thema - Immobilien Magazin
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HINTERGRUND PORTRÄT<br />
alle Fotos: beigestellt<br />
VAniLLEEiS<br />
MiT KErnöL<br />
Als Student dachte sich Manfred Kohl, er wolle so spezialisiert sein,<br />
dass er nicht akquirieren muss, sondern die Leute von selbst auf ihn<br />
zukommen. Heute muss er so manche Absagen erteilen. Er tut das<br />
mit einer Tafel Schokolade. AUTOR: heimO ROlleTT<br />
Beratung von Hoteliers, Destinationsentwicklung<br />
und touristische Infrastruktur – das sind die<br />
Hauptbereiche von Kohl & Partner an den zehn<br />
Standorten – von Sofia bis Stuttgart. Vor genau<br />
30 Jahren hat es Manfred Kohl gegründet. „Erfolg<br />
ist immer ein Mittelding aus Planung und Zufall“, meint Kohl.<br />
Die Planung: Als der gebürtige Kärntner am Ende seines Wirtschaftsstudiums<br />
angelangt war, setzte er sich in ein zweitägiges<br />
Seminar, das die Frage stellte, was die Studenten denn nun<br />
eigentlich anfangen wollten mit ihrem Berufsleben. Manfred<br />
Kohl dachte nach und schrieb sich sein kleines Karriere-Pamphlet<br />
zusammen. Fünf wesentliche Punkte notierte er: Erstens<br />
wolle er in keinem Konzern arbeiten, sondern selbst Chef sein.<br />
Zweitens: „Ich will nicht in einer Großstadt alt werden.“ Drittens<br />
möchte er nicht allein arbeiten, sondern ein großes Team<br />
haben, sodass er selbst nicht mehr so notwendig ist. Des Weiteren<br />
hatte der Student offensichtlich wenig Lust, Aufträgen hinterherzulaufen.<br />
Er wolle so stark spezialisiert sein, dass er nicht<br />
akquirieren müsse, protokollierte Kohl. Die Leute sollen wegen<br />
seiner Kompetenz von selbst zu ihm kommen. Und überhaupt:<br />
Er wolle – fünftens – unabhängig sein.<br />
THEMA<br />
MAssgEfErTigT<br />
Dann kam ein wenig Zufall dazu: Kohl durchlief verschiedene<br />
Stationen, jobbte während seiner Dissertation im Wiener<br />
Institut für Fremdenverkehrsentwicklung, wo er die Chance<br />
der Tourismus-Beratung zum ersten Mal witterte. In Innsbruck<br />
arbeitete er mit dem Tourismusberater Jakob Edinger zusammen.<br />
„Außerdem habe ich durch meine Mutter und meinen<br />
Bruder einen familiären Hintergrund im Tourismus“, erzählt<br />
der 62-jährige Familienvater von zwei erwachsenen Töchtern.<br />
1980 machte sich Manfred Kohl dann in Villach selbstständig,<br />
immer noch mit seinen fünf Punkten im Hinterkopf. „Im Wesentlichen<br />
sind diese Punkte bis heute gültig“, bemerkt Kohl,<br />
„beim Aufbau der Firma in Kärnten gab es nur kleine Beratungsaufträge<br />
vom WIFI und Ähnliches.“ Die Kunden kamen<br />
zu Kohl. Nicht umgekehrt. Waren die Aufträge in der entsprechenden<br />
Qualität nicht bearbeitbar, wurde ein neuer Mitarbeiter<br />
eingestellt. Das Beratungsunternehmen verzichtet bis<br />
heute auf aktive Akquise.<br />
Wie kommt es zu dieser Sogwirkung? Kohl setzt auf Qualität,<br />
alles andere interessiert ihn nicht. Wer mit Manfred Kohl<br />
spricht, hat seine ungeteilte Aufmerksamkeit, einen intelligenten,<br />
vernetzt denkenden, zuvorkommenden Menschen<br />
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