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thema - Immobilien Magazin

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HinteRgRund ObjektrepOrtage<br />

scHulkindEr HAbEn AnsprucH Auf<br />

EinE AnrEgEndE und koMMunikATionsfördErndE<br />

uMgEbung.<br />

dAniEl bindEus, arcHitekt<br />

„ gerDa<br />

Als sympathisch werden jene Schulen bezeichnet,<br />

die abwechslungsreich und anregend<br />

durch Form- und Farbgebung sind<br />

und die sich durch Wärme und Weichheit<br />

ihrer Bauformen auszeichnen“, heißt es in<br />

einem Statement der „Internationalen Schulbaukonferenz“ aus<br />

dem Jahr 1998. 2005 konnte eine Volksschule im oberösterreichischen<br />

Leonding diese Ansprüche tatsächlich auch umsetzen.<br />

„Schulkinder haben Anspruch auf eine anregende und kommunikationsfördernde<br />

Umgebung“, beschreibt Daniel Bindeus<br />

vom Linzer Architekturbüro BOA architects seinen Zugang,<br />

ein modernes Schulgebäude zu schaffen. Vor einigen Jahren<br />

erhielt er Gelegenheit dazu.<br />

Denn die oberösterreichische Stadt wollte ein besonderes<br />

Projekt umsetzen: eine (Volks-)Schule mit Schwerpunkt „Bewegung“.<br />

Dazu kaufte die Stadt zehn Planungsstudien, der<br />

Projektvorschlag der BOA architects wurde einstimmig ausgewählt,<br />

die Baukosten betrugen 4,5 Millionen Euro. Im<br />

Anschluss an das Schulprojekt wurden dann auch ein Kindergarten<br />

und ein Hort errichtet. Trotz des großen, positiven<br />

Echos auf den ungewöhnlichen Schulbau sind weitere ähnliche<br />

Projekte bzw. Schulen nicht geplant, erklärt der Leondinger<br />

Stadtamtsdirektor Heinz Bindeus.<br />

AbwEcHslung sTATT bEHördEncHArME<br />

„Animiert durch die Absicht der Stadt Leonding, eine ,Sportvolksschule‘<br />

zu errichten, wollten wir ein dynamisches, sowohl<br />

in seiner äußeren Erscheinung als auch im Innenleben abwechslungsreiches,<br />

kommunikationsförderndes Schulgebäude<br />

schaffen, das den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder<br />

weiter fördert“, erinnert sich Planer Bindeus an den Baubeginn<br />

2003. Dass das Linzer Architektenteam damals den Zuschlag<br />

erhielt, begründet Planer Bindeus damit, sich „vielschichtig<br />

auf dem Gebiet des Schulbaus, insbesondere den speziellen<br />

Anforderungen an ein zeitgemäßes Volksschulgebäude unter<br />

Berücksichtigung des sportlichen Schwerpunktes, auseinandergesetzt<br />

zu haben“.<br />

ungEwöHnlicHE bAuElEMEnTE<br />

Das Gebäude wird recht schnell dreidimensional begreifbar<br />

– auch durch die aneinander liegenden Räume, die von außen<br />

fast so aussehen, als ob man bunte Bauklötze aneinander<br />

gereiht hätte. Während die Volksschule in Holzbauweise ausgeführt<br />

ist, wurde das in einer weiteren Etappe entstandene<br />

benachbarte Kindergarten- und Hortgebäude in Massivbauweise<br />

errichtet: Durch die unterschiedlich geformten und verschiedenfarbigen<br />

Gebäudeelemente, die auch im Inneren<br />

inTErviEw<br />

Hutterer<br />

Direktorin Volksschule Haag/Leonding<br />

Was macht „ihre“ Schule so besonders?<br />

Hutterer: Die außergewöhnliche Farbgebung und gestaltung<br />

der einzelnen baukörper wird im inneren bei den kästen<br />

und türen fortgesetzt. graue gänge sind in unserer Schule<br />

nicht zu finden. Stattdessen laden interessante raumfolgen<br />

mit Nischen und ecken zur gruppenarbeit ein oder können<br />

als rückzugsnischen und erholungsräume genutzt werden.<br />

Der turnsaal ist bereits beim betreten der Schule sichtbar<br />

und verdeutlicht den sportlichen Schwerpunkt.<br />

Wie ist es, hier zu arbeiten?<br />

Hutterer: Mit dieser unverwechselbaren Schule wurde ein<br />

platz geschaffen, an dem anregendes und kommunikatives<br />

Lernen mit Spaß und Freude möglich ist. Für die kinder<br />

wurden also hervorragende rahmenbedingungen geschaffen.<br />

Was bedeutet ihrer Meinung nach die Architektur für das<br />

Lernumfeld und die Personen, die darin arbeiten?<br />

Hutterer: am Morgen, beim betreten der Schule,<br />

durchflutet die Sonne bereits die große aula, was Lehrer<br />

und Schüler gleich positiv stimmt. Nicht nur die Helligkeit,<br />

auch die Farbigkeit spricht die kinder sehr an. So<br />

geben sie auf Nachfrage, in welche klasse sie gehen, sehr<br />

häufig die Farbe an: „ich gehe in die rote klasse!“<br />

Welche elemente sind besonders wichtig?<br />

Hutterer: Die Sportanlagen werden rege genützt. Dazu<br />

wurde der außenbereich funktionell und durchdacht gestaltet.<br />

Mit Laufstrecke, Weitsprunganlage, Hartplatz, großer<br />

(Fußball­)Wiese ist für optimalen Sportunterricht gesorgt.<br />

Der im Schulgebäude integrierte rodelhügel garantiert<br />

auch im Winter ungetrübtes Freizeitvergnügen und gesunde<br />

bewegung an frischer Luft. Die Lesenische wird gerne zur<br />

gruppenarbeit genützt. andere Nischen bieten in der pause<br />

platz für Spiele oder sportliche Übungen. Sehr häufig wird<br />

auch in unserer küche gekocht und z. b. in der adventzeit<br />

von allen klassen Weihnachtsbäckerei gebacken.<br />

Wie viele Kinder und Klassen gibt es an der Schule?<br />

Hutterer: in neun klassen werden derzeit 157 Schüler<br />

unterrichtet, wobei sich 16 Lehrer (davon neun klassenlehrer)<br />

um die kinder bemühen.<br />

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