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Mit innovativen Gebäudekonzepten zum Erfolg - Wirtschaftsjournal

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Das mitteldeutsche Wirtschaftsmagazin<br />

www.wirtschaftsjournal.de Nr. 09/2012 | 22. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669<br />

ENERGIE<br />

Lösungsansätze aus der Region<br />

Seiten 8-22<br />

ELEKTRONIK<br />

Europäische Kräfte gebündelt<br />

Seiten 23-26<br />

KULTOUR<br />

Ostrale – faszinierendes<br />

Kunstfestival<br />

Seite 48<br />

Titel: Tradition mit Zukunft: Junge Leute führen erfolgreich gestandene Unternehmen | Seiten 5-7<br />

<strong>Mit</strong> <strong>innovativen</strong> <strong>Gebäudekonzepten</strong> <strong>zum</strong> <strong>Erfolg</strong><br />

Geschäftsführer Frank Bornemann (re.) und Unternehmenspartner Ulrich Henneke von der<br />

Vollack GmbH & Co. KG, Schkeuditz


»<br />

gedacht. gemacht.<br />

WIR SORGEN DAFÜR,<br />

DASS EUROPA<br />

EIN LICHT AUFGEHT.«<br />

Katja Hillenbrand<br />

Geschäftsführerin Micas AG<br />

Oelsnitz/Erzgeb.<br />

Das Projekt wird mit Fördermitteln der Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung<br />

der regionalen Wirtschaftsstruktur« durch den Freistaat Sachsen unterstützt.<br />

Vom Erzgebirge ist ganz Europa hell auf begeistert. Denn die hochempfindlichen<br />

Lichtsensoren, auf deren Fertigung sich die MICAS AG spezialisiert<br />

hat, reagieren auf jede noch so kleine Bewegung: Ein Fingerschnippen<br />

genügt, um Licht ins Dunkel von Außenanlagen, Wohngebäuden und Eingangsbereichen<br />

zu bringen. Und das Erzgebirge kann noch mehr: In einer<br />

Vielzahl von High-Tech-Unternehmen heißt es jeden Tag: Anpacken statt<br />

abwarten. Eben »Gedacht. Gemacht.«<br />

www.wirtschaft-im-erzgebirge.de


Die Rattenfänger von Berlin<br />

wirtschaftsjournal.de/id12090301<br />

Der Sage nach zog einst ein Flöte spielender Kreativer<br />

durch Hameln und vertrieb die Sorgen der<br />

Einwohner. Um den vereinbarten Lohn gebracht,<br />

verwendete er seine Kernkompetenz um ganze Be -<br />

völkerungsgruppen aus der Stadt zu schleppen.<br />

Im Berliner Wahlkampfvorgeplänkel sammeln sich die<br />

ersten Flötenspieler und pfeifen das alte Lied der Leis -<br />

tungsempfänger. Das Versprechen klingt gleich: „Wir<br />

befreien Euch von den Sorgen…“. Um Rentensicherung<br />

geht es. Und um die Aufstockung von Sozialbeiträgen. In<br />

den kommenden Wochen werden andere Themen hinzukommen,<br />

die nur ein Ziel haben: Die Sicherung von relativ<br />

leicht beeinflussbaren Wählergruppen. Es ist eine große<br />

Errungenschaft unserer Zeit, dass wir uns kollektiv um<br />

Menschen kümmern können, die es schwer in unserer<br />

Gesellschaft haben. Aber es ist eine Katastrophe, wenn<br />

wir aus politischem Kalkül die Stärke unseres Landes verzocken:<br />

Die immer währende Konzentration auf die Bevölkerungsschichten,<br />

die nicht oder nicht mehr zur Wertschöpfung<br />

beitragen, drängt falsche Bilder in die Köpfe<br />

und führt zu falschen politischen Bewertungen.<br />

Die lauwarm <strong>zum</strong> wiederholten Mal aufgekochte Rentendiskussion<br />

konzentriert sich auf die Auswirkungen und<br />

erlaubt keinen Platz für die viel dringendere Diskussion<br />

der Ursachen. Es hat doch nun wirklich keinen Sinn über<br />

Mindestrenten oder Rentenzuschüsse zu sprechen und<br />

dabei außer acht zu lassen, dass es sich in der Regel um<br />

heute in das System einzahlende Menschen handelt. Wenn<br />

das Lohnniveau, die Beschäftigung insgesamt und der<br />

Anteil von Frauen mit Vollzeitbeschäftigung steigen, wird<br />

die Diskussion überflüssig. Diese drei Elemente haben fast<br />

alle etablierten Parteien weitgehend einheitlich als Ziele<br />

definiert. Doch Ursula von der Leyen (CDU) hat es geschafft,<br />

ein Thema zu platzieren bei dem sich derzeit kaum einer<br />

wagt, es vom Kopf auf die Beine zu stellen. Auch die tagaktuellen<br />

Medien führen sie in schon gewohnt oberflächlicher<br />

Manie, denn auch sie würden vielleicht Auflage<br />

und Einschaltquoten verlieren. Keiner traut sich an die<br />

wachsende Schar „Zielgruppe“, die nicht täglich am Fließband,<br />

am PC oder der Kasse Geld verdienen muss. Diese<br />

verklärte Sicht auf die Wert schöpfenden Prozesse sind<br />

leider nicht neu: Die Staatsverschuldung basiert auf dem<br />

Empfinden, dass alles, was Staat braucht schon irgendwo<br />

herkommt. Irgendwo, wohlgemerkt! Finanz- und Argumente-Jongleur<br />

Scheuble ist stolz darauf, die Neuver-<br />

Editorial<br />

schuldung auf 18,8 Milliarden Euro „zurückführen“<br />

zu können. Doch Schulden, <strong>zum</strong>al sie seit Jahrzehnten<br />

jährlich wachsen, sind wirtschaftlicher Ruin. Für jeden,<br />

übrigens – früher oder später! Das wird auch durch den<br />

Fingerzeig auf die nicht anders, die wie Griechenland nur<br />

bereits ein Stück weiter sind. Die einzige wirklich sinnvolle<br />

und schmerzfreie Möglichkeit aus der Finanzmisere<br />

ist die Erhöhung der Einnahmen. Aber die bringen allein<br />

die Unternehmen!<br />

Auch wenn Rentner die inzwischen kaufkräftigste Bevölkerungsgruppe<br />

sind, die Kaufkraft kommt nicht aus der<br />

aktuellen Wertschöpfung. Die Parteien müssen endlich<br />

den Mut aufbringen, sich den Leistungsträgern der Ge -<br />

sellschaft zuzuwenden. In aller Konsequenz und mit Wort<br />

und Tat. Unternehmer müssen wieder den Rücken frei<br />

bekommen für Innovation und die Eroberung von Märkten.<br />

Anstatt sich mit kosmetischen Operationen an den<br />

Sozialsystemen zu beschäftigen, sollte die Politik endlich<br />

Unternehmertum fördern und die geschulterten Lasten der<br />

Unternehmer verringern.<br />

Beginnen wir mit dem Aufräumen in den sich längst<br />

<strong>zum</strong> Repressionsinstrument herausgebildeten Finanz äm -<br />

tern mit ihren weltfremden und entkräftenden Regelungen<br />

zwischen Fahrtenbuch und Künstlersozialkasse. Endlose<br />

Diskussionen um Mindestlohn sind nicht nötig, wenn<br />

es den Unternehmen gut geht. Gute Unternehmer haben<br />

ein eigenes Interesse, ihre <strong>Mit</strong>arbeiter ansprechend zu<br />

entlohnen. Schaffen wir also gerechte Zugänge zu den<br />

globalen und regionalen Märkten. Schneiden wir die teuren<br />

Relikte aus der Gründerzeit ab, die wir heute nicht<br />

mehr brauchen, die auf Zwangsmitgliedschaften beruhen.<br />

Beginnen wir den Wahlkampf endlich einmal mit den Füßen<br />

unten und dem Kopf oben.<br />

Der Rattenfänger aus Hameln schaffte den Bürgern die<br />

Plage vom Leib. Das Lied der Berliner Flötenspieler klingt<br />

ähnlich. Auch ihnen folgen viele, der Macht der süßen<br />

Melodie willenlos folgend. Doch anders als in der Sage<br />

befreit sie uns nicht von unserer Plage, sie verstärkt sie.<br />

Ihr Jörg Sattler<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

3


Inhalt<br />

Aus dem Inhalt<br />

4 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

Dezentrale Versorgungslösungen werden<br />

für immer mehr Industriebetriebe wirtschaftlich<br />

interessant. Das Bild zeigt die<br />

staubfreie Anlieferung von Braunkohlenstaub<br />

für das GETEC-Heizkraftwerk einer<br />

sächsischen Papierfabrik. Foto: GETEC AG<br />

Energie | Seiten 8-22<br />

Der Deutsche Verband Nanotechnologie gründete eine Geschäftsstelle in Chemnitz.<br />

Foto: „Deutscher Verband Nanotechnologie" Elektronik | Seiten 23 - 26<br />

Gesundheit wird als <strong>Erfolg</strong>sfaktor für Unternehmen wie auch als chancenreicher<br />

Markt für die verschiedensten Dienstleister und Produzenten immer sichtbarer.<br />

Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> demonstrierte dies auch beim Besuch bei Sachsens<br />

Sozialministerin Christine Clauß. Foto: Stefan Hohmeister<br />

Gesundheitswirtschaft | Seiten 41-46<br />

Standpunkte<br />

Editorial 3<br />

Titel<br />

Fehlendes Herzblut 5<br />

Der Zeit voraus 6-7<br />

Schwerpunkt I: Energie<br />

Modern und leistungsstark 8-9<br />

Auf den Ernstfall vorbereitet sein 10<br />

Sachsen bleibt Bergbauland 12-13<br />

Schwerpunkt II: Elektronik<br />

Messe mit Magnetwirkung 23<br />

Anlaufstelle für Nano-Akteure 25<br />

Treffpunkt<br />

Lösungen für leichtes Bauen 28<br />

Internationalisierung<br />

Land im Wandel 30<br />

Aktuelles aus den Firmen<br />

Auf der richtigen Höhe 31<br />

Fachkräfte<br />

Interaktiv <strong>zum</strong> Lernerfolg 34<br />

In Generationen denken 35<br />

Geld & Kapital<br />

Die schönsten Rechnungen.... 38<br />

Menschen<br />

Personalien 40<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Zurück ins Arbeitsleben 41<br />

Standortfaktor Hausarztpraxis? 44<br />

KulTour <strong>Mit</strong>teldeutschland<br />

„Ich lebe, um zu malen“ 47<br />

Leseecke<br />

„Nimm’s bitte nicht persönlich 49<br />

Impressum 50


Fehlendes Herzblut?<br />

Komplexität der Unternehmensübergabe nicht unterschätzen<br />

Hemnisse bei der Unternehmensnachfolge<br />

Soviel potenzielle Übernehmer<br />

haben Finanzierungsschwierigkeiten:<br />

finden kein passendes Unternehmen:<br />

unterschätzen Anforderungen:<br />

haben unzureichende Qualifikationen<br />

32%<br />

befürchten hohe Erbschaftssteuerbelastung:<br />

19%<br />

haben andere Hemnisse:<br />

9%<br />

Quelle: Ostdeutscher Bankenverband<br />

e. V./DIHK, „DIHK-Report zur Unter -<br />

nehmensnachfolge 2011“, S. 4<br />

wirtschaftsjournal.de/id12090501<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.nexxt-change.org<br />

wirtschaftsjournal.de/id12090502<br />

45%<br />

44%<br />

59%<br />

„Ich habe Zweifel daran, dass kommende Generationen<br />

mit so viel Herzblut wie die Gründer der<br />

Nachwendezeit die Unternehmen weiter führen<br />

werden“, gab Christian Vogel, Geschäftsführer der<br />

CFH Beteiligungsgesellschaft auf einer Veranstaltung<br />

des Wirtschaftsrates Anfang September in<br />

Leipzig zu Bedenken. Damit untersteicht er <strong>zum</strong><br />

einen, wie emotional das Thema Unternehmensnachfolge<br />

ist. Gleichzeitig könnte diese Skepsis<br />

auch ein Grund sein, warum zeitlich absehbare<br />

Unternehmensübergaben nicht langfristig genug<br />

vorbereitet werden.<br />

Das Institut für <strong>Mit</strong>telstandsforschung Bonn gehe davon<br />

aus, dass in Ostdeutschland im aktuellen Zeitraum 2010<br />

bis 2014 etwa 18.000 Unternehmen zur Übergabe anstehen.<br />

Die Regel seien dabei Übergaben aufgrund des Alters<br />

der Unternehmensleiter. Auf diesen eigentlich planbaren<br />

Systematisch Nachfolger suchen<br />

Titel<br />

Vorgang würde sich allerdings nur eine Minderheit der<br />

Unternehmen aktiv vorbereiten. Vor diesem Hintergrund<br />

mahnte Klaus Wagner-Wieduwilt, geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

des Ostdeutschen Bankenverbandes: „Eine<br />

Unternehmensübergabe erfordert eine langfristige Vorbereitung.<br />

Frühzeitig sollte daher dieser für das Unternehmen<br />

existenziellen Strategiefrage die nötige Aufmerksamkeit<br />

gewidmet werden.“ Für Wirtschaftspolitik, Verbände, Kammern<br />

und Banken stelle sich somit die Aufgabe, permanent<br />

auf eine noch stärkere Sensibilisierung der Unternehmerschaft<br />

hinzuwirken.<br />

Die Komplexität einer Unternehmensübergabe dürfe<br />

aber auch durch den Nachfolger nicht unterschätzt<br />

werden. Der einzelne Vorgang bringe eine Vielzahl von<br />

Herausforderungen mit sich, auf die jeweils individuelle<br />

Antworten gefunden werden müssten. Dies gelte sowohl<br />

in Vorbereitung auf die Übernahme wie gleichfalls in der<br />

täglichen Arbeit nach der Geschäftsaufnahme. Insgesamt<br />

könne der Prozess daher nur auf Basis strategischer Überlegungen<br />

sowie sorgfältiger Planungen erfolgreich gestaltet<br />

werden.<br />

Die Finanzierung sei dabei ein zentraler Aspekt, der über<br />

den <strong>Erfolg</strong> oder Nichterfolg einer Übernahme mitentscheide.<br />

Der Nachfolger müsse daher rechtzeitig das Gespräch<br />

mit seiner Hausbank suchen. Insbesondere gelte es, die<br />

Bank von der Tragfähigkeit der geplanten Unternehmensnachfolge<br />

zu überzeugen. „Unverzichtbar ist eine aktive<br />

Finanzkommunikation des Nachfolgers mit den Kapitalgebern.<br />

Informationen über das Unternehmen sollten offen<br />

bereitgestellt werden und mögliche Schritte bei der Unternehmensübergabe<br />

mit den bisherigen Hausbanken detailliert<br />

erörtert werden“, unterstrich Wagner-Wieduwilt in einer<br />

Pressemitteilung Anfang Mai dieses Jahres. PM/CH<br />

Nachfolgebörse verhalf knapp 9000 KMU zu neuen Eigentümern<br />

Deutschlands größte Internetplattform für Unternehmen,<br />

die einen Nachfolger suchen, ist die Nachfolgebörse nexxtchange.<br />

Sie konnte von ihrem Start im Jahr 2006 bis <strong>zum</strong><br />

31. Dezember 2011 mehr als 8.600 kleine und mittlere<br />

Unternehmen dabei unterstützen, einen Nachfolger zu finden.<br />

Seit dem Relaunch des Auftritts Ende vergangenen<br />

Jahrs verzeichnet die Plattform monatlich rund 2,7 Millionen<br />

Seitenaufrufe. Um ein Inserat einzustellen, können sich<br />

Unternehmer und Existenzgründer an ein flächendeckendes<br />

Netzwerk aus mehr als 820 Regionalpartnern dieser<br />

Internetplattform wenden.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

5


Titel<br />

Der Zeit weit voraus<br />

Baudienstleister Vollack bedankt sich für entgegengebrachtes Vertrauen und setzt auch in Zukunft<br />

auf innovative Ideen<br />

Seit 20 Jahren am Markt und kein bisschen ge altert:<br />

Die Vollack GmbH & Co. KG am Standort Schkeuditz<br />

überzeugt ihre Kunden mit <strong>innovativen</strong> Ideen und<br />

zukunftsfähigen Gebäuden. Im Gespräch mit dem<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> werfen Geschäftsführer Frank<br />

Bornemann und Ulrich Henneke, Partner im Unternehmen,<br />

einen Blick zurück, nach vorn und auf das<br />

einmalige Konzept des Unternehmens.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Angefangen hat Vollack in Sachsen<br />

1992 mit einem Büro in Leipzig Lindenthal. Kurz<br />

darauf folgte der Neubau in Schkeuditz. Wer das<br />

Firmengebäude sieht, glaubt nicht, dass es bereits<br />

17 Jahre alt ist.<br />

Frank Bornemann: Das stimmt. Die Architekten von<br />

Vollack waren beim Entwurf des Gebäudes ihrer Zeit weit<br />

voraus. Noch heute erleben wir es immer wieder, dass Kunden<br />

und Besucher überrascht sind, wie modern alles aussieht.<br />

Um diesen Vorsprung zu halten, werden wir bis Ende<br />

des Jahres ein neues Konzept der Arbeitswelt umsetzen und<br />

damit neue Kommunikationsräume schaffen. Außerdem<br />

wollen wir unseren Kunden nicht nur sagen, wie sie es richtig<br />

machen, sondern es ihnen auch selbst zeigen. Damit<br />

möchten wir unserer Zeit genau so weit voraus sein, wie<br />

damals die Architektur des Gebäudes.<br />

WJ: Wenn Sie zurückblicken, wie hat sich das Unternehmen<br />

seit dem Firmenneubau entwickelt?<br />

Bornemann: Zu Beginn konnte Vollack hier in Schkeuditz<br />

zwischen zwei und drei Millionen D-Mark Jahresumsatz verzeichnen.<br />

Im Laufe der Jahre wurden die Projekte immer<br />

größer. So konnten für namhafte mittelständische Unternehmen<br />

Gebäude entwickelt und realisieret werden. Dies<br />

führte dazu, dass wir auch außerhalb der Region bekannter<br />

geworden sind. Insgesamt konnten wir bis heute etwa<br />

150 Projekte in <strong>Mit</strong>teldeutschland umsetzen; das macht<br />

stolz!<br />

Ulrich Henneke: Erst kürzlich haben wir ein 20-Millionen-<br />

Euro-Projekt für das österreichische Unternehmen Oberaigner<br />

Automotive, ein weltweit führender Allrad-Spezialist,<br />

in Rostock realisiert. Als strategischer Partner haben<br />

wir von der Konzeption bis zur Schlüsselübergabe des Ge -<br />

bäudes den gesamten Prozesses begleitet – ganz gemäß<br />

unserer Firmenphilosophie.<br />

6 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

WJ: Heißt das, dass Sie sich in Ihrem Kundenkreis<br />

jetzt hauptsächlich auf größere Unternehmen konzentrieren?<br />

Bornemann: Nein, wir setzen nach wie vor auch kleinere<br />

Vorhaben mit Investitionssummen von zwei bis drei Mil -<br />

lionen Euro um und bedienen alle Firmengrößen – vom<br />

kleinen familiengeführten Handwerksbetrieb bis zu Unternehmen<br />

mit mehreren hundert <strong>Mit</strong>arbeitern. Es hat sich im<br />

Laufe der Zeit der Trend zu größeren Projekten hin entwickelt,<br />

die kleinen und mittleren Unternehmen sind nach<br />

wie vor ein wichtiges Standbein.<br />

WJ: In der Umsetzung individueller Gebäudekonzepte<br />

heben Sie sich erheblich von <strong>Mit</strong>bewerbern<br />

ab. Was genau macht Ihr Konzept so einzigartig?<br />

Henneke: Wir setzen nicht nur auf nachhaltige Zusammenarbeit,<br />

sondern auch auf strategische Entwicklungs- und<br />

Planungsprozesse unter Beteiligung unserer Kunden in der<br />

so genannten Phase NULL ® . Dafür binden wir nicht nur die<br />

Geschäftsführer, sondern auch <strong>Mit</strong>arbeiter aus den Unternehmen<br />

in einen Workshop ein, in dem Informationen<br />

ge sammelt, gefiltert und zu einem Konzept entwickelt<br />

werden. <strong>Mit</strong> uns passen sich nicht die Unternehmen den<br />

Gebäuden an, sondern jedes Unternehmen erhält eine maßgeschneiderte<br />

‚Hülle’ entsprechend seiner Arbeitsprozesse.<br />

�<br />

Frank Bornemann (re.) begann 2001 als<br />

Bauleiter bei Vollack und ist seit Anfang<br />

des Jahres Geschäftsführer.<br />

Ulrich Henneke, Partner im Unternehmen,<br />

ist 2006 als Architekt bei Vollack<br />

eingestiegen.<br />

Fotos: Wolfgang Schmidt<br />

Nicht auf Sand gebaut –<br />

Baudienstleister hat sich<br />

erfolgreich etabliert<br />

Alles begann 1992 mit einem<br />

Büro in Leipzig Lindenthal mit<br />

10 <strong>Mit</strong>arbeitern. Seitdem hat<br />

sich Vollack kontinuierlich<br />

weiterentwickelt und ist<br />

gewachsen. Den ersten großen<br />

Schnitt gab es mit dem Neubau<br />

in Schkeuditz vor 17 Jahren.<br />

Dafür investierten die Gesellschafter<br />

2,8 Millionen D-Mark;<br />

vier weitere <strong>Mit</strong>arbeiter wurden<br />

eingestellt. Heute zählt das<br />

Unternehmen 20 <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

und hat einen Jahresumsatz<br />

von 20 Millionen Euro.


Vor 17 Jahren eröffnete Vollack den<br />

Neubau am Standort Leipzig/Radefeld.<br />

Vollack GmbH & Co. KG<br />

Milanstraße 1a<br />

04435 Schkeuditz<br />

Telefon: 034207 7990<br />

Telefax: 034207 79999<br />

gkaul@vollack.de<br />

www.vollack.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12090601<br />

„<strong>Mit</strong> uns passen sich nicht die Unternehmen den Gebäuden an,<br />

sondern jedes Unternehmen erhält eine maßgeschneiderte<br />

‚Hülle’ entsprechend seiner Arbeitsprozesse.“<br />

Ulrich Henneke<br />

Bornemann: Danach planen und managen unsere <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

alle weiteren Abläufe. Wir decken alle Phasen der<br />

Planung und Realisierung eines Industrieprojektes ab und<br />

bieten das komplette Ingenieur-Know-how unter einem<br />

Dach.<br />

WJ: Worin sehen Sie außerdem das Geheimnis Ihres<br />

<strong>Erfolg</strong>es?<br />

Bornemann: Wir sind unseren Kunden, Partnern und Freunden<br />

zu großem Dank verpflichtet. Sie haben unsere Qualität<br />

schätzen gelernt und dies auch nach außen getragen.<br />

Unser <strong>Erfolg</strong> wäre ohne solche Empfehlungen nicht möglich<br />

gewesen. Als Verfechter des Ehrbaren-Kaufmann-<br />

Prinzips, das unsere Gesellschafter seit jeher vertreten,<br />

gehören eine langfristige Partnerschaft und Vertrauen zu<br />

den Grundvoraussetzungen der Zusammenarbeit, auch nach<br />

Im Team entwickeln Architekten und Ingenieure innovative Gebäudekon zepte.<br />

Titel<br />

Ablauf des Projektes. Es ist immer wieder ein tolles Gefühl,<br />

zu sehen, wie die Bauherren mit unseren Gebäuden erfolgreich<br />

sind.<br />

Henneke: Die 300 Zusagen von Kunden, Partnern und<br />

Freunden zu unserer Jubiläumsfeier haben uns darin bestärkt,<br />

diese Ansätze auch in Zukunft fortzuführen. Natürlich gebührt<br />

auch unseren Architekten und Ingenieuren ein großer Dank.<br />

Durch die <strong>Erfolg</strong>sbeteiligung und kontinuierliche Weiterbildung<br />

sorgt Vollack für eine starke <strong>Mit</strong>arbeiterbindung und<br />

auch Nachhaltigkeit im Wissensmanagement. Zudem sind<br />

noch weitestgehend die <strong>Mit</strong>arbeiter der ersten Stunde mit<br />

dabei und beginnen jetzt, ihre Erfahrungen an die jüngere<br />

Generation weiter zu geben. Die gegenseitige Wertschätzung<br />

von Unternehmen und <strong>Mit</strong>arbeitern sorgt für eine<br />

angenehme Atmosphäre, die auch unsere Kunden spüren.<br />

Gespräch: Stefanie Rudolph<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

7


Schwerpunkt I: Energie<br />

Modern und leistungsstark<br />

Sachsens Energiewirtschaft trägt zu einer sicheren und wirtschaftlichen Energieversorgung bei<br />

Die Energiewende ist ein heftig umstrittener Dauerbrenner.<br />

Eine leistungsstarke und zukunftsfähige Energiewirtschaft<br />

prägt den <strong>Erfolg</strong> einer Volkswirtschaft und den Wohlstand<br />

einer Gesellschaft ganz wesentlich mit. Angesichts des Energie-Umstiegs,<br />

weiter steigender Energienachfrage und der<br />

begrenzten Verfügbarkeit fossiler Energieträger stehen wir<br />

wie überall in Europa auch in <strong>Mit</strong>teldeutschland vor großen<br />

Herausforderungen. Energie muss auch in Zukunft sicher<br />

und bezahlbar sein. Wichtige und zentrale Fragen, für die<br />

noch Antworten ausstehen, sind: Wie kann mit Hilfe technischer<br />

und wissenschaftlicher Entwicklungen die Energieversorgung<br />

noch umwelt- und klimafreundlicher gestaltet<br />

werden? Welche Bedeutung nehmen grenzüberschreitende<br />

Energienetze ein? Wie kann sichergestellt werden, dass<br />

Energie nicht nur für kleine und mittelständische Betriebe,<br />

sondern auch für große Unternehmen und für alle Bürger<br />

bezahlbar bleibt?<br />

Fakt ist, dass nur in wenigen Lebensbereichen die Preise<br />

so gestiegen sind wie beim Strom. Allein im Zeitraum<br />

vom Jahr 2000 bis 2010 haben sich die Strompreise für<br />

einen Drei-Personen-Haushalt um rund 60 Prozent erhöht.<br />

Den rasanten Anstieg der Strompreise zeigt jetzt eindrucksvoll<br />

ein visueller Stromvergleich, der auf der Basis des Strompreis-Atlas<br />

vom Verbraucherportal www.stromauskunft.de<br />

entwickelt wurde.<br />

Eine weitere Kostenexplosion wird durch Ökostrom<br />

befürchtet. So warnte jetzt das Bundeskartellamt davor,<br />

dass der Politik die Kosten der Energiewende aus dem Ruder<br />

laufen. Bei der Förderung der erneuerbaren Energie sei eine<br />

Schieflage entstanden. So sei das Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetz (EEG) der größte Kostenposten der Energiewende.<br />

Danach bekommen Betreiber von Wind-, Solar- und Biogasanlagen<br />

über Jahre hinweg einen fixen Preis für den von<br />

ihnen produzierten Strom garantiert. Dieser liegt deutlich<br />

über dem tatsächlichen Preis, zu dem der Strom verkauft<br />

wird. Die Differenz zahlen Verbraucher über ihre Stromrechnung.<br />

Zu denen gehören auch kleine und mittlere Unternehmen.<br />

Ausnahmen für die Industrie bei der Umlage nach<br />

dem EEG, der Stromsteuer und den Netzentgelten gingen<br />

laut Kartellamt zu Lasten vieler mittelständischer Betriebe,<br />

die nicht entlastet würden und um so mehr zu zahlen hätten.<br />

Die Bundespolitik ist hier am Zuge, diese Schieflage zu<br />

beseitigen.<br />

Auf eine langfristig angelegte und verlässliche Energiepolitik<br />

setzt der Freistaat Sachsen. „Die sächsische Staatsregierung<br />

strebt einen Energiemix an, der unsere Lebens-<br />

8 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

qualität und unsere Wettbewerbsfähigkeit im Einklang mit<br />

dem Klimaschutz nachhaltig sichert,“ betonte Ministerpräsident<br />

Stanislaw Tillich anlässlich der sächsisch-tschechischen<br />

Energiekonferenz im Oktober 2011. Realisiert die<br />

Staatsregierung ihre ehrgeizigen Ziele, wird der Anteil der<br />

erneuerbaren Energien am Brutto-Stromverbrauch in zehn<br />

Jahren im Freistaat ein Drittel betragen. Das ist nahezu eine<br />

Verdopplung im Vergleich zu heute.<br />

Noch aber ist Sachsen lange nicht so weit, den Strombedarf<br />

seiner hochtechnologischen Industrie alleine aus<br />

erneuerbarer Energie decken zu können. Das weiß auch der<br />

Regierungschef. „Denn selbst wenn wir die optimistischsten<br />

Annahmen bei der Erschließung erneuerbarer Energien<br />

zugrunde legen: Wir werden sehr wahrscheinlich auch in<br />

40 Jahren noch auf Energie aus Kohle, Gas und Erdöl an -<br />

gewiesen sein“, gibt Tillich zu. Der setzt weiter auf die<br />

heimische Braunkohle als Partner für die erneuerbaren<br />

Technologien. Damit aber auch zukünftig die Braunkohlenutzung<br />

mit den Erfordernissen des Klimaschutzes vereinbar<br />

ist, müssen die Forschungs- und Entwicklungarbeiten<br />

vorangetrieben werden. Dazu zählt die Steigerung der Kraftwerkseffizienz.<br />

Nach wie vor ist die Effizienzsteigerung die größte<br />

un genutzte Energiequelle. Effizienz muss auch für die �


6. enviaM-ENERGIEKONVENT<br />

„15 MONATE ENERGIEWENDE – WIE WEITER?“<br />

Vor über einem Jahr wurde in Deutschland die Energiewende eingeleitet.<br />

Seitdem hat sich viel verändert – oder doch nicht?<br />

Ertüchtigung der Stromnetze oberste Prämisse sein, denn<br />

durch Wandel in der Energie-Erzeugung und einen differenzierten<br />

Energie-Mix werden die Stromnetze in der Bundesrepublik<br />

bereits heute stark belastet. Neue Chancen sieht<br />

Sachsen hier im Aufbau von intelligenten Verteilnetzen, den<br />

so genannten smart grids.<br />

Lokal geregelt werden kann inzwischen bis zu einem<br />

gewissen Grad die durch Windkraft und Photovoltaik stark<br />

schwankende Strommenge. Dezentrale Lösungen sind auch<br />

bei der Energieerzeugung stark gefragt. So könnten Biomassekraftwerke<br />

direkt aus ihrer Umgebung mit den Energieträgern<br />

beliefert werden. Ein gutes Beispiel ist auch die<br />

Papierfabrik Hainsberg in Freital, deren neues Heizkraftwerk<br />

als Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage mit heimischen<br />

Braunkohlenstaub betrieben wird. Sie versorgt das Papierwerk<br />

mit dem benötigten Dampf. Zudem liefert sie einen<br />

Teil des benötigten Stroms. Bei einem Wirkungsgrad von<br />

94 Prozent wurde der CO2-Ausstoß gegenüber der vor -<br />

herigen Anlage halbiert. Das sind Ideen mit Zukunft.<br />

Sachsens Energiewirtschaft zeigt sich modern und<br />

leistungsstark. Seit 1990 wurden rund 15 Milliarden Euro –<br />

Prominente Teilnehmer diskutieren beim 6. enviaM-Energiekonvent den derzeitigen Stand<br />

beim Umbau der Energieversorgung in der Bundesrepublik. Unsere Gäste sind unter anderem<br />

Prof. Dr. Klaus Töpfer (Umweltminister a. D. und Vorsitzender der Ethikkommission für eine<br />

sichere Energieversorgung), Wolfgang Neldner (ehemaliger Geschäftsführer der 50Hertz<br />

Transmission GmbH), Manfred Erlacher (Leiter des BMW-Werkes Leipzig).<br />

Wir laden Sie herzlich ein, mit unserem Vorstandsvorsitzenden Carl-Ernst Giesting und<br />

unseren Gästen am 8. Oktober in Leipzig zu diskutieren. Gern senden wir Ihnen Ihre persönliche<br />

