zum <strong>Immobilien</strong>dienstleister stieß. Die junge<br />

Niederösterreicherin wird das Team vor allem bei<br />

der Beratung institutioneller und privater Käufer<br />

und Verkäufer bei <strong>Immobilien</strong>investments unterstützen.<br />

Zuvor war Passegger bei der Europolis.<br />

christian schlosser, 41, ist seit Jänner 2011 bei<br />

der DURST-BAU Bau GmbH beschäftigt. Er wurde<br />

mit der Entwicklung und Umsetzung der Liegenschaftsakquisition<br />

im Rahmen des bereits in<br />

Deutschland und Luxemburg realisierten Wohnbaubrands<br />

„formart“ betraut. Schlosser ist seit<br />

15 Jahren in der <strong>Immobilien</strong>branche tätig und<br />

auf die Akquisition von Bauträgerliegenschaften<br />

in Wien spezialisiert.<br />

I h r h I g h s<br />

p e e d I m m o<br />

b I l I e n I n f<br />

ormatIons<br />

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epmedia – die besten ideen<br />

für die immobilienwirtschaft.<br />

Dazu zählen:<br />

/// DER TagEsakTuEllE IMMOflash.aT<br />

/// DIE JObböRsE IMMOJObs.aT<br />

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1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 19<br />

v


ÜBeRBLicK<br />

SerVice<br />

immobilien & Steuern immobilienrecht<br />

Autor<br />

Franz Haimerl<br />

ist seit 1999 Partner bei LeitnerLeitner und Gründer des Wiener Büros. Er ist spezialisiert auf<br />

Real-Estate-Transaktionen für nationale und internationale Investoren (Tax Due Diligence, Steuerberatung<br />

und -gestaltung bei Transaktionen, Finanzierung und Post-Mergers). Des Weiteren berät<br />

er Bauunternehmen einschließlich gemeinnütziger Wohnbauträger.<br />

neue regelung für WerbungSkoSten<br />

Wie bereits von Andreas Damböck im letzten Heft angekündigt,<br />

hat der Gesetzgeber – als Reaktion auf die Verfassungswidrigkeit<br />

des Verlustvortragsverbotes im Bereich Vermietung und Verpachtung<br />

– inzwischen eine Gesetzesreparatur vorgenommen.<br />

Nicht regelmäßig jährlich anfallende Instandhaltungsarbeiten<br />

(wie bisher), Absetzung für außergewöhnliche<br />

technische oder wirtschaftliche Abnutzung und damit<br />

zusammenhängende Aufwendungen (neu) und außergewöhnliche<br />

Aufwendungen, die nicht bereits aufgrund<br />

anderer Bestimmungen verteilungsfähig sind (neu) können<br />

über Antrag auf zehn Jahre verteilt werden. Hintergrund<br />

war, dass z. B. Abrisskosten im Abrissjahr zu einem<br />

hohen steuerlichen Verlust führten, dieser Verlust aber<br />

mangels bisheriger Verteilungsfähigkeit oder Vortragsfähigkeit<br />

nicht mit späteren positiven Vermietungseinkünften<br />

verrechnet werden konnte. Nach der neuen<br />

Gesetzesbestimmung können derartige Aufwendungen<br />

über zehn Jahre „geglättet“ werden. Die Verteilungsmöglichkeit<br />

besteht bereits für das Veranlagungsjahr 2010.<br />

Mit der neuen Verteilungsmöglichkeit ist der Fiskus (vorläufig)<br />

einer Erweiterung der Verlustvortragsmöglichkeit<br />

auf außerbetriebliche Einkünfte entgangen. Denn auch<br />

im Bereich der Kapitaleinkünfte steht die Versagung des<br />

Verlustvortrages in der Kritik. Weitere höchstgerichtliche<br />

Verfahren sind nicht auszuschließen.<br />

neue umSatzSteuerliche beStimmungen<br />

Ab 1.1.2011 zählen auch Reinigungsleistungen zu den<br />

Bauleistungen. Daraus ergeben sich wesentliche umsatzsteuerliche<br />

Konsequenzen.<br />

Beauftragt ein Bauunternehmen einen Subunternehmer<br />

mit einer Bauleistung, geht die Umsatzsteuerschuld auf<br />

den Leistungsempfänger (auftraggebender Bauunternehmer)<br />

über. Oder untechnisch gesprochen: Der Subunternehmer<br />

legt eine Rechnung ohne Umsatzsteuer an den<br />

Bauunternehmer (sog. „Reverse Charge System“). Der<br />

Bauunternehmer errechnet aus der Nettorechnung die<br />

Umsatzsteuer, hat aber in gleicher Höhe den Vorsteuerabzug.<br />

Damit kommt es zu keiner Liquiditätsbelastung.<br />

Hintergrund der Bestimmung ist im Wesentlichen die<br />

Betrugsbekämpfung. Die Definition, welche Leistungen<br />

als Bauleistung qualifiziert werden, wurde nun gesetzlich<br />

um Reinigungsleistungen erweitert, weshalb auch das Reverse<br />

Charge System einen breiteren Anwendungsbereich<br />

hat. Eine formal korrekte Reverse-Charge-Rechnung ist von<br />

großer Wichtigkeit. Weist der Leistungsempfänger nicht<br />

darauf hin, dass er seinerseits zur Erbringung einer Bauleistung<br />

beauftragt wurde, schuldet der Subunternehmer<br />

einen in Rechnung gestellten Umsatzsteuerbetrag, während<br />

der Leistungsempfänger den in der Rechnung ausgewiesenen<br />

Steuerbetrag nicht als Vorsteuer abziehen kann.<br />

Beispiel: Ein Baumeister beauftragt einen Subunternehmer<br />

mit der Reinigung eines Gebäudes oder mit der Reinigung<br />

von Kanälen (z. B. Kanalräumung) oder mit der<br />

Reinigung von Parkplätzen (z. B. Schneeräumung). Die<br />

Umsatzsteuerschuld geht auf den Baumeister über. Der<br />

Subunternehmer legt eine Rechnung ohne Umsatzsteuer.<br />

Von der Bestimmung nicht umfasst sind Reinigungsleistungen<br />

an einen Unternehmer, der weder üblicherweise<br />

selbst Bauleistungen erbringt, noch seinerseits als Hauptleistung<br />

mit der Erbringung dieser Bauleistung beauftragt<br />

ist (z. B. im Regelfall Hausverwaltungen).<br />

Steuerticker<br />

Haftung für Lohnsteuer bei Bauleistungen: Wird die<br />

Erbringung von Bauleistungen von einem Unternehmer<br />

an ein anderes Unternehmen weitergegeben<br />

(Subunternehmer), so haftet der Auftraggeber grundsätzlich<br />

für die Lohnsteuer, die der Subunternehmer abzuführen<br />

hat, bis zum Höchstausmaß von fünf Prozent des<br />

geleisteten Werklohnes. Die Regelung tritt mit 1.7.2011<br />

in Kraft. Daneben besteht weiterhin eine ähnliche Haftungsbestimmung<br />

im Bereich der Sozialversicherung.<br />

20 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 21<br />

Die Autoren<br />

Gregor Famira & Johannes Hysek<br />

Rechtsanwälte der internationalen Anwaltssozietät CMS Reich-Rohrwig Hainz aus<br />

Österreich und CEE informieren Sie über rechtliche Neuerungen vor Ort. Gregor Famira<br />

(Bild li.) koordiniert alle Real-Estate-Agenden der Sozietät für CEE, Johannes Hysek<br />

(Bild re.) ist Experte für <strong>Immobilien</strong>recht in Österreich.<br />

kroatien: inVeStitionen in gefahr<br />

Verwirrung um die Frist zur Beantragung einer Konzession<br />

für bestimmte touristisch genutzte Grundstücke<br />

AUTOR: GREGOR FAMIRA, CEE<br />

Mitte 2010 trat in Kroatien ein Gesetz in Kraft, auf dessen<br />

Grundlage bestimmte Grundstücke, die von Tourismusbetreibern<br />

seit Langem genützt werden (und von denen<br />

manche annahmen, sie schon erworben zu haben!), auf<br />

die heute bestehenden Gebietskörperschaften umgeschrieben<br />

werden sollen. Die heutigen Nutzer sollten<br />

aber bei der Erteilung von Konzessionen für diese Grundstücke<br />

ein Vorrecht haben, wenn sie nur binnen sechs<br />

Monaten darum ansuchten. Eine Verordnung betreffend<br />

der Konzessionsgebühr sollte drei Monate später folgen.<br />

Bis Redaktionsschluss war die Verordnung immer noch<br />

nicht veröffentlicht; laut eines Entwurfs musste man von<br />

bis zu 50 Jahren Konzessionsdauer und einer teilweise<br />

umsatzabhängigen Konzession ausgehen. Die Frist zum<br />

Ansuchen um die Konzession wurde durch die Verspätung<br />

der Verordnung jedoch nicht unterbrochen und lief<br />

am 1. Februar 2011 aus.<br />

Auf unseren Rat hin haben einige Betroffene noch rechtzeitig<br />

um Konzession angesucht. Viele andere haben jedoch<br />

zugewartet, weil man ja nicht wusste, zu welchem<br />

Preis die Konzessionen vergeben würden. Wenn die Frist<br />

versäumt wurde, fällt das betreffende Grundstück unters<br />

allgemeine Konzessionsgesetz. Damit wird eine öffentliche<br />

Ausschreibung der Konzession erforderlich, bei<br />

welcher der jetzige Nutzer kein Vorrecht mehr genießt.<br />

Die Nachbarn guter Grundstücke werden sich freuen und<br />

fleißig mitbieten. Und die jetzigen Nutzer werden sich<br />

geprellt fühlen, weil entgegen früherer Ankündigungen<br />

die Preisverordnung nicht rechtzeitig erlassen wurde. Die<br />

Frist hätte rechtzeitig vor Ablauf für alle Verfahren verlängert<br />

werden sollen. Tut man dies jetzt (in Einzelfällen),<br />

werden berechtigte Erwartungen in jedem Fall enttäuscht:<br />

gewährt man eine Verlängerung, sind die Nachbarn um<br />

ihr Recht mitzubieten gebracht; verlängert man nicht,<br />

müssen sich die jetzigen Nutzer, unter ihnen viele ausländische<br />

Investoren, noch einmal dem Rennen um die<br />

Filetstücke aussetzen – und das obwohl sie schon einmal<br />

für die Gebäude auf der Liegenschaft bezahlt haben.<br />

teilauSnahme Von anWendung deS mrg<br />

Der OGH befasste sich mit der Frage, ob für zum Teil freifinanzierte<br />

Neubauten der Ausnahmetatbestand des § 1 Abs 4 Z 1<br />

MRG zur Anwendung gelangt (OGH 26.5.2010, 7 Ob 54/10g).<br />

AUTOR: JOHANNES HySEk, WIEN<br />

Konkret begehrte ein Mieter einer Wohnung in einer nach<br />

dem 30.6.1953 (nämlich 1974) unter Inanspruchnahme<br />

eines Förderungsdarlehens des Landes errichteten Doppelwohnanlage<br />

die Feststellung, dass das Mietverhältnis in<br />

den Vollanwendungsbereich des MRG fällt. Die Wohnanlage<br />

besteht aus zwei auf derselben Liegenschaft stehenden<br />

Häusern mit je acht Mietwohnungen und einer gemeinsamen<br />

Zwischenmauer, jedoch mit getrennten Eingängen<br />

und verschiedenen Hausnummern. Die Fördermittel wurden<br />

allerdings lediglich für die Errichtung eines Hauses gewährt<br />

und nicht auch hinsichtlich jenes, in dem sich das<br />

Mietobjekt des Klägers befindet. § 1 Abs 4 Z 1 MRG kommt<br />

dann zur Anwendung, wenn das Gebäude, in dem sich<br />

der Mietgegenstand befindet, aufgrund einer nach dem<br />

30.6.1953 erteilten Baubewilligung ohne Zuhilfenahme<br />

öffentlicher Mittel neu errichtet wurde. Der OGH sprach<br />

in obiger Entscheidung aus, dass das Doppelwohnhaus als<br />

einheitliches Gebäude im Sinne des § 1 Abs 4 Z 1 MRG<br />

zu werten ist und daher der Teilausnahmetatbestand nicht<br />

greift, weil es nicht darauf ankommt, ob die Förderung<br />

lediglich für ein Haus gewährt wurde. Der 5. Senat qualifizierte<br />

allerdings in einer Entscheidung (5 Ob 65/02y)<br />

Reihenhäuser mit gemeinsamer Zwischenmauer, jedoch<br />

auf eigenen Grundbuchseinlagen, als selbstständige Gebäude<br />

im Sinne des § 1 Abs 4 Z 1 MRG, weshalb hinsichtlich<br />

etwaiger Teilausnahmen auf das einzelne Reihenhaus<br />

abzustellen ist und, je nach Förderung, unterschiedliche<br />

mietrechtliche Regimes zur Anwendung kommen können.


Überblick<br />

INVESTMENT<br />

IMMo-AKTIENChECK DIE ANAlySE<br />

ATrIuM<br />

5,0<br />

4,8<br />

4,6<br />

4,4<br />

4,2<br />

4,0<br />

3,8<br />

3,6<br />

3,4<br />

3,2<br />

Atrium European Real Estate Ltd. (AT Listing) Austria ATX Fixed (Rebased)<br />

3,2<br />

Dez 09 Jan 10 Feb 10 Mrz 10 Apr 10 Mai 10 Jun 10 Jul 10 Aug 10 Sep 10 Okt 10 Nov 10 Dez 10 Jan 11<br />

CoNwErT<br />

11,5<br />

11,0<br />

10,5<br />

10,0<br />

9,5<br />

9,0<br />

8,5<br />

8,0<br />

7,5<br />

S IMMo<br />

5,8<br />

5,6<br />

5,4<br />

5,2<br />

5,0<br />

4,8<br />

4,6<br />

4,4<br />

4,2<br />

4,0<br />

conwert <strong>Immobilien</strong> Invest AG Austria ATX Fixed (Rebased)<br />

7,5<br />

Dez 09 Jan 10 Feb 10 Mrz 10 Apr 10 Mai 10 Jun 10 Jul 10 Aug 10 Sep 10 Okt 10 Nov 10 Dez 10 Jan 11<br />

Sparkassen <strong>Immobilien</strong> AG (AT Listing) Austria ATX Fixed (Rebased)<br />

Dez 09 Jan 10 Feb 10 Mrz 10 Apr 10 Mai 10 Jun 10 Jul 10 Aug 10 Sep 10 Okt 10 Nov 10 Dez 10 Jan 11<br />

Legende Charts: Kurse vom 14. Jänner 2011. Kurs (rel): relativ zu RLOEST (Datastream). Quelle: Factset. Legende Kasten: Quelle: Erste Group Schätzungen, Factset<br />

5,0<br />

4,8<br />

4,6<br />

4,4<br />

4,2<br />

4,0<br />

3,8<br />

3,6<br />

3,4<br />

11,5<br />

11,0<br />

10,5<br />

10,0<br />

9,5<br />

9,0<br />

8,5<br />

8,0<br />

5,8<br />

5,6<br />

5,4<br />

5,2<br />

5,0<br />

4,8<br />

4,6<br />

4,4<br />

4,2<br />

4,0<br />

CA IMMo<br />

13,0<br />

12,0<br />

11,0<br />

10,0<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

3,4<br />

3,2<br />

3,0<br />

2,8<br />

2,6<br />

2,4<br />

2,2<br />

2,0<br />

CA <strong>Immobilien</strong> Anlagen AG Austria ATX Fixed (Rebased)<br />

6,0<br />

Dez 09 Jan 10 Feb 10 Mrz 10 Apr 10 Mai 10 Jun 10 Jul 10 Aug 10 Sep 10 Okt 10 Nov 10 Dez 10 Jan 11<br />

IMMofINANz<br />

Immofinanz AG (AT Listing) Austria ATX Fixed (Rebased)<br />

Dez 09 Jan 10 Feb 10 Mrz 10 Apr 10 Mai 10 Jun 10 Jul 10 Aug 10 Sep 10 Okt 10 Nov 10 Dez 10 Jan 11<br />

wArIMpEx<br />

2,8<br />

2,6<br />

2,4<br />

2,2<br />

2,0<br />

1,8<br />

1,6<br />

Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG Austria ATX Fixed (Rebased)<br />

Dez 09 Jan 10 Feb 10 Mrz 10 Apr 10 Mai 10 Jun 10 Jul 10 Aug 10 Sep 10 Okt 10 Nov 10 Dez 10 Jan 11<br />

KGV K/Bw DIV.-rENDITE K/CASh flow<br />

2010e 2011e 2012e 2010e 2011e 2012e 2010e 2011e 2012e 2010e 2011e 2012e<br />

Atrium 18,2 18,2 17,6 0,77 0,74 0,71 2,7% 3,0% 3,4% 22,1 17,6 16,3<br />

CA IMMo 39,5 13,9 8,6 0,65 0,63 0,59 0,0% 1,5% 2,4% 58,3 20,7 16,1<br />

conwert 14,8 17,1 17,3 0,70 0,68 0,67 2,6% 3,1% 3,1% 23,1 18,4 18,7<br />

Immofinanz 12,6 12,1 11,2 0,66 0,67 0,65 2,9% 3,1% 3,0% 13,5 11,4 11,4<br />

S Immo nm 21,4 7,6 0,76 0,72 0,66 0,0% 1,9% 2,9% 18,1 18,1 10,9<br />

warimpex 27,8 41,7 15,6 1,47 1,39 1,32 0,0% 0,0% 0,8% 12,7 4,5 3,7<br />

Median 18,2 17,7 13,4 0,73 0,70 0,66 1,3% 2,5% 3,0% 20,1 17,8 13,8<br />

13,0<br />

12,0<br />

11,0<br />

10,0<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

3,4<br />

3,2<br />

3,0<br />

2,8<br />

2,6<br />

2,4<br />

2,2<br />

2,0<br />

2,8<br />

2,6<br />

2,4<br />

2,2<br />

2,0<br />

1,8<br />

1,6<br />

Guter Start Der ImmoaktIen<br />

InS neue Jahr 2011<br />

aUTOr: GERnOT Jany, CFa / ImmObILIEnaKTIEnanaLyST DER ERSTE GROup<br />

Die in Österreich gelisteten <strong>Immobilien</strong>gesellschaften<br />

sind allesamt gut ins neue Jahr gestartet.<br />

Am stärksten entwickelten sich die Aktien von<br />

Warimpex, conwert und Immofinanz, aber auch<br />

alle anderen am Wiener Markt gelisteten <strong>Immobilien</strong>aktien<br />

konnten den Berechnungszeitraum mit einem<br />

positiven Vorzeichen beenden.<br />

Immofinanz präsentierte kurz vor den Weihnachtsfeiertagen<br />

die Zahlen zum ersten Halbjahr 2010/11. Während die Umsatzerlöse<br />

um 3,3 Prozent von 352,5 Millionen Euro auf 364,3<br />

Millionen Euro stiegen, verringerte sich das EBITDA gegenüber<br />

dem Vergleichszeitraum von 216,9 Millionen Euro auf 181,4<br />

Millionen Euro. Aufgrund des positiven Bewertungsergebnisses<br />

in Höhe von 86,3 Millionen Euro (Vorjahr: 7,7 Millionen Euro)<br />

konnte das EBIT von 224,6 Millionen Euro um 19,2 Prozent auf<br />

267,7 Millionen Euro gesteigert werden.<br />

Im Wesentlichen durch den Wegfall der Erträge aus dem Rückkauf<br />

von Wandelanleihen verringerte sich das Finanzergebnis<br />

von –17,2 Millionen auf –149,3 Millionen Euro, wodurch letztlich<br />

das Konzern ergebnis von 163,5 auf 108,3 Millionen Euro<br />

nachgab. Der verwässerte NAV je Aktie stieg gegenüber dem 31.<br />

Juli 2010 von 4,82 auf 4,95 Euro. Insgesamt fielen die Halbjahreszahlen<br />

solide aus. Aktuell stützt das Aktienrückkaufprogramm<br />

den Aktienkurs. Daran sollte sich auch in den nächsten Wochen<br />

nicht viel ändern. Unser Kursziel von 3,6 Euro ist nach wie vor<br />

realistisch, weshalb wir Immofinanz als eine unserer Kaufempfehlungen<br />

klar bestätigt haben. Die Aktie ist derzeit auch unser<br />

Top-Pick im österreichischen <strong>Immobilien</strong>aktiensektor.<br />

Bei der conwert wurde Volker Riebel vom Verwaltungsrat zum<br />

neuen CEO bestellt. Per 1. Jänner 2011 übernahm der 55-Jährige<br />

das Amt von Johann Kowar. Mit seinem Eintritt legt Riebel sowohl<br />

sein bisheriges conwert-Verwaltungsratsmandat als auch<br />

sein Amt als Vorstandsvorsitzender der GEWOBA Aktiengesellschaft<br />

Wohnen und Bauen, Bremen, nieder. In einer Tele-<br />

fonkonferenz mit Journalisten legte der designierte CEO seine<br />

Strategieeckpunkte fest. Es sollten keine grundlegenden Änderungen<br />

erfolgen, aber die Effizienz und die Geschäftsabläufe sollen<br />

verbessert werden. Die Profitabilität war schon bisher einer<br />

unserer Kritikpunkte, womit der neue CEO genau diesen Punkt<br />

ins Zentrum seiner Strategie gestellt hat.<br />

Weiters möchte der neue CEO den Aktienkurs in Richtung NAV<br />

bringen. Der Aufsichtsratschef Johannes Meran fügte noch<br />

hinzu, dass Petrus Advisers seinen aktuell 18-Prozent-Anteil an<br />

conwert weiter aufstocken möchte. All dies zusammen mit den<br />

laufenden Aktienrückkäufen der Gesellschaft selbst führt zu<br />

einem positiven Gesamtbild aus Sicht des conwert-Aktionärs.<br />

Anfang Dezember kündigte die Bank Austria ein freiwilliges Übernahmeangebot<br />

