Mit innovativen Gebäudekonzepten zum Erfolg - Wirtschaftsjournal
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Das mitteldeutsche Wirtschaftsmagazin<br />
www.wirtschaftsjournal.de Nr. 09/2012 | 22. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669<br />
ENERGIE<br />
Lösungsansätze aus der Region<br />
Seiten 8-22<br />
ELEKTRONIK<br />
Europäische Kräfte gebündelt<br />
Seiten 23-26<br />
KULTOUR<br />
Ostrale – faszinierendes<br />
Kunstfestival<br />
Seite 48<br />
Titel: Tradition mit Zukunft: Junge Leute führen erfolgreich gestandene Unternehmen | Seiten 5-7<br />
<strong>Mit</strong> <strong>innovativen</strong> <strong>Gebäudekonzepten</strong> <strong>zum</strong> <strong>Erfolg</strong><br />
Geschäftsführer Frank Bornemann (re.) und Unternehmenspartner Ulrich Henneke von der<br />
Vollack GmbH & Co. KG, Schkeuditz
»<br />
gedacht. gemacht.<br />
WIR SORGEN DAFÜR,<br />
DASS EUROPA<br />
EIN LICHT AUFGEHT.«<br />
Katja Hillenbrand<br />
Geschäftsführerin Micas AG<br />
Oelsnitz/Erzgeb.<br />
Das Projekt wird mit Fördermitteln der Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung<br />
der regionalen Wirtschaftsstruktur« durch den Freistaat Sachsen unterstützt.<br />
Vom Erzgebirge ist ganz Europa hell auf begeistert. Denn die hochempfindlichen<br />
Lichtsensoren, auf deren Fertigung sich die MICAS AG spezialisiert<br />
hat, reagieren auf jede noch so kleine Bewegung: Ein Fingerschnippen<br />
genügt, um Licht ins Dunkel von Außenanlagen, Wohngebäuden und Eingangsbereichen<br />
zu bringen. Und das Erzgebirge kann noch mehr: In einer<br />
Vielzahl von High-Tech-Unternehmen heißt es jeden Tag: Anpacken statt<br />
abwarten. Eben »Gedacht. Gemacht.«<br />
www.wirtschaft-im-erzgebirge.de
Die Rattenfänger von Berlin<br />
wirtschaftsjournal.de/id12090301<br />
Der Sage nach zog einst ein Flöte spielender Kreativer<br />
durch Hameln und vertrieb die Sorgen der<br />
Einwohner. Um den vereinbarten Lohn gebracht,<br />
verwendete er seine Kernkompetenz um ganze Be -<br />
völkerungsgruppen aus der Stadt zu schleppen.<br />
Im Berliner Wahlkampfvorgeplänkel sammeln sich die<br />
ersten Flötenspieler und pfeifen das alte Lied der Leis -<br />
tungsempfänger. Das Versprechen klingt gleich: „Wir<br />
befreien Euch von den Sorgen…“. Um Rentensicherung<br />
geht es. Und um die Aufstockung von Sozialbeiträgen. In<br />
den kommenden Wochen werden andere Themen hinzukommen,<br />
die nur ein Ziel haben: Die Sicherung von relativ<br />
leicht beeinflussbaren Wählergruppen. Es ist eine große<br />
Errungenschaft unserer Zeit, dass wir uns kollektiv um<br />
Menschen kümmern können, die es schwer in unserer<br />
Gesellschaft haben. Aber es ist eine Katastrophe, wenn<br />
wir aus politischem Kalkül die Stärke unseres Landes verzocken:<br />
Die immer währende Konzentration auf die Bevölkerungsschichten,<br />
die nicht oder nicht mehr zur Wertschöpfung<br />
beitragen, drängt falsche Bilder in die Köpfe<br />
und führt zu falschen politischen Bewertungen.<br />
Die lauwarm <strong>zum</strong> wiederholten Mal aufgekochte Rentendiskussion<br />
konzentriert sich auf die Auswirkungen und<br />
erlaubt keinen Platz für die viel dringendere Diskussion<br />
der Ursachen. Es hat doch nun wirklich keinen Sinn über<br />
Mindestrenten oder Rentenzuschüsse zu sprechen und<br />
dabei außer acht zu lassen, dass es sich in der Regel um<br />
heute in das System einzahlende Menschen handelt. Wenn<br />
das Lohnniveau, die Beschäftigung insgesamt und der<br />
Anteil von Frauen mit Vollzeitbeschäftigung steigen, wird<br />
die Diskussion überflüssig. Diese drei Elemente haben fast<br />
alle etablierten Parteien weitgehend einheitlich als Ziele<br />
definiert. Doch Ursula von der Leyen (CDU) hat es geschafft,<br />
ein Thema zu platzieren bei dem sich derzeit kaum einer<br />
wagt, es vom Kopf auf die Beine zu stellen. Auch die tagaktuellen<br />
Medien führen sie in schon gewohnt oberflächlicher<br />
Manie, denn auch sie würden vielleicht Auflage<br />
und Einschaltquoten verlieren. Keiner traut sich an die<br />
wachsende Schar „Zielgruppe“, die nicht täglich am Fließband,<br />
am PC oder der Kasse Geld verdienen muss. Diese<br />
verklärte Sicht auf die Wert schöpfenden Prozesse sind<br />
leider nicht neu: Die Staatsverschuldung basiert auf dem<br />
Empfinden, dass alles, was Staat braucht schon irgendwo<br />
herkommt. Irgendwo, wohlgemerkt! Finanz- und Argumente-Jongleur<br />
Scheuble ist stolz darauf, die Neuver-<br />
Editorial<br />
schuldung auf 18,8 Milliarden Euro „zurückführen“<br />
zu können. Doch Schulden, <strong>zum</strong>al sie seit Jahrzehnten<br />
jährlich wachsen, sind wirtschaftlicher Ruin. Für jeden,<br />
übrigens – früher oder später! Das wird auch durch den<br />
Fingerzeig auf die nicht anders, die wie Griechenland nur<br />
bereits ein Stück weiter sind. Die einzige wirklich sinnvolle<br />
und schmerzfreie Möglichkeit aus der Finanzmisere<br />
ist die Erhöhung der Einnahmen. Aber die bringen allein<br />
die Unternehmen!<br />
Auch wenn Rentner die inzwischen kaufkräftigste Bevölkerungsgruppe<br />
sind, die Kaufkraft kommt nicht aus der<br />
aktuellen Wertschöpfung. Die Parteien müssen endlich<br />
den Mut aufbringen, sich den Leistungsträgern der Ge -<br />
sellschaft zuzuwenden. In aller Konsequenz und mit Wort<br />
und Tat. Unternehmer müssen wieder den Rücken frei<br />
bekommen für Innovation und die Eroberung von Märkten.<br />
Anstatt sich mit kosmetischen Operationen an den<br />
Sozialsystemen zu beschäftigen, sollte die Politik endlich<br />
Unternehmertum fördern und die geschulterten Lasten der<br />
Unternehmer verringern.<br />
Beginnen wir mit dem Aufräumen in den sich längst<br />
<strong>zum</strong> Repressionsinstrument herausgebildeten Finanz äm -<br />
tern mit ihren weltfremden und entkräftenden Regelungen<br />
zwischen Fahrtenbuch und Künstlersozialkasse. Endlose<br />
Diskussionen um Mindestlohn sind nicht nötig, wenn<br />
es den Unternehmen gut geht. Gute Unternehmer haben<br />
ein eigenes Interesse, ihre <strong>Mit</strong>arbeiter ansprechend zu<br />
entlohnen. Schaffen wir also gerechte Zugänge zu den<br />
globalen und regionalen Märkten. Schneiden wir die teuren<br />
Relikte aus der Gründerzeit ab, die wir heute nicht<br />
mehr brauchen, die auf Zwangsmitgliedschaften beruhen.<br />
Beginnen wir den Wahlkampf endlich einmal mit den Füßen<br />
unten und dem Kopf oben.<br />
Der Rattenfänger aus Hameln schaffte den Bürgern die<br />
Plage vom Leib. Das Lied der Berliner Flötenspieler klingt<br />
ähnlich. Auch ihnen folgen viele, der Macht der süßen<br />
Melodie willenlos folgend. Doch anders als in der Sage<br />
befreit sie uns nicht von unserer Plage, sie verstärkt sie.<br />
Ihr Jörg Sattler<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
3
Inhalt<br />
Aus dem Inhalt<br />
4 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
Dezentrale Versorgungslösungen werden<br />
für immer mehr Industriebetriebe wirtschaftlich<br />
interessant. Das Bild zeigt die<br />
staubfreie Anlieferung von Braunkohlenstaub<br />
für das GETEC-Heizkraftwerk einer<br />
sächsischen Papierfabrik. Foto: GETEC AG<br />
Energie | Seiten 8-22<br />
Der Deutsche Verband Nanotechnologie gründete eine Geschäftsstelle in Chemnitz.<br />
Foto: „Deutscher Verband Nanotechnologie" Elektronik | Seiten 23 - 26<br />
Gesundheit wird als <strong>Erfolg</strong>sfaktor für Unternehmen wie auch als chancenreicher<br />
Markt für die verschiedensten Dienstleister und Produzenten immer sichtbarer.<br />
Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> demonstrierte dies auch beim Besuch bei Sachsens<br />
Sozialministerin Christine Clauß. Foto: Stefan Hohmeister<br />
Gesundheitswirtschaft | Seiten 41-46<br />
Standpunkte<br />
Editorial 3<br />
Titel<br />
Fehlendes Herzblut 5<br />
Der Zeit voraus 6-7<br />
Schwerpunkt I: Energie<br />
Modern und leistungsstark 8-9<br />
Auf den Ernstfall vorbereitet sein 10<br />
Sachsen bleibt Bergbauland 12-13<br />
Schwerpunkt II: Elektronik<br />
Messe mit Magnetwirkung 23<br />
Anlaufstelle für Nano-Akteure 25<br />
Treffpunkt<br />
Lösungen für leichtes Bauen 28<br />
Internationalisierung<br />
Land im Wandel 30<br />
Aktuelles aus den Firmen<br />
Auf der richtigen Höhe 31<br />
Fachkräfte<br />
Interaktiv <strong>zum</strong> Lernerfolg 34<br />
In Generationen denken 35<br />
Geld & Kapital<br />
Die schönsten Rechnungen.... 38<br />
Menschen<br />
Personalien 40<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
Zurück ins Arbeitsleben 41<br />
Standortfaktor Hausarztpraxis? 44<br />
KulTour <strong>Mit</strong>teldeutschland<br />
„Ich lebe, um zu malen“ 47<br />
Leseecke<br />
„Nimm’s bitte nicht persönlich 49<br />
Impressum 50
Fehlendes Herzblut?<br />
Komplexität der Unternehmensübergabe nicht unterschätzen<br />
Hemnisse bei der Unternehmensnachfolge<br />
Soviel potenzielle Übernehmer<br />
haben Finanzierungsschwierigkeiten:<br />
finden kein passendes Unternehmen:<br />
unterschätzen Anforderungen:<br />
haben unzureichende Qualifikationen<br />
32%<br />
befürchten hohe Erbschaftssteuerbelastung:<br />
19%<br />
haben andere Hemnisse:<br />
9%<br />
Quelle: Ostdeutscher Bankenverband<br />
e. V./DIHK, „DIHK-Report zur Unter -<br />
nehmensnachfolge 2011“, S. 4<br />
wirtschaftsjournal.de/id12090501<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.nexxt-change.org<br />
wirtschaftsjournal.de/id12090502<br />
45%<br />
44%<br />
59%<br />
„Ich habe Zweifel daran, dass kommende Generationen<br />
mit so viel Herzblut wie die Gründer der<br />
Nachwendezeit die Unternehmen weiter führen<br />
werden“, gab Christian Vogel, Geschäftsführer der<br />
CFH Beteiligungsgesellschaft auf einer Veranstaltung<br />
des Wirtschaftsrates Anfang September in<br />
Leipzig zu Bedenken. Damit untersteicht er <strong>zum</strong><br />
einen, wie emotional das Thema Unternehmensnachfolge<br />
ist. Gleichzeitig könnte diese Skepsis<br />
auch ein Grund sein, warum zeitlich absehbare<br />
Unternehmensübergaben nicht langfristig genug<br />
vorbereitet werden.<br />
Das Institut für <strong>Mit</strong>telstandsforschung Bonn gehe davon<br />
aus, dass in Ostdeutschland im aktuellen Zeitraum 2010<br />
bis 2014 etwa 18.000 Unternehmen zur Übergabe anstehen.<br />
Die Regel seien dabei Übergaben aufgrund des Alters<br />
der Unternehmensleiter. Auf diesen eigentlich planbaren<br />
Systematisch Nachfolger suchen<br />
Titel<br />
Vorgang würde sich allerdings nur eine Minderheit der<br />
Unternehmen aktiv vorbereiten. Vor diesem Hintergrund<br />
mahnte Klaus Wagner-Wieduwilt, geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
des Ostdeutschen Bankenverbandes: „Eine<br />
Unternehmensübergabe erfordert eine langfristige Vorbereitung.<br />
Frühzeitig sollte daher dieser für das Unternehmen<br />
existenziellen Strategiefrage die nötige Aufmerksamkeit<br />
gewidmet werden.“ Für Wirtschaftspolitik, Verbände, Kammern<br />
und Banken stelle sich somit die Aufgabe, permanent<br />
auf eine noch stärkere Sensibilisierung der Unternehmerschaft<br />
hinzuwirken.<br />
Die Komplexität einer Unternehmensübergabe dürfe<br />
aber auch durch den Nachfolger nicht unterschätzt<br />
werden. Der einzelne Vorgang bringe eine Vielzahl von<br />
Herausforderungen mit sich, auf die jeweils individuelle<br />
Antworten gefunden werden müssten. Dies gelte sowohl<br />
in Vorbereitung auf die Übernahme wie gleichfalls in der<br />
täglichen Arbeit nach der Geschäftsaufnahme. Insgesamt<br />
könne der Prozess daher nur auf Basis strategischer Überlegungen<br />
sowie sorgfältiger Planungen erfolgreich gestaltet<br />
werden.<br />
Die Finanzierung sei dabei ein zentraler Aspekt, der über<br />
den <strong>Erfolg</strong> oder Nichterfolg einer Übernahme mitentscheide.<br />
Der Nachfolger müsse daher rechtzeitig das Gespräch<br />
mit seiner Hausbank suchen. Insbesondere gelte es, die<br />
Bank von der Tragfähigkeit der geplanten Unternehmensnachfolge<br />
zu überzeugen. „Unverzichtbar ist eine aktive<br />
Finanzkommunikation des Nachfolgers mit den Kapitalgebern.<br />
Informationen über das Unternehmen sollten offen<br />
bereitgestellt werden und mögliche Schritte bei der Unternehmensübergabe<br />
mit den bisherigen Hausbanken detailliert<br />
erörtert werden“, unterstrich Wagner-Wieduwilt in einer<br />
Pressemitteilung Anfang Mai dieses Jahres. PM/CH<br />
Nachfolgebörse verhalf knapp 9000 KMU zu neuen Eigentümern<br />
Deutschlands größte Internetplattform für Unternehmen,<br />
die einen Nachfolger suchen, ist die Nachfolgebörse nexxtchange.<br />
Sie konnte von ihrem Start im Jahr 2006 bis <strong>zum</strong><br />
31. Dezember 2011 mehr als 8.600 kleine und mittlere<br />
Unternehmen dabei unterstützen, einen Nachfolger zu finden.<br />
Seit dem Relaunch des Auftritts Ende vergangenen<br />
Jahrs verzeichnet die Plattform monatlich rund 2,7 Millionen<br />
Seitenaufrufe. Um ein Inserat einzustellen, können sich<br />
Unternehmer und Existenzgründer an ein flächendeckendes<br />
Netzwerk aus mehr als 820 Regionalpartnern dieser<br />
Internetplattform wenden.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
5
Titel<br />
Der Zeit weit voraus<br />
Baudienstleister Vollack bedankt sich für entgegengebrachtes Vertrauen und setzt auch in Zukunft<br />
auf innovative Ideen<br />
Seit 20 Jahren am Markt und kein bisschen ge altert:<br />
Die Vollack GmbH & Co. KG am Standort Schkeuditz<br />
überzeugt ihre Kunden mit <strong>innovativen</strong> Ideen und<br />
zukunftsfähigen Gebäuden. Im Gespräch mit dem<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> werfen Geschäftsführer Frank<br />
Bornemann und Ulrich Henneke, Partner im Unternehmen,<br />
einen Blick zurück, nach vorn und auf das<br />
einmalige Konzept des Unternehmens.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Angefangen hat Vollack in Sachsen<br />
1992 mit einem Büro in Leipzig Lindenthal. Kurz<br />
darauf folgte der Neubau in Schkeuditz. Wer das<br />
Firmengebäude sieht, glaubt nicht, dass es bereits<br />
17 Jahre alt ist.<br />
Frank Bornemann: Das stimmt. Die Architekten von<br />
Vollack waren beim Entwurf des Gebäudes ihrer Zeit weit<br />
voraus. Noch heute erleben wir es immer wieder, dass Kunden<br />
und Besucher überrascht sind, wie modern alles aussieht.<br />
Um diesen Vorsprung zu halten, werden wir bis Ende<br />
des Jahres ein neues Konzept der Arbeitswelt umsetzen und<br />
damit neue Kommunikationsräume schaffen. Außerdem<br />
wollen wir unseren Kunden nicht nur sagen, wie sie es richtig<br />
machen, sondern es ihnen auch selbst zeigen. Damit<br />
möchten wir unserer Zeit genau so weit voraus sein, wie<br />
damals die Architektur des Gebäudes.<br />
WJ: Wenn Sie zurückblicken, wie hat sich das Unternehmen<br />
seit dem Firmenneubau entwickelt?<br />
Bornemann: Zu Beginn konnte Vollack hier in Schkeuditz<br />
zwischen zwei und drei Millionen D-Mark Jahresumsatz verzeichnen.<br />
Im Laufe der Jahre wurden die Projekte immer<br />
größer. So konnten für namhafte mittelständische Unternehmen<br />
Gebäude entwickelt und realisieret werden. Dies<br />
führte dazu, dass wir auch außerhalb der Region bekannter<br />
geworden sind. Insgesamt konnten wir bis heute etwa<br />
150 Projekte in <strong>Mit</strong>teldeutschland umsetzen; das macht<br />
stolz!<br />
Ulrich Henneke: Erst kürzlich haben wir ein 20-Millionen-<br />
Euro-Projekt für das österreichische Unternehmen Oberaigner<br />
Automotive, ein weltweit führender Allrad-Spezialist,<br />
in Rostock realisiert. Als strategischer Partner haben<br />
wir von der Konzeption bis zur Schlüsselübergabe des Ge -<br />
bäudes den gesamten Prozesses begleitet – ganz gemäß<br />
unserer Firmenphilosophie.<br />
6 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
WJ: Heißt das, dass Sie sich in Ihrem Kundenkreis<br />
jetzt hauptsächlich auf größere Unternehmen konzentrieren?<br />
Bornemann: Nein, wir setzen nach wie vor auch kleinere<br />
Vorhaben mit Investitionssummen von zwei bis drei Mil -<br />
lionen Euro um und bedienen alle Firmengrößen – vom<br />
kleinen familiengeführten Handwerksbetrieb bis zu Unternehmen<br />
mit mehreren hundert <strong>Mit</strong>arbeitern. Es hat sich im<br />
Laufe der Zeit der Trend zu größeren Projekten hin entwickelt,<br />
die kleinen und mittleren Unternehmen sind nach<br />
wie vor ein wichtiges Standbein.<br />
WJ: In der Umsetzung individueller Gebäudekonzepte<br />
heben Sie sich erheblich von <strong>Mit</strong>bewerbern<br />
ab. Was genau macht Ihr Konzept so einzigartig?<br />
Henneke: Wir setzen nicht nur auf nachhaltige Zusammenarbeit,<br />
sondern auch auf strategische Entwicklungs- und<br />
Planungsprozesse unter Beteiligung unserer Kunden in der<br />
so genannten Phase NULL ® . Dafür binden wir nicht nur die<br />
Geschäftsführer, sondern auch <strong>Mit</strong>arbeiter aus den Unternehmen<br />
in einen Workshop ein, in dem Informationen<br />
ge sammelt, gefiltert und zu einem Konzept entwickelt<br />
werden. <strong>Mit</strong> uns passen sich nicht die Unternehmen den<br />
Gebäuden an, sondern jedes Unternehmen erhält eine maßgeschneiderte<br />
‚Hülle’ entsprechend seiner Arbeitsprozesse.<br />
�<br />
Frank Bornemann (re.) begann 2001 als<br />
Bauleiter bei Vollack und ist seit Anfang<br />
des Jahres Geschäftsführer.<br />
Ulrich Henneke, Partner im Unternehmen,<br />
ist 2006 als Architekt bei Vollack<br />
eingestiegen.<br />
Fotos: Wolfgang Schmidt<br />
Nicht auf Sand gebaut –<br />
Baudienstleister hat sich<br />
erfolgreich etabliert<br />
Alles begann 1992 mit einem<br />
Büro in Leipzig Lindenthal mit<br />
10 <strong>Mit</strong>arbeitern. Seitdem hat<br />
sich Vollack kontinuierlich<br />
weiterentwickelt und ist<br />
gewachsen. Den ersten großen<br />
Schnitt gab es mit dem Neubau<br />
in Schkeuditz vor 17 Jahren.<br />
Dafür investierten die Gesellschafter<br />
2,8 Millionen D-Mark;<br />
vier weitere <strong>Mit</strong>arbeiter wurden<br />
eingestellt. Heute zählt das<br />
Unternehmen 20 <strong>Mit</strong>arbeiter<br />
und hat einen Jahresumsatz<br />
von 20 Millionen Euro.
