thema - Immobilien Magazin
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hintergrund AUSBILDUNG<br />
Aus- uND WeiTerBiLDuNg:<br />
es WirD spezieLLer<br />
Vom postgradualen Lehrgang über Life-Cycle-Management bis zur Tages-<br />
veranstaltung über Nachhaltigkeit in der Bewertung. Die Möglichkeiten<br />
der Weiterbildung in Österreich werden immer spezieller. AutOrin: ChrIStINA DIrNBACher<br />
Foto: iStock<br />
Befand sich der universitäre Facility-Management-<br />
Lehrgang auf der Technischen Universität Wien<br />
lange Zeit allein auf weiter Flur, haben Wissbegierige<br />
heute die Qual der Wahl, aber auch die Möglichkeit<br />
sich in bestimmten Gebieten enorm zu<br />
spezialisieren. „Ich finde, dass es uns in Österreich sehr gut<br />
gelungen ist, in relativ kurzer Zeit ein sehr dichtes und qualitativ<br />
hochwertiges Ausbildungsangebot aufzustellen. Anfragen<br />
aus dem Ausland über unsere Ausbildungskonzepte bestätigen<br />
unsere Vorgangsweise“, so Otto Bammer, Studiengangsleiter<br />
an der FH Wien. HTL, Fachhochschule oder Uni? Ob alle drei<br />
Bildungseinrichtungen einen klaren Platz in Österreich haben,<br />
wird immer wieder heiß diskutiert. Tatsache ist: Sie alle bieten<br />
diverse und sehr gute Ausbildungen im <strong>Immobilien</strong>bereich an.<br />
Für FH-Absolventen nicht unwesentlich: Die Einkommensentwicklung<br />
nach Abschluss eines berufsbegleitenden FH-Studiums<br />
präsentiert sich dynamisch und überdurchschnittlich.<br />
Die Jahreseinkommen der Absolventen entsprechen zu Beginn<br />
der Karrieren im Großen und Ganzen den branchenüblichen<br />
Einkommen von Wirtschaftsabsolventen. Im Vergleich zu den<br />
Kollegen in den Betrieben wachsen die Jahreseinkommen der<br />
FH Wien-Absolventen aber kontinuierlich: Laut Studie des IHS<br />
(Institut für Höhere Studien) verfügen 70 Prozent der ehemaligen<br />
berufsbegleitend Studierenden bereits ein Jahr nach dem<br />
Studienabschluss über ein Jahreseinkommen, das über dem<br />
Unternehmensmedian liegt. Die Personalabteilungen honorieren<br />
die Ausbildung also, üben aber auch ein wenig Kritik an<br />
manchen Ausbildungen (siehe Seite 66).<br />
ZeitgemäSSe inhalte<br />
Und dann gibt es die Nischen. Ausbildungen für Spezialisten<br />
in einem bestimmten Bereich, wie etwa in der Bewertung.<br />
„Wir reagieren auf Bedürfnisse am Markt“, beschreibt<br />
Jürgen Schiller von der Liegenschafts Bewertungs Akademie<br />
das Programm von 2011. Neben den traditionellen Lehrgängen<br />
zur Bewertung schiebt sich so z. B. am 4. März in<br />
Wien eine ganztägige Veranstaltung zu der längst überfälligen<br />
Frage, wie Nachhaltigkeit und <strong>Immobilien</strong>bewertung<br />
zusammengehen, in den Kalender. In die Zukunft blicken<br />
auch postgraduale Lehrgänge der Donau-Universität Krems<br />
wie beispielsweise „Future Building Solutions“, „Sanierung<br />
und Revitalisierung“ sowie „Tageslicht Architektur“. Um<br />
auf die Zeichen der Zeit zu reagieren, wurde das Studienprogramm<br />
während der letzten Jahre kontinuierlich erweitert.<br />
Seit diesem Jahr neu ist der Lehrgang „Life Cycle Management-<br />
Bau“, der fundierte Management-Skills für Entwickler zukunftsweisender<br />
Bauvorhaben vermittelt. Denn ohne Zweifel<br />
befindet sich die Baubranche<br />
in einem großen Umbruch. Klimawandel,<br />
schwindende Erdölreserven<br />
und knappe Ressourcen<br />
auf der einen Seite und neue Anforderungen<br />
an Komfort und Gesundheit auf der anderen Seite<br />
haben weltweit eine stark wachsende Nachfrage nach nachhaltigen<br />
und energieeffizienten Gebäuden geschaffen. Mit dieser<br />
Ausbildung wie auch im zweijährigen, internationalen Lehrgang<br />
„Future Building Solutions“ werden die Absolventen auf<br />
diese neuen Herausforderungen umfassend vorbereitet. „Das<br />
österreichische Know-how im Bereich nachhaltiges Bauen ist<br />
international höchst angesehen. Future Building Solutions ist<br />
zum Brennpunkt der internationalen Vermittlung dieses Wissens<br />
geworden“, betont Lehrgangsleiter Richard Sickinger.<br />
mehr tageSlicht<br />
Seit letztem Jahr neu im Programm ist der Masterlehrgang für<br />
Tageslicht Architektur, der sich als neue Spezialausbildung für<br />
den Bereich Architektur und Gebäudetechnik versteht. Dieses<br />
berufsbegleitende Weiterbildungsprogramm vermittelt alle für<br />
die Planung von Gebäuden relevanten Aspekte des Lichts anhand<br />
internationaler Vergleiche in der Architektur. Dazu zählen<br />
neben den technischen Kompetenzen wie beispielsweise<br />
das Wissen über Messmethoden und über die Möglichkeiten<br />
der ökologischen und ökonomischen Planung auch die Berücksichtigung<br />
der Einflüsse des Lichts auf Wohlbefinden und<br />
Gesundheit des Menschen. „Licht im künstlerischen Kontext<br />
und seine Bedeutung für Wahrnehmung und Bewusstsein werden<br />
in diesem Zusammenhang ebenso <strong>thema</strong>tisiert“, so Lehrgangsleiter<br />
Gregor Radinger. Im Lichtlabor der Donau-Universität<br />
Krems werden Tageslichtbedingungen simuliert.<br />
Auch kurzfristige Aus- und Weiterbildungen sind gefragter<br />
denn je. Neben den bekannten Institutionen wie der „Akademie<br />
für Recht und Steuern“, dem „bfi“, „Hernstein“ oder<br />
der „Management Akademie“ ist Österreich seit 2009 mit der<br />
„Akademie für die <strong>Immobilien</strong>wirtschaft“ in Tirol um eine<br />
Ausbildungsmöglichkeit reicher. Die Akademie will vor allem<br />
Neueinsteiger beziehungsweise jene Interessenten ansprechen,<br />
die bereits in einem einschlägigen Unternehmen arbeiten, „die<br />
Befähigungsprüfung zum <strong>Immobilien</strong>makler nicht benötigen,<br />
dafür aber solide Grundkenntnisse erwerben wollen“, erklärt<br />
Christian Markl, Professor am Institut für Wohn- und <strong>Immobilien</strong>recht<br />
der Uni Innsbruck sowie wissenschaftlicher Leiter<br />
der Akademie für die <strong>Immobilien</strong>wirtschaft. Die Lehrgänge für<br />
künftige <strong>Immobilien</strong>makler-Assistenten sowie <strong>Immobilien</strong>verwalter-Assistenten<br />
dauern sechs bis acht Wochen.<br />
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