für weitere 20 Prozent (derzeit zehn Prozent) an<br />

der CA Immo an. Der Angebotspreis liegt bei 12,35 Euro pro Aktie,<br />

was einer Prämie von rd. 18,6 Prozent gegenüber dem Schlusskurs<br />

vor Veröffentlichung entspricht, jedoch trotzdem deutlich<br />

unter dem aktuellen Buchwert pro Aktie von 17,96 Euro liegt.<br />

Aus diesem Grund erachten wir das Angebot zwar als gute Möglichkeit,<br />

kurzfristig Gewinne mitzunehmen, langfristig hat das<br />

Unternehmen unserer Meinung nach deutlich mehr Potenzial.<br />

Weitere Details zum Angebot werden bis Ende Jänner erwartet.<br />

S Immo startete nach langen Überlegungen nun mit der Ankündigung<br />

eines Rückkaufprogramms für seine ausstehenden<br />

Genussscheine. Vorerst ist das Programm allerdings auf fünf Prozent<br />

der ausstehenden Genussscheine (i. e. rund 161.000 Stück)<br />

beschränkt und soll bis 8. April 2011 durchgeführt werden.<br />

Insgesamt werden die österreichischen <strong>Immobilien</strong>werte<br />

weiterhin mit einem Abschlag auf den Buchwert von zirka<br />

30 Prozent gehandelt. In einem Umfeld der stabilisierenden<br />

Wirtschaft mit weiterhin niedrigen Zinsniveaus sollten<br />

<strong>Immobilien</strong>aktien im Laufe des Jahres 2011 noch weiteres<br />

Aufwärtspotenzial aufweisen.<br />

22 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 23


Überblick<br />

INVESTMENT<br />

ZInShäuSer<br />

In PraG<br />

dass Zinshäuser in den letzten Jahren besonders nachgefragt<br />

wurden, wissen wir. auch, dass das angebot knapp<br />

ist. Manche bieten berlin als alternative an, Markus arnold hat<br />

einen weiteren Pfeil im köcher: Prag. aUTOr: HEImO ROLLETT<br />

Um die 1,2 Milliarden Euro wurden 2010 in Österreich in<br />

Zinshäuser investiert. Wie viel genau, weiß keiner. Es gibt<br />

nur Schätzungen. Fest steht, dass die anhaltende Verunsicherung<br />

und hinzukommend die Eurokrise die Nachfrage<br />

auch 2011 hoch halten.<br />

Mit Anfang des Jahres hat Arnold eine Niederlassung<br />

seines Unternehmens (Arnold <strong>Immobilien</strong>) in Prag eröffnet.<br />

„Um die große Nachfrage an Zinshausobjekten befriedigen<br />

zu können, bieten wir unseren Kunden ab sofort<br />

auch attraktive Investments in einer Entfernung von rund<br />

drei Autostunden von Wien an“, meint er und hat dabei<br />

schon einen Vorteil gegenüber Wien kommuniziert. Die<br />

Marktgröße von Prag sei schwer abschätzbar, die Zinshäuser<br />

selbst sind jedoch den Wienern sehr ähnlich – sind sie<br />

doch oftmals sogar von den gleichen Architekten erbaut.<br />

Von 2004 bis 2006 herrschte ein Boom in Tschechien, wegen<br />

der Wirtschaftskrise sei die Nachfrage aber gesunken<br />

und die Preise fallen.<br />

Ein weiterer Unterschied zu Österreich sind die auftretenden<br />

Protagonisten: „Es gibt hier kein Maklergesetz, also<br />

viele unprofessionelle Anbieter. Das ist unsere Chance zu<br />

punkten“, meint Arnold im Interview mit dem <strong>Immobilien</strong><br />

<strong>Magazin</strong>. Es gäbe in Prag keine Investoren-Konzentration<br />

foNDS-ChECK<br />

offENE IMMoBIlIENfoNDS<br />

24 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11<br />

fondsvolumen<br />

(Mio. €)<br />

à la conwert, die Eigentümer sind viel internationaler und<br />

haben keine so großen Portfolios. „Es gibt z. B. auch viele<br />

Italiener. Die vermeiden Österreich wegen der Intransparenz“,<br />

so Arnold. Gut für die Italiener, denn in Prag seien<br />

noch Fünf-Prozenter möglich. Im 1. Bezirk in Wien liegen<br />

die Renditen zwischen 1,5 und 2,5 Prozent, in der inneren<br />

Stadt in Prag bei 2,0 bis 2,5. Im Zentrum Prags ist also<br />

auch ein Liebhabermarkt zu finden. Tendenziell sind die<br />

Häuser ein wenig kleiner als in Wien. Die meisten Objekte<br />

am Markt sind aber Projektentwicklungen, die von Firmen<br />

gekauft werden und nicht von Privaten.<br />

In Österreich kauft derzeit kein Institutioneller Zins häuser,<br />

weil er die Rendite nicht darstellen kann. Die Privaten<br />

dürften aber auch in diesem Jahr zuschlagen. Trotz der<br />

Rohstoffknappheit rechnet Arnold wieder mit einem Anstieg<br />

des Transaktionsvolumens. Waren es 2010 rund<br />

70 Millionen an Verkaufsvolumen, das er mit seiner Ende<br />

2009 gegründeten Firma umsetzen konnte, sollen es in<br />

diesem Jahr 100 Millionen sein.<br />

real Invest Austria 1.502,48 2003 3,00 0,90 1,01 2,84 3,38 3,89 www.realinvest.at<br />

real Invest Europe 37,00 2007 3,50 1,50 2,24 –13,09 –9,85 www.realinvest.at<br />

Erste <strong>Immobilien</strong>fonds 170,33 2008 3,50 1,40 1,14 3,61 www.ersteimmobilien.at<br />

Immofonds 1 221,25 2004 3,25 1,00 1,44 4,66 1,65 2,65 www.immokag.at<br />

raiffeisen-<strong>Immobilien</strong>fonds 337,83 2004 3,50 1,15 1,21 3,19 –1,27 0,94 www.raiffeisen.at<br />

Semperreal Estate 102,33 2004 3,00 1,80 1,09 4,72 2,50 3,87 www.semperconstantia.at<br />

Legende: TER: Die Total Expense Ratio gibt die zusätzlich zu dem ausgabeaufschlag anfallenden Verwaltungskosten des Fonds an.<br />

fondsbeginn<br />

Ausgabeaufschlag<br />

Verwaltungsgebühr<br />

TEr<br />

MArKuS ArNolD ist 35 Jahre alt und war vor<br />

seiner Selbstständigkeit vier Jahre bei Resag<br />

Makler tätig. Derzeit hat sein eigenes Büro<br />

acht Mitarbeiter, ab Anfang März kommt<br />

die Niederlassung in Prag mit weiteren vier<br />

Leuten dazu.<br />

1 Jahr<br />

3 Jahre<br />

5 Jahre<br />

„ BETREUUNG IST GUT.<br />

RUNDUM-BETREUUNG IST BESSER.“<br />

Meksud Paravlic – seit 11 Jahren Hausbetreuuer bei Attensam<br />

Hausbetreuung ist Vertrauenssache – und eine Angelegenheit für echte Experten. Denn nur wirkliche<br />

Profis mit Erfahrung garantieren die Werterhaltung Ihres Objekts. Darum sprechen wir auch nicht von<br />

Reinigung – sondern von Hausbetreuung.<br />

Sie können sich drauf verlassen: Bei Attensam arbeiten nur top-geschulte Mitarbeiter.<br />

Denn gut ist nicht gut genug – wir machen’s besser.<br />

Hausbetreuung Attensam<br />

Tel 05/7999 10 0 | office@attensam.at | www.attensam.at<br />

12 mal in ganz Österreich


EINLEITUNG THEMA<br />

Max Mustermann wurde am 1.1.2011 geboren<br />

und ist der erste Prototyp in der Geschichte<br />

der <strong>Immobilien</strong>wirtschaft. Bevor Max<br />

schreiend das Licht der Welt erblickte, sprachen<br />

alle vom Lebenszyklus eines Hauses.<br />

Maxi – wie er schon bald von seinen Kollegen im Kindergarten<br />

genannt wurde – hat ziemliches Glück. Er ist eine Zielgruppe!<br />

Die <strong>Immobilien</strong> orientieren sich am Lebenszyklus von Max.<br />

Er wächst auf in Leonding, nahe Linz, und besucht dort die<br />

Volksschule. Die meisten in der <strong>Immobilien</strong>branche entwickeln<br />

<strong>Immobilien</strong>, Max entwickelt sich – zum Sportler und<br />

zum kreativen Geist, der gerne lernt – so wie es die Gesellschaft<br />

eigentlich gern hätte, dafür aber das falsche Bildungssystem<br />

und die falschen Schulgebäude zur Verfügung stellt.<br />

Die Volksschule in Leonding bei Linz ist gebaute Pädagogik<br />

(Seite 32), ist sozial-intelligent und intellektuell fundiert. Hier<br />

darf und soll das Gebäude ruhig den Nutzer beeinflussen – in<br />

vielen anderen Fällen würde man das leider nicht wünschen.<br />

Deswegen auch, weil am Nutzer vorbeiproduziert wird. Erst<br />

wird mal gebaut, dann geschaut – auf welche Zielgruppe man<br />

das Ding hinbiegen könnte.<br />

Rasant entwickelt sich Max zu einem stolzen Jungen, wissbegierig<br />

und schlau. Er studiert, seine E-Mails unterschreibt<br />

er nicht mehr mit Maxi, sondern mit der vollen Länge seines<br />

schönen Vornamens. Dann klickt er auf eine der Websites, die<br />

<strong>Immobilien</strong> privat zu privat vermitteln, weil Makler will er<br />

26 <strong>Immobilien</strong> <strong>Magazin</strong> 1-2 |11<br />

Lebenszyklus Max<br />

AUTOR: HEIMO ROLLETT<br />

eigentlich keinen bezahlen. Allzu viel taugen die Seiten aber<br />

nicht, wie er recht bald bemerkt (Seite 28).<br />

Nach Abschluss seiner FH für Tourismus bewirbt sich Mag.<br />

(FH) Max Mustermann bei diversen Unternehmen. Vom Tourismusberater<br />

Kohl & Partner in Villach bekommt er eine Absage<br />

geschickt – gemeinsam mit einer Tafel Schokolade (Seite 42).<br />

Gut gelaunt spaziert er durch sein Musterleben. Das Hotel,<br />

in dem er sich recht rasch zum Vizedirektor hinaufgearbeitet<br />

hat, ist nicht groß, nur ein Familienbetrieb. Aber der Chef ist<br />

innovativ und erkennt die Zeichen der Zeit. Weil er ohnehin<br />

das in die Jahre gekommene Haus wieder aufpeppen muss,<br />

ernennt er Max zum Direktor und weil Max ja eine Musterzielgruppe<br />

ist, kommt er in Kontakt mit der Accor Gruppe. Diese<br />

sucht genau jene Hoteliers, die konvertieren wollen – nicht<br />

im religiösen Sinne, sondern jene, die ins Franchisesystem der<br />

frischen Marke all seasons einsteigen wollen (Seite 48). Das<br />

leuchtet Max ein – und schon ist sein Hotel in der großen<br />

Accor-Vertriebsmaschine.<br />

Es geht dahin mit Max, meine Güte! Erfolg nach Erfolg, Freunde.<br />

Hübsche Frau. Neue hübsche Frau (ja, Max ist leider auch in die<br />

Zielgruppe der Scheidungsanwälte gekommen). Das Schöne an<br />

Max ist, er bleibt immer energiegeladen, selbst im hohen Alter<br />

unternimmt er noch eine Weltreise. Max ist erstaunt. Dann<br />

weint er. Zum ersten Mal fühlt er, wie es ist, keine Zielgruppe<br />

zu sein. Denn an die immer größer werdende Gruppe der neuen<br />

Senioren hat keiner rechtzeitig gedacht (Seite 38).<br />

Projektentwicklung<br />

Unsere Kompetenz<br />

PORR Solutions<br />

ist eines der führenden Projektentwicklungs-<br />

unternehmen Österreichs – von der Projektidee<br />

bis hin zum Betrieb: Engagement, die inter-<br />

nationale Erfahrung, das Netzwerk der gesamten<br />

PORR-Gruppe und die Nachhaltigkeit aufgrund<br />

der Life Cycle-Betrachtung sind für unsere<br />

Kunden der entscheidende Wettbewerbsvorteil.<br />

PORR SOLUTIONS<br />

<strong>Immobilien</strong>- und Infrastrukturprojekte GmbH<br />

www.porr-solutions.com


Hintergrund Zielgruppen<br />

foto: iStock<br />

WEr Sucht DEnn<br />

Da EIgEntlIch?<br />

Der Endkunde kommt im <strong>Immobilien</strong>geschäft oft wirklich erst am Schluss<br />

dran. Er muss fressen, was ihm vorgesetzt wird. Bauträger, aber auch<br />

Makler und Finanzierer kennen ihre Klientel kaum. Wir haben nachgefragt,<br />

wer denn eigentlich was sucht – und wie? AutOren: Heimo rollett und erika Hofbauer<br />

Zielgruppen zerbröckeln. Immer diffuser wird das<br />

Kauf- und Lifstyleverhalten. Gucci-Anzug, darunter<br />

ein h&m-Hemd, im Kühlschrank reiht sich<br />

ein Veuve Clicquot unmittelbar an einen „Hofer-<br />

Wein“. Aber es gibt ihn noch, zumindest in der<br />

Statistik der <strong>Immobilien</strong>welt: den Prototypen.<br />

Das Profil des „klassischen“ <strong>Immobilien</strong>suchenden ist jung,<br />

weiblich und gut ausgebildet. Deutlich mehr Frauen (60 Prozent)<br />

als Männer suchen eine Immobilie und deutlich mehr<br />

Junge (35 Prozent in der Altersgruppe 15 bis 29 Jahre) als Ältere<br />

(18 Prozent sind 50 Jahre plus), das sind die Ergebnisse einer<br />

Studie des market Institut in Auftrag der Raiffeisen Bausparkasse.<br />

Was Wird gesucht – Wohnung oder haus?<br />

Die meisten Befragten suchen eine Mietwohnung (33 Prozent),<br />

wobei hier der Schwerpunkt eindeutig bei der Altersgruppe der<br />

15- bis 29-Jährigen liegt. An zweiter Stelle rangieren Einfamilienhäuser/Doppelhäuser<br />

(21 Prozent), die am stärksten von<br />

Personen mittleren Alters (30 bis 49 Jahre) nachgefragt werden.<br />

„Für Jungfamilien ist der Garten das zentrale Motiv, sich für ein<br />

eigenes Haus zu entscheiden“, weiß Erich Rainbacher, Generaldirektor<br />

der Raiffeisen Bausparkasse. Die Eigentumswohnung<br />

fragen 19 Prozent nach, hier vor allem Personen im Alterssegment<br />

50 plus, für Grundstücke interessieren sich elf Prozent.<br />

Auf den hinteren Plätzen landen die Genossenschaftswohnung<br />

(acht Prozent) sowie das Reihenhaus und die Mietwohnung mit<br />

Kaufoption, die von jeweils nur drei Prozent der Befragten gesucht<br />

werden.<br />

geisterzahlen<br />

theMa<br />

Massgefertigt<br />

Interessant sind die Ergebnisse der Studie auch, weil in der<br />

<strong>Immobilien</strong>wirtschaft relativ wenig wirklich valides Zahlenmaterial<br />

vorhanden ist. So geistert etwa seit Jahren der Satz<br />

„Nur ein Drittel der Wohnungstransaktionen geht über Makler“<br />

herum. Kaum einer kann aber verlässlich die Quelle dieser<br />

Information benennen. Und wenn doch muss er zugeben, dass<br />

die Zahl mittlerweile uralt ist und daher kaum mehr Aussagekraft<br />

hat. Nun ist allerdings durch die repräsentativ angelegte<br />

Raiffeisen-Studie belegt, dass zwei Drittel Bekannte, Freunde<br />

und Familienangehörige zumindest als wichtigste Informationsquellen<br />

ansehen. Auf Platz zwei rangieren die <strong>Immobilien</strong>plattformen<br />

im Internet mit 59 Prozent, wobei diese vor allem<br />

von den Jungen präferiert werden. Die Suche in Tageszeitungen<br />

und <strong>Magazin</strong>en – vor allem nach Eigentumswohnungen –<br />

liegt auf Platz drei (49 Prozent), gefolgt von der professionellen<br />

Suche über den Makler (29 Prozent).<br />

Dass der Makler an sich nicht über das beste Image verfügt –<br />

nun das ist beileibe keine Neuigkeit. Stellt sich die Frage, warum<br />

es eigentlich keine Internetplattform geschafft hat, das Privatzu-privat-Geschäft<br />

wirklich abzudecken? Krista Flöckner, Marketingchefin<br />

der Internetplattform privatimmobilien.at, bringt<br />

seit etwa vier Jahren <strong>Immobilien</strong>abgeber und -interessenten<br />

„provisionsfrei“ zusammen. Rund 8.000 <strong>Immobilien</strong> – gewerbliche<br />

und private – sind ständig gelistet: „Wir zahlen enorm viel<br />

an Google, um mit allen Begriffen gefunden zu werden.“ Angeboten<br />

werden die Objekte hauptsächlich von Bauträgern, aber<br />

auch Makler stellen – provisionsfrei für Interessenten – ihre<br />

1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 29


Hintergrund Zielgruppen<br />

Wohnungen und Häuser auf die <strong>Immobilien</strong>plattform. Kassiert<br />

wird dann lediglich von den Abgebern jene Provision, die auch<br />

im „realen Leben“ zu zahlen wäre. Ganz kostenfrei läuft die <strong>Immobilien</strong>suche<br />

für die Interessenten jedoch nicht: Damit Käufer<br />

oder Mieter zu detaillierteren Daten als Größe, Ort und Preis der<br />

Immobilie gelangen, müssen sie sich auf der Plattform registrieren<br />

und sich für ein sogenanntes „Kontaktabo“ entscheiden. Je<br />

nach Objektart (Mietwohnung oder Eigentumswohnung bzw.<br />

Gewerbeobjekt) können beliebig oft Abgeberdaten bzw. Objekte<br />

bis zu 30 Tage lang abgerufen werden. Die Abos kosten zwischen<br />

55,90 und 79,90 Euro.<br />

gratis suchen und inserieren<br />

Als reine <strong>Immobilien</strong>datenbank startete 2001 privatimmo.at,<br />

die „provisionsfreie <strong>Immobilien</strong> von privat für privat“ anbietet.<br />

Seit 2007 gehört die Plattform zu <strong>Immobilien</strong>.NET, der<br />

Geschäftsgegenstand ist jedoch gleich geblieben: Private oder<br />

gewerbliche Objekte werden provisionsfrei zum Kauf oder<br />

zur Miete angeboten. (Private) Suchende können sich direkt<br />

mit (privaten) Anbietern telefonisch oder per E-Mail in Verbindung<br />

setzen. Inserieren oder suchen ist gratis, lediglich für<br />

Top-Platzierungen muss eine Gebühr entrichtet werden. Und<br />

natürlich gibt es Werbemöglichkeiten für Unternehmen, „die<br />

jenen etwas zu bieten haben, die bei uns auf der Suche sind“,<br />

wie es einladend auf der Internetseite heißt. Denn ohne Werbe-<br />

finanzierung kommt man offensichtlich nicht aus.<br />

gesucht werden immobilien übers internet und am liebsten ohne Makler.<br />

Privat-zu-privat-Plattformen haben sich dennoch nicht durchsetzen können.<br />

foto: iStock<br />

Das weiß man auch bei privatimmobilien.at: Trotz des nach-<br />

haltigen Interesses an dieser Transaktionsschiene könne man<br />

als Plattform-Betreiber, so privatimmobilien-Marketingleiterin<br />

Flöckner, „nur knapp kostendeckend arbeiten“. Es gebe aber<br />

wohlmeinende Sponsoren, die diese Plattform weiterhin am<br />

Markt sehen wollen. Als zusätzliche Werbemaßnahme – bisher<br />

setzte man hauptsächlich auf Google – wolle man sich künftig<br />

verstärkt dem Außenwerbungsbereich widmen, stellt Flöckner<br />

in Aussicht. Und auf direkten und aktiven User-Kontakt: Denn<br />

seit Kurzem setzt die Plattform auch auf Facebook als Vermarktungskanal<br />

und bietet – ohne Abo-Verpflichtung – eine<br />

automatische E-Mail-Verständigung an, wenn vorab definierte<br />

Wunschobjekte eingelangt sind.<br />

Vielleicht muss es in Zukunft auch gar keine organisierte Plattform<br />

geben. Einen Pinnwand-Eintrag mit ein paar Fotos in<br />

Facebook erstellt – und schon können das Angebot oder Gesuche<br />

alle Freunde mit einem Klick auf ihrer Pinnwand publizieren:<br />

Und schon sorgt der Schneeballeffekt dafür, dass das<br />

Wohnungsangebot in einer speziellen Zielgruppe veröffentlicht<br />

ist – wobei diese Zielgruppen vom Marketing gar nicht<br />

wirklich gut beschrieben werden können. Keine statistischen,<br />

keine demografischen, keine psychografischen Gemeinsamkeiten<br />

verbindet diese Personengruppen. Dass neue Internet-<br />

Kanäle übrigens eine ganzes Geschäftsmodell aus der Bahn<br />

werfen können, hat Craigslist schon bewiesen. Craig Newmark<br />

begann in San Francisco mit dem Versenden von Veranstaltungstipps<br />

an seine Bekannten. Bald wurden die beliebten<br />

Tipps auf eine Website gestellt, um zahlreiche private Kleinanzeigen,<br />

Jobinserate etc. erweitert und heute hat Craigslist<br />

über drei Milliarden Seitenbesuche von zehn Millionen Nutzern<br />

pro Monat – damit belegt das Unternehmen weltweit den<br />

siebten Platz aller Internetfirmen. Mit sieben Millionen neuen<br />

Anzeigen im Monat ist es das größte Unternehmen dieser Art.<br />

In Österreich ist Craigslist noch nicht aktiv. Die einzige große<br />

Seite mit gemischten Kleinanzeigen ist willhaben.at. Geschäftsführerin<br />

Sylvia Dellantonio: „Das Modell ist ebenso einfach wie<br />

effektiv: <strong>Immobilien</strong>interessenten müssen sich auf willhaben.at<br />

weder registrieren oder gar Gebühren entrichten – sie können<br />

die Plattform gänzlich gratis nutzen.“ Finanziert wird das Kleinanzeigenportal<br />