Vor 17 Jahren eröffnete Vollack den<br />
Neubau am Standort Leipzig/Radefeld.<br />
Vollack GmbH & Co. KG<br />
Milanstraße 1a<br />
04435 Schkeuditz<br />
Telefon: 034207 7990<br />
Telefax: 034207 79999<br />
gkaul@vollack.de<br />
www.vollack.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12090601<br />
„<strong>Mit</strong> uns passen sich nicht die Unternehmen den Gebäuden an,<br />
sondern jedes Unternehmen erhält eine maßgeschneiderte<br />
‚Hülle’ entsprechend seiner Arbeitsprozesse.“<br />
Ulrich Henneke<br />
Bornemann: Danach planen und managen unsere <strong>Mit</strong>arbeiter<br />
alle weiteren Abläufe. Wir decken alle Phasen der<br />
Planung und Realisierung eines Industrieprojektes ab und<br />
bieten das komplette Ingenieur-Know-how unter einem<br />
Dach.<br />
WJ: Worin sehen Sie außerdem das Geheimnis Ihres<br />
<strong>Erfolg</strong>es?<br />
Bornemann: Wir sind unseren Kunden, Partnern und Freunden<br />
zu großem Dank verpflichtet. Sie haben unsere Qualität<br />
schätzen gelernt und dies auch nach außen getragen.<br />
Unser <strong>Erfolg</strong> wäre ohne solche Empfehlungen nicht möglich<br />
gewesen. Als Verfechter des Ehrbaren-Kaufmann-<br />
Prinzips, das unsere Gesellschafter seit jeher vertreten,<br />
gehören eine langfristige Partnerschaft und Vertrauen zu<br />
den Grundvoraussetzungen der Zusammenarbeit, auch nach<br />
Im Team entwickeln Architekten und Ingenieure innovative Gebäudekon zepte.<br />
Titel<br />
Ablauf des Projektes. Es ist immer wieder ein tolles Gefühl,<br />
zu sehen, wie die Bauherren mit unseren Gebäuden erfolgreich<br />
sind.<br />
Henneke: Die 300 Zusagen von Kunden, Partnern und<br />
Freunden zu unserer Jubiläumsfeier haben uns darin bestärkt,<br />
diese Ansätze auch in Zukunft fortzuführen. Natürlich gebührt<br />
auch unseren Architekten und Ingenieuren ein großer Dank.<br />
Durch die <strong>Erfolg</strong>sbeteiligung und kontinuierliche Weiterbildung<br />
sorgt Vollack für eine starke <strong>Mit</strong>arbeiterbindung und<br />
auch Nachhaltigkeit im Wissensmanagement. Zudem sind<br />
noch weitestgehend die <strong>Mit</strong>arbeiter der ersten Stunde mit<br />
dabei und beginnen jetzt, ihre Erfahrungen an die jüngere<br />
Generation weiter zu geben. Die gegenseitige Wertschätzung<br />
von Unternehmen und <strong>Mit</strong>arbeitern sorgt für eine<br />
angenehme Atmosphäre, die auch unsere Kunden spüren.<br />
Gespräch: Stefanie Rudolph<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
7
Schwerpunkt I: Energie<br />
Modern und leistungsstark<br />
Sachsens Energiewirtschaft trägt zu einer sicheren und wirtschaftlichen Energieversorgung bei<br />
Die Energiewende ist ein heftig umstrittener Dauerbrenner.<br />
Eine leistungsstarke und zukunftsfähige Energiewirtschaft<br />
prägt den <strong>Erfolg</strong> einer Volkswirtschaft und den Wohlstand<br />
einer Gesellschaft ganz wesentlich mit. Angesichts des Energie-Umstiegs,<br />
weiter steigender Energienachfrage und der<br />
begrenzten Verfügbarkeit fossiler Energieträger stehen wir<br />
wie überall in Europa auch in <strong>Mit</strong>teldeutschland vor großen<br />
Herausforderungen. Energie muss auch in Zukunft sicher<br />
und bezahlbar sein. Wichtige und zentrale Fragen, für die<br />
noch Antworten ausstehen, sind: Wie kann mit Hilfe technischer<br />
und wissenschaftlicher Entwicklungen die Energieversorgung<br />
noch umwelt- und klimafreundlicher gestaltet<br />
werden? Welche Bedeutung nehmen grenzüberschreitende<br />
Energienetze ein? Wie kann sichergestellt werden, dass<br />
Energie nicht nur für kleine und mittelständische Betriebe,<br />
sondern auch für große Unternehmen und für alle Bürger<br />
bezahlbar bleibt?<br />
Fakt ist, dass nur in wenigen Lebensbereichen die Preise<br />
so gestiegen sind wie beim Strom. Allein im Zeitraum<br />
vom Jahr 2000 bis 2010 haben sich die Strompreise für<br />
einen Drei-Personen-Haushalt um rund 60 Prozent erhöht.<br />
Den rasanten Anstieg der Strompreise zeigt jetzt eindrucksvoll<br />
ein visueller Stromvergleich, der auf der Basis des Strompreis-Atlas<br />
vom Verbraucherportal www.stromauskunft.de<br />
entwickelt wurde.<br />
Eine weitere Kostenexplosion wird durch Ökostrom<br />
befürchtet. So warnte jetzt das Bundeskartellamt davor,<br />
dass der Politik die Kosten der Energiewende aus dem Ruder<br />
laufen. Bei der Förderung der erneuerbaren Energie sei eine<br />
Schieflage entstanden. So sei das Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetz (EEG) der größte Kostenposten der Energiewende.<br />
Danach bekommen Betreiber von Wind-, Solar- und Biogasanlagen<br />
über Jahre hinweg einen fixen Preis für den von<br />
ihnen produzierten Strom garantiert. Dieser liegt deutlich<br />
über dem tatsächlichen Preis, zu dem der Strom verkauft<br />
wird. Die Differenz zahlen Verbraucher über ihre Stromrechnung.<br />
Zu denen gehören auch kleine und mittlere Unternehmen.<br />
Ausnahmen für die Industrie bei der Umlage nach<br />
dem EEG, der Stromsteuer und den Netzentgelten gingen<br />
laut Kartellamt zu Lasten vieler mittelständischer Betriebe,<br />
die nicht entlastet würden und um so mehr zu zahlen hätten.<br />
Die Bundespolitik ist hier am Zuge, diese Schieflage zu<br />
beseitigen.<br />
Auf eine langfristig angelegte und verlässliche Energiepolitik<br />
setzt der Freistaat Sachsen. „Die sächsische Staatsregierung<br />
strebt einen Energiemix an, der unsere Lebens-<br />
8 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
qualität und unsere Wettbewerbsfähigkeit im Einklang mit<br />
dem Klimaschutz nachhaltig sichert,“ betonte Ministerpräsident<br />
Stanislaw Tillich anlässlich der sächsisch-tschechischen<br />
Energiekonferenz im Oktober 2011. Realisiert die<br />
Staatsregierung ihre ehrgeizigen Ziele, wird der Anteil der<br />
erneuerbaren Energien am Brutto-Stromverbrauch in zehn<br />
Jahren im Freistaat ein Drittel betragen. Das ist nahezu eine<br />
Verdopplung im Vergleich zu heute.<br />
Noch aber ist Sachsen lange nicht so weit, den Strombedarf<br />
seiner hochtechnologischen Industrie alleine aus<br />
erneuerbarer Energie decken zu können. Das weiß auch der<br />
Regierungschef. „Denn selbst wenn wir die optimistischsten<br />
Annahmen bei der Erschließung erneuerbarer Energien<br />
zugrunde legen: Wir werden sehr wahrscheinlich auch in<br />
40 Jahren noch auf Energie aus Kohle, Gas und Erdöl an -<br />
gewiesen sein“, gibt Tillich zu. Der setzt weiter auf die<br />
heimische Braunkohle als Partner für die erneuerbaren<br />
Technologien. Damit aber auch zukünftig die Braunkohlenutzung<br />
mit den Erfordernissen des Klimaschutzes vereinbar<br />
ist, müssen die Forschungs- und Entwicklungarbeiten<br />
vorangetrieben werden. Dazu zählt die Steigerung der Kraftwerkseffizienz.<br />
Nach wie vor ist die Effizienzsteigerung die größte<br />
un genutzte Energiequelle. Effizienz muss auch für die �
6. enviaM-ENERGIEKONVENT<br />
„15 MONATE ENERGIEWENDE – WIE WEITER?“<br />
Vor über einem Jahr wurde in Deutschland die Energiewende eingeleitet.<br />
Seitdem hat sich viel verändert – oder doch nicht?<br />
Ertüchtigung der Stromnetze oberste Prämisse sein, denn<br />
durch Wandel in der Energie-Erzeugung und einen differenzierten<br />
Energie-Mix werden die Stromnetze in der Bundesrepublik<br />
bereits heute stark belastet. Neue Chancen sieht<br />
Sachsen hier im Aufbau von intelligenten Verteilnetzen, den<br />
so genannten smart grids.<br />
Lokal geregelt werden kann inzwischen bis zu einem<br />
gewissen Grad die durch Windkraft und Photovoltaik stark<br />
schwankende Strommenge. Dezentrale Lösungen sind auch<br />
bei der Energieerzeugung stark gefragt. So könnten Biomassekraftwerke<br />
direkt aus ihrer Umgebung mit den Energieträgern<br />
beliefert werden. Ein gutes Beispiel ist auch die<br />
Papierfabrik Hainsberg in Freital, deren neues Heizkraftwerk<br />
als Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage mit heimischen<br />
Braunkohlenstaub betrieben wird. Sie versorgt das Papierwerk<br />
mit dem benötigten Dampf. Zudem liefert sie einen<br />
Teil des benötigten Stroms. Bei einem Wirkungsgrad von<br />
94 Prozent wurde der CO2-Ausstoß gegenüber der vor -<br />
herigen Anlage halbiert. Das sind Ideen mit Zukunft.<br />
Sachsens Energiewirtschaft zeigt sich modern und<br />
leistungsstark. Seit 1990 wurden rund 15 Milliarden Euro –<br />
Prominente Teilnehmer diskutieren beim 6. enviaM-Energiekonvent den derzeitigen Stand<br />
beim Umbau der Energieversorgung in der Bundesrepublik. Unsere Gäste sind unter anderem<br />
Prof. Dr. Klaus Töpfer (Umweltminister a. D. und Vorsitzender der Ethikkommission für eine<br />
sichere Energieversorgung), Wolfgang Neldner (ehemaliger Geschäftsführer der 50Hertz<br />
Transmission GmbH), Manfred Erlacher (Leiter des BMW-Werkes Leipzig).<br />
Wir laden Sie herzlich ein, mit unserem Vorstandsvorsitzenden Carl-Ernst Giesting und<br />
unseren Gästen am 8. Oktober in Leipzig zu diskutieren. Gern senden wir Ihnen Ihre persönliche<br />
Einladung zu. Sprechen Sie uns an – telefonisch unter 0371 482-2973 oder per E-Mail unter<br />
energiekonvent@enviaM.de. Wir freuen uns auf Sie!<br />
Schwerpunkt I: Energie<br />
„Energie ist eine der Grundlagen für unsere wirtschaftliche Entwicklung,<br />
unseren Wohlstand. Sie muss zuverlässig zur Verfügung stehen, wenn wir sie brauchen.<br />
Energie muss bezahlbar sein und bleiben. Und wir müssen darauf achten,<br />
dass Energie nachhaltig und sauber produziert wird.“<br />
wirtschaftsjournal.de/id12090801<br />
Stanislaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen<br />
<strong>zum</strong> überwiegendem Teil subventionsfrei – für die grundlegende<br />
Umstrukturierung investiert. In Sachsen steht der<br />
weltweit modernste Braunkohle-Kraftwerkspark. Daneben<br />
arbeiten effiziente Gas- und Dampfturbinen-Anlagen in<br />
dezentralen Heizkraftwerken und zunehmend Anlagen zur<br />
Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien. Damit trägt<br />
der Freistaat entscheidend zu einer sicheren und wirtschaftlichen<br />
Energieversorgung für ganz Deutschland bei.<br />
Mehr als ein Drittel des im Freistaat erzeugten Stroms werden<br />
über die Landesgrenze Sachsens hinaus geliefert.<br />
<strong>Mit</strong> mehr als 15.000 direkt Beschäftigten ist die Energiewirtschaft<br />
in Sachsen ein prägender Bestandteil der<br />
sächsischen Wirtschaftsstruktur. Die Erneuerbare-Energien-<br />
Industrie umfassst in Sachsen etwa 410 Unternehmen, die<br />
Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien entwickeln,<br />
herstellen, planen und errichten. Diese Unternehmen erwirtschaften<br />
einen Jahresumsatz von etwa 2,3 Milliarden Euro<br />
und beschäftigen rund 7900 <strong>Mit</strong>arbeiter. Dabei dominiert<br />
die Solarindustrie, bestehend aus Photovoltaik und Solarthermie.<br />
Wolfgang Baltzer
Schwerpunkt I: Energie<br />
Auf Ernstfall vorbereitet sein<br />
An der Grenze der Belastbarkeit Risikobewusstsein schärfen und Insellösungen miteinander verzahnen<br />
Ganz gleich, welche politischen Vorzeichen gerade gelten,<br />
die Frage der Energieversorgung ist und bleibt in dem Zieldreieck<br />
Wirtschaftlichkeit, Umweltfreundlichkeit und Versorgungssicherheit.<br />
Der letzte Aspekt war Gegenstand<br />
eines Symposiums des ostdeutschen Energiedienstleisters<br />
enviaM Anfang September in Leipzig. Können doch schon<br />
kurze Versorgungsunterbrechungen zu erheblichen wirtschaftlichen<br />
Schäden und Verunsicherung in der Bevölkerung<br />
führen. Welche Lösungsansätze derzeit diskutiert<br />
werden, erläutert Dr. Adolf Schweer, Technischer Geschäftsführer<br />
der envia Netzservice GmbH (envia NSG), in einem<br />
kurzen Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Die auf dem Symposium vorgestellten<br />
Systeme zur automatischen Informationsbereitstellung<br />
bei Netzstörungen sind höchstens<br />
zwei Jahre alt. Waren vorher solche Lösungen nicht<br />
möglich oder nicht nötig?<br />
Adolf Schweer: Man hatte tatsächlich keine bisher gehabt.<br />
Anzeige<br />
Bundesweit vertrauen energieintensive Industrien,<br />
wie die Lebensmittelherstellung, die Chemieindustrie<br />
oder Papierfabriken, auf maßgeschneiderte<br />
Konzepte der GETEC AG zur Energie versorgung.<br />
Wir planen, bauen und finanzieren Anlagen für die<br />
dezentrale Energieerzeugung. Gern übernehmen<br />
wir auch den Betrieb und die Wartung. Contracting-Lösungen<br />
von GETEC sind niemals Einheitsware:<br />
<strong>Mit</strong> individuellen und umweltfreundlichen<br />
Konzepten steigern wir die Energieeffizienz und<br />
senken die Energiekosten unserer Kunden. Wir<br />
bieten schon heute die Energie-<br />
versorgung von morgen.<br />
Dafür bietet GETEC eine<br />
breite Palette an Energieträgern:<br />
von klimaneutralen<br />
Holzpellets und Grüngas<br />
Contracting Award 2012<br />
Wir als enviaM sind deutschlandweit auf diesem Gebiet<br />
führend.<br />
WJ: Was bedeudet nun die sich vollziehende Energiewende<br />
für den Verbraucher?<br />
Schweer: Momentan bedeutet sie noch gar nichts. Wir fahren<br />
aber zunehmend mit der verstärkten Einspeisung von<br />
Wind- und Sonnenstrom an der Grenze der Belastbarkeit<br />
der Netze. Die Instabilität wird damit größer.<br />
WJ: Der Ausbau der Netze ist aber kurzfristig nicht<br />
möglich. Wie kann dennoch die Versorgungssicherheit<br />
derzeit gewährleistet werden?<br />
Schweer: Zunächst gilt es ein Bewusstsein für die Risiken<br />
zu schaffen. Im zweiten Schritt müssen wir vorhandene<br />
Insellösungen miteiandern verbinden. So hat das Technische<br />
Hilfswerk (THW) Dieseltankstellen, mit denen eine Notversorgung<br />
bei einem Stromausfall sichergestellt werden<br />
kann. Man weiß aber oft nichts von einander.<br />
Gespräch: Claudia Hillmann<br />
Energieeffizienz<br />
durch Contracting<br />
über bewährtes Erdgas bis hin <strong>zum</strong> besonders<br />
wirtschaftlichen Brennstoff Braunkohlenstaub.<br />
Beispielsweise bauen wir derzeit in Uelzen (Niedersachsen)<br />
eine hocheffiziente Kraft-Wärme-<br />
Kopplungsanlage (KWK), aus der ein Milchveredlungsunternehmen<br />
sicher und kostengünstig mit<br />
Dampf und Strom versorgt wird. Und für eine<br />
sächsische Papierfabrik errichtet GETEC bis Sommer<br />
2013 ein inselfähiges Gas- und Dampfturbinen-Heizwerk.<br />
Hocheffiziente und schnell regelbare KWK-Technologie<br />
ermöglicht unseren Kunden höchste<br />
Flexibilität hinsichtlich der benötigten Energie.<br />
Wir produzieren genau die Energie, die unsere<br />
Kunden brauchen, senken damit Energiekosten<br />
und leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende<br />
– wirtschaftlich, verlässlich und umweltfreundlich.<br />
www.getec.de<br />
Dr. Adolf Schweer. Foto: enviaM<br />
wirtschaftsjournal.de/id12091001
Anzeige<br />
Schneller Weg zu<br />
Sparmaßnahmen<br />
AUGST KUNSTSTOFF-PRODUKTE GMBH nutzt Möglichkeit zu Energieeffizienz-Impulsgesprächen<br />
wirtschaftsjournal.de/id12091101<br />
Energieeffizienz Impulsgespräche<br />
Seit Februar 2012 hat das RKW Sachsen 219 Vor-<br />
Ort-Gespräche <strong>zum</strong> Thema Energieeffizienz mit kleinen<br />
und mittleren Unternehmen geführt. Ziel der<br />
Gespräche ist es, den Unternehmen Wege aufzuzeigen,<br />
wie Energieeffizienz oft schon mit geringem<br />
finanziellem Aufwand deutlich erhöht werden<br />
kann. Investitionen in diesem Bereich amortisieren<br />
sich häufig schon nach wenigen Monaten. Das spart<br />
den Unternehmen Geld, schont die Energiereserven<br />
und dient dem Klimaschutz.<br />
Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, Dienstleistung,<br />
Handel und Gastronomie oder Hotellerie können<br />
von der kompetenten, anbieterneutralen Bestandsaufnahme<br />
in ihrer Firma profitieren. Dieses Angebot nahm auch<br />
das familiengeführte Unternehmen, die AUGST KUNST-<br />
STOFF-PRODUKTE GMBH aus Sohland, Ortsteil Wehrsdorf,<br />
in der Oberlausitz an.<br />
Mathias Augst, Geschäftsführer des über 80-jährigen Familienunternehmens,<br />
resümiert: „Das Impulsgespräch war sehr<br />
ausführlich. Bei dem Rundgang durch unser Unternehmen<br />
konnte gezielt auf unsere spezifischen Herausforderungen<br />
eingegangen werden, <strong>zum</strong> Beispiel die Gebäudedämmung<br />
oder die Nutzung erneuerbarer Energien. Es wurden Lösungsmöglichkeiten<br />
aufgezeigt, die kurz- und mittelfristig umgesetzt<br />
werden können.“<br />
Die Energieverbraucher werden in einem Betriebsrundgang systematisch lokalisiert.<br />
Im anschließenden Gespräch werden die Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
aufgezeigt sowie Informationen über wirtschaftliche Einsparpotenziale und Förderprogramme<br />
gegeben. Zu jedem der besprochenen Themen werden entsprechende Faktenblätter zur<br />
Verfügung gestellt. Das kostenfreie Impulsgespräch samt Betriebsrundgang dauert zwischen<br />
ein und zwei Stunden.<br />
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) aus dem<br />
Energie- und Klimafonds finanziert, um die Unternehmen im persönlichen Kontakt für das<br />
Thema Energieeffizienz zu sensibilisieren.<br />
Ihr Ansprechpartner für Sachsen:<br />
RKW Sachsen GmbH Dienstleistung und Beratung<br />
Jürgen Zuschke<br />
Telefon: 0351 8322-348<br />
zuschke@rkw-sachsen.de<br />