Einladung zu. Sprechen Sie uns an – telefonisch unter 0371 482-2973 oder per E-Mail unter<br />

energiekonvent@enviaM.de. Wir freuen uns auf Sie!<br />

Schwerpunkt I: Energie<br />

„Energie ist eine der Grundlagen für unsere wirtschaftliche Entwicklung,<br />

unseren Wohlstand. Sie muss zuverlässig zur Verfügung stehen, wenn wir sie brauchen.<br />

Energie muss bezahlbar sein und bleiben. Und wir müssen darauf achten,<br />

dass Energie nachhaltig und sauber produziert wird.“<br />

wirtschaftsjournal.de/id12090801<br />

Stanislaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen<br />

<strong>zum</strong> überwiegendem Teil subventionsfrei – für die grundlegende<br />

Umstrukturierung investiert. In Sachsen steht der<br />

weltweit modernste Braunkohle-Kraftwerkspark. Daneben<br />

arbeiten effiziente Gas- und Dampfturbinen-Anlagen in<br />

dezentralen Heizkraftwerken und zunehmend Anlagen zur<br />

Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien. Damit trägt<br />

der Freistaat entscheidend zu einer sicheren und wirtschaftlichen<br />

Energieversorgung für ganz Deutschland bei.<br />

Mehr als ein Drittel des im Freistaat erzeugten Stroms werden<br />

über die Landesgrenze Sachsens hinaus geliefert.<br />

<strong>Mit</strong> mehr als 15.000 direkt Beschäftigten ist die Energiewirtschaft<br />

in Sachsen ein prägender Bestandteil der<br />

sächsischen Wirtschaftsstruktur. Die Erneuerbare-Energien-<br />

Industrie umfassst in Sachsen etwa 410 Unternehmen, die<br />

Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien entwickeln,<br />

herstellen, planen und errichten. Diese Unternehmen erwirtschaften<br />

einen Jahresumsatz von etwa 2,3 Milliarden Euro<br />

und beschäftigen rund 7900 <strong>Mit</strong>arbeiter. Dabei dominiert<br />

die Solarindustrie, bestehend aus Photovoltaik und Solarthermie.<br />

Wolfgang Baltzer


Schwerpunkt I: Energie<br />

Auf Ernstfall vorbereitet sein<br />

An der Grenze der Belastbarkeit Risikobewusstsein schärfen und Insellösungen miteinander verzahnen<br />

Ganz gleich, welche politischen Vorzeichen gerade gelten,<br />

die Frage der Energieversorgung ist und bleibt in dem Zieldreieck<br />

Wirtschaftlichkeit, Umweltfreundlichkeit und Versorgungssicherheit.<br />

Der letzte Aspekt war Gegenstand<br />

eines Symposiums des ostdeutschen Energiedienstleisters<br />

enviaM Anfang September in Leipzig. Können doch schon<br />

kurze Versorgungsunterbrechungen zu erheblichen wirtschaftlichen<br />

Schäden und Verunsicherung in der Bevölkerung<br />

führen. Welche Lösungsansätze derzeit diskutiert<br />

werden, erläutert Dr. Adolf Schweer, Technischer Geschäftsführer<br />

der envia Netzservice GmbH (envia NSG), in einem<br />

kurzen Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Die auf dem Symposium vorgestellten<br />

Systeme zur automatischen Informationsbereitstellung<br />

bei Netzstörungen sind höchstens<br />

zwei Jahre alt. Waren vorher solche Lösungen nicht<br />

möglich oder nicht nötig?<br />

Adolf Schweer: Man hatte tatsächlich keine bisher gehabt.<br />

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Bundesweit vertrauen energieintensive Industrien,<br />

wie die Lebensmittelherstellung, die Chemieindustrie<br />

oder Papierfabriken, auf maßgeschneiderte<br />

Konzepte der GETEC AG zur Energie versorgung.<br />

Wir planen, bauen und finanzieren Anlagen für die<br />

dezentrale Energieerzeugung. Gern übernehmen<br />

wir auch den Betrieb und die Wartung. Contracting-Lösungen<br />

von GETEC sind niemals Einheitsware:<br />

<strong>Mit</strong> individuellen und umweltfreundlichen<br />

Konzepten steigern wir die Energieeffizienz und<br />

senken die Energiekosten unserer Kunden. Wir<br />

bieten schon heute die Energie-<br />

versorgung von morgen.<br />

Dafür bietet GETEC eine<br />

breite Palette an Energieträgern:<br />

von klimaneutralen<br />

Holzpellets und Grüngas<br />

Contracting Award 2012<br />

Wir als enviaM sind deutschlandweit auf diesem Gebiet<br />

führend.<br />

WJ: Was bedeudet nun die sich vollziehende Energiewende<br />

für den Verbraucher?<br />

Schweer: Momentan bedeutet sie noch gar nichts. Wir fahren<br />

aber zunehmend mit der verstärkten Einspeisung von<br />

Wind- und Sonnenstrom an der Grenze der Belastbarkeit<br />

der Netze. Die Instabilität wird damit größer.<br />

WJ: Der Ausbau der Netze ist aber kurzfristig nicht<br />

möglich. Wie kann dennoch die Versorgungssicherheit<br />

derzeit gewährleistet werden?<br />

Schweer: Zunächst gilt es ein Bewusstsein für die Risiken<br />

zu schaffen. Im zweiten Schritt müssen wir vorhandene<br />

Insellösungen miteiandern verbinden. So hat das Technische<br />

Hilfswerk (THW) Dieseltankstellen, mit denen eine Notversorgung<br />

bei einem Stromausfall sichergestellt werden<br />

kann. Man weiß aber oft nichts von einander.<br />

Gespräch: Claudia Hillmann<br />

Energieeffizienz<br />

durch Contracting<br />

über bewährtes Erdgas bis hin <strong>zum</strong> besonders<br />

wirtschaftlichen Brennstoff Braunkohlenstaub.<br />

Beispielsweise bauen wir derzeit in Uelzen (Niedersachsen)<br />

eine hocheffiziente Kraft-Wärme-<br />

Kopplungsanlage (KWK), aus der ein Milchveredlungsunternehmen<br />

sicher und kostengünstig mit<br />

Dampf und Strom versorgt wird. Und für eine<br />

sächsische Papierfabrik errichtet GETEC bis Sommer<br />

2013 ein inselfähiges Gas- und Dampfturbinen-Heizwerk.<br />

Hocheffiziente und schnell regelbare KWK-Technologie<br />

ermöglicht unseren Kunden höchste<br />

Flexibilität hinsichtlich der benötigten Energie.<br />

Wir produzieren genau die Energie, die unsere<br />

Kunden brauchen, senken damit Energiekosten<br />

und leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende<br />

– wirtschaftlich, verlässlich und umweltfreundlich.<br />

www.getec.de<br />

Dr. Adolf Schweer. Foto: enviaM<br />

wirtschaftsjournal.de/id12091001


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Schneller Weg zu<br />

Sparmaßnahmen<br />

AUGST KUNSTSTOFF-PRODUKTE GMBH nutzt Möglichkeit zu Energieeffizienz-Impulsgesprächen<br />

wirtschaftsjournal.de/id12091101<br />

Energieeffizienz Impulsgespräche<br />

Seit Februar 2012 hat das RKW Sachsen 219 Vor-<br />

Ort-Gespräche <strong>zum</strong> Thema Energieeffizienz mit kleinen<br />

und mittleren Unternehmen geführt. Ziel der<br />

Gespräche ist es, den Unternehmen Wege aufzuzeigen,<br />

wie Energieeffizienz oft schon mit geringem<br />

finanziellem Aufwand deutlich erhöht werden<br />

kann. Investitionen in diesem Bereich amortisieren<br />

sich häufig schon nach wenigen Monaten. Das spart<br />

den Unternehmen Geld, schont die Energiereserven<br />

und dient dem Klimaschutz.<br />

Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, Dienstleistung,<br />

Handel und Gastronomie oder Hotellerie können<br />

von der kompetenten, anbieterneutralen Bestandsaufnahme<br />

in ihrer Firma profitieren. Dieses Angebot nahm auch<br />

das familiengeführte Unternehmen, die AUGST KUNST-<br />

STOFF-PRODUKTE GMBH aus Sohland, Ortsteil Wehrsdorf,<br />

in der Oberlausitz an.<br />

Mathias Augst, Geschäftsführer des über 80-jährigen Familienunternehmens,<br />

resümiert: „Das Impulsgespräch war sehr<br />

ausführlich. Bei dem Rundgang durch unser Unternehmen<br />

konnte gezielt auf unsere spezifischen Herausforderungen<br />

eingegangen werden, <strong>zum</strong> Beispiel die Gebäudedämmung<br />

oder die Nutzung erneuerbarer Energien. Es wurden Lösungsmöglichkeiten<br />

aufgezeigt, die kurz- und mittelfristig umgesetzt<br />

werden können.“<br />

Die Energieverbraucher werden in einem Betriebsrundgang systematisch lokalisiert.<br />

Im anschließenden Gespräch werden die Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

aufgezeigt sowie Informationen über wirtschaftliche Einsparpotenziale und Förderprogramme<br />

gegeben. Zu jedem der besprochenen Themen werden entsprechende Faktenblätter zur<br />

Verfügung gestellt. Das kostenfreie Impulsgespräch samt Betriebsrundgang dauert zwischen<br />

ein und zwei Stunden.<br />

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) aus dem<br />

Energie- und Klimafonds finanziert, um die Unternehmen im persönlichen Kontakt für das<br />

Thema Energieeffizienz zu sensibilisieren.<br />

Ihr Ansprechpartner für Sachsen:<br />

RKW Sachsen GmbH Dienstleistung und Beratung<br />

Jürgen Zuschke<br />

Telefon: 0351 8322-348<br />

zuschke@rkw-sachsen.de<br />

www.rkw-energieeffizienz.de | www.rkw-sachsen.de<br />

Schwerpunkt I: Energie<br />

Das kunststoffverarbeitende Unternehmen, welches Produkte<br />

im Spritzguss- und Extrusionsverfahren herstellt, setzte<br />

sich bereits in der Vergangenheit mit dem Thema Energieeffizienz<br />

in Form von Wärmerückgewinnung oder dem<br />

Einsatz erneuerbarer Energien auseinander. Dies begann<br />

schon 1998, beim Erwerb der ehemaligen Textilfabrik als<br />

Produktionsstätte. Von Anfang an war ein nachhaltiges Energiekonzept<br />

Bestandteil der Planung. Dieses beinhaltete<br />

unter anderem den Einbau einer Fußbodenheizung in der<br />

Produktion auf über 1.100 Quadratmetern sowie die<br />

Rückgewinnung der Abwärme der Maschinen und die Einbindung<br />

der Solaranlage in das Heizungssystem. Seit Anfang<br />

2012 sorgt eine Photovoltaikanlage mit 161 KWp für umweltfreundliche<br />

Energieerzeugung und somit Vermeidung von<br />

Co2.<br />

Gesellschaftliche Verantwortung und<br />

Kostenreduzierung<br />

Die AUGST KUNSTSTOFF-PRODUKTE GMBH sieht neben<br />

dem Vorteil der Kostenreduzierung auch eine gesellschaftliche<br />

Verantwortung, sich mit dem Thema intensiv auseinander<br />

zu setzen. „Für uns war das Gespräch mit dem Unternehmensbetreuer<br />

der RKW Sachsen GmbH, André Bronke,<br />

sehr nachhaltig. Zum einen, weil wir durch die Rückmeldung<br />

eines Dritten eine Bestätigung unserer Strategie erhielten.<br />

Zum anderen, weil wir neue Informationen in Bezug<br />

auf Techniken und Möglichkeiten aufgezeigt bekamen. Die<br />

Entwicklung ist sehr schnelllebig und Einsparungspoten -<br />

ziale zu finden umso wichtiger“, reflektiert Mathias Augst.<br />

Die Betriebe nutzen das kostenfreie, individuell angepass -<br />

te Energie-Know-how aus dem Impulsgespräch, um weitergehende<br />

Maßnahmen aus einer zusammenhängenden<br />

Betrachtung der Sparpotenziale abzuleiten. Das Spektrum<br />

reicht von kleinen, gering investiven Maßnahmen bis hin<br />

zur Förderung von Beratung und Investitionen durch die<br />

KfW.<br />

„Ich kann jedem Unternehmer ein kostenfreies Impulsgespräch<br />

empfehlen, sei es um sich erstmalig mit diesem Thema<br />

auseinander zu setzen oder um, wie bei unserem Unternehmen,<br />

vorhandene Maßnahmen und weitere mögliche<br />

Schritte zu besprechen“, so Mathias Augst.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

11


Schwerpunkt I: Energie<br />

Sachsen bleibt Bergbauland<br />

Sächsisches Kabinett legt künftige Rohstoffstrategie des Freistaates fest<br />

Ohne Rohstoffe kein industrieller Fortschritt. Deshalb<br />

wird die nachhaltige Versorgung und Verwendung<br />

von Rohstoffen in Zukunft die zentrale<br />

Herausforderung für Wirtschaftswachstum sein.<br />

Große Bedeutung kommt dabei der Nutzung eigener<br />

Potenziale zu, um die Rohstoffversorgung Sachsens<br />

nachhaltig zu sichern und die Chancen für<br />

Wertschöpfung in diesem wichtigen Wirtschaftsbereich<br />

zu erhöhen. Das sind auch die Kernpunkte<br />

der Rohstoffstrategie, die das sächsische Kabinett<br />

am 28. August verabschiedet hat.<br />

Sachsen besitzt mit seiner traditionsreichen, leistungsstarken<br />

und <strong>innovativen</strong> Rohstoffwirtschaft eine sehr gute<br />

Ausgangsposition. Der Freistaat ist in der Lage, heimische<br />

Rohstoffe wirtschaftlich effektiv abzubauen. Davon wird in<br />

der vom Kabinett verabschiedeten Strategie ausgegangen.<br />

Vorgesehen ist die stärkere Nutzung der Rohstoffvorkommen<br />

in Sachsen. Egal ob Kupfer, Lithium oder Zinn, es gibt<br />

viel Potenzial im Freistaat, vor allem im Erzgebirge und in<br />

der Lausitz. Daraus ergeben sich nicht nur Chancen, sondern<br />

auch die Verpflichtung, die sächsische Rohstoffwirtschaft<br />

in die Lösung der neuen Herausforderungen bei der<br />

Suche, Gewinnung, Veredlung und sparsamen Verwendung<br />

von Rohstoffen aktiv einzubringen. Wirtschaftsminister Sven<br />

12 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

Morlok verkündete dann auch, Sachsen werde auf absehbare<br />

Zeit weiter ein Bergbauland bleiben.<br />

Bergbaukompetenzen ausbauen<br />

„Angesichts des auch international steigenden Bedarfs an<br />

Rohstoffen werden die sächsischen wichtiger“, kommentierte<br />

Morlok. Durch den Ausbau der im Freistaat vohandenen<br />

Bergbau-Kompetenzen könne zudem auch Sachsens<br />

internationale Spitzenstellung in der Forschung gesichert<br />

werden. Zudem sei es ein Ziel, sächsisches Fachwissen international<br />

zu vermarkten und den Bedarf an hochqualifizierten<br />

Fach- und Führungskräften zu sichern.<br />

Dass Sachsen sich endlich zu einer Rohstoffstrategie<br />

durchgerungen hat, ist schon deshalb bedeutsam, weil die<br />

Nachfrage nach Rohstoffen kontinuierlch steigt, gleichzeitig<br />

aber politische Unsicherheiten und die Globalisierung<br />

der Weltwirtschaft die Rohstoffmärkte stark beeinflussen<br />

und immer wieder für Preisschwankungen sorgen.<br />

Beachtliches Potenzial an heimischen Rohstoffen<br />

„Sachsen verfügt über ein beachtliches Potenzial an heimischen<br />

Rohstoffen“, machte dann auch Minister Morlok<br />

deutlich. „Der Freistaat hat deshalb ein Interesse daran,<br />

diese heimischen Ressourcen zu nutzen, nicht zuletzt um<br />

zu einer nachhaltigen Rohstoffversorgung der wachsenden<br />

�<br />

Sachsen ist Spitzenreiter in Deutschland<br />

beim Abbau von Gesteinen zur Herstellung<br />

von Schotter, Splitt und Dekorsteinen.<br />

Rohstoffvorkommen<br />

in Sachsen<br />

� Braunkohle (Lausitzer und<br />

<strong>Mit</strong>teldeutsches BK-Revier),<br />

Jahresförderung rund 30<br />

Millionen Tonnen (18 Prozent<br />

der Förderung in der Bundesrepublik,<br />

rund 3,5 Prozent<br />

der Förderung weltweit) –<br />

vergleichbare Fördermengen<br />

von Serbien, Kanada, Rumänien<br />

oder Indien<br />

� Festgesteine wie Sandstein,<br />

Gneis, Granit: Verwendung<br />

als Werksteine oder Schüttgut<br />

� Sande und Kiese: Verwendung<br />

als Betonzuschlagstoff,<br />

Frostschutz- und Drainageschicht<br />

im Straßenbau oder<br />

zur Gleisherstellung<br />

� Lehme (Grundstoff für<br />

Ziegel) und Tone (keramische<br />

Produkte)<br />

� Kaoline: für Papier, Farben,<br />

Porzellan<br />

Vorkommen versorgungskritischer<br />

Rohstoffe in Sachsen:<br />

Indium, Seltene Erden, Wolfram,<br />

Zinn, Flussspat, Lithium,<br />

Molybdän, Silber


Spielt bei der Rohstoffversorgung der<br />

sächsischen Wirtschaft auch in Zukunft<br />

eine bedeutende Rolle – die heimische<br />

Braunkohle. Foto: Vattenfall<br />

sächsischen Industrie beizutragen. Die Wiederbelebung des<br />

heimischen Bergbaus in Sachsen kann und wird hierzu einen<br />

wichtigen Beitrag leisten.“<br />

Fokus auf Sekundärrohstoffe richten<br />

Neben der Erkundung und dem Abbau heimischer Rohstoffe<br />

solle aber künftig ein besonderes Augenmerk auf die<br />

Verwertung von Sekundärrohstoffen wie Recycling von<br />

Elektroschrott gelegt werden. Folgerichtig weist die Kabinett-Entscheidung<br />

darauf hin, dass Sachsen auch ein Sekundärrohstoffland<br />

ist und zu einem der führenden Standorte<br />

für die Rückgewinnungswirtschaft in Europa werden soll.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, will der Freistaat künftig die<br />

Rahmenbedingungen für Innovationen und Investitionen<br />

im Bereich der Rohstoffrückgewinnung verbessern und den<br />

Wettbewerb in der Entsorgungswirtschaft stärken, beispielsweise<br />

bei der Erforschung und Entwicklung neuer<br />

Abscheide- und Aufbereitungstechnologien sowie bei der<br />

Entwicklung spezifischer Maschinen- und Anlagentechnik.<br />

Forschung und Ausbildung im Blick<br />

Die Leitlinien der sächsischen Rohstoffpolitik haben auch<br />

die Forschung und Ausbildung im Blick. Wie die Staatsregierung<br />

verlauten ließ, sollen durch die Erweiterung der<br />

bestehenden Einrichtungen der TU Dresden und der TU<br />

Schwerpunkt I: Energie<br />

„Alles kommt vom Bergwerk her – das galt früher, gilt heute und in Zukunft.<br />

Ohne Rohstoffe keine industrielle Wertschöpfung. Die sächsische Rohstoffstrategie<br />

formuliert auf dieser Basis klare Zielsetzungen für den Ausbau und die bessere<br />

internationale Präsenz der leistungsstarken sächsischen Rohstoffwirtschaft und<br />

-forschung. Sie setzt mit ihren Inhalten und ihrer Komplexität Maßstäbe in Europa.“<br />

Dr.-Ing. habil. Manfred Goedecke,<br />

Geschäftsführer Industrie/Außenwirtschaft der IHK Chemnitz und Vorstandsmitglied des Geokompetenzzentrums Freiberg e. V.<br />

Rohstoffwirtschaft in Sachsen<br />

� rund 5000 Unternehmen<br />

� rund 75.000 Beschäftigte<br />

� etwa 340 Lagerstätten<br />

� größtes Kontingent an<br />

Gewinnungsbetrieben (345):<br />

Bergbau auf Steine und<br />

Erden<br />

Rohstoffkompetenz<br />

in Sachsen<br />

� TU Bergakademie Freiberg<br />

� TU Dresden<br />

� Helmholtz-Institut für<br />

Rohstoffforschung<br />

� Oberbergamt<br />

(ältestes Deutschlands)<br />

� Bergarchiv Freiberg<br />

� Landesamt für Landwirtschaft<br />

und Geologie<br />

� Geokompetenzzentrum<br />

Freiberg e. V.<br />

Bundesweit einmalig ist die<br />

Berufsausbildung <strong>zum</strong> Berg- und<br />

Maschinenmann am Beruflichen<br />

Schulzentrum für Technik und<br />

Wirtschaft „Julius Weisbach“ in<br />

Freiberg<br />

wirtschaftsjournal.de/id12091201<br />

Bergakademie Freiberg <strong>zum</strong> Montanzentrum Freiberg die<br />

vorhandenen Strukturen besser genutzt und verstärkt werden.<br />

Ein europaweit einmaliges Forschungsumfeld wird<br />

durch den Ausbau des Forschungsbergwerks „Reiche Zeche“<br />

<strong>zum</strong> weltweit ersten so genannten Sustainable Mining<br />

Bergwerk, also ressourcenschonend und umweltgerecht,<br />

geschaffen.<br />

Internationale Kooperation stärken<br />

Ebenfalls stärken will der Freistaat die internationale<br />

Zusammenarbeit. Eine wichtige Basis hierfür seien die Absolventen<br />

der sächsischen Hochschulen. Im internationalen<br />

Umfeld gehe es darum, die sächsische Rohstoffwirtschaft<br />

im Rahmen der sächsischen Außenwirtschaftsinitiative, aber<br />

auch durch Rohstoffpartnerschaften mit ausgewählten Ländern<br />

zu unterstützen.<br />

Keine Aussage macht die Studie darüber, in welchem<br />

Maße Sachsen etwa die Erkundung und den Abbau von<br />

Rohstoffen wie Indium, Wolfram, Zinn, Lithium, Silber und<br />

Seltener Erden oder den Ausbau der Forschung finanziell<br />

unterstützen will. Investitionsförderungen für den Ausbau<br />

von Rohstoffen könne es nach EU-Recht nicht geben, wohl<br />

aber für die Verwertung von Sekundärrohstoffen oder für<br />

Investitionen in Maschinen und Anlagen.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

13


Schwerpunkt I: Energie<br />

In aller Kürze<br />

Windkraftanlagen für Sachsen-Anhalt<br />

München (wb). Ihr<br />

Windparkportfolio um<br />

weitere 25 Megawatt<br />

baut die Thüga Erneuerbare<br />

Energien Gesellschaft<br />

aus. Dazu wurden<br />

jetzt elf neue Anlagen<br />

in Sachsen-Anhalt,<br />

Brandenburg, Niedersachsen<br />

und Rheinland-Pfalz in Betrieb genommen.<br />

Die neuen Windenergieanlagen werden jährlich etwa<br />

49 Millionen Kilowattstunden Strom in das öffentliche<br />

Netz einspeisen. Dies entspricht etwa der Deckung<br />

des jährlichen Strombedarfs von rund 14.000 Haushalten.<br />

Damit verfügt das Unternehmen insgesamt<br />

über gut 81 Megawatt. Hinter der Thüga Erneuerbare<br />

Energien stehen 35 Unternehmen der Thüga-<br />

Gruppe, die sich entschlossen haben, auch überregional<br />

in den Ausbau von Erneuerbaren zu investieren.<br />

Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Windkraft,<br />

die in Deutschland gegenwärtig das größte Potenzial<br />

hat.<br />

Reststoffe für Biogaserzeugung<br />

nutzen<br />

Leipzig (wb). Derzeit sind im Freistaat Sachsen 218<br />

Biogasanlagen mit einer Kapazität von 92 Megawatt<br />

am Netz. 188 Anlagen davon wurden in Landwirtschaftsbetrieben<br />

errichtet. Erst im Juli hatte Sachsens<br />

Umweltstaatssekretär Dr. Fritz Jaeckel gemeinsam<br />

mit Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner<br />

im Deutschen Biomasseforschungszentrum in Leipzig<br />

(DBFZ) eine neu errichtete Forschungsbiogasanlage<br />

eingeweiht. Der Freistaat Sachsen unterstützte<br />

bisher DBFZ-Baumaßnahmen mit rund zwei Millionen<br />

Euro. 800.000 Euro davon flossen in den Bau<br />

dieser modernen Forschungsbiogasanlage. Die Biogasanlage<br />

ermöglicht, Laborexperimente auf eine<br />

Forschungsanlage zu übertragen, die der Größe und<br />

Kapazität von Praxisanlagen entspricht. Die Wissenschaftler<br />

in Leipzig können damit nun auch Effekte<br />

analysieren, die im Labormaßstab nicht erkennbar<br />

sind. Ziel ist es, neuentwickelte Sensoren und<br />

Messkonzepte sowie die jeweils optimale Fahrweise<br />

für verschiedene Ausgangsstoffe der Biogasanlage<br />

14 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

zu erproben. Ein zentrales Forschungsthema wird<br />

darüber hinaus die bedarfsgerechte Energiebereitstellung<br />

sein.<br />

Energieeffizienz ist große<br />

Herausforderung<br />

Chemnitz (wb). Energieeffizienz<br />

ist nicht<br />

zuletzt auch durch die<br />

jüngsten energiepolitischen<br />

Entscheidungen<br />

auf Bundesebene zu<br />

einem der entscheidenden<br />

<strong>Erfolg</strong>sfaktoren<br />

für die Unternehmen<br />

aller Branchen geworden. Energieeffizienz stand deshalb<br />

ganz oben auf der Agenda des 11. Energietages<br />

der IHK Chemnitz, der am 11. September stattfand.<br />

Dabei wurde deutlich, dass die meisten Unternehmen<br />

in der Preisentwicklung neben der ernsthaften<br />

Bedrohung gleichzeitig auch eine Herausforderung<br />

für die betriebliche Energieeffizienz sehen.<br />

Wer sich dieser Herausforderung stellt und sich mit<br />

Fragen der Energiekostensenkung und Energieoptimierung<br />

im eigenen Unternehmen beschäftigt, rüstet<br />

sich für die Zukunft, schont seine Ressourcen und<br />

macht sich unabhängiger von weiteren Energiepreissteigerungen.<br />

Deshalb ging es beim Energietag<br />

vor allem um die Erschließung von Energiesparpotenzialen,<br />

Energiemanagementsysteme und externen<br />

Sachverstand, der bei betriebsspezifischen Lösungen<br />

wirklich hilft.<br />

Kälteversorgung im Klinikum<br />

erweitert<br />

Chemnitz (wb). Die eins energie in sachsen GmbH<br />

und Co. KG hat die Kälteanlage der Klinikum Chemnitz<br />

gGmbH ausgebaut. Herzstück ist der 16 Meter<br />

hohe Kältespeicher mit einem Durchmesser von zehn<br />

Metern. Durch die neue Technik erhöht sich die Leis -<br />

tung der Kälteerzeugungsanlage von 1200 auf 2000<br />

Kilowatt. Das ist notwendig, um den steigenden Kältebedarf<br />

zu decken. eins versorgt seit 1998 das Klinikum<br />

Chemnitz mit Kälte aus umweltfreundlicher<br />

Kraft-Wärme-Kopplung.<br />

Fachmesse in Sibirien zeigt<br />

Spitzentechnologie<br />

Novosibirsk (wb). Die 1. Internationale Fachmesse<br />

für Erneuerbare und konventionelle Energien, Energieeffizienz,<br />

Elektrotechnik, Beleuchtung und Automation<br />

findet vom 18. bis 20. September auf dem<br />

jüngst eingeweihten Novosibirsk Expocentre statt.<br />

Namhafte Aussteller, darunter auch Vertreter aus der<br />

Bundesrepublik, präsentieren internationale Spitzen -<br />

technologie. Die erste Auflage der elcom Rossija wird<br />

von einem hochklassigen Internationalen Sibirien<br />

Energie- und Energieeffizienz Forum begleitet. Organisiert<br />

wird die Veranstaltung von der elcomUkraine,<br />

fairtrade und Euroindex in enger Zusammenarbeit<br />

mit Siberia Expo. Am zweiten Veranstaltungstag steht<br />

die Deutsch-Russische Energieeffizienz-Konferenz<br />

auf der Tagesordnung. Daran können auch nicht ausstellende<br />

deutsche Unternehmen teilnehmen.<br />

Ostdeutsches Stromnetz häufig<br />

überlastet<br />

Dresden (wb). Das<br />

Strom netz in Ostdeutsch -<br />

land ist wegen des<br />

schnellen Ausbaus von<br />

Windenergie- und Solaranlagen<br />

immer häufiger<br />

überlastet. Der Be -<br />

reichsleiter Systemführung<br />

des Netzbetreibers<br />

50 Hertz, Scheibner, sagte der „<strong>Mit</strong>teldeutschen Zeitung“,<br />

man fahre immer häufiger auf Kante. Wegen<br />

des zusätzlichen Ökostroms müssten nicht mehr nur<br />

Kohle- und Gaskraftwerke herunterfahren, sondern<br />

auch Anlagen für erneuerbare Energien abgeschaltet<br />

werden. Zwischen 2008 und 2010 habe es höchs -<br />

tens sechs dieser Fälle gegeben. In diesem Jahr seien<br />

es bis Juli bereits 57 gewesen.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12091401