über die Inserenten sowie Online-Werbung.<br />

Die Gebühren je Kleinanzeige betragen für Private je nach <strong>Immobilien</strong>art<br />

zwischen fünf Euro und 25 Euro, bei einer „Laufzeit<br />

pro Inserat“ von 30 Tagen. Um ein Inserat aufgeben zu können,<br />

muss sich der Inserent auf willhaben.at gratis registrieren<br />

und seine gewünschte Kleinanzeige vorab bezahlen. Pro Inserat,<br />

so die willhaben-Chefin, könne eine unbegrenzte Bilderanzahl<br />

und Grundrisspläne sowie unbegrenzt viel Beschreibungstext<br />

publiziert werden. Als Zusatzservice für Inserenten bietet<br />

willhaben kostenlos Statistik- und Messinformationen an, die<br />

über die Anzahl der Inserat-Aufrufe Bescheid geben. Auch willhaben.at<br />

verdient „ausschließlich an der Kleinanzeigengebühr,<br />

nicht aber an der <strong>Immobilien</strong>transaktion“, so Dellantonio.<br />

Etwaige Provisionen würden zwischen Käufer und Verkäufer<br />

vereinbart, seien aber von privat an privat unüblich. Ähnlich<br />

funktioniert auch das Angebot von immoads.at, das als Teil<br />

des oe24.at-Netzwerkes vorwiegend gewerbliche Anbieter anspricht,<br />

die entgeltlich ihre Objekte einstellen. Geschäftsführer<br />

Martin Rimml: „Makler sind unsere Kunden und nicht unsere<br />

Mitbewerber.“ Zudem hätten aber private Anbieter die Möglichkeit,<br />

ihre Angebote über immoads.at „einer breiten Masse<br />

an Interessenten zugänglich zu machen“, so Rimml: „Wir fungieren<br />

dabei als reiner Medien-Vermarktungskanal.“<br />

Konkurrenz zu den Maklern sieht man bei willhaben.at ähnlich:<br />

„Die Makler schätzen willhaben.at als zusätzlichen Vertriebskanal.<br />

Der Großteil der aktuell 53.000 <strong>Immobilien</strong>inserate<br />

stammt von gewerblichen Anbietern. Die Makler nutzen<br />

willhaben.at als Plattform, um mit 1,4 Millionen Österreichern<br />

in Kontakt treten zu können. Sie sehen willhaben.at als Partner<br />

und nicht als Konkurrent, schließlich bleibt das Geschäftsmodell<br />

der Makler über willhaben.at unverändert“, so Dellantonio.<br />

Naturgemäß kritisch sehen Makler die „provisionsfreien“<br />

Internet-Initiativen. Anton Holzapfel, ÖVI-Geschäftsführer:<br />

„Privatimmobilienplattformen suggerieren: Hier bekomme ich<br />

etwas besonders günstig, spare mir sogar die Maklerprovision.“<br />

Doch der Verzicht auf fachliche Beratung könne sich bitter rächen,<br />

so Holzapfel, wenn z. B. Dienstbarkeiten wie Wegerechte<br />

übersehen werden, wenn Mietverträge und deren Auflösungsmöglichkeiten<br />

richtig beurteilt werden sollen, wenn der Käufer<br />

über mögliche Aufschließungskosten nicht Bescheid weiß: „Der<br />

Kunde spart sich nur vordergründig etwas.“ Holzapfel weiß<br />

aber auch, dass seine Branche, die Doppelvertretung mittlerweile<br />

selbst kritisch sieht. In einer internen Studie unter den<br />

ÖVI-Mitgliedern kam heraus, dass fast die Hälfte der Befragten<br />

ein anderes System als die Doppelvertretung für denkbar hielten<br />

– diplomatisch gesprochen.<br />

neues geschäftsModell orientiert sich aM Kunden<br />

„Neue Servicestrategien sind wichtiger als Honorardiskussionen“,<br />

bringt es Barbara Keller, Geschäftsführer des Makler-<br />

Unternehmens MWERT, etwa auf den Punkt. „Kunden haben<br />

das Anrecht auf vorbildliches Service, ihre Bedürfnisse müssen<br />

erfüllt werden und nicht die der Makler.“ Das Unternehmen<br />

hat sich deswegen den Mehrwert für den Kunden zum obersten<br />

Ziel gemacht und pfeift auf die „fast unleistbar hohen<br />

Maklerprovisionen“.<br />

Einen solchen Mehrwert haben die Kunden des Unternehmens<br />

zum Beispiel, wenn sie in ihr neues Zuhause einziehen. So bekommen<br />

sie automatisch und natürlich kostenlos eine Liste<br />

von zertifizierten Partnern von Handwerkern in der näheren<br />

Umgebung. Partner aus dem Bereich Bauen und Wohnen kann<br />

ein Betrieb nur dann werden, wenn er bestimmte Qualitäts-<br />

und Verhaltensregeln einhält (Code of Ethics). Solche Unternehmen<br />

erhalten eine eigene Mwert Partner-Zertifizierung,<br />

der Kunde kann sicher sein, dass er einen der besten seiner<br />

Branche beauftragt. Auch günstige Materialbezugsquellen und<br />

ähnlich hilfreiche Informationen findet der Kunde in dem persönlichen<br />

Booklet.<br />

Welche immobilien werden gesucht?<br />

einfamilienhaus/doppelhaus<br />

reihenhaus<br />

grundstück<br />

eigentumswohnung<br />

mietwohnung<br />

genossenschaftswohnung<br />

mietwohnung mit kaufoption<br />

anderes<br />

3 %<br />

3 %<br />

2 %<br />

8 %<br />

11 %<br />

Worauf wird beim Kauf einer immobilie geachtet?<br />

Quadratmeter-preis bei kauf/mietpreis<br />

anfallende betriebskosten<br />

parkmöglichkeiten<br />

anzahl der räume<br />

ruhige, verkehrsarme lage<br />

größe der immobilie<br />

anbindung an öffentliche Verkehrsmittel<br />

grünfläche in der umgebung<br />

ausstattung (balkon, terrasse, lift etc.)<br />

infrastruktur (geschäfte, arzt etc.)<br />

zeitliche Verfügbarkeit 19 %<br />

30 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 31<br />

21 %<br />

19 %<br />

33 %<br />

57 %<br />

53 %<br />

50 %<br />

48 %<br />

48 %<br />

44 %<br />

43 %<br />

43 %<br />

40 %<br />

theMa<br />

Massgefertigt<br />

64 %<br />

Quelle: market institut, n=1.149<br />

Quelle: market institut, n=1.149


HinteRgRund ObjektrepOrtage<br />

DeR bUnte CHARme<br />

DeS SCHULGLüCkS<br />

Gerade, graue Gänge gibt es in der Volksschule in Leonding<br />

keine. Dafür eine Rodelwiese. Und ein Amphitheater, in dem im<br />

Sommer draußen unterrichtet wird. Sowie einen Haufen Ideen,<br />

wie eine Schule für Schüler wirklich gebaut gehört.<br />

AutORin: erika HOFbauer<br />

THEMA<br />

MAssgEfErTigT<br />

alle Fotos: beigestellt


HinteRgRund ObjektrepOrtage<br />

scHulkindEr HAbEn AnsprucH Auf<br />

EinE AnrEgEndE und koMMunikATionsfördErndE<br />

uMgEbung.<br />

dAniEl bindEus, arcHitekt<br />

„ gerDa<br />

Als sympathisch werden jene Schulen bezeichnet,<br />

die abwechslungsreich und anregend<br />

durch Form- und Farbgebung sind<br />

und die sich durch Wärme und Weichheit<br />

ihrer Bauformen auszeichnen“, heißt es in<br />

einem Statement der „Internationalen Schulbaukonferenz“ aus<br />

dem Jahr 1998. 2005 konnte eine Volksschule im oberösterreichischen<br />

Leonding diese Ansprüche tatsächlich auch umsetzen.<br />

„Schulkinder haben Anspruch auf eine anregende und kommunikationsfördernde<br />

Umgebung“, beschreibt Daniel Bindeus<br />

vom Linzer Architekturbüro BOA architects seinen Zugang,<br />

ein modernes Schulgebäude zu schaffen. Vor einigen Jahren<br />

erhielt er Gelegenheit dazu.<br />

Denn die oberösterreichische Stadt wollte ein besonderes<br />

Projekt umsetzen: eine (Volks-)Schule mit Schwerpunkt „Bewegung“.<br />

Dazu kaufte die Stadt zehn Planungsstudien, der<br />

Projektvorschlag der BOA architects wurde einstimmig ausgewählt,<br />

die Baukosten betrugen 4,5 Millionen Euro. Im<br />

Anschluss an das Schulprojekt wurden dann auch ein Kindergarten<br />

und ein Hort errichtet. Trotz des großen, positiven<br />

Echos auf den ungewöhnlichen Schulbau sind weitere ähnliche<br />

Projekte bzw. Schulen nicht geplant, erklärt der Leondinger<br />

Stadtamtsdirektor Heinz Bindeus.<br />

AbwEcHslung sTATT bEHördEncHArME<br />

„Animiert durch die Absicht der Stadt Leonding, eine ,Sportvolksschule‘<br />

zu errichten, wollten wir ein dynamisches, sowohl<br />

in seiner äußeren Erscheinung als auch im Innenleben abwechslungsreiches,<br />

kommunikationsförderndes Schulgebäude<br />

schaffen, das den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder<br />

weiter fördert“, erinnert sich Planer Bindeus an den Baubeginn<br />

2003. Dass das Linzer Architektenteam damals den Zuschlag<br />

erhielt, begründet Planer Bindeus damit, sich „vielschichtig<br />

auf dem Gebiet des Schulbaus, insbesondere den speziellen<br />

Anforderungen an ein zeitgemäßes Volksschulgebäude unter<br />

Berücksichtigung des sportlichen Schwerpunktes, auseinandergesetzt<br />

zu haben“.<br />

ungEwöHnlicHE bAuElEMEnTE<br />

Das Gebäude wird recht schnell dreidimensional begreifbar<br />

– auch durch die aneinander liegenden Räume, die von außen<br />

fast so aussehen, als ob man bunte Bauklötze aneinander<br />

gereiht hätte. Während die Volksschule in Holzbauweise ausgeführt<br />

ist, wurde das in einer weiteren Etappe entstandene<br />

benachbarte Kindergarten- und Hortgebäude in Massivbauweise<br />

errichtet: Durch die unterschiedlich geformten und verschiedenfarbigen<br />

Gebäudeelemente, die auch im Inneren<br />

inTErviEw<br />

Hutterer<br />

Direktorin Volksschule Haag/Leonding<br />

Was macht „ihre“ Schule so besonders?<br />

Hutterer: Die außergewöhnliche Farbgebung und gestaltung<br />

der einzelnen baukörper wird im inneren bei den kästen<br />

und türen fortgesetzt. graue gänge sind in unserer Schule<br />

nicht zu finden. Stattdessen laden interessante raumfolgen<br />

mit Nischen und ecken zur gruppenarbeit ein oder können<br />

als rückzugsnischen und erholungsräume genutzt werden.<br />

Der turnsaal ist bereits beim betreten der Schule sichtbar<br />

und verdeutlicht den sportlichen Schwerpunkt.<br />

Wie ist es, hier zu arbeiten?<br />

Hutterer: Mit dieser unverwechselbaren Schule wurde ein<br />

platz geschaffen, an dem anregendes und kommunikatives<br />

Lernen mit Spaß und Freude möglich ist. Für die kinder<br />

wurden also hervorragende rahmenbedingungen geschaffen.<br />

Was bedeutet ihrer Meinung nach die Architektur für das<br />

Lernumfeld und die Personen, die darin arbeiten?<br />

Hutterer: am Morgen, beim betreten der Schule,<br />

durchflutet die Sonne bereits die große aula, was Lehrer<br />

und Schüler gleich positiv stimmt. Nicht nur die Helligkeit,<br />

auch die Farbigkeit spricht die kinder sehr an. So<br />

geben sie auf Nachfrage, in welche klasse sie gehen, sehr<br />

häufig die Farbe an: „ich gehe in die rote klasse!“<br />

Welche elemente sind besonders wichtig?<br />

Hutterer: Die Sportanlagen werden rege genützt. Dazu<br />

wurde der außenbereich funktionell und durchdacht gestaltet.<br />

Mit Laufstrecke, Weitsprunganlage, Hartplatz, großer<br />

(Fußball­)Wiese ist für optimalen Sportunterricht gesorgt.<br />

Der im Schulgebäude integrierte rodelhügel garantiert<br />

auch im Winter ungetrübtes Freizeitvergnügen und gesunde<br />

bewegung an frischer Luft. Die Lesenische wird gerne zur<br />

gruppenarbeit genützt. andere Nischen bieten in der pause<br />

platz für Spiele oder sportliche Übungen. Sehr häufig wird<br />

auch in unserer küche gekocht und z. b. in der adventzeit<br />

von allen klassen Weihnachtsbäckerei gebacken.<br />

Wie viele Kinder und Klassen gibt es an der Schule?<br />

Hutterer: in neun klassen werden derzeit 157 Schüler<br />

unterrichtet, wobei sich 16 Lehrer (davon neun klassenlehrer)<br />

um die kinder bemühen.<br />

34 immobilien <strong>Magazin</strong> 1­2 |11 1­2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 35<br />

THEMA<br />

MAssgEfErTigT


HinteRgRund ObjektrepOrtage<br />

des Gebäudes sichtbar und ablesbar sind, soll ein hohes Maß<br />

an Identifikation mit dem Schulgebäude sowie im Speziellen<br />

mit der eigenen Klasse erzielt werden (siehe Interview). Die<br />

Be wegung und Dynamik der einzelnen Gebäudeelemente soll<br />

auch den für die körperliche Entwicklung nötigen natürlichen<br />

Bewegungsdrang der Kinder fördern.<br />

Was einem sofort ins Auge springt, wenn man das Areal betrachtet,<br />

ist die erlebbare, begehbare Landschaft, die als Verschmelzung<br />

mit dem Gebäude zu erkennen ist. Erreicht wird<br />

dies mittels eines Hügels (Rodelhügel) sowie einer auch als Tribüne<br />

nutzbaren Freitreppe und den mit dem Sportplatzniveau<br />

verbundenen Freiflächen auf den Dachflächen, einer „Freiklasse“,<br />

einem Amphitheater, einem Sträucherlehrpfad sowie<br />

vielen Pausenflächen.<br />

Innen geht es munter und bewegt weiter, die Gestaltung hat<br />

am äußeren Konzept von Dynamik und Modernität festgehalten:<br />

Die acht Klassenzimmer mit annähernd quadratischem<br />

Grundriss ermöglichen vielseitige Unterrichtsformen und<br />

Bestuhlungsvarianten (variable Formen des offenen Lernens<br />

sind durch Umstellung der Sitzgelegenheiten möglich). Noch<br />

malen die Kinder mit ihren Händen, aber wer weiß, was die<br />

Zukunft bringt? Auf jeden Fall sind mal Verkabelungen für alle<br />

Klassenräume vorgesehen, um Computerarbeitsplätze in jedem<br />

Zimmer zu schaffen. Vier weitere, größere Räume können für<br />

36 immobilien <strong>Magazin</strong> 1­2 |11<br />

Gruppenunterricht beispielsweise für unterschiedlichen Religionsunterricht<br />

genutzt werden. Anstelle von tristen Gängen<br />

wurden erlebnisreiche Raumfolgen mit Nischen und Ecken<br />

zum Verweilen als Gruppenarbeitsplätze, Erholungsräume und<br />

Rückzugsnischen geschaffen.<br />

iM nu voM foyEr zur publikuMsTribünE<br />

Überhaupt ist das Gebäude flexibel, wie es sich Büromieter<br />

nur wünschen würden. Der an der Nordostfassade an der<br />

Straße liegende, über einen kleinen Vorplatz mit Bushaltestelle<br />

erreichbare Haupteingang führt direkt in ein großzügiges<br />

zweigeschoßiges Foyer mit daneben angeordneten Zentralgarderoben.<br />

Vom Foyer gibt es eine Sichtverbindung in die<br />

verglaste Turnhalle, die auch zum Foyer mittels großzügigen<br />

Glasschiebeelementen geöffnet werden kann und damit für<br />

diverse Veranstaltungen auch für Zuseher (Sitzstufen in der<br />

Halle sowie als Erweiterung im Foyer zusätzliche Elementtribünen<br />

möglich) optional genützt werden kann. Selbst der<br />

Galeriegang vor den Räumen der Schulverwaltung im Obergeschoß<br />

kann dazu einbezogen werden. Ein Raum mit unterschiedlichen<br />

Nutzungen kann dadurch geschaffen werden.<br />

Die Lehrküche kann auch einfach zum Buffet umfunktioniert<br />

werden und ist deshalb in der Nähe des Foyers situiert. Und<br />

selbst der Hartplatz im Außenbereich kann im Winter zum<br />

Eislaufplatz umfunktioniert werden.


Hintergrund Senioren<br />

ReNdite mit ReNtNeRN<br />

Sie sind alt, gebrechlich und wollen ihr Leben voll auskosten.<br />

Außerdem werden die selbstbewussten Oldies immer mehr: Senioren.<br />

Nur beim Wohnen hapert es noch. AutOr: Heimo rollett<br />

Sie sind Rocker. Sie haben mit der Coverversion<br />

von ,My Generation‘ die britischen<br />

Charts gestürmt. Und sie nennen<br />

sich selbstironisch ,The Zimmers‘, nach<br />

dem englischen Begriff für Gehwagen. Die<br />

40-köpfige Band aus Großbritannien ist gemeinsam 3.000 Jahre<br />

alt.“ So begann ein Artikel im <strong>Immobilien</strong> <strong>Magazin</strong> (09/2007),<br />

der den Markt der Seniorenimmobilien analysierte und verschiedene<br />

Wohnformen für die 50-plus-Generation vorstellte.<br />

Passiert ist seitdem eigentlich nicht viel – besonders wenn man<br />

bedenkt, dass es keine sicherere demografische Zielgruppe gibt<br />

als Senioren. Österreich hinkt hier besonders nach. Die deutschen<br />

Nachbarn hingegen sind schon weiter, diverse investorentaugliche<br />

Produkte wurden geschneidert und auf den Markt<br />

gebracht. Dennoch ist auch bei unseren Nachbarstaaten noch<br />

nicht so ganz klar, wie die in die Jahre kommenden Damen und<br />

Herren in Zukunft wohnen wollen und wie viel die monetär gar<br />

nicht so unpotenten Oldies dafür ausgeben würden.<br />

Foto: iStock „<br />

THEMA<br />

MAssgEfErTigT<br />

1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 39


Hintergrund Senioren<br />

Ein paar Verbände haben nun endlich Geld in die Hand genommen<br />

und TNS Emnid mit einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage<br />