www.rkw-energieeffizienz.de | www.rkw-sachsen.de<br />
Schwerpunkt I: Energie<br />
Das kunststoffverarbeitende Unternehmen, welches Produkte<br />
im Spritzguss- und Extrusionsverfahren herstellt, setzte<br />
sich bereits in der Vergangenheit mit dem Thema Energieeffizienz<br />
in Form von Wärmerückgewinnung oder dem<br />
Einsatz erneuerbarer Energien auseinander. Dies begann<br />
schon 1998, beim Erwerb der ehemaligen Textilfabrik als<br />
Produktionsstätte. Von Anfang an war ein nachhaltiges Energiekonzept<br />
Bestandteil der Planung. Dieses beinhaltete<br />
unter anderem den Einbau einer Fußbodenheizung in der<br />
Produktion auf über 1.100 Quadratmetern sowie die<br />
Rückgewinnung der Abwärme der Maschinen und die Einbindung<br />
der Solaranlage in das Heizungssystem. Seit Anfang<br />
2012 sorgt eine Photovoltaikanlage mit 161 KWp für umweltfreundliche<br />
Energieerzeugung und somit Vermeidung von<br />
Co2.<br />
Gesellschaftliche Verantwortung und<br />
Kostenreduzierung<br />
Die AUGST KUNSTSTOFF-PRODUKTE GMBH sieht neben<br />
dem Vorteil der Kostenreduzierung auch eine gesellschaftliche<br />
Verantwortung, sich mit dem Thema intensiv auseinander<br />
zu setzen. „Für uns war das Gespräch mit dem Unternehmensbetreuer<br />
der RKW Sachsen GmbH, André Bronke,<br />
sehr nachhaltig. Zum einen, weil wir durch die Rückmeldung<br />
eines Dritten eine Bestätigung unserer Strategie erhielten.<br />
Zum anderen, weil wir neue Informationen in Bezug<br />
auf Techniken und Möglichkeiten aufgezeigt bekamen. Die<br />
Entwicklung ist sehr schnelllebig und Einsparungspoten -<br />
ziale zu finden umso wichtiger“, reflektiert Mathias Augst.<br />
Die Betriebe nutzen das kostenfreie, individuell angepass -<br />
te Energie-Know-how aus dem Impulsgespräch, um weitergehende<br />
Maßnahmen aus einer zusammenhängenden<br />
Betrachtung der Sparpotenziale abzuleiten. Das Spektrum<br />
reicht von kleinen, gering investiven Maßnahmen bis hin<br />
zur Förderung von Beratung und Investitionen durch die<br />
KfW.<br />
„Ich kann jedem Unternehmer ein kostenfreies Impulsgespräch<br />
empfehlen, sei es um sich erstmalig mit diesem Thema<br />
auseinander zu setzen oder um, wie bei unserem Unternehmen,<br />
vorhandene Maßnahmen und weitere mögliche<br />
Schritte zu besprechen“, so Mathias Augst.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
11
Schwerpunkt I: Energie<br />
Sachsen bleibt Bergbauland<br />
Sächsisches Kabinett legt künftige Rohstoffstrategie des Freistaates fest<br />
Ohne Rohstoffe kein industrieller Fortschritt. Deshalb<br />
wird die nachhaltige Versorgung und Verwendung<br />
von Rohstoffen in Zukunft die zentrale<br />
Herausforderung für Wirtschaftswachstum sein.<br />
Große Bedeutung kommt dabei der Nutzung eigener<br />
Potenziale zu, um die Rohstoffversorgung Sachsens<br />
nachhaltig zu sichern und die Chancen für<br />
Wertschöpfung in diesem wichtigen Wirtschaftsbereich<br />
zu erhöhen. Das sind auch die Kernpunkte<br />
der Rohstoffstrategie, die das sächsische Kabinett<br />
am 28. August verabschiedet hat.<br />
Sachsen besitzt mit seiner traditionsreichen, leistungsstarken<br />
und <strong>innovativen</strong> Rohstoffwirtschaft eine sehr gute<br />
Ausgangsposition. Der Freistaat ist in der Lage, heimische<br />
Rohstoffe wirtschaftlich effektiv abzubauen. Davon wird in<br />
der vom Kabinett verabschiedeten Strategie ausgegangen.<br />
Vorgesehen ist die stärkere Nutzung der Rohstoffvorkommen<br />
in Sachsen. Egal ob Kupfer, Lithium oder Zinn, es gibt<br />
viel Potenzial im Freistaat, vor allem im Erzgebirge und in<br />
der Lausitz. Daraus ergeben sich nicht nur Chancen, sondern<br />
auch die Verpflichtung, die sächsische Rohstoffwirtschaft<br />
in die Lösung der neuen Herausforderungen bei der<br />
Suche, Gewinnung, Veredlung und sparsamen Verwendung<br />
von Rohstoffen aktiv einzubringen. Wirtschaftsminister Sven<br />
12 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
Morlok verkündete dann auch, Sachsen werde auf absehbare<br />
Zeit weiter ein Bergbauland bleiben.<br />
Bergbaukompetenzen ausbauen<br />
„Angesichts des auch international steigenden Bedarfs an<br />
Rohstoffen werden die sächsischen wichtiger“, kommentierte<br />
Morlok. Durch den Ausbau der im Freistaat vohandenen<br />
Bergbau-Kompetenzen könne zudem auch Sachsens<br />
internationale Spitzenstellung in der Forschung gesichert<br />
werden. Zudem sei es ein Ziel, sächsisches Fachwissen international<br />
zu vermarkten und den Bedarf an hochqualifizierten<br />
Fach- und Führungskräften zu sichern.<br />
Dass Sachsen sich endlich zu einer Rohstoffstrategie<br />
durchgerungen hat, ist schon deshalb bedeutsam, weil die<br />
Nachfrage nach Rohstoffen kontinuierlch steigt, gleichzeitig<br />
aber politische Unsicherheiten und die Globalisierung<br />
der Weltwirtschaft die Rohstoffmärkte stark beeinflussen<br />
und immer wieder für Preisschwankungen sorgen.<br />
Beachtliches Potenzial an heimischen Rohstoffen<br />
„Sachsen verfügt über ein beachtliches Potenzial an heimischen<br />
Rohstoffen“, machte dann auch Minister Morlok<br />
deutlich. „Der Freistaat hat deshalb ein Interesse daran,<br />
diese heimischen Ressourcen zu nutzen, nicht zuletzt um<br />
zu einer nachhaltigen Rohstoffversorgung der wachsenden<br />
�<br />
Sachsen ist Spitzenreiter in Deutschland<br />
beim Abbau von Gesteinen zur Herstellung<br />
von Schotter, Splitt und Dekorsteinen.<br />
Rohstoffvorkommen<br />
in Sachsen<br />
� Braunkohle (Lausitzer und<br />
<strong>Mit</strong>teldeutsches BK-Revier),<br />
Jahresförderung rund 30<br />
Millionen Tonnen (18 Prozent<br />
der Förderung in der Bundesrepublik,<br />
rund 3,5 Prozent<br />
der Förderung weltweit) –<br />
vergleichbare Fördermengen<br />
von Serbien, Kanada, Rumänien<br />
oder Indien<br />
� Festgesteine wie Sandstein,<br />
Gneis, Granit: Verwendung<br />
als Werksteine oder Schüttgut<br />
� Sande und Kiese: Verwendung<br />
als Betonzuschlagstoff,<br />
Frostschutz- und Drainageschicht<br />
im Straßenbau oder<br />
zur Gleisherstellung<br />
� Lehme (Grundstoff für<br />
Ziegel) und Tone (keramische<br />
Produkte)<br />
� Kaoline: für Papier, Farben,<br />
Porzellan<br />
Vorkommen versorgungskritischer<br />
Rohstoffe in Sachsen:<br />
Indium, Seltene Erden, Wolfram,<br />
Zinn, Flussspat, Lithium,<br />
Molybdän, Silber
Spielt bei der Rohstoffversorgung der<br />
sächsischen Wirtschaft auch in Zukunft<br />
eine bedeutende Rolle – die heimische<br />
Braunkohle. Foto: Vattenfall<br />
sächsischen Industrie beizutragen. Die Wiederbelebung des<br />
heimischen Bergbaus in Sachsen kann und wird hierzu einen<br />
wichtigen Beitrag leisten.“<br />
Fokus auf Sekundärrohstoffe richten<br />
Neben der Erkundung und dem Abbau heimischer Rohstoffe<br />
solle aber künftig ein besonderes Augenmerk auf die<br />
Verwertung von Sekundärrohstoffen wie Recycling von<br />
Elektroschrott gelegt werden. Folgerichtig weist die Kabinett-Entscheidung<br />
darauf hin, dass Sachsen auch ein Sekundärrohstoffland<br />
ist und zu einem der führenden Standorte<br />
für die Rückgewinnungswirtschaft in Europa werden soll.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, will der Freistaat künftig die<br />
Rahmenbedingungen für Innovationen und Investitionen<br />
im Bereich der Rohstoffrückgewinnung verbessern und den<br />
Wettbewerb in der Entsorgungswirtschaft stärken, beispielsweise<br />
bei der Erforschung und Entwicklung neuer<br />
Abscheide- und Aufbereitungstechnologien sowie bei der<br />
Entwicklung spezifischer Maschinen- und Anlagentechnik.<br />
Forschung und Ausbildung im Blick<br />
Die Leitlinien der sächsischen Rohstoffpolitik haben auch<br />
die Forschung und Ausbildung im Blick. Wie die Staatsregierung<br />
verlauten ließ, sollen durch die Erweiterung der<br />
bestehenden Einrichtungen der TU Dresden und der TU<br />
Schwerpunkt I: Energie<br />
„Alles kommt vom Bergwerk her – das galt früher, gilt heute und in Zukunft.<br />
Ohne Rohstoffe keine industrielle Wertschöpfung. Die sächsische Rohstoffstrategie<br />
formuliert auf dieser Basis klare Zielsetzungen für den Ausbau und die bessere<br />
internationale Präsenz der leistungsstarken sächsischen Rohstoffwirtschaft und<br />
-forschung. Sie setzt mit ihren Inhalten und ihrer Komplexität Maßstäbe in Europa.“<br />
Dr.-Ing. habil. Manfred Goedecke,<br />
Geschäftsführer Industrie/Außenwirtschaft der IHK Chemnitz und Vorstandsmitglied des Geokompetenzzentrums Freiberg e. V.<br />
Rohstoffwirtschaft in Sachsen<br />
� rund 5000 Unternehmen<br />
� rund 75.000 Beschäftigte<br />
� etwa 340 Lagerstätten<br />
� größtes Kontingent an<br />
Gewinnungsbetrieben (345):<br />
Bergbau auf Steine und<br />
Erden<br />
Rohstoffkompetenz<br />
in Sachsen<br />
� TU Bergakademie Freiberg<br />
� TU Dresden<br />
� Helmholtz-Institut für<br />
Rohstoffforschung<br />
� Oberbergamt<br />
(ältestes Deutschlands)<br />
� Bergarchiv Freiberg<br />
� Landesamt für Landwirtschaft<br />
und Geologie<br />
� Geokompetenzzentrum<br />
Freiberg e. V.<br />
Bundesweit einmalig ist die<br />
Berufsausbildung <strong>zum</strong> Berg- und<br />
Maschinenmann am Beruflichen<br />
Schulzentrum für Technik und<br />
Wirtschaft „Julius Weisbach“ in<br />
Freiberg<br />
wirtschaftsjournal.de/id12091201<br />
Bergakademie Freiberg <strong>zum</strong> Montanzentrum Freiberg die<br />
vorhandenen Strukturen besser genutzt und verstärkt werden.<br />
Ein europaweit einmaliges Forschungsumfeld wird<br />
durch den Ausbau des Forschungsbergwerks „Reiche Zeche“<br />
<strong>zum</strong> weltweit ersten so genannten Sustainable Mining<br />
Bergwerk, also ressourcenschonend und umweltgerecht,<br />
geschaffen.<br />
Internationale Kooperation stärken<br />
Ebenfalls stärken will der Freistaat die internationale<br />
Zusammenarbeit. Eine wichtige Basis hierfür seien die Absolventen<br />
der sächsischen Hochschulen. Im internationalen<br />
Umfeld gehe es darum, die sächsische Rohstoffwirtschaft<br />
im Rahmen der sächsischen Außenwirtschaftsinitiative, aber<br />
auch durch Rohstoffpartnerschaften mit ausgewählten Ländern<br />
zu unterstützen.<br />
Keine Aussage macht die Studie darüber, in welchem<br />
Maße Sachsen etwa die Erkundung und den Abbau von<br />
Rohstoffen wie Indium, Wolfram, Zinn, Lithium, Silber und<br />
Seltener Erden oder den Ausbau der Forschung finanziell<br />
unterstützen will. Investitionsförderungen für den Ausbau<br />
von Rohstoffen könne es nach EU-Recht nicht geben, wohl<br />
aber für die Verwertung von Sekundärrohstoffen oder für<br />
Investitionen in Maschinen und Anlagen.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
13
Schwerpunkt I: Energie<br />
In aller Kürze<br />
Windkraftanlagen für Sachsen-Anhalt<br />
München (wb). Ihr<br />
Windparkportfolio um<br />
weitere 25 Megawatt<br />
baut die Thüga Erneuerbare<br />
Energien Gesellschaft<br />
aus. Dazu wurden<br />
jetzt elf neue Anlagen<br />
in Sachsen-Anhalt,<br />
Brandenburg, Niedersachsen<br />
und Rheinland-Pfalz in Betrieb genommen.<br />
Die neuen Windenergieanlagen werden jährlich etwa<br />
49 Millionen Kilowattstunden Strom in das öffentliche<br />
Netz einspeisen. Dies entspricht etwa der Deckung<br />
des jährlichen Strombedarfs von rund 14.000 Haushalten.<br />
Damit verfügt das Unternehmen insgesamt<br />
über gut 81 Megawatt. Hinter der Thüga Erneuerbare<br />
Energien stehen 35 Unternehmen der Thüga-<br />
Gruppe, die sich entschlossen haben, auch überregional<br />
in den Ausbau von Erneuerbaren zu investieren.<br />
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Windkraft,<br />
die in Deutschland gegenwärtig das größte Potenzial<br />
hat.<br />
Reststoffe für Biogaserzeugung<br />
nutzen<br />
Leipzig (wb). Derzeit sind im Freistaat Sachsen 218<br />
Biogasanlagen mit einer Kapazität von 92 Megawatt<br />
am Netz. 188 Anlagen davon wurden in Landwirtschaftsbetrieben<br />
errichtet. Erst im Juli hatte Sachsens<br />
Umweltstaatssekretär Dr. Fritz Jaeckel gemeinsam<br />
mit Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner<br />
im Deutschen Biomasseforschungszentrum in Leipzig<br />
(DBFZ) eine neu errichtete Forschungsbiogasanlage<br />
eingeweiht. Der Freistaat Sachsen unterstützte<br />
bisher DBFZ-Baumaßnahmen mit rund zwei Millionen<br />
Euro. 800.000 Euro davon flossen in den Bau<br />
dieser modernen Forschungsbiogasanlage. Die Biogasanlage<br />
ermöglicht, Laborexperimente auf eine<br />
Forschungsanlage zu übertragen, die der Größe und<br />
Kapazität von Praxisanlagen entspricht. Die Wissenschaftler<br />
in Leipzig können damit nun auch Effekte<br />
analysieren, die im Labormaßstab nicht erkennbar<br />
sind. Ziel ist es, neuentwickelte Sensoren und<br />
Messkonzepte sowie die jeweils optimale Fahrweise<br />
für verschiedene Ausgangsstoffe der Biogasanlage<br />
14 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
zu erproben. Ein zentrales Forschungsthema wird<br />
darüber hinaus die bedarfsgerechte Energiebereitstellung<br />
sein.<br />
Energieeffizienz ist große<br />
Herausforderung<br />
Chemnitz (wb). Energieeffizienz<br />
ist nicht<br />
zuletzt auch durch die<br />
jüngsten energiepolitischen<br />
Entscheidungen<br />
auf Bundesebene zu<br />
einem der entscheidenden<br />
<strong>Erfolg</strong>sfaktoren<br />
für die Unternehmen<br />
aller Branchen geworden. Energieeffizienz stand deshalb<br />
ganz oben auf der Agenda des 11. Energietages<br />
der IHK Chemnitz, der am 11. September stattfand.<br />
Dabei wurde deutlich, dass die meisten Unternehmen<br />
in der Preisentwicklung neben der ernsthaften<br />
Bedrohung gleichzeitig auch eine Herausforderung<br />
für die betriebliche Energieeffizienz sehen.<br />
Wer sich dieser Herausforderung stellt und sich mit<br />
Fragen der Energiekostensenkung und Energieoptimierung<br />
im eigenen Unternehmen beschäftigt, rüstet<br />
sich für die Zukunft, schont seine Ressourcen und<br />
macht sich unabhängiger von weiteren Energiepreissteigerungen.<br />
Deshalb ging es beim Energietag<br />
vor allem um die Erschließung von Energiesparpotenzialen,<br />
Energiemanagementsysteme und externen<br />
Sachverstand, der bei betriebsspezifischen Lösungen<br />
wirklich hilft.<br />
Kälteversorgung im Klinikum<br />
erweitert<br />
Chemnitz (wb). Die eins energie in sachsen GmbH<br />
und Co. KG hat die Kälteanlage der Klinikum Chemnitz<br />
gGmbH ausgebaut. Herzstück ist der 16 Meter<br />
hohe Kältespeicher mit einem Durchmesser von zehn<br />
Metern. Durch die neue Technik erhöht sich die Leis -<br />
tung der Kälteerzeugungsanlage von 1200 auf 2000<br />
Kilowatt. Das ist notwendig, um den steigenden Kältebedarf<br />
zu decken. eins versorgt seit 1998 das Klinikum<br />
Chemnitz mit Kälte aus umweltfreundlicher<br />
Kraft-Wärme-Kopplung.<br />
Fachmesse in Sibirien zeigt<br />
Spitzentechnologie<br />
Novosibirsk (wb). Die 1. Internationale Fachmesse<br />
für Erneuerbare und konventionelle Energien, Energieeffizienz,<br />
Elektrotechnik, Beleuchtung und Automation<br />
findet vom 18. bis 20. September auf dem<br />
jüngst eingeweihten Novosibirsk Expocentre statt.<br />
Namhafte Aussteller, darunter auch Vertreter aus der<br />
Bundesrepublik, präsentieren internationale Spitzen -<br />
technologie. Die erste Auflage der elcom Rossija wird<br />
von einem hochklassigen Internationalen Sibirien<br />
Energie- und Energieeffizienz Forum begleitet. Organisiert<br />
wird die Veranstaltung von der elcomUkraine,<br />
fairtrade und Euroindex in enger Zusammenarbeit<br />
mit Siberia Expo. Am zweiten Veranstaltungstag steht<br />
die Deutsch-Russische Energieeffizienz-Konferenz<br />
auf der Tagesordnung. Daran können auch nicht ausstellende<br />
deutsche Unternehmen teilnehmen.<br />
Ostdeutsches Stromnetz häufig<br />
überlastet<br />
Dresden (wb). Das<br />
Strom netz in Ostdeutsch -<br />
land ist wegen des<br />
schnellen Ausbaus von<br />
Windenergie- und Solaranlagen<br />
immer häufiger<br />
überlastet. Der Be -<br />
reichsleiter Systemführung<br />
des Netzbetreibers<br />
50 Hertz, Scheibner, sagte der „<strong>Mit</strong>teldeutschen Zeitung“,<br />
man fahre immer häufiger auf Kante. Wegen<br />
des zusätzlichen Ökostroms müssten nicht mehr nur<br />
Kohle- und Gaskraftwerke herunterfahren, sondern<br />
auch Anlagen für erneuerbare Energien abgeschaltet<br />
werden. Zwischen 2008 und 2010 habe es höchs -<br />
tens sechs dieser Fälle gegeben. In diesem Jahr seien<br />
es bis Juli bereits 57 gewesen.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12091401
Sonnenstrom für unterwegs<br />
Reisemobile mit ausklappbaren PV-Modulen bald energieautark<br />
Nachrüst- und aufklappbares Solar -<br />
panel-System auf textilen Trägern für<br />
eine Kilowattstunde Zusatzstrom ab<br />
2013 in Serie. Foto: Quelle: InoReTex<br />
wirtschaftsjournal.de/id12091501<br />
Caravans und Ferienmobile werden<br />
energieautark. Für den Strom -<br />
anschluss jenseits fester Stellplätze<br />
sorgt eine leistungsstarke<br />
wie umweltfreundliche Photovoltaik-Anlage<br />
„on top“. Kern der<br />
auf dem Fahrzeugdach angebrachten<br />
Innovation: PV-Dünnschichtmodule<br />
auf Leichtbauplatten<br />
aus 3D-Abstandstextilien.<br />
In Parkposition weit über das Fahrzeugdach<br />
hinaus ausgeklappt, liefern sie gut eine<br />
Kilowattstunde Zusatzenergie.<br />