Sonnenstrom für unterwegs<br />

Reisemobile mit ausklappbaren PV-Modulen bald energieautark<br />

Nachrüst- und aufklappbares Solar -<br />

panel-System auf textilen Trägern für<br />

eine Kilowattstunde Zusatzstrom ab<br />

2013 in Serie. Foto: Quelle: InoReTex<br />

wirtschaftsjournal.de/id12091501<br />

Caravans und Ferienmobile werden<br />

energieautark. Für den Strom -<br />

anschluss jenseits fester Stellplätze<br />

sorgt eine leistungsstarke<br />

wie umweltfreundliche Photovoltaik-Anlage<br />

„on top“. Kern der<br />

auf dem Fahrzeugdach angebrachten<br />

Innovation: PV-Dünnschichtmodule<br />

auf Leichtbauplatten<br />

aus 3D-Abstandstextilien.<br />

In Parkposition weit über das Fahrzeugdach<br />

hinaus ausgeklappt, liefern sie gut eine<br />

Kilowattstunde Zusatzenergie.<br />

Der Nachrüstsatz in unterschiedlichen Baugrößen soll 2013<br />

auf den Markt kommen und empfiehlt sich auch für Baustellen-<br />

bzw. Spezialcontainer <strong>zum</strong> Beispiel von technischen<br />

Hilfsdiensten im Auslandseinsatz. Das schutzrechtlich verankerte<br />

Auf-Dach-System aus mehreren je 0,6 Quadratmeter<br />

großen Modulen wird im Stand über den Rand des Fahrzeugdachs<br />

hinaus entfaltet. Je nach Wohnmobil verdoppelt<br />

bzw. verdreifacht sich damit die für die Solarstromproduktion<br />

notwendige Dachgröße.<br />

Die vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Lösung<br />

des Innovationsnetzwerks InoReTex sichert eine Stromausbeute<br />

bis 1,2 kWh Tagesleistung. Laut Netzwerkmanagerin<br />

Steffi Volland (Oelsnitz) garantiert die Energiemenge die<br />

autarke Selbstversorgung – von einer stets kraftvollen Startbatterie<br />

bis hin <strong>zum</strong> Betrieb sämtlicher elektrischer Anwendungen<br />

an Bord (letzteres unter Einbeziehung weiterer<br />

Schwerpunkt I: Energie<br />

Batterien als Zwischenspeicher). Über eine zusätzliche Ladestation<br />

ließen sich auch Akkus etwa von Elektrofahrrädern<br />

„betanken“, um den individuellen Mobilitätsradius sonnenbasiert<br />

weiter erhöhen zu können.<br />

Wohnmobil-Besitzer Heinz Mayer aus Bad Rappenau<br />

hatte kürzlich als erster das rund 230 kg schwere Zusatz -<br />

equipment – die sechs Solarmodule wiegen insgesamt 60<br />

kg; die beiden Zusatzbatterien und die Umspanntechnik<br />

(12 auf 230 Volt) insgesamt 170 kg – ausgiebig getestet.<br />

„Die Module sind in wenigen Minuten ausgeklappt und liefern<br />

eine Zusatzleistung, die dauerhaft für TV und Kühlschrank<br />

ausreichend ist“, so sein Fazit nach einer Tour durch<br />

Oberfranken.<br />

Ein kompletter Prototyp samt Fahrzeug solle spätestens<br />

Anfang kommenden Jahres rollen und die Suche nach einem<br />

Partner für die ab kommenden Sommer geplante Serienproduktion<br />

erleichtern, erläutert Lutz Ludwig, Chef des<br />

gleichnamigen Metallbaubetriebs in Cleebronn (Baden-<br />

Württemberg) und künftiger Hersteller des Systems. Die<br />

erste Fertigungsversion „Comfort“ ziele im Gegensatz zu<br />

einer künftig auch robusteren Ausführung für Wanderbaustellen,<br />

zur Containerertüchtigung oder für technische Hilfsdienste<br />

komplett auf die Erfordernisse von Wohn- und Reisemobilen<br />

ab. Wenn das rollende Ferienhaus nicht genutzt<br />

wird, könne das Kleinkraftwerk mit den Abmessungen handelsüblicher<br />

Dachboxen einfach abgenommen und etwa<br />

auf Carport oder Garage weiterbetrieben werden. Eine<br />

gesonderte Genehmigung dieses Systems durch die Zulassungsstelle<br />

werde nicht erforderlich, so der Unternehmer.<br />

www.inoretex.de<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

15


Schwerpunkt I: Energie<br />

Noch große Einsparpotenziale<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> im Gespräch mit Volker Schulz, Vorstand für Vertrieb und Industrie der GETEC AG<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Bei den derzeit hohen und schwer<br />

berechenbaren Energiekosten scheint für die Unternehmen<br />

das Sparen der einzig gangbare Weg zu<br />

sein, um dennoch wirtschaftlich agieren zu können.<br />

Wo sehen Sie hauptsächlich bei Ihren Kunden noch<br />

Stellschrauben, um nennenswert Energie einsparen<br />

zu können?<br />

Volker Schulz: Viele Unternehmen haben ihre Betriebsabläufe<br />

bereits verbessert, um die Kosten in den Griff zu<br />

bekommen. Dennoch lohnt sich eine Überprüfung aller<br />

Abläufe und Anlagen: Geht irgendwo Energie ungenutzt<br />

verloren? Kann man Prozesse energetisch optimieren? Sind<br />

Anlagen vielleicht überdimensioniert?<br />

So haben wir beispielsweise für ein Milchwerk durch<br />

Wärmerückgewinnung ein Strompotenzial von über 4 MW<br />

gehoben, so dass sich dieses Werk komplett selbst mit Strom<br />

versorgen kann. Diese Einsparungen sind immens. Dafür<br />

hat GETEC auch den Contracting Award 2012 für das bundesweit<br />

energieeffizienteste Projekt des Jahres gewonnen. Und<br />

bei einem Zementwerk in der Schweiz führen wir gerade<br />

eine Energieeffizienzmaßnahme durch, die über 2 MW CO2neutralen<br />

Strom generiert.<br />

Sehr häufig kann die Energieerzeugung optimiert werden.<br />

Hier bietet GETEC mit der Kraft-Wärme-Kopplung eine<br />

Technologie an, die einen Wirkungsgrad von <strong>zum</strong> Teil über<br />

90 Prozent realisiert. Strom und Wärme werden gleichzeitig<br />

erzeugt. Der Strom kann selbst genutzt oder – gegen<br />

Vergütung – ins Stromnetz eingespeist werden. Auch ein<br />

Wechsel des Energieträgers oder die Installation moderner<br />

und besonders effizienter Technologien bieten große Einsparpotenziale.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Bevor Sie für den Kunden ein<br />

Energieversorgungskonzept entwickeln, führen Sie<br />

eine genaue Bedarfsanalyse durch. Welche Faktoren<br />

berücksichtigen Sie dabei?<br />

Volker Schulz: Ziel der GETEC-Energieversorgungskonzepte<br />

sind maßgeschneiderte Lösungen mit hoher Effizienz<br />

für unsere Kunden. Je nach Branche und Betriebsgröße sind<br />

die Wünsche und Anforderungen natürlich sehr verschieden.<br />

Besteht ein relativ gleichbleibender Energiebedarf oder<br />

gibt es saisonale Schwankungen? Braucht der Kunde nur<br />

Wärme und Strom oder auch Dampf? Oder gar Kälte und<br />

Druckluft? Können bestehende Anlagen und Leitungsnet-<br />

16 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

ze weiter genutzt werden? Oder geht es um einen Neubau?<br />

Ist-Zustand und Bedarfe klären unsere Ingenieure mit<br />

den Kunden direkt ab. Erst nach einer gründlichen Analyse<br />

können wir gezielte Angebote unterbreiten.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Unter welchen Voraussetzungen<br />

lohnt sich für ein Unternehmen die dezentrale Eigenversorgung<br />

von Wärme und Strom?<br />

Volker Schulz: Die Energiewende hat leider auch dazu<br />

geführt, dass es immer wieder Schwankungen im Stromnetz<br />

gibt. Manche Experten erwarten sogar zunehmende<br />

Netzabschaltungen - und weiter steigende Energiekosten.<br />

Immer mehr Firmen sprechen uns deshalb auf eine autarke<br />

Stromversorgung an. Auch für kleine und mittlere Unternehmen<br />

ist die Stromeigenversorgung mittels Kraft-Wärme-<br />

Kopplung in Blockheizkraftwerken interessant. <strong>Mit</strong>tlerweile<br />

lohnt sich diese dezentrale Eigenversorgung mit Wärme<br />

und Strom nicht mehr nur für besonders energieintensive<br />

Branchen wie die Papier- und Lebensmittelindustrie. Selbst<br />

in der Wohnungswirtschaft gibt es an dieser Lösung großes<br />

Interesse.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Welche Technologien setzt die<br />

GETEC dabei bevorzugt ein?<br />

Volker Schulz: Über den Einsatz der besonders effizienten<br />

Kraft-Wärme-Kopplung haben wir bereits gesprochen.<br />

Weitere zukunftsweisende Technologien in unserem Portfolio<br />

sind der Einsatz von Gas- und Dampfturbinen-Heizwerken<br />

(GuD) und die Braunkohlenstaubfeuerung (BKS) mit<br />

patentiertem Muffel-Impuls-Brenner von GETEC. Für viele<br />

Industriekunden ist die BKS-Technologie sehr wichtig, weil<br />

ein heimischer Energieträger <strong>zum</strong> Einsatz kommt, der auf<br />

mehrere Jahre hinaus zu weitgehend konstanten Preisen<br />

und in großen Mengen verfügbar ist. Dadurch ist die Versorgung<br />

langfristig gesichert – bei besonders wirtschaftlichen<br />

Brennstoffpreisen.<br />

Darüber hinaus verfügt GETEC auch im „grünen Bereich"<br />

über umfangreiches Knowhow und langjährige Erfahrungen.<br />

Neben Holzpellets- und Biomasseheizkraftwerken gehören<br />

dazu auch Erzeugung und Einsatz von Grüngas (Bio-<br />

Erdgas). Damit ist die CO2-freie Energieerzeugung auch für<br />

Industriekunden möglich.<br />

Gespräch: Claudia Hillmann<br />

Diplomingenieur Volker Schulz ist<br />

Vorstand für Vertrieb und Industrie der<br />

GETEC AG. Er war nach seinem Studium<br />

des Apparate- und Anlagenbaus in<br />

Magdeburg bei der ÖHMI Forschung<br />

und Ingenieurtechnik in Magdeburg<br />

und anschließend beim TÜV Hannover-<br />

Sachsen-Anhalt tätig. Seit 1995 ist Herr<br />

Schulz bei der GETEC und wurde 2005<br />

<strong>zum</strong> Vorstand berufen.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.getec.de<br />

Das ausführliche Interview finden<br />

Sie unter:<br />

wirtschaftsjournal.de/id12091601


Kontakt:<br />

Sylvia Bahr<br />

Niederlassungsleitung<br />

HECTAS Gebäudedienste<br />

Stiftung & Co. KG<br />

Neefestr. 147<br />

09116 Chemnitz<br />

Telefon: +49 371 52395-0<br />

Telefax: +49 371 52395-122<br />

chemnitz@hectas.de<br />

www.hectas.de<br />

Udo Brocke<br />

Regionalleiter Vertrieb<br />

Telefon: +49 371 52395-140<br />

Telefax: +49 371 52395-171<br />

wirtschaftsjournal.de/id12091701<br />

Schwerpunkt I: Energie<br />

Anzeige<br />

Nachhaltigkeit: Mehr als grün<br />

Green Cleaning von HECTAS reduziert Chemieverbrauch und Verpackungsmüll um rund 90 Prozent<br />

Über HECTAS:<br />

Die HECTAS Gebäudedienste<br />

Stiftung & Co. KG mit Hauptsitz<br />

in Wuppertal ist einer der führenden<br />

Qualitätsanbieter für<br />

infrastrukturelle Gebäudedienstleistungen<br />

in Europa. Das<br />

Unternehmen beschäftigt in den<br />

Segmenten Gebäudereinigung,<br />

Gebäudedienste und Sicherheitsdienste<br />

mehr als 11.000<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter in acht europäischen<br />

Ländern. HECTAS ist ein<br />

Unternehmen der Vorwerk<br />

Unternehmerfamilie und wurde<br />

1974 gegründet. Ihre anspruchsvollen,<br />

individuell für jeden Kunden<br />

entwickelten Lösungen bietet<br />

HECTAS unter anderem in<br />

den Bereichen Industrie, Verwaltung,<br />

Lebensmittelverarbeitung,<br />

Gesundheit und Pflege, Handel<br />

und Logistik.<br />

Performance<br />

Personal<br />

Produkte<br />

Prozesse<br />

Die Grafik verdeutlicht:<br />

Green Cleaning<br />

von HECTAS ist ein<br />

ganzheitliches Konzept,<br />

das professionelle<br />

Dienstleistung<br />

von speziell ausgebildetem<br />

Personal<br />

mit der Verwendung<br />

nachhaltiger Produkte<br />

und umweltschonender<br />

Techniken<br />

effizient verbindet.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt für Unternehmen immer<br />

mehr an Bedeutung: Der Anteil der Unternehmen, die eine<br />

Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen, ist seit 2008 von rund<br />

50 Prozent auf 62 Prozent im Jahr 2011 gestiegen. Das hat<br />

eine Umfrage des Wirtschaftsprüfungs-Netzwerks KPMG<br />

ergeben. 61 Prozent der Befragten sind davon überzeugt,<br />

dass sich die Implementierung von Nachhaltigkeitsprogrammen<br />

auch wirtschaftlich auszahlt – entweder in Form<br />

von Kostensenkungen oder durch steigende Effizienz.<br />

Bei dem Gebäudedienstleister HECTAS wird nachhaltiges<br />

und verantwortungsvolles Wirtschaften und Handeln<br />

traditionell großgeschrieben. Das Unternehmen hat bereits<br />

zu Beginn der 1990er-Jahre flächendeckend das Umweltmanagementsystem<br />

DIN EN ISO 14001 eingeführt und ist<br />

bei umweltfreundlichen und <strong>innovativen</strong> Reinigungsverfahren<br />

und -techniken immer auf dem neuesten Stand –<br />

somit gilt HECTAS als einer der Vorreiter in diesem Umfeld.<br />

Entsprechend war HECTAS auch unter den ersten Dienstleistern<br />

der Branche, die ein umfassendes Green-Cleaning-<br />

Konzept erstellt haben. Dabei bedeutet Green für HECTAS<br />

mehr als grün – Green steht für nachhaltig. Und Nachhaltigkeit<br />

schließt für den Gebäudedienstleister verantwortungsvolles,<br />

innovatives und zukunftsorientiertes Handeln<br />

ein – und das in allen Bereichen seiner Geschäftstätigkeit.<br />

So achtet HECTAS bereits bei der Auswahl der Lieferanten<br />

und Logistikpartner auf Nachhaltigkeitskriterien.<br />

HECTAS Green Cleaning trägt zu einer gezielten CO2-<br />

Reduzierung und Ressourcenschonung bei und ist indivi-<br />

duell auf die Anforderungen des jeweiligen Kunden und<br />

Objekts ausgerichtet. Der Green-Cleaning-Kunde kann sich<br />

aus einer Vielzahl an Modulen sein maßgeschneidertes Paket<br />

zusammenstellen: unter anderem aus Energie-Effizienz,<br />

Wasserverbrauch, Logistik-Optimierung oder Abfall-Management.<br />

Nach intensiver Betrachtung und Absprache mit dem<br />

Kunden bietet HECTAS anschließend die ideale Lösung an.<br />

Das Dienstleistungskonzept Green Cleaning umfasst<br />

die Anwendung ökologisch geprüfter Reinigungs- und Desinfektionsmittel,<br />

die mit Qualitätssiegeln wie der Euro-Blume<br />

ausgezeichnet sind. Darüber hinaus arbeitet HECTAS mit<br />

Hochkonzentraten und sparsamen Dosiersystemen, wodurch<br />

sich der Chemieverbrauch um bis zu 90 Prozent und der<br />

Verpackungsmüll sogar um bis zu 95 Prozent senken lassen.<br />

Damit reduzieren sich nicht nur die Verbrauchsmengen<br />

im Objekt des Kunden, sondern auch die Logistikkosten.<br />

Zudem kann mit modernen Reinigungsmaschinen Strom<br />

und Wasser eingespart werden.<br />

Die <strong>Mit</strong>arbeiter der Kunden als auch die Service-Kräfte<br />

von HECTAS profitieren im Objekt gleichermaßen von<br />

geräusch ärmeren Reinigungsmaschinen und verbesserter<br />

Raumluft durch den Einsatz von Staubsaugern mit mehrstufigen<br />

Abluftfiltersystemen.<br />

HECTAS bietet Green Cleaning bei Unternehmen in den<br />

Niederlanden, Deutschland, Österreich und Polen proaktiv<br />

an: Derzeit nutzen es bundesweit rund 15 Prozent der<br />

Kunden – Tendenz steigend. Zu den ersten Green-Cleaning-<br />

Kunden gehört ein namhafter Hersteller von Kosmetikprodukten<br />

im Raum Nürnberg: Hier sind HECTAS <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

seit Anfang 2011 für das rund 43.000 Quadratmeter große<br />

Firmengelände zuständig und erfüllen bei der Reinigung<br />

die strengen Auflagen des Lebensmittel hygiene-Standards.<br />

Durch den reduzierten Ressourcenverbrauch, umweltverträgliche<br />

Produkte und ergonomische Verfahren gestaltet<br />

sich die Reinigung hier zudem effizienter. So trägt HECTAS<br />

Green Cleaning nicht nur nachhaltig <strong>zum</strong> Erhalt der Umwelt<br />

bei, sondern generiert schon kurzfristig messbare Einsparungen<br />

im Unternehmen.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

17


Schwerpunkt I: Energie<br />

Nutzung unter Vorbehalt<br />

Studie: Bahnstromnetz ist nur bedingt für den Netzausbau im Zuge der Energiewende nutzbar<br />

Im Auftrag der Bundesnetzagentur hat die Verkehrsfakultät<br />

der TU Dresden Szenarien für die Energiewende<br />

untersucht. Dazu wurden im Juli 2012 die<br />

Ergebnisse einer „Machbarkeitsstudie zur Integration<br />

von Bahn- und Energieleitungsinfrastrukturen“<br />

veröffentlicht. Gegenstand der Untersuchungen war<br />

unter anderem die Frage, ob und wie sich die bestehenden<br />

Leitungstrassen des deutschlandweit fast<br />

7800 Kilometer umfassenden Bahnstromnetzes für<br />

die erforderlichen neuen Stromtrassen der Energiewende<br />

nutzen lassen.<br />

Die Bundesnetzagentur – als nachgeordnete Behörde des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie BMWi<br />

– kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass die bestehenden<br />

Bahnstromtrassen nur unter engen Restriktionen im Rahmen<br />

des anstehenden Netzausbaus nutzbar sind. Dies sei<br />

insbesondere auf technische Hindernisse sowie die teils<br />

hohen Kosten zurückzuführen. „Das Gutachten leistet einen<br />

wichtigen Beitrag dazu, das Potenzial der Bahnstromtrassen<br />

beim Netzausbau angemessen bewerten zu können.<br />

Wo immer dies möglich ist, sollten im Rahmen der weiteren<br />

räumlichen Fach- und Ausbauplanung die Bahntrassen<br />

in die Untersuchungen <strong>zum</strong> Ausbaubedarf des Übertragungsnetzes<br />

einbezogen werden“, betonte Jochen Homann,<br />

Präsident der Bundesnetzagentur.<br />

Ein Grund für die Untersuchung waren die zweifellos notwendigen<br />

Bestrebungen der Stromnetzbetreiber, das Netz<br />

auszubauen, um den vor allem im Norden erzeugten Windstrom<br />

in die südlicheren Landesteile Deutschlands – möglichst<br />

kostengünstig – zu übertragen. Warum dazu nicht auf<br />

bereits vorhandene Netze zugreifen? Doch diese Idee klang<br />

einfacher als sie zu verwirklichen ist. Tatsächlich arbeitet<br />

das Bahnstromnetz mit einer Frequenz von 16,7 Hertz, nötig<br />

wären jedoch 50 Hertz, wie es die Trassen der Landesenergieversorgung<br />

aufweisen. <strong>Mit</strong> der Übertragung von<br />

Gleichstrom statt Wechselstrom ließe sich das Problem beheben,<br />

<strong>zum</strong>al Gleichstrom auch über sehr lange Strecken verlustarm<br />

transportiert werden kann. Hier setzen jedoch die<br />

hohen Kosten eindeutige Grenzen. Um die Einspeisebedingungen<br />

anzupassen, wurden auch verschiedene Szenarien<br />

für eine Dezentralisierung des Bahnnetzes aufgestellt, die<br />

sich jedoch weder technisch noch kostenmäßig in einem<br />

akzeptablen Rahmen bewegen, ist der Studie zu entnehmen.<br />

Um Bahnstromtrassen und Versorgungsleitungen paral-<br />

18 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

lel zu führen, müssten sehr große Masten aufgestellt werden.<br />

Der Parallelbetrieb der 16,7-Hertz-Bahnstromtrassen<br />

und der Drehstromfreileitungen sei jedoch nur auf kurzen<br />

Abschnitten möglich. Eine geringere gegenseitige Beeinflussung<br />

des Kabelbetriebes sei durch Erdverlegung möglich,<br />

empfehlen die Gutachter. Da es sich hierbei jedoch um<br />

die mit Abstand teuerste Variante handelt, ergeht die Empfehlung<br />

der Gutachter nur mit großer Einschränkung.<br />

Insgesamt bestehe noch ein erheblicher weiterer Untersuchungsbedarf<br />

hinsichtlich der Parallelführung und gegenseitigen<br />

Beeinflussung von Drehstrom-, Bahnstrom- und<br />

Gleichstromsystemen. Auch empfiehlt das Gutachten, den<br />

Aufwand für die Entwicklung und Erprobung von Kompaktmastbauformen<br />

und die Weiterentwicklung der Trassierungsgrundsätze<br />

für die Leitungsbündelung noch intensiver<br />

zu untersuchen, als es für die vorliegende Machbarkeitsstudie<br />

möglich war. Die Studie wurde unter Beteiligung<br />

der Professur für Elektrische Bahnen der Fakultät Verkehrswissenschaften<br />

der TU Dresden gemeinsam mit dem<br />

Institut für Energieversorgung und Hochspannungstechnik<br />

der Leibnitz-Universität Hannover und dem Institut für deutsches<br />

und internationales Berg- und Energierecht der Technischen<br />

Universität Clausthal erarbeitet und von den deutschen<br />

Übertragungsnetzbetreibern, der DB Energie GmbH<br />

und dem Eisenbahn-Bundesamt, fachlich unterstützt.<br />

Simone Pflug<br />

Um bautechnischen und bürokratischen<br />

Aufwand zu minimieren, könnten sich<br />

Bahnstromtrassen und Hochspannungsfreileitungen<br />

spezielle Masten teilen.<br />

Doch technisch ist diese Variante noch<br />

nicht ausgereift, die Kosten außerdem<br />

sehr hoch. Foto: Vattenfall<br />

In dem Gutachten sind fundierte<br />

und detaillierte Aussagen zur<br />

technischen und rechtlichen<br />

Machbarkeit sowie zu den wirtschaftlichen<br />

Konsequenzen einer<br />

Bahnstromtrassennutzung erarbeitet<br />

worden.<br />

Die vollständige Studie kann<br />

heruntergeladen werden unter:<br />

www.bundesnetzagentur.de –<br />

Stromnetzentwicklung – „Gutachten<br />

zur Nutzung von Bahnstromtrassen<br />

beim Netzausbau"<br />

wirtschaftsjournal.de/id12091801


Schwerpunkt I: Energie<br />

Anzeige<br />

Sicherheit ist oberstes Prinzip<br />

Leipziger Energiemanagement-Experten liefern Rüstzeug zur Umsetzung der Energiewende<br />

Kontakt<br />

LEM Ingenieurbüro Last- und<br />

Energiemanagement<br />

Nordplatz 6<br />

04105 Leipzig<br />

Telefon: +49 341 124593<br />

Telefax: +49 341 1245959<br />

info@lem-software.com<br />

www.lem-software.com<br />

wirtschaftsjournal.de/id12091901<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.nachhaltigkeitsabkommen.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12091902<br />

Neues<br />

Geschäftsfeld:<br />

Standortspezifische<br />

Stromeinspeiseprognosen<br />

aus Windkraft-<br />

und Solarkraft-Werken<br />

mit<br />

dem LoadManager<br />

unter Beachtung der<br />

Anlagenerweiterung<br />

und der Größe der<br />

Archivdatenbasis.<br />

Unsere Modellentwicklung<br />

ermöglicht<br />

Einspeiseprognosen<br />

auch mit sehr kurzer<br />

oder auch ohne<br />

Archivdatenbasis.<br />

„Ja, wir haben immer noch das selbe Produkt“, bestätigt<br />

lachend Dr. Ingrid Heinrich, Gründerin und Geschäftsführerin<br />

des LEM Ingenieurbüros Last- und Energiemanagement.<br />

Manche Kunden arbeiten mit dem in seiner ersten<br />

Version bereits Ende der 1990er Jahre entwickelten Load-<br />

Manager seit Anfang an. Dieses datenbankbasierte modulartige<br />

Softwaresystem dient großen Energiedienstleistern,<br />

aber auch Betreibern von kleineren Kraftwerksparks und<br />

Industriebetrieben als Grundlage für ein ausgefeiltes Energiemanagement.<br />

Angefangen von der Analyse des tatsächlichen und<br />

künftigen Energiebedarfs bis zur gesamten Abwicklung eines<br />

Bilanzkreismanagements einschließlich Nominierungen,<br />

Prognosen und Bilanzausgleich ist alles mit dem Load -<br />

Nachhaltige Partnerschaft<br />

Thüringer Netzwerk setzt sich für Ressourcenschonung ein<br />

Im Jahr 2004 fiel der Startschuss für das Nachhaltigkeitsabkommen<br />

Thüringen (NAT), eine freiwillige Vereinbarung<br />

zwischen der Thüringer Wirtschaft und der Thüringer Landesregierung.<br />

Bis heute hat sich das Abkommen zu einem<br />

erfolgreichen Netzwerk entwickelt, welches Politik, Verwaltung<br />

und Wirtschaft insbesondere zu den Themen Klimaund<br />

Umweltschutz, Ressourcenschonung und Energieeffizienz<br />

zusammenführt. Zu den ersten Teilnehmern im Jahr<br />

2004 zählten auch die ZF Friedrichshafen AG Achsgetriebe<br />

Gotha, die Opel Eisenach GmbH und die Robert Bosch<br />

Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH, die in diesem Jahr als<br />

Manager möglich. Seine Abläufe sind inzwischen weitestgehend<br />

automatisiert worden, um auch Nicht-Techniker in<br />

die Lage zu versetzen, das Energiemanagement zu beherrschen.<br />

Dennoch schließt LEM einen Systemausfall durch<br />

redundante Strukturen nahezu aus.<br />

Und damit nicht genug: Sobald neue gesetzliche Regelungen<br />

gelten oder sich die Marktverhältnisse und damit<br />

die Bedürfnisse der Kunden ändern, wartet LEM mit einem<br />

neuen Modul auf, das die entsprechend angepassten Funktionalitäten<br />

enthält. „Wir werden immer wieder von unseren<br />

Kunden herausgefordert und angetrieben“, so Heinrich.<br />

Derzeit kommen die meisten Impulse aus dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz.<br />

Die von der LEM-Software erstellten<br />

EEG-Prognosen kommen deutschlandweit bei großen<br />

Energieversorgern <strong>zum</strong> Einsatz. Wir bilden nicht nur den<br />

Absatz, sondern auch die Einspeisung ab, um rechtzeitig<br />

notwendige Netzsteuerungsmaßnahmen einleiten zu<br />

können. Dafür zieht LEM minütlich aktualisierte Wetterprognosen<br />

heran, die vom Deutschen wie auch Britischen<br />

Wetterdienst geliefert werden.<br />

<strong>Mit</strong> der zunehmenden Einspeisung von Strom aus alternativen<br />

Energiequellen ändern sich ebenfalls die Anforderungen<br />

an die Fahrweise konventioneller Kraftwerke. Auch<br />

diese lassen sich mit dem LoadManager mit unserem Optimierungsbaustein<br />

bewältigen. „Dafür erstellen wir täglich<br />

mehrfach aktualisierte Pläne, die die Einspeisung aus EEG<br />

genauestens vorhersagen, um letztendlich die Sicherheit<br />

der Versorgung zu gewährleisten“, verspricht glaubhaft die<br />

souveräne Firmenchefin. Claudia Hillmann<br />

erste von derzeit 344 NAT-<strong>Mit</strong>gliedern ihre Teilnahme <strong>zum</strong><br />

vierten Mal bestätigen. Ihre ersten Urkunden erhielten<br />

die drei Unternehmen am 18. November 2004 durch die<br />

Zertifizierung gemäß DIN EN ISO 14001 – ein weltweit<br />

anwendbares Instrument zur Einrichtung eines Umweltmanagementsystems.<br />

Ziele der ISO 14001-Norm sind die<br />

Reduzierung von Emissionen, Abfall und Abwasser sowie<br />

der bewusste Umgang mit Ressourcen. <strong>Mit</strong> der aktuellen<br />

ISO-Zertifizierung, die eine von mehreren Voraussetzungen<br />

ist, um dem NAT beizutreten, beteiligen sich die drei Unternehmen<br />

abermals am Abkommen.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

19


Schwerpunkt I: Energie<br />

Bauhaus.SOLAR:<br />

Neues Denken in der Architektur, Wohnungs- und Städtebau erforderlich<br />

Der 5. Internationale Kongress Bauhaus.SOLAR im<br />

November in Erfurt präsentiert Visionen für nachhaltiges<br />

Bauen und energieeffiziente Lösungen für<br />

die Umsetzung im Wohnungs- und Städtebau.<br />

Zukunftsfähiges Bauen erfordert ein radikales Umdenken<br />

und konsequentes Umsetzen von Klima schonenden Architekturkonzepten<br />

mit modernen, energieeffizienten Technologien.<br />

Das ist der Leitgedanke des 5. Internationalen<br />

Kongresses Bauhaus.SOLAR, der am 13. und 14. November<br />

in Erfurt stattfindet. Architekten mit weltweitem Re -<br />

nommee wie Lars Krückeberg, <strong>Mit</strong>begründer des Architekturbüros<br />

Graft, den „Popstars unter den Architekten",<br />

schildern provokativ und unterhaltsam zugleich, vor welchen<br />

Herausforderungen Architekten und Planer, aber auch<br />

Verantwortliche von Kommunen in einer sich wandelnden<br />

Energie- und Bauwirtschaft stehen. Beispiele aus der Praxis<br />

zeigen, wie die <strong>innovativen</strong> Ansätze schon heute im<br />

Wohnungs- und Städtebau umgesetzt werden und welche<br />

Rolle die Solartechnik dabei hat. Erstmalig gibt es auf dem<br />

Kongress ein Schwerpunktthema: die Sanierung von Wohngebieten<br />

und Stadtkernen. Neu ist auch der „Dialog", zu<br />

dem der Architekturkritiker Andreas Ruby nach jedem Vortragsblock<br />

einlädt. Kontroverse Diskussionen zwischen<br />

Ruby, den Referenten und Kongressteilnehmern runden<br />

das Programm ab.<br />

Visionen ermöglichen Veränderung<br />

Warum neue Wege in der Architektur nicht ohne ein gesundes<br />

Maß an Risiko möglich sind, erläutert Lars Krückeberg<br />

in seiner Keynote-Speech am ersten Veranstaltungstag. Dass<br />

ein Wandel hin zu mehr Energieeffizienz manchmal auch<br />

ein Rückbesinnen auf frühere Baukonzepte bedeuten kann,<br />

verdeutlicht Hansjürg Leibundgut. Der Professor für Gebäudetechnik<br />

am Institut für Technologie und Architektur an<br />

der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich,<br />

ist am zweiten Tag der Keynote Speaker. Er schildert, wie<br />

der Bauhaus-Stil schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

grundlegende Elemente des energiesparenden<br />

Bauens in sich vereint hat. Daran anknüpfend, stellt<br />

Leibundgut das Konzept „Solergie" vor, das eine Renaissance<br />

der Bauhaus-Idee ermöglicht. Für seine mitreißenden<br />

Vorträge bekannt ist Harald Welzer. Der Professor, Autor<br />

und Direktor von Futurzwei/Stiftung Zukunftsfähigkeit in<br />

Berlin, beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Frage,<br />

welche gesellschaftlichen Veränderungsprozesse notwen-<br />

20 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

dig sind für den Wandel in Richtung Energieeffizienz. „Die<br />

Vorstellung, dass man lediglich mit verändertem Technikeinsatz<br />

in eine nachhaltige und klimaneutrale Gesellschaft<br />

kommen kann, ist irrig", betont Welzer in dem Einleitungsvortrag<br />

<strong>zum</strong> Bauhaus.SOLAR-Kongress. Die Energiewende<br />

sei nur möglich, wenn sie eine Kulturwende ist.<br />

Vor diesem Hintergrund schildern Fachleute aus Architektur,<br />

Wohnungs- und Solarwirtschaft konkrete Projekte<br />

aus der Praxis. <strong>Mit</strong> welchen Aufgaben und Problemen waren<br />

sie konfrontiert? Welche Lösungen fanden sie hierfür? Themenblöcke<br />

sind Solarenergie bei der Sanierung von Wohngebieten,<br />

Photovoltaik in historischen Stadtkernen, Global<br />

Energy Issues, Bauhaus.SOLAR Research und ein Schwerpunkt<br />

liegt auf der Bauhaus.SOLAR Innovation.<br />

3. Bauhaus.SOLAR AWARD<br />

Bereits Tradition hat die Verleihung des Bauhaus.SOLAR-<br />

AWARDs. Den Nachwuchspreis verleihen der Thüringer Solarbranchenverband<br />

SolarInput und Solarvalley <strong>Mit</strong>teldeutschland<br />

gemeinsam mit dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-<br />

Solar) und der European Photovoltaic Industry Association<br />

(EPIA). Zum dritten Mal zeichnen sie in diesem Jahr herausragende<br />

Architektur- und Designprojekte von Studierenden<br />

und jungen Architekten mit dem mit insgesamt<br />

15.000 Euro dotierten Preis aus.<br />

Veranstalter des Bauhaus.SOLAR-Kongresses sind der<br />

Thüringer Solarbranchenverband SolarInput. Wissenschaftlicher<br />

Partner ist die Bauhaus-Universität Weimar, weitere<br />

Partner sind die Thüringer Energie- und Greentech-Agentur<br />

(ThEGA) und die Messe Erfurt.<br />

Impression von der Bauhaus.Solar 2011.<br />

Foto: Messe Erfurt GmbH<br />

Das komplette Programm sowie<br />

Details zur Anmeldung und <strong>zum</strong><br />

Bauhaus.SOLAR AWARD gibt es<br />

im Internet unter<br />

www.bauhaus-solar.de.<br />

Veranstaltungsort ist die Messe<br />

Erfurt. Eine Fachausstellung<br />

rund um das Solare Bauen und<br />

Energiespeicherung rundet den<br />

Kongress ab.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12092001


Lösungen für Unternehmen<br />

Schwerpunkt I: Energie<br />

Energiewirtschaft und Umwelt ist ein Schwerpunktthema auf dem 8. <strong>Mit</strong>telständischen Unternehmertag<br />

Ein Grundprinzip des MUT: Aktuelles<br />

Praxiswissen vom Unternehmer für<br />

Unternehmer. Foto: Stefan Waldek<br />

Anmeldung und weitere<br />

Programminformation unter :<br />

www.mittelstaendischerunternehmertag.de.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12092101<br />

Neu! ENSO-AKTIV.<br />

Energiereserven für Ihr Budget.<br />

Attraktives Produkt für Entscheider:<br />

Möchten Sie von fallenden Preisen profi tieren<br />

und sich gleichzeitig gegen Preissteigerungen<br />

absichern? Dann nutzen Sie jetzt die neuen<br />

ENSO-AKTIV-Produkte.<br />

Stärken Sie Ihre Marktposition durch unsere<br />

Kompetenz im Energieeinkauf.<br />

Am 11. Oktober 2012 trifft sich Deutschlands <strong>Mit</strong>telstand<br />

wieder in Leipzig. Der 8.<strong>Mit</strong>telständische Unternehmertag<br />

Deutschland bietet den rund 3700 erwarteten Teilnehmern<br />

mehr als 70 Seminare und Workshops in 12 Themenkomplexen<br />

von Außenwirtschaft bis Unternehmensführung, von<br />

Marketing bis Logistik, von Finanzwirtschaft bis Personalmanagement.<br />

Energieeffizienz und nachhaltig sinnvolle<br />

Konzepte für Unternehmen bilden eines der wesentlichen<br />

Schwerpunkthemen auf Deutschlands bedeutendster <strong>Mit</strong>telstandsveranstaltung.<br />

Dabei setzen die MUTmacher auch hier auf die bewährte<br />

Mischung von authentischen Best Practise Beispielen,<br />

Sprechen Sie uns an.<br />

Wir beraten Sie gern!<br />

ENSO Energie Sachsen Ost AG<br />

01064 Dresden<br />

Rico Felix<br />

Telefon: 0351 468-3424<br />

E-Mail: Rico.Felix@enso.de<br />

<strong>innovativen</strong> Lösungsansätzen und kompetenten Partnern.<br />

„Von der Energiewende profitieren – neue Lösungen für<br />

den <strong>Mit</strong>telstand“ heißt z. B. einer der Workshops. Sindy<br />

Vollmert, Referentin für Energiepolitik des Initiators BVMW,<br />

legt hier den Fokus auf den Erfahrungsaustausch der Un -<br />

ternehmen untereinander anhand von konkreten und er -<br />

folgreichen Beispielen zur nachhaltigen Kostensenkung<br />

u. a. durch flexible Stromanwendungen.<br />

Generell steht in allen Vorträgen, Workshops und Seminaren<br />

der konkrete Nutzen für die Unternehmen im <strong>Mit</strong>telpunkt.<br />

Um neben der Geschäftsführung auch den jeweiligen<br />

Spezialisten im Unternehmen eine Teilnahme an den<br />

teilweise spezifischen Vorträgen zu ermöglichen, bietet der<br />

MUT in diesem Jahr erstmals so genannte „Führungskräfte<br />

Plus“-Tickets an. Hier können, den Erwerb eines Voll -<br />

zahlertickets vorausgesetzt, bis zu zwei zusätzliche Eintrittskarten<br />

<strong>zum</strong> vergünstigten Preis für weitere <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

erworben werden. Der 8. <strong>Mit</strong>telständische Unternehmertag<br />

Deutschland findet von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr im<br />

Congress Center Leipzig an der Neuen Messe statt.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

www.diemar-jung-zapfe.de<br />

21


Schwerpunkt I: Energie<br />

Energiewende in der Praxis<br />

Industrie und Forschung treiben in Sachsen gemeinsam die Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien an<br />

Die ThyssenKrupp System Engineering GmbH hat<br />

am 22. August in Pleißa bei Chemnitz ein neues Batterie-Technikum<br />

eröffnet. Auf einer Fläche von 1.800<br />

Quadratmetern werden hier künftig vor allem Lösungen<br />

für die Bereiche Elektrodenherstellung, Zellund<br />

Batteriemontage sowie Test entwickelt. Dafür<br />

wurden 20 neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Bereits seit mehr als einem Jahr arbeiten die ThyssenKrupp<br />

System Engineering GmbH und das Fraunhofer IKTS gemeinsam<br />

mit den mittelständischen Unternehmen KMS Technology<br />

Center GmbH und AWEBA Werkzeugbau GmbH in dem<br />

von der sächsischen Aufbaubank geförderten Projekt „LiFab“<br />

zusammen.<br />

Die im Projekt entwickelten Lösungsansätze für die effiziente<br />

und kostengünstige Fertigung von Lithium-Ionen-<br />

Batteriezellen werden in dem neuen Batterie-Technikum<br />

validiert und getestet. Zukünftig können so neueste Materialien<br />

und Technologien auf ihre industrielle Nutzbarkeit<br />

hin untersucht und bewertet werden. Die generierten Ergeb-<br />

www.spreegas.de · SpreeGas-Ruf 0800 78 22 78 0<br />

nisse bilden die Grundlage für die Entwicklung neuer indus -<br />

trieller Fertigungsanlagen für Lithium-Ionen-Batterien.<br />

Die Produktionstechnik für Lithium-Ionen-Batterien<br />

gehört zu den zentralen Forschungs- und Entwicklungsthemen<br />

beim Anlagenbau von ThyssenKrupp. Und das sehr<br />

erfolgreich: Von namhaften Automobilherstellern hat das<br />

Technologieunternehmen bereits Aufträge für automatische<br />

Montagelinien zur Herstellung von Lithium-Ionen Zellen/<br />

bzw. Modulen erhalten.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12092201<br />

Darauf ist Verlass.<br />

Kopf frei für das Kerngeschäft.<br />

Horst Polzin von der GWG hat sich für<br />

das Wärme-Contracting von SpreeGas<br />

entschieden. 10 Gaskesselanlagen<br />

versorgen zentral 409 Wohnungen.<br />

Von der Planung über die Installation<br />

bis hin zur Wartung hat SpreeGas ein<br />

bedarfsgerechtes Leistungspaket<br />

geschnürt. Vorteil: Die GWG ist gut<br />

versorgt, hat Planungssicherheit<br />

und braucht sich um nichts zu<br />

kümmern.<br />

Horst Polzin (Geschäftsführender Vorstand der Großräschener Wohnungsbaugenossenschaft »Glückauf« eG, rechts) und Björn Hagemeister (SpreeGas Energieverkauf)<br />

<strong>Mit</strong>glied im Verband<br />

für Wärmelieferung<br />

„Die Entwicklung der System<br />

Engineering am sächsischen Standort<br />

Hohenstein-Ernstthal ist von besonderer<br />

Bedeutung. Durch die Ansiedlung von<br />

namhaften Firmen aus der Batterie -<br />

branche hat sich Sachsen mittlerweile<br />

zu einem Schwerpunkt dieser zukunftsweisenden<br />

Technologie entwickelt“,<br />

sagte Sachsens Ministerpräsident<br />

Stanislaw Tillich, bei der Eröffnung des<br />

Technikums.<br />

Foto: ThyssenKrupp


Messe mit Magnetwirkung<br />

Heinz Kundert, Präsident SEMI Europa.<br />

SEMI ist der weltweite Branchenverband<br />

für die Zulieferketten der Nanound<br />

Mikroelektronikhersteller. Seit 1970<br />

hilft SEMI seinen <strong>Mit</strong>gliedern, profitabel<br />

zu wachsen, neue Märkte zu erschaffen<br />

und die Herausforderungen der Branche<br />

zu meistern.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12092301<br />

Vom 9. bis 11. Oktober finden in Dresden die<br />

SEMICON Europa 2012 und gleichzeitig die Plas -<br />

tics Electronics Exhibition and Conference statt.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> sprach dazu mit Heinz Kundert,<br />

dem Präsidenten von Semi Europe, dem Branchenverband<br />

der Zulieferketten für die Nano- und<br />

Mikroelektronikindustrie und Ausrichter der beiden<br />

Messen.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Die SEMICON Europa findet nun<br />

schon <strong>zum</strong> 4. Mal hintereinander in Dresden statt.<br />

Hat sich die sächsische Landeshauptstadt damit als<br />

Messestand ort etabliert?<br />

Heinz Kundert: In Dresden sind eine konkurrenzfähige<br />

Halbleiter industrie sowie das dazugehörige Ecosystem beheimatet,<br />

sitzen eine Menge weltweit anerkannter Institute,<br />

bietet das Messegelände mit seinen Ausstellungs- und Konferenzgebäuden<br />

einen sehr gut geeigneten Rahmen für die<br />

SEMICON. Ein großes Plus ist die Unterstützung der sächsischen<br />

Regierung sowie der Stadt Dresden.<br />

WJ: Warum war es SEMI so wichtig, die zeitgleich<br />

mit der SEMICON stattfindende Plastics Electronics<br />

Exhibition and Conference unter ihr Dach zu nehmen?<br />

H.K.: Dresden ist ein wesentlicher Treiber der Plastics<br />

Electronics weltweit mit Flagschiffen wie Novaled, Heliatek<br />

und vielen mehr, die sich der Forschung und Produktion<br />

organischer oder gedruckter Elektronik, OLED-Displays sowie<br />

organischer Solarsubstrate widmen und damit wichtige<br />

Impulse gesetzt haben. Dem Industriezweig der OLAE –<br />

Organic and Large Area Electronics, also organische und<br />

großflächige Elektronik – wird in den kommenden Jahren<br />

ein enormes Wachstum vorhergesagt. Nicht nur auf der<br />

Messe wird deutlich, dass sich die Segmente Halbleiter und<br />

OLAE grundlegende Technologien, Anlagentechnik, Materialien<br />

und Dienstleistungen teilen.<br />

WJ: Welche neuen Trends gibt es im Bereich der Halbleiterindustrie,<br />

welche neue Technologien, Mate -<br />

rialien und Produkte sind auf dem Markt?<br />

H.K.: Die Industrie steht vor großen Herausforderungen.<br />

Neben immer kleiner werdenden Mikrochipsstrukturen bereitet<br />

sich die Volumen-Industrie auf den nächsten Formatwechsel<br />

von 300mm zu 450mm-Wafern vor. Die Anlagenhersteller,<br />

in Europa etwa 300 an der Zahl, unterstützen die<br />

Schwerpunkt II: Elektronik<br />

Forschung und Entwicklung von 450mm-Wafern. Dieses<br />

Wafer-Format bedeutet ein Zusatzgeschäft, <strong>zum</strong>al die Anlagen<br />

größtenteils auf dem weltweiten Markt, vor allem in<br />

Asien, ihre Käufer finden, also dort, wo Massenelektronik<br />

hergestellt wird. Weiterhin erhoffen sich die großen Volumenhersteller<br />

bei Mikrochips, also Prozessoren und Speicher-Chips,<br />

hauptsächlich für die Computer-, Unterhaltungsund<br />

Kommunikations-Industrie eine Effizienzsteigerung.<br />

Getrieben wird diese Entwicklung vor allem durch die großen<br />

Chip-Hersteller wie Intel, Samsung und TSMC. Die erste<br />

450mm-Fertigungslinie wird in 2016/17 erwartet. Ein weiterer<br />

Bereich, unabhängig von der 450mm-Diskussion,<br />

umfasst anwendungsorientierte Mikrochips in mittleren und<br />

kleinen Stückzahlen, welche vorwiegend in der Industrie<br />

und Autoindustrie sowie in der Leistungselektronik Verwendung<br />

finden. Er wird „More than Moore“ genannt und<br />

verfügt ebenfalls über großes Potenzial.<br />

WJ: Die Messe steht in diesem Jahr unter dem<br />

Slogan „The Power of Europe“. Wie gestaltet sich<br />

die Zusammenarbeit zwischen den europäischen<br />

Mikroelektronik-Standorten?<br />

H.K.: Die einzelnen europäischen Mikroelektronikstand -<br />

orte dürfen sich nicht als Konkurrenten sehen. Abstimmungen<br />

und Kooperationen, immer unter Berücksichtigung<br />

der Besonderheiten der Standorte, gibt es schon lange.<br />

Natürlich dient auch die SEMICON hier als Dreh-und Angelpunkt,<br />

um die Zusammenarbeit aktiv zu betreiben. Aber die<br />

Impulse müssen von den Firmen selbst initiiert werden,<br />

SEMI unterstützt diese Bemühungen.<br />

WJ: Kann man trotz vieler wirtschaftlicher und finanzieller<br />

Widrigkeiten von einer Stärkung des Standortes<br />

Europa sprechen?<br />

H.K.: Im Moment ist die Halbleiterindustrie vor dem Hintergrund<br />

kriselnder Regionen erstaunlich robust. Das weltweite<br />

Wachstum in diesem Bereich wird für das kommende<br />

Jahr auf drei bis fünf Prozent geschätzt. Trotz einiger<br />

Standortprobleme wie etwa teure Energiekosten ist der<br />

Standort Europa grundsätzlich konkurrenzfähig. Dennoch,<br />

die Förderung der Halbeiter-Industrie durch die Länder und<br />

den Staat – ein nicht zu unterschätzender Faktor im globalen<br />

Vergleich – führt regelmäßig zu Wettbewerbsver -<br />

zerrungen, da vor allem die Asiaten die Halbleiterindustrie<br />

stärker fördern als die Europäer.<br />

Gespräch: Simone Pflug<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

23


Schwerpunkt II: Elektronik<br />

Europäische Kräfte gebündelt<br />

Unter dem Slogan „The Power of Europe" findet <strong>Mit</strong>te Oktober in Dresden die Messe SEMICON Europa statt<br />

Sie ist die größte jährlich stattfindende Branchenveranstaltung<br />

in Europa für Technologien und<br />

Lösungen für Hersteller hochentwickelter Mikroelektronik,<br />

für Micro-Electro-Mechanical Systems,<br />

kurz MEMS, für gedruckte und organische Elektronik<br />

und Photovoltaik sowie für Leistungselektronik<br />

und andere neu entstehende und verwandte<br />

Elektronikmärkte. Zeitgleich wird auch wieder die<br />

PE 2012, die Plastics Electronics Exhibition and<br />

Conference, ihre Türen öffnen. Zu den gemeinsamen<br />

Veranstaltungen der SEMICON Europa und der<br />

Plastics Electronics, auf denen über 210 Branchenexperten<br />

Vorträge halten, werden über 350<br />

Aussteller aus mehr als 20 Ländern erwartet.<br />

Die Agenda der Plastics Electronics Exhibition and<br />

Conference wird von der SEMI Plastics Electronics-Special<br />

Interest Group vorbereitet, die aus Vertretern führender<br />

Branchenunternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen<br />

besteht; darunter sind Führungskräfte von BASF,<br />

Merck, der Universal Display Corporation, führende<br />

Forscher der TU Dresden und des VTT Technical Research<br />

Centre in Finnland. Dafür wurde ein hochkarätiges Konferenzkomitee<br />

aus Wirtschaft und Wissenschaft gebildet, dem<br />

unter anderem Professor Karl Leo, Direktor des Fraunhofer-<br />

Instituts für Photonische Mikrosysteme und Professor für<br />

Optoelektronik an der TU Dresden, angehört. Die Aufgabe<br />

der PE2012 ist es, Experten, Forschungsinstitute, Hersteller,<br />

Investoren, Lieferanten und andere Interessensgruppen<br />

zusammenzubringen, um die Entwicklung der Plastic Electronics<br />

aus den Forschungslaboren zu einer umfangreichen<br />

industriellen Massenfertigung weiterzuführen. Schwerpunktthemen<br />

der PE 2012 werden OLED-Beleuchtung und<br />

-Displays, flexible und organische Photovoltaik sowie integrierte<br />

intelligente Systeme sein. „<strong>Mit</strong> wichtigen Fortschritten<br />

bei gedruckten und organischen Displays, Beleuchtungen,<br />

Batterien, und Speichermedien hat Plastic Electronics das<br />

Potenzial, sich in den nächsten Jahren zu einem milliardenschweren<br />

Industriezweig zu entwickeln," sagt Heinz<br />

Kundert, Präsident von SEMI Europe. „Die verschiedenen<br />

Bereiche, welche die Industrie umfasst, werden die Materialwissenschaften,<br />

Verfahrenstechniken und Fertigungskompetenzen<br />

in großem Umfang nach vorn bringen und<br />

die Mikro- und Nanoelektronikindustrie auf der SEMICON<br />

Europa hervorragend in Szene setzen."<br />

24 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

Integriert in die SEMICON ist ebenso das 16. European Fab<br />

Managers Forum, das sich über zwei Tage erstreckt und mit<br />

Themen rund um die Verbesserung der Produktionserträge<br />

und der Auslastung bestehender Produktionsstätten durch<br />

neue Technologien und Märkte befasst. Auf großes Interesse<br />

wird die 450mm-Session stoßen, deckt sie doch die<br />

aktuellsten Wissensstände bei der Einführung, Planung<br />

sowie Forschung und Entwicklung zu den 450mm-Wafern<br />

ab. Die Veranstaltung will alle wichtigen Programme und<br />

Initiativen sowie die Fortschritte, die in den vergangenen<br />

Jahren gemacht wurden, berücksichtigen.<br />

In das Zentrum der europäischen Politik ist der weltweite<br />

Wettbewerb der Industrieländer um Schlüsseltechnologien,<br />

den Key Enabling Technologies, gerückt. Besondere Bedeutung<br />

kommt dabei der Mikro- und Nanoelektronik, der<br />

Nanotechnologie, Biotechnologie, Photonik, den Neuen<br />

Materialien und fortgeschrittenen Produktionstechniken als<br />

Treiber von Innovation und Produktivität zu. Sie sind nicht<br />

nur Spitzentechnologien, sondern sie machen weiterführende<br />

technologische oder wirtschaftliche Entwicklungen<br />

erst möglich. Sachsen hat dabei ein besonderes Interesse<br />

an den KET. Es ist nicht nur ein wichtiger Mikroelektronikstandort<br />

in Europa, sondern hier sind alle Schlüsseltechnologien<br />

stark vertreten – was sich in der Messe widerspiegeln<br />

wird.<br />

PM/SP<br />

Die SEMICON Europa gilt als Leitmesse<br />

der Halbleiterbranche und zugleich als<br />

ihr Branchenbarometer. Foto: SEMI<br />

wirtschaftsjournal.de/id12092401


Schwerpunkt II: Elektronik<br />

Anlaufstelle für Nano-Akteure<br />

Deutscher Verband Nanotechnologie gründet Geschäftsstelle in Chemnitz<br />

Das Fraunhofer Institut für Elektronische<br />

Nanosysteme (ENAS) ist seit Juni<br />

Sitz der regionalen Geschäftsstelle<br />

Chemnitz des Deutschen Verbandes<br />

Nanotechnologie e. V.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

wirtschaftsjournal.de/id12092501<br />

Seit dem 20. Juni ist der Deutsche Verband Nanotechnologie<br />

in Chemnitz mit einer regionalen Geschäftsstelle vertreten.<br />

Die Gründung erfolgte am Fraunhofer-Institut für<br />

Elektronische Nanosysteme (ENAS). Die Chemnitzer Geschäftsstelle<br />

wird von Prof. Dr. Bernd Michel, Leiter des Micro Materials<br />

Center Chemnitz und Berlin, geleitet. Auch in Sachsen<br />

sind die Fraunhofer Institute wie auch in anderen Bundesländern<br />

enge Partner des DV Nano. In Sachsen-Anhalt ist<br />

es <strong>zum</strong> Beispiel das Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik,<br />

in dem vor kurzem ebenfalls eine regionale Geschäftsstelle<br />

des Verbandes gegründet werden konnte.<br />

Ihr Elektronik-Spezialist<br />

im Bereich Embedded Systems<br />

CiBOARD CiBO ARD electronic<br />

GmbH | Schönherrstraße Schönherr straße<br />

8 | 09113 Chemnitz<br />

Tel.:<br />

0371-27 39 50 50 | E-Mail: info@ciboard.de info<br />

@ @ciboard.de<br />

| www.ciboard.de<br />

Besuchen Sie uns an unserem Stand auf der<br />

20. FED-Konferenz vom 20.-22.09.2012 in Dresden<br />

Über DV Nano<br />

Der Deutsche Verband Nanotechnolgie e. V. ist der Fachverband<br />

für die auf dem Gebiet der Nanotechnologie<br />

arbeitenden Kräfte aus Wirtschaft, Wissenschaft,<br />

Medien, Bildung und Verwaltung. Die Nanotechnologie<br />

ird dabei als eine Querschnittsdisziplin betrachtet, die<br />

insbesondere Erfahrungen aus den technisch-wissenschaftlichen<br />

Arbeitsgebieten der Chemie, der Physik,<br />

der Biologie, der Medizin und der Werkstoffwissenschaften<br />

miteinander kombiniert.<br />

Als gemeinnützige und unabhängige Organisation ist<br />

der DV Nano zentraler Ansprechpartner für akademische/wissenschaftliche,<br />

technische, berufliche und<br />

gesellschaftspolitische Fragestellungen. Der Verband<br />

unterstützt den Austausch zwischen Industrie, Wissenschaft,<br />

Gesellschaft, Verwaltung, Politik und seinen<br />

<strong>Mit</strong>gliedern und leistet so einen Beitrag zur Stärkung<br />

des Innovationsstandortes Deutschland.<br />

Im sächsischen Chemnitz arbeiten zahlreiche kleine und<br />

mittelständische Unternehmen mit modernen Mikro- und<br />

Nanotechnologien, insbesondere auch in den Anwendungen<br />

zu so genannten Smart Systems, <strong>zum</strong> Beispiel für den<br />

Maschinen- und Fahrzeugbau oder die Mikro- und Nanotechnik.<br />

Der Verband sieht in dem Dreieck Dresden-Chemnitz-<br />

Freiberg ein wichtiges Zentrum für moderne Entwicklungen<br />

und Anwendungen der Nanotechnologien in Deutschland.<br />

Die hier ansässigen kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

erhalten mit der Verbandspräsenz in Chemnitz eine<br />

neue Anlaufstelle, in der die Aktivitäten der Nano-Akteure<br />

aus Wirtschaft und Wissenschaft vor Ort koordiniert und<br />

gebündelt werden können. Ein weiterer Grund, weshalb die<br />

Geschäftsstelle ihren Sitz im Technologie-Campus Chemnitz,<br />

dem gemeinsamen Forschungsstandort von Universität,<br />

Fraunhofer Instituten und Technologie-Unternehmen,<br />

gefunden hat.<br />

Bereits am 2. Juli wurde in Berlin eine regionale Geschäftsstelle<br />

des Verbandes gegründet. Sie hat ihren Sitz in Deutschlands<br />

größtem Wissenschafts- und Technologiepark in<br />

Berlin-Adlershof. In Berlin sind zahlreiche kleine und mittelständische<br />

Unternehmen im Bereich der Mikro- und Nanotechnologie<br />

tätig, so dass durch die Gründung der Geschäftsstelle<br />

des DV Nanotechnologie wichtige Impulse für die<br />

industrienahe Forschung und Anwendung moderner Nanotechnologien<br />

im Raum Berlin-Brandenburg gegeben werden<br />

können.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

25


Schwerpunkt II: Elektronik<br />

Technik für Lebensqualität<br />

VDE veranstaltet 6. Deutschen AAL-Kongress zu technischen Assistenzsystemen<br />

Am 22. und 23. Januar 2013 veranstaltet der VDE<br />

Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik<br />

e. V. im Berliner Congress Center bcc<br />

den 6. Deutschen AAL-Kongress (AAL: Ambient<br />

Assisted Living). Unter dem Motto „Lebensqualität<br />

im Wandel von Demografie und Technik“ stehen<br />

technische Assistenzsysteme im <strong>Mit</strong>telpunkt, die<br />

den Nutzern neue Lebensqualität bieten sollen.<br />

Besonders ältere Menschen und Menschen mit körperlichen<br />

Beeinträchtigungen soll Technik in allen Lebenssituationen<br />

unterstützen: von der Arbeitswelt über die soziale Teilhabe<br />

bis zur Mobilität. Der Kongress zeigt praktische Anwendungsbeispiele,<br />

Konzeptstudien von morgen und technische<br />

Lösungen von heute. Neben Plenarbeiträgen und Vorträgen<br />

werden erstmals auch Workshops angeboten. Der<br />

Individuelle Verpackungslösungen, die sowohl den<br />

Schutz hochwertiger Geräte oder Baugruppen gewährleisten<br />

als auch repräsentative Funktionen erfüllen,<br />

sind das Markenzeichen der OLTERSDORF GmbH.<br />

„Unsere Kernkompetenz sind Ideen und Technik in<br />

Schaumstoff und Kartonagen", bringt es Geschäftsführer<br />

Marco Konstantin Simma auf den Punkt.<br />

Seit knapp 30 Jahren erfüllen die Verpackungsexperten die<br />

unterschiedlichsten Ansprüche von meist kleinen und mittleren<br />

Unternehmen aus Industrie, Handwerk und Handel.<br />

„Nicht unsere Kunden müssen ihre Ansprüche nach unserem<br />

Programm richten, sondern wir richten uns nach ihnen.<br />

Wir haben uns auf die individuelle Problemlösung spezialisiert",<br />

so Simma weiter.<br />

Mal sind es hochwertige Elektronikteile, die in leitfähigen<br />

Kartonagen verschickt werden müssen. Mal sind es<br />

Hochpräzisionsgeräte oder Kameras, die stoßfest in einem<br />

Koffer transportiert werden. Wenn es darum geht, etwas<br />

sicher zu befördern oder zu lagern, finden die Konstrukteure<br />

der Firma eine Lösung dafür.<br />

Dazu gehören u. a. attraktive Wellpappenverpackungen,<br />

durch eine <strong>zum</strong> Beispiel leitfähig beschichtete Oberfläche,<br />

26 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

Kongress, der unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung steht, bietet Forschern<br />

und Entwicklern, Herstellern und Anwendern sowie Vertretern<br />

aus Politik, Wirtschaft und Verbänden eine Plattform<br />

zu einem intensiven Meinungs-, Informations- und Wissensaustausch.<br />

Kooperationspartner sind die Fraunhofer-<br />

Allianz Ambient Assisted Living (AAL), die DFKI Deutsches<br />

Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH und<br />

der Sozialverband VdK Deutschland e. V..<br />

Bis <strong>zum</strong> 15. September können Interessierte Abstracts<br />

und Paper sowie Workshopbeiträge zu folgenden Themengebieten<br />

einreichen: AAL in der gesundheitlichen Versorgungskette:<br />

Zuhause – Unterwegs – im Krankenhaus – in<br />

der Reha – in der Pflege – im Hospiz, Technische Forschung,<br />

Erhalt und Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen<br />

Raum, Teilhabe und Mobilität, Wohnen und Arbeiten.<br />

Top-Lösungen für Logistik und Präsentation:<br />

Verpackungsexperte erfüllt Ansprüche aus Industrie, Handwerk und Handel<br />

welche elektrische Baugruppen vor elektrostatischen Gefahren<br />

schützen sowie konstruktive Schaumstoffverpackungen,<br />

die einen sicheren Transport oder optimale Lagerung<br />

für hochwertige Geräte gewährleisten.<br />

Kartonagen gibt es inzwischen in den verschiedensten<br />

Qualitäten: leitfähig, wasserabweisend, nicht brennbar. All<br />

dies wird in den Werkhallen in Bötzow verarbeitet. Hinzu<br />

kommen natürlich die diversesten Schaumstoffe, die für die<br />

maßgefertigten Kartons oder Koffer gebraucht werden.<br />

Unternehmen, die ihre technischen Produkte über Außendienstmitarbeiter<br />

vertreiben, statten diese gern mit Koffern<br />

der OLTERSDORF GmbH aus, weil diese eine millimetergenau<br />

passende und sehr anspruchsvolle Inneneinrichtung<br />

enthalten.<br />

Auch Einzelstücken und Vorserien nehmen sich die insgesamt<br />

27 <strong>Mit</strong>arbeiter, denen ein modern ausgestatteter<br />

Maschinenpark zur Verfügung steht, mit großer Sorgfalt an.<br />

Optimale Lösungen bei allen OLTERSDORF-Produkten werden<br />

durch reibungslos aufeinander abgestimmte Produktionsprozesse<br />

mit verschiedenen Bearbeitungstechniken am<br />

nordwestlichen Standort Berlins erzielt. Alle Produkte sind<br />

umweltneutral und können recycelt werden.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.aal-kongress.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12092601<br />

OLTERSDORF GmbH<br />

Marco K. Simma<br />

Werkstraße 10<br />

16727 Bötzow b. Berlin<br />

Telefon: 03304 20542-0<br />

Telefax: 03304 20542-379<br />

info@oltersdorf.de<br />

www.oltersdorf.de<br />

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wirtschaftsjournal.de/id12092602


Kurz berichtet<br />

Nachhaltige Versorgung unserer Städte<br />

Leipzig. Der Raum Leipzig-Halle ist nach einem Standortgutachten der Fraunhofer<br />

Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS die dynamischste Logistik-Region<br />

Deutschlands. „Dass ist umso bemerkenswerter, weil es diese Logistikregion in dieser<br />

Form vor zehn Jahren noch nicht gegeben hat“, betonte Prof. Dr. Uwe Arnold,<br />

Manager des Netzwerkes Logistik Leipzig-Halle, bei der Eröffnung des 4. <strong>Mit</strong>teldeutschen<br />

Logistikforums am 29. August in Leipzig. Es stand unter dem Motto<br />

„Lösungen für nachhaltigen <strong>Erfolg</strong>“. Dabei ging es vor allem um die Versorgung<br />

der urbanen Lebensräume. „Auch unserer Städte hier in der Region entwickelnn<br />

sich dynamisch. Die Logistik muss darauf reagieren“, so Arnold. Damit meinte er<br />

nicht nur die Versorgung der zunehmen größer werdenden Städte mit Gütern, sondern<br />

auch mit Wasser, Strom und Daten. Bei der Bewältigung dieser Aufgabe nimmt<br />

die Logistik eine Schlüsselrolle ein. Sie ist praktisch das Herz-Kreislaufsystem unserer<br />

Gesellschaft. „Logistik ist ein Teil der Lösung und nicht nur für Verstopfung der<br />

Verkehrswege verantwortlich“, ergänzte Dr. Christian Jacobi, u. a. Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der EffizienzCluster Management GmbH. In der Praxis heißt dies<br />

<strong>zum</strong> Beispiel Nutzung alternativer Antriebe, gebündelte und damit effiziente Zustellung<br />

von Gütern sowie IT basierte Steuerung der Warenströme. CH<br />

<strong>Erfolg</strong>reicher Spezialist für Logistikhallen<br />

wirtschaftsjournal.de/id12092701<br />

Lars Luderer und<br />

Uwe Kamann<br />

(von links) sind<br />

Geschäftsführer der<br />

GOLDBECK Regional -<br />

gesellschaft Ost.<br />

Foto: Stefan Hohmeister<br />

Treuen. Auch im 43. Geschäftsjahr hat GOLDBECK seinen erfolgreichen Wachs -<br />

tumskurs fortgesetzt, wie die Zahlen des Geschäftsjahres 2011/12 belegen. Der<br />

Auftragseingang erreichte mit 1,393 Milliarden Euro den höchsten Wert der Un -<br />

ternehmensgeschichte. Vom 1. 4. 2011 bis <strong>zum</strong> 31. 3. 2012 wurde eine Gesamtleistung<br />

von rund 1,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,1 Milliarden Euro) erreicht. Zu<br />

dieser Leistungssteigerung um 18 Prozent trugen 3.128 <strong>Mit</strong>arbeiterinnen und<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter (Stand 31. 3. 2012) bei. Ende des vorigen Geschäftsjahres waren es<br />

noch 2.651. Damit erhöhte sich die Zahl der <strong>Mit</strong>arbeiter um 477. Zum 31. 7.<br />

dieses Jahres ist sie weiter auf 3.235 angewachsen.<br />

GOLDBECK ist auf das Bauen mit industriell vorgefertigten Systemelementen<br />

spezialisiert. Schwerpunktmäßig realisierte GOLDBECK Produktions- und Logistikhallen,<br />

Bürogebäude und Parkhäuser. Mehr als die Hälfte der eingegangenen 376<br />

Projektaufträge wurde für Stammkunden abgewickelt. Circa 20 Prozent der Gesamtleistung<br />

erwirtschaftete GOLDBECK im Ausland.<br />

Treffpunkt<br />

Aus Fehlern lernen und<br />

Beschwerdekosten reduzieren<br />

www.cape-it.de<br />

9. <strong>Mit</strong>teldeutscher<br />

Unternehmertag<br />

5. Dezember 2012 | Leipzig<br />

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TELEFON 069 / 79 40 95 65 | WWW.CONVENT.DE<br />

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<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

27


Treffpunkt<br />

Lösungen für leichtes Bauen<br />

AMZ-Campus: Kunststoffexperten stellen neue Technologieentwicklungen für Automobilbau in Leipzig vor<br />

Für Leichtbaulösungen im Automobilbau sind neue Werkstoffe,<br />

Materialkombinationen, Fertigungstechnologien und<br />

Fügeverfahren gefragt. Aktuelle Entwicklungen in genau<br />

diesem Bereich stehen im <strong>Mit</strong>telpunkt der nächsten AMZ-<br />

Campus-Veranstaltung. Unter dem Motto „Unternehmer<br />

und Forschung im Gespräch“ lädt die von der RKW Sachsen<br />

GmbH gemanagte Verbundinitiative Automobilzulieferer<br />

Sachsen AMZ am 10. Oktober in die Kunststoff-Zentrum<br />

in Leipzig gGmbH ein.<br />

Das KuZ verfügt unter anderem über umfassende Kompetenzen<br />

in der Thermoplast- und Polyurethanverarbeitung.<br />

„Wir sind ein erfahrener Partner der Wirtschaft, wenn praxisbezogene<br />

kunststofftechnische Fragen zu lösen sind.<br />

Dabei stellen wir den Unternehmen unser Know-how im<br />

Rahmen kurzfristiger Dienstleistungen, gemeinsamer Forschungsthemen<br />

oder der beruflichen Weiterbildung zur Verfügung“,<br />

sagt Dr. Peter Bloß, Geschäftsführer des KuZ. Zum<br />

AMZ-Campus wird er aktuelle Entwicklungen des Instituts<br />

vorstellen. Dies wird <strong>zum</strong> einen ein Forschungsprojekt sein,<br />

das den verfahrens- und materialtechnischen Einfluss der<br />

Prozesse im Wandel<br />

Die Frage eines effektiven Umgangs mit vorhandenen<br />

Ressourcen gewinnt immer mehr an unternehmerischer<br />

Bedeutung – zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und<br />

Wettbewerbsfähigkeit. Um den nutzungsorientierten und<br />

sensiblen Ressourceneinsatz von Menschen und Material<br />

geht es am 16. Oktober auf der Jahrestagung des RKW<br />

Sachsen im Radisson Blu Park Hotel in Radebeul. Unter dem<br />

Motto „Prozesse im Wandel – agieren statt reagieren“ werden<br />

durch Vorträge zu den Themen Prozessoptimierung<br />

sowie effektiver Personal- und Ressourceneinsatz Anregungen<br />

gegeben und mögliche Lösungskonzepte vorgestellt.<br />

Auf der Jahrestagung werden unter anderem Bernd Zwinzscher,<br />

Leiter der Entwicklung der Kiefel Geräte- und Metallbau<br />

GmbH & Co. KG, und Dr. Thomas Lehmann, Konzeptund<br />

Versuchsingenieur der imk automotive Gmbh, am Beispiel<br />

von Kaminofenstrukturen deutlich machen, wie Einsparpotentiale<br />

erkannt und Materialeinsparungen von nahezu<br />

40 Prozent erreicht werden können. Möglichkeiten der<br />

Prozessoptimierung in Material und Komponenten wird Udo<br />

28 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

Anmeldung zur Veranstaltung<br />

am 10. Oktober 2012,<br />

KuZ Leipzig, über:<br />

Verbundinitiative AMZ<br />

Telefon: 0371 5347344 | info@amz-sachsen.de<br />

Verbundhaftung von reaktiven Polyurethanen auf Thermoplasten<br />

untersucht. Die Ergebnisse tragen sicher dazu bei,<br />

das Spektrum an Materialkombinationen zu erweitern. Damit<br />

wird die Voraussetzung für breite industrielle Anwendungsfelder<br />

geschaffen. Eine weitere aktuelle Technologie -<br />

entwicklung der Leipziger Kunststoffexperten ist das Ultraschall-Schweißen<br />

und -Nieten von technischen und hochschmelzenden<br />

Kunststoffen mit temperierten Sonotroden.<br />

Auch hier ist die Automobilindustrie ein Treiber, um diese<br />

neuen Materialien sicher und effektiv einzusetzen.<br />

Beide Technologien können die Teilnehmer des AMZ-Campus<br />

bei Vorführungen im Technikum des Instituts live erleben.<br />

Auch die weiteren Kompetenzen des KuZ sowie dessen<br />

modernes Equipment sind Gegenstand von Vortrag,<br />

Rundgang und Diskussion. PM/SP<br />

Jahrestagung des RKW Sachsen: Ressourceneffizienz als ganzheitliche<br />

Unternehmensstrategie<br />

Anmeldungen und weitere Informationen unter .<br />

RKW Sachsen GmbH Dienstleistung und Beratung<br />

Frau Doris Hantscho – Leiterin Marketing<br />

Tel.: 0351 8322-372 | Fax: 0351 8322-48372<br />

hantscho@rkw-sachsen.de | www.rkw-sachsen.de<br />

Wehner, Fachbereichsleiter der IAV GmbH, in seinem Vortrag<br />

„Prozess- und Materialinnovationen für alternative<br />

Antriebs- und Fahrzeugkonzepte unter dem Gesichtspunkt<br />

der sich verändernden Mobilität“ aufzeigen. Abschließende<br />

Impulse zu den Fragen: „Wie kann ich Instrumente erfolgreicher<br />

Personalarbeit gezielt einsetzen?“ oder „Wie schaffe<br />

ich eine langfristige <strong>Mit</strong>arbeiterbindung?“ gibt Hans-<br />

Ulrich Kaiser, Leiter Personalwesen der digades GmbH.<br />

Unternehmerinnen und Unternehmer sind herzlich zu den<br />

Vorträgen der Jahrestagung eingeladen, die von 14 bis<br />

17:30 Uhr geplant sind. Das anschließende Get-Together<br />

bietet allen Teilnehmern die Möglichkeit <strong>zum</strong> Gedankenaustausch<br />

mit den Experten und den anderen Gästen in<br />

entspannter Atmosphäre. Traditionell findet vorab die RKW<br />

Sachsen <strong>Mit</strong>gliederversammlung statt. PM/SP<br />

Gastgeberin für den AMZ-Campus ist<br />

die Kunststoff-Zentrum in Leipzig<br />

gGmbH, kurz KuZ. Das Forschungs-,<br />

Technologie-, Prüf- und Weiterbildungszentrum<br />

verfügt über umfassendes<br />

Know-how in der Thermoplast- und<br />

Polyurethanverarbeitung. Foto: KuZ<br />

wirtschaftsjournal.de/id12092801<br />

Zur Jahrestagung des RKW Sachsen im<br />

letzten Jahr fesselte der Management-<br />

Trainer und Inhaber der Grundl Leadership<br />

Akademie Boris Grundl mit seinem<br />

Vortrag zur „Magie des Wandels“.<br />

Foto: RKW<br />

wirtschaftsjournal.de/id12092802


Anzeige<br />

Dresdner WEITSICHT<br />

Unternehmermesse mit neuem Konzept auf dem Flughafen Dresden<br />

Flughafencaterer Roland Hess organisiert<br />

die zweite Messeauflage und lädt<br />

zur „WEITSICHT-Lounge“.<br />

Dresdner WEITSICHT<br />

� Donnerstag, 18. Oktober<br />

10.00 bis 18.00 Uhr<br />

� Freitag, 19. Oktober<br />

10.00 bis 16.00 Uhr<br />

Interessierte Unternehmen können<br />

sich über die Homepage informieren<br />

und anmelden:<br />

www.dresdner-weitsicht.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12092901<br />

Am 18. und 19. Oktober wird die zweite Auflage der Messe<br />

„Dresdner WEITSICHT“ stattfinden. Nach dem großen<br />

Zuspruch im letzten Jahr treffen sich erneut regionale Unternehmer,<br />

Selbständige und Existenzgründer, um sich einem<br />

breiten Publikum an Gewerbetreibenden und Besuchern<br />

vorzustellen. In diesem Jahr gibt es ein neues Konzept, bei<br />

dem Weiterbildung, multimediale Trends und geschäftliche<br />

Neuheiten im Fokus stehen. Bis jetzt haben schon 120 Unternehmen<br />

ihre Teilnahme bekundet: „Wir sind gespannt, wie<br />

sehr wir die Messebeteiligung bis zur Veranstaltung noch<br />

steigern können“ so Roland Hess, Geschäftsführer und Organisator.<br />

Er begründet den <strong>Erfolg</strong> damit, dass besonders kleinund<br />

mittelständische Unternehmen, die über wenig Messeerfahrung<br />

oder keinen eigenen Messestand verfügen,<br />

vom Event profitieren. „Es geht uns darum, regionale Unternehmen<br />

zusammenzuführen, dabei soll ein vorhandenes<br />

Messebudget nicht im Vordergrund stehen. Einheitliche<br />

Messestände in verschieden Größen stellen wir kostengünstig<br />

den Ausstellern zur Verfügung und übernehmen die<br />

Gestaltung“, so der Organisator.<br />

Die WEITSICHT-Plattform soll zusammenführen und verbinden.<br />

Der Flughafen Dresden International hatte sich im<br />

Treffpunkt<br />

letzten Jahr als hervorragender Veranstaltungsort herausgestellt.<br />

Zum einen ist er sehr gut durch öffentliche Verkehrsmittel<br />

erschlossen. Unternehmer und Besucher können<br />

so ohne Hektik und Stress anreisen. „Zum anderen hat<br />

ein Flughafen immer etwas mit Weite und Weitblick zu tun.<br />

In die Zukunft schauten im vergangenen Jahr auch viele<br />

teilnehmende Unternehmer, die Vertragsabschlüsse aufgrund<br />

neu geknüpfter Kontakte verbuchen konnten und bis<br />

heute zusammenarbeiten“, so Roland Hess.<br />

Die konzeptionelle Neuorientierung mit Seminaren, Trends<br />

und Neuheiten ist aber nicht die einzige Veränderung. Ab<br />

diesem Jahr wird die „WEITSICHT-Lounge“ eingerichtet,<br />

die vorerst bis zur nächsten Unternehmermesse 2013 im<br />

Flughafenrestaurant „Chili“ präsent bleiben soll. Die Lounge<br />

dient als Ort für Unternehmer, die sich das ganze Jahr<br />

über im Gebäude des Flughafens für Meetings inklusive<br />

Verpflegungsservice treffen können. „Zeit ist Geld, das wissen<br />

wir alle. Um schnell von einem Ort <strong>zum</strong> anderen zu<br />

gelangen, nutzen Geschäftsreisende oftmals das Flugzeug.<br />

Die Meetings direkt im Flughafen abzuhalten, ist eine attraktive<br />

Alternative zu den eigenen Büroräumen. Der Flughafen<br />

bietet hierfür sehr perfekte Rahmenbedingungen“, so<br />

der Initiator. Auch die während des gesamten Jahres ausliegende<br />

Messezeitung findet großen Anklang bei den unzähligen<br />

nationalen und internationalen Fluggästen. In ihr sind<br />

alle Aussteller der Dresdner „WEITSICHT“ zu finden. Damit<br />

wird die Angebotspalette sächsischer Unternehmer noch<br />

mehr bekannt gemacht.<br />

Eine weitere Neuerung ist die langfristige Messevorbereitung,<br />

in die die Interessenten aktiv einbezogen werden.<br />

„Ziel ist es, die Kontaktfrequenz und -qualität für alle Aussteller<br />

zu steigern. Daher treffen sich unsere Aussteller, Partner<br />

und Interessenten bereits im Vorfeld zu sogenannten<br />

Kennlernfrühstücken. Eine optimale Zusammenarbeit mit<br />

den extra für dieses Event beauftragten „Kontaktern“, die<br />

Firmen miteinander ins Gespräch bringen sollen, wird somit<br />

ebenfalls geschaffen.“, so Roland Hess. Damit bietet diese<br />

Messe eine Kombination aus bequemen Messeservice sowie<br />

der Möglichkeit, intensiv und effizient zu netzwerken. Angesprochen<br />

sind Unternehmen und Unternehmer, denen der<br />

persönliche Kontakt zu Kunden und Geschäftspartner wichtig<br />

ist. Es wird erneut angestrebt, Synergieeffekte zu offenbaren<br />

sowie Empfehlungsmarketing und innovative Zusammenarbeit<br />

anzukurbeln. PM/SP<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

29


Internationalisierung<br />

Land im Wandel<br />

Mazedonien bietet als Wirtschaftsstandort für Investoren viele Vorteile<br />

<strong>Mit</strong> fast 300 Sonnentagen im Jahr besitzt Mazedonien<br />

nicht nur ein hervorragendes Klima. Das Land<br />

von der Größe Brandenburgs hat zudem eine günstige<br />

Lage an den Europäischen Verkehrsachsen (VII<br />

und X) zwischen <strong>Mit</strong>teleuropa und der Türkei. Als<br />

EU-Kandidat und CEFTA-<strong>Mit</strong>glied der Länder Südosteuropas<br />

verfügt Mazedonien über einen weitgehend<br />

steuerfreien Zugang <strong>zum</strong> EU-Markt, Südosteuropa,<br />

der Ukraine und der Türkei.<br />

Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

für Unternehmen haben sich im Land in den letzten Jahren<br />

deutlich verbessert. So bescheinigt der jüngste Weltbank-<br />

Bericht „Doing Business 2012“ dem Land gute <strong>Erfolg</strong>e in<br />

der Transformation. Im weltweiten Ranking verbesserte sich<br />

Mazedonien gegenüber dem Vorjahr um 12 Plätze auf den<br />

22. Rang, womit es zu den bestplatzierten Ländern auf dem<br />

Westbalkan gehört.<br />

In Mazedonien gibt es derzeit vier Industrie- und Technologiezonen.<br />

Investoren werden hier einige Vergünstigungen<br />

angeboten, wie etwa die Befreiung von der Einkommens-<br />

und der Gewinnsteuer in den ersten zehn Betriebsjahren<br />

(danach 10%).<br />

Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind die metallverarbeitende<br />

Industrie, die Textilindustrie, der Handel und die<br />

Landwirtschaft. Zunehmende Bedeutung erlangt der Bergbau,<br />

denn Mazedonien verfügt über die Rohstoffe Braunkohle,<br />

Eisen, Zink, Blei, Kupfer, Chrom, Mangan, Silber, Gold<br />

und Nickel. <strong>Mit</strong> dem Schwerpunkt der Entwicklung ländlicher<br />

Regionen stehen Unternehmen verschiedener Branchen<br />

attraktive Fördermöglichkeiten im Rahmen des EU-<br />

IPARD-Programms (Instrument for Pre-Accession Assistance<br />

in Rural Development) zur Verfügung.<br />

4. <strong>Mit</strong>teldeutscher Exporttag<br />

Beim 4. <strong>Mit</strong>teldeutschen Exporttag am 25. September<br />

2012 in Jena werden sieben Industrie- und Handelskammern<br />

aus den südosteuropäischen Staaten Albanien,<br />

Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Montenegro,<br />

Republik Moldau und Serbien zu Gast sein.<br />

Weitere Informationen: www.gera.ihk.de<br />

Unternehmerreise der IHK Chemnitz<br />

<strong>Mit</strong>teldeutsche Unternehmen aus der Ernährungswirtschaft,<br />

dem Bergbau und der Metallbranche können auf<br />

der Unternehmerreise der IHK Chemnitz vom 21. bis 25.<br />

Oktober 2012 ihre Geschäftschancen in Mazedonien<br />

ausloten. Weitere Informationen: Peter Wolf,<br />

wolf@chemnitz.ihk.de, Tel.: 0371/6900-1596<br />

30 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

Bedingt durch das milde Klima hat Mazedonien eine starke Landwirtschaft. Neben Obst und Gemüse wird<br />

auch Wein angebaut. Foto: Peter Wolf<br />

Relevante Informationen über Mazedonien für Investoren und Exporteure<br />

Gesellschaftsrecht Ausländer können jede Gesellschaftsform gründen und dürfen<br />

100 % Eigentum an Gesellschaften haben<br />

Steuern Mazedonien bietet ein Flat Tax-System mit folgenden<br />

Steuersätzen<br />

Körperschaftssteuer: 10 % (0 % auf reinvestierte Gewinne)<br />

Einkommenssteuer: 10%<br />

Mehrwertsteuer: 18%<br />

(auf Computer-Software und Hardware: 5%)<br />

Devisenrecht freier Kapital- und Devisentransfer<br />

Devisenkonten für ausländische und inländische Personen<br />

zulässig<br />

Arbeitsrecht Durchschnittseinkommen (brutto): 506 Euro<br />

Zollrecht Es gelten der Zolltarif der EU sowie die Zollregeln der WTO<br />

Einreise und Aufenthalt Für EU-Bürger ist die Einreise unbeschränkt möglich<br />

Für EU-Bürger sind Aufenthalte bis zu 90 Tagen pro Halbjahr<br />

mit Personalausweis oder Reisepass möglich<br />

Arbeits-Visa werden für die Dauer eines Jahres ausgestellt<br />

wirtschaftsjournal.de/id12093001


Auf der richtigen Höhe<br />

Aktuelles aus den Firmen<br />

Werbestrategen von itp design & werbeagentur setzen mit packenden Ideen Unternehmen und Produkte ins<br />

richtige Licht<br />

itp design & werbeagentur<br />

Hauptstraße 88<br />

09221 Neukirchen<br />

Telefon: 0371 281090<br />

Telefax: 0371 2810911<br />

webmaster@itpdesign.de<br />

www.itpdesign.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12093101<br />

Während einer Flugreise<br />

wurde der amerikanische<br />

Kaugummi-König Philipp<br />

Wrigley von einem Journalisten<br />

gefragt: „Sagen<br />

Sie, Herr Wrigley, warum<br />

stellen Sie eigentlich Ihre<br />

aufwändige Werbung nicht<br />

ein? Alle Welt kauft doch<br />

bereits Ihre Kaugummis,<br />

und Sie könnten mit einem<br />

einzigen Schlag ein Vermögen<br />

einsparen!“ Darauf<br />

Wrigley: „Wir haben<br />

schon seit geraumer Zeit unsere Flughöhe von 6000 Metern<br />

erreicht. Schlagen Sie wirklich vor, dass ich jetzt ins Cockpit<br />

gehe und den Piloten anweise, die Motoren abzuschalten,<br />

um Treibstoff zu sparen?“<br />

Die Quelle der Anekdote ist nicht bekannt. Fakt aber ist,<br />

ein besseres Argument für die Notwendigkeit von Werbung<br />

gibt es wohl nicht. Doch wer effektiv werben will, braucht<br />

dafür Profis, die ihr Handwerk verstehen und das entsprechende<br />

Produkt richtig in Szene setzen. Solche Profis findet<br />

man mit Axel Kampe, Ulf Hecker und Steffen Hampel<br />

bei der itp design & werbeagentur in Neukirchen bei Chemnitz.<br />

Seit 1990 haben die drei Spezialisten von itp durch<br />

Spaß am Gestalten und Mut <strong>zum</strong> Unkonventionellen Bilder<br />

geschaffen, die mehr sagen als 1000 Worte.<br />

Ob Corporate-, Produkt-, Verpackungs-, Print- oder Webdesign,<br />

den Komplettservice der Agentur nutzen nicht nur<br />

regionale Firmen, sondern auch Kunden in der gesamten<br />

Bundesrepublik und in vielen Ländern Europas.<br />

Besonders kreativ und deshalb erfolgreich sind die drei<br />

Werbestrategen von itp auf dem Feld der Verpackungen.<br />

Höchste Kompetenz haben sie sich dabei im Getränke-Verpackungsdesign<br />

erworben. Darauf ist itp-Chef Axel Kampe<br />

besonders stolz. „Wir begleiten beispielsweise verschiedene<br />

namhafte Brauereien und Getränkebetriebe von der Basis<br />

bis zu den Produkten“, betont er gegenüber dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<br />

„Dabei geht es in erster Linie darum, dass<br />

sich deren Produkte durch die Verpackung von denen der<br />

<strong>Mit</strong>bewerber deutlich und unverwechselbar unterscheiden.<br />

Da kommen wir ins Spiel und stellen durch hochwertige<br />

Produktpräsentation die Unterschiede heraus.“<br />

Auf der Basis der Wünsche der Kunden entwickeln die<br />

drei Profis der Neukirchener Werbeagentur Vorschläge, wie<br />

so ein Produkt aussehen kann. So erhalten am Beispiel der<br />

Brauereien und Getränkebetriebe deren Rohgebinde attraktive,<br />

ansprechende Etiketten, die einem geradezu verführen,<br />

nach der Flasche zu greifen. Das Ergebnis: Eine unverwechselbare<br />

Markenidentität. „Dass die gewachsene Identität<br />

des Produktes nicht verlorengeht, ist uns wichtiges<br />

Anliegen, wenn wir unsere Vorschläge <strong>zum</strong> Nutzen des<br />

Unternehmens in die Tat umsetzen“, versichert Axel Kampe.<br />

Um auf Wrigley zurückzukommen: die Werbestrategen<br />

von itp sind bildlich gesehen die Piloten, die den Flieger auf<br />

Höhe und Kurs halten, damit dieser schnell, sicher und er -<br />

folgreich ans Ziel kommt. Langjährige deutschlandweite<br />

Erfahrung, Know-how und Kompetenz haben ihnen die<br />

Pilotlizenz auf Dauer gesichert. Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

31


Aktuelles aus den Firmen<br />

Aus eigener Kraft<br />

Kleine ITK-Unternehmen betreiben zunehmend im eigenen Haus Forschung und Entwicklung<br />

Die Investitionsbereitschaft der Anbieter von Informationstechnologie<br />

und Telekommunikation (ITK) hat sich trotz<br />

Euro-Krise erhöht. Drei von vier ITK-Unternehmen (75 Prozent)<br />

haben 2011 in Deutschland investiert, im Jahr zuvor<br />

waren es noch 70 Prozent. Dabei ist die Ausweitung des<br />

Geschäftsbetriebes dominierendes Investitionsmotiv, gefolgt<br />

von Forschung und Entwicklung. Das teilte der Hightech-<br />

Verband BITKOM Ende August auf Basis einer speziellen<br />

Auswertung der KfW-Unternehmensbefragung 2012 mit.<br />

„Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft ist die Investitionsbereitschaft<br />

der ITK-Unternehmen überdurchschnittlich hoch“,<br />

wird Heinz-Paul Bonn, Vizepräsident des BITKOM in einer<br />

Pressemitteilung zitiert. „Eine große Zahl der Firmen befindet<br />

sich auch weiterhin auf Wachstumskurs.“ Im laufenden<br />

Jahr wollen 42 Prozent ihre Investitionen aufstocken, 46<br />

Prozent wollen sie auf dem Vorjahresniveau fortführen.<br />

Der Anteil der ITK-Unternehmen, die eigene Forschung<br />

und Entwicklung (FuE) betreiben, ist leicht auf 61 Prozent<br />

gestiegen (Vorjahr: 56 Prozent). Kleine und mittelständische<br />

Unternehmen mit einem Umsatz zwischen einer Mil-<br />

Keine Berührungsängste bei DELTA BARTH<br />

Neue DELECO ® APP für Smartphone, Tablet PC & Co.<br />

Tausend mal berührt und nichts passiert? Dies<br />

ist bei DELTA BARTH kein Thema mehr. Der IT-Profi<br />

aus Limbach-Oberfrohna wartet mit einer Ent -<br />

wicklungsneuheit seiner Unternehmenssoftware<br />

DELECO ® auf.<br />

<strong>Mit</strong> nur einer Berührung kann man dem Kunden ganz nah<br />

sein. <strong>Mit</strong> der Adress-App greifen die Anwender mobil auf<br />

die Kontakte aus DELECO ® zu. Schnell und komfortabel<br />

können per Fingertipp eine Telefonnummer gewählt, eine<br />

E-Mail versendet oder die Website des Kunden aufgerufen<br />

werden. DELECO ® ist also Software <strong>zum</strong> Anfassen, denn<br />

per Touchscreen werden das Telefonie-Menü, der E-Mail-<br />

Client oder der Browser direkt geöffnet. Ein weiterer Clou<br />

ist die direkte Verbindung zwischen den hinterlegten Adressdaten<br />

und Google Maps ® . So kann der Standort des Kunden<br />

gleich in die Routenplanung der Anwender mit einbezogen<br />

werden. Die App ist für die Betriebssysteme Apple<br />

iOS und Android von Google erhältlich.<br />

32 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

lion und 50 Millionen Euro setzen dabei überdurchschnittlich<br />

oft auf unternehmenseigene FuE.<br />

Um die Forschungsaktivitäten weiter zu steigern und<br />

die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft zu stärken,<br />

fordert der BITKOM eine steuerliche Förderung von Forschung<br />

und Entwicklung, wie sie in anderen bedeutenden<br />

Industrienationen wie den USA, Japan und Frankreich üblich<br />

ist. Eine solche Förderung würde besonders kleinen und<br />

mittelständischen Unternehmen zugutekommen.<br />

Mehr als jedes zweite ITK-Unternehmen (55 Prozent)<br />

konnte 2011 seine Umsatzrendite steigern, bei fast jedem<br />

dritten (29 Prozent) blieb sie konstant. Die Eigenkapitalquote<br />

ist bei jedem zweiten Unternehmen (50 Prozent)<br />

gestiegen, bei mehr als jedem dritten (37 Prozent) lag sie<br />

auf Vorjahresniveau. „Daran zeigt sich, wie finanziell solide<br />

unsere mittelständischen Technologieunternehmen aufgestellt<br />

sind“, sagt Bonn. „Deutlich wird aber auch, dass<br />

die ITK-<strong>Mit</strong>telständler sich für unsichere Zeiten wappnen,<br />

in denen Wachstum und Finanzierung schwieriger werden.“<br />

„In der Geschäftswelt ist der ständige<br />

Kontakt zu Partnern und Kunden von<br />

großer Wichtigkeit. Damit unsere Anwender<br />

die nötigen Kontaktdaten immer<br />

und überall griffbereit haben und somit<br />

stets handlungsfähig sind, haben wir<br />

die Adress-App entwickelt“, erklärt<br />

Annett Barth, Geschäftsführerin der<br />

DELTA BARTH Systemhaus GmbH<br />

Die neue Adress-App wird in diesem<br />

Herbst erstmals vorgestellt. DELTA<br />

BARTH bestreitet gleich zwei Messen in zwei Wochen: Zuerst<br />

geht es zur Maintain nach München (Halle 2, Stand 205).<br />

Die internationale Fachmesse für industrielle Instandhaltung<br />

findet vom 16. bis 18. Oktober 2012 statt. Danach<br />

steht vom 23. bis 25. Oktober die IT&Business (Halle 3,<br />

Stand 3C38) in Stuttgart auf dem Programm, wo das komplette<br />

Spektrum der Unternehmens-IT zu erleben sein wird.<br />

PM<br />

wirtschaftsjournal.de/id12093201<br />

So einfach von unterwegs waren<br />

Anwender noch nie am Kunden.<br />

DELECO ® App macht das Management<br />

von Adress- und Kundendaten mobil.<br />

Foto: Delta Barth Systemhaus GmbH<br />

wirtschaftsjournal.de/id12093202


Anzeige<br />

„Je eher desto besser“<br />

Berufsorientierung für Schüler als wichtiges Instrument der Fachkräftesicherung<br />

Dr. Peter Opitz, Geschäftsführer TPM<br />

Fotos: Wolfgang Schmidt<br />

20 Firmen sitzen derzeit im TPM.<br />

Seit der Eröffnung konnten etwa<br />

100 Firmen erfolgreich begleitet<br />

werden, darunter ACSYS Lasertechnik,<br />

LASERVORM oder die<br />

heutige IMM-Gruppe. Neben der<br />

Information zu Finanzierungsmöglichkeiten<br />

und Fördermitteln<br />

finden Start-ups hier auch<br />

einen qualifizierten Ansprechpartner<br />

bei Fragen zur Automatisierungs-<br />

und Robotertechnik.<br />

TPM GmbH<br />

Leipziger Straße 27<br />

09648 <strong>Mit</strong>tweida<br />

www.tpm-mw.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12093301<br />

Seit acht Jahren engagiert sich die TechnologiePark<br />

<strong>Mit</strong>tweida GmbH (TPM) für passgenaue Berufsorientierung<br />

im Landkreis <strong>Mit</strong>telsachsen. <strong>Mit</strong><br />

dem Projekt „TPM-brücke“ schafft Geschäftsführer<br />

Dr. Peter Opitz eine Verbindung von Schule und Wirtschaft.<br />

Im Interview mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

erklärt er, warum Berufsorientierung so wichtig ist<br />

und wie die Firmen davon profitieren.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Was zeichnet eine effektive Maßnahme<br />

zur Berufsorientierung aus?<br />

Dr. Peter Opitz: Dies ist nur möglich, wenn drei Akteure<br />

miteinander ins Gespräch kommen: die Wirtschaft, die Schulen<br />

und das soziale Umfeld, also die Eltern der Jugendlichen.<br />

Wir sind bemüht, diese Akteure auf unterschiedliche Art<br />

und Weise zusammen zu bringen, um die gegenseitigen<br />

Erwartungen und Anforderungen kennen zu lernen. Dazu<br />

organisieren wir neben Berufsinformationsveranstaltungen<br />

gemeinsam mit Unternehmen und der Agentur für Arbeit<br />

Gesprächsrunden und Informationstage an den Schulen.<br />

Außerdem vermitteln wir Praktika hinsichtlich der Berufswünsche<br />

der Schüler.<br />

WJ: Was waren die Gründe für die Etablierung eines<br />

solchen Projektes?<br />

Opitz: Es wird immer wieder kritisiert, dass Gymnasiasten<br />

der Bezug zur Arbeitswelt und der Wirtschaft fehlt. Durch<br />

die direkte Kommunikation mit Vertretern aus der Wirtschaft<br />

und die Möglichkeit zu Praktika soll es gelingen, reale Vorstellungen<br />

über Berufe zu entwickeln, erste authentische<br />

Einblicke in das Berufsleben zu bekommen und daraus berufliche<br />

Ziele abzuleiten. Darüber hinaus lernen die Schüler<br />

die regionale Wirtschaft mit ihren Möglichkeiten und Potenzialen<br />

besser kennen. Gleichzeitig haben die Unternehmen<br />

die Möglichkeit, ihre ganz konkreten Bedarfe aufzuzeigen<br />

und den Jugendlichen damit eine Orientierung zu geben.<br />

WJ: „TPM-brücke“ ist also nur für Gymnasien ausgelegt?<br />

Opitz: Nein. Im Zuge der Kreisreform 2008 wurde Döbeln<br />

neues Einzugsgebiet. Dafür riefen wir ein Projekt ins Leben,<br />

das auch auf die Berufsorientierung von <strong>Mit</strong>telschülern ausgerichtet<br />

wurde. Außerdem gibt es ein Projekt für die <strong>Mit</strong>telschüler<br />

in der Region <strong>Mit</strong>tweida und Freiberg. Auch hier<br />

gibt es Gesprächsrunden und Praktika. Der Schwerpunkt<br />

liegt bei allen unseren Projekten ganz klar bei einer praxis-<br />

Aktuelles aus den Firmen<br />

Der TPM verfügt über Automatisierungs- und Robotertechnik<br />

auf dem neusten technischen Stand.<br />

und wirtschaftsnahen Berufsorientierung. So ist es bereits<br />

mehrfach vorgekommen, dass aus einem Praktikum ein Ausbildungsvertrag<br />

wurde. Diese Fälle zeigen, dass wir mit<br />

unseren Projekten auf dem richtigen Weg sind.<br />

WJ: Warum sollten sich Unternehmen an Projekten<br />

dieser Art beteiligen?<br />

Opitz: Gerade im ländlichen Raum haben sie meist mit dem<br />

Problem der Bekanntheit zu kämpfen. Große Werbeaktionen<br />

sind teuer und für viele nicht realisierbar. Deshalb bietet<br />

sich die Teilnahme in einem Projekt zur Berufsorientierung<br />

an. Durch die Präsentation auf Ausbildungsmessen<br />

und als Praktikumspartner gelangen die Unternehmen in<br />

die Köpfe der potenziellen Fachkräfte von morgen. Je eher<br />

sie in diesem Bereich aktiv werden, desto besser! Nur, wenn<br />

die jungen Menschen umfangreich und frühzeitig informiert<br />

werden, besteht die Chance, dass sie später einmal in der<br />

Region bleiben und die Wirtschaft stärken.<br />

WJ: Worin bestehen weitere Aktivitäten des TPM?<br />

Opitz: Neben der Förderung von Start-up-Unternehmen<br />

beraten wir Firmen auch hinsichtlich des Einsatzes von Automatisierungs-<br />

und Robotertechnik. Wir verfügen in unserem<br />

Haus über eine Anlage auf dem neuesten technischen<br />

Stand, an der Unternehmen Konstruktions- und Ablaufprogrammierung,<br />

Simulation, Realisierung und Kameratechnik<br />

auf die Brauchbarkeit für ihre Prozesse testen können. Zudem<br />

steht die Anlage auch für Schülerpraktika zur Verfügung.<br />

Erst vor kurzem haben drei Schüler über mehrere Wochen<br />

ein Programm geschrieben, mit dem Teile in der Anlage<br />

abgescannt werden konnten.<br />

Gespräch: Stefanie Rudolph<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

33


Fachkräfte<br />

Interaktiv <strong>zum</strong> Lernerfolg<br />

Fremdsprachenprojekt „Sprachcampus“ startet erfolgreich in die zweite Runde<br />

Während andere Schüler den Rest ihrer Sommerferien mit<br />

Faulenzen verbrachten, nutzen etwa 60 Jugendliche aus<br />

Thum und Chemnitz ihre freie Zeit, um sich an Projekt<br />

„Sprachcampus – ein Projekt zur Verbindung von Schule<br />

und Wirtschaft“ zu beteiligen. Entwickelt vom Bildungsund<br />

Innovationsportal Chemnitz (BIP) haben die Schüler<br />

die Möglichkeit, Englisch auf interaktive Weise zu lernen.<br />

„Wirtschaftsenglisch ist sehr interessant und sehr wichtig<br />

für das spätere Berufsleben. Das brauche ich in Zukunft<br />

überall“, begründet Schüler Philipp Legait seine Teilnahme<br />

am Projekt.<br />

Elf professionelle Fremdsprachendozenten und zwei<br />

Muttersprachler vermitteln in regelmäßigen Workshops<br />

Informationen zu relevanten Wirtschaftsthemen wie Business<br />

Talk, Präsentationen oder das Übersetzen von Texten.<br />

„Unser Ziel ist es, bei den Schülern Hemmungen vor dem<br />

Gebrauch einer fremden Sprache abzubauen. Sie sollen am<br />

Ende des Projektes in der Lage sein, frei auf Englisch zu<br />

kommunizieren“, erklärt Judith Richter, Geschäftsführerin<br />

des BIPV und Initiatorin des „Sprachcampus“. Sie freut sich<br />

über das große Interesse. „Es war nicht absehbar, dass sich<br />

so viele Schüler beteiligen würden. Es bestätigt uns darin,<br />

dass wir mit dieser Idee auf dem richtigen Weg sind“, so<br />

Richter. Ein Highlight des Projektes, das durch den Europäischen<br />

Sozialfonds und den Freistaat Sachsen gefördert<br />

Prämierte Qualität<br />

34 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

wird, ist eine einwöchige Sprachreise nach Irland. Hier werden<br />

die Schüler nicht nur an einem Irischen College unterrichtet,<br />

sondern besichtigen auch drei Unternehmen, über<br />

die die Schüler im <strong>Wirtschaftsjournal</strong> schreiben werden.<br />

Auch in Chemnitz stehen Firmenbesichtigungen an, darunter<br />

Siemens, Continental und Sachsenfernsehen. „Wir<br />

sind momentan noch auf der Suche nach klein- und mittelständischen<br />

Projektpartnern“, appelliert Richter an die regionalen<br />

Unternehmen. „Interessenten können jederzeit auf<br />

uns zukommen.“<br />

Stefanie Rudolph<br />

Best Western Hotel Lichtenwalde als „Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb“ ausgezeichnet<br />

„Diese Auszeichnung zeugt nicht nur von der hohen Qualität<br />

der Ausbildungsinhalte sondern auch von dem besonderen<br />

Engagement in der dualen Berufsausbildung“, sagte<br />

IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Wunderlich bei der<br />

Übergabe der Urkunde „Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb“<br />

an das Hotel Best Western in Lichtenwalde. Damit bescheinigt<br />

die IHK dem Hotel u. a. eine Durchfallquote von maximal<br />

20 Prozent. „Die Abbrecherquote ist sogar gleich Null“,<br />

so die Direktorin des Best Western Lichtenwalde Ines Hanisch-<br />

Lupaschko stolz. Dies könnte nicht zuletzt an den drei eingetragenen<br />

Ausbildern liegen, die die hohen Qualitätsmaßstäbe<br />

des Hotels in die Lehre einbringen. 35 Lehrlinge<br />

haben in zehn Jahren erfolgreich ihre Ausbildung abgeschlossen.<br />

Im nächsten Jahr werden Dorothee Wolf und<br />

Janin Rose ihre Lehre zur Hotelfachfrau abschließen und<br />

davor an den Sächsischen Landesmeisterschaften in gastronomischen<br />

Berufen teilnehmen.<br />

Stefanie Rudolph<br />

Schüler des „Sprachcampus“ aus<br />

Chemnitz (li.) und Thum.<br />

Sie würden sich mit Ihrem Unternehmen<br />

gern an dem Projekt<br />

„Sprachcampus“ beteiligen?<br />

Dann melden Sie sich unter<br />

j.richter@bip-chemnitz.de an!<br />

wirtschaftsjournal.de/id12093401<br />

IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-<br />

Joachim Wunderlich, die Auszubildenden<br />

Dorothee Wolf und Janin Rose<br />

sowie die Direktorin des Best Western<br />

Lichtenwalde Ines Hanisch-Lupaschko.<br />

Foto: S. R.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12093402


In Generationen denken<br />

Übersiedlung ausländischer Fachkräfte nach Deutschland - So kann es funktionieren<br />

E X P E R T E N<br />

TIPP<br />

Der Autor ist Inhaber der Relocation<br />

Agentur REALDOMUS ® in<br />

Leipzig und hat über 12 Jahre,<br />

mit Unterbrechungen, in Russland<br />

sowie in der Ukraine<br />

gelebt. Osteuropa, das Baltikum<br />

sowie die Balkanländer wurden<br />

mehrfach von ihm intensiv<br />

bereist. Aus eigener Erfahrung<br />

sind die Herausforderungen<br />

eines mehr fachen Umzugs mit<br />

der Familie bekannt.<br />

Kontakt über<br />

www.realdomus.de<br />

Deutsche Unternehmen sind<br />

zunehmend auf ausländische<br />

Fachkräfte angewiesen, um all<br />

die Anforderungen ihrer Kunden<br />

weiterhin qualitätsgerecht<br />

erfüllen zu können.<br />

Unser Relocation-Experte<br />

Christoph Neumann zeigte in<br />

der August-Ausgabe auf, welche<br />

grundlegenden Fragen und<br />

Unterstützungsangebote es bei<br />

der Gewinnung und Integration<br />

dieser Menschen gibt. An dieser<br />

Stelle wird er nun am Beispiel<br />

einer fiktiven Familie aus der<br />

Ukraine die wichtigsten Punkte<br />

einer Übersiedlung nach<br />

Deutschland verdeutlichen<br />

wirtschaftsjournal.de/id12093501<br />

Der Mann (45 Jahre) ist Diplomingenieur für Maschinenbau;<br />

seine Frau (40) ist Lehrerin. Der älteste<br />

Sohn (15) besucht das Gymnasium, die mittlere<br />

Tochter (10) geht in die Grundschule und der jüngs -<br />

te Sohn (5) ist im Kindergarten. Sie haben zusammen<br />

ein Einkommen von 2.000,- Euro pro Monat.<br />

Dies ist für ukrainische Verhältnisse gut, da das<br />

durchschnittliche Einkommen bei max. 400,- Euro<br />

liegt.<br />

Die Lebenshaltungskosten sind, wenn man auf dem Markt<br />

einkauft, erschwinglich und die Wohnung ist Privateigentum.<br />

Ein gebrauchter <strong>Mit</strong>telklassewagen dient zur Fortbewegung.<br />

Das Leben in <strong>Mit</strong>teleuropa ist ihnen durch Urlaube<br />

oder Dienstreisen hinlänglich bekannt. Dies bedeutet,<br />

dass die Familie nicht aus wirtschaftlicher Not das Land verlassen<br />

will, sondern bereit ist, etwas Größeres für die Zukunft<br />

der Familie zu wagen. Welche Herausforderungen kommen<br />

auf sie und das deutsche Unternehmen zu?<br />

Zuerst muss das hiesige Unternehmen, welches den<br />

Mann als Fachkraft haben möchte, bei der Arbeitsagentur<br />

den Nachweis erbringen, dass es keine andere geeignete<br />

Fachkraft innerhalb seines Wirkungskreises finden kann;<br />

was bei manchen Berufsgruppen heutzutage ziemlich einfach<br />

ist. <strong>Mit</strong> diesem negativen Nachweis kann die Arbeitsagentur<br />

die prinzipielle Arbeitsaufnahme durch den Ukrainer<br />

schriftlich befürworten. Spätestens hier sollte eine<br />

Relocation-Agentur einbezogen werden. Anschließend ist<br />

mit der Ausländerbehörde der geplante Fachkrafttransfer<br />

mit Familie aktenkundig abzustimmen. <strong>Mit</strong> diesen Dokumenten<br />

muss dann der Ukrainer an der Deutschen Botschaft<br />

in Kiew ein Arbeitsvisum für sich beantragen. Dieses kann<br />

erteilt werden, sofern die Botschaft die Notwendigkeit akzeptiert<br />

und keine weiteren gesetzlichen Regelungen dieses<br />

verhindern. Die weiteren Visa für seine Frau und die Kinder<br />

werden gewöhnlich erst später ausgestellt, meist nach Ablauf<br />

der beruflichen Probezeit und wenn der Mann im Unternehmen<br />

fest angestellt wurde.<br />

Hier beginnt schon die erste Hürde für das Unternehmen,<br />

denn bei einer halbjährlichen Probezeit, bedeutet dies<br />

für den Mann, dass er von seiner Familie getrennt lebt. Dies<br />

kann innerhalb kürzester Zeit zu Spannungen führen. Deshalb<br />

muss die Unternehmensleitung in Zusammenarbeit<br />

mit der Relocation-Agentur Möglichkeiten zur temporären<br />

Familienzusammenführung schaffen. Sofern die Firma die<br />

Familie offiziell einlädt und die Reise finanziell absichert,<br />

Fachkräfte<br />

werden normalerweise durch die Deutsche Botschaft<br />

Touristenvisa ausgestellt.<br />

Ist die Familie besuchsweise in Deutschland, sind Beratungsgespräche<br />

<strong>zum</strong> Thema Schulen bzw. Kindergarten<br />

unbedingt einzuplanen. Weiterhin müssen auch poten zielle<br />

Wohnmöglichkeiten durch die gesamte Familie besichtigt<br />

werden. Diese Betreuung wird in der Regel durch Relocation-Agenturen<br />

übernommen. Wenn sich unsere Fiktiv familie<br />

für ein Quartier sowie die Kindereinrichtungen entschieden<br />

hat und die Unternehmensführung den Mann unbefristet<br />

übernimmt, beginnt der größere Teil der Übersiedlung. <strong>Mit</strong><br />

Hilfe der Relocation-Agentur werden die einzelnen Schritte<br />

ausgearbeitet und umgesetzt. Erfahrungsgemäß kostet<br />

die Überführung allen Hab und Gutes einer Familie von<br />

Kiew nach Leipzig rund 15.000,- Euor. Dieser Kostenpunkt<br />

muss durch das Unternehmen eingeplant sein.<br />

Nachdem unsere Familie in ihrer neuen Heimat angekommen<br />

ist, besteht durch die Unternehmensführung und<br />

die Relocation-Agentur die absolute Notwendigkeit die<br />

Menschen auch seelisch an ihre neue Umgebung anzupassen.<br />

Dieser Prozess beinhaltet einen Zeitraum von drei<br />

Monaten bis zu einem Jahr. Hierbei liegt der Schwerpunkt<br />

der Unterstützung bei der Ehefrau, da diese ihrem Mann<br />

den Rücken freihält und sich um die „Banalitäten" des Alltags<br />

kümmert.<br />

Die Aufgabe der Relocation Agentur ist es dann, der<br />

Hausherrin alle wichtigen Dinge (Infrastruktur, kulturelle<br />

Einrichtungen, usw.) der Umgebung ausführlich zu erklären<br />

und sie bei Behördengängen aktiv zu unterstützen sowie<br />

beim Einkauf maßvoll zu beraten. Erwiesenermaßen ist eine<br />

Familie mit Kindern erst nach drei Jahren wirklich in der<br />

neuen Heimat angekommen, wenn sie eine zielgerichtete<br />

Hilfe erhalten hat.<br />

Wer aus eigenem Erleben einen Umzug innerhalb einer<br />

Stadt kennt, der kann sicherlich nachvollziehen, wie kräftezehrend<br />

ein Umzug von Land zu Land ist. Aus diesem<br />

Grund entwickeln sorgfältig unterstütze <strong>Mit</strong>arbeiter, gerade<br />

mit Kindern, ein festes Zugehörigkeitsgefühl <strong>zum</strong> Unternehmen;<br />

gepaart mit Loyalität.<br />

Ähnlich wie bei der ukrainischen Familie ist es mit einer<br />

Familie z.B. aus dem Baltikum. Da diese Staaten aber bereits<br />

seit dem 01.05.2004 <strong>Mit</strong>glied der EU sind, fallen die Probleme<br />

der Visabeschaffung weg. Klug beraten ist der Unternehmer,<br />

der in Generationen denkt. Dies ermöglicht ihm in<br />

den Kindern seiner neu gewonnenen Fachkraft potenzielle<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter zu sehen. CHristoph Neumann<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

35


Fachkräfte<br />

Für qualifizierte Ausbildung<br />

IHK Chemnitz unterstützt Capacity Building am chilenischen Berufsbildungsstätten<br />

Fachkräfte sind nich nur hierzulande zu einem heiß begehrten<br />

Gut geworden. Deutsche Unternehmen, die im Ausland<br />

investieren wollen, schauen genau auf die Noten, wie weit<br />

ihnen dort qualifizierte <strong>Mit</strong>arbeiter zur Verfügung stehen.<br />

Gut ausgebildetes Fachpersonal ist deshalb eine wesentliche<br />

Voraussetzung für Investitionen deutscher Unternehmen<br />

im Ausland. Nicht immer entspricht aber der Bildungsstand<br />

von Absolventen technischer Schulen und auch<br />

technischer Berufsschulen den Bedürfnissen der Wirtschaft.<br />

Das ist <strong>zum</strong> Beispiel teilweise in den chilenischen Li ceos<br />

Técnicos (technische Schulen) und Centros de Formación<br />

Técnica/Institutos Profesionales (technische Berufsschulen)<br />

der Fall, weiß Barbara Hofmann von der IHK Chemnitz. „Dies<br />

führt auf Seiten der Absolventen zu besonderen Schwierigkeiten<br />

beim Einstieg in den Arbeitsmarkt“, betont sie.<br />

„Gleichzeitig wirkt sich der Mangel an qualifizierten Fachkräften<br />

auf Unternehmerseite negativ auf deren Produktivität<br />

aus. Es fehlt dringlich an Qualifizierungsangeboten,<br />

die in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft praxisnah nach<br />

den Bedarfen künftiger Arbeitgeber ausbilden. Besonders<br />

hart sind auch Umwelt- und Klimatechnologien betroffen.“<br />

Die IHK Chemnitz möchte nun einen Beitrag leisten, diesen<br />

Missstand zu beseitigen. Gemeinsam mit der AHK Chile<br />

und weiteren deutschen und lokalen Projektpartnern will<br />

die Chemnitzer Kammer maßgeblich dazu beitragen, chilenische<br />

Bildungsstätten der technischen Ausbildung bei ihrer<br />

notwendigen Qualifizierung und Anpassung an Bedarfe des<br />

chilenischen Arbeitsmarktes kompetent zu beraten und zu<br />

unterstützen.<br />

Laut Barbara Hofmann sollen deutsches Know-how und<br />

die Vorzüge einer dualen Ausbildung nach deutschem Vorbild<br />

in Bereichen mit Priorität wie beispielsweise Autome-<br />

20 Jahre Berufsausbildung<br />

Dresden. Seit 1992 bietet das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf<br />

(HZDR) engagiert Ausbildungsplätze in<br />

zurzeit elf verschiedenen Berufen an. Zudem werden seit<br />

einigen Jahren auch Studenten der Berufsakademie Dresden<br />

praktisch ausgebildet. In diesem Jahr kommt neu der<br />

Studiengang Bachelor of Engineering/Informationstechnik<br />

dazu, dafür stehen zwei Plätze zur Verfügung.13 junge Frauen<br />

und Männer begannen am 28. August am Forschungszentrum<br />

ihre berufspraktische Ausbildung. Damit arbeiten<br />

44 Auszubildende am HZDR. Bei einigen Berufen gehören<br />

auch Auslandspraktika zur Ausbildung.<br />

36 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

chanik, Bau- und Elektroindustrie oder pilothaft in Bergbau/Rohstoffwirtschaft<br />

durch gezielte Verbesserung der<br />

Qualifizierungsangebote der Beruflichen Bildung übertragen<br />

und bestmöglich an die einheimischen Bedingungen<br />

und definierten Bedarfe der Wirtschaft angepasst werden.<br />

Im Rahmen einer notwendigen Prüfungsmission soll<br />

nach Abstimmung mit den chilenischen Partnern entschieden<br />

werden, in welchen Berufen die größten Bedarfe bestehen,<br />

welche Ausbildungseinrichtungen ausgewählt werden<br />

und worauf sich das Projekt künftig schwerpunktmäßig<br />

konzentrieren soll. „Aus Sicht der IHK Chemnitz bestehen<br />

vor allem im Bergbau die größten Herausforderungen, wobei<br />

es sich hier um eine relativ breite Palette von Berufsbildern<br />

handelt, die nicht alle bergbauspezifisch sind“, macht Barbara<br />

Hofmann deutlich. Sie beruft sich dabei auch auf ein<br />

Arbeitsprogramm von Wirtschafts- und Bergbauministerien,<br />

der Vereinigung des Bergbaus und weiteren Akteuren vom<br />

Januar 2012 zur Schaffung von mindestens 28.000 Fachkräften<br />

in der Bergwirtschaft bis 2015. „Von gut ausgebildetem<br />

Fachpersonal in Chile können künftig nicht nur deutsche<br />

Investoren profitieren. Gleichzeitig wird eine positive<br />

Wirkung auf die nationale und regionale Ausbildungs- und<br />

Beschäftigungssituation und damit für eine auch sozial und<br />

gerechte Entwicklung des Landes erzielt“, ist Frau Hofmann<br />

überzeugt.<br />

Eine Prüfmission mit der IHK Chemnitz und der Sequa,<br />

an der auch Barbara Hofmann teilnimmt, wird im Oktober<br />

2012 in Chile tätig sein. Bei positiver Prüfung soll das Projekt<br />

Capacity Building an chilenischen Berufsbildungsstätten<br />

für die Anpassung der Qualität der technischen Ausbildung<br />

an die Bedarfe des chilenischen Arbeitsmarktes 2013<br />

starten. Wolfgang Baltzer<br />

Erstmals Azubis in Deutschland<br />

Berlin. Huawei Technologies, ein weltweit führender Anbieter<br />

von Informationstechnologie und Telekommunikationslösungen,<br />

bildet nun auch in Deutschland aus. Insgesamt<br />

sieben Auszubildende werden noch im laufenden Jahr ihre<br />

Lehre im Bereich IT-Systemelektronik bei der Huawei Technologies<br />

Service GmbH beginnen. In der Informations- und<br />

Telekommunikationsbranche ist gut ausgebildetes Personal<br />

erfolgsentscheidend und essentiell für das weitere<br />

Wachstum eines Unternehmens. Huawei Technologies<br />

beschäftigt in Deutschland inzwischen über 1600 <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

an 20 Standorten.<br />

Über Sequa<br />

Die sequa gGmbH ist eine weltweit<br />

tätige Entwicklungsorganisation<br />

und führt seit 1991 in<br />

enger Zusammenarbeit mit der<br />

deutschen Wirtschaft Programme<br />

und Projekte der internationalen<br />

Zusammenarbeit durch.<br />

sequa bietet Kompetenz und<br />

Erfahrung in folgenden<br />

Geschäftsfeldern:<br />

� Kammern und Verbände<br />

� Privatsektorentwicklung<br />

� Berufliche Bildung und<br />

� Sozialer Dialog<br />

Sitz des gemeinnützigen Unternehmens<br />

ist Bonn.<br />

sequa hat derzeit über 40 <strong>Mit</strong>arbeiter<br />

und erwirtschaftet einen<br />

Umsatz von rund 16 Millionen<br />

Euro.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12093601<br />

wirtschaftsjournal.de/id12093602


Kurz berichtet<br />

wirtschaftsjournal.de/id12093701<br />

Kopfball: Wie schnell ist die Ente?<br />

Chemnitz/Rhein. Aktuell unterstützt die ibes Systemhaus<br />

GmbH ein Projekt der WDR-Wissenssendung<br />

„Kopfball“. Ausgestattet mit einem Ortungsgerät<br />

der Baureihe SERCAM Solid, ist eine Plastikente<br />

schwimmenderweise auf dem Weg von der Rheinquelle<br />

bis zur Mündung ins Meer. Die Ente wird die<br />

ganze Zeit über von einem Kamerateam begleitet,<br />

überwacht und wird über schwierige Rheinstellen<br />

übergesetzt. Das robuste Ortungsgerät – Know-how<br />

und Fertigung made in Sachsen – übermittelt alle<br />

10 Minuten eine Position, die über das Internetportal<br />

der Kopfballsendung abgerufen werden kann.<br />

Innovationsprämie<br />

Dresden/Chemnitz. Kleine und mittlere Unternehmen<br />

können sich mit Unterstützung des Freistaats<br />

Sachsen Wissen zur Umsetzung ihrer Ideen<br />

einkaufen. Das Schlüsselwort heißt „InnoPrämie“<br />

und ist ein einfaches Instrument, um Ideen umzusetzen<br />

oder Produkte und Verfahren zu verbessern.<br />

Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft<br />

und Kunst startete <strong>Mit</strong>te 2010 mit dieser Prämie ein<br />

neues Innovationsförderprogramm. Damit sollen<br />

Unternehmen wissenschaftliche Einstiegsarbeiten<br />

und technische Unterstützung im Vorfeld der Entwicklung<br />

von Produkten oder Verfahren erhalten.<br />

Seit der ersten Bewilligung im August 2010 sind über<br />

130 Förderanträge eingegangen. Ende Mai 2012<br />

facebook.com/erfolgswege<br />

www.absolventenmesse-mitteldeutschland.de<br />

wurde die 100. „InnoPrämie“ an ein Dresdner Unternehmen<br />

vergeben. Auch die LSA GmbH LEISCHNIG<br />

SCHALTSCHRANKBAU AUTOMATISIERUNGSTECH-<br />

NIK, ein kleines Unternehmen mit 21 Beschäftigten<br />

aus Wolkenstein wurde bei der Entwicklung eines<br />

wiederverwendbaren Rapid-Prototyping-Werkzeuges<br />

für variable Formen mit einer InnoPrämie unterstützt.<br />

Dr. Steffen Leischnig bestätigt das einfache<br />

Antragsverfahren und die kurze Bearbeitungszeit bis<br />

zur Bewilligung. Die VOTAG - Volmerhaus Oberflächentechnik<br />

AG aus Chemnitz erhielt für Untersuchungen<br />

<strong>zum</strong> Einsatz von Mikrogalvanik ebenfalls<br />

diese Förderung. Als FuE-Dienstleister konnte das<br />

Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme<br />

(ENAS) Chemnitz gewonnen werden.<br />

125 Jahre „Made in Germany“<br />

Berlin. Am 23. August 1887, also vor genau 125<br />

Jahren, wurde das britische Handelsmarkengesetz<br />

(Merchandise Marks Act 1887) eingeführt. Es sah<br />

die Pflicht zur Angabe des Herkunftslandes vor und<br />

sollte damit Großbritannien vor vermeintlich minderwertiger<br />

Ware aus dem Ausland schützen. Das<br />

Handelsmarkengesetz begründete das Label „Made<br />

in Germany“. Da sich deutsche Waren jedoch als<br />

qualitativ hochwertig herausstellten, verkehrte sich<br />

die Wirkung dieser ursprünglich abwertend gemeinten<br />

Warenkennzeichnung in ihr Gegenteil. Heute<br />

steht das Gütesiegel „Made in Germany“ in aller<br />

Eintritt frei!<br />

Ideeller Träger:<br />

Fachkräfte<br />

Welt für Qualität, Zuverlässigkeit und innovative,<br />

hochwertige deutsche Produkte.<br />

Die Rohstoff-Expedition<br />

Berlin. Der Parlamentarische Staatssekretär im<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF),<br />

Thomas Rachel, hat Ende August die bundesweite<br />

Aktion: „Die Rohstoff-Expedition – Entdecke, was in<br />

(d)einem Handy steckt!" eröffnet. Im Wissenschaftsjahr<br />

2012 – Zukunftsprojekt Erde werden Schülerinnen<br />

und Schüler dazu eingeladen, sich auf Rohstoff-Expedition<br />

zu begeben und zu entdecken, was alles in<br />

Handys steckt. Wie werden sie hergestellt? Woraus<br />

bestehen Mobiltelefone? Und was bedeutet es eigentlich<br />

für die Umwelt, wenn jedes neue Modell angeschafft<br />

wird?<br />

Beim Start der Handy-Aktion im Oberstufenzentrum<br />

für Kommunikations-, Informations- und Medientechnik<br />

(OSZ KIM) in Berlin wies Rachel darauf hin,<br />

dass „es in deutschen Haushalten 83 Millionen ungenutzte<br />

Mobiltelefone gibt". So liege die durchschnittliche<br />

Nutzungsdauer eines Handys bei nur 18<br />

Monaten. „Die in den Handys enthaltenen wertvollen<br />

Rohstoffe sollten nicht ungenutzt bleiben. Deshalb<br />

startet heute die bundesweite Sammelaktion<br />

an Schulen." Am Beispiel der Handys werden insbesondere<br />

Jugendliche dafür sensibilisiert, dass in<br />

elektronischen Geräten viele wertvolle Rohstoffe enthalten<br />

sind.<br />

��� ���<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

37


Geld & Kapital<br />

Die schönsten Rechnungen sind die,<br />

die sofort bezahlt werden<br />

Factoring: eine alternative und attraktive Form der Unternehmensfinanzierung für den <strong>Mit</strong>telstand<br />

E X P E R T E N<br />

TIPP<br />

Der <strong>Mit</strong>telstand ist einerseits das Rückgrat der deutschen<br />

Wirtschaft, hat aber andererseits oft Liquiditätsprobleme.<br />

Mangelnde Zahlungsmoral, temporäre Verzögerungen oder<br />

gar Ausfälle bringen die Unternehmen in Bedrängnis. Im<br />

Gegenzug werden der Materialeinkauf, Lieferantenrechnungen<br />

oder neue Investitionen durch fremde und zusätzliche<br />

Kredite finanziert. Bedingt durch die verschärften Eigenkapitalrichtlinien<br />

erhöhen die Hausbanken die Kreditlinien<br />

nicht oder nur ungenügend.<br />

Vor diesem Hintergrund bietet sich Factoring als Finanzierungsform<br />

zur Sicherung der Liquidität an. Factoring war<br />

lange Zeit auf dem deutschen Markt ein Nischenprodukt,<br />

entwickelt sich aber seit <strong>Mit</strong>te der 90er Jahre zu einer echten<br />

Alternative <strong>zum</strong> klassischen Bankkredit.<br />

Das Factoring-Volumen ist in den letzten 10 Jahren jährlich<br />

um fast 20 Prozent gewachsen und hat sich seit 2005<br />

fast verdreifacht. Insbesondere mittelständische Unternehmen<br />

nutzen heute den Forderungsverkauf zur kurzfristigen<br />

Umsatzfinanzierung.<br />

Die fünf wichtigsten Schwerpunktbranchen im Fac toring<br />

blieben im Vergleich <strong>zum</strong> Vorjahr weitgehend unverändert:<br />

Es dominieren Handel/Handelsvermittlung, Dienstleistungen,<br />

Herstellung von Metallerzeugnissen/Maschinenbau,<br />

Ernährungsgewerbe sowie Metallerzeugung und -verarbeitung.<br />

Bemerkenswerte Veränderungen nach oben gab<br />

es <strong>zum</strong> Beispiel bei der Herstellung chemischer Erzeugnisse<br />

und von Gummi- und Kunststoffwaren.<br />

Factoring bedeutet fortlaufender<br />

Forderungsverkauf<br />

Die produzierte Ware wird in Rechnung gestellt und verschickt.<br />

Die Rechnung wird anschließend an den Factor<br />

38 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

Andreas Beyer<br />

Von 2010 bis 2012 BVMW-<br />

Geschäftsführer des Landesverbandes<br />

Sachsen,<br />

jetzt Stellvertretender Abteilungsdirektor<br />

Vertrieb Ost<br />

SüdFactoring GmbH<br />

Königstraße 25<br />

01097 Dresden<br />

Telefon: +49 351 2167338<br />

Mobil: +49 160 90663596<br />

Informationsquellen des Factors<br />

Unternehmensanalyse<br />

Finanzauskünfte<br />

Wirtschaftsauskünfte<br />

Branchenanalyse<br />

Kreditprüfung<br />

SüdFactoring<br />

Kreditentscheidung<br />

verkauft, so dass das Unternehmen nicht mehr wochenlang<br />

auf den Geldeingang warten muss. Die Vorleistung in Materialeinkauf,<br />

Personalkosten, Maschineneinsatz, Fremdleis -<br />

tung, eigener Veredlung am Produkt und mehr wird durch<br />

den Zahlungsausgleich mittels Factoring innerhalb von ein<br />

bis maximal drei Tagen ausgeglichen. Gleichzeitig wird das<br />

Risiko des eventuellen Zahlungsausfalls über den Factor zu<br />

100 Prozent abgesichert. Indem sich durch Factoring die<br />

Außenstände verringern, verbessert sich die Liquidität und<br />

die Eigenkapitalquote erhöht sich.<br />

Neben der Werthaltigkeit der Forderung spielt auch die<br />

Bonität des Endkunden eine wichtige Rolle und entscheidet<br />

darüber, ob Factoring grundsätzlich möglich ist. Auch<br />

muss geprüft werden, ob durch Vorlieferanten oder Sicherungsrechte<br />

eines Kreditfinanzierers Rechte Dritter entstehen<br />

können. In individuellen Beratungsgesprächen werden<br />

daher grundsätzlich die unterschiedlichsten Aspekte des<br />

Factoring beleuchtet und analysiert.<br />

Factoring ist heute eine aktive, dynamische und um -<br />

satzkongruente Finanzierungsform. Neben der gewonnen<br />

Liquidität sind es auch die vom Factor angebotenen Service-Leistungen,<br />

die überzeugen. Denn diese unterstützen<br />

den Factoringnehmer dabei, neue solvente Kunden zu identifizieren<br />

und anzusprechen.<br />

<strong>Mit</strong> Factoring eröffnen sich neue Absatzmöglichkeiten<br />

und Geschäfts-Chancen.<br />

Medienrecherche<br />

Volkswirtsch. Analyse<br />

Informationsgespräche vor Ort<br />

Zahlungserfahrungen<br />

SüdFactoring - Berufsakademie SüdFactoring<br />

Baden-Württemberg 2009, Seite 1<br />

Factoring bringt viele<br />

Vorteile:<br />

� Größerer finanzieller Handlungsspielraum<br />

für unternehmerisches<br />

Wachstum:<br />

Bessere Skontierungs- und<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

(Mengen + Sonderrabatte)<br />

� Factoring als Marketing -<br />

instrument: Flexibilität und<br />

extrem schnelle Handlungsmöglichkeit<br />

bei neuen Kunden/Debitoren<br />

bei Marktveränderungen,<br />

Einräumung<br />

längerer Zahlungsziele<br />

gegenüber Debitoren<br />

� Weiteres Element im Risikomanagement:<br />

Entlastung/Übernahme des<br />

Debitorenmangements Absicherung<br />

des Forderungsausfalls<br />

zu 100 Prozent<br />

(Delkredereabsicherung),<br />

internationales Geschäft<br />

absicherbar<br />

wirtschaftsjournal.de/id12093801


Kurz berichtet<br />

Ein Urgestein für die Zukunft<br />

Beim Vliesstoff-Hersteller Norafin in Mildenau laufen<br />

erste Versuche mit Basaltfasern – im Bild Laborantin<br />

Heike Weber. Foto: Wolfgang Schmidt<br />

Chemnitz. Der mineralische Rohstoff Basalt ist auf<br />

der ganzen Welt reichlich vorhanden. Dass er sich<br />

für die Herstellung von technischen Textilien und Verbundwerkstoffe<br />

eignet, war bisher wenig bekannt.<br />

Das wird sich nun ändern. Nun entwickelt ein von<br />

Sachsen aus gesteuertes Netzwerk Technologien, mit<br />

denen das vulkanische Urgestein in vielfältig einsetzbare<br />

technische Textilien und Verbundwerkstoffe<br />

verwandelt wird. „Basalt-Textilien bieten sich überall<br />

dort an, wo es buchstäblich heiß hergeht – in<br />

industriellen Abgassystemen oder im Motorraum von<br />

Fahrzeugen beispielsweise“, erläutert Dr. Heike Illing-<br />

Günther, Forschungsleiterin des Sächsischen Textilforschungsinstituts<br />

(STFI), Chemnitz. „Basaltfasern<br />

halten Temperaturen bis 800°C aus. Sie sind hochfest,<br />

flexibel, ungiftig, nicht krebserregend, beständig<br />

gegen Chemikalien und UV-stabil. Die Herstellung<br />

erfolgt aus der Gesteinsschmelze bei 1400 °C.<br />

Anschließend entstehen Rovings oder Schnittfasern<br />

als Ausgangsmaterialien für Vliesstoffe, Gewebe,<br />

Gewirke oder Composites.“ Das STFI beteiligt sich<br />

ebenso wie das Cetex Institut für Textil- und Verarbeitungsmaschinen,<br />

Chemnitz, an dem im Juli 2012<br />

offiziell gestarteten Projekt mit der Bezeichnung TEX-<br />

SALT. „Der Fokus unserer Arbeit richtet sich in den<br />

kommenden Jahren auf die Entwicklung und Erzeugung<br />

von textilen Flächenprodukten und Halbzeugen<br />

aus Basalt“, berichtet Netzwerkmanager Torsten<br />

Bäz vom Forum Technologie & Wirtschaft e. V.<br />

(TuW), Dresden. Neben drei Forschungseinrichtungen<br />

hat er bislang dreizehn Firmen, darunter die<br />

Werkstatt Zukunft der BMW Group, München, für<br />

das gemeinsame Vorhaben gewonnen.<br />

Der Sieger im Ökoranking<br />

Laut Aussage von Volkswagen-Sprecher Peter Weisheit<br />

ist der VW eco up! ab Anfang November bestellbar<br />

und ab Ende 2012 lieferbar. Foto: Westend PR<br />

Leipzig. Am 6. September präsentierte die Initiative<br />

erdgas mobil Sachsen/Sachen-Anhalt in Kooperation<br />

mit der Volkswagen AG im ADAC Fahrsicherheitszentrum<br />

Leipzig-Halle zwei Vorserienmodelle<br />

des VW eco up! Der Stadtflitzer mit Erdgasantrieb<br />

ist kurz zuvor <strong>zum</strong> Sieger im Ökoranking des Verkehrsklubs<br />

Deutschland (VCD) gekürt worden. Ebenso<br />

präsentierte die VERBIO AG die Produktion von<br />

Bio-Erdgas aus biogenen Reststoffen und die Solar-<br />

Fuel GmbH die neue Technologie „Power-to-Gas" –<br />

damit wird aus überschüssiger Windenergie synthetisches<br />

Erdgas erzeugt. Diese Lösung will Audi ab<br />

2013 nutzen, um seine avisierten Erdgasmodelle<br />

komplett mit dem so genannten E-Gas zu betreiben.<br />

Batterie-Zentrum<br />

Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok bei Johnson<br />

Controls in Zwickau. Das Land Sachsen hat in den letzten<br />

drei Jahren den Standort mit Zuschüssen in Höhe<br />

von insgesamt 12 Millionen Euro unterstützt.<br />

Foto: Johnson Controls<br />

Zwickau. Die Nachfrage nach AGM-Batterien steigt<br />

weltweit, denn sie unterstützen die kraftstoffsparende<br />

Start-Stop-Fahrzeugtechnologie. Aus diesem<br />

Grund baut der amerikanische Batteriehersteller Johnson<br />

Controls sein Werk in Zwickau <strong>zum</strong> größten<br />

Standort für Start-Stop-Batterien aus. Hier lief Ende<br />

Automotive<br />

Aus Fehlern lernen und<br />

Beschwerdekosten reduzieren<br />

www.cape-it.de<br />

August die vierzehnmillionste AGM-Batterie vom<br />

Band.<br />

<strong>Erfolg</strong>reich im Ausland:<br />

ACOD-Kompetenzcluster „Märkte/Kooperationen"<br />

lädt <strong>zum</strong> Erfahrungsaustausch<br />

Nach der erfolgreichen Kick-off Veranstaltung des<br />

Kompetenzclusters „Märkte/Kooperationen" im Januar<br />

2012, findet nun am 25. Oktober 2012 der Folgeworkshop<br />

in Leipzig statt. Gastgeber der Veranstaltung<br />

ist erneut die Sachsen Bank. Die thematischen<br />

Schwerpunkte des zweiten Workshops liegen<br />

auf der Ergebnispräsentation der ACOD <strong>Mit</strong>gliederbefragung<br />

sowie auf der Auswertung der von Prof.<br />

Manfred Bornmann, Projektmanager der Verbundinitiative<br />

Automobilzulieferer Sachsen (AMZ), Michael<br />

Stopp von der IHK Chemnitz und ACOD Geschäftsführer<br />

Dietmar Bacher geführten Interviews <strong>zum</strong><br />

Thema „Kooperationserfahrungen". Hierfür wurden<br />

in den vergangenen Monaten Vertreter der Schaeffler<br />

Technologies AG & Co. KG, der Kirchhoff Automotive<br />

GmbH, der Magna International (Germany)<br />

GmbH, der IAV GmbH sowie der MITEC Automotive<br />

AG zu ihren bisherigen Kooperationserfahrungen<br />

befragt. Um den Teilnehmern einen praxisnahen Einblick<br />

in die Thematik Kooperationen und Unternehmensansiedlungen<br />

im Ausland zu ermöglichen, werden<br />

einige der befragten Unternehmensvertreter über<br />

ihre bisherigen Strategien und die gewonnen Erkenntnisse<br />

bei der Internationalisierung berichten. Abgerundet<br />

wird der Workshop mit einem Beitrag zu asiatischen<br />

Märkten im Allgemeinen.<br />

www.acod.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12093901<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

39


Menschen<br />

Personalien<br />

Neuer Flughafen-Chef<br />

Auf ihrer Sondersitzung am 8. August 2012 haben<br />

die Gesellschafter der Flughafen Rostock-Laage-<br />

Güstrow GmbH den Manager Carsten Herget <strong>zum</strong><br />

neuen Geschäftsführer bestellt. Er übernimmt diese<br />

Position <strong>zum</strong> 01.11.2012 von Maria Anna Muller,<br />

die Ende Juni das Unternehmen auf eigenen Wunsch<br />

verlassen hatte.<br />

Herget ist in seiner jetzigen Funktion als Geschäftsführer<br />

Operations Deutschland & Österreich der easy-<br />

Jet Airline Company PLC ein ausgewiesener Kenner<br />

des Fluggeschäftes und weiß um die Belange und<br />

Interessenlagen der Flughäfen und Fluggesellschaften.<br />

Neben jahrelangen Erfahrungen im Luftfrachtbereich<br />

verschiedener Unternehmen und in der kaufmännischen<br />

Führung und Verantwortung bei easy-<br />

Jet verfügt der Manager über exzellente Kenntnisse<br />

der Luftverkehrsbranche und verspricht mit seinem<br />

optimistischen und zielstrebigen Auftreten und Verhalten<br />

die Erwartungen der Gesellschafter erfüllen<br />

zu können. Diese hatten sich einstimmig für ihn als<br />

Nachfolger für Muller entschieden. Jochen Bruhn,<br />

Geschäftsführer der Rostocker Versorgungs- und Verkehrs-Holding<br />

GmbH und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung,<br />

zeigte sich nach dem Auswahlverfahren<br />

optimistisch, dass Carsten Herget die<br />

Zielsetzung der Gesellschafter in Bezug auf eine nachhaltige<br />

Entwicklung des Flughafens unter Beachtung<br />

der finanziell begrenzten Rahmenbedingungen erreichen<br />

wird. n<br />

40 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

Führungswechsel<br />

Dirk Coers (50) ist seit 1. September 2012 Geschäftsführer<br />

Personal und Organisation von Volkswagen<br />

Sachsen. Er folgt auf Arne Meiswinkel (44), der die<br />

Verantwortung für die Grundsatzabteilung Personal<br />

der Marke Volkswagen übernommen hat.<br />

Coers kam 1991 zu Volkswagen. Von 1995 bis<br />

1998 verantwortete er als Leiter des Bereichs Personalwirtschaft<br />

die Personalplanung des Konzerns.<br />

Anschließend wurde ihm der Bereich Labour Relations<br />

übertragen und damit die Leitung der personalpolitischen<br />

Grundsätze. 2002 wurde er <strong>zum</strong> <strong>Mit</strong>glied<br />

der Unternehmensleitung von AutoVision und<br />

WOB AG berufen, 2007 <strong>zum</strong> Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />

der AutoVision. Am 1. August 2009 wurde<br />

Dirk Coers stellvertretender Markenvorstand der<br />

Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) und später<br />

<strong>Mit</strong>glied der Geschäftsleitung VWN. Nun hat er<br />

die Geschäftsführung Personal und Organisation in<br />

der Volkswagen Sachsen GmbH, (Zwickau und Chemnitz),<br />

sowie in der Automobilmanufaktur Dresden<br />

GmbH (Die Gläserne Manufaktur) inne.<br />

Arne Meiswinkel, der seit Februar 2011 Geschäftsführer<br />

Personal und Organisation bei Volkswagen in<br />

Sachsen war, wechselte am 1. September nach Wolfsburg<br />

und ist dort Leiter der Grundsatzabteilung Personal<br />

der Marke Volkswagen. Er hatte als Geschäftsführer<br />

und Arbeitsdirektor in Sachsen maßgeblichen<br />

Anteil an der Neuausrichtung der Personalarbeit.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt bildeten dabei die<br />

Personalentwicklung und die Frauen- bzw. Familienförderung.<br />

n<br />

Neuer Vertriebsleiter<br />

Carsten Herget. Foto: Flughafen Rostock-Laage Ämterwechsel bei VW: Dirk Coers (li.) und<br />

Ansgar Diekmann. Foto: WEMA Glauchau GmbH<br />

Arne Meiswinkel. Foto: VW<br />

Die WEMA Glauchau GmbH, Hersteller von Präzisions-Rundschleifmaschinen,<br />

verstärkt ihre Geschäftsleitung.<br />

Seit dem 1. Juni 2012 leitet der 40-jährige<br />

Ansgar Diekmann sämtliche Vertriebsaktivitäten und<br />

wird neben der Fokussierung auf das Geschäft mit<br />

regionalen Kunden auch die weitere Internationalisierung<br />

vorantreiben. Er folgt auf Jürgen Rothe, der<br />

nach langjähriger Betriebszugehörigkeit in den verdienten<br />

Ruhestand getreten ist, dem Unternehmen<br />

aber vorwiegend mit seinen exzellenten Kontakte in<br />

der Wälzlagerindustrie weiterhin beratend zur Seite<br />

steht.<br />

Als Maschinenbau-Absolvent der RWTH Aachen<br />

verfügt Ansgar Diekmann über profunde Fachkenntnisse<br />

und ist durch seine langjährige internationale Tätigkeit<br />

mit dem internationalen Vertrieb bestens vertraut.<br />

In seiner nahezu 10-jährigen Tätigkeit in Asien<br />

war er größtenteils für sächsische Unternehmen aktiv,<br />

wobei er unter anderem das Asien-Geschäft der Von<br />

Ardenne Anlagentechnik aufbaute.<br />

„Die WEMA Glauchau will zukünftig noch stärker im<br />

ausländischen Markt agieren und weltweit Kunden,<br />

Kooperationspartner und Vertreter gewinnen", sagt<br />

Wolfhart Lampe, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der WEMA Glauchau. „Wir freuen uns deshalb, dass<br />

wir mit Herrn Diekmann einen erfahrenen Mann der<br />

Branche für unser Unternehmen gewinnen konnten."<br />

n<br />

wirtschaftsjournal.de/id12094001


Zurück ins Arbeitsleben<br />

Wiedereingliederungshilfe nach langer Krankheit wird zu wenig genutzt<br />

E X P E R T E N<br />

TIPP<br />

Autor und<br />

Ansprechpartner:<br />

Matthias Jakob,<br />

Referent für<br />

Gesundheitswesen/<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

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bundesweit gebührenfrei).<br />

wirtschaftsjournal.de/id12094101<br />

Herzinfarkt, Krebs, Rückenprobleme oder Depression<br />

– das sind die häufigsten Diagnosen von Arbeitnehmern,<br />

die länger als sechs Wochen im Jahr krankgeschrieben<br />

wurden.<br />

Obwohl sie nur etwa fünf Prozent der über 92.000 Arbeitsunfähigkeits-Fälle<br />

im Jahr 2011 in Sachsen ausmachten,<br />

waren sie für fast die Hälfte aller Fehltage verantwortlich,<br />

so der aktuelle Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse<br />

(TK). Zum persönlichen Schicksalsschlag der Erkrankung<br />

kommt eine lange Arbeitspause hinzu, die oft schwer<br />

wieder aufzuholen ist. Um den Wiedereinstieg zu erleichtern,<br />

bieten Krankenkassen die so genannte stufenweise<br />

Wiedereingliederung an. Während dieser Zeit arbeitet der<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter zunächst nur wenige Stunden täglich. In den<br />

folgenden vier bis acht Wochen wird das Pensum bis zur<br />

vollen Arbeitszeit gesteigert. Der Patient kann so sein Leis -<br />

tungsvermögen testen, ohne den Druck zu haben, sofort<br />

wieder voll einsatzfähig sein zu müssen. Allerdings wird<br />

diese Möglichkeit noch zu wenig genutzt: 2011 haben rund<br />

600 TK-Versicherte in Sachsen davon Gebrauch gemacht.<br />

Das entspricht nur 14 Prozent der Langzeitkranken. In Berlin<br />

lag die Quote mit 9 Prozent am niedrigsten, in Baden-<br />

Württemberg mit 19 Prozent am höchsten. Der Übergang<br />

von der Krankheit zur wieder hergestellten Arbeitsfähigkeit<br />

ist meist ein längerer Prozess. Dieser schrittweisen Verbes-<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

serung der Leistungsfähigkeit entspricht die Wiedereingliederungshilfe<br />

der Krankenkassen. Langzeitpatienten sollten<br />

diese Chance nutzen, um die eigene Belastungsfähigkeit<br />

zu testen und sich wieder gut in den Arbeitsprozess zu<br />

integrieren. In Absprache mit dem Patienten erstellt der<br />

behandelnde Arzt einen Wiedereingliederungsplan, der<br />

genau festlegt, über welchen Zeitraum er wie viele Stunden<br />

arbeiten kann. Dieser Plan wird Arbeitgeber sowie Krankenkasse<br />

vorgelegt und wenn nötig angepasst. In dieser<br />

Phase gilt der Patient weiterhin als arbeitsunfähig, deshalb<br />

bekommt er in der Regel auch weiter Krankengeld. Nur<br />

wenn der Arbeitgeber sich freiwillig bereit erklärt, Lohn zu<br />

zahlen, oder Selbstständige Einnahmen erzielen, ruht das<br />

Krankengeld oder wird entsprechend gekürzt. Krankengeld<br />

wegen derselben Erkrankung wird für bis zu 78 Wochen<br />

innerhalb von drei Jahren gezahlt. Auch wenn der Patient<br />

eine ambulante oder stationäre Rehabilitation auf Kosten<br />

der Rentenversicherung absolviert hat, kann er mit einer<br />

stufenweisen Wiedereingliederung ins Arbeitsleben zurück -<br />

kehren. In der Regel erstellt dann der betreuende Arzt der<br />

Rehabilitationseinrichtung den Wiedereingliederungsplan.<br />

Statt Krankengeld wird dem Patienten von der Rentenversicherung<br />

ein Übergangsgeld bezahlt, bis er wieder seinen<br />

vollen Lohn erhält.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

41


Gesundheitswirtschaft<br />

Konjunkturunabhängig<br />

In der Gesundheitswirtschaft entstehen bis Ende des Jahres bundesweit bis zu 90.000 neue Arbeitsplätze<br />

Saldo in Prozentpunkten<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

Jahresbeginn 2008<br />

„Die Gesundheitswirtschaft ist weitgehend unbeeindruckt<br />

von konjunkturellen Einflüssen wie auch<br />

von denen der Staatsschuldenkrise": So bilanzierte<br />

<strong>Mit</strong>te Juli Hans Heinrich Driftmann, Präsident des<br />

Deutschen Industrie- und Handelskammertages<br />

(DIHK), die Ergebnisse des aktuellen DIHK-Gesundheitsreports.<br />

Die Sonderauswertung der jüngsten DIHK-Konjunktur umfrage<br />

zeige, dass die Branche „ihre derzeitige Lage, aber auch die<br />

Geschäfts- und Exportentwicklungen in den kommenden<br />

Monaten äußerst positiv einschätzt", sagte Driftmann der<br />

„Passauer Neuen Presse".<br />

Das gehe mit umfangreichen Beschäftigungsplänen<br />

einher, berichtete der DIHK-Präsident: „In diesem Jahr entstehen<br />

in der Gesundheitswirtschaft bis zu 90.000 neue<br />

Stellen." Der größte Teil davon entfalle auf die personal -<br />

intensiven Gesundheits- und sozialen Dienste. Gleichzeitig<br />

wachse die Sorge vor Fachkräftemangel. „In den Gesund-<br />

42 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

Geschäftserwartungen der Unternehmen<br />

Gesundheitswirtschaft Gesamtwirtschaft Pharmazeutische Industrie<br />

Gesundheits- und soziale Dienste Medizintechnik Handel mit Gesundheitsgütern<br />

Frühsommer 2008<br />

Herbst 2008<br />

Jahresbeginn 2009<br />

Frühsommer 2009<br />

Herbst 2009<br />

Jahresbeginn 2010<br />

Frühsommer 2010<br />

Herbst 2010<br />

Jahresbeginn 2011<br />

heits- und sozialen Diensten sagen 68 Prozent der Unternehmen,<br />

dass der Fachkräftemangel für sie ein großes Risiko<br />

darstellt. In der Gesundheitswirtschaft insgesamt liegt<br />

der Anteil ebenfalls bei hohen 44 Prozent und damit gut 9<br />

Prozentpunkte über dem in der Gesamtwirtschaft."<br />

Driftmanns Einschätzung zufolge könnte die Organisation<br />

der Industrie- und Handelskammern (IHKs) durch einen<br />

ergänzenden, eigenen IHK-Pflegeberuf nach dem Berufsbildungsgesetz<br />

„die Transparenz, Erfahrung und Infrastruktur<br />

der IHK-Ausbildung in den Pflegebereich einbringen und<br />

damit zusätzliche Auszubildende gewinnen".<br />

Umgekehrt dürfe die EU ihre Pläne nicht realisieren,<br />

zwölf statt bislang zehn Schuljahre zur Voraussetzung für<br />

die Aufnahme einer Ausbildung zur Krankenschwester zu<br />

machen. Driftmann: „Das wäre mit Blick auf die Nachwuchssicherung<br />

und die sich verschärfende Fachkräftesituation<br />

der falsche Weg." PM/CH<br />

Frühsommer 2011<br />

Herbst 2011<br />

Jahresbeginn 2012<br />

Frühsommer 2012<br />

Die Gesundheitswirtschaft hegt insgesamt<br />

leicht positivere Erwartungen als<br />

die Gesamtwirtschaft, letztere liegt bei<br />

einem Saldo von plus elf Prozentpunkten<br />

gegenüber fünf Punkten in der Vorumfrage.<br />

Gerade mit Blick auf die unsicheren<br />

wirtschaftlichen und politischen<br />

Entwicklungen, die sich am aktuellen<br />

Rand zeigen, ist die Gesundheitswirtschaft<br />

demgegenüber ein stabiler, in<br />

weiten Teilen konjunkturunabhängiger<br />

Sektor. Quelle: DIHK<br />

wirtschaftsjournal.de/id12094201


Erreger effizient aufspüren<br />

Junges Technologieunternehmen entwickelt Mikropumpen gegen Infektionskrankheiten<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.tcc-chemnitz.de<br />

www.startup-chemnitz.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12094301<br />

wirtschaftsjournal.de/id12094302<br />

Auch als junges Technologieunternehmen kann man<br />

weltweit tätig sein – wenn man ein besonders innovatives<br />

Produkt zu bieten hat. Das beweist die BiFlow<br />

Systems GmbH, die im „Start up"-Gründerzentrum<br />

auf dem Smart Systems Campus zuhause ist.<br />

Die Chagas-Krankheit ist in Europa weitestgehend unbekannt<br />

– in Süd- und <strong>Mit</strong>telamerika aber leiden geschätzt<br />

18 Millionen Menschen daran, jedes Jahr kommt es zu<br />

15.000 Todesfällen. Eine Raubwanze überträgt den Erreger,<br />

der sich über Jahre in menschlichen Organen wie dem<br />

Auge oder dem Herz versteckt. Wird er aktiv, schwellen<br />

plötzlich die Organe, in einem von zehn Fällen führt das<br />

<strong>zum</strong> Tod. Der Erreger kann auch von Mensch zu Mensch<br />

übertragen werden, beispielsweise über Muttermilch: „Umso<br />

wichtiger wäre es, ihn unkompliziert und kostengünstig<br />

identifizieren zu können", weiß Dr. Jörg Nestler. Er ist<br />

Geschäftsführer der BiFlow Systems GmbH im „Start up"-<br />

Gründerzentrum auf dem Smart Systems Campus. Das Drei-<br />

Mann-Unternehmen ist an einem länderübergreifenden Projekt<br />

zur Entwicklung eines Schnelltests gegen die Chagas-<br />

Krankheit beteiligt - es stellt die technische Basis dafür.<br />

„Grundlage sind Einwegkartuschen mit einem Pumpensystem",<br />

erklärt Nestler: „Wir entwickeln und produzieren<br />

die Chips, auf denen die Pumpen ein integraler<br />

Bestandteil sind". Diese Mikropumpen-Technologie ist ein<br />

Chemnitzer Patent. Mehrere davon passen auf einen Chip,<br />

kombiniert mit Membranen, Leitungssystemen und Biosensoren<br />

ergeben sie ein „Lab on a Chip" – das Labor auf<br />

Marktchancen im Reinraum<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

dem Chip. Es zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es<br />

so klein ist: „Bei klassischen Labortests mit Pipetten und<br />

Näpfchen braucht man oft größere Mengen an teuren Reagenzien,<br />

aber auch ein größeres Volumen der Probe, <strong>zum</strong><br />

Beispiel Blut", so Nestler. Vor allem aber eignen sich die<br />

Kartuschen wegen ihrer geringen Größe und der ausgefeilten<br />

Technik für den Einsatz vor Ort: „Man kann sie als<br />

Schnelltest vor allem bei Katastrophen oder Pandemien einsetzen",<br />

zählt Nestler die Vorteile auf.<br />

BiFlow Systems arbeitet eng mit dem Fraunhofer-Institut<br />

für Elektronische Nanosysteme ENAS und der TU Chemnitz<br />

zusammen, aber auch mit der Universität Potsdam:<br />

„Dadurch können wir sowohl die mikrosystemtechnische<br />

als auch die biotechnische Seite abdecken", so Nestler.<br />

Diese Kompetenzen sind zunehmend gefragt, <strong>zum</strong>al BiFlow<br />

die Pumpensysteme nicht nur im medizinischen, sondern<br />

auch für die Lebensmittel- oder Umweltanalyse einsetzen<br />

will: „Nach ersten Pilotentwicklungen haben wir inzwischen<br />

auch zunehmend Nachfrage nach größeren Stückzahlen."<br />

Deshalb will BiFlow in den kommenden ein bis zwei Jahren<br />

die teilautomatisierte Produktion der Kartuschen auf<br />

eine vollautomatisierte Produktionslinie umstellen – das<br />

würde die Produktionskapazität verfünffachen: „Wir wollen<br />

organisch wachsen, nicht mit großen Sprüngen, aber<br />

mit stetigen Schritten", erklärt Nestler: „Die Bedingungen,<br />

die das Technologie Centrum Chemnitz am Standort ‚Start<br />

up'-Gründerzentrum mit der räumlichen Nähe zu den Forschungseinrichtungen<br />

bietet, sind dafür ideal."<br />

Neue Fachmesse greift aktuelle Anforderungen in der Medizintechnik auf<br />

Höhere Anforderungen, neue Materialien und Anwendungsgebiete:<br />

Reinräume stellen in immer mehr Industrien<br />

eine der wesentlichen Hilfstechnologien dar. Welche Trends<br />

und Märkte sich in naher Zukunft als die wichtigsten entwickeln,<br />

wird auf der Cleanzone branchenübergreifend<br />

diskutiert. Die internationale Fachmesse mit Kongress geht<br />

am 24. und 25. Oktober 2012 in Frankfurt am Main an den<br />

Start.<br />

Ein starker Trend ist beispielsweise die voranschreitende<br />

Substitution von Materialien: Insbesondere in der Phar-<br />

ma-, Lebensmittel- und Gesundheitsindustrie gewinnt der<br />

Einsatz von Kunststoff weiter an Bedeutung für Produkte<br />

wie Verpackungen, Ampullen, Spritzen o.ä. Medizintechnische<br />

Innovationen wie bioresorbierbare Implantate oder<br />

Semicoated-Linsen für die minimalinvasive Chirurgie setzen<br />

hierbei höchste Maßstäbe und fordert die Reinraumtechnologie<br />

heraus. Daher eröffnen sich für die Experten<br />

auf diesem Gebiet beste Chancen auf den internationalen<br />

Märkten.<br />

PM<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

43


Gesundheitswirtschaft<br />

Standortfaktor Hausarztpraxis?<br />

IWH-Studie: Schließung von Hausarztpraxen noch ohne Einfluss auf Wanderungsverhalten<br />

Im Zeitraum von 1996 bis 2008 nahm die Zahl der<br />

Hausärzte in Sachsen-Anhalt von 1734 um 14 Prozent<br />

auf 1 489 ab. Die Zahl der Gemeinden ohne<br />

eigenen Hausarzt wuchs von 653 um 8 Prozent auf<br />

706; die Zahl der Gemeinden, die auch im Fünf-Kilometer-Umkreis<br />

keine Nachbargemeinde mit einer<br />

Hausarztpraxis haben, stieg sogar um 42 Prozent,<br />

von 168 auf 239.<br />

Abwanderungsreaktionen der betroffenen Bevölkerung auf<br />

diese Ausdünnung der hausärztlichen Versorgung lassen<br />

sich jedoch statistisch nicht belegen – weder für die Gesamtbevölkerung<br />

noch für die Gruppe der 65-Jährigen und Älteren.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für<br />

Wirtschaftsforschung Halle (IWH).<br />

Für jüngere, mobile Bevölkerungsgruppen, so die Interpretation<br />

der Autoren der Studie, stellt das (Nicht-)Vorhandensein<br />

eines Hausarztes vor Ort kein zentrales Kriterium<br />

für einen Zuzug oder Fortzug dar – diese Menschen können<br />

notfalls auf weiter entfernt liegende Praxen ausweichen.<br />

Die Gruppe der 65-Jährigen und Älteren hingegen<br />

dürfte hausärztliche Dienste häufiger und regelmäßiger in<br />

Strukturwandel der Klinikbranche<br />

44 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

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Anspruch nehmen. Da diese Menschen jedoch vergleichsweise<br />

wenig mobil sind, steht ihnen vermutlich die Option<br />

des Fortzugs als Reaktion auf eine Praxisschließung oft nicht<br />

zur Verfügung.<br />

PM/CH<br />

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Quellen: Kassenärztliche Vereinigung des Landes Sachsen-Anhalt; Statistisches Landesamt Sachsen-<br />

Anhalt; Forschungsdatenzentrum der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder: Wanderungsstatistik;<br />

Berechnungen und Darstellung des IWH.<br />

Investitionen in sächsische Krankenhäuser: Politisch zuverlässig und zukunftsfähig?<br />

<strong>Mit</strong> dem sächsischen Krankenhaustag am 1. November<br />

2012 im Steigenberger Grandhotel Handelshof<br />

Leipzig soll der Dialog zwischen den Beteiligten<br />

sowie politischen Entscheidungsträgern fortgeführt<br />

werden.<br />

Im <strong>Mit</strong>telpunkt der Veranstaltung stehen:<br />

� Sächsische haushalts- und gesundheitspolitische Rahmenbedingungen<br />

mit Relevanz für die Investitionsfähigkeit<br />

sächsischer Krankenhäuser,<br />

� die Gewährleistung der Investitionsfähigkeit der sächsischen<br />

Krankenhäuser im gesundheitswirtschaftlichen<br />

Kontext,<br />

� Perspektiven der mittelfristigen Investitionsfinanzierung<br />

für die sächsischen Krankenhäuser und sich daraus ergebende<br />

Handlungsbedarfe und Handlungsoptionen,<br />

� Erfahrungsberichte aus anderen Bundesländern u. a. m.<br />

Gesamtdeutscher Kontext<br />

Etwas später findet vom 14. bis 17. November 2012 im<br />

Rahmen der weltweit größten Medizinmesse MEDICA in<br />

Düsseldorf der 35. Deutsche Krankenhaustag statt. Sein<br />

zentrales Thema lautet „Zukunftsbranche Gesundheit –<br />

Priorität Personal“. Aktuelle Fragen zur Personalpolitik,<br />

Klinikfinanzierung, Pflege, Krankenhausbau, IT-Einsatz,<br />

Ernährungsmanagement, Controlling oder <strong>zum</strong> Themenbereich<br />

der grenzüberschreitenden Versorgung in Europa werden<br />

an den vier Kongresstagen aufgeworfen und diskutiert.<br />

PM/CH<br />

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wirtschaftsjournal.de/id12094401<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.kgs-online.de<br />

www.medica.de<br />

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wirtschaftsjournal.de/id12094402<br />

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Jedes Jahr erleiden 250.000 Menschen in Deutschland<br />

eine Hirnschädigung. Oft bedeutet dies einen<br />

drastischen Einschnitt im Leben der Betroffenen,<br />

die ohne Unterstützung häufig nicht mehr beruflich<br />

tätig sein könnten. Ihnen hilft die Fortbildungsakademie<br />

der Wirtschaft auf ihrem Weg zurück<br />

ins Arbeitsleben. In ihrem TagesTrainingsZentrum<br />

in Oschatz und in sechs bundesweiten Kompetenzzentren.<br />

Nach einem Autounfall mit schwersten Verletzungen sah<br />

sich der heute 27-jährige Mario Fritz vor dem beruflichen<br />

Aus. Nach zwei Monaten konnte er das Krankenhaus nur<br />

im Rollstuhl verlassen. <strong>Mit</strong> Anfang 20 stand für ihn die<br />

Verrentung unmittelbar bevor. „Das wollte ich so nicht<br />

hinnehmen“, erinnert sich Mario Fritz, suchte nach einer<br />

Möglichkeit zurück in Arbeit – und fand sie im Tages -<br />

TrainingsZentrum der FAW in Oschatz.<br />

Therapeuten, Sozialarbeiter und Jobtrainer arbeiten<br />

dort intensiv daran, Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen<br />

den Weg ins Berufsleben zu ebnen. „Die Ursachen<br />

sind vielfältig, reichen vom Schlaganfall über Unfälle<br />

bis hin zu Tumoren oder den Folgen einer Operation“,<br />

erläutert TTZ-Leiterin Steffi Flux die Ausgangssituation. So<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Anzeige<br />

Zurück in Arbeit – zurück ins Leben<br />

Die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH begleitet Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen<br />

zurück ins Berufsleben<br />

Kompetenzzentrum der FAW<br />

gGmbH für Menschen mit<br />

erworbenen Hirnschädigungen –<br />

<strong>Mit</strong>teldeutschland<br />

Spitzweidenweg 30 | 07743 Jena<br />

Telefon: 03641 5371-25<br />

Telefax: 03641 5371-20<br />

rebekka.richter@faw.de<br />

TagesTrainingsZentrum Oschatz<br />

der FAW gGmbH<br />

Lutherstraße 20 | 04758 Oschatz<br />

Telefon: 03435 67320-13<br />

Telefax: 03435 67320-40<br />

steffi.flux@faw.de<br />

Rehasymposium der FAW<br />

gGmbH<br />

FAW-Akademie Plauen<br />

L.-F.-Schönherr-Straße 32<br />

08523 Plauen<br />

Telefon: 03741 71940-0<br />

Telefax: 03741 71940-201<br />

rehasymposium-plauen@faw.de<br />

www.faw-plauen.de<br />

www.faw.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12094501<br />

Die FAW macht sich für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen<br />

stark. Wie der Weg zurück ins Berufsleben gelingen<br />

kann, zeigt der Film „Zurück ins Leben“. Premiere ist am<br />

23. Oktober beim Rehasymposium in Plauen.<br />

Foto: Andreas Hub/FAW<br />

unterschiedlich die Schädigungen des Gehirns sind, so<br />

vielfältig zeigen sich auch die Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit.<br />

Häufig ist das Gedächtnis betroffen, geht die<br />

Sprachfähigkeit verloren, die Motorik ist eingeschränkt<br />

oder das Verhalten hat sich gravierend verändert.<br />

In drei Stufen zurück ins Berufsleben<br />

Das TagesTrainingsZentrum und die Kompetenzzentren der<br />

FAW, darunter eines in Jena für <strong>Mit</strong>teldeutschland, schließen<br />

die Lücke zwischen der medizinischen Rehabilitation<br />

und dem Arbeitsmarkt. Im TTZ geschieht dies in drei Stufen:<br />

Die Eingangsphase dient v.a. der Orientierung über<br />

das Ausmaß der Schädigung. Auf dieser Stufe wird das<br />

Ziel definiert. „In den meisten Fällen ist unsere Aufgabe<br />

die berufliche Neuorientierung“, so Steffi Flux. „Unser<br />

Hauptziel ist immer die berufliche Integration. Als Ergebnis<br />

der intensiven Abklärung kann aber auch eine Ausbildung<br />

der nächste Schritt sein. Und wenn die Folgen der<br />

Hirnschädigung zu groß sind, müssen wir auch realistisch<br />

erkennen, dass eine Verrentung notwendig ist. Gerade<br />

dann spielt unsere Aufgabe der sozialen Integration, von<br />

der Tagesstruktur, Ernährung bis hin zur Suchtprävention,<br />

eine große Rolle.“<br />

Bei positiver Prognose geht es auf der zweiten Stufe<br />

vor allem um den Aufbau praktischer Fähigkeiten. Dabei<br />

wird die Belastbarkeit der Klienten allmählich gesteigert<br />

und während betrieblicher Trainings in der Region ge testet.<br />

Im <strong>Mit</strong>telpunkt der dritten Phase steht die Integration in<br />

ein Arbeitsverhältnis in Wohnortnähe, mit Unterstützung<br />

der bundesweiten Kompetenzzentren.<br />

Filmpremiere beim Rehasymposium in Plauen<br />

Mario Fritz ist der Schritt in einen neuen, erfüllenden Beruf<br />

gelungen: „Das Team vom TTZ hat mich Stück für Stück<br />

ins Leben zurückgebracht“, erinnert sich der 27-jährige.<br />

Seine Geschichte und die anderer Klienten erzählt der<br />

Dokumentarfilm „Zurück ins Leben“, der am 23. Oktober<br />

beim 11. Reha-Symposium der FAW in Plauen erstmals<br />

aufgeführt wird. Im <strong>Mit</strong>telpunkt des Symposiums unter<br />

dem Titel „Plötzlich anders“ steht die Frage, wie die<br />

so ziale und berufliche Integration von Menschen mit<br />

er worbenen Hirnschädigungen gelingt. Namhafte Refe -<br />

renten berichten über neueste Ergebnisse aus Praxis und<br />

Wissenschaft.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

45


Gesundheitswirtschaft<br />

„Zitterpartie“<br />

Spiegel-Autor Stefan Berg liest aus seinem Buch „Zitterpartie“ – Diagnose Morbus Parkinson<br />

„Die Diagnose, die ihm die Ärzte präsentieren, ist<br />

eindeutig: Morbus Parkinson. Nun zittert nicht nur<br />

die Hand, jetzt verschwinden auch die Gedanken<br />

und Erinnerungen“, so steht es auf der Rückseite<br />

des Buches „Zitterpartie“ von Stefan Berg.<br />

2008 bekam der Spiegel-Autor und Familienvater diese<br />

erschütternde Diagnose. In seinem Buch beschreibt er mit<br />

klaren Worten, was „unheilbar“ bedeutet, was es heißt,<br />

wenn ein Begriff, der immer nach irgendwann klang, <strong>zum</strong><br />

„heute“ wird. Der 1964 geborene Berg ist nicht mehr Herr<br />

der Lage, sein Körper folgt einer eigenen Dynamik. <strong>Mit</strong><br />

einem ihm eigenen Humor beschreibt er seine Gedanken<br />

und Erlebnisse nach der Diagnose.<br />

Diese Lesung gehört <strong>zum</strong> Begleitprogramm der Fotoausstellung<br />

„Ein Kind entsteht“ von Lennart Nilsson, in<br />

dem Wissenschaft und unbekannte Welten, Kunst und Wissenschaftsfotografie<br />

erkundet werden.<br />

Die Fotos sind vom 10. September bis 30. November<br />

2012 von Montag bis Freitag, 8.00 bis 18.00 Uhr, im DFG-<br />

Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden<br />

(Fetscherstraße 105, 01307 Dresden) kostenlos zu sehen.<br />

1965 wurden Lennart Nilssons Fotografien von der Entwicklung<br />

eines Kindes im Mutterleib im Life Magazine erstmals<br />

publiziert und sorgten für eine Sensation. Nun sind<br />

30 der bahnbrechenden Aufnahmen, eine Leihgabe des<br />

Stockholmer Fotografiska Museet, für drei Monate wäh-<br />

<strong>Erfolg</strong> mit leistungsfähigen Fachkräften<br />

Landesfachtagung der Landesfachkommission Gesundheitspolitik am 8. Oktober<br />

Besonders gesunde, motivierte und leistungsfähige<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter sind zunehmend für den Unternehmenserfolg<br />

der kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen, aber auch der Großunternehmen,<br />

von grundsätzlicher Bedeutung.<br />

Entgegen den demografischen Entwicklungen und den Szenarien<br />

vom Fachkräftemangel werden bereits heute mit der<br />

betrieblichen Gesundheitsförderung individuelle Möglichkeiten<br />

für den Unternehmenserfolg mit leistungsfähigen<br />

Fachkräften angeboten. Diese wichtige Aufgabe erfordert<br />

moderne Ideen, fundierte Analysen und zusätzliche Ressourcen<br />

46 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

rend der Öffnungszeiten kostenlos im CRTD-Neubau zu<br />

sehen. <strong>Mit</strong> seiner Fotoserie „Ein Kind entsteht“ hat Lennart<br />

Nilsson eine einmalige optische Reise <strong>zum</strong> Beginn des<br />

menschlichen Lebens geschaffen. Auf dem Gebiet der medizinischen<br />

Forschung und Wissenschaftsfotografie ist der<br />

schwedische Fotograf Nilsson ein Pionier: Es war ihm gelungen,<br />

die Entwicklung des menschlichen Embryos im Mutterleib<br />

zu dokumentieren – mit den damals modernsten<br />

optischen Technologien. Kleinste Details – millionenfach<br />

vergrößert – machen die eigentlich alltägliche zugleich zu<br />

einer fantastischen Entwicklung eines Kindes aus zwei Eizellen.<br />

Ermöglicht wurde die Ausstellung im CRTD durch Unterstützung<br />

der Klaus Tschira Stiftung und der Hertie-Stiftung.<br />

Die schwedische Botschaft vermittelte die Ausstellung an<br />

das CRTD.<br />

für die zielgerichtete, erfolgreiche Umsetzung. Die Landesfachtagung<br />

wird den Bogen von der Bundespolitik und<br />

deren aktuellen Initiativen zur Gesundheitsförderung, über<br />

die Aktivitäten der Deutschen Rentenversicherung und deren<br />

intensivierten Präventions- und Rehabilitationsstrategien<br />

bis hin zu praktischen Erfahrungen mit dem Betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagement in der Personalarbeit in einem<br />

sächsischen Staatsbetrieb spannen.<br />

Im Verlauf erwartet Sie dann eine interessante Diskussionsrunde,<br />

die auch durch Ihre aktive Beteiligung einen<br />

erfolgreichen Abschluss der Veranstaltung darstellen wird.<br />

Spiegel-Autor Stefan Berg liest<br />

am <strong>Mit</strong>twoch, 19. September<br />

2012, ab 19.00 Uhr<br />

im DFG-Forschungszentrum für<br />

Regenerative Therapien Dresden –<br />

Exzellenzcluster der TU Dresden<br />

(CRTD),<br />

Fetscherstraße 105<br />

01307 Dresden<br />

aus seinem Erzählband<br />

„Zitterpartie“.<br />

Foto: Privat<br />

wirtschaftsjournal.de/id12094601<br />

„Unternehmenserfolg mit<br />

leistungsfähigen Fachkräften“<br />

8. Oktober 18 Uhr<br />

„die tagungslounge“<br />

Katharinenstraße 6<br />

04109 Leipzig<br />

Anmeldung unter:<br />

Veranstaltung-Sachsen@<br />

Wirtschaftsrat.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12094602


„Ich lebe, um zu malen“<br />

Chemnitzer Künstler stellt den Menschen ins Zentrum seines Schaffens<br />

Marian Kretschmer, Künstler<br />

Bildausschnitt „Love the synthetic<br />

world“<br />

Fotos: Galerie Weise<br />

Zur Person:<br />

Marian Kretschmer<br />

1983 in Karl-Marx-Stadt<br />

geboren<br />

2004 Impressionen, Esperanto,<br />

Chemnitz<br />

2005 erste Ausstellung<br />

„Verlieb dich nicht!“<br />

Seit 2007 freischaffender<br />

Illustrator und Maler<br />

2009 Illustration des Begleit -<br />

heftes zu dem Musical<br />

„Ein Tag im September“ von<br />

Herman van Veen<br />

2011 Gaststudium an der Hochschule<br />

für Grafik und Buchkunst<br />

Leipzig<br />

bis 2012 <strong>Mit</strong>glied im sächsischen<br />

Künstlerbund<br />

„Industry and Matter“ Gallery<br />

Nottbeck, Tampere, Finnland<br />

www.facebook.com/<br />

kretschmermarian<br />

Weitere Informationen:<br />

Weise Galerie und Kunsthandel<br />

Innere Klosterstraße 1<br />

09111 Chemnitz<br />

www.galerie-weise.de<br />

www.german-artists.de<br />

wirtschaftsjournal.de/id12094701<br />

Er ist noch keine 30 Jahre alt und hat schon viel erreicht.<br />

Der in Chemnitz geborene Künstler Marian Kretschmer kann<br />

bereits auf eine beachtliche Liste an Ausstellungen und Projekten<br />

zurückblicken. Einige seiner Kunstwerke sind seit kurzem<br />

in den Büroräumen des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s zu sehen.<br />

Der beachtenswerte Einzelgänger<br />

Der souveräne Künstler, der eine Ausbildung <strong>zum</strong> Grafikdesigner<br />

absolviert hat und Gaststudent an der Leipziger<br />

Hochschule für Graphik und Buchkunst war, ohne je ein<br />

reguläres Kunststudium hinter sich gebracht zu haben, widersetzt<br />

sich allen Zwängen. Kretschmer ist in seiner Kunst ein<br />

beachtenswerter Einzelgänger, dessen Unangepasstheit an<br />

gängige Stile und Motive ihn spätestens seit den Teilnahmen<br />

an den vielbeachteten Chemnitzer Ausstellungen „Hallenkunst“<br />

zur Leitfigur junger Künstler und Sammler macht.<br />

„Dass ihm manchmal vorgeworfen wird, die Nähe zur Kitschgrenze<br />

zu touchieren, stört weder ihn noch mich“, betont<br />

Galerist Bernd Weise, der bereits mehrfach Werke des jungen<br />

Künstlers ausgestellt hat. Kretschmer ist und bleibt bunt<br />

und sich selbst treu. Märchenhafte Landschaften wechseln<br />

mit erotischen Motiven und elegischer Selbstvergessenheit.<br />

Bewunderer seiner Malerei schätzen seine Bilder wegen<br />

ihrer erzählerischen Energie. „Ich beschäftige mich den<br />

Großteil meiner Zeit mit der globalen wirtschaftlichen und<br />

gesellschaftlichen Entwicklung und der damit verbundenen<br />

verändernden Psychologie des Menschen. Aus den Beobach -<br />

tungen, Informationen und Reflexionen entstehen meine<br />

Arbeiten“, führt der Künstler aus.<br />

Aus Chemnitz in die Welt<br />

Der junge Mann füllt mit seiner Kunst alle Formate: Von der<br />

kleinen Studie bis zur Wand. So machte er 2009 mit einer<br />

KulTour <strong>Mit</strong>teldeutschland<br />

aufsehenerregenden Präsentation im Hauptgebäude des<br />

Flughafens Leipzig/Halle auf sich aufmerksam: Ein halbes<br />

Jahr lang wurde ein monumentales Gemälde von 44 Meter<br />

Länge und 2,50 Meter Höhe gezeigt.<br />

Im vergangenen Jahr machte er auch international auf<br />

sich aufmerksam. Anlässlich der 50jährigen Städtepartnerschaft<br />

zwischen Chemnitz und der finnischen Stadt Tampere<br />

präsentierte Kretschmer 2011 als einziger und erster<br />

Künstler die Stadt Chemnitz eine Auswahl seiner Bilder in<br />

einer Einzelausstellung im Kunstmuseum von Tampere –<br />

darunter Arbeiten aus der Reihe Industrie und Materie. Bei<br />

diesen Bildern ist es ihm gelungen, eine Verbindung zwischen<br />

technischen Formen und natürlichen Elementen her -<br />

zu stellen. Gemalt wurden die Bilder unter anderem mit<br />

Gold- und Kupferpigmenten; ein Hinweis auf die industrielle<br />

Revolution, die Chemnitz zu einer der bekanntesten deutschen<br />

Industriestädte machte.<br />

Bei seinen Tafeln und den großformatigen Malereien<br />

gibt es zahlreiche Geschichten zu entdecken, die jeder<br />

Betrachter für sich interpretieren kann. Anders die stillen<br />

Bilder der Serie „Morgengrauen“, die von der Musik des<br />

isländischen Komponisten Johann Johannson inspiriert wurden.<br />

Immer jedoch geht es um den Menschen in seiner<br />

Beziehung zu anderen.<br />

Um weiterhin kreativ sein zu können, hat er vor kurzem<br />

seiner Heimatstadt den Rücken gekehrt. Nach einem kurzen<br />

Aufenthalt in Zürich ist er bereits wieder zu neuen Ufern<br />

aufgebrochen. „Ich habe mich für einen Weggang aus Chemnitz<br />

entschieden, um andere Mentalitäten kennenzulernen,<br />

um zu sehen, wie andere Städte funktionieren und neue<br />

Eindrücke zu gewinnen“, begründet der junge Künstler seinen<br />

Entschluss.<br />

Stefanie Rudolph<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

47


KulTour <strong>Mit</strong>teldeutschland<br />

Gut gewachsen<br />

Die OSTRALE in Dresden hat sich in ihrer fünfjährigen Geschichte <strong>zum</strong> faszinierenden Kunstfestival entwickelt<br />

Kunst im Futterstall, auf Heuböden, in der Fettschmelze<br />

oder in einem Kühlhaus – wer in Dresden<br />

danach fragt, bekommt statt verwunderter Blicke<br />

sicher die richtige Antwort: Auf dem Areal des ehemaligen<br />

Schlachthofs, in unmittelbarer Nach barschaft<br />

zur neuen Messe, findet jedes Jahr die OSTRALE<br />

statt, eine internationale Ausstellung zeitgenössischer<br />

Künste.<br />

Vom gleichnamigen Verein vor fünf Jahren ins Leben gerufen,<br />

entwickelte sie sich von einer dreitägigen Kurzausstellung<br />

zu einem zweimonatigen Kunstfestival, das nicht nur<br />

wegen der originellen Präsentationsorte von Künstlern und<br />

Besuchern geschätzt wird. In diesem Jahr hieß das alles<br />

überspannende Thema „homegrown", einfach übersetzt<br />

mit „selbst angebaut" oder „selbst gezogen", das auch<br />

„Heimat" und „wachsen" beinhaltet, ohne sich auf Provinzialität<br />

zurückzuziehen. Hier werde eine Qualität beschworen,<br />

die in Deutschland, dem Land der Tüftler, einen besonders<br />

guten Klang habe, meinte die Schirmherrin der OSTRALE,<br />

die sächsische Kunstministerin Sabine von Schorlemer. Eine<br />

hochkarätig besetzte Jury unter Leitung von Kuratorin Andrea<br />

Hilger entscheidet über die Teilnahme und weist den Künst-<br />

48 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

lern ihren Präsentationsplatz zu. Viele Künstler seien oft<br />

überrascht, welche Möglichkeiten sich ihnen in den großzügigen<br />

Räumlichkeiten eröffneten, so die Kuratorin.<br />

Ob Ballerina aus Zuckerguss, Matratzenlandschaft aus<br />

Draht, mit lebensgroßen Fotos versehene ausgehöhlte Baumstämme,<br />

ein eher klassisch anmutendes Wandbild mit sich<br />

plötzlich bewegender Figur oder ein Inkubator mit winzigem<br />

Elefantenkind – die Kunst „aus eigenem Anbau" ist<br />

witzig, ironisch, stimmt nachdenklich und macht betroffen.<br />

245 Künstler aus 33 Nationen verwandelten für acht Wochen<br />

die historische Schlachthofarchitektur in eine Heimstatt für<br />

ein modernes Kunstfestival, das auch zu Gesprächen, Konzerten,<br />

Tanzveranstaltungen, Familienwochenende und<br />

Workshops einlud. Simone Pflug<br />

VINOFICIO – Da ist noch mehr drin!<br />

Benefiz-Weinauktion brachte 12.200 Euro Einnahmen<br />

Der Lionsclub „Dresden Brücke Blaues Wunder" lud<br />

am 17. August in die Gläserne Manufaktur von Volkswagen<br />

bereits <strong>zum</strong> dritten Mal Weinfreunde aus<br />

ganz Deutschland ein.<br />

Nach einem Jahr der Schaffenspause sollte die Weinauktion<br />

unter dem Motto „Da ist noch mehr drin!" erfolgsversprechend<br />

durchgeführt werden. Und da war noch mehr<br />

drin. Die Schirmherrschaft übernahm erneut die Sächsische<br />

Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz –<br />

Christine Clauß. Auch im royalen Kalender der Sächsischen<br />

Weinprinzessin Katharina war vinoficio 2012 vermerkt. Sie<br />

selbst brachte eine Flasche des raren Königinnenweines mit<br />

und versteigerte diesen sogar selber. Und auch der Weinbotschafter<br />

vom Weinanbaugebiet Saale-Unstrut – Gunther<br />

Emmerlich mit dem Dresden Swing Quartett, hatte seine<br />

Teilnahme schon im Frühjahr dieses Jahres bestätigt. Er<br />

sorgte beim Publikum für musikalische Abwechslung mit<br />

einem bunten Jazzprogramm. Im Anschluss wurde er von<br />

vinoficio Botschafterin, Annegret Föllner, animiert eine Doppelmagnum<br />

des SonderCuvées des Restaurants Kastenmeiers<br />

„Edition 4" sprichwörtlich an den Mann zu bringen.<br />

Er erzielte für diesen, im Weingut Schloss Proschwitz kreierten<br />

Wein, 350 Euro.<br />

Der erfahrene Weinjournalist und Auktionator der vinoficio<br />

2012, Rudolf Knoll, konnte eine Versteigerungsquote<br />

von 92,6 Prozent ausmachen. Er präsentierte die Weine<br />

stets mit einer Anekdote oder konnte das Publikum mit<br />

Fachwissen <strong>zum</strong> Bieten animieren. <strong>Mit</strong> Einnahmen in Höhe<br />

von insgesamt 12.200 Euro gelang erneut eine Steigerung<br />

zu den vergangenen zwei Veranstaltungen.<br />

PM<br />

Neu in diesem Jahr: Das mobile Eingangsmodul<br />

mit dem Wahrzeichen der<br />

OSTRALE – dem röhrenden roten<br />

Hirsch. Auf rund 15.000 Quadratmetern<br />

wurden Werke von 245 Künstlern aus<br />

33 Nationen präsentiert.<br />

Grafik: Daniele del Grande<br />

wirtschaftsjournal.de/id12094801<br />

Höhepunkt der Versteigerung war ein<br />

1921er Château Palmer Medoc<br />

(Appellation Margaux). <strong>Mit</strong> Spannung<br />

wurde das Lot 37 erwartet. Für 1000<br />

Euro ging diese Einzelflasche an Klaus<br />

Hoogestraat, Initiator der vinoficio, der<br />

diese dann zur 10. Benefizweinauktion<br />

Glasweise versteigern will.<br />

Foto: Martin Förster<br />

wirtschaftsjournal.de/id12094802


Leseecke<br />

„Nimm`s bitte nicht persönlich“<br />

Michael Sitte-Zöllner hat das aktuelle Buch der erfahrenen Psychologin Bärbel Wardetzki gelesen<br />

Dr. Bärbel Wardetzki<br />

geb. 1952, ist Diplom-Psychologin.<br />

Sie ist in München als<br />

Psychotherapeutin, Supervisorin,<br />

Coach und in der Fortbildung<br />

tätig und viel gefragte<br />

Referentin im In- und Ausland,<br />

Gast bei Funk und Fernsehen<br />

sowie Autorin mehrerer Bestseller<br />

mit einer Gesamtauflage mit<br />

mehr als 250.000 Exemplaren.<br />

Fotos: Kösel Verlag<br />

wirtschaftsjournal.de/id12094901<br />

Weitere Informationen unter:<br />

http://www.buchmesse.de/fap<br />

wirtschaftsjournal.de/id12094902<br />

Erste Hilfe für die gekränkte Seele<br />

� Die besten Strategien der bekannten<br />

Kränkungs-Expertin<br />

� wirksame Selbsthilfe: klein, kompakt und<br />

übersichtlich<br />

Eine Kränkung ist wie ein Schlag ins Gesicht, eine<br />

Ohrfeige für die Seele. Sie trifft direkt unser Selbstwertgefühl.<br />

Wir fühlen uns nicht respektiert, nicht<br />

wertgeschätzt und nicht verstanden.<br />

Die erfahrene Psychotherapeutin zeigt, dass wir Kränkungen<br />

nicht hilflos ausgeliefert sind. Denn ob wir etwas als<br />

Kränkung erleben und wie stark wir uns verletzt fühlen,<br />

haben wir zu einem guten Teil selbst in der Hand. Je mehr<br />

wir wissen, was uns kränkt, welche alten Wunden durch<br />

aktuelle Verletzungen aufgerissen werden und welche Möglichkeiten<br />

wir haben, uns zu schützten, umso weniger müssen<br />

wir unter Kränkungsgefühlen leiden.<br />

Auch die Arbeitswelt hält unzählige Konfliktsituationen<br />

bereit, auf die wir gekränkt reagieren können: Eine ungerechte<br />

Kritik vom Chef, ein missgünstiger Kollege oder eine<br />

Umstrukturierung im Betrieb. Werden sachliche Konflikte<br />

persönlich genommen, leidet das Selbstwertgefühl, die<br />

Leistungsfähigkeit sinkt und oft treten in der Folge sogar<br />

psychosomatische Beschwerden auf.<br />

Statt mit Ohnmacht, Wut oder Enttäuschung zu re agieren,<br />

zeigt Bärbel Wardetzki, wie wir uns auch gegen Miss achtung,<br />

Gerede und Mobbing wappnen können.<br />

Trainingsangebote auf der Buchmesse<br />

Frankfurter Buchmesse bietet erstmalig Trainings zu branchenrelevanten Themen<br />

Ob Marketingstrategien oder Merchandisingprodukte, ob<br />

EPUBs oder Metadaten, ob Rechte & Lizenzen oder Kinderund<br />

Jugendmedien – das Fachprogramm der Frankfurt<br />

Academy bietet vom 9. bis 13. Oktober intensive Trainingsangebote<br />

zu den Themenschwerpunkten „Innovation<br />

& Technologie“, „Märkte & Trends“, „Rechte & Lizenzen“<br />

und „Neue Geschäftsmodelle“. Vom CEO-Panel am 10. Ok -<br />

tober <strong>zum</strong> Young Professionals Day am 13. Oktober: Insgesamt<br />

14 Veranstaltungen vermitteln Orientierung und<br />

Praxiswissen für Entscheidungsträger und Berufseinsteiger.<br />

Kernstück des Frankfurt Academy Programms sind sechs<br />

halbtägige Intensivtrainings, die Teilnehmern durch fundiertes<br />

Expertenwissen und praxisbezogenen Erfahrungsaustausch<br />

einen echten Mehrwert bieten.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

49


In eigener Sache<br />

Innovationskraft demonstriert<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> präsentierte Forschungsatlas<br />

„Nun gilt es, unsere Innovationskraft in<br />

marktfähige Produkte, Umsatz steigerungen<br />

und Arbeitsplätze um zuwandeln“, fasst<br />

Simone Hartmann, Landesvorsitzende<br />

Sachsen des Wirtschaftsrats der CDU<br />

e. V. dessen Wirtschaftstag zusammen.<br />

Er fand am 4. September in Leipzig unter<br />

dem Motto „Aufbruch in die Innovationsgesellschaft<br />

–Wachstumschancen<br />

für <strong>Mit</strong>teldeutschland“ statt. Dass die<br />

Unternehmen bereits diese Innovationskultur<br />

leben, belegte Dr. Dieter Belter,<br />

Referatsleiter, Zentrales Innovationspro-<br />

50 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich hält ein<br />

Stück geballte Innovationskraft seines Landes in den<br />

Händen. V.r.n.l.: Simone Hartmann (Wirtschaftsrat),<br />

Dr. Heidrun Steinbach (ICM), Hermann Winkler (MdEP)<br />

Foto: Martin Förster<br />

gramm <strong>Mit</strong>telstand/Kooperation und Netzwerke beim Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie in seinem Impulsvortrag „Die Vernetzung zwischen Forschung und Wirtschaft ist<br />

ein Markenzeichen des deutschen Innovationssystems. Dabei ist die Kooperationsbereitschaft<br />

in Ostdeutschland stärker als in Westdeutschland ausgeprägt.“ Ganz konkrete Beispiele dafür<br />

liefert der pünktlich <strong>zum</strong> Wirtschaftstag erschienene Forschungsatlas, den das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

gemeinsam mit dem Verband innovativer Unternehmen (VIU) erstellt hat. Er gibt einen<br />

klar strukturierten Überblick über die Kompetenzen der privaten Forschungseinrichtungen in<br />

Sachsen. CH<br />

In der Oktober-Ausgabe des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s:<br />

Karrierewege in der Region<br />

Die Gewinnung und Entwicklung von Fachkräften ist entscheidend für den dauerhaften <strong>Erfolg</strong><br />

eines Unternehmens. Doch für die meist kleinen Unternehmen Ostdeutschlands gestaltet es<br />

sich in der Regel schwierig, ähnlich hohe Gehälter wie die Konzerne oder auch wie der <strong>Mit</strong>telstand<br />

in Westdeutschland zu zahlen. Dabei wäre das Fachkräfteproblem zahlenmäßig nahezu<br />

gelöst, wenn alle Absolventen der technischen und naturwissenschaftlichen Fächer der Universitäten<br />

und Hochschulen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hier in der Region ihre<br />

berufliche Laufbahn beginnen oder nach kurzer Zeit nach <strong>Mit</strong>teldeutschland zurückkehren würden.<br />

An diesem Punkt setzt das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> mit seinem Special „Fachkräfte“ an.<br />

Damit verfolgen wir drei Ziele:<br />

1. Wir möchten darin Instrumente und Fördermöglichkeiten aufzeigen, mit denen die Un -<br />

ternehmen junge Leute, Rückkehrer aber auch Quereinsteiger, Migranten und Wiedereinsteiger<br />

nach einer längeren Familienpause für sich gewinnen, fit machen sowie langfristig<br />

binden können.<br />

2. Zudem soll das Special den Unternehmen als eine öffentlichkeitswirksame Plattform (print<br />

+ online) dienen, auf der sie sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren können.<br />

3. Schließlich möchten wir den jungen Leuten <strong>Mit</strong>teldeutschland als l(i)ebenswerte Region<br />

mit interessanten Karrieremöglichkeiten darstellen.<br />

Vor diesem Hintergrund laden wir auch Sie ein, die beruflichen Entwicklungschancen in Ihrem<br />

Unternehmen den jungen Leuten und damit Ihren Fachkräften von morgen nahezubringen.<br />

CH<br />

Impressum<br />

VWJ Verlag <strong>Wirtschaftsjournal</strong> GmbH<br />

Otto-Schmerbach-Straße 19, 09117 Chemnitz<br />

www.wirtschaftsjournal.de<br />

kontakt@wirtschaftsjournal.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Jörg Sattler (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteurin<br />

Claudia Hillmann<br />

Telefon: 0341 3916105<br />

hillmann@wirtschaftsjournal.de<br />

Leiter Sonderpublikationen:<br />

Wolfgang Baltzer<br />

Telefon: 0371 33492-13<br />

baltzer@wirtschaftsjournal.de<br />

Redakteurin Region Chemnitz:<br />

Stefanie Rudolph<br />

Redakteurin Region Dresden:<br />

Simone Pflug<br />

Sekretariat/Buchhaltung:<br />

Kathrin Schiffmann<br />

Telefon: 0371 33492-0<br />

Telefax: 0371 33492-20<br />

Foto:<br />

Wolfgang Schmidt<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe:<br />

12. September 2012<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger<br />

und Fotos wird keine Haftung übernommen. Für die<br />

Richtigkeit der Beiträge sind die Autoren verantwortlich.<br />

Die Beiträge geben die Meinung der Autoren, je doch<br />

nicht unbedingt die Ansicht der Re daktion wieder. Nachdruck<br />

nur mit Ge nehmigung des Ver lages und unter<br />

Angabe der Quelle.<br />

Titelbild:<br />

Wolfgang Schmidt<br />

Anzeigenverkauf/Projektmanager:<br />

Monika Fröhlich, Stefan Hohmeister,<br />

Lothar Mätzold, Joachim Porstein<br />

Layout/Satz/Grafik:<br />

Andreas Lorenz<br />

Werbung & Kommunikation<br />

Telefon: 0371 33492-14<br />

Mobil: 0179 5054087<br />

Druck:<br />

Druckhaus Dresden GmbH<br />

Telefon: 0351 31870-13<br />

CO2-klimaneutral gedruckt<br />

ClimatePartnerID: 681-53211-0112-1053<br />

www.climatepartner.com<br />

Erscheinungshinweise:<br />

Monatlich. Die nächste Ausgabe erscheint in der<br />

42. KW 2012<br />

Redaktionsschluss: 26.09.2012<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom Januar 2007


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Tel.: +49 (0) 3 71 / 36 9 11 - 0<br />

Fax: +49 (0) 3 71 / 36 9 11 - 11<br />

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