unter Mietern und Eigentümern ab 50 Jahren beauftragt.<br />

Bereits in 15 Jahren wird ein Viertel der Privathaushalte in<br />

Deutschland Bewohner haben, die 70 Jahre und älter sind. Dies<br />

sind rund zehn Millionen Haushalte 70 plus. Doch altersgerechte<br />

Wohnungen sind noch immer Mangelware. Nach Schätzungen<br />

der Verbände müssten, um den Bedarf nach einem selbstbestimmten<br />

und sicheren Wohnen in den eigenen vier Wänden<br />

im Alter zu decken, pro Jahr rund 100.000 seniorengerechte<br />

Wohnungen durch Neubau oder Modernisierung geschaffen<br />

werden. Dies wären rund zwei Millionen altersgerechte Wohnungen<br />

bis 2025. Sie fordern daher die Politik auf, dringend<br />

mehr Anreize zu schaffen, damit private Investoren stärker in<br />

altersgerechten und bezahlbaren Wohnraum investieren.<br />

Hier ein paar Einblicke in die Studie: Wenn es um die bevorzugte<br />

Wohnform im Alter von 70 Jahren und älter geht, sind sich<br />

Mieter und Eigentümer einig: Zwei Drittel der Befragten bevorzugen<br />

ein eigenständiges Leben in einer gewöhnlichen Wohnung<br />

oder im Haus. 57 Prozent der Befragten würden jedoch<br />

nicht auf ein zusätzliches Hilfsangebot verzichten wollen. Nur<br />

ein Drittel möchte zwecks altersgerechten Wohnens umziehen.<br />

Jeder zweite Befragte würde stattdessen lieber die Wohnung<br />

oder das Haus umbauen. Allerdings würden über 80 Prozent der<br />

Befragten beim Verlust der Selbstständigkeit im Alter noch einmal<br />

umziehen. Das Alter spielt dabei eine untergeordnete Rolle.<br />

Wichtig für ein selbstständiges Leben im Alter ist die Möglichkeit,<br />

Hilfen im Haushalt und bei der Pflege in Anspruch nehmen<br />

zu können und Geschäfte, Ärzte und öffentliche Verkehrsmittel<br />

in unmittelbarerer Nähe – 95 Prozent bzw. 94 Prozent<br />

der Befragten erachten dies als wichtig. 84 Prozent stufen den<br />

Einbau von altersgerechten Techniken und Kommunikationsmitteln<br />

wie Hausnotruf oder Kommunikation mit Ärzten und<br />

Pflegern als wichtig ein. Ein barrierearmer Zugang zur Wohnung<br />

z. B. durch weniger Treppen oder den Einbau eines Fahrstuhls<br />

(82 Prozent) und bauliche Anpassungen in der Wohnung wie<br />

z. B. eine bodengleiche Dusche (81 Prozent) sind weitere wichtige<br />

Voraussetzungen. Auch Sicherheitsmaßnahmen wie z. B.<br />

eine Gegensprech- oder Alarmanlage spielen für 72 Prozent eine<br />

bedeutende Rolle – gerade Frauen fühlen sich damit wohler.<br />

Foto: iStock<br />

UnTErsTüTzUng bEi PflEgE UnD HAUsArbEiT<br />

Im Alter werden Hilfsangebote offenbar überaus gern in<br />

Anspruch genommen: Ganz oben auf der Präferenzliste steht<br />

die Hilfe bei der Pflege. Für 77 Prozent der Befragten wäre ein<br />

solches Angebot wichtig im Alter. Aber auch Hilfen bei der<br />

Hausarbeit (69 Prozent), bei kleineren Reparaturen (66 Prozent),<br />

bei Einkäufen (66 Prozent), bei Behördengängen (63<br />

Prozent), bei der Körperpflege (62 Prozent), bei Arztbesuchen<br />

(60 Prozent) sowie gemeinsame Unternehmungen (59 Prozent)<br />

sind besonders beliebt. Lediglich das bekannte „Essen<br />

auf Rädern“ ist weniger stark nachgefragt (34 Prozent). Interessant:<br />

Insbesondere der Hilfsbedarf bei der Hausarbeit nimmt<br />

ab 80 Jahren sprunghaft zu.<br />

Im Schnitt können die Befragten für Serviceleistungen oder<br />

altersgerechte bauliche Veränderungen 280 Euro monatlich<br />

aufbringen. Eigentümer haben mehr Ressourcen als Mieter –<br />

sie können im Schnitt 384 Euro aufbringen, während es bei<br />

Mietern lediglich 161 Euro sind. Mieter mit beispielsweise einem<br />

monatlichen Haushaltseinkommen von bis zu 1.500 Euro<br />

können zu ihren monatlichen Wohnkosten durchschnittlich<br />

fünf Prozent ihres Haushaltseinkommens für zusätzliche Serviceleistungen<br />

und bauliche Anpassungen aufwenden. Eigentümer<br />

hingegen durchschnittlich das Doppelte. Bei einem<br />

Haushaltseinkommen von über 1.500 Euro könnte ein Mietshaushalt<br />

bis zu 15 Prozent und ein Eigentümer bis zu 25 Prozent<br />

für zusätzliche Serviceleistungen aufbringen.<br />

Der Begriff „altersgerecht“ hat offenbar nicht die Stigmatisierung,<br />

die ihm immer zugeschrieben wird. Bei dem Angebot<br />

von seniorengerechtem Wohnraum setzen die Deutschen auf<br />

klassische Begriffe. Als „sicher“ (80 Prozent), „altersgerecht“<br />

(77 Prozent) und „individuell“ (75 Prozent) sollte eine Wohnung<br />

oder ein Haus angepriesen werden, damit sie/es Interesse<br />

weckt. Auch die Bezeichnung „barrierefreies bzw. -armes Wohnen“<br />

(72 Prozent) wird positiv bewertet. Begriffe wie „komfortables“<br />

oder „generationengerechtes“ (55 Prozent) Wohnen<br />

scheinen hingegen weniger greifbar für die Menschen zu sein<br />

und werden von deutlich weniger Befragten favorisiert.<br />

PoliTik isT gEforDErT, AnrEizE zU scHAffEn<br />

Warum eigentlich gibt es dann noch immer so wenig Wohnraum<br />

für diese Zielgruppe – wenn ohnehin die Bedürfnisse<br />

geklärt und der Bedarf hoch ist? Es fehlt an wirtschaftlichem<br />

Anreiz. Daher auch die Forderung der deutschen Verbände –<br />

der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB), der<br />

Bundesverband Freier <strong>Immobilien</strong>- und Wohnungsunternehmen<br />

(BFW), die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und<br />

Wohnungsbau (DGfM) sowie der Deutsche Mieterbund (DMB)<br />

– an die Politik, sie müsse mehr Anreize schaffen, damit private<br />

Unternehmen in bezahlbaren altersgerechten Wohnraum<br />

investieren (siehe Kasten).<br />

DAs kAnn so nicHT wEiTErgEHEn!<br />

Die deutschen Verbände hauen auf den tisch. Sie haben<br />

sich zusammengeschlossen um mit vereinten Kräften die<br />

Politik dazu zu bringen, mehr Anreize für altersgerechtes<br />

Wohnen zu schaffen.<br />

„Wir brauchen deutlich mehr Wohnungsneubau, insbesondere<br />

neue barrierearme oder barrierefreie Wohnungen. Anreize<br />

zum Bau und eine verbesserte öffentliche Förderung<br />

sind unverzichtbar. Das gilt genauso für entsprechende modernisierungen<br />

der Wohnungsbestände.“<br />

LukAs siebenkOtten, direktor des deutschen Mieterbundes<br />

(dMb)<br />

„es kann nicht sein, dass die Schere zwischen Aufgabe und<br />

Unterstützung immer größer wird. Wir brauchen einen mix<br />

aus Förderung und Anreizen. Das KfW-Programm ‚Altersgerecht<br />

umbauen‘ muss auch nach 2011 fortgeführt werden.<br />

Gleichzeitig sind insbesondere bessere steuerliche rahmenbedingungen<br />

für den altersgerechten Umbau und den<br />

neubau wichtig – allen voran die einführung einer richtig<br />

bemessenen Abschreibung für Gebäude in Höhe von vier<br />

Prozent.“<br />

WALter rAscH, Präsident des bFW bundesverband Freier<br />

immobilien- und Wohnungsunternehmen e. V.<br />

„Auch wenn der Hausbesitzer üblicherweise sanieren würde,<br />

kann im einzelfall ein Abriss und ersatzneubau eines<br />

Wohngebäudes die wirtschaftlichere und hochwertigere<br />

lösung sein. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn neben<br />

der altersgerechten Anpassung des Wohnraums auch eine<br />

energetische Verbesserung geschaffen werden soll. Denn<br />

bei der Kombination von energetischen und altersgerechten<br />

Sanierungsmaßnahmen wird bei einigen Gebäuden neubaukostenniveau<br />

erreicht oder sogar überschritten, ohne<br />

dass neubauqualität erreicht werden kann.“<br />

HAns geOrg Leuck, Vorsitzender der deutschen gesellschaft<br />

für Mauerwerks- und Wohnungsbau e. V.<br />

„Wir müssen schon heute alles daran setzen, mit jeder neu<br />

gebauten Wohnung qualitativ auf die Anforderung in 15<br />

Jahren zu reagieren – in den Förderbedingungen und bei<br />

den investitionsanreizen. nur dann wird es uns gelingen,<br />

rechtzeitig die Qualität dem markt zur Verfügung zu stellen,<br />

die älteren menschen möglichst lange ein selbstbestimmtes<br />

Wohnen in den eigenen vier Wänden ermöglicht. Und damit<br />

erheblich zur entlastung der Sozialsysteme beiträgt.“<br />

steFAn tHurn, Präsident des bundesverbands deutscher<br />

baustoff-Fachhandel e. V.<br />

40 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 41<br />

THEMA<br />

MAssgEfErTigT


HINTERGRUND PORTRÄT<br />

alle Fotos: beigestellt<br />

VAniLLEEiS<br />

MiT KErnöL<br />

Als Student dachte sich Manfred Kohl, er wolle so spezialisiert sein,<br />

dass er nicht akquirieren muss, sondern die Leute von selbst auf ihn<br />

zukommen. Heute muss er so manche Absagen erteilen. Er tut das<br />

mit einer Tafel Schokolade. AUTOR: heimO ROlleTT<br />

Beratung von Hoteliers, Destinationsentwicklung<br />

und touristische Infrastruktur – das sind die<br />

Hauptbereiche von Kohl & Partner an den zehn<br />

Standorten – von Sofia bis Stuttgart. Vor genau<br />

30 Jahren hat es Manfred Kohl gegründet. „Erfolg<br />

ist immer ein Mittelding aus Planung und Zufall“, meint Kohl.<br />

Die Planung: Als der gebürtige Kärntner am Ende seines Wirtschaftsstudiums<br />

angelangt war, setzte er sich in ein zweitägiges<br />

Seminar, das die Frage stellte, was die Studenten denn nun<br />

eigentlich anfangen wollten mit ihrem Berufsleben. Manfred<br />

Kohl dachte nach und schrieb sich sein kleines Karriere-Pamphlet<br />

zusammen. Fünf wesentliche Punkte notierte er: Erstens<br />

wolle er in keinem Konzern arbeiten, sondern selbst Chef sein.<br />

Zweitens: „Ich will nicht in einer Großstadt alt werden.“ Drittens<br />

möchte er nicht allein arbeiten, sondern ein großes Team<br />

haben, sodass er selbst nicht mehr so notwendig ist. Des Weiteren<br />

hatte der Student offensichtlich wenig Lust, Aufträgen hinterherzulaufen.<br />

Er wolle so stark spezialisiert sein, dass er nicht<br />

akquirieren müsse, protokollierte Kohl. Die Leute sollen wegen<br />

seiner Kompetenz von selbst zu ihm kommen. Und überhaupt:<br />

Er wolle – fünftens – unabhängig sein.<br />

THEMA<br />

MAssgEfErTigT<br />

Dann kam ein wenig Zufall dazu: Kohl durchlief verschiedene<br />

Stationen, jobbte während seiner Dissertation im Wiener<br />

Institut für Fremdenverkehrsentwicklung, wo er die Chance<br />

der Tourismus-Beratung zum ersten Mal witterte. In Innsbruck<br />

arbeitete er mit dem Tourismusberater Jakob Edinger zusammen.<br />

„Außerdem habe ich durch meine Mutter und meinen<br />

Bruder einen familiären Hintergrund im Tourismus“, erzählt<br />

der 62-jährige Familienvater von zwei erwachsenen Töchtern.<br />

1980 machte sich Manfred Kohl dann in Villach selbstständig,<br />

immer noch mit seinen fünf Punkten im Hinterkopf. „Im Wesentlichen<br />

sind diese Punkte bis heute gültig“, bemerkt Kohl,<br />

„beim Aufbau der Firma in Kärnten gab es nur kleine Beratungsaufträge<br />

vom WIFI und Ähnliches.“ Die Kunden kamen<br />

zu Kohl. Nicht umgekehrt. Waren die Aufträge in der entsprechenden<br />

Qualität nicht bearbeitbar, wurde ein neuer Mitarbeiter<br />

eingestellt. Das Beratungsunternehmen verzichtet bis<br />

heute auf aktive Akquise.<br />

Wie kommt es zu dieser Sogwirkung? Kohl setzt auf Qualität,<br />

alles andere interessiert ihn nicht. Wer mit Manfred Kohl<br />

spricht, hat seine ungeteilte Aufmerksamkeit, einen intelligenten,<br />

vernetzt denkenden, zuvorkommenden Menschen<br />

1-2 |11 <strong>Immobilien</strong> <strong>Magazin</strong> 43


HINTERGRUND PORTRÄT<br />

„ Wir bEHAndEln bEWErbungEn gEnAu<br />

so WiE kundEnAnfrAgEn.“<br />

gegenüber. Sein Lächeln ist mild, sein Lachen herzlich. Achtung<br />

vor dem anderen ist eine seiner Devisen – daraus leiten<br />

sich auch viele der Unternehmensprinzipien ab. „Wir behandeln<br />

Bewerbungen genauso wie Kundenanfragen. Bei Absagen<br />

begründen wir in einem Absatz individuell, warum wir denjenigen<br />

nicht nehmen. Wenn wir postalisch zurückschreiben,<br />

legen wir auch noch eine kleine Merci-Schokolade bei. Wir<br />

machen das eigentlich aus tiefer Überzeugung der Menschlichkeit.<br />

Das gehört sich. Junge Menschen, die dreißig Absagen auf<br />

einmal bekommen, werden leicht entmutigt. Abgesehen davon<br />

– Sie glauben ja nicht, was für tolle Antworten wir bekommen!<br />

Wir sagen jemandem ab und der ist von uns begeistert!<br />

Unlängst ist nach einem Vortrag jemand zu mir gekommen<br />

und hat erzählt, wie er sich vor 15 Jahren bei uns beworben<br />

hat – und nicht genommen worden ist.“<br />

So simpel diese Maßnahmen sind, sie müssen erst einmal<br />

(nach)gemacht werden. 50 Prozent der Weiterbildungsmaßnahmen<br />

bei Kohl und Partner sind für die Persönlichkeitsbildung<br />

bzw. wie Kohl es nennt die „menschliche Kompetenz“.<br />

Im Mitarbeiterhandbuch ist festgehalten, dass jeder Gast im<br />

Empfang des Büros sofort einen Augenkontakt einfängt und<br />

mit Namen begrüßt wird. Dann hat der zuständige Berater<br />

zwei Minuten Zeit den Kunden am Empfang abzuholen. Während<br />

eines Termins ist Telefonieren tabu. All diese Abläufe sind<br />

in einem Handbuch festgehalten. Aber wie geht man sicher,<br />

dass die Mitarbeiter das auch leben? „Wir haben jeden Montag<br />

eine Teambesprechung. Bei jeder gibt es eine Lesung aus dem<br />

Handbuch. Ja ja, das ist fast wie in der Kirche. Da habe ich<br />

einmal einen Pfarrer gefragt, warum er denn jeden Sonntag das<br />

gleiche predige – ich fand das bemerkenswert. Er antwortete<br />

mir: Sobald die Leute das tun, was er predige, werde er über<br />

etwas anderes sprechen.“<br />

sToryTElling<br />

Geschichten wie diese erzählt Kohl und sein ganzes Team<br />

auch gerne in Vorträgen oder bei Kundenterminen. Bis ihn ein<br />

Hotelier bat, doch einmal alles zusammenzuschreiben. Gefragt,<br />

getan: Kohl sammelte die Stories rund um gute und schlechte<br />

Beispiele für Kundenorientierung. Die erste Geschichte handelt<br />

von einem Gast, der zu einer Zeit als die Kombi noch recht<br />

unbekannt war, in einem Restaurant nach einem Kernöl zu seinem<br />

Vanilleeis fragte. Der Kellner hob den Kopf, rümpfte die<br />

Nase und sagte: „Um Gottes Willen!“ Diese Anekdote gab dem<br />

Büchlein den Titel „Vanilleeis mit Kernöl“. Es ist nur eine Niederschrift<br />

Kohls zu dem Themenkomplex. „Qualität im Tourismus“<br />

und die kleine blaue „Servicebibel“ hat er geschrieben, in<br />

Kürze kommt das Buch „Der Preis ist heiß“ dazu.<br />

MuT zur lückE<br />

So individuell die Wünsche der Gäste, so spezifisch müssen<br />

auch Destinationen entwickelt werden. Da darf es kein Schema<br />

F geben, auch wenn am Markt sehr wohl Standortstudien<br />

auftauchen, die sich sehr ähnlich sind – egal ob es sich nun<br />

ums Burgenland oder den Schwarzwald handelt, enthalten sie<br />

die gleichen Konzepte. Mut zur Lücke und auf Zielgruppen hin<br />

geschneiderte Konzepte bringen aber langfristig Erfolg, glaubt<br />

Kohl. Mit seinem Unternehmen lebt er dieses Prinzip vor. Dass<br />

auch Regionen die Sogwirkung der Spezialisierung nutzen können,<br />

zeigt etwas Serfaus in Tirol, das sich vorbildlich auf Kinder<br />

und Familien konzentriert. Der Weißensee in Kärnten<br />

44 <strong>Immobilien</strong> <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1-2 |11 <strong>Immobilien</strong> <strong>Magazin</strong> 45<br />

THEMA<br />

MAssgEfErTigT


HINTERGRUND PORTRÄT<br />

„ icH HAlTE viEl von lAngsAMEM<br />

WAcHsTuM. MuskElWAcHsTuM,<br />

nicHT fETTWAcHsTuM.“<br />

steht für Eislaufen und peppt mit einem 14-tägigen Renn-Event<br />

den sonst schwachen Jänner auf. In Werfenweng in Salzburg<br />

gibt der Gast seinen Autoschlüssel ab und fährt nur mit gratis<br />

Elektrotaxis oder leiht sich ein E-Bike oder einer E-Moped<br />

aus – Elektro tankstellen gibt es in der Umgebung genügend.<br />

Leogang, ebenso in Salzburg, setzt ganz auf die Biker, Nauterns<br />

in Südtirol ist großartig auf Wanderer eingestellt und der Dobratsch<br />

bei Villach beweist, was für ein Gewinn der Rückbau<br />

eines Skigebiets bedeuten kann. „Das ist jetzt ein fantastischer<br />

Erholungsberg mit mehr Frequenz als zuvor. Die Gastronomie<br />

boomt. Man kann alles, vom Wintermountainbiken, Langlaufen,<br />

Rodeln, Skitouren … Die ehemalige Bergstation des Sesselliftes<br />

wurde sogar als Garderobe zum Umziehen umgebaut.“<br />

ExpAnsion nAcH AlbAniEn, MoskAu und isTAnbul<br />

Die radikale Kundenorientierung sorgt für die verlässliche<br />

Expansion und für den Erfolg – bei Manfred Kohls Unternehmen<br />

und bei seinen Kunden. Das geht aber nicht von heute<br />

auf morgen. „Wir sind immer langsam gewachsen. Ich halte<br />

viel von langsamem Wachstum. Muskelwachstum, nicht Fett-<br />

Wachstum.“ 40 Mitarbeiter sind es insgesamt derzeit, 17 davon<br />

in der Zentrale in Kärnten. Auch in CEE, in Zürich, Südtirol,<br />

München und Stuttgart gibt es einen Standort. In Deutschland<br />

– Hamburg oder Berlin – sollte im Frühjahr ein neuer Partner<br />

dazukommen, auch Nordrhein-Westfalen sei interessant. Süd-<br />

und Osteuropa werde 2013 wieder eine Belebung hinsichtlich<br />

der touristischen Investments erfahren, glaubt Kohl. Dann stehe<br />

wieder Geld für Hotels und Skigebiete zur Verfügung. Deshalb<br />

bleiben die Büros dort bestehen. Im Gegenteil, auch hier<br />

gibt es schon Expansionspläne: Albanien, Moskau und Istanbul<br />

sollen in den nächsten Jahren dazukommen – wenn die<br />

Chemie mit den dortigen Partnern stimmt. Schließlicht gelten<br />

die fünf Punkte ja noch immer.<br />

46 <strong>Immobilien</strong> <strong>Magazin</strong> 1-2 |11<br />

MAnfrEd koHl<br />

ganz PeRsönlich<br />

Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?<br />

zwei Bücher liegen dort gerade. „Und nietzsche weinte“<br />

von irving Yalom. es ist in einer wunderschönen sprache<br />

geschrieben. Der Roman schildert die zeit, als nietzsche<br />

nach Wien kam, um sich therapieren zu lassen. Das zweite<br />

Buch ist ein Wirtschaftskrimi aus skandinavien – extrem<br />

spannend! es heißt „Verblendung“ von stieg larsson.<br />

Mit wem würden Sie gerne einen Abend verbringen?<br />

mit Paul Watzlawick.<br />

Welche Musik hören Sie denn gerne?<br />

Von Fm 4 bis ö1. nicht ö3. crossover zwischen Jazz, Pop<br />

und Klassik, das mag ich gerne.<br />

Ihre Lieblingsimmobilie?<br />

Das eigene haus am see.<br />

Welchen Revolutionär bewundern Sie?<br />

alle, die für Freiheit kämpfen. Der spruch von Rosa<br />

luxemburg – „Freiheit ist immer Freiheit der andersdenkenden“<br />

– imponiert mir. insofern finde ich auch che<br />

guevara bewundernswert, nicht weil er links war, sondern<br />

weil er gegen feudalistische systeme kämpfte.<br />

Investieren Sie selbst in <strong>Immobilien</strong>?<br />

nein. nur in die expansion meines Unternehmen.<br />

Was tun Sie zu wenig?<br />

ich glaube, ich habe eine gute lebensqualität. aber ich<br />

male zu wenig.<br />

Sport?<br />

skitouren im Winter und Radfahren im sommer.<br />

Welche Frage stellen Sie sich am häufigsten?<br />

Bin ich ein guter chef und Vater?<br />

IMMOBILIA<br />

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HinTeRgRUnd FRancHise<br />

AccOr: Mit FrAncHise-<br />

HOtels in Die expAnsiOn<br />

Accor hat eine neue Zielgruppe entdeckt: private Hoteliers, die ihr Hotel<br />

aufmotzen wollen. Oder müssen. Heuer soll auf diese Art ein Hotel pro Woche<br />

unter der dafür vorgesehenen Franchise-Marke „all seasons“ aufsperren.<br />

AUTOR: Heimo Rollett aus BeRlin<br />

Die Korken knallten in der mit Graffitis ausgemalten<br />

Lobby des all seasons in Berlin Mitte.<br />

Es ist das hundertste Hotel der Marke, und<br />

ganz wie es sich für Berlin gehört hat sich der<br />

Besitzer für ein junges und kreatives Design<br />

entschieden. Da fühlte sich Schauspieler Robert Stadlober<br />

sichtlich wohl. In der kurzerhand zur Partylocation umgestalteten<br />

Tiefgarage gab der gebürtige Kärntner ein musikalisches<br />

Stelldichein, Anzugträger wippten zu den unplugged Klängen<br />

des Künstlers, Junggebliebene tanzten und ein paar Einzelkämpfer<br />

im Hotelmarkt staunten und fragten sich, ob das die<br />

Zukunft ihres Hotels sein könnte.<br />

Genau das ist nämlich der Plan von Accor: Zahlreiche in Privatbesitz<br />

stehende Hotels müssen in den kommenden Jahren saniert<br />

werden und könnten die Chance nutzen, mit der all seasons-Mar-<br />

ke eine klare, junge, unkomplizierte, aber auch individuelle Positionierung<br />

zu finden und gleichzeitig in die Vertriebsmaschinerie<br />

des weltweit größten Hotelkonzerns zu kommen.<br />

Individualität trotz Globalität – so könnte man die Strategie<br />

zusammenfassen. Das all seasons-Konzept hat nämlich nicht<br />

so enge Vorgaben wie etwa Ibis, wo es strenge Definitionen<br />

gibt, weshalb sich die Marke auf keinen Fall für Hotel-Konvertierungen<br />

eignet. Bei all seasons hingegen gibt es nur Rahmenbedingungen<br />

– etwa manche Farben und Stile und natürlich<br />

das All-inklusive-Konzept (siehe Kasten). Den Rest könne der<br />

Hotelier ganz nach seinen Ideen gestalten, versichert Peter Verhoeven,<br />

Vorsitzender von Accor Deutschland, dem <strong>Immobilien</strong><br />

<strong>Magazin</strong>. Bereits heute werden 90 Prozent des weltweiten all<br />

seasons-Netzwerkes im Franchisesystem geführt. Mithilfe der<br />

„Konvertierten“ soll eine beispiellose Expansion gehen: „Un-<br />

Foto: marc Bertrand<br />

ser Ziel ist es, 2011 eine Eröffnung pro Woche zu haben“, erklärt<br />

Verhoeven. 2015 sollen es dann schon 350 Häuser sein<br />

– auch in Wien ist das erste bereits fix. Dass sich eine Gruppe<br />

mit einem so konkreten Angebot in diesem Marktsegment<br />

an bestehende Hotels richtet, sieht Verhoeven als einzigartig.<br />

„Der Hotelier kann seine Individualität bei der Gestaltung des<br />

Hauses behalten, profitiert aber von Vorteilen wie Reservierungen,<br />

Verkauf, Vertrieb, Marketing, Mitarbeitertraining und Einkaufsvorteilen.“<br />

Außerdem seien die Einstiegskosten niedrig<br />

genug. Die Franchisegebühr selbst liegt abhängig von der Lage<br />

und vom Land um die sechs bis sieben Prozent des Umsatzes.<br />

Der Schachzug, auf die zu sanierenden Hotels zu setzen, ist in<br />

einem hart umkämpften Markt genial. Motel One, Meininger<br />

und Co. versuchen alle, sich einen internationalen Namen zu<br />

machen und auf Teufel komm raus zu expandieren. Der Accor-<br />

Konzern zieht da natürlich mit, will allerdings möglichst keine<br />

<strong>Immobilien</strong> halten, sondern nur betreiben bzw. nun auch Systeme<br />

dafür schaffen. Der Kunde merkt davon natürlich nichts.<br />

Hauptsache man schläft fein, das Service ist freundlich und das<br />

Frühstück gut. Dass es Wireless LAN in allen all seasons gratis<br />

gibt, freut Stadlober besonders. Denn Extra-Aufzahlungen<br />

hierfür und dafür schmecken dem Star gar nicht – dafür hat er<br />

nur ein lapidares „That sucks!“ über.<br />

Foto: ingrid Jost-Freie Foto: michael Kompe<br />

„ Der hotelier kann seine inDiviDualität Bei<br />

Der GestaltunG Des hauses Behalten“<br />

Peter verhoeven, VoRsitZenDeR accoR DeutscHlanD<br />

Die Marke: frisch unD für alle Da<br />

all seasons definiert sich als economy Plus sowohl für Geschäfts-<br />

als auch erholungsreisende. Die marke gibt es erst<br />

seit drei Jahren. Zu einem niedrigen Preis sollen die Gäste<br />

von einem Gesamtangebot profitieren, das aus Zimmer,<br />

all-you-can-eat-Frühstücksbuffet, kostenlosem Breitbandinternet<br />

und vielen kleinen extras ohne aufpreis besteht.<br />

in der lobby können sich die Gäste erholen, heiße oder<br />

kalte Getränke genießen und in Zeitungen und Zeitschriften<br />

schmökern. schließlich fördern offene Flächen und eine<br />

multifunktionale einrichtung in Verbindung mit innovativem<br />

Design das Wohlfühlen und bieten einen Komfort, den<br />

man in einem economy-Plus-Hotel nicht erwarten würde.<br />

ein riesiger Flatscreen ist in jedem Zimmer standard. auch<br />

ist jedes Hotel mit diversen hilfreichen Kleinigkeiten ausgestattet,<br />

die das leben von Familien erleichtern: Kinderstühle,<br />

Fläschchenwärmer, heiße teller, spiele, ein klappbares<br />

Babybett etc. sind auf anfrage ohne aufpreis erhältlich.<br />

48 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 49<br />

theMa<br />

MassGefertiGt<br />

Foto: marc Bertrand


Hintergrund UmnUtzUng<br />

ManaGeR statt HeU<br />

Ich bin ein Bauernhof. Und werde von Geschäftsleuten genutzt –<br />

die radikale Kundenorientierung hat dem Ramsauhof im Mostviertel<br />

neues Leben eingehaucht. AutOrin: pEtra SalzbrUnn<br />

Foto: Show ExprESS Eventmanufaktur gmbh<br />

Hermann Wurzenberger erinnert sich: „Früher<br />

lagerte im Boden das Heu.“ Heute veranstalten<br />

er und Partnerin Eva Frank mit ihrem 62-köpfigen<br />

Team im „Heibod’n“ ihres Herrenhofs<br />

Galadiners für bis zu 150 Leute. Aber auch Seminare,<br />

Hochzeiten oder Parties für 700 Gäste können bei Bedarf<br />

mit modernster Medientechnik durchgeführt werden. In<br />

den bis auf das 12. Jahrhundert zurückdatierten Grundfesten<br />

des Ramsauhofes ist den beiden nichts heilig: „In der Küche<br />

können sich bis zu zehn Personen um den heimeligen Ofen<br />

scharen, in der ehemaligen Bauernstube verköstigen wir 30<br />

Personen und im Keller führen wir Weinverkostungen durch.“<br />

Auch die ehemalige Speisekammer ist für die Gäste geöffnet.<br />

Bis zu hundertmal im Jahr werden im Ramsauhof überwiegend<br />

Geschäftskunden begrüßt. Auf der Gästeliste finden sich Top-<br />

Manager renommierter Weltkonzerne aus der „Fünf- bis Sechs-<br />

Sterne-Gesellschaft“, wie Wurzenberger berichtet. Sie alle sind<br />

von der „Zurück zum Ursprung“-Philosophie fasziniert. Dabei<br />

wurde dieses Motto erst mit dem kompletten Wandel des<br />

Nutzungskonzeptes der Immobilie möglich.<br />

„Altes erhAlten, neues gestAlten“<br />

2001 erwarb die SHOW ExPRESS Eventmanufaktur den<br />

Ramsauhof im Mostviertel. „Der Hof war heruntergewirtschaftet.<br />

Sechs Bauernhäuser haben wir zusätzlich abgerissen, um<br />

aus deren Innenleben den Ramsauhof in den Zustand von vor<br />

hundert Jahren zurückversetzen zu können.“ Mit viel Detailarbeit<br />

machten Wurzenberger und sein Team nach dem Motto<br />

„Altes erhalten, Neues gestalten“ aus dem alten Gemäuer den<br />

heimeligen „event4kanter“. Seitdem entdecken dort immer<br />

mehr gestresste Manager ihre innere Ruhe wieder. „Eine halbe<br />

Stunde in unserer Bauernstube genügt häufig schon, dass die<br />

Leute von ihrem Stresslevel runterkommen.“<br />

DAs geheimnis Des erfolgs<br />

„Die Leute mögen das Natürliche, Bäuerliche“, stellt Hermann<br />

Wurzenberger immer wieder fest – auch wenn es ohne<br />

Komfort nicht gehen würde. Der Innenhof ist überdacht und<br />

beheizbar, damit die Gäste nicht frieren müssen. Auch ein<br />

Hubschrauber landeplatz steht zur Verfügung. Lachs und Kaviar<br />

passen da nicht unbedingt zum Konzept des Ramsauhofes,<br />

in dem die Gäste schon mal an den Herd gebeten werden.<br />

Bodenständige Mostviertler Spezialitäten und Schmankerln<br />

von Landwirten aus der Umgebung stehen auf der Speise-<br />

karte. „Das ist authentisch“, begründet Wurzenberger. „Und die<br />

Leute sind begeistert, wenn wir sie mit Erdäpfeln, Salz und<br />

Butter empfangen.“ Die Kartoffeln müssen übrigens von<br />

den Gästen selbst geschält werden. Und das Geschirr in der<br />

Bauernstube wird von den Gästen weggeräumt. „Wir integrieren<br />

die Leute in den Familienbetrieb Ramsauhof“, erzählt<br />

Hermann Wurzenberger.<br />

Der hof im mittelpunkt<br />

Der Hof als „Quell der Ursprünglichkeit“ wird in einem neuen<br />

Konzept noch mehr in den Mittelpunkt gerückt. Mit Ex-Skifahrer<br />

Thomas Sykora und Sportwissenschafter Gerhard Zallinger<br />

hat man ein Kleingruppen-Projekt entwickelt, das den Gästen<br />

den Kreislauf der Natur – Säen, Pflegen, Ernten – wieder näher<br />

bringen soll. Und damit in Zukunft noch mehr Service möglich<br />

ist, wird ab 2011 das Ausgedinge zu einem Hotel umgebaut.<br />

der ramsauhof würde noch immer verfallen in der gegend herumstehen, hätten die inhaber nicht eine neue nische erschlossen: events.<br />

themA<br />

mAssgefertigt<br />

1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 51<br />

Foto: iStock


HiNTERGRUND STreiT<br />

ZehnTauSenDe MieTer<br />

VerheiZen GelD<br />

Weil es der Schornstein trotz effizienter Thermen warm braucht,<br />

muss mehr geheizt werden als notwendig. Das kostet – kann<br />

aber auf den Mieter abgeschoben werden. AUTOR: Michael Neubauer<br />

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Leasingauto oder ein<br />

Fahrzeug auf längere Zeit gemietet und der Vermieter<br />

hat sich dazu bereit erklärt, das Fahrzeug in Schuss zu<br />

halten. Immerhin zahlen Sie Monat für Monat nicht<br />

gerade wenig an den Vermieter. Wie es der Zufall will,<br />

wird gerade bei Ihnen der Motor kaputt. Sie haben sich nichts<br />

zuschulden kommen lassen. Das Fahrzeug wurde vereinbarungsgemäß<br />

gewartet und gepflegt. Wie es so ist, kommen Sie<br />

in der Werkstatt mit dem Mechaniker ins Plaudern.<br />

Er erzählt Ihnen, dass bei Ihrem neuen Motor der Verbrauch –<br />

und damit auch der CO 2 -Ausstoß – um rund 20 bis 30 Prozent<br />

geringer sein könnte. Leider sind einige Teile am Fahrzeug so<br />

alt, dass man diese Einstellung nicht wählen dürfe, sonst sind<br />

diese alten Teile in absehbarer Zeit kaputt. Sie würden sich<br />

wahrscheinlich sofort an den Vermieter wenden, um den Austausch<br />

dieser alten Teile zu verlangen, um in Zukunft Betriebskosten<br />

zu sparen.<br />

Was das mit <strong>Immobilien</strong> zu tun hat, werden Sie sich verwundert<br />

fragen. Sehr viel. Zehntausenden Mietern in Altbauwohnungen,<br />

die ihre Wohnungen mit Erdgas heizen, geht es ebenso.<br />

Im wahrsten Sinn des Wortes sind 20 bis 30 Prozent des<br />

Verbrauches – und damit auch der Energiekosten – für den<br />

Schornstein. Denn der Kamin will es schön warm haben. In<br />

vielen Fällen ist er die Schwachstelle in einer verbrauchsoptimierten<br />

Heizungsanlage. Warum ist das so? Aktuelle Gasthermen<br />

haben gegenüber ihren Vorgängermodellen einen besse-<br />

52 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11<br />

ren Wirkungsgrad. Das führt dazu, dass die Abgastemperaturen<br />

bei gleicher Leistung geringer sind. Um den notwendigen Zug/<br />

Auftrieb der Abgase zu garantieren bzw. Kondensation im<br />

Kamin zu verhindern, schreibt der Rauchfangkehrer im Kaminvorbefund<br />

(abhängig von Bausubstanz, Höhe, Lage des<br />

Kamins) Mindestabgastemperaturen in Form von Mindestbelastungen<br />

(in Kilowatt) vor.<br />

AbgAse kühlen zu rAsch<br />

Wird die Abgastemperatur bei alten Kaminen „zu niedrig“ angesetzt,<br />

wird der Temperaturunterschied zwischen der Außenluft<br />

und den Abgasen zu gering. Die Abgase kühlen zu rasch<br />

ab und kondensieren noch im Rauchfang. Dabei bilden sich<br />

auch Salz- und Salpetersäuren, die das Mauerwerk im Kamin<br />

angreifen – und früher oder später eine teure Kaminsanierung<br />

notwendig machen würden. Um diese teure Kaminsanierung<br />

kommt man allerdings herum, wenn der Kamin ordentlich<br />

beheizt wird. Daher werden von den Rauchfangkehrern den<br />

Installateuren meist hohe Abgastemperaturen vorgeschrieben.<br />

Viele installierte Kombithermen könnten mit viel geringeren<br />

Abgastemperaturen laufen, berichten befragte Installateure<br />

übereinstimmend. Dies setzt intakte Kamine voraus. In alte<br />

Kamine müssten dazu Edelstahlrohr mit Kondensatablauf eingebaut<br />

werden. „Diese Investition scheuen aber viele <strong>Immobilien</strong>gesellschaften<br />

und private Hauseigentümer. Da werden<br />

Kosten vom Vermieter auf den Mieter abgewälzt – und die<br />

Foto: iStock<br />

Rauchfangkehrer spielen munter mit“, meinen die Installateure<br />

hinter vorgehaltener Hand. Das normale Wartungsgeschäft<br />

sei zu lukrativ. Wer den Hausverwaltungen mit Sanierungswünschen<br />

zu sehr in den Ohren liege, laufe Gefahr, Aufträge<br />

zu verlieren.<br />

keiner will buhmAnn sein<br />

Die Rauchfangkehrer wiederum wollen sich nicht in die Rolle<br />

des Buhmanns drängen lassen. Natürlich könnten sie eine<br />

Rauchfangsanierung vorschreiben.<br />

Dies komme bei den wenigsten Hauseigentümern und Hausverwaltungen<br />

gut an – und wenn andere gelindere Mittel, zum<br />

Beispiel höhere Abgastemperaturen, ebenfalls zum Ziel führen,<br />

kommen eben diese zur Anwendung. Offen wollen die Installateure<br />

auch nicht darüber sprechen. Es scheint, auch bei den<br />

Installateuren will es sich niemand mit den Hauseigentümern<br />

und -verwaltern verscherzen.<br />

Presented by<br />

Walter<br />

Moderne Thermen sind hocheffizient – nur die Kamine sind es<br />

alexander<br />

nicht und müssen mehr beheizt werden als notwendig. Foto:<br />

With the support of<br />

Organiser<br />

informa<br />

business communication<br />

Plus: Student Poster Competition<br />

For further information please call: +49 (0) 2 11/96 86-37 52<br />

2011<br />

23 to 25 May 2011 | Vienna University of Technology, Austria<br />

European Facility Management Conference<br />

Cracking the Productivity Nut<br />

Use Business Conference, Research Symposium<br />

and other Side Events to discuss topics like<br />

FM as a Factor of Production Optimization and<br />

Measurement of Productivity Lean Management<br />

FM Positioning and Strategy Performance Management<br />

Impact of New Ways of Working Value Added FM<br />

Prestigious Gala Dinner<br />

& Award Ceremony<br />

www.efmc-conference.com


hintergrund Bilanzierung<br />

LEASIngBILAnzIErung<br />

wIrD AuF DEn KopF gEStELLt<br />

Die zwei internationalen Standardsetter IASB und FASB haben einen Entwurf<br />

für einen neuen Leasingstandard veröffentlicht: Demnach werden alle Leasingverhältnisse,<br />

also nicht wie bisher nur das Finanzierungsleasing, in der Bilanz<br />

zu erfassen sein. AutOren: Wolfgang VejdoVsky und raoul Vogel, PWC ÖsterreiCh<br />

Der bisherige Vorsitzende des IASB, Sir David<br />

Tweedie, meinte im April 2008: „Eines meiner<br />

größten Ziele vor meinem Ableben ist es,<br />

in einem Flugzeug zu fliegen, das in der Bilanz<br />

der Fluglinie bilanziert ist.“ Mit dem neuen<br />

Leasing standard könnte sein Wunsch in Erfüllung gehen.<br />

Seit Jahren wird die Leasingbilanzierung, genauer die Leasingnehmer-Bilanzierung,<br />

von Analysten und anderen Jahresabschluss-Adressaten<br />

kritisiert. Vor allem das Nichterfassen von<br />

Verbindlichkeiten in den Bilanzen der Leasingnehmer im Falle<br />

sogenannter Operating-Verträge und die damit einhergehenden<br />

Widersprüche zum Rahmenkonzept der IFRS stehen dabei<br />

im Zentrum. In Zukunft werden alle Leasingverhältnisse, also<br />

nicht wie bisher nur das Finanzierungsleasing, in der Bilanz zu<br />

erfassen sein.<br />

Wesentliche elemente des neuen leasingmodells<br />

- das Konzept basiert auf dem Ansatz eines Nutzungsrechtes und<br />

einer Verbindlichkeit zu Beginn des Leasingverhältnisses;<br />

- die Unterscheidung zwischen Operating- und<br />

Finanzierungsleasing wird aufgehoben;<br />

- die Leasingverbindlichkeit wird mittels Schätzung der<br />

Leasingbedingungen inklusive etwaiger Verlängerungsoptionen,<br />

bedingten Leasingzahlungen und Restwertgarantien<br />

ermittelt;<br />

- Leasingverhältnisse müssen zu jedem Stichtag auf<br />

wesentliche geänderte Bedingungen untersucht werden;<br />

- für die Ermittlung beim Leasinggeber sollen die gleichen<br />

Anforderungen an eine zuverlässige Bewertung wie bei<br />

der Neuregelung zur Ertragsrealisierung gelten;<br />

- eine Ausnahme vom Anwendungsbereich für nicht betriebsnotwendige<br />

Vermögenswerte soll es nicht geben. Allerdings<br />

soll noch untersucht werden, unter welchen Bedingungen<br />

eine Ausnahmeregelung für kurzläufige Leasingverhältnisse<br />

möglich wäre.<br />

Die Auswirkungen schlagen sich nicht nur in der finanziellen<br />

Berichterstattung nieder, sondern berühren fast jeden Bereich<br />

eines Unternehmens. Selbstverständlich sind in erster Linie die<br />

Kennziffern eines Unternehmens betroffen. Die nebenstehende<br />

Grafik eines hypothetischen Beispiels zeigt sehr deutlich die<br />

höhere Belastung der Gewinn- und Verlustrechnung in den<br />

ersten Jahren eines Leasingverhältnisses.<br />

Allerdings wird das EBIT/EBITDA positiv beeinflusst. Des Weiteren<br />

wird vor allem der Verschuldungsgrad durch die wesentlich<br />

höheren Verbindlichkeiten negativ beeinflusst.<br />

Dabei sollte vor allem auf etwaige Covenants in Darlehensverträgen<br />

und ähnlichen Vereinbarungen geachtet werden, da die<br />

Verletzung der Covenants durch den höheren Verschuldungsgrad<br />

zu möglichen Zinserhöhungen, im Extremfall zu einer<br />

Fälligstellung des Darlehens, führen kann.<br />

Die laufende verpflichtende Anpassung der Finanzschuld<br />

erhöht die Volatilität der Kennziffern. Die unterschiedliche<br />

Folgebewertung von Nutzungsrecht und Finanzschuld hat entsprechende<br />

Auswirkungen auf latente Steuern.<br />

foto: istock<br />

Weitere potenzielle ausWirkungen:<br />

- Massen<strong>thema</strong>tik aufgrund der Vielzahl der Verträge<br />

- Neubilanzierung sämtlicher Leasingverhältnisse zum Übergangsstichtag<br />

(keine Ausnahmeregelungen für Altverträge!)<br />

- Anzahl der in der Bilanz abzubildenden Leasingverhältnisse<br />

steigt signifikant<br />

- laufende Neubewertungen aufgrund von Erwartungswertänderungen<br />

(bei bedingten Mieten, Optionen) verlangt fortlaufende<br />

Nachverfolgung<br />

- Automatisierung der Bilanzierung der Leasingverträge<br />

mittels Systemlösung vorteilhaft bzw. notwendig<br />

Auch für Leasinggeber wird sich die Bilanzierung zukünftig<br />

ändern. Derzeit sind zwei Modelle vorgesehen:<br />

- Performance Obligation Model<br />

- (Partial) Derecognition Model<br />

Die geschäftlichen und betrieblichen Auswirkungen für Leasing-<br />

geber und Leasingnehmer schlagen sich nieder in:<br />

- EDV-Systemen<br />

- Kennzahlensystemen<br />

- Budgetierungsprozessen<br />

- betrieblichen und Geschäftsprozessen<br />

- internen Kontrollsystemen<br />

- Reporting und Abschlussprozessen<br />

Eine Studie aus dem Jahr 2010 von PwC Niederlande (125 europäische<br />

notierte Gesellschaften aus 21 Ländern) zeigt, dass<br />

beinahe die Hälfte der Unternehmen gewisse Änderungen erwarten;<br />

ein Drittel sogar erhebliche Änderungen. Interessant ist<br />

die Erwartung von mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen,<br />

die benötigten Informationen und Daten von ihrem Leasinggeber<br />

bereitgestellt zu bekommen. Laut Studienergebnissen<br />

industrie<br />

durchschnittliche erhöhung<br />

der Verbindlichkeiten<br />

scheinen sich die Auswirkungen auf die <strong>Immobilien</strong>branche<br />

allerdings in Grenzen zu halten. Nur 22 Prozent der Unternehmen<br />

erwartet, zukünftig kürzere Mietverträge abzuschließen.<br />

Allerdings wurde diese Meinung primär von Leasingnehmern<br />

geäußert. Die Studie vermutet, dass Leasinggeber die betriebswirtschaftlichen<br />

und sonstigen Auswirkungen von kürzeren<br />

Mietverhältnissen eher verstehen, während Leasingnehmer<br />

sich nicht vollends über Auswirkungen, wie vertragliche Preisstrukturen,<br />

Verfügbarkeit von <strong>Immobilien</strong> und damit verbundene<br />

Geschäftsrisiken, bewusst sind.<br />

Um den teils gewaltigen zukünftigen Anforderungen gerecht<br />

zu werden, bietet sich an:<br />

- tiefere Analyse zukünftiger Kennzahlenänderungen<br />

- weitere intensive Verfolgung des Standard-Setting-<br />

Prozesses (speziell im Hinblick auf Regelungen für<br />

Leasinggeber/Untervermietung)<br />

- rechtzeitige Kommunikation mit Kapitalgebern<br />

- EDV-gestützte Systemlösung implementieren<br />

- frühzeitige Analyse und Datensammlung bei allen<br />

bestehenden Verträgen<br />

- übergreifende Arbeitsgruppe einrichten<br />

In diesem Zusammenhang bietet PwC einen fundierten Ansatz<br />

zur Bewältigung der Herausforderungen an. Der finale Standard<br />

wird Mitte 2011 erwartet mit voraussichtlichem Inkrafttreten<br />

ab 2013. Obwohl das neue Leasingmodell für Leasinggeber und<br />

Leasingnehmer eine immense Herausforderung mit teils gravierenden<br />

Auswirkungen darstellt, sei hier positiv mit den geflügelten<br />

Worten geendet: „Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen,<br />

für die noch keine Lösungen gefunden wurden.“<br />

Jahre 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

miete/rate 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100<br />

abschreibung 74 74 74 74 74 74 74 74 74 74<br />

zinsen 44 41 37 33 30 25 21 16 11 6<br />

118 115 111 107 104 99 95 90 85 80<br />

g&V differenz –18 –15 –11 –7 –4 1 5 10 15 20<br />

grafik 1: Beispiel für die höhere Belastung der guV<br />

durchschnittliche erhöhung<br />

im leverage<br />

durchschnittliche erhöhung<br />

des eBitda<br />

einzel- und kleinhandel 213 % 64 % 55 %<br />

transport & lager 95 % 31 % 44 %<br />

alle unternehmen 58 % 24 % 37 %<br />

grafik 2: Branchebezogene entwicklung der Auswirkungen<br />

54 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 55


HinTeRgRUnd ReGionalentwicklunG<br />

DER EISBREchER<br />

AuS DER WüStE<br />

Andermatt hat verschlafen. Das Schweizer Bergdorf hat nie investiert,<br />

alle zogen weg. Bis ein Investor kam: Er baut ein ganzes Dorf neu<br />

und heizt es mit der Abwärme eines militärischen Rechenzentrums,<br />

das in einem Bergstollen liegt. AUTOR: Heimo Rollett aus andeRmatt, scHweiz<br />

Fotos: andermatt swiss alps aG<br />

Wie immer hat Samih Sawiris ein entspanntes<br />

Lächeln im Gesicht, als er die Gaststube<br />

im Bergdorf Andermatt in der Zentralschweiz<br />

betritt, in dem eine Handvoll<br />

potenzielle Käufer, Partner, Mitarbeiter<br />

und Journalisten sitzen. Noch bevor das Käsefondue serviert<br />

ist, treibt der ägyptische Milliardär in dem 1.300-Seelen-Kaff<br />

ein paar wunderbar schmeckende Falafel auf und lässt sie<br />

herumreichen. Er hatte gerade Gusto, meint er sorglos und<br />

genießt die kommunikative Stimmung in dem ehemaligen<br />

Pferdestall. Sawiris beugt sich zu seinem Sohn, der ihn heute<br />

begleitet, scherzt mit den griechischen Investoren, schäkert<br />

mit den Medienleuten und quatscht mit der Kellnerin. Er ist<br />

ganz in seinem Element.<br />

Samih Sawiris ist ein knallharter Profi. „Er ist Geschäftsmann<br />

und ein harter Rechner“, rückt Karl Poletti das Image des<br />

ägyptischen Milliardärs ins rechte Licht. Poletti ist Gemeindepräsident<br />

von Andermatt – ähnlich einem Bürgermeister.<br />

„Aber er weiß genau, wie weit er gehen kann. Er würde uns nie<br />

ausbluten lassen. Er braucht uns.“ Und die Bevölkerung von<br />

Andermatt braucht ihn: „Wir haben 80 Jahre gepennt“, sagt<br />

Bänz Simmen. Früher hatte Simmen eine Snowboardschule,<br />

jetzt betreibt er ein Internetcafe und ist Fremdenführer. „Wir<br />

haben weit über 100 Millionen Investitionsrückstand nur bei<br />

den Skiliften. Es hat unsere Mentalität geprägt, dass wir so<br />

lange von der Armee ganz gut gelebt haben. Doch durch den<br />

Abzug der Armee seit den 90er-Jahren geht es bergab. Die Bevölkerung<br />

wandert ab, Schulen werden verkleinert. Es ist wirklich<br />

schlimm.“ Simmen ist mit der Klage nicht allein, wo man<br />

hinhört, ächzen die Andermatter, seitdem das Ende des Kalten<br />

Krieges der Schweizer Armee den Feind genommen hat und<br />

sich aus den ausgehöhlten Bergen und den Kasernen in dem<br />

Hochtal zurückzieht. Der Ort verarmt, der Tourismus ist mickrig.<br />

Dank dem Ägypter soll sich das nun ändern und Andermatt<br />

zu einer „integrierten Ganzjahresdestination“ werden.<br />

AndermAtt SwiSS AlpS – im Überblick<br />

sechs Hotels der Vier- und Fünfsterne-kategorie mit<br />

844 Hotelzimmern und Hotelapartments sowie 490<br />

eigentumswohnungen in 42 Gebäuden<br />

25 private Villen<br />

35.000 m² Gewerbefläche<br />

sport und Freizeiteinrichtungen<br />

konzertsaal für bis zu 700 Personen<br />

insgesamt 1.970 Parkplätze<br />

18-loch-Golfplatz sowie sechs-loch-Übungsplatz<br />

Modernisierung des Skigebiets:<br />

orascom development und die Behörden vor ort investieren<br />

gemeinsam in den liftbetrieb. es sind umfangreiche modernisierungsmaßnahmen<br />

geplant und schon bald soll die<br />

Verbindung zur benachbarten skiarena sedrun hergestellt<br />

werden. auf diese weise entsteht ein skigebiet, das über<br />

130 kilometer Pisten umfasst. sichtlich beeindruckt ist<br />

skilegende Bernhard Russi, der so erleben kann, wie sein<br />

Heimatort andermatt nun endlich in derselben liga wie die<br />

anderen bekannten skiorte der schweiz mitspielen kann.<br />

„wir haben lange zeit geschlafen. Jetzt passiert endlich was“,<br />

meint Russi im Gespräch mit dem immobilien magazin.<br />

Sportzentrum:<br />

in der mitte des traditionellen dorfkerns wird ein modernes<br />

sportzentrum mit spa und zahlreichen wellness- und<br />

schönheitsbehandlungen gebaut. die sporthalle verfügt<br />

über Freizeiteinrichtungen, die das ganze Jahr über bereitstehen,<br />

darunter ein Hallenbad und ein Fitness-center.<br />

1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 57


HinTeRgRUnd ReGionalentwicklunG<br />

Sechs neue Luxushotels, 490 großzügige Apartments in 42 Gebäuden<br />

sowie 25 Luxusvillen sollen gebaut werden. Zusätzlich<br />

soll das Resort moderne Sportanlagen, einen Golfplatz sowie<br />

ein neues Skigebiet umfassen. 1,2 Milliarden Euro investiert<br />

Sawiris insgesamt und betont, dass er lange kein Geld zurückfließen<br />

sehen wird. Das mache ihm aber nichts, der Abverkauf<br />

finanziere das Projekt, die Rendite komme in zehn Jahren oder<br />

später. Und der Mann weiß, wovon er spricht, das Geschäftsmodell<br />

hat er bereits erprobt. Sawiris Orascom Gruppe hat am<br />

Roten Meer mitten in der Wüste eine Stadt hingebaut. Mit allem,<br />

was dazu gehört – sogar einer eigenen Recyclinganlage für<br />

Plastikmüll. Mittlerweile zählt El Gouna 12.000 bis 15.000 Einwohner.<br />

Taba Heights ist die zweite vollständig autarke Resort-<br />

Stadt der Gruppe, weitere Projekte finden sich von Oman über<br />

Montenegro bis nach England.<br />

Also gut, da kommt ein Investor aus irgendwo daher und baut<br />

die Schweiz zu. Dabei hat die Schweiz doch schon genug Probleme<br />

mit <strong>Immobilien</strong>leichen in Ferienorten. Damit genau das<br />

nicht passiert, wurden für den neuen Teil des Ortes, der sich<br />

an den alten Ortskern anschmiegt und ihn so eigentlich recht<br />

gut integriert, 30 verschiedene Architekten beauftragt. Und in<br />

der Tat – die Häuser greifen allesamt alpine Elemente auf, aber<br />

jedes für sich, und so entsteht ein rundes Ganzes mit anregender<br />

Vielfältigkeit und Edelweiß-Charme.<br />

Ein so modernes und doch gemütliches Dorf gibt es nirgendwo<br />

sonst. Vielleicht liegt das auch ein bisschen daran, dass irgendetwas<br />

fehlt. Andermatt neu wird autofrei. Über die ganze<br />

Fläche des Projektes wird ein sogenanntes Podium – quasi eine<br />

Platte – gebaut, darunter gibt es auf verschiedenen Ebenen<br />

die Verkehrswege und 740 Parkplätze. Außerdem verschwinden<br />

die komplette Hotel- und Servicelogistik sowie Lüftung,<br />

Kühlung und die gesamte Haustechnik unter der Erde. Für den<br />

Betreiber hat das zudem den Vorteil, dass er Pakete (etwa vier<br />

Einfamilienhäuser gemeinsam) vergeben kann.<br />

Geheizt wird ohnehin auf eine spezielle Art und Weise: Die<br />

Gemeinde baut ein neues Fernwärme-Netz, an das auch die<br />

Nachbarorte angeschlossen werden können. „Wir wollen die<br />

Ölheizungen aus den Häusern bekommen“, meint Karl Poletti.<br />

In Zukunft soll ein Drittel der Wärme ein neues Holzheizkraftwerk<br />

liefern, ein Drittel wird durch Geothermie gewonnen und<br />

der Rest kommt aus einem offiziell noch geheimen Projekt: Eine<br />

der wenigen verbleibenden militärischen Aktivitäten wird der<br />

Betrieb eines neuen Hochsicherheits-Rechenzentrums in einem<br />

Bergstollen sein. Die Abwärme von dort wird ins Netz eingespeist<br />

und macht das letzte Drittel aus. Mit dieser und anderen<br />

Maßnahmen (etwa dem Einsatz nachhaltiger Materialien) entspricht<br />

das Projekt dem Schweizer Minergie-Standard. Außerdem<br />

hat Sawiris zwei gute Argumente, warum er Nachhaltigkeit<br />

ernst nimmt. Erstens: „Ich kann es mir leisten.“ Zweitens: Er<br />

muss es sich leisten. Denn nur wenn das Projekt langfristig erfolgreich<br />

ist und in einer Dekade auch noch funktioniert, wird<br />

er mit seiner Betreiberfirma Geld aus der Stadt holen.<br />

AuSländer können eigentum erwerben<br />

In der Zwischenzeit wird gebaut, verkauft, vermietet. Die ersten<br />

beiden Hotelbetreiber sind fix, das The Chedi Andermatt ist mit<br />

50 Hotelzimmern und einer Fünfsterne-Superior-Kategorie das<br />

Flaggschiff des Resorts. 106 Apartments, sechs Maisonette-Penthouses<br />

und sieben Lofts werden unter der Marke abverkauft.<br />

Kaufen können – und das ist für die Schweiz sensationell – alle.<br />

Auch Ausländer. Der Ägypter hat, bevor er das Land um knapp<br />

15 Millionen Euro der Armee abkaufte, die Bedingung an die<br />

Bundesregierung gestellt, von der Lex Koller ausgenommen zu<br />

werden. Die Lex Koller ist ein Gesetz aus den 80er-Jahren, das<br />

die „Überfremdung des einheimischen Bodens“ einschränken<br />

soll. Die Regierung willigte ein. „Jeder kann in Andermatt also<br />

uneingeschränkt <strong>Immobilien</strong> erwerben und wieder veräußern“,<br />

bestätigt Peter Marschall von Marschall <strong>Immobilien</strong>, der für die<br />

Vermarktung in Österreich beauftragt ist.<br />

Aber warum sollten Österreicher gerade in Andermatt kaufen<br />

wollen? „Natürlich ist Andermatt bei uns in Österreich ein Nischenprodukt,<br />

aber es gibt auch Österreicher, die in Davos oder<br />

St. Moritz eine Immobilie haben.“ Marschall sieht weniger die<br />

Eigennutzung im Vordergrund (Mieterpools werden angeboten)<br />

als die Chance für ein Investment mit einer Wertsteigerung, die<br />

es sonst in den Alpen nirgendwo gibt. „Die Preise sind jetzt noch<br />

ein Bruchteil von denen in anderen Skiorten in der Schweiz.“<br />

Die Alpen-Immos wären also nicht nur eine Parkgarage fürs<br />

Kapital, hier gibt es noch einiges an Wertsteigerungspotenzial.<br />

98 prozent der bÜrger hAben zugeStimmt<br />

Gewinnen werden aber nicht nur Anleger, nicht nur Sawiris,<br />

sondern auch die Einheimischen. Selbst die Nachbarorte bauen<br />

schon, um den künftigen Tourismus-Arbeitskräften Quartiere<br />

zu vermieten. Auch wenn der Gemeindepräsident den ägyptischen<br />

Unternehmer als harten Geschäftsmann bezeichnet, verweist<br />

er im gleichen Atemzug auf seine Fairness und Integrität.<br />

Und Sawiris betont stets, dass es nicht sein Erfolg sei, sondern<br />

eine gemeinsame Entwicklungsarbeit ist: „Sonst wäre ein solches<br />

Projekt gar nicht machbar.“ 98 Prozent der Bürger haben<br />

dem Zonierungsplan zugestimmt.<br />

„Ich hatte Lehrlinge, die drei Jahre lang nie einen Rohbau bearbeiten<br />

konnten, weil nichts gebaut wurde“, erzählt Gemeindepräsident<br />

Poletti, der Filialleiter eines Installateurunternehmens<br />

ist. Jetzt gibt es wieder genug zu arbeiten – dafür weniger<br />

Zeit für den kleinen, schummrigen Tanzstadel, der auch in Andermatt<br />

nicht fehlt. Dort ist in letzter Zeit dafür immer öfter<br />

ein Ägypter anzutreffen. Mit seiner ganzen Entourage kehrt<br />

er dort gerne nach einer Falafel-Käsefondue-Kombination ein<br />

und bricht das Eis, indem er als erster unbehelligt auf der Tanzfläche<br />

groovt. Wenig später ist die Tanzfläche voll.<br />

http://andermatt-swissalps.ch<br />

ad PeRsonam SAmih SAwiriS<br />

samih sawiris wurde 1957 in kairo<br />

als zweiter von drei söhnen von onsi<br />

sawiris, dem Gründer, mehrheitseigentümer<br />

und Verwaltungsratspräsidenten<br />

der orascom Gruppe (www.orascomdh.<br />

com) in Ägypten, geboren. sawiris ist<br />

Verwaltungsratsvorsitzender & ceo der<br />

orascom development Holding (odH).<br />

nach dem Besuch der deutschen evangelischen oberschule<br />

in kairo studierte sawiris wirtschaftsingenieurwesen an der<br />

technischen universität Berlin.<br />

odH entwickelt, errichtet und betreibt vollständig integrierte<br />

urlaubsdestinationen. mit der entwicklung der stadt el<br />

Gouna 1989, die mit ihrer modernen, arabisch geprägten<br />

architektur zum Flaggschiff der odH wurde, hält die Gesellschaft<br />

15 Hotels, die entweder von odH-marken oder von<br />

internationalen Hotelketten wie mövenpick, sheraton und<br />

club med betrieben werden. dazu gehören auch zahlreiche<br />

Restaurants, diskotheken, Bars, einkaufspassagen, über<br />

zehn kilometer lange strände, verschiedene sportangebote<br />

zu wasser und an land, eine eigene, bestens ausgestattete<br />

marina, eine internationale schule, ein krankenhaus<br />

und ein Flughafen. die eigentümer der immobilien von el<br />

Gouna Real estate stammen aus über 30 nationen und<br />

verbringen ihre Ferien in el Gouna oder leben dort. unter<br />

ihnen sind 300 europäische Familien. 400 schüler besuchen<br />

die el Gouna international school und 168 studenten<br />

die ägyptisch-deutsche Hotelfachschule.<br />

58 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 59


foruM<br />

zukunfT iMMobilie<br />

Das himmlische KinD<br />

Windrädern auf Dächern von Gewerbeimmobilien gehört die Zukunft.<br />

Bloß wie das genau gehen soll, weiß heute noch keiner. AUTOR: HEimo RollEtt<br />

Die Vorteile von (relativ kleinen) Windrädern<br />

auf Gebäudedächern liegen auf der Hand:<br />

Grüne Stromgewinnung, verbesserte Energiebilanz,<br />

Kostenersparnis. Was in der Zukunft<br />

wahrscheinlich gang und gäbe sein wird, ist<br />

derzeit allerdings noch ernüchternd: „Wir sind nicht deprimiert,<br />

weil es im ersten Anlauf nicht geklappt hat. Wir wollen<br />

mit Kleinwindrädern für unsere Kunden Erfahrungen sammeln<br />

und halten daher an dem Thema fest“, erzählt HSG­<br />

Zander­Geschäftsführer Gerhard Schenk. Für ein innovatives<br />

Projekt hatte Schenk Anbieter sondiert und ein Produkt aus­<br />

Foto: WWPm Energy Systems<br />

gewählt. Aus Investitionskosten von rund 28.000 Euro und<br />

einer Amortisationszeit von zehn bis 15 Jahren wurden im<br />

konkreten Angebot plötzlich 68.000 Euro und 28 Jahre. „Das<br />

sind genau die Erfahrungen, die ich unseren Kunden ersparen<br />

will. In Wahrheit gibt es nur eine limitierte Anzahl an seriösen<br />

Anbietern und wir sind schon bis auf den chinesischen<br />

Markt vorgedrungen“, erzählt der FM­Profi. Und selbst Martin<br />

Fliegenschnee­Jaksch von der IG Windkraft gibt unumwunden<br />

zu: „Die meisten Anbieter sind unseriös. Viele Anlagen<br />

gehen auch gleich wieder ein. Leider gibt es in Österreich<br />

noch keine Zertifizierung so wie z. B. in Großbritannien.“<br />

Dabei wären erste Erfahrungswerte bitter nötig. Niemand in<br />

Österreich hat noch wirkliche Erfahrungen mit den praktischen<br />

Windturbinen gemacht. „Wir müssen noch viel herausfinden“,<br />

so Schenk: „Was sind Wartungskosten in echt? Wo in<br />

Wien gibt es wie viel Windausbeute? Wie oft muss das Windrad<br />

gereinigt werden? Welche Vibrationen entstehen? Wie gestaltet<br />

sich die Montage?“ Letzter Punkt etwa trieb die Kosten<br />

bei einem Angebot, das Schenk bekommen hat, dramatisch in<br />

die Höhe. Die Komponententeile waren so groß, dass sie nicht<br />

in den Lastenaufzug passten und mit den Hubschrauber aufs<br />

Dach transportiert werden hatten müssen.<br />

Über den tatsächlichen Betrieb der Kleinwindräder kann auch<br />

Michaela Reitterer keine Auskunft geben – obwohl ihr Konzept<br />

den Einsatz der Minikraftwerke am Dach ihres Stadthallen­<br />

hotels vorsah. Sie hätten das Hotel zu einem Aktivhaus machen<br />

sollen. Die Behörden waren damals aber nicht so weit – so<br />

klagen zumindest mehrere Hersteller von Kleinwindrädern,<br />

die für Gebäudedächer geeignet sind.<br />

Jetzt wagt sich einer wieder vor: Die erste Anlage Wiens könnte<br />

nun am Dach des Aspern IQ, dem (Forschungs­)Projekt der<br />

Wirtschaftsagentur Wien in der Seestadt Aspern, entstehen.<br />

Zwei Kleinwindkraftanlagen mit zirka 140 Kilowatt Peak­Leistung<br />

sind dort geplant, der Fertigstellungstermin ist mit Mitte<br />

2012 angepeilt. Bis dahin gibt es vielleicht auch schon mehr<br />

Informationen über die Effizienz der unterschiedlichen Produkte:<br />

Die EVN baut derzeit nämlich in der Marktgemeinde<br />

Lichtenegg einen Teststandort, an dem zehn unterschiedliche<br />

Kleinwindkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt zirka<br />

36 Kilowatt in Kombination mit einer Fotovoltaikanlage und<br />

einem Energiespeicher erprobt werden sollen.<br />

Das Schüco 2° Concept ermöglicht großzügige Fassadenlösungen<br />

mit maximalem Außenbezug.<br />

sysTeMTechnik für alle kliMazonen<br />

Im Mittelpunkt bei Schüco – in Österreich durch die<br />

Alu König Stahl GmbH vertreten – steht das Thema<br />

Nachhaltigkeit. Der Fokus liegt dabei verstärkt auf nachhaltiger<br />

Systemtechnik für anspruchsvolle Gebäudehüllen in<br />

allen Klimazonen. Unter dem Motto „Energy2 – Systems for<br />

Saving & Generating Energy“ wurden auf der Münchner Bau­<br />

Messe Energieeffizienzlösungen gezeigt, die weit über die<br />

heutigen Ansprüche an Wärmedämmung hinausgehen und<br />

die Themen Sonnenschutz, hybride Lüftungssysteme sowie<br />

Kühlung und Automation, integrieren. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

ist die fenster­ und fassadenintegrierte Energiegewinnung<br />

– sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen.<br />

Modulare Türserie MiT<br />

spiTzenwerTen<br />

Amari Austria GmbH setzte mit dem System Alsec ihren<br />

Schwerpunkt auf der Münchner Leitmesse „Bau 2011“<br />

auf eine modulare, flächenbündige Türserie mit hervorragenden<br />

Wärmedämmeigenschaften. Der Wert für die S80+HW<br />

(hochwärmegedämmt) liegt bei Uf=1,6 W/m2K. Erreicht<br />

wird er durch thermische Trennung über sogenannte Winglet­Isolatoren<br />

und optional bei der Premiumausführung mit<br />

Zusatz­Dämmstreifen, Glasfalzdämmeinlage im Flügel und<br />

neun Millimeter starker äußerer Glasanlagedichtung.<br />

produkTneuheiT prefa pinical<br />

Prefa bietet eine völlig neue Dimension der Dach­ und<br />

Fassadengestaltung: Glatte, dichte und dreidimensional<br />

geformte Flächen können mit der Produktneuheit<br />

Prefa Pinical absolut fugenlos, ohne sichtbare Stege und<br />

Rand­Überlappungen realisiert werden. Als einziger Anbieter<br />

liefert Prefa Pinical qualitativ hochwertige Profile aus<br />

stranggepresstem Aluminium, die im montierten Zustand<br />

eine fugenlose, glatte Fläche ergeben. In der modernen Architektur<br />

finden dreidimensional gekrümmte freie Formen<br />

als wesentliches Element der Inszenierung eines Gebäudes<br />

immer öfter Verwendung.<br />

Das neue Produkt eignet sich optimal für die Gestaltung<br />

von Gebäudehüllen, da der Kreativität ein großer Spielraum<br />

verliehen wird. Die entsprechende Biegung der Profile wird<br />

bereits in der Produktionshalle ausgeführt. Mittels eines<br />

speziellen Computerprogramms werden auf Basis exakter<br />

Pläne die individuellen Verformungen der Profile visualisiert<br />

und dann in weiterer Folge in eigens dafür entwickelten<br />

Maschinen umgesetzt.<br />

Hills Place in London mit der neuartigen Fassade.<br />

60 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |10 |11 1-2 |10 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 61<br />

Foto: www.alufenster.at | Schüco international KG<br />

Foto: Edmund Sumner


hintergrund AUSBILDUNG<br />

Aus- uND WeiTerBiLDuNg:<br />

es WirD spezieLLer<br />

Vom postgradualen Lehrgang über Life-Cycle-Management bis zur Tages-<br />

veranstaltung über Nachhaltigkeit in der Bewertung. Die Möglichkeiten<br />

der Weiterbildung in Österreich werden immer spezieller. AutOrin: ChrIStINA DIrNBACher<br />

Foto: iStock<br />

Befand sich der universitäre Facility-Management-<br />

Lehrgang auf der Technischen Universität Wien<br />

lange Zeit allein auf weiter Flur, haben Wissbegierige<br />

heute die Qual der Wahl, aber auch die Möglichkeit<br />

sich in bestimmten Gebieten enorm zu<br />

spezialisieren. „Ich finde, dass es uns in Österreich sehr gut<br />

gelungen ist, in relativ kurzer Zeit ein sehr dichtes und qualitativ<br />

hochwertiges Ausbildungsangebot aufzustellen. Anfragen<br />

aus dem Ausland über unsere Ausbildungskonzepte bestätigen<br />

unsere Vorgangsweise“, so Otto Bammer, Studiengangsleiter<br />

an der FH Wien. HTL, Fachhochschule oder Uni? Ob alle drei<br />

Bildungseinrichtungen einen klaren Platz in Österreich haben,<br />

wird immer wieder heiß diskutiert. Tatsache ist: Sie alle bieten<br />

diverse und sehr gute Ausbildungen im <strong>Immobilien</strong>bereich an.<br />

Für FH-Absolventen nicht unwesentlich: Die Einkommensentwicklung<br />

nach Abschluss eines berufsbegleitenden FH-Studiums<br />

präsentiert sich dynamisch und überdurchschnittlich.<br />

Die Jahreseinkommen der Absolventen entsprechen zu Beginn<br />

der Karrieren im Großen und Ganzen den branchenüblichen<br />

Einkommen von Wirtschaftsabsolventen. Im Vergleich zu den<br />

Kollegen in den Betrieben wachsen die Jahreseinkommen der<br />

FH Wien-Absolventen aber kontinuierlich: Laut Studie des IHS<br />

(Institut für Höhere Studien) verfügen 70 Prozent der ehemaligen<br />

berufsbegleitend Studierenden bereits ein Jahr nach dem<br />

Studienabschluss über ein Jahreseinkommen, das über dem<br />

Unternehmensmedian liegt. Die Personalabteilungen honorieren<br />

die Ausbildung also, üben aber auch ein wenig Kritik an<br />

manchen Ausbildungen (siehe Seite 66).<br />

ZeitgemäSSe inhalte<br />

Und dann gibt es die Nischen. Ausbildungen für Spezialisten<br />

in einem bestimmten Bereich, wie etwa in der Bewertung.<br />

„Wir reagieren auf Bedürfnisse am Markt“, beschreibt<br />

Jürgen Schiller von der Liegenschafts Bewertungs Akademie<br />

das Programm von 2011. Neben den traditionellen Lehrgängen<br />

zur Bewertung schiebt sich so z. B. am 4. März in<br />

Wien eine ganztägige Veranstaltung zu der längst überfälligen<br />

Frage, wie Nachhaltigkeit und <strong>Immobilien</strong>bewertung<br />

zusammengehen, in den Kalender. In die Zukunft blicken<br />

auch postgraduale Lehrgänge der Donau-Universität Krems<br />

wie beispielsweise „Future Building Solutions“, „Sanierung<br />

und Revitalisierung“ sowie „Tageslicht Architektur“. Um<br />

auf die Zeichen der Zeit zu reagieren, wurde das Studienprogramm<br />

während der letzten Jahre kontinuierlich erweitert.<br />

Seit diesem Jahr neu ist der Lehrgang „Life Cycle Management-<br />

Bau“, der fundierte Management-Skills für Entwickler zukunftsweisender<br />

Bauvorhaben vermittelt. Denn ohne Zweifel<br />

befindet sich die Baubranche<br />

in einem großen Umbruch. Klimawandel,<br />

schwindende Erdölreserven<br />

und knappe Ressourcen<br />

auf der einen Seite und neue Anforderungen<br />

an Komfort und Gesundheit auf der anderen Seite<br />

haben weltweit eine stark wachsende Nachfrage nach nachhaltigen<br />

und energieeffizienten Gebäuden geschaffen. Mit dieser<br />

Ausbildung wie auch im zweijährigen, internationalen Lehrgang<br />

„Future Building Solutions“ werden die Absolventen auf<br />

diese neuen Herausforderungen umfassend vorbereitet. „Das<br />

österreichische Know-how im Bereich nachhaltiges Bauen ist<br />

international höchst angesehen. Future Building Solutions ist<br />

zum Brennpunkt der internationalen Vermittlung dieses Wissens<br />

geworden“, betont Lehrgangsleiter Richard Sickinger.<br />

mehr tageSlicht<br />

Seit letztem Jahr neu im Programm ist der Masterlehrgang für<br />

Tageslicht Architektur, der sich als neue Spezialausbildung für<br />

den Bereich Architektur und Gebäudetechnik versteht. Dieses<br />

berufsbegleitende Weiterbildungsprogramm vermittelt alle für<br />

die Planung von Gebäuden relevanten Aspekte des Lichts anhand<br />

internationaler Vergleiche in der Architektur. Dazu zählen<br />

neben den technischen Kompetenzen wie beispielsweise<br />

das Wissen über Messmethoden und über die Möglichkeiten<br />

der ökologischen und ökonomischen Planung auch die Berücksichtigung<br />

der Einflüsse des Lichts auf Wohlbefinden und<br />

Gesundheit des Menschen. „Licht im künstlerischen Kontext<br />

und seine Bedeutung für Wahrnehmung und Bewusstsein werden<br />

in diesem Zusammenhang ebenso <strong>thema</strong>tisiert“, so Lehrgangsleiter<br />

Gregor Radinger. Im Lichtlabor der Donau-Universität<br />

Krems werden Tageslichtbedingungen simuliert.<br />

Auch kurzfristige Aus- und Weiterbildungen sind gefragter<br />

denn je. Neben den bekannten Institutionen wie der „Akademie<br />

für Recht und Steuern“, dem „bfi“, „Hernstein“ oder<br />

der „Management Akademie“ ist Österreich seit 2009 mit der<br />

„Akademie für die <strong>Immobilien</strong>wirtschaft“ in Tirol um eine<br />

Ausbildungsmöglichkeit reicher. Die Akademie will vor allem<br />

Neueinsteiger beziehungsweise jene Interessenten ansprechen,<br />

die bereits in einem einschlägigen Unternehmen arbeiten, „die<br />

Befähigungsprüfung zum <strong>Immobilien</strong>makler nicht benötigen,<br />

dafür aber solide Grundkenntnisse erwerben wollen“, erklärt<br />

Christian Markl, Professor am Institut für Wohn- und <strong>Immobilien</strong>recht<br />

der Uni Innsbruck sowie wissenschaftlicher Leiter<br />

der Akademie für die <strong>Immobilien</strong>wirtschaft. Die Lehrgänge für<br />

künftige <strong>Immobilien</strong>makler-Assistenten sowie <strong>Immobilien</strong>verwalter-Assistenten<br />

dauern sechs bis acht Wochen.<br />

1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 63


hintergrund AUSBILDUNG<br />

immo-auSbildung im Überblick<br />

auSbildung inStitution art der auSbildung nächSter termin infoS<br />

Diverse Akademie für recht und Steuern einzelseminare Februar 2011 www.ars.at<br />

<strong>Immobilien</strong>makler-Assistent Akademie für die <strong>Immobilien</strong>wirtschaft Lehrgang herbst 2011 www.immoakademie.at<br />

<strong>Immobilien</strong>verwalter-Assistent Akademie für die <strong>Immobilien</strong>wirtschaft Lehrgang herbst 2011 www.immoakademie.at<br />

Liegenschaftsbewertung Akademie für die <strong>Immobilien</strong>wirtschaft Lehrgang Frühjahr 2011 www.immoakademie.at<br />

Diverse AtGA Diverse Kurse (FM, tGA) Jänner 2011 www.atga.com<br />

Diverse bfi einzelseminare Frühjahr 2001 www.bfi.at<br />

Kompaktlehrgang <strong>Immobilien</strong>verwaltungsassistenz bfi Wien Akademie nicht akad. Lehrgang März 2011 www.bfi.at<br />

Facility Management Lehrgang Business Circle fünftägiger Lehrgang April 2011 www.businesscircle.at<br />

Diverse hernstein einzelseminare Februar 2011 www.hernstein.at<br />

Diverse Institute for International research (IIr) einzelseminare Februar 2011 www.iir.at<br />

Liegenschaftsbewertung Liegenschafts Bewertungs Akademie Lehrgang September 2011 www.lba-cvc.at/<br />

Diverse Liegenschafts Bewertungs Akademie diverse Kurse regelmäßig www.lba-cvc.at/<br />

Diverse Management Akademie einzelseminare März 2011 www.managerakademie.at<br />

Diverse ÖVI <strong>Immobilien</strong>akademie einzelseminare Februar 2011 www.immobilienakademie.at<br />

Diverse PeF postgradual und Studienlehrgang herbst 2011 www.pef.at<br />

Diverse WIFI einzelseminare Februar 2011 www.wifi.at<br />

<strong>Immobilien</strong>management WWeDU (World Wide education) akademischer Kurzlehrgang jederzeit www.mba-fernstudium.at<br />

langfriStige auS- und Weiterbildung<br />

Lehrgang Facility Management BFI Graz/hamburger Fernhochschule nicht akad. Lehrgang, Fernstudium keine Angaben www.bfi-stmk.at<br />

Diplomlehrgang Facility Management BFI Wien nicht akad. Lehrgang Oktober 2011 www.bfi.at<br />

Facility Management Donau-Universität Krems postgradual Oktober 2011 www.donau-uni.ac.at<br />

International real estate Valuation Donau-Universität Krems postgradual herbst 2011 www.donau-uni.ac.at<br />

Lehrgang real estate Donau-Universität Krems postgradual Oktober 2011 www.donau-uni.ac.at<br />

Security and Safety Management Donau-Universität Krems postgradual Oktober 2011 www.donau-uni.ac.at<br />

Future Building Solutions Donau-Universität Krems postgradual Oktober 2011 www.donau-uni.ac.at<br />

Sanierung und revitalisierung Donau-Universität Krems postgradual Oktober 2011 www.donau-uni.ac.at<br />

tageslicht Architektur Donau-Universität Krems postgradual Oktober 2011 www.donau-uni.ac.at<br />

Life Cycle Management-Bau Donau-Universität Krems postgradual März 2011 www.donau-uni.ac.at<br />

Vorbereitungslehrgang für die Befähigungsprüfung eWS-Wien nicht akad. Lehrgang Februar 2011 www.ews-vie.at<br />

Lehrgang für Gebäudetechnik und -management Fh Burgenland Masterstudiengang September 2011 www.fh-burgenland.at<br />

Facility & <strong>Immobilien</strong>management Fh Kufstein Fachhochschullehrgang September 2011 www.fh-kufstein.ac.at<br />

Facility Management & <strong>Immobilien</strong>wirtschaft Fh Kufstein Bakkalaureatsstudiengang Oktober 2011 www.fh-kufstein.ac.at<br />

International real estate & Facility Professional Fh Kufstein postgradual Oktober 2011 www.fh-kufstein.ac.at<br />

Gebäudetechnik und Gebäudemanagement Fh Pinkafeld Fachhochschullehrgang September 2011 www.fh-burgenland.at<br />

<strong>Immobilien</strong>wirtschaft Fh Wien Fachhochschullehrgang herbst 2011 www.fh-wien.ac.at<br />

Master Lehrgang <strong>Immobilien</strong>management Fh Wien postgradual herbst 2011 www.fh-wien.ac.at<br />

Wirtschaftsberatung und Unternehmensführung Fh Wiener Neustadt Bakk.und postgradual herbst 2011 www.fhwn.ac.at<br />

Kolleg Facility Management htL Pinkafeld Kolleg herbst 2012 www.htlpinkafeld.at<br />

Gebäudetechnik htL Pinkafeld nicht akad. Lehrgang herbst 2011 www.htlpinkafeld.at<br />

Lehrgang Facility Management Pilger Facility Management Gmbh nicht akad. Lehrgang Oktober 2011 www.pfm.at<br />

<strong>Immobilien</strong>wirtschaft & Liegenschaftsmanagement tU Wien Universitätslehrgang November 2011 www.tuwien.ac.at<br />

<strong>Immobilien</strong>management und Bewertung tU Wien postgradual Februar 2011 www.tuwien.ac.at<br />

Professional MBA Facility Management tU Wien postgradual März 2011 www.tuwien.ac.at<br />

WIFI Lehrgang Facility Management WIFI nicht akad. Lehrgang November 2011 www.wifi.at<br />

<strong>Immobilien</strong>management WWeDU (World Wide education) postgradual, Fernstudium jederzeit www.mba-fernstudium.at<br />

Fotos: iStock<br />

Ausbildung zum/zur<br />

Facility Manager/-in<br />

Wir vermitteln Ihnen das technische und<br />

betriebswirtschaftliche Know-how, um<br />

Ihre Facilities effi zient zu planen und<br />

zu bewirtschaften. Sie erhalten eine in<br />

9 Module gegliederte, praxisnahe, kunden- und serviceorientierte<br />

Ausbildung für einen weltweit dynamisch<br />

wachsenden Fachbereich.<br />

Kostenlose Info-Veranstaltung:<br />

Wien: Do, 30.6.2011 um 18.00 Uhr<br />

Graz: Di, 28.6.2011 um 18.00 Uhr<br />

Fachausbildung für<br />

Bauträger<br />

Grundstücksbeschaffung, Projektentwicklung, Baureifmachung<br />

bis zur Verwertung einer Immobilie –<br />

das sind die umfangreichen Herausforderungen für<br />

Bauträger. Profi tieren Sie vom Know-how unserer<br />

erfahrenen und kompetenten Trainer/-innen, die Sie<br />

intensiv auf die Befähigungsprüfung für Bauträger<br />

entsprechend der Bauträger-Befähigungsprüfungsordnung<br />

vorbereiten.<br />

Lehrgangsstart Wien: 15.2.2011<br />

Information und Anmeldung im Kundenservice:<br />

WIFI Wien, Währinger Gürtel 97, 1180 Wien<br />

www.wifiwien.at/kontakt, Tel. 01/476 77-5555<br />

WIFI Steiermark, Körblerg. 111-113, 8021 Graz<br />

E-Mail: info@wifi.stmk.at, Tel. 0316/602-302<br />

www.wifi.at<br />

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64 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 65


hiNTeRgRUNd auSbildungZeugnisverteiler:<br />

ZEugnISvErtEIlung<br />

Jedes Semester schwitzen die Studenten der Immo-FHs und Kurse. Wie damals<br />

in der Schule, als das Zeugnis am Ende schonungslos den Eifer und das<br />

Können der Studiosi zusammenfasste. Wir drehen den Spieß um und haben<br />

<strong>Immobilien</strong>unternehmen gebeten, die Ausbildungsinstitutionen zu bewerten.<br />

AUTORiN: Erika HoFbauEr<br />

Positiv<br />

Zeugnisverteiler:<br />

Eine spezifische <strong>Immobilien</strong>ausbildung ist eine wertvolle Zusatzqualifikation und in dieser<br />

Hinsicht ist das breite Wissen der Absolventen der <strong>Immobilien</strong>lehrgänge der FH Wiener<br />

Neustadt oder der TU ausreichend.<br />

In Österreich gibt es ein überschaubares Angebot an immobilienspezifischen Ausbildungen<br />

und generell sind wir mit diesem Ausbildungsangebot zufrieden.<br />

Negativ<br />

Jedoch gibt es zum Beispiel für Asset Manager keine spezielle Vertiefung, denn die<br />

Universitätslehrgänge und Fachhochschulstudiengänge legen den Fokus auf eine breite<br />

Ausbildung und hier wären bestimmte Spezialisierungen als Weiterbildungsangebot<br />

wünschenswert.<br />

Verkaufstraining, Verhandlungstraining und Perfektionierung des Umgangs mit den<br />

Kunden/Geschäftspartnern kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Hier kann<br />

man sicher noch einiges machen.<br />

Ergänzend fehlt uns als internationaler Konzern bei vielen Ausbildungsangeboten die<br />

internationale Ausrichtung. Zum Teil wird dies natürlich mit der RICS-Ausbildung<br />

abgedeckt, aber diese kann nicht alle Themenbereiche ausreichend behandeln.<br />

Folgende Fragen<br />

wurden gestellt:<br />

• Was ist bei den Aus-<br />

bildungsangeboten gut<br />

(bzw. welche sind gut)?<br />

• Was fehlt beim<br />

derzeitigen Angebot?<br />

Zeugnisverteiler:<br />

66 immobilien <strong>Magazin</strong> 01-02 |11 01-02 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 67<br />

Positiv<br />

Sehr gut ist der Fokus auf die kaufmännische und rechtliche Sicht der Dinge. Auch das<br />

Thema Nachhaltigkeit in der <strong>Immobilien</strong>bewirtschaftung wird in Ansätzen gut vermittelt.<br />

Negativ<br />

Positiv<br />

FH Wien: sehr gute Rückmeldungen. Umfassende Ausbildung für zukünftige Asset<br />

Manager, Makler, Bauträger, Verwalter. Sehr praxisorientiert und auch für den Berufsalltag<br />

brauchbar. Ebenso als berufsbegleitendes Studium möglich.<br />

FH Wiener Neustadt: betriebswirtschaftliche Grundausbildung mit der Vertiefung in<br />

<strong>Immobilien</strong>management.<br />

FH Kufstein: sehr stark auf FM fokussiert und weniger auf Richtung <strong>Immobilien</strong>management.<br />

Ausbildungen an der TU: Thema <strong>Immobilien</strong>bewertung – kostenintensiv, aber international<br />

anerkannte Abschlüsse.<br />

Önorm-Zertifizierung: Diese Kurse werden von WIFI und dem ÖVI in brauchbarer<br />

Qualität angeboten.<br />

Negativ<br />

Kein „Quereinsteigen“ in die Kurse (je nach Vorwissen) möglich. Wir haben viele Mitarbeiter,<br />

die in die Arbeit „hineinrutschen“, teilweise großes Wissen haben; sie müssen dann auch ALLE<br />

Kurse durchlaufen. Vor der Gewerbe-Prüfung wird der Besuch der Kurse dringend empfohlen.<br />

KUrse Für VerWAlTer/MAKler<br />

ÖVI: jährliches Programm „Expertenseminare“ in den Bereichen Bau, Recht, <strong>Immobilien</strong>buchhaltung,<br />

Steuern, Spezialfragen. Praxisorientiert, relevante Themen, gute Vortragende.<br />

WIFI: jährliches Programm „Expertenseminare“ in den Bereichen Bau, Recht, <strong>Immobilien</strong>buchhaltung,<br />

Steuern, Spezialfragen ähnliche wie ÖVI.<br />

Ars: viele immobilienfachspezifische Kurse für die Fort- und Weiterbildung oder Updates,<br />

Expertenvorträge, kostenintensiv.<br />

Mangelnde modulare Vorbereitungsmöglichkeiten für die Verwalter/Maklerprüfungen.<br />

Das fachliche Angebot ist sehr gut. Wünschenswert wäre eine Ergänzung durch „persönlichkeitsbildende“<br />

Fächer auch in Hinblick auf Eigenverantwortung und rasche Entscheidungsfindung.<br />

Sprich: Sachverhalt richtig erkennen, analysieren, Entscheidung treffen.<br />

Fotos: iStock


Positiv<br />

hiNTeRgRUNd auSbildung<br />

Zeugnisverteiler:<br />

Die vom WIFI Wien abgehaltenen „Einstiegskurse“ eignen sich sehr gut für Berufsneueinsteiger,<br />

um neben der praktischen Ausbildung im Unternehmen einen ersten Überblick<br />

über die relevanten Fachbereiche zu gewinnen.<br />

Nach einigen Praxisjahren bieten sich die – ebenfalls vom WIFI (aber auch von anderen<br />

Institutionen) angebotenen – Kurse zur Vorbereitung auf die Befähigungsprüfung zum<br />

Gewerbe des <strong>Immobilien</strong>maklers, <strong>Immobilien</strong>verwalters bzw. Bauträgers an, um das im<br />

beruflichen Alltag bereits vertiefte Wissen auf eine profunde Basis zu stellen. Unserer<br />

Erfahrung nach verlangt die Absolvierung dieser Prüfungen bereits einen sehr hohen<br />

fachlichen Kenntnisstand.<br />

Die Fachhochschullehrgänge des bfi Wien (bzw. auch anderer Anbieter) bieten eine umfassende<br />

Ausbildung rund um den Themenkomplex Immobilie, sodass die Absolventen<br />

bestens auf zukünftige Aufgaben im Rahmen einer Führungsposition in der <strong>Immobilien</strong>wirtschaft<br />

vorbereitet werden.<br />

Daneben halten wir die von der Donau-Universität Krems bzw. der TU Wien durchgeführten<br />

postgradualen Universitätslehrgänge für eine ausgezeichnete Möglichkeit, bereits<br />

vorhandenes Wissen weiter zu vertiefen.<br />

Negativ<br />

Vielleicht eine bessere Vorbildung schon auf schulischer Ebene. Aus unserer Sicht ist das<br />

Angebot ausreichend. Bei den uns bekannten Ausbildungen ist die Praxisrelevanz sehr<br />

hoch. Gerade Fachhochschulen erheben den Anspruch, dass die von ihnen ausgebildeten<br />

Personen ohne langwierige Einschulung im Unternehmen einsetzbar sind bzw. rasch in<br />

eine Führungsposition hineinwachsen können.<br />

Auch herrscht eine gewisse Konkurrenz unter den Ausbildungseinrichtungen um die besten<br />

Lektoren – dies kann sich aber auch positiv auswirken.<br />

HINTEGRUND XXX<br />

DER ERSTE SCHRITT<br />

ZUR IMMOBILIEN-KARRIERE!<br />

Eine fundierte akademische Ausbildung ist der erste Schritt zur <strong>Immobilien</strong>-Karriere!<br />

I<br />

n unserer Zeit zeigt sich in vielen Branchen die Wichtigkeit<br />

einer fundierten Ausbildung. Gerade in der <strong>Immobilien</strong>branche,<br />

die eine Schlüsselwirtschaft der österreichischen<br />

Volkswirtschaft darstellt, ist aufgrund der interdisziplinären<br />

Verfl echtung ein vertieftes Wissen in unterschiedlichen<br />

Bereichen unabdingbar.<br />

Der <strong>Immobilien</strong>fachmann/-frau muss von rechtlichen, über technische,<br />

bis hin zu wirtschaftlichen Themen ein breites Spektrum an individuellen<br />

Fragestellungen abdecken können, um dem Kunden ein kompetenter<br />

Ansprechpartner zu sein. Allein die Inhalte einzelner Bereiche<br />

zu kennen, wird in Zukunft nicht mehr ausreichen, um die immer<br />

kritischeren und besser informierten Konsumenten nicht nur zur Zufriedenheit<br />

bedienen zu können, sondern sie auch als KlientInnen an<br />

das Unternehmen zu binden.<br />

Das Institut für <strong>Immobilien</strong>wirtschaft ist sich seit seinem Start 2001<br />

dieser Dynamik des Marktes bewusst und bietet die erste fächerübergreifende<br />

<strong>Immobilien</strong>ausbildung auf akademischem Niveau in Wien an.<br />

Der sechs-semestrige Bachelor-Studiengang fokussiert sich auf die<br />

<strong>Immobilien</strong>treuhandberufe Makler und Verwalter und wird berufsbegleitend<br />

angeboten.<br />

Im Wintersemester 2010/2011 startete der RICS-akkreditierte, viersemestrige<br />

Master-Studiengang <strong>Immobilien</strong>management. Die Schwerpunkte<br />

dieses Studienganges liegen im Bereich Bauträgerwesen,<br />

ergänzt durch Portfoliomanagement, <strong>Immobilien</strong> Due Diligence, <strong>Immobilien</strong>-Controlling<br />

und <strong>Immobilien</strong>bewertung.<br />

INFOABENDE BACHELOR / MASTER<br />

Bachelor<br />

16.02.2011<br />

04.05.2011<br />

18.05.2011<br />

Beginn jeweils 18:30 Uhr<br />

Anmeldung unter: www.fh-wien.ac.at<br />

Master<br />

23.02.2011<br />

27.04.2011<br />

11.05.2011<br />

Beginn jeweils 17:30 Uhr<br />

68 immobilien <strong>Magazin</strong> 01-02 |11 1 <strong>Immobilien</strong> <strong>Magazin</strong> 04|10<br />

01-02 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 69<br />

KONTAKT<br />

Mag. (FH) Veronika Lang,<br />

Bereichsleiterin, Public Relations<br />

T: +43 (1) 476 77-5823,<br />

F: +43 (1) 476 77-5704<br />

E: veronika.lang@fh-wien.ac.at<br />

FH Prof.Dr. Otto Bammer,<br />

FRICS;Institutsleiter<br />

T: +43 (1) 476 77-5822,<br />

F: +43 (1) 476 77-5704<br />

E: otto.bammer@fh-wien.ac.at<br />

Foto: FHWien-Studiengänge der WKW


Positiv<br />

hiNTeRgRUNd auSbildung<br />

Zeugnisverteiler:<br />

Positiv<br />

Zeugnisverteiler:<br />

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass insbesondere die Absolventen der FH Wiener<br />

Neustadt, des WIFI Wien und der FH Kufstein aus meiner Sicht die beste Grundlagenausbildung<br />

erhalten und einen relativ hohen Praxisbezug haben.<br />

Negativ<br />

Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Absolventen zwar in allen möglichen Fächern mit<br />

Wissen vollgestopft werden, jedoch nur wenig Vertiefung des Wissens erfolgt. Beispiel: Nahezu<br />

jeder ist in der Lage, theoretisch eine Annuität bei einer Finanzierung zu erklären, mit<br />

einem finanzma<strong>thema</strong>tischen Rechner tatsächlich zu rechnen ist für die meisten eine nahezu<br />

unüberwindbare Hürde, da offensichtlich auf die praktische Anwendung zu wenig Wert gelegt<br />

wird. Anderes Beispiel (vor Kurzem persönlich bei einem Bewerbungsgespräch erlebt):<br />

Ein Absolvent, der (angeblich) einen Ausbildungsschwerpunkt in der <strong>Immobilien</strong>bewertung<br />

hatte, kann zwar theoretisch schön erklären, wie er das machen würde, ist jedoch nicht in der<br />

Lage ad hoc ein wirklich einfaches Beispiel auch tatsächlich zu rechnen. Daraus zeigt sich,<br />

dass wohl die Grundlagenvermittlung ausreichend sein dürfte, aber zu wenig Nachdruck<br />

auf die Umsetzung in die Praxis gelegt wird (z. B. durch verpflichtende Praxistätigkeit bei<br />

einschlägigen Unternehmen etc.).<br />

Ich habe den Eindruck, dass man in Zukunft danach trachten wird müssen, das immer breiter<br />

werdende Angebot zugunsten einer teilweisen Verbesserung der Qualität einzugrenzen.<br />

Die Lehrgänge „<strong>Immobilien</strong>treuhandwesen und Liegenschaftsmanagement“ sowie „<strong>Immobilien</strong>management<br />

und Bewertung“ (MSc-Programm) an der TU Wien sowie die Vorbereitungskurse<br />

auf die Befähigungsprüfung zum <strong>Immobilien</strong>treuhänder, die der ÖVI<br />

und das WIFI anbieten, gehören sicher zu den besten in Österreich. Diese ausbildenden<br />

Institutionen orientieren ihr Lehrangebot an den Erfordernissen der <strong>Immobilien</strong>wirtschaft<br />

und entwickeln sich somit ständig weiter. Dadurch kommen die Studenten in den Genuss<br />

einer Ausbildung, die sich auf dem neuesten Stand befindet.<br />

Negativ<br />

Die Qualität der Ausbildung und der Praxisbezug hängen in letzter Konsequenz natürlich<br />

vom einzelnen Lehrenden ab.<br />

Liegenschafts Bewertungs Akademie<br />

CENTER OF VALUATION AND CERTIFICATION<br />

Lehrgang Liegenschaftsbewertung<br />

Ins. Immo<strong>Magazin</strong> BU_DUK 01.11:: 13.01.2011 11:42 Uhr Seite 1<br />

Berufsbegleitend in Österreich studieren. In vier Semestern zum Master!<br />

> Real Estate, MSc<br />

> International Real Estate Valuation, MSc<br />

> Facility Management, MSc<br />

> Sanierung und Revitalisierung, MSc<br />

<strong>Immobilien</strong>bewertung braucht Spezialisten!<br />

Wir bilden Sie aus.<br />

Donau-Universität Krems<br />

Department für Bauen und Umwelt, Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30, 3500 Krems, Austria<br />

www.donau-uni.ac.at<br />

NEUE PERSPEKTIVEN ZUM BEWERTEN VON IMMOBILIEN<br />

Mit dem universitären Lehrgang International Real Estate Valuation<br />

Die LBA ist seit vielen Jahren als Marktführer erfolgreich in der Ausbildung von Experten auf dem Gebiet der Liegenschaftsbewertung.<br />

Unser Lehrgang bereitet Sie auf die Eintragung in die Gerichtssachverständigenliste sowie auf die Zertifi zierung<br />

nach der europäischen Norm EN/ISO 17024 vor. Als Gutachter oder Investor stehen Ihnen hier Türen und Tore offen.<br />

Nutzen Sie die Chance!<br />

Studium International Real Estate Valuation.<br />

Seit Herbst 2009 bieten wir Ihnen einen im deutschsprachigen Raum einzigartigen Studiengang an. In Zusammenarbeit<br />

mit der Donau-Universität Krems veranstalten wir einen Universitätslehrgang „International Real Estate Valuation“.<br />

Sie können zwei akademische Abschlüsse erlangen: Master of Science (MSc) bzw. Akademischer Experte für <strong>Immobilien</strong>bewertung.<br />

Nähere Informationen nden Sie im Internet unter www.lba-cvc.at<br />

Liegenschafts Bewertungs Akademie | Griesgasse 10, A-8020 Graz | Telefon: +43 (0)316 / 71 10 20 | Fax: + 43 (0)316 / 71 10 20 - 20<br />

> Tageslicht Architektur, MSc<br />

> Future Building Solutions, MSc<br />

> Life Cycle Management-Bau, MSc<br />

Informationen unter: www.donau-uni.ac.at/dbu<br />

70 immobilien <strong>Magazin</strong> 01-02 |11 01-02 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 71<br />

Neuer Lehrgang!<br />

D<br />

N<br />

O<br />

K R E<br />

A<br />

U<br />

M S<br />

UNIVERSITAT


TOP TEN<br />

TOP TEN<br />

Die Top Ten sind eine Serie, in der das immobilien <strong>Magazin</strong><br />

zehn ausgewählte führende Unternehmen der österreichischen<br />

immobilienbranche in ihrem Geschäftsjahr begleitet.<br />

Die Verlagsserie berichtet monatlich über die Aktivitäten<br />

und Neuigkeiten der Player.<br />

cONwErT<br />

ÜbEr fOlgENdE TOP-TEN-UNTErNEhmEN<br />

wird hiEr bErichTET:<br />

BAi<br />

immofinanz<br />

Colliers<br />

JPi<br />

„AN dEm ErfOlgrEichEN gEschäfTsmOdEll dEr cONwErT<br />

mÖchTE ich NichTs äNdErN.“<br />

Seit Anfang des Jahres ist Dr. Volker Riebel an der Spitze der<br />

conwert <strong>Immobilien</strong> SE. Der frischgebackene Generaldirektor<br />

berichtet über seinen bisherigen Werdegang, seine Pläne mit der<br />

conwert und die steigende Bedeutung von Corporate Governance.<br />

Seit 1. Jänner 2011 sind Sie Vorsitzender des Geschäftsführenden<br />

Direktoriums der conwert immobilien invest SE. Was<br />

haben Sie vorher gemacht?<br />

DR. RIEBEl: Ich habe über 25 Jahre Management-Erfahrung in<br />

der <strong>Immobilien</strong>branche. Zuletzt war ich drei Jahre Vorstandsvorsitzender<br />

der GEWOBA Aktiengesellschaft Wohnen und Bauen<br />

in Bremen. Davor war ich Vice President der Terra Consilia<br />

Terrafirma GmbH in Frankfurt. Von 2001 bis 2006 leitete ich<br />

als Vorsitzender der Geschäftsführung die Deutsche Annington<br />

<strong>Immobilien</strong> GmbH in Düsseldorf. Von 1992 bis 2001 war ich<br />

Geschäftsführer der THS GmbH in Essen. Während dieser beruflichen<br />

Stationen habe ich grundlegende Erfahrungen im Aufbau<br />

und in der leitung von großen <strong>Immobilien</strong>gesellschaften von<br />

50.000 bis sogar 200.000 Wohneinheiten gesammelt. Dadurch<br />

habe ich natürlich auch wichtige Erfahrungen in der Finanzierung<br />

von Wohnimmobilien, die ich mir über die Jahre hinweg<br />

aufbauen konnte. Das Geschäft der conwert ist für mich auch<br />

kein Neuland. Schließlich war ich zuvor fast drei Jahre Mitglied<br />

des conwert-Verwaltungsrats.<br />

Neue Besen kehren gut – was wird sich bei der conwert<br />

künftig ändern?<br />

DR. RIEBEl: An dem überaus erfolgreichen Geschäfts-<br />

modell der conwert möchte ich nichts Grundlegendes ändern.<br />

Der Fokus wird weiterhin bzw. sogar noch stärker auf<br />

Wohnimmobilien bleiben. Unsere Eigenkapitalquote soll<br />

durch gezielte Abverkäufe im Gewerbebereich aus dem<br />

ECO-Portfolio gestärkt werden. Ich werde mein Augenmerk<br />

gerade anfangs auf die interne Effizienz und die Konsolidierung<br />

der Strukturen richten. Im Mittelpunkt unserer Strategie<br />

bleiben das profitable Bestandsmanagement sowie das Handels-<br />

und Dienstleistungsgeschäft. Auch Aktienrückkäufe wird<br />

es weiter geben, um den NAV-Abschlag zu senken.<br />

Süba<br />

conwert<br />

BiG<br />

Hypo Real invest<br />

Welche Bereiche werden Sie künftig als CEO verantworten?<br />

DR. RIEBEl: Ich werde die Bereiche Strategie, Recht, Investor<br />

Relations, Corporate Governance/Compliance, Personal, EDV,<br />

Organisation und Einkauf verantworten.<br />

Sie sind Deutscher und haben ihre Erfahrung hauptsächlich in<br />

Deutschland gesammelt. Bedeutet das, dass sich der investitionsfokus<br />

der conwert nach Deutschland verlagern wird?<br />

DR. RIEBEl: Die conwert hatte schon immer ein Standbein<br />

in Deutschland. Dies bleibt ein wichtiger Markt für uns. Wir<br />

werden in Zukunft nicht anders handeln, als wir es auch schon<br />

heute tun: nämlich <strong>Immobilien</strong> ausschließlich nach ihrer<br />

Attraktivität, Werthaltigkeit und Renditechancen beurteilen.<br />

Ob diese <strong>Immobilien</strong> in Österreich oder Deutschland liegen,<br />

ist dabei für mich zweitrangig. Wir planen insbesondere in<br />

den Kernmärkten Wien und Berlin zuzukaufen, wenn sich gute<br />

Möglichkeiten ergeben.<br />

Welchen Stellenwert hat für Sie Corporate Governance?<br />

DR. RIEBEl: Das ist für mich ein extrem wichtiges Thema. Corporate<br />

Governance und auch Compliance trennen die Spreu vom<br />

Weizen bei <strong>Immobilien</strong>-AGs. Der Wettbewerb um internationales<br />

Kapital wächst immer mehr. Um bei Investoren nicht durch den<br />

Raster zu fallen, müssen sich <strong>Immobilien</strong>-AGs den gestiegenen<br />

Transparenzanforderungen von Kapitalgebern stellen. Das gilt<br />

natürlich auch für die conwert.<br />

Foto: conwert<br />

ErfOlgrEichEr JAhrEswEchsEl<br />

fÜr cOlliErs iNTErNATiONAl<br />

Von Krise keine Spur: Colliers kann mit zahlreichen Vermittlungs-<br />

aufträgen im High End-Bereich rund um den Jahreswechsel<br />

bereits jetzt einen Blick auf eine positive Entwicklung 2011<br />

werfen.<br />

miTENTwicklUNg dEs lUxUs-kONzEPTEs fÜr billA<br />

Mit der Eröffnung der BIllA Corso Filiale Ende 2010 im denkmalgeschützten<br />

Herrnhuterhaus am Neuen Markt schafft sich<br />

der Konzern ein neues Aushängeschild direkt in der Inneren<br />

Stadt Wiens. Colliers konnte mit BIllA nicht nur einen Nachmieter<br />

für die ehemalige Fürnkranz Filiale finden, sondern hat<br />

gleichzeitig gemeinsam mit dem Kunden das luxuskonzept für<br />

die gehobenen Ansprüche entwickelt.<br />

sTANdOrTAUfwErTUNg miT blUE TOmATO flAgshiP-sTOrE<br />

Rund 1.000 m 2 auf drei Ebenen: Das sind die beeindruckenden<br />

Zahlen des neuen Flagship-Stores von Blue Tomato, der Ende<br />

2010 in der Neubaugasse eröffnet wurde. Mit diesem insgesamt<br />

fünften Store wurde nicht nur das größte Geschäft des Unternehmens<br />

eröffnet, sondern gleichzeitig auch ein markantes Zeichen<br />

in der Neubaugasse gesetzt.<br />

cOlliErs sTArTET miT VErmArkTUNg dEs mgc OfficE PArks<br />

25.000 m² Büroflächen warten im ersten ÖGNI-zertifizierten<br />

generalsanierten Bürohauses in St. Marx auf neue Mieter, bis zu<br />

5.000 m² sind pro Geschoß möglich. Im Zuge der General-<br />

sanierung wurden zusätzlich 750 Stellplätze in der Garage und<br />

auf Freiflächen eigens für die MGC Mieter geschaffen. Neben<br />

dem hohen Investment der Eigentümer in Ausstattung und<br />

Energieeffizienz, wurde auch die gesamte Infrastruktur ausgebaut,<br />

neben einem Konferenz- und Messezentrum gibt es alle<br />

Einrichtungen des täglichen Bedarfs. Durch die direkte lage an<br />

der U3 und an der A23 (St. Marx) sind sowohl das Stadtzentrum<br />

als auch der Flughafen in kürzester Zeit erreichbar.<br />

NEUEr miETVErTrAg fÜr PrOcTEr & gAmblE AUsTriA<br />

Procter & Gamble Austria, mit dem Sitz im Adler & Ameise in<br />

1030 Wien, hat Colliers mit der Büroflächensuche bzw. mit der<br />

Verhandlung eines neuen Mietvertrags für den derzeitigen<br />

Standort, beauftragt. Nach einer detaillierten Marktübersicht<br />

durch Colliers hat sich das Unternehmen dafür entschieden, Adler<br />

& Ameise auch weiterhin als Standort zu nutzen - erfolgreich war<br />

Colliers auch bei der Neuverhandlung des neuen Mietvertrages.<br />

l’OréAl ÖsTErrEich Als NEUEr ExklUsiVkUNdE<br />

Auch der französische Kosmetikriese l’Oréal vertraut auf die<br />

Expertise von Colliers: mit der Exklusivbeauftragung der<br />

Verhandlung des bestehenden Mietvertrages im Euro Plaza<br />

werden abermals für einen Großkunden <strong>Immobilien</strong>dienst-<br />

leistungen auf höchstem Niveau erbracht.<br />

72 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2|11 1-2|11 immobilien <strong>Magazin</strong> 73<br />

cOlliErs<br />

JPi<br />

ExklUsiVEr NEUbAU iN NEUbAU:<br />

JP immObiliEN bAUT wOhNUNgEN im 7. bEzirk<br />

JP <strong>Immobilien</strong> erweitert das Wohnungsangebot mit einem exklusiv<br />

ausgestatteten Neubau in der Kirchengasse. In absoluter Toplage<br />

des 7. Bezirks, mit erstklassiger Anbindung an die öffentliche<br />

Verkehrsinfrastruktur, entstehen Wohnungen, die unter anderem<br />

mit Parkett im gesamten Wohnraum, überhohen Türen und Fußbo-<br />

denheizungen ausgestattet sind. Zusätzlichen Komfort bieten eine<br />

Garage (13 Stellplätze), ein eigener Kinderwagen- und Fahrradabstellraum<br />

und repräsentative liften (zum Teil mit Wohnungsfahrten).<br />

In nur wenigen Gehminuten liegen die Mariahilfer Straße und<br />

der Spittelberg mit seinem Kunst- und Kultur-Angebot entfernt.<br />

Fotos: Colliers


SOCiETy AutOtESt<br />

RUMäniScheR StAUbweDel<br />

Dacia überrascht mit einem allradgetriebenen SUV zum Preis eines Diesel-Polo.<br />

Mit Georg Spiegelfeld gehen wir der Frage nach, wie viel Auto man eigentlich<br />

braucht. AUTOR: PEtEr JAKADOFSKy<br />

Steckbrief GeorG SpieGelfeld<br />

geboren 1952 in Wien<br />

geschieden, 2 Kinder<br />

Aufbau und Entwicklung der SCS<br />

seit 1981 geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Spiegelfeld <strong>Immobilien</strong> GmbH<br />

seit 1999 allgemein beeideter und gerichtlich<br />

zertifizierter Sachverständige für das <strong>Immobilien</strong>wesen<br />

2002 Gründung der Spiegelfeld & Wohlgemuth<br />

Liegenschaftsbewertungen OEG<br />

Diese Geschichte beginnt schon vor dem eigentlichen<br />

Test: „Auf diese Testfahrt bin ich schon<br />

sehr gespannt“, eröffnet Georg Spiegelfeld, Geschäftsführer<br />

von Spiegelfeld International, die<br />

Spekulationen über das Gefährt. Einer seiner<br />

Jagd-Freunde habe sich außerdem soeben einen Dacia Duster<br />

(englisch für Staubwedel) für das Revier zugelegt und sei ganz<br />

begeistert, erzählt der passionierte Jäger und Naturliebhaber.<br />

Aber wie wird er zu fahren sein?<br />

Schon seit frühester Kindheit ist Georg Spiegelfeld mit seinem<br />

Großvater in Kärnten in den Wald gegangen und hat dort<br />

Pflanzen, Tiere und Ruhe schätzen gelernt. Aus dem Naheverhältnis<br />

zur Natur heraus hat sich die Spiegelfeld International<br />

unter anderem auf Investmentberatung im land- und forstwirtschaftlichen<br />

Bereich spezialisiert. Als Ausgleich zum fordernden<br />

Berufsalltag und den häufigen Auslandsaufenthalten fährt er<br />

gerne ins Rax-Gebiet, um im Revier ein paar Stunden Ruhe zu<br />

finden. Ob er das auch gerne mit dem Dacia machen würde?<br />

Bei einem Rundgang um den Dacia Duster versuchen wir, eine<br />

erste Einordnung zu finden: hochgestellter Kombi, kompakter<br />

SUV, Geländewagen? Eindeutig lässt er sich nicht in eine<br />

Schublade stecken. Unser Testwagen mit Metallic-Lackierung<br />

macht durchaus etwas her, die schwungvoll und ausladend<br />

modellierte Karosserie weckt keine Billig-Assoziationen. Auch<br />

im Innenraum lässt es sich sehr gut aushalten. Die höhenverstellbaren<br />

Vordersitze erlauben eine gut angepasste Position,<br />

Instrumentierung und Bedienungshebel lassen, mit Ausnahme<br />

des französisch im Blinkerhebel versteckten Hupenknopfs,<br />

keine Verwirrung aufkommen. Die Verarbeitung ist solide, die<br />

Kunststoffe sehen zwar nicht edel, dafür umso strapazfähiger<br />

aus. Mit welch spitzem Stift bei der Fertigung kalkuliert<br />

wird, merkt man allerdings an manchen lieblosen Details wie<br />

der Laderaumabdeckung aus Stoff oder der handgetackerten<br />

Bespannung des Laderaum-Zwischenbodens. Dass der Dacia<br />

Duster aus Rumänien kommt, freut Georg Spiegelfeld, der<br />

schon früh in den Osten expandiert hat und in Rumänien<br />

gute Erfahrungen gemacht hat. Die Spiegelfeld International<br />

74 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11 1-2 |11 immobilien <strong>Magazin</strong> 75<br />

Foto: Werksfoto<br />

ist in zehn europäischen Ländern vertreten und kann auf reiche<br />

Erfahrung mit der Vermittlung, Beratung und Bewertung<br />

von Handelsimmobilien, Anlageobjekten und land- und forstwirtschaftlichen<br />

Betrieben verweisen. Der Familienmensch<br />

Georg Spiegelfeld weiß viele interessante Geschichten zu erzählen,<br />

sogar das Schloss Miramare in Duino bei Triest hatte<br />

er schon in seinem Portfolio. Doch Schlösser seien allgemein<br />

ein schwieriges Geschäft, erzählt er mit einem Augenzwinkern.<br />

Gute Geschäfte lassen sich derzeit mit Zinshäusern in Berlin<br />

machen, weil das Angebot noch ausreichend und die Investitionskosten<br />

vergleichsweise niedrig sind.<br />

Stichwort Preis – Leistung: Für seine Klasse bietet der Duster<br />

erstaunlich viel Raum, obwohl er sich technisch der Renault<br />

Clio-Plattform bedient. Das gilt für das gesamte Fahrzeug – auf<br />

der Rücksitzbank reisen auch Erwachsene kommod und das<br />

Gepäckabteil ist sehr anständig dimensioniert (475 bis 1.604<br />

Liter). Überraschend gut fällt der Federungskomfort des rumänischen<br />

SUV aus, vom Feldweg bis zur mit Querfugen gespickten<br />

Autobahn schluckt das Fahrwerk freudig alles, was es unter<br />

die Räder nimmt. Die Lenkung lässt zwar ein wenig Direktheit<br />

und Zielgenauigkeit vermissen, aber der Dacia ist ja auch ein<br />

Cruiser und keine Rennsemmel. „Auf der Langstrecke würde<br />

ich mir mehr Leistung wünschen“, meint Georg Spiegelfeld,<br />

der die meisten seiner jährlichen 40.000 Kilometer gerne zügig<br />

unterwegs ist und Geschäfte in Österreich, Ungarn und der<br />

Slowakei generell mit dem Auto erledigt. Dabei ist der 110-PS-<br />

Dieselmotor ein gute Wahl: Er treibt den Dacia spritzig und<br />

kultiviert voran. Im Gelände lässt sich der Diesel präzise übers<br />

Gaspedal dosieren und auf der Straße sorgt er für stressfreies<br />

Überholen und einen guten Antritt am Berg.<br />

Im dichten Nebel erklimmen wir den Kahlenberg und suchen<br />

nach einer Möglichkeit, die Geländeeigenschaften des Dacia<br />

zu erkunden. Aufgrund der Fahrverbote haben wir aber keine<br />

Chance. Die technischen Daten bescheinigen ihm Offroad-<br />

Werte (z. B. die Rampen- und Böschungswinkel), die einem<br />

Jeep Wrangler oder Rover Freelander nicht nachstehen. Vollends<br />

zum Geländegänger wird der Duster, den es auch mit<br />

konventionellem Vorderradantrieb gibt, als Allradler mit einer<br />

Bodenfreiheit von 21 Zentimeter sowie einem Sechs-Gang-<br />

Getriebe, dessen erster Gang besonders kurz übersetzt ist. Mit<br />

diesem Trick simuliert Dacia weitgehend den Effekt einer teuren<br />

Downhill-Elektronik:<br />

Auch nach der Testfahrt gelingt es uns nicht, den Dacia Duster<br />

einer eindeutigen Fahrzeugkategorie zuzuordnen. Ist aber auch<br />

nicht wichtig, denn seine Eigenschaften lassen viele Einsatzgebiete<br />

zu. Modern, kompakt, preiswert – so lässt er sich am<br />

besten beschreiben. Wer nicht den großen Luxus sucht, findet<br />

in ihm einen verlässlichen Partner für den Alltag.<br />

techniSche daten dacia duSter dci 110 dpf 4x4<br />

technik<br />

R-Motor 4 Zylinder<br />

Treibstoff Diesel<br />

Getriebe Automatik 6-Gang<br />

Antrieb Allradantrieb<br />

Hubraum (ccm) 1.461<br />

Leistung (kW/PS) 81/110<br />

Drehmoment (Nm) 240<br />

Spitze (km/h) 168<br />

0–100 km/h (sec) 12,5<br />

MVEG-Verbrauch Stadt/Land/Gesamt 6,5/5,3/5,6<br />

CO 2 -Emission kombiniert 145 (g/km)<br />

daten<br />

Länge/Breite/Höhe (cm) 432/182/169<br />

Gewicht (kg) 1.369<br />

Preis in Euro ab 18.490,–


SOCiEty cOcKtAIl<br />

CoCktail<br />

Winter 2011<br />

NeujahrsempfaNg<br />

OttO ImmObIlIeN<br />

Ganz im Zeichen der neuen Kooperation mit Knight Frank<br />

stand der traditionelle Neujahrscocktail der Otto <strong>Immobilien</strong><br />

Gruppe im Wiener Nobelhotel „Sacher“. Mitgefeiert haben<br />

u. a. 1 Elisabeth Gürtler, Christiane Wenckheim, 2 Margret<br />

Funk, Claudia Strasser (Otto), Anwältin Daniela Witt-Döring<br />

und 3 Eugen Otto mit den Architekten Martin Kohlbauer,<br />

Georg Soyka und Harald Schreiber.<br />

76 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11<br />

1<br />

2<br />

3<br />

puNsch<br />

beI bONdI<br />

Er gehört schon zur tradition am Eventkalender der <strong>Immobilien</strong>branche<br />

und ist viel mehr als nur ein winterliches Heißgetränk<br />

– der Punsch bei Bondi. In der cserni-Bar trafen sich u. a.<br />

1 Architekt Dieter Hayde, Robert Wagner und Friedrich Csörgits<br />

(Aucon), 2 Albert Hadwiger (Real Union), Rudi Schicker (SPÖ),<br />

3 Eva Haas (Redevco), Gastgeber Anton Bondi (Bondi consult),<br />

Barbara Horstmeyer und ingrid Fitzek (BIG).<br />

2<br />

Fotos: Otto <strong>Immobilien</strong><br />

3<br />

1<br />

VergrösseruNg<br />

trmr wIrd tsmr<br />

Abkürzungen sind schon was Feines. Das Detail ist in diesem Fall<br />

aber wichtig. Die Kanzlei tonninger, Riegler, Maierhofer Rechtsanwälte<br />

hat einen neuen Partner und nennt sich nun tSRM. Das<br />

neue S steht für Stefan Schermaier. Bau- und <strong>Immobilien</strong>recht<br />

ist einer der Schwerpunkte der Herren.<br />

„Willkommen<br />

im neuen Zuhause“<br />

Wettbewerbsvorteil für<br />

<strong>Immobilien</strong>treuhänder<br />

3 Schritte zur Nahversorgungs-Broschüre<br />

n Standort eingeben<br />

n Branchen wählen<br />

n Folder erstellen<br />

Kostenloses Service für Wiens <strong>Immobilien</strong>treuhänder!<br />

Freie Lokale:<br />

01/514 50-6731<br />

1<br />

freielokale@wkw.at<br />

www.freielokale.at<br />

KufsteINer<br />

fm-gespräche<br />

Im Jänner trafen sich Experten der Bereiche FM und <strong>Immobilien</strong>management<br />

aus der ganzen Welt in Kufstein zum themenbereich<br />

Built Environment. 1 FM-Studiengansleiter der FH<br />

Kufstein thomas Madritsch begrüßte über 150 Gäste, 2 Peter<br />

Prischl (Reality consult) hielt die Key Note Speech.<br />

2


Die letzte Seite<br />

Zur Expo Real nach München fahre ich gerne mit<br />

dem Zug. Das ist sehr bequem. Man steigt in Wien<br />

in eine Direktverbindung ein, kann arbeiten,<br />

lesen, schlafen und trifft ziemlich sicher Bekannte<br />

aus der Branche zum Plaudern. Zeitlich gewinnt<br />

man auch nicht viel, wenn man fliegt, weil sich die unaufhörliche<br />

Abwechslung aus Hektik und Warten für die kurze Strecke<br />

nicht lohnt. Wie beim Flugverkehr gibt es auch Verspätungen<br />

bei der Bahn. In meinem Fall leider eineinhalb Stunden, o. k.,<br />

das ist Pech. Bei der unkomfortablen Reise zur Refundierung<br />

des Fahrpreises wurde mir aber sofort wieder klar, welches kundenfeindliche<br />

Bürokratiemonster die ÖBB ist.<br />

Bis etwa in die 70er-Jahre wurde bei der ÖBB übrigens offiziell<br />

nicht von Kunden oder Fahrgästen, sondern von Beförderungsfällen<br />

gesprochen. Ich erspare Ihnen die Details, wie<br />

mir dann letztlich bis Ende Jänner das Geld zurücküberwiesen<br />

wurde – fest steht: Es gibt den Kunden nicht. Nicht im Denken<br />

des Unternehmens. Wie bei allen monopolistischen Betrieben.<br />

Taxis stehen etwa immer dort rum, wo man sie nicht braucht.<br />

Regnet es einmal, hat der Kunde den Schwarzen Peter und muss<br />

Wartezeiten wie beim Postbus im hinteren Mölltal in Kauf nehmen.<br />

Mehr Taxis sind nicht zugelassen, auch nicht zu Stoßzeiten,<br />

so will es das offizielle Kartell.<br />

1 immobilien <strong>Magazin</strong> 1-2 |11<br />

Beförderungsfall<br />

AUtOR: Heimo rollett<br />

Schon mal einen Brief am Postamt aufgegeben oder ein Päckchen<br />

abgeholt? Das braucht mitunter viel Zeit und Geduld. Dafür erfährt<br />

man einiges über das Privatleben der Schalterbeamten. Der<br />

Gedanke, dass der Umsatz vom Kunden kommt, verschwindet<br />

auch gerne, je besser die Lage ist. Beispiel Altes AKH in Wien:<br />

Die jetzige Stiegl-Ambulanz hat noch unter jedem Betreiber erfolgreich<br />

das Gefühl vermittelt, unwillkommener Störfaktor zu<br />

sein. Auch das gesellig klingende Fachgeschäft Bergfuchs – ein<br />

Platzhirsch unter den Outdoorhändlern – schafft das. Man meint<br />

sich entschuldigen zu müssen, wenn man Geld dort lassen will.<br />

Kameraschwenk zum ORF. Bei dem ist wieder alles umgekehrt.<br />

Der dürfte sich im Grunde inhaltlich wenig an den Kundenwünschen<br />

orientieren, tut es aber. Wie die Parteipolitik, die als strategischen<br />

Kompass Meinungsumfragen verwendet. Es gibt keinen<br />

vernünftigen Grund – außer den des politischen Machterhalts –,<br />

warum es in Österreich noch einen öffentlich rechtlichen Sender<br />

mit dieser Qualität geben sollte. Dann wäre auch schon längst<br />

eine sinnvolle Standortentscheidung getroffen.<br />

Freilich genau hier liegt der Fehler im System: Jene, die die Regeln<br />

zur Privatisierung machen und überwachen, sind gleichzeitig die<br />

Profiteure des Status quo. Wie heißt es so schön: „Monopole sind<br />

wie ein Puff. Wenn man draußen ist, sind sie eine Sauerei, wenn<br />

man drinnen ist, ist es eine feine Sache.“<br />

Foto: ÖBB

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