Der Nachrüstsatz in unterschiedlichen Baugrößen soll 2013<br />
auf den Markt kommen und empfiehlt sich auch für Baustellen-<br />
bzw. Spezialcontainer <strong>zum</strong> Beispiel von technischen<br />
Hilfsdiensten im Auslandseinsatz. Das schutzrechtlich verankerte<br />
Auf-Dach-System aus mehreren je 0,6 Quadratmeter<br />
großen Modulen wird im Stand über den Rand des Fahrzeugdachs<br />
hinaus entfaltet. Je nach Wohnmobil verdoppelt<br />
bzw. verdreifacht sich damit die für die Solarstromproduktion<br />
notwendige Dachgröße.<br />
Die vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Lösung<br />
des Innovationsnetzwerks InoReTex sichert eine Stromausbeute<br />
bis 1,2 kWh Tagesleistung. Laut Netzwerkmanagerin<br />
Steffi Volland (Oelsnitz) garantiert die Energiemenge die<br />
autarke Selbstversorgung – von einer stets kraftvollen Startbatterie<br />
bis hin <strong>zum</strong> Betrieb sämtlicher elektrischer Anwendungen<br />
an Bord (letzteres unter Einbeziehung weiterer<br />
Schwerpunkt I: Energie<br />
Batterien als Zwischenspeicher). Über eine zusätzliche Ladestation<br />
ließen sich auch Akkus etwa von Elektrofahrrädern<br />
„betanken“, um den individuellen Mobilitätsradius sonnenbasiert<br />
weiter erhöhen zu können.<br />
Wohnmobil-Besitzer Heinz Mayer aus Bad Rappenau<br />
hatte kürzlich als erster das rund 230 kg schwere Zusatz -<br />
equipment – die sechs Solarmodule wiegen insgesamt 60<br />
kg; die beiden Zusatzbatterien und die Umspanntechnik<br />
(12 auf 230 Volt) insgesamt 170 kg – ausgiebig getestet.<br />
„Die Module sind in wenigen Minuten ausgeklappt und liefern<br />
eine Zusatzleistung, die dauerhaft für TV und Kühlschrank<br />
ausreichend ist“, so sein Fazit nach einer Tour durch<br />
Oberfranken.<br />
Ein kompletter Prototyp samt Fahrzeug solle spätestens<br />
Anfang kommenden Jahres rollen und die Suche nach einem<br />
Partner für die ab kommenden Sommer geplante Serienproduktion<br />
erleichtern, erläutert Lutz Ludwig, Chef des<br />
gleichnamigen Metallbaubetriebs in Cleebronn (Baden-<br />
Württemberg) und künftiger Hersteller des Systems. Die<br />
erste Fertigungsversion „Comfort“ ziele im Gegensatz zu<br />
einer künftig auch robusteren Ausführung für Wanderbaustellen,<br />
zur Containerertüchtigung oder für technische Hilfsdienste<br />
komplett auf die Erfordernisse von Wohn- und Reisemobilen<br />
ab. Wenn das rollende Ferienhaus nicht genutzt<br />
wird, könne das Kleinkraftwerk mit den Abmessungen handelsüblicher<br />
Dachboxen einfach abgenommen und etwa<br />
auf Carport oder Garage weiterbetrieben werden. Eine<br />
gesonderte Genehmigung dieses Systems durch die Zulassungsstelle<br />
werde nicht erforderlich, so der Unternehmer.<br />
www.inoretex.de<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
15
Schwerpunkt I: Energie<br />
Noch große Einsparpotenziale<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> im Gespräch mit Volker Schulz, Vorstand für Vertrieb und Industrie der GETEC AG<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Bei den derzeit hohen und schwer<br />
berechenbaren Energiekosten scheint für die Unternehmen<br />
das Sparen der einzig gangbare Weg zu<br />
sein, um dennoch wirtschaftlich agieren zu können.<br />
Wo sehen Sie hauptsächlich bei Ihren Kunden noch<br />
Stellschrauben, um nennenswert Energie einsparen<br />
zu können?<br />
Volker Schulz: Viele Unternehmen haben ihre Betriebsabläufe<br />
bereits verbessert, um die Kosten in den Griff zu<br />
bekommen. Dennoch lohnt sich eine Überprüfung aller<br />
Abläufe und Anlagen: Geht irgendwo Energie ungenutzt<br />
verloren? Kann man Prozesse energetisch optimieren? Sind<br />
Anlagen vielleicht überdimensioniert?<br />
So haben wir beispielsweise für ein Milchwerk durch<br />
Wärmerückgewinnung ein Strompotenzial von über 4 MW<br />
gehoben, so dass sich dieses Werk komplett selbst mit Strom<br />
versorgen kann. Diese Einsparungen sind immens. Dafür<br />
hat GETEC auch den Contracting Award 2012 für das bundesweit<br />
energieeffizienteste Projekt des Jahres gewonnen. Und<br />
bei einem Zementwerk in der Schweiz führen wir gerade<br />
eine Energieeffizienzmaßnahme durch, die über 2 MW CO2neutralen<br />
Strom generiert.<br />
Sehr häufig kann die Energieerzeugung optimiert werden.<br />
Hier bietet GETEC mit der Kraft-Wärme-Kopplung eine<br />
Technologie an, die einen Wirkungsgrad von <strong>zum</strong> Teil über<br />
90 Prozent realisiert. Strom und Wärme werden gleichzeitig<br />
erzeugt. Der Strom kann selbst genutzt oder – gegen<br />
Vergütung – ins Stromnetz eingespeist werden. Auch ein<br />
Wechsel des Energieträgers oder die Installation moderner<br />
und besonders effizienter Technologien bieten große Einsparpotenziale.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Bevor Sie für den Kunden ein<br />
Energieversorgungskonzept entwickeln, führen Sie<br />
eine genaue Bedarfsanalyse durch. Welche Faktoren<br />
berücksichtigen Sie dabei?<br />
Volker Schulz: Ziel der GETEC-Energieversorgungskonzepte<br />
sind maßgeschneiderte Lösungen mit hoher Effizienz<br />
für unsere Kunden. Je nach Branche und Betriebsgröße sind<br />
die Wünsche und Anforderungen natürlich sehr verschieden.<br />
Besteht ein relativ gleichbleibender Energiebedarf oder<br />
gibt es saisonale Schwankungen? Braucht der Kunde nur<br />
Wärme und Strom oder auch Dampf? Oder gar Kälte und<br />
Druckluft? Können bestehende Anlagen und Leitungsnet-<br />
16 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
ze weiter genutzt werden? Oder geht es um einen Neubau?<br />
Ist-Zustand und Bedarfe klären unsere Ingenieure mit<br />
den Kunden direkt ab. Erst nach einer gründlichen Analyse<br />
können wir gezielte Angebote unterbreiten.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Unter welchen Voraussetzungen<br />
lohnt sich für ein Unternehmen die dezentrale Eigenversorgung<br />
von Wärme und Strom?<br />
Volker Schulz: Die Energiewende hat leider auch dazu<br />
geführt, dass es immer wieder Schwankungen im Stromnetz<br />
gibt. Manche Experten erwarten sogar zunehmende<br />
Netzabschaltungen - und weiter steigende Energiekosten.<br />
Immer mehr Firmen sprechen uns deshalb auf eine autarke<br />
Stromversorgung an. Auch für kleine und mittlere Unternehmen<br />
ist die Stromeigenversorgung mittels Kraft-Wärme-<br />
Kopplung in Blockheizkraftwerken interessant. <strong>Mit</strong>tlerweile<br />
lohnt sich diese dezentrale Eigenversorgung mit Wärme<br />
und Strom nicht mehr nur für besonders energieintensive<br />
Branchen wie die Papier- und Lebensmittelindustrie. Selbst<br />
in der Wohnungswirtschaft gibt es an dieser Lösung großes<br />
Interesse.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Welche Technologien setzt die<br />
GETEC dabei bevorzugt ein?<br />
Volker Schulz: Über den Einsatz der besonders effizienten<br />
Kraft-Wärme-Kopplung haben wir bereits gesprochen.<br />
Weitere zukunftsweisende Technologien in unserem Portfolio<br />
sind der Einsatz von Gas- und Dampfturbinen-Heizwerken<br />
(GuD) und die Braunkohlenstaubfeuerung (BKS) mit<br />
patentiertem Muffel-Impuls-Brenner von GETEC. Für viele<br />
Industriekunden ist die BKS-Technologie sehr wichtig, weil<br />
ein heimischer Energieträger <strong>zum</strong> Einsatz kommt, der auf<br />
mehrere Jahre hinaus zu weitgehend konstanten Preisen<br />
und in großen Mengen verfügbar ist. Dadurch ist die Versorgung<br />
langfristig gesichert – bei besonders wirtschaftlichen<br />
Brennstoffpreisen.<br />
Darüber hinaus verfügt GETEC auch im „grünen Bereich"<br />
über umfangreiches Knowhow und langjährige Erfahrungen.<br />
Neben Holzpellets- und Biomasseheizkraftwerken gehören<br />
dazu auch Erzeugung und Einsatz von Grüngas (Bio-<br />
Erdgas). Damit ist die CO2-freie Energieerzeugung auch für<br />
Industriekunden möglich.<br />
Gespräch: Claudia Hillmann<br />
Diplomingenieur Volker Schulz ist<br />
Vorstand für Vertrieb und Industrie der<br />
GETEC AG. Er war nach seinem Studium<br />
des Apparate- und Anlagenbaus in<br />
Magdeburg bei der ÖHMI Forschung<br />
und Ingenieurtechnik in Magdeburg<br />
und anschließend beim TÜV Hannover-<br />
Sachsen-Anhalt tätig. Seit 1995 ist Herr<br />
Schulz bei der GETEC und wurde 2005<br />
<strong>zum</strong> Vorstand berufen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.getec.de<br />
Das ausführliche Interview finden<br />
Sie unter:<br />
wirtschaftsjournal.de/id12091601
Kontakt:<br />
Sylvia Bahr<br />
Niederlassungsleitung<br />
HECTAS Gebäudedienste<br />
Stiftung & Co. KG<br />
Neefestr. 147<br />
09116 Chemnitz<br />
Telefon: +49 371 52395-0<br />
Telefax: +49 371 52395-122<br />
chemnitz@hectas.de<br />
www.hectas.de<br />
Udo Brocke<br />
Regionalleiter Vertrieb<br />
Telefon: +49 371 52395-140<br />
Telefax: +49 371 52395-171<br />
wirtschaftsjournal.de/id12091701<br />
Schwerpunkt I: Energie<br />
Anzeige<br />
Nachhaltigkeit: Mehr als grün<br />
Green Cleaning von HECTAS reduziert Chemieverbrauch und Verpackungsmüll um rund 90 Prozent<br />
Über HECTAS:<br />
Die HECTAS Gebäudedienste<br />
Stiftung & Co. KG mit Hauptsitz<br />
in Wuppertal ist einer der führenden<br />
Qualitätsanbieter für<br />
infrastrukturelle Gebäudedienstleistungen<br />
in Europa. Das<br />
Unternehmen beschäftigt in den<br />
Segmenten Gebäudereinigung,<br />
Gebäudedienste und Sicherheitsdienste<br />
mehr als 11.000<br />
<strong>Mit</strong>arbeiter in acht europäischen<br />
Ländern. HECTAS ist ein<br />
Unternehmen der Vorwerk<br />
Unternehmerfamilie und wurde<br />
1974 gegründet. Ihre anspruchsvollen,<br />
individuell für jeden Kunden<br />
entwickelten Lösungen bietet<br />
HECTAS unter anderem in<br />
den Bereichen Industrie, Verwaltung,<br />
Lebensmittelverarbeitung,<br />
Gesundheit und Pflege, Handel<br />
und Logistik.<br />
Performance<br />
Personal<br />
Produkte<br />
Prozesse<br />
Die Grafik verdeutlicht:<br />
Green Cleaning<br />
von HECTAS ist ein<br />
ganzheitliches Konzept,<br />
das professionelle<br />
Dienstleistung<br />
von speziell ausgebildetem<br />
Personal<br />
mit der Verwendung<br />
nachhaltiger Produkte<br />
und umweltschonender<br />
Techniken<br />
effizient verbindet.<br />
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt für Unternehmen immer<br />
mehr an Bedeutung: Der Anteil der Unternehmen, die eine<br />
Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen, ist seit 2008 von rund<br />
50 Prozent auf 62 Prozent im Jahr 2011 gestiegen. Das hat<br />
eine Umfrage des Wirtschaftsprüfungs-Netzwerks KPMG<br />
ergeben. 61 Prozent der Befragten sind davon überzeugt,<br />
dass sich die Implementierung von Nachhaltigkeitsprogrammen<br />
auch wirtschaftlich auszahlt – entweder in Form<br />
von Kostensenkungen oder durch steigende Effizienz.<br />
Bei dem Gebäudedienstleister HECTAS wird nachhaltiges<br />
und verantwortungsvolles Wirtschaften und Handeln<br />
traditionell großgeschrieben. Das Unternehmen hat bereits<br />
zu Beginn der 1990er-Jahre flächendeckend das Umweltmanagementsystem<br />
DIN EN ISO 14001 eingeführt und ist<br />
bei umweltfreundlichen und <strong>innovativen</strong> Reinigungsverfahren<br />
und -techniken immer auf dem neuesten Stand –<br />
somit gilt HECTAS als einer der Vorreiter in diesem Umfeld.<br />
Entsprechend war HECTAS auch unter den ersten Dienstleistern<br />
der Branche, die ein umfassendes Green-Cleaning-<br />
Konzept erstellt haben. Dabei bedeutet Green für HECTAS<br />
mehr als grün – Green steht für nachhaltig. Und Nachhaltigkeit<br />
schließt für den Gebäudedienstleister verantwortungsvolles,<br />
innovatives und zukunftsorientiertes Handeln<br />
ein – und das in allen Bereichen seiner Geschäftstätigkeit.<br />
So achtet HECTAS bereits bei der Auswahl der Lieferanten<br />
und Logistikpartner auf Nachhaltigkeitskriterien.<br />
HECTAS Green Cleaning trägt zu einer gezielten CO2-<br />
Reduzierung und Ressourcenschonung bei und ist indivi-<br />
duell auf die Anforderungen des jeweiligen Kunden und<br />
Objekts ausgerichtet. Der Green-Cleaning-Kunde kann sich<br />
aus einer Vielzahl an Modulen sein maßgeschneidertes Paket<br />
zusammenstellen: unter anderem aus Energie-Effizienz,<br />
Wasserverbrauch, Logistik-Optimierung oder Abfall-Management.<br />
Nach intensiver Betrachtung und Absprache mit dem<br />
Kunden bietet HECTAS anschließend die ideale Lösung an.<br />
Das Dienstleistungskonzept Green Cleaning umfasst<br />
die Anwendung ökologisch geprüfter Reinigungs- und Desinfektionsmittel,<br />
die mit Qualitätssiegeln wie der Euro-Blume<br />
ausgezeichnet sind. Darüber hinaus arbeitet HECTAS mit<br />
Hochkonzentraten und sparsamen Dosiersystemen, wodurch<br />
sich der Chemieverbrauch um bis zu 90 Prozent und der<br />
Verpackungsmüll sogar um bis zu 95 Prozent senken lassen.<br />
Damit reduzieren sich nicht nur die Verbrauchsmengen<br />
im Objekt des Kunden, sondern auch die Logistikkosten.<br />
Zudem kann mit modernen Reinigungsmaschinen Strom<br />
und Wasser eingespart werden.<br />
Die <strong>Mit</strong>arbeiter der Kunden als auch die Service-Kräfte<br />
von HECTAS profitieren im Objekt gleichermaßen von<br />
geräusch ärmeren Reinigungsmaschinen und verbesserter<br />
Raumluft durch den Einsatz von Staubsaugern mit mehrstufigen<br />
Abluftfiltersystemen.<br />
HECTAS bietet Green Cleaning bei Unternehmen in den<br />
Niederlanden, Deutschland, Österreich und Polen proaktiv<br />
an: Derzeit nutzen es bundesweit rund 15 Prozent der<br />
Kunden – Tendenz steigend. Zu den ersten Green-Cleaning-<br />
Kunden gehört ein namhafter Hersteller von Kosmetikprodukten<br />
im Raum Nürnberg: Hier sind HECTAS <strong>Mit</strong>arbeiter<br />
seit Anfang 2011 für das rund 43.000 Quadratmeter große<br />
Firmengelände zuständig und erfüllen bei der Reinigung<br />
die strengen Auflagen des Lebensmittel hygiene-Standards.<br />
Durch den reduzierten Ressourcenverbrauch, umweltverträgliche<br />
Produkte und ergonomische Verfahren gestaltet<br />
sich die Reinigung hier zudem effizienter. So trägt HECTAS<br />
Green Cleaning nicht nur nachhaltig <strong>zum</strong> Erhalt der Umwelt<br />
bei, sondern generiert schon kurzfristig messbare Einsparungen<br />
im Unternehmen.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
17
Schwerpunkt I: Energie<br />
Nutzung unter Vorbehalt<br />
Studie: Bahnstromnetz ist nur bedingt für den Netzausbau im Zuge der Energiewende nutzbar<br />
Im Auftrag der Bundesnetzagentur hat die Verkehrsfakultät<br />
der TU Dresden Szenarien für die Energiewende<br />
untersucht. Dazu wurden im Juli 2012 die<br />
Ergebnisse einer „Machbarkeitsstudie zur Integration<br />
von Bahn- und Energieleitungsinfrastrukturen“<br />
veröffentlicht. Gegenstand der Untersuchungen war<br />
unter anderem die Frage, ob und wie sich die bestehenden<br />
Leitungstrassen des deutschlandweit fast<br />
7800 Kilometer umfassenden Bahnstromnetzes für<br />
die erforderlichen neuen Stromtrassen der Energiewende<br />
nutzen lassen.<br />
Die Bundesnetzagentur – als nachgeordnete Behörde des<br />
Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie BMWi<br />
– kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass die bestehenden<br />
Bahnstromtrassen nur unter engen Restriktionen im Rahmen<br />
des anstehenden Netzausbaus nutzbar sind. Dies sei<br />
insbesondere auf technische Hindernisse sowie die teils<br />
hohen Kosten zurückzuführen. „Das Gutachten leistet einen<br />
wichtigen Beitrag dazu, das Potenzial der Bahnstromtrassen<br />
beim Netzausbau angemessen bewerten zu können.<br />
Wo immer dies möglich ist, sollten im Rahmen der weiteren<br />
räumlichen Fach- und Ausbauplanung die Bahntrassen<br />
in die Untersuchungen <strong>zum</strong> Ausbaubedarf des Übertragungsnetzes<br />
einbezogen werden“, betonte Jochen Homann,<br />
Präsident der Bundesnetzagentur.<br />
Ein Grund für die Untersuchung waren die zweifellos notwendigen<br />
Bestrebungen der Stromnetzbetreiber, das Netz<br />
auszubauen, um den vor allem im Norden erzeugten Windstrom<br />
in die südlicheren Landesteile Deutschlands – möglichst<br />
kostengünstig – zu übertragen. Warum dazu nicht auf<br />
bereits vorhandene Netze zugreifen? Doch diese Idee klang<br />
einfacher als sie zu verwirklichen ist. Tatsächlich arbeitet<br />
das Bahnstromnetz mit einer Frequenz von 16,7 Hertz, nötig<br />
wären jedoch 50 Hertz, wie es die Trassen der Landesenergieversorgung<br />
aufweisen. <strong>Mit</strong> der Übertragung von<br />
Gleichstrom statt Wechselstrom ließe sich das Problem beheben,<br />
<strong>zum</strong>al Gleichstrom auch über sehr lange Strecken verlustarm<br />
transportiert werden kann. Hier setzen jedoch die<br />
hohen Kosten eindeutige Grenzen. Um die Einspeisebedingungen<br />
anzupassen, wurden auch verschiedene Szenarien<br />
für eine Dezentralisierung des Bahnnetzes aufgestellt, die<br />
sich jedoch weder technisch noch kostenmäßig in einem<br />
akzeptablen Rahmen bewegen, ist der Studie zu entnehmen.<br />
Um Bahnstromtrassen und Versorgungsleitungen paral-<br />
18 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
lel zu führen, müssten sehr große Masten aufgestellt werden.<br />
Der Parallelbetrieb der 16,7-Hertz-Bahnstromtrassen<br />
und der Drehstromfreileitungen sei jedoch nur auf kurzen<br />
Abschnitten möglich. Eine geringere gegenseitige Beeinflussung<br />
des Kabelbetriebes sei durch Erdverlegung möglich,<br />
empfehlen die Gutachter. Da es sich hierbei jedoch um<br />
die mit Abstand teuerste Variante handelt, ergeht die Empfehlung<br />
der Gutachter nur mit großer Einschränkung.<br />
Insgesamt bestehe noch ein erheblicher weiterer Untersuchungsbedarf<br />
hinsichtlich der Parallelführung und gegenseitigen<br />
Beeinflussung von Drehstrom-, Bahnstrom- und<br />
Gleichstromsystemen. Auch empfiehlt das Gutachten, den<br />
Aufwand für die Entwicklung und Erprobung von Kompaktmastbauformen<br />
und die Weiterentwicklung der Trassierungsgrundsätze<br />
für die Leitungsbündelung noch intensiver<br />
zu untersuchen, als es für die vorliegende Machbarkeitsstudie<br />
möglich war. Die Studie wurde unter Beteiligung<br />
der Professur für Elektrische Bahnen der Fakultät Verkehrswissenschaften<br />
der TU Dresden gemeinsam mit dem<br />
Institut für Energieversorgung und Hochspannungstechnik<br />
der Leibnitz-Universität Hannover und dem Institut für deutsches<br />
und internationales Berg- und Energierecht der Technischen<br />
Universität Clausthal erarbeitet und von den deutschen<br />
Übertragungsnetzbetreibern, der DB Energie GmbH<br />
und dem Eisenbahn-Bundesamt, fachlich unterstützt.<br />
Simone Pflug<br />
Um bautechnischen und bürokratischen<br />
Aufwand zu minimieren, könnten sich<br />
Bahnstromtrassen und Hochspannungsfreileitungen<br />
spezielle Masten teilen.<br />
Doch technisch ist diese Variante noch<br />
nicht ausgereift, die Kosten außerdem<br />
sehr hoch. Foto: Vattenfall<br />
In dem Gutachten sind fundierte<br />
und detaillierte Aussagen zur<br />
technischen und rechtlichen<br />
Machbarkeit sowie zu den wirtschaftlichen<br />
Konsequenzen einer<br />
Bahnstromtrassennutzung erarbeitet<br />
worden.<br />
Die vollständige Studie kann<br />
heruntergeladen werden unter:<br />
www.bundesnetzagentur.de –<br />
Stromnetzentwicklung – „Gutachten<br />
zur Nutzung von Bahnstromtrassen<br />
beim Netzausbau"<br />
wirtschaftsjournal.de/id12091801
Schwerpunkt I: Energie<br />
Anzeige<br />
Sicherheit ist oberstes Prinzip<br />
Leipziger Energiemanagement-Experten liefern Rüstzeug zur Umsetzung der Energiewende<br />
Kontakt<br />
LEM Ingenieurbüro Last- und<br />
Energiemanagement<br />
Nordplatz 6<br />
04105 Leipzig<br />
Telefon: +49 341 124593<br />
Telefax: +49 341 1245959<br />
info@lem-software.com<br />
www.lem-software.com<br />
wirtschaftsjournal.de/id12091901<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.nachhaltigkeitsabkommen.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12091902<br />
Neues<br />
Geschäftsfeld:<br />
Standortspezifische<br />
Stromeinspeiseprognosen<br />
aus Windkraft-<br />
und Solarkraft-Werken<br />
mit<br />
dem LoadManager<br />
unter Beachtung der<br />
Anlagenerweiterung<br />
und der Größe der<br />
Archivdatenbasis.<br />
Unsere Modellentwicklung<br />
ermöglicht<br />
Einspeiseprognosen<br />
auch mit sehr kurzer<br />
oder auch ohne<br />
Archivdatenbasis.<br />
„Ja, wir haben immer noch das selbe Produkt“, bestätigt<br />
lachend Dr. Ingrid Heinrich, Gründerin und Geschäftsführerin<br />
des LEM Ingenieurbüros Last- und Energiemanagement.<br />
Manche Kunden arbeiten mit dem in seiner ersten<br />
Version bereits Ende der 1990er Jahre entwickelten Load-<br />
Manager seit Anfang an. Dieses datenbankbasierte modulartige<br />
Softwaresystem dient großen Energiedienstleistern,<br />
aber auch Betreibern von kleineren Kraftwerksparks und<br />
Industriebetrieben als Grundlage für ein ausgefeiltes Energiemanagement.<br />
Angefangen von der Analyse des tatsächlichen und<br />
künftigen Energiebedarfs bis zur gesamten Abwicklung eines<br />
Bilanzkreismanagements einschließlich Nominierungen,<br />
Prognosen und Bilanzausgleich ist alles mit dem Load -<br />
Nachhaltige Partnerschaft<br />
Thüringer Netzwerk setzt sich für Ressourcenschonung ein<br />
Im Jahr 2004 fiel der Startschuss für das Nachhaltigkeitsabkommen<br />
Thüringen (NAT), eine freiwillige Vereinbarung<br />
zwischen der Thüringer Wirtschaft und der Thüringer Landesregierung.<br />
Bis heute hat sich das Abkommen zu einem<br />
erfolgreichen Netzwerk entwickelt, welches Politik, Verwaltung<br />
und Wirtschaft insbesondere zu den Themen Klimaund<br />
Umweltschutz, Ressourcenschonung und Energieeffizienz<br />
zusammenführt. Zu den ersten Teilnehmern im Jahr<br />
2004 zählten auch die ZF Friedrichshafen AG Achsgetriebe<br />
Gotha, die Opel Eisenach GmbH und die Robert Bosch<br />
Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH, die in diesem Jahr als<br />
Manager möglich. Seine Abläufe sind inzwischen weitestgehend<br />
automatisiert worden, um auch Nicht-Techniker in<br />
die Lage zu versetzen, das Energiemanagement zu beherrschen.<br />
Dennoch schließt LEM einen Systemausfall durch<br />
redundante Strukturen nahezu aus.<br />
Und damit nicht genug: Sobald neue gesetzliche Regelungen<br />
gelten oder sich die Marktverhältnisse und damit<br />
die Bedürfnisse der Kunden ändern, wartet LEM mit einem<br />
neuen Modul auf, das die entsprechend angepassten Funktionalitäten<br />
enthält. „Wir werden immer wieder von unseren<br />
Kunden herausgefordert und angetrieben“, so Heinrich.<br />
Derzeit kommen die meisten Impulse aus dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz.<br />
Die von der LEM-Software erstellten<br />
EEG-Prognosen kommen deutschlandweit bei großen<br />
Energieversorgern <strong>zum</strong> Einsatz. Wir bilden nicht nur den<br />
Absatz, sondern auch die Einspeisung ab, um rechtzeitig<br />
notwendige Netzsteuerungsmaßnahmen einleiten zu<br />
können. Dafür zieht LEM minütlich aktualisierte Wetterprognosen<br />
heran, die vom Deutschen wie auch Britischen<br />
Wetterdienst geliefert werden.<br />
<strong>Mit</strong> der zunehmenden Einspeisung von Strom aus alternativen<br />
Energiequellen ändern sich ebenfalls die Anforderungen<br />
an die Fahrweise konventioneller Kraftwerke. Auch<br />
diese lassen sich mit dem LoadManager mit unserem Optimierungsbaustein<br />
bewältigen. „Dafür erstellen wir täglich<br />
mehrfach aktualisierte Pläne, die die Einspeisung aus EEG<br />
genauestens vorhersagen, um letztendlich die Sicherheit<br />
der Versorgung zu gewährleisten“, verspricht glaubhaft die<br />
souveräne Firmenchefin. Claudia Hillmann<br />
erste von derzeit 344 NAT-<strong>Mit</strong>gliedern ihre Teilnahme <strong>zum</strong><br />
vierten Mal bestätigen. Ihre ersten Urkunden erhielten<br />
die drei Unternehmen am 18. November 2004 durch die<br />
Zertifizierung gemäß DIN EN ISO 14001 – ein weltweit<br />
anwendbares Instrument zur Einrichtung eines Umweltmanagementsystems.<br />
Ziele der ISO 14001-Norm sind die<br />
Reduzierung von Emissionen, Abfall und Abwasser sowie<br />
der bewusste Umgang mit Ressourcen. <strong>Mit</strong> der aktuellen<br />
ISO-Zertifizierung, die eine von mehreren Voraussetzungen<br />
ist, um dem NAT beizutreten, beteiligen sich die drei Unternehmen<br />
abermals am Abkommen.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
19
Schwerpunkt I: Energie<br />
Bauhaus.SOLAR:<br />
Neues Denken in der Architektur, Wohnungs- und Städtebau erforderlich<br />
Der 5. Internationale Kongress Bauhaus.SOLAR im<br />
November in Erfurt präsentiert Visionen für nachhaltiges<br />
Bauen und energieeffiziente Lösungen für<br />
die Umsetzung im Wohnungs- und Städtebau.<br />
Zukunftsfähiges Bauen erfordert ein radikales Umdenken<br />
und konsequentes Umsetzen von Klima schonenden Architekturkonzepten<br />
mit modernen, energieeffizienten Technologien.<br />
Das ist der Leitgedanke des 5. Internationalen<br />
Kongresses Bauhaus.SOLAR, der am 13. und 14. November<br />
in Erfurt stattfindet. Architekten mit weltweitem Re -<br />
nommee wie Lars Krückeberg, <strong>Mit</strong>begründer des Architekturbüros<br />
Graft, den „Popstars unter den Architekten",<br />
schildern provokativ und unterhaltsam zugleich, vor welchen<br />
Herausforderungen Architekten und Planer, aber auch<br />
Verantwortliche von Kommunen in einer sich wandelnden<br />
Energie- und Bauwirtschaft stehen. Beispiele aus der Praxis<br />
zeigen, wie die <strong>innovativen</strong> Ansätze schon heute im<br />
Wohnungs- und Städtebau umgesetzt werden und welche<br />
Rolle die Solartechnik dabei hat. Erstmalig gibt es auf dem<br />
Kongress ein Schwerpunktthema: die Sanierung von Wohngebieten<br />
und Stadtkernen. Neu ist auch der „Dialog", zu<br />
dem der Architekturkritiker Andreas Ruby nach jedem Vortragsblock<br />
einlädt. Kontroverse Diskussionen zwischen<br />
Ruby, den Referenten und Kongressteilnehmern runden<br />
das Programm ab.<br />
Visionen ermöglichen Veränderung<br />
Warum neue Wege in der Architektur nicht ohne ein gesundes<br />
Maß an Risiko möglich sind, erläutert Lars Krückeberg<br />
in seiner Keynote-Speech am ersten Veranstaltungstag. Dass<br />
ein Wandel hin zu mehr Energieeffizienz manchmal auch<br />
ein Rückbesinnen auf frühere Baukonzepte bedeuten kann,<br />
verdeutlicht Hansjürg Leibundgut. Der Professor für Gebäudetechnik<br />
am Institut für Technologie und Architektur an<br />
der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich,<br />
ist am zweiten Tag der Keynote Speaker. Er schildert, wie<br />
der Bauhaus-Stil schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />
grundlegende Elemente des energiesparenden<br />
Bauens in sich vereint hat. Daran anknüpfend, stellt<br />
Leibundgut das Konzept „Solergie" vor, das eine Renaissance<br />
der Bauhaus-Idee ermöglicht. Für seine mitreißenden<br />
Vorträge bekannt ist Harald Welzer. Der Professor, Autor<br />
und Direktor von Futurzwei/Stiftung Zukunftsfähigkeit in<br />
Berlin, beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Frage,<br />
welche gesellschaftlichen Veränderungsprozesse notwen-<br />
20 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
dig sind für den Wandel in Richtung Energieeffizienz. „Die<br />
Vorstellung, dass man lediglich mit verändertem Technikeinsatz<br />
in eine nachhaltige und klimaneutrale Gesellschaft<br />
kommen kann, ist irrig", betont Welzer in dem Einleitungsvortrag<br />
<strong>zum</strong> Bauhaus.SOLAR-Kongress. Die Energiewende<br />
sei nur möglich, wenn sie eine Kulturwende ist.<br />
Vor diesem Hintergrund schildern Fachleute aus Architektur,<br />
Wohnungs- und Solarwirtschaft konkrete Projekte<br />
aus der Praxis. <strong>Mit</strong> welchen Aufgaben und Problemen waren<br />
sie konfrontiert? Welche Lösungen fanden sie hierfür? Themenblöcke<br />
sind Solarenergie bei der Sanierung von Wohngebieten,<br />
Photovoltaik in historischen Stadtkernen, Global<br />
Energy Issues, Bauhaus.SOLAR Research und ein Schwerpunkt<br />
liegt auf der Bauhaus.SOLAR Innovation.<br />
3. Bauhaus.SOLAR AWARD<br />
Bereits Tradition hat die Verleihung des Bauhaus.SOLAR-<br />
AWARDs. Den Nachwuchspreis verleihen der Thüringer Solarbranchenverband<br />
SolarInput und Solarvalley <strong>Mit</strong>teldeutschland<br />
gemeinsam mit dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-<br />
Solar) und der European Photovoltaic Industry Association<br />
(EPIA). Zum dritten Mal zeichnen sie in diesem Jahr herausragende<br />
Architektur- und Designprojekte von Studierenden<br />
und jungen Architekten mit dem mit insgesamt<br />
15.000 Euro dotierten Preis aus.<br />
Veranstalter des Bauhaus.SOLAR-Kongresses sind der<br />
Thüringer Solarbranchenverband SolarInput. Wissenschaftlicher<br />
Partner ist die Bauhaus-Universität Weimar, weitere<br />
Partner sind die Thüringer Energie- und Greentech-Agentur<br />
(ThEGA) und die Messe Erfurt.<br />
Impression von der Bauhaus.Solar 2011.<br />
Foto: Messe Erfurt GmbH<br />
Das komplette Programm sowie<br />
Details zur Anmeldung und <strong>zum</strong><br />
Bauhaus.SOLAR AWARD gibt es<br />
im Internet unter<br />
www.bauhaus-solar.de.<br />
Veranstaltungsort ist die Messe<br />
Erfurt. Eine Fachausstellung<br />
rund um das Solare Bauen und<br />
Energiespeicherung rundet den<br />
Kongress ab.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12092001
Lösungen für Unternehmen<br />
Schwerpunkt I: Energie<br />
Energiewirtschaft und Umwelt ist ein Schwerpunktthema auf dem 8. <strong>Mit</strong>telständischen Unternehmertag<br />
Ein Grundprinzip des MUT: Aktuelles<br />
Praxiswissen vom Unternehmer für<br />
Unternehmer. Foto: Stefan Waldek<br />
Anmeldung und weitere<br />
Programminformation unter :<br />
www.mittelstaendischerunternehmertag.de.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12092101<br />
Neu! ENSO-AKTIV.<br />
Energiereserven für Ihr Budget.<br />
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Möchten Sie von fallenden Preisen profi tieren<br />
und sich gleichzeitig gegen Preissteigerungen<br />
absichern? Dann nutzen Sie jetzt die neuen<br />
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Stärken Sie Ihre Marktposition durch unsere<br />
Kompetenz im Energieeinkauf.<br />
Am 11. Oktober 2012 trifft sich Deutschlands <strong>Mit</strong>telstand<br />
wieder in Leipzig. Der 8.<strong>Mit</strong>telständische Unternehmertag<br />
Deutschland bietet den rund 3700 erwarteten Teilnehmern<br />
mehr als 70 Seminare und Workshops in 12 Themenkomplexen<br />
von Außenwirtschaft bis Unternehmensführung, von<br />
Marketing bis Logistik, von Finanzwirtschaft bis Personalmanagement.<br />
Energieeffizienz und nachhaltig sinnvolle<br />
Konzepte für Unternehmen bilden eines der wesentlichen<br />
Schwerpunkthemen auf Deutschlands bedeutendster <strong>Mit</strong>telstandsveranstaltung.<br />
Dabei setzen die MUTmacher auch hier auf die bewährte<br />
Mischung von authentischen Best Practise Beispielen,<br />
Sprechen Sie uns an.<br />
Wir beraten Sie gern!<br />
ENSO Energie Sachsen Ost AG<br />
01064 Dresden<br />
Rico Felix<br />
Telefon: 0351 468-3424<br />
E-Mail: Rico.Felix@enso.de<br />
<strong>innovativen</strong> Lösungsansätzen und kompetenten Partnern.<br />
„Von der Energiewende profitieren – neue Lösungen für<br />
den <strong>Mit</strong>telstand“ heißt z. B. einer der Workshops. Sindy<br />
Vollmert, Referentin für Energiepolitik des Initiators BVMW,<br />
legt hier den Fokus auf den Erfahrungsaustausch der Un -<br />
ternehmen untereinander anhand von konkreten und er -<br />
folgreichen Beispielen zur nachhaltigen Kostensenkung<br />
u. a. durch flexible Stromanwendungen.<br />
Generell steht in allen Vorträgen, Workshops und Seminaren<br />
der konkrete Nutzen für die Unternehmen im <strong>Mit</strong>telpunkt.<br />
Um neben der Geschäftsführung auch den jeweiligen<br />
Spezialisten im Unternehmen eine Teilnahme an den<br />
teilweise spezifischen Vorträgen zu ermöglichen, bietet der<br />
MUT in diesem Jahr erstmals so genannte „Führungskräfte<br />
Plus“-Tickets an. Hier können, den Erwerb eines Voll -<br />
zahlertickets vorausgesetzt, bis zu zwei zusätzliche Eintrittskarten<br />
<strong>zum</strong> vergünstigten Preis für weitere <strong>Mit</strong>arbeiter<br />
erworben werden. Der 8. <strong>Mit</strong>telständische Unternehmertag<br />
Deutschland findet von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr im<br />
Congress Center Leipzig an der Neuen Messe statt.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
www.diemar-jung-zapfe.de<br />
21
Schwerpunkt I: Energie<br />
Energiewende in der Praxis<br />
Industrie und Forschung treiben in Sachsen gemeinsam die Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien an<br />
Die ThyssenKrupp System Engineering GmbH hat<br />
am 22. August in Pleißa bei Chemnitz ein neues Batterie-Technikum<br />
eröffnet. Auf einer Fläche von 1.800<br />
Quadratmetern werden hier künftig vor allem Lösungen<br />
für die Bereiche Elektrodenherstellung, Zellund<br />
Batteriemontage sowie Test entwickelt. Dafür<br />
wurden 20 neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />
Bereits seit mehr als einem Jahr arbeiten die ThyssenKrupp<br />
System Engineering GmbH und das Fraunhofer IKTS gemeinsam<br />
mit den mittelständischen Unternehmen KMS Technology<br />
Center GmbH und AWEBA Werkzeugbau GmbH in dem<br />
von der sächsischen Aufbaubank geförderten Projekt „LiFab“<br />
zusammen.<br />
Die im Projekt entwickelten Lösungsansätze für die effiziente<br />
und kostengünstige Fertigung von Lithium-Ionen-<br />
Batteriezellen werden in dem neuen Batterie-Technikum<br />
validiert und getestet. Zukünftig können so neueste Materialien<br />
und Technologien auf ihre industrielle Nutzbarkeit<br />
hin untersucht und bewertet werden. Die generierten Ergeb-<br />
www.spreegas.de · SpreeGas-Ruf 0800 78 22 78 0<br />
nisse bilden die Grundlage für die Entwicklung neuer indus -<br />
trieller Fertigungsanlagen für Lithium-Ionen-Batterien.<br />
Die Produktionstechnik für Lithium-Ionen-Batterien<br />
gehört zu den zentralen Forschungs- und Entwicklungsthemen<br />
beim Anlagenbau von ThyssenKrupp. Und das sehr<br />
erfolgreich: Von namhaften Automobilherstellern hat das<br />
Technologieunternehmen bereits Aufträge für automatische<br />
Montagelinien zur Herstellung von Lithium-Ionen Zellen/<br />
bzw. Modulen erhalten.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12092201<br />
Darauf ist Verlass.<br />
Kopf frei für das Kerngeschäft.<br />
Horst Polzin von der GWG hat sich für<br />
das Wärme-Contracting von SpreeGas<br />
entschieden. 10 Gaskesselanlagen<br />
versorgen zentral 409 Wohnungen.<br />
Von der Planung über die Installation<br />
bis hin zur Wartung hat SpreeGas ein<br />
bedarfsgerechtes Leistungspaket<br />
geschnürt. Vorteil: Die GWG ist gut<br />
versorgt, hat Planungssicherheit<br />
und braucht sich um nichts zu<br />
kümmern.<br />
Horst Polzin (Geschäftsführender Vorstand der Großräschener Wohnungsbaugenossenschaft »Glückauf« eG, rechts) und Björn Hagemeister (SpreeGas Energieverkauf)<br />
<strong>Mit</strong>glied im Verband<br />
für Wärmelieferung<br />
„Die Entwicklung der System<br />
Engineering am sächsischen Standort<br />
Hohenstein-Ernstthal ist von besonderer<br />
Bedeutung. Durch die Ansiedlung von<br />
namhaften Firmen aus der Batterie -<br />
branche hat sich Sachsen mittlerweile<br />
zu einem Schwerpunkt dieser zukunftsweisenden<br />
Technologie entwickelt“,<br />
sagte Sachsens Ministerpräsident<br />
Stanislaw Tillich, bei der Eröffnung des<br />
Technikums.<br />
Foto: ThyssenKrupp
Messe mit Magnetwirkung<br />
Heinz Kundert, Präsident SEMI Europa.<br />
SEMI ist der weltweite Branchenverband<br />
für die Zulieferketten der Nanound<br />
Mikroelektronikhersteller. Seit 1970<br />
hilft SEMI seinen <strong>Mit</strong>gliedern, profitabel<br />
zu wachsen, neue Märkte zu erschaffen<br />
und die Herausforderungen der Branche<br />
zu meistern.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12092301<br />
Vom 9. bis 11. Oktober finden in Dresden die<br />
SEMICON Europa 2012 und gleichzeitig die Plas -<br />
tics Electronics Exhibition and Conference statt.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> sprach dazu mit Heinz Kundert,<br />
dem Präsidenten von Semi Europe, dem Branchenverband<br />
der Zulieferketten für die Nano- und<br />
Mikroelektronikindustrie und Ausrichter der beiden<br />
Messen.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Die SEMICON Europa findet nun<br />
schon <strong>zum</strong> 4. Mal hintereinander in Dresden statt.<br />
Hat sich die sächsische Landeshauptstadt damit als<br />
Messestand ort etabliert?<br />
Heinz Kundert: In Dresden sind eine konkurrenzfähige<br />
Halbleiter industrie sowie das dazugehörige Ecosystem beheimatet,<br />
sitzen eine Menge weltweit anerkannter Institute,<br />
bietet das Messegelände mit seinen Ausstellungs- und Konferenzgebäuden<br />
einen sehr gut geeigneten Rahmen für die<br />
SEMICON. Ein großes Plus ist die Unterstützung der sächsischen<br />
Regierung sowie der Stadt Dresden.<br />
WJ: Warum war es SEMI so wichtig, die zeitgleich<br />
mit der SEMICON stattfindende Plastics Electronics<br />
Exhibition and Conference unter ihr Dach zu nehmen?<br />
H.K.: Dresden ist ein wesentlicher Treiber der Plastics<br />
Electronics weltweit mit Flagschiffen wie Novaled, Heliatek<br />
und vielen mehr, die sich der Forschung und Produktion<br />
organischer oder gedruckter Elektronik, OLED-Displays sowie<br />
organischer Solarsubstrate widmen und damit wichtige<br />
Impulse gesetzt haben. Dem Industriezweig der OLAE –<br />
Organic and Large Area Electronics, also organische und<br />
großflächige Elektronik – wird in den kommenden Jahren<br />
ein enormes Wachstum vorhergesagt. Nicht nur auf der<br />
Messe wird deutlich, dass sich die Segmente Halbleiter und<br />
OLAE grundlegende Technologien, Anlagentechnik, Materialien<br />
und Dienstleistungen teilen.<br />
WJ: Welche neuen Trends gibt es im Bereich der Halbleiterindustrie,<br />
welche neue Technologien, Mate -<br />
rialien und Produkte sind auf dem Markt?<br />
H.K.: Die Industrie steht vor großen Herausforderungen.<br />
Neben immer kleiner werdenden Mikrochipsstrukturen bereitet<br />
sich die Volumen-Industrie auf den nächsten Formatwechsel<br />
von 300mm zu 450mm-Wafern vor. Die Anlagenhersteller,<br />
in Europa etwa 300 an der Zahl, unterstützen die<br />
Schwerpunkt II: Elektronik<br />
Forschung und Entwicklung von 450mm-Wafern. Dieses<br />
Wafer-Format bedeutet ein Zusatzgeschäft, <strong>zum</strong>al die Anlagen<br />
größtenteils auf dem weltweiten Markt, vor allem in<br />
Asien, ihre Käufer finden, also dort, wo Massenelektronik<br />
hergestellt wird. Weiterhin erhoffen sich die großen Volumenhersteller<br />
bei Mikrochips, also Prozessoren und Speicher-Chips,<br />
hauptsächlich für die Computer-, Unterhaltungsund<br />
Kommunikations-Industrie eine Effizienzsteigerung.<br />
Getrieben wird diese Entwicklung vor allem durch die großen<br />
Chip-Hersteller wie Intel, Samsung und TSMC. Die erste<br />
450mm-Fertigungslinie wird in 2016/17 erwartet. Ein weiterer<br />
Bereich, unabhängig von der 450mm-Diskussion,<br />
umfasst anwendungsorientierte Mikrochips in mittleren und<br />
kleinen Stückzahlen, welche vorwiegend in der Industrie<br />
und Autoindustrie sowie in der Leistungselektronik Verwendung<br />
finden. Er wird „More than Moore“ genannt und<br />
verfügt ebenfalls über großes Potenzial.<br />
WJ: Die Messe steht in diesem Jahr unter dem<br />
Slogan „The Power of Europe“. Wie gestaltet sich<br />
die Zusammenarbeit zwischen den europäischen<br />
Mikroelektronik-Standorten?<br />
H.K.: Die einzelnen europäischen Mikroelektronikstand -<br />
orte dürfen sich nicht als Konkurrenten sehen. Abstimmungen<br />
und Kooperationen, immer unter Berücksichtigung<br />
der Besonderheiten der Standorte, gibt es schon lange.<br />
Natürlich dient auch die SEMICON hier als Dreh-und Angelpunkt,<br />
um die Zusammenarbeit aktiv zu betreiben. Aber die<br />
Impulse müssen von den Firmen selbst initiiert werden,<br />
SEMI unterstützt diese Bemühungen.<br />
WJ: Kann man trotz vieler wirtschaftlicher und finanzieller<br />
Widrigkeiten von einer Stärkung des Standortes<br />
Europa sprechen?<br />
H.K.: Im Moment ist die Halbleiterindustrie vor dem Hintergrund<br />
kriselnder Regionen erstaunlich robust. Das weltweite<br />
Wachstum in diesem Bereich wird für das kommende<br />
Jahr auf drei bis fünf Prozent geschätzt. Trotz einiger<br />
Standortprobleme wie etwa teure Energiekosten ist der<br />
Standort Europa grundsätzlich konkurrenzfähig. Dennoch,<br />
die Förderung der Halbeiter-Industrie durch die Länder und<br />
den Staat – ein nicht zu unterschätzender Faktor im globalen<br />
Vergleich – führt regelmäßig zu Wettbewerbsver -<br />
zerrungen, da vor allem die Asiaten die Halbleiterindustrie<br />
stärker fördern als die Europäer.<br />
Gespräch: Simone Pflug<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
23
Schwerpunkt II: Elektronik<br />
Europäische Kräfte gebündelt<br />
Unter dem Slogan „The Power of Europe" findet <strong>Mit</strong>te Oktober in Dresden die Messe SEMICON Europa statt<br />
Sie ist die größte jährlich stattfindende Branchenveranstaltung<br />
in Europa für Technologien und<br />
Lösungen für Hersteller hochentwickelter Mikroelektronik,<br />
für Micro-Electro-Mechanical Systems,<br />
kurz MEMS, für gedruckte und organische Elektronik<br />
und Photovoltaik sowie für Leistungselektronik<br />
und andere neu entstehende und verwandte<br />
Elektronikmärkte. Zeitgleich wird auch wieder die<br />
PE 2012, die Plastics Electronics Exhibition and<br />
Conference, ihre Türen öffnen. Zu den gemeinsamen<br />
Veranstaltungen der SEMICON Europa und der<br />
Plastics Electronics, auf denen über 210 Branchenexperten<br />
Vorträge halten, werden über 350<br />
Aussteller aus mehr als 20 Ländern erwartet.<br />
Die Agenda der Plastics Electronics Exhibition and<br />
Conference wird von der SEMI Plastics Electronics-Special<br />
Interest Group vorbereitet, die aus Vertretern führender<br />
Branchenunternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen<br />
besteht; darunter sind Führungskräfte von BASF,<br />
Merck, der Universal Display Corporation, führende<br />
Forscher der TU Dresden und des VTT Technical Research<br />
Centre in Finnland. Dafür wurde ein hochkarätiges Konferenzkomitee<br />
aus Wirtschaft und Wissenschaft gebildet, dem<br />
unter anderem Professor Karl Leo, Direktor des Fraunhofer-<br />
Instituts für Photonische Mikrosysteme und Professor für<br />
Optoelektronik an der TU Dresden, angehört. Die Aufgabe<br />
der PE2012 ist es, Experten, Forschungsinstitute, Hersteller,<br />
Investoren, Lieferanten und andere Interessensgruppen<br />
zusammenzubringen, um die Entwicklung der Plastic Electronics<br />
aus den Forschungslaboren zu einer umfangreichen<br />
industriellen Massenfertigung weiterzuführen. Schwerpunktthemen<br />
der PE 2012 werden OLED-Beleuchtung und<br />
-Displays, flexible und organische Photovoltaik sowie integrierte<br />
intelligente Systeme sein. „<strong>Mit</strong> wichtigen Fortschritten<br />
bei gedruckten und organischen Displays, Beleuchtungen,<br />
Batterien, und Speichermedien hat Plastic Electronics das<br />
Potenzial, sich in den nächsten Jahren zu einem milliardenschweren<br />
Industriezweig zu entwickeln," sagt Heinz<br />
Kundert, Präsident von SEMI Europe. „Die verschiedenen<br />
Bereiche, welche die Industrie umfasst, werden die Materialwissenschaften,<br />
Verfahrenstechniken und Fertigungskompetenzen<br />
in großem Umfang nach vorn bringen und<br />
die Mikro- und Nanoelektronikindustrie auf der SEMICON<br />
Europa hervorragend in Szene setzen."<br />
24 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
Integriert in die SEMICON ist ebenso das 16. European Fab<br />
Managers Forum, das sich über zwei Tage erstreckt und mit<br />
Themen rund um die Verbesserung der Produktionserträge<br />
und der Auslastung bestehender Produktionsstätten durch<br />
neue Technologien und Märkte befasst. Auf großes Interesse<br />
wird die 450mm-Session stoßen, deckt sie doch die<br />
aktuellsten Wissensstände bei der Einführung, Planung<br />
sowie Forschung und Entwicklung zu den 450mm-Wafern<br />
ab. Die Veranstaltung will alle wichtigen Programme und<br />
Initiativen sowie die Fortschritte, die in den vergangenen<br />
Jahren gemacht wurden, berücksichtigen.<br />
In das Zentrum der europäischen Politik ist der weltweite<br />
Wettbewerb der Industrieländer um Schlüsseltechnologien,<br />
den Key Enabling Technologies, gerückt. Besondere Bedeutung<br />
kommt dabei der Mikro- und Nanoelektronik, der<br />
Nanotechnologie, Biotechnologie, Photonik, den Neuen<br />
Materialien und fortgeschrittenen Produktionstechniken als<br />
Treiber von Innovation und Produktivität zu. Sie sind nicht<br />
nur Spitzentechnologien, sondern sie machen weiterführende<br />
technologische oder wirtschaftliche Entwicklungen<br />
erst möglich. Sachsen hat dabei ein besonderes Interesse<br />
an den KET. Es ist nicht nur ein wichtiger Mikroelektronikstandort<br />
in Europa, sondern hier sind alle Schlüsseltechnologien<br />
stark vertreten – was sich in der Messe widerspiegeln<br />
wird.<br />
PM/SP<br />
Die SEMICON Europa gilt als Leitmesse<br />
der Halbleiterbranche und zugleich als<br />
ihr Branchenbarometer. Foto: SEMI<br />
wirtschaftsjournal.de/id12092401
Schwerpunkt II: Elektronik<br />
Anlaufstelle für Nano-Akteure<br />
Deutscher Verband Nanotechnologie gründet Geschäftsstelle in Chemnitz<br />
Das Fraunhofer Institut für Elektronische<br />
Nanosysteme (ENAS) ist seit Juni<br />
Sitz der regionalen Geschäftsstelle<br />
Chemnitz des Deutschen Verbandes<br />
Nanotechnologie e. V.<br />
Foto: Wolfgang Schmidt<br />
wirtschaftsjournal.de/id12092501<br />
Seit dem 20. Juni ist der Deutsche Verband Nanotechnologie<br />
in Chemnitz mit einer regionalen Geschäftsstelle vertreten.<br />
Die Gründung erfolgte am Fraunhofer-Institut für<br />
Elektronische Nanosysteme (ENAS). Die Chemnitzer Geschäftsstelle<br />
wird von Prof. Dr. Bernd Michel, Leiter des Micro Materials<br />
Center Chemnitz und Berlin, geleitet. Auch in Sachsen<br />
sind die Fraunhofer Institute wie auch in anderen Bundesländern<br />
enge Partner des DV Nano. In Sachsen-Anhalt ist<br />
es <strong>zum</strong> Beispiel das Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik,<br />
in dem vor kurzem ebenfalls eine regionale Geschäftsstelle<br />
des Verbandes gegründet werden konnte.<br />
Ihr Elektronik-Spezialist<br />
im Bereich Embedded Systems<br />
CiBOARD CiBO ARD electronic<br />
GmbH | Schönherrstraße Schönherr straße<br />
8 | 09113 Chemnitz<br />
Tel.:<br />
0371-27 39 50 50 | E-Mail: info@ciboard.de info<br />
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Besuchen Sie uns an unserem Stand auf der<br />
20. FED-Konferenz vom 20.-22.09.2012 in Dresden<br />
Über DV Nano<br />
Der Deutsche Verband Nanotechnolgie e. V. ist der Fachverband<br />
für die auf dem Gebiet der Nanotechnologie<br />
arbeitenden Kräfte aus Wirtschaft, Wissenschaft,<br />
Medien, Bildung und Verwaltung. Die Nanotechnologie<br />
ird dabei als eine Querschnittsdisziplin betrachtet, die<br />
insbesondere Erfahrungen aus den technisch-wissenschaftlichen<br />
Arbeitsgebieten der Chemie, der Physik,<br />
der Biologie, der Medizin und der Werkstoffwissenschaften<br />
miteinander kombiniert.<br />
Als gemeinnützige und unabhängige Organisation ist<br />
der DV Nano zentraler Ansprechpartner für akademische/wissenschaftliche,<br />
technische, berufliche und<br />
gesellschaftspolitische Fragestellungen. Der Verband<br />
unterstützt den Austausch zwischen Industrie, Wissenschaft,<br />
Gesellschaft, Verwaltung, Politik und seinen<br />
<strong>Mit</strong>gliedern und leistet so einen Beitrag zur Stärkung<br />
des Innovationsstandortes Deutschland.<br />
Im sächsischen Chemnitz arbeiten zahlreiche kleine und<br />
mittelständische Unternehmen mit modernen Mikro- und<br />
Nanotechnologien, insbesondere auch in den Anwendungen<br />
zu so genannten Smart Systems, <strong>zum</strong> Beispiel für den<br />
Maschinen- und Fahrzeugbau oder die Mikro- und Nanotechnik.<br />
Der Verband sieht in dem Dreieck Dresden-Chemnitz-<br />
Freiberg ein wichtiges Zentrum für moderne Entwicklungen<br />
und Anwendungen der Nanotechnologien in Deutschland.<br />
Die hier ansässigen kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
erhalten mit der Verbandspräsenz in Chemnitz eine<br />
neue Anlaufstelle, in der die Aktivitäten der Nano-Akteure<br />
aus Wirtschaft und Wissenschaft vor Ort koordiniert und<br />
gebündelt werden können. Ein weiterer Grund, weshalb die<br />
Geschäftsstelle ihren Sitz im Technologie-Campus Chemnitz,<br />
dem gemeinsamen Forschungsstandort von Universität,<br />
Fraunhofer Instituten und Technologie-Unternehmen,<br />
gefunden hat.<br />
Bereits am 2. Juli wurde in Berlin eine regionale Geschäftsstelle<br />
des Verbandes gegründet. Sie hat ihren Sitz in Deutschlands<br />
größtem Wissenschafts- und Technologiepark in<br />
Berlin-Adlershof. In Berlin sind zahlreiche kleine und mittelständische<br />
Unternehmen im Bereich der Mikro- und Nanotechnologie<br />
tätig, so dass durch die Gründung der Geschäftsstelle<br />
des DV Nanotechnologie wichtige Impulse für die<br />
industrienahe Forschung und Anwendung moderner Nanotechnologien<br />
im Raum Berlin-Brandenburg gegeben werden<br />
können.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
25
Schwerpunkt II: Elektronik<br />
Technik für Lebensqualität<br />
VDE veranstaltet 6. Deutschen AAL-Kongress zu technischen Assistenzsystemen<br />
Am 22. und 23. Januar 2013 veranstaltet der VDE<br />
Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik<br />
e. V. im Berliner Congress Center bcc<br />
den 6. Deutschen AAL-Kongress (AAL: Ambient<br />
Assisted Living). Unter dem Motto „Lebensqualität<br />
im Wandel von Demografie und Technik“ stehen<br />
technische Assistenzsysteme im <strong>Mit</strong>telpunkt, die<br />
den Nutzern neue Lebensqualität bieten sollen.<br />
Besonders ältere Menschen und Menschen mit körperlichen<br />
Beeinträchtigungen soll Technik in allen Lebenssituationen<br />
unterstützen: von der Arbeitswelt über die soziale Teilhabe<br />
bis zur Mobilität. Der Kongress zeigt praktische Anwendungsbeispiele,<br />
Konzeptstudien von morgen und technische<br />
Lösungen von heute. Neben Plenarbeiträgen und Vorträgen<br />
werden erstmals auch Workshops angeboten. Der<br />
Individuelle Verpackungslösungen, die sowohl den<br />
Schutz hochwertiger Geräte oder Baugruppen gewährleisten<br />
als auch repräsentative Funktionen erfüllen,<br />
sind das Markenzeichen der OLTERSDORF GmbH.<br />
„Unsere Kernkompetenz sind Ideen und Technik in<br />
Schaumstoff und Kartonagen", bringt es Geschäftsführer<br />
Marco Konstantin Simma auf den Punkt.<br />
Seit knapp 30 Jahren erfüllen die Verpackungsexperten die<br />
unterschiedlichsten Ansprüche von meist kleinen und mittleren<br />
Unternehmen aus Industrie, Handwerk und Handel.<br />
„Nicht unsere Kunden müssen ihre Ansprüche nach unserem<br />
Programm richten, sondern wir richten uns nach ihnen.<br />
Wir haben uns auf die individuelle Problemlösung spezialisiert",<br />
so Simma weiter.<br />
Mal sind es hochwertige Elektronikteile, die in leitfähigen<br />
Kartonagen verschickt werden müssen. Mal sind es<br />
Hochpräzisionsgeräte oder Kameras, die stoßfest in einem<br />
Koffer transportiert werden. Wenn es darum geht, etwas<br />
sicher zu befördern oder zu lagern, finden die Konstrukteure<br />
der Firma eine Lösung dafür.<br />
Dazu gehören u. a. attraktive Wellpappenverpackungen,<br />
durch eine <strong>zum</strong> Beispiel leitfähig beschichtete Oberfläche,<br />
26 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
Kongress, der unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung steht, bietet Forschern<br />
und Entwicklern, Herstellern und Anwendern sowie Vertretern<br />
aus Politik, Wirtschaft und Verbänden eine Plattform<br />
zu einem intensiven Meinungs-, Informations- und Wissensaustausch.<br />
Kooperationspartner sind die Fraunhofer-<br />
Allianz Ambient Assisted Living (AAL), die DFKI Deutsches<br />
Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH und<br />
der Sozialverband VdK Deutschland e. V..<br />
Bis <strong>zum</strong> 15. September können Interessierte Abstracts<br />
und Paper sowie Workshopbeiträge zu folgenden Themengebieten<br />
einreichen: AAL in der gesundheitlichen Versorgungskette:<br />
Zuhause – Unterwegs – im Krankenhaus – in<br />
der Reha – in der Pflege – im Hospiz, Technische Forschung,<br />
Erhalt und Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen<br />
Raum, Teilhabe und Mobilität, Wohnen und Arbeiten.<br />
Top-Lösungen für Logistik und Präsentation:<br />
Verpackungsexperte erfüllt Ansprüche aus Industrie, Handwerk und Handel<br />
welche elektrische Baugruppen vor elektrostatischen Gefahren<br />
schützen sowie konstruktive Schaumstoffverpackungen,<br />
die einen sicheren Transport oder optimale Lagerung<br />
für hochwertige Geräte gewährleisten.<br />
Kartonagen gibt es inzwischen in den verschiedensten<br />
Qualitäten: leitfähig, wasserabweisend, nicht brennbar. All<br />
dies wird in den Werkhallen in Bötzow verarbeitet. Hinzu<br />
kommen natürlich die diversesten Schaumstoffe, die für die<br />
maßgefertigten Kartons oder Koffer gebraucht werden.<br />
Unternehmen, die ihre technischen Produkte über Außendienstmitarbeiter<br />
vertreiben, statten diese gern mit Koffern<br />
der OLTERSDORF GmbH aus, weil diese eine millimetergenau<br />
passende und sehr anspruchsvolle Inneneinrichtung<br />
enthalten.<br />
Auch Einzelstücken und Vorserien nehmen sich die insgesamt<br />
27 <strong>Mit</strong>arbeiter, denen ein modern ausgestatteter<br />
Maschinenpark zur Verfügung steht, mit großer Sorgfalt an.<br />
Optimale Lösungen bei allen OLTERSDORF-Produkten werden<br />
durch reibungslos aufeinander abgestimmte Produktionsprozesse<br />
mit verschiedenen Bearbeitungstechniken am<br />
nordwestlichen Standort Berlins erzielt. Alle Produkte sind<br />
umweltneutral und können recycelt werden.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.aal-kongress.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12092601<br />
OLTERSDORF GmbH<br />
Marco K. Simma<br />
Werkstraße 10<br />
16727 Bötzow b. Berlin<br />
Telefon: 03304 20542-0<br />
Telefax: 03304 20542-379<br />
info@oltersdorf.de<br />
www.oltersdorf.de<br />
Anzeige<br />
wirtschaftsjournal.de/id12092602
Kurz berichtet<br />
Nachhaltige Versorgung unserer Städte<br />
Leipzig. Der Raum Leipzig-Halle ist nach einem Standortgutachten der Fraunhofer<br />
Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS die dynamischste Logistik-Region<br />
Deutschlands. „Dass ist umso bemerkenswerter, weil es diese Logistikregion in dieser<br />
Form vor zehn Jahren noch nicht gegeben hat“, betonte Prof. Dr. Uwe Arnold,<br />
Manager des Netzwerkes Logistik Leipzig-Halle, bei der Eröffnung des 4. <strong>Mit</strong>teldeutschen<br />
Logistikforums am 29. August in Leipzig. Es stand unter dem Motto<br />
„Lösungen für nachhaltigen <strong>Erfolg</strong>“. Dabei ging es vor allem um die Versorgung<br />
der urbanen Lebensräume. „Auch unserer Städte hier in der Region entwickelnn<br />
sich dynamisch. Die Logistik muss darauf reagieren“, so Arnold. Damit meinte er<br />
nicht nur die Versorgung der zunehmen größer werdenden Städte mit Gütern, sondern<br />
auch mit Wasser, Strom und Daten. Bei der Bewältigung dieser Aufgabe nimmt<br />
die Logistik eine Schlüsselrolle ein. Sie ist praktisch das Herz-Kreislaufsystem unserer<br />
Gesellschaft. „Logistik ist ein Teil der Lösung und nicht nur für Verstopfung der<br />
Verkehrswege verantwortlich“, ergänzte Dr. Christian Jacobi, u. a. Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der EffizienzCluster Management GmbH. In der Praxis heißt dies<br />
<strong>zum</strong> Beispiel Nutzung alternativer Antriebe, gebündelte und damit effiziente Zustellung<br />
von Gütern sowie IT basierte Steuerung der Warenströme. CH<br />
<strong>Erfolg</strong>reicher Spezialist für Logistikhallen<br />
wirtschaftsjournal.de/id12092701<br />
Lars Luderer und<br />
Uwe Kamann<br />
(von links) sind<br />
Geschäftsführer der<br />
GOLDBECK Regional -<br />
gesellschaft Ost.<br />
Foto: Stefan Hohmeister<br />
Treuen. Auch im 43. Geschäftsjahr hat GOLDBECK seinen erfolgreichen Wachs -<br />
tumskurs fortgesetzt, wie die Zahlen des Geschäftsjahres 2011/12 belegen. Der<br />
Auftragseingang erreichte mit 1,393 Milliarden Euro den höchsten Wert der Un -<br />
ternehmensgeschichte. Vom 1. 4. 2011 bis <strong>zum</strong> 31. 3. 2012 wurde eine Gesamtleistung<br />
von rund 1,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,1 Milliarden Euro) erreicht. Zu<br />
dieser Leistungssteigerung um 18 Prozent trugen 3.128 <strong>Mit</strong>arbeiterinnen und<br />
<strong>Mit</strong>arbeiter (Stand 31. 3. 2012) bei. Ende des vorigen Geschäftsjahres waren es<br />
noch 2.651. Damit erhöhte sich die Zahl der <strong>Mit</strong>arbeiter um 477. Zum 31. 7.<br />
dieses Jahres ist sie weiter auf 3.235 angewachsen.<br />
GOLDBECK ist auf das Bauen mit industriell vorgefertigten Systemelementen<br />
spezialisiert. Schwerpunktmäßig realisierte GOLDBECK Produktions- und Logistikhallen,<br />
Bürogebäude und Parkhäuser. Mehr als die Hälfte der eingegangenen 376<br />
Projektaufträge wurde für Stammkunden abgewickelt. Circa 20 Prozent der Gesamtleistung<br />
erwirtschaftete GOLDBECK im Ausland.<br />
Treffpunkt<br />
Aus Fehlern lernen und<br />
Beschwerdekosten reduzieren<br />
www.cape-it.de<br />
9. <strong>Mit</strong>teldeutscher<br />
Unternehmertag<br />
5. Dezember 2012 | Leipzig<br />
INFORMATIONEN UNTER:<br />
TELEFON 069 / 79 40 95 65 | WWW.CONVENT.DE<br />
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SAVE THE DATE<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
27
Treffpunkt<br />
Lösungen für leichtes Bauen<br />
AMZ-Campus: Kunststoffexperten stellen neue Technologieentwicklungen für Automobilbau in Leipzig vor<br />
Für Leichtbaulösungen im Automobilbau sind neue Werkstoffe,<br />
Materialkombinationen, Fertigungstechnologien und<br />
Fügeverfahren gefragt. Aktuelle Entwicklungen in genau<br />
diesem Bereich stehen im <strong>Mit</strong>telpunkt der nächsten AMZ-<br />
Campus-Veranstaltung. Unter dem Motto „Unternehmer<br />
und Forschung im Gespräch“ lädt die von der RKW Sachsen<br />
GmbH gemanagte Verbundinitiative Automobilzulieferer<br />
Sachsen AMZ am 10. Oktober in die Kunststoff-Zentrum<br />
in Leipzig gGmbH ein.<br />
Das KuZ verfügt unter anderem über umfassende Kompetenzen<br />
in der Thermoplast- und Polyurethanverarbeitung.<br />
„Wir sind ein erfahrener Partner der Wirtschaft, wenn praxisbezogene<br />
kunststofftechnische Fragen zu lösen sind.<br />
Dabei stellen wir den Unternehmen unser Know-how im<br />
Rahmen kurzfristiger Dienstleistungen, gemeinsamer Forschungsthemen<br />
oder der beruflichen Weiterbildung zur Verfügung“,<br />
sagt Dr. Peter Bloß, Geschäftsführer des KuZ. Zum<br />
AMZ-Campus wird er aktuelle Entwicklungen des Instituts<br />
vorstellen. Dies wird <strong>zum</strong> einen ein Forschungsprojekt sein,<br />
das den verfahrens- und materialtechnischen Einfluss der<br />
Prozesse im Wandel<br />
Die Frage eines effektiven Umgangs mit vorhandenen<br />
Ressourcen gewinnt immer mehr an unternehmerischer<br />
Bedeutung – zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und<br />
Wettbewerbsfähigkeit. Um den nutzungsorientierten und<br />
sensiblen Ressourceneinsatz von Menschen und Material<br />
geht es am 16. Oktober auf der Jahrestagung des RKW<br />
Sachsen im Radisson Blu Park Hotel in Radebeul. Unter dem<br />
Motto „Prozesse im Wandel – agieren statt reagieren“ werden<br />
durch Vorträge zu den Themen Prozessoptimierung<br />
sowie effektiver Personal- und Ressourceneinsatz Anregungen<br />
gegeben und mögliche Lösungskonzepte vorgestellt.<br />
Auf der Jahrestagung werden unter anderem Bernd Zwinzscher,<br />
Leiter der Entwicklung der Kiefel Geräte- und Metallbau<br />
GmbH & Co. KG, und Dr. Thomas Lehmann, Konzeptund<br />
Versuchsingenieur der imk automotive Gmbh, am Beispiel<br />
von Kaminofenstrukturen deutlich machen, wie Einsparpotentiale<br />
erkannt und Materialeinsparungen von nahezu<br />
40 Prozent erreicht werden können. Möglichkeiten der<br />
Prozessoptimierung in Material und Komponenten wird Udo<br />
28 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
Anmeldung zur Veranstaltung<br />
am 10. Oktober 2012,<br />
KuZ Leipzig, über:<br />
Verbundinitiative AMZ<br />
Telefon: 0371 5347344 | info@amz-sachsen.de<br />
Verbundhaftung von reaktiven Polyurethanen auf Thermoplasten<br />
untersucht. Die Ergebnisse tragen sicher dazu bei,<br />
das Spektrum an Materialkombinationen zu erweitern. Damit<br />
wird die Voraussetzung für breite industrielle Anwendungsfelder<br />
geschaffen. Eine weitere aktuelle Technologie -<br />
entwicklung der Leipziger Kunststoffexperten ist das Ultraschall-Schweißen<br />
und -Nieten von technischen und hochschmelzenden<br />
Kunststoffen mit temperierten Sonotroden.<br />
Auch hier ist die Automobilindustrie ein Treiber, um diese<br />
neuen Materialien sicher und effektiv einzusetzen.<br />
Beide Technologien können die Teilnehmer des AMZ-Campus<br />
bei Vorführungen im Technikum des Instituts live erleben.<br />
Auch die weiteren Kompetenzen des KuZ sowie dessen<br />
modernes Equipment sind Gegenstand von Vortrag,<br />
Rundgang und Diskussion. PM/SP<br />
Jahrestagung des RKW Sachsen: Ressourceneffizienz als ganzheitliche<br />
Unternehmensstrategie<br />
Anmeldungen und weitere Informationen unter .<br />
RKW Sachsen GmbH Dienstleistung und Beratung<br />
Frau Doris Hantscho – Leiterin Marketing<br />
Tel.: 0351 8322-372 | Fax: 0351 8322-48372<br />
hantscho@rkw-sachsen.de | www.rkw-sachsen.de<br />
Wehner, Fachbereichsleiter der IAV GmbH, in seinem Vortrag<br />
„Prozess- und Materialinnovationen für alternative<br />
Antriebs- und Fahrzeugkonzepte unter dem Gesichtspunkt<br />
der sich verändernden Mobilität“ aufzeigen. Abschließende<br />
Impulse zu den Fragen: „Wie kann ich Instrumente erfolgreicher<br />
Personalarbeit gezielt einsetzen?“ oder „Wie schaffe<br />
ich eine langfristige <strong>Mit</strong>arbeiterbindung?“ gibt Hans-<br />
Ulrich Kaiser, Leiter Personalwesen der digades GmbH.<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer sind herzlich zu den<br />
Vorträgen der Jahrestagung eingeladen, die von 14 bis<br />
17:30 Uhr geplant sind. Das anschließende Get-Together<br />
bietet allen Teilnehmern die Möglichkeit <strong>zum</strong> Gedankenaustausch<br />
mit den Experten und den anderen Gästen in<br />
entspannter Atmosphäre. Traditionell findet vorab die RKW<br />
Sachsen <strong>Mit</strong>gliederversammlung statt. PM/SP<br />
Gastgeberin für den AMZ-Campus ist<br />
die Kunststoff-Zentrum in Leipzig<br />
gGmbH, kurz KuZ. Das Forschungs-,<br />
Technologie-, Prüf- und Weiterbildungszentrum<br />
verfügt über umfassendes<br />
Know-how in der Thermoplast- und<br />
Polyurethanverarbeitung. Foto: KuZ<br />
wirtschaftsjournal.de/id12092801<br />
Zur Jahrestagung des RKW Sachsen im<br />
letzten Jahr fesselte der Management-<br />
Trainer und Inhaber der Grundl Leadership<br />
Akademie Boris Grundl mit seinem<br />
Vortrag zur „Magie des Wandels“.<br />
Foto: RKW<br />
wirtschaftsjournal.de/id12092802
Anzeige<br />
Dresdner WEITSICHT<br />
Unternehmermesse mit neuem Konzept auf dem Flughafen Dresden<br />
Flughafencaterer Roland Hess organisiert<br />
die zweite Messeauflage und lädt<br />
zur „WEITSICHT-Lounge“.<br />
Dresdner WEITSICHT<br />
� Donnerstag, 18. Oktober<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
� Freitag, 19. Oktober<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Interessierte Unternehmen können<br />
sich über die Homepage informieren<br />
und anmelden:<br />
www.dresdner-weitsicht.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12092901<br />
Am 18. und 19. Oktober wird die zweite Auflage der Messe<br />
„Dresdner WEITSICHT“ stattfinden. Nach dem großen<br />
Zuspruch im letzten Jahr treffen sich erneut regionale Unternehmer,<br />
Selbständige und Existenzgründer, um sich einem<br />
breiten Publikum an Gewerbetreibenden und Besuchern<br />
vorzustellen. In diesem Jahr gibt es ein neues Konzept, bei<br />
dem Weiterbildung, multimediale Trends und geschäftliche<br />
Neuheiten im Fokus stehen. Bis jetzt haben schon 120 Unternehmen<br />
ihre Teilnahme bekundet: „Wir sind gespannt, wie<br />
sehr wir die Messebeteiligung bis zur Veranstaltung noch<br />
steigern können“ so Roland Hess, Geschäftsführer und Organisator.<br />
Er begründet den <strong>Erfolg</strong> damit, dass besonders kleinund<br />
mittelständische Unternehmen, die über wenig Messeerfahrung<br />
oder keinen eigenen Messestand verfügen,<br />
vom Event profitieren. „Es geht uns darum, regionale Unternehmen<br />
zusammenzuführen, dabei soll ein vorhandenes<br />
Messebudget nicht im Vordergrund stehen. Einheitliche<br />
Messestände in verschieden Größen stellen wir kostengünstig<br />
den Ausstellern zur Verfügung und übernehmen die<br />
Gestaltung“, so der Organisator.<br />
Die WEITSICHT-Plattform soll zusammenführen und verbinden.<br />
Der Flughafen Dresden International hatte sich im<br />
Treffpunkt<br />
letzten Jahr als hervorragender Veranstaltungsort herausgestellt.<br />
Zum einen ist er sehr gut durch öffentliche Verkehrsmittel<br />
erschlossen. Unternehmer und Besucher können<br />
so ohne Hektik und Stress anreisen. „Zum anderen hat<br />
ein Flughafen immer etwas mit Weite und Weitblick zu tun.<br />
In die Zukunft schauten im vergangenen Jahr auch viele<br />
teilnehmende Unternehmer, die Vertragsabschlüsse aufgrund<br />
neu geknüpfter Kontakte verbuchen konnten und bis<br />
heute zusammenarbeiten“, so Roland Hess.<br />
Die konzeptionelle Neuorientierung mit Seminaren, Trends<br />
und Neuheiten ist aber nicht die einzige Veränderung. Ab<br />
diesem Jahr wird die „WEITSICHT-Lounge“ eingerichtet,<br />
die vorerst bis zur nächsten Unternehmermesse 2013 im<br />
Flughafenrestaurant „Chili“ präsent bleiben soll. Die Lounge<br />
dient als Ort für Unternehmer, die sich das ganze Jahr<br />
über im Gebäude des Flughafens für Meetings inklusive<br />
Verpflegungsservice treffen können. „Zeit ist Geld, das wissen<br />
wir alle. Um schnell von einem Ort <strong>zum</strong> anderen zu<br />
gelangen, nutzen Geschäftsreisende oftmals das Flugzeug.<br />
Die Meetings direkt im Flughafen abzuhalten, ist eine attraktive<br />
Alternative zu den eigenen Büroräumen. Der Flughafen<br />
bietet hierfür sehr perfekte Rahmenbedingungen“, so<br />
der Initiator. Auch die während des gesamten Jahres ausliegende<br />
Messezeitung findet großen Anklang bei den unzähligen<br />
nationalen und internationalen Fluggästen. In ihr sind<br />
alle Aussteller der Dresdner „WEITSICHT“ zu finden. Damit<br />
wird die Angebotspalette sächsischer Unternehmer noch<br />
mehr bekannt gemacht.<br />
Eine weitere Neuerung ist die langfristige Messevorbereitung,<br />
in die die Interessenten aktiv einbezogen werden.<br />
„Ziel ist es, die Kontaktfrequenz und -qualität für alle Aussteller<br />
zu steigern. Daher treffen sich unsere Aussteller, Partner<br />
und Interessenten bereits im Vorfeld zu sogenannten<br />
Kennlernfrühstücken. Eine optimale Zusammenarbeit mit<br />
den extra für dieses Event beauftragten „Kontaktern“, die<br />
Firmen miteinander ins Gespräch bringen sollen, wird somit<br />
ebenfalls geschaffen.“, so Roland Hess. Damit bietet diese<br />
Messe eine Kombination aus bequemen Messeservice sowie<br />
der Möglichkeit, intensiv und effizient zu netzwerken. Angesprochen<br />
sind Unternehmen und Unternehmer, denen der<br />
persönliche Kontakt zu Kunden und Geschäftspartner wichtig<br />
ist. Es wird erneut angestrebt, Synergieeffekte zu offenbaren<br />
sowie Empfehlungsmarketing und innovative Zusammenarbeit<br />
anzukurbeln. PM/SP<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
29
Internationalisierung<br />
Land im Wandel<br />
Mazedonien bietet als Wirtschaftsstandort für Investoren viele Vorteile<br />
<strong>Mit</strong> fast 300 Sonnentagen im Jahr besitzt Mazedonien<br />
nicht nur ein hervorragendes Klima. Das Land<br />
von der Größe Brandenburgs hat zudem eine günstige<br />
Lage an den Europäischen Verkehrsachsen (VII<br />
und X) zwischen <strong>Mit</strong>teleuropa und der Türkei. Als<br />
EU-Kandidat und CEFTA-<strong>Mit</strong>glied der Länder Südosteuropas<br />
verfügt Mazedonien über einen weitgehend<br />
steuerfreien Zugang <strong>zum</strong> EU-Markt, Südosteuropa,<br />
der Ukraine und der Türkei.<br />
Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
für Unternehmen haben sich im Land in den letzten Jahren<br />
deutlich verbessert. So bescheinigt der jüngste Weltbank-<br />
Bericht „Doing Business 2012“ dem Land gute <strong>Erfolg</strong>e in<br />
der Transformation. Im weltweiten Ranking verbesserte sich<br />
Mazedonien gegenüber dem Vorjahr um 12 Plätze auf den<br />
22. Rang, womit es zu den bestplatzierten Ländern auf dem<br />
Westbalkan gehört.<br />
In Mazedonien gibt es derzeit vier Industrie- und Technologiezonen.<br />
Investoren werden hier einige Vergünstigungen<br />
angeboten, wie etwa die Befreiung von der Einkommens-<br />
und der Gewinnsteuer in den ersten zehn Betriebsjahren<br />
(danach 10%).<br />
Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind die metallverarbeitende<br />
Industrie, die Textilindustrie, der Handel und die<br />
Landwirtschaft. Zunehmende Bedeutung erlangt der Bergbau,<br />
denn Mazedonien verfügt über die Rohstoffe Braunkohle,<br />
Eisen, Zink, Blei, Kupfer, Chrom, Mangan, Silber, Gold<br />
und Nickel. <strong>Mit</strong> dem Schwerpunkt der Entwicklung ländlicher<br />
Regionen stehen Unternehmen verschiedener Branchen<br />
attraktive Fördermöglichkeiten im Rahmen des EU-<br />
IPARD-Programms (Instrument for Pre-Accession Assistance<br />
in Rural Development) zur Verfügung.<br />
4. <strong>Mit</strong>teldeutscher Exporttag<br />
Beim 4. <strong>Mit</strong>teldeutschen Exporttag am 25. September<br />
2012 in Jena werden sieben Industrie- und Handelskammern<br />
aus den südosteuropäischen Staaten Albanien,<br />
Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Montenegro,<br />
Republik Moldau und Serbien zu Gast sein.<br />
Weitere Informationen: www.gera.ihk.de<br />
Unternehmerreise der IHK Chemnitz<br />
<strong>Mit</strong>teldeutsche Unternehmen aus der Ernährungswirtschaft,<br />
dem Bergbau und der Metallbranche können auf<br />
der Unternehmerreise der IHK Chemnitz vom 21. bis 25.<br />
Oktober 2012 ihre Geschäftschancen in Mazedonien<br />
ausloten. Weitere Informationen: Peter Wolf,<br />
wolf@chemnitz.ihk.de, Tel.: 0371/6900-1596<br />
30 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
Bedingt durch das milde Klima hat Mazedonien eine starke Landwirtschaft. Neben Obst und Gemüse wird<br />
auch Wein angebaut. Foto: Peter Wolf<br />
Relevante Informationen über Mazedonien für Investoren und Exporteure<br />
Gesellschaftsrecht Ausländer können jede Gesellschaftsform gründen und dürfen<br />
100 % Eigentum an Gesellschaften haben<br />
Steuern Mazedonien bietet ein Flat Tax-System mit folgenden<br />
Steuersätzen<br />
Körperschaftssteuer: 10 % (0 % auf reinvestierte Gewinne)<br />
Einkommenssteuer: 10%<br />
Mehrwertsteuer: 18%<br />
(auf Computer-Software und Hardware: 5%)<br />
Devisenrecht freier Kapital- und Devisentransfer<br />
Devisenkonten für ausländische und inländische Personen<br />
zulässig<br />
Arbeitsrecht Durchschnittseinkommen (brutto): 506 Euro<br />
Zollrecht Es gelten der Zolltarif der EU sowie die Zollregeln der WTO<br />
Einreise und Aufenthalt Für EU-Bürger ist die Einreise unbeschränkt möglich<br />
Für EU-Bürger sind Aufenthalte bis zu 90 Tagen pro Halbjahr<br />
mit Personalausweis oder Reisepass möglich<br />
Arbeits-Visa werden für die Dauer eines Jahres ausgestellt<br />
wirtschaftsjournal.de/id12093001
Auf der richtigen Höhe<br />
Aktuelles aus den Firmen<br />
Werbestrategen von itp design & werbeagentur setzen mit packenden Ideen Unternehmen und Produkte ins<br />
richtige Licht<br />
itp design & werbeagentur<br />
Hauptstraße 88<br />
09221 Neukirchen<br />
Telefon: 0371 281090<br />
Telefax: 0371 2810911<br />
webmaster@itpdesign.de<br />
www.itpdesign.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12093101<br />
Während einer Flugreise<br />
wurde der amerikanische<br />
Kaugummi-König Philipp<br />
Wrigley von einem Journalisten<br />
gefragt: „Sagen<br />
Sie, Herr Wrigley, warum<br />
stellen Sie eigentlich Ihre<br />
aufwändige Werbung nicht<br />
ein? Alle Welt kauft doch<br />
bereits Ihre Kaugummis,<br />
und Sie könnten mit einem<br />
einzigen Schlag ein Vermögen<br />
einsparen!“ Darauf<br />
Wrigley: „Wir haben<br />
schon seit geraumer Zeit unsere Flughöhe von 6000 Metern<br />
erreicht. Schlagen Sie wirklich vor, dass ich jetzt ins Cockpit<br />
gehe und den Piloten anweise, die Motoren abzuschalten,<br />
um Treibstoff zu sparen?“<br />
Die Quelle der Anekdote ist nicht bekannt. Fakt aber ist,<br />
ein besseres Argument für die Notwendigkeit von Werbung<br />
gibt es wohl nicht. Doch wer effektiv werben will, braucht<br />
dafür Profis, die ihr Handwerk verstehen und das entsprechende<br />
Produkt richtig in Szene setzen. Solche Profis findet<br />
man mit Axel Kampe, Ulf Hecker und Steffen Hampel<br />
bei der itp design & werbeagentur in Neukirchen bei Chemnitz.<br />
Seit 1990 haben die drei Spezialisten von itp durch<br />
Spaß am Gestalten und Mut <strong>zum</strong> Unkonventionellen Bilder<br />
geschaffen, die mehr sagen als 1000 Worte.<br />
Ob Corporate-, Produkt-, Verpackungs-, Print- oder Webdesign,<br />
den Komplettservice der Agentur nutzen nicht nur<br />
regionale Firmen, sondern auch Kunden in der gesamten<br />
Bundesrepublik und in vielen Ländern Europas.<br />
Besonders kreativ und deshalb erfolgreich sind die drei<br />
Werbestrategen von itp auf dem Feld der Verpackungen.<br />
Höchste Kompetenz haben sie sich dabei im Getränke-Verpackungsdesign<br />
erworben. Darauf ist itp-Chef Axel Kampe<br />
besonders stolz. „Wir begleiten beispielsweise verschiedene<br />
namhafte Brauereien und Getränkebetriebe von der Basis<br />
bis zu den Produkten“, betont er gegenüber dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<br />
„Dabei geht es in erster Linie darum, dass<br />
sich deren Produkte durch die Verpackung von denen der<br />
<strong>Mit</strong>bewerber deutlich und unverwechselbar unterscheiden.<br />
Da kommen wir ins Spiel und stellen durch hochwertige<br />
Produktpräsentation die Unterschiede heraus.“<br />
Auf der Basis der Wünsche der Kunden entwickeln die<br />
drei Profis der Neukirchener Werbeagentur Vorschläge, wie<br />
so ein Produkt aussehen kann. So erhalten am Beispiel der<br />
Brauereien und Getränkebetriebe deren Rohgebinde attraktive,<br />
ansprechende Etiketten, die einem geradezu verführen,<br />
nach der Flasche zu greifen. Das Ergebnis: Eine unverwechselbare<br />
Markenidentität. „Dass die gewachsene Identität<br />
des Produktes nicht verlorengeht, ist uns wichtiges<br />
Anliegen, wenn wir unsere Vorschläge <strong>zum</strong> Nutzen des<br />
Unternehmens in die Tat umsetzen“, versichert Axel Kampe.<br />
Um auf Wrigley zurückzukommen: die Werbestrategen<br />
von itp sind bildlich gesehen die Piloten, die den Flieger auf<br />
Höhe und Kurs halten, damit dieser schnell, sicher und er -<br />
folgreich ans Ziel kommt. Langjährige deutschlandweite<br />
Erfahrung, Know-how und Kompetenz haben ihnen die<br />
Pilotlizenz auf Dauer gesichert. Wolfgang Baltzer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
31
Aktuelles aus den Firmen<br />
Aus eigener Kraft<br />
Kleine ITK-Unternehmen betreiben zunehmend im eigenen Haus Forschung und Entwicklung<br />
Die Investitionsbereitschaft der Anbieter von Informationstechnologie<br />
und Telekommunikation (ITK) hat sich trotz<br />
Euro-Krise erhöht. Drei von vier ITK-Unternehmen (75 Prozent)<br />
haben 2011 in Deutschland investiert, im Jahr zuvor<br />
waren es noch 70 Prozent. Dabei ist die Ausweitung des<br />
Geschäftsbetriebes dominierendes Investitionsmotiv, gefolgt<br />
von Forschung und Entwicklung. Das teilte der Hightech-<br />
Verband BITKOM Ende August auf Basis einer speziellen<br />
Auswertung der KfW-Unternehmensbefragung 2012 mit.<br />
„Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft ist die Investitionsbereitschaft<br />
der ITK-Unternehmen überdurchschnittlich hoch“,<br />
wird Heinz-Paul Bonn, Vizepräsident des BITKOM in einer<br />
Pressemitteilung zitiert. „Eine große Zahl der Firmen befindet<br />
sich auch weiterhin auf Wachstumskurs.“ Im laufenden<br />
Jahr wollen 42 Prozent ihre Investitionen aufstocken, 46<br />
Prozent wollen sie auf dem Vorjahresniveau fortführen.<br />
Der Anteil der ITK-Unternehmen, die eigene Forschung<br />
und Entwicklung (FuE) betreiben, ist leicht auf 61 Prozent<br />
gestiegen (Vorjahr: 56 Prozent). Kleine und mittelständische<br />
Unternehmen mit einem Umsatz zwischen einer Mil-<br />
Keine Berührungsängste bei DELTA BARTH<br />
Neue DELECO ® APP für Smartphone, Tablet PC & Co.<br />
Tausend mal berührt und nichts passiert? Dies<br />
ist bei DELTA BARTH kein Thema mehr. Der IT-Profi<br />
aus Limbach-Oberfrohna wartet mit einer Ent -<br />
wicklungsneuheit seiner Unternehmenssoftware<br />
DELECO ® auf.<br />
<strong>Mit</strong> nur einer Berührung kann man dem Kunden ganz nah<br />
sein. <strong>Mit</strong> der Adress-App greifen die Anwender mobil auf<br />
die Kontakte aus DELECO ® zu. Schnell und komfortabel<br />
können per Fingertipp eine Telefonnummer gewählt, eine<br />
E-Mail versendet oder die Website des Kunden aufgerufen<br />
werden. DELECO ® ist also Software <strong>zum</strong> Anfassen, denn<br />
per Touchscreen werden das Telefonie-Menü, der E-Mail-<br />
Client oder der Browser direkt geöffnet. Ein weiterer Clou<br />
ist die direkte Verbindung zwischen den hinterlegten Adressdaten<br />
und Google Maps ® . So kann der Standort des Kunden<br />
gleich in die Routenplanung der Anwender mit einbezogen<br />
werden. Die App ist für die Betriebssysteme Apple<br />
iOS und Android von Google erhältlich.<br />
32 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
lion und 50 Millionen Euro setzen dabei überdurchschnittlich<br />
oft auf unternehmenseigene FuE.<br />
Um die Forschungsaktivitäten weiter zu steigern und<br />
die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft zu stärken,<br />
fordert der BITKOM eine steuerliche Förderung von Forschung<br />
und Entwicklung, wie sie in anderen bedeutenden<br />
Industrienationen wie den USA, Japan und Frankreich üblich<br />
ist. Eine solche Förderung würde besonders kleinen und<br />
mittelständischen Unternehmen zugutekommen.<br />
Mehr als jedes zweite ITK-Unternehmen (55 Prozent)<br />
konnte 2011 seine Umsatzrendite steigern, bei fast jedem<br />
dritten (29 Prozent) blieb sie konstant. Die Eigenkapitalquote<br />
ist bei jedem zweiten Unternehmen (50 Prozent)<br />
gestiegen, bei mehr als jedem dritten (37 Prozent) lag sie<br />
auf Vorjahresniveau. „Daran zeigt sich, wie finanziell solide<br />
unsere mittelständischen Technologieunternehmen aufgestellt<br />
sind“, sagt Bonn. „Deutlich wird aber auch, dass<br />
die ITK-<strong>Mit</strong>telständler sich für unsichere Zeiten wappnen,<br />
in denen Wachstum und Finanzierung schwieriger werden.“<br />
„In der Geschäftswelt ist der ständige<br />
Kontakt zu Partnern und Kunden von<br />
großer Wichtigkeit. Damit unsere Anwender<br />
die nötigen Kontaktdaten immer<br />
und überall griffbereit haben und somit<br />
stets handlungsfähig sind, haben wir<br />
die Adress-App entwickelt“, erklärt<br />
Annett Barth, Geschäftsführerin der<br />
DELTA BARTH Systemhaus GmbH<br />
Die neue Adress-App wird in diesem<br />
Herbst erstmals vorgestellt. DELTA<br />
BARTH bestreitet gleich zwei Messen in zwei Wochen: Zuerst<br />
geht es zur Maintain nach München (Halle 2, Stand 205).<br />
Die internationale Fachmesse für industrielle Instandhaltung<br />
findet vom 16. bis 18. Oktober 2012 statt. Danach<br />
steht vom 23. bis 25. Oktober die IT&Business (Halle 3,<br />
Stand 3C38) in Stuttgart auf dem Programm, wo das komplette<br />
Spektrum der Unternehmens-IT zu erleben sein wird.<br />
PM<br />
wirtschaftsjournal.de/id12093201<br />
So einfach von unterwegs waren<br />
Anwender noch nie am Kunden.<br />
DELECO ® App macht das Management<br />
von Adress- und Kundendaten mobil.<br />
Foto: Delta Barth Systemhaus GmbH<br />
wirtschaftsjournal.de/id12093202
Anzeige<br />
„Je eher desto besser“<br />
Berufsorientierung für Schüler als wichtiges Instrument der Fachkräftesicherung<br />
Dr. Peter Opitz, Geschäftsführer TPM<br />
Fotos: Wolfgang Schmidt<br />
20 Firmen sitzen derzeit im TPM.<br />
Seit der Eröffnung konnten etwa<br />
100 Firmen erfolgreich begleitet<br />
werden, darunter ACSYS Lasertechnik,<br />
LASERVORM oder die<br />
heutige IMM-Gruppe. Neben der<br />
Information zu Finanzierungsmöglichkeiten<br />
und Fördermitteln<br />
finden Start-ups hier auch<br />
einen qualifizierten Ansprechpartner<br />
bei Fragen zur Automatisierungs-<br />
und Robotertechnik.<br />
TPM GmbH<br />
Leipziger Straße 27<br />
09648 <strong>Mit</strong>tweida<br />
www.tpm-mw.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12093301<br />
Seit acht Jahren engagiert sich die TechnologiePark<br />
<strong>Mit</strong>tweida GmbH (TPM) für passgenaue Berufsorientierung<br />
im Landkreis <strong>Mit</strong>telsachsen. <strong>Mit</strong><br />
dem Projekt „TPM-brücke“ schafft Geschäftsführer<br />
Dr. Peter Opitz eine Verbindung von Schule und Wirtschaft.<br />
Im Interview mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
erklärt er, warum Berufsorientierung so wichtig ist<br />
und wie die Firmen davon profitieren.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Was zeichnet eine effektive Maßnahme<br />
zur Berufsorientierung aus?<br />
Dr. Peter Opitz: Dies ist nur möglich, wenn drei Akteure<br />
miteinander ins Gespräch kommen: die Wirtschaft, die Schulen<br />
und das soziale Umfeld, also die Eltern der Jugendlichen.<br />
Wir sind bemüht, diese Akteure auf unterschiedliche Art<br />
und Weise zusammen zu bringen, um die gegenseitigen<br />
Erwartungen und Anforderungen kennen zu lernen. Dazu<br />
organisieren wir neben Berufsinformationsveranstaltungen<br />
gemeinsam mit Unternehmen und der Agentur für Arbeit<br />
Gesprächsrunden und Informationstage an den Schulen.<br />
Außerdem vermitteln wir Praktika hinsichtlich der Berufswünsche<br />
der Schüler.<br />
WJ: Was waren die Gründe für die Etablierung eines<br />
solchen Projektes?<br />
Opitz: Es wird immer wieder kritisiert, dass Gymnasiasten<br />
der Bezug zur Arbeitswelt und der Wirtschaft fehlt. Durch<br />
die direkte Kommunikation mit Vertretern aus der Wirtschaft<br />
und die Möglichkeit zu Praktika soll es gelingen, reale Vorstellungen<br />
über Berufe zu entwickeln, erste authentische<br />
Einblicke in das Berufsleben zu bekommen und daraus berufliche<br />
Ziele abzuleiten. Darüber hinaus lernen die Schüler<br />
die regionale Wirtschaft mit ihren Möglichkeiten und Potenzialen<br />
besser kennen. Gleichzeitig haben die Unternehmen<br />
die Möglichkeit, ihre ganz konkreten Bedarfe aufzuzeigen<br />
und den Jugendlichen damit eine Orientierung zu geben.<br />
WJ: „TPM-brücke“ ist also nur für Gymnasien ausgelegt?<br />
Opitz: Nein. Im Zuge der Kreisreform 2008 wurde Döbeln<br />
neues Einzugsgebiet. Dafür riefen wir ein Projekt ins Leben,<br />
das auch auf die Berufsorientierung von <strong>Mit</strong>telschülern ausgerichtet<br />
wurde. Außerdem gibt es ein Projekt für die <strong>Mit</strong>telschüler<br />
in der Region <strong>Mit</strong>tweida und Freiberg. Auch hier<br />
gibt es Gesprächsrunden und Praktika. Der Schwerpunkt<br />
liegt bei allen unseren Projekten ganz klar bei einer praxis-<br />
Aktuelles aus den Firmen<br />
Der TPM verfügt über Automatisierungs- und Robotertechnik<br />
auf dem neusten technischen Stand.<br />
und wirtschaftsnahen Berufsorientierung. So ist es bereits<br />
mehrfach vorgekommen, dass aus einem Praktikum ein Ausbildungsvertrag<br />
wurde. Diese Fälle zeigen, dass wir mit<br />
unseren Projekten auf dem richtigen Weg sind.<br />
WJ: Warum sollten sich Unternehmen an Projekten<br />
dieser Art beteiligen?<br />
Opitz: Gerade im ländlichen Raum haben sie meist mit dem<br />
Problem der Bekanntheit zu kämpfen. Große Werbeaktionen<br />
sind teuer und für viele nicht realisierbar. Deshalb bietet<br />
sich die Teilnahme in einem Projekt zur Berufsorientierung<br />
an. Durch die Präsentation auf Ausbildungsmessen<br />
und als Praktikumspartner gelangen die Unternehmen in<br />
die Köpfe der potenziellen Fachkräfte von morgen. Je eher<br />
sie in diesem Bereich aktiv werden, desto besser! Nur, wenn<br />
die jungen Menschen umfangreich und frühzeitig informiert<br />
werden, besteht die Chance, dass sie später einmal in der<br />
Region bleiben und die Wirtschaft stärken.<br />
WJ: Worin bestehen weitere Aktivitäten des TPM?<br />
Opitz: Neben der Förderung von Start-up-Unternehmen<br />
beraten wir Firmen auch hinsichtlich des Einsatzes von Automatisierungs-<br />
und Robotertechnik. Wir verfügen in unserem<br />
Haus über eine Anlage auf dem neuesten technischen<br />
Stand, an der Unternehmen Konstruktions- und Ablaufprogrammierung,<br />
Simulation, Realisierung und Kameratechnik<br />
auf die Brauchbarkeit für ihre Prozesse testen können. Zudem<br />
steht die Anlage auch für Schülerpraktika zur Verfügung.<br />
Erst vor kurzem haben drei Schüler über mehrere Wochen<br />
ein Programm geschrieben, mit dem Teile in der Anlage<br />
abgescannt werden konnten.<br />
Gespräch: Stefanie Rudolph<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
33
Fachkräfte<br />
Interaktiv <strong>zum</strong> Lernerfolg<br />
Fremdsprachenprojekt „Sprachcampus“ startet erfolgreich in die zweite Runde<br />
Während andere Schüler den Rest ihrer Sommerferien mit<br />
Faulenzen verbrachten, nutzen etwa 60 Jugendliche aus<br />
Thum und Chemnitz ihre freie Zeit, um sich an Projekt<br />
„Sprachcampus – ