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thema - Immobilien Magazin

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HINTERGRUND PORTRÄT<br />

„ Wir bEHAndEln bEWErbungEn gEnAu<br />

so WiE kundEnAnfrAgEn.“<br />

gegenüber. Sein Lächeln ist mild, sein Lachen herzlich. Achtung<br />

vor dem anderen ist eine seiner Devisen – daraus leiten<br />

sich auch viele der Unternehmensprinzipien ab. „Wir behandeln<br />

Bewerbungen genauso wie Kundenanfragen. Bei Absagen<br />

begründen wir in einem Absatz individuell, warum wir denjenigen<br />

nicht nehmen. Wenn wir postalisch zurückschreiben,<br />

legen wir auch noch eine kleine Merci-Schokolade bei. Wir<br />

machen das eigentlich aus tiefer Überzeugung der Menschlichkeit.<br />

Das gehört sich. Junge Menschen, die dreißig Absagen auf<br />

einmal bekommen, werden leicht entmutigt. Abgesehen davon<br />

– Sie glauben ja nicht, was für tolle Antworten wir bekommen!<br />

Wir sagen jemandem ab und der ist von uns begeistert!<br />

Unlängst ist nach einem Vortrag jemand zu mir gekommen<br />

und hat erzählt, wie er sich vor 15 Jahren bei uns beworben<br />

hat – und nicht genommen worden ist.“<br />

So simpel diese Maßnahmen sind, sie müssen erst einmal<br />

(nach)gemacht werden. 50 Prozent der Weiterbildungsmaßnahmen<br />

bei Kohl und Partner sind für die Persönlichkeitsbildung<br />

bzw. wie Kohl es nennt die „menschliche Kompetenz“.<br />

Im Mitarbeiterhandbuch ist festgehalten, dass jeder Gast im<br />

Empfang des Büros sofort einen Augenkontakt einfängt und<br />

mit Namen begrüßt wird. Dann hat der zuständige Berater<br />

zwei Minuten Zeit den Kunden am Empfang abzuholen. Während<br />

eines Termins ist Telefonieren tabu. All diese Abläufe sind<br />

in einem Handbuch festgehalten. Aber wie geht man sicher,<br />

dass die Mitarbeiter das auch leben? „Wir haben jeden Montag<br />

eine Teambesprechung. Bei jeder gibt es eine Lesung aus dem<br />

Handbuch. Ja ja, das ist fast wie in der Kirche. Da habe ich<br />

einmal einen Pfarrer gefragt, warum er denn jeden Sonntag das<br />

gleiche predige – ich fand das bemerkenswert. Er antwortete<br />

mir: Sobald die Leute das tun, was er predige, werde er über<br />

etwas anderes sprechen.“<br />

sToryTElling<br />

Geschichten wie diese erzählt Kohl und sein ganzes Team<br />

auch gerne in Vorträgen oder bei Kundenterminen. Bis ihn ein<br />

Hotelier bat, doch einmal alles zusammenzuschreiben. Gefragt,<br />

getan: Kohl sammelte die Stories rund um gute und schlechte<br />

Beispiele für Kundenorientierung. Die erste Geschichte handelt<br />

von einem Gast, der zu einer Zeit als die Kombi noch recht<br />

unbekannt war, in einem Restaurant nach einem Kernöl zu seinem<br />

Vanilleeis fragte. Der Kellner hob den Kopf, rümpfte die<br />

Nase und sagte: „Um Gottes Willen!“ Diese Anekdote gab dem<br />

Büchlein den Titel „Vanilleeis mit Kernöl“. Es ist nur eine Niederschrift<br />

Kohls zu dem Themenkomplex. „Qualität im Tourismus“<br />

und die kleine blaue „Servicebibel“ hat er geschrieben, in<br />

Kürze kommt das Buch „Der Preis ist heiß“ dazu.<br />

MuT zur lückE<br />

So individuell die Wünsche der Gäste, so spezifisch müssen<br />

auch Destinationen entwickelt werden. Da darf es kein Schema<br />

F geben, auch wenn am Markt sehr wohl Standortstudien<br />

auftauchen, die sich sehr ähnlich sind – egal ob es sich nun<br />

ums Burgenland oder den Schwarzwald handelt, enthalten sie<br />

die gleichen Konzepte. Mut zur Lücke und auf Zielgruppen hin<br />

geschneiderte Konzepte bringen aber langfristig Erfolg, glaubt<br />

Kohl. Mit seinem Unternehmen lebt er dieses Prinzip vor. Dass<br />

auch Regionen die Sogwirkung der Spezialisierung nutzen können,<br />

zeigt etwas Serfaus in Tirol, das sich vorbildlich auf Kinder<br />

und Familien konzentriert. Der Weißensee in Kärnten<br />

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THEMA<br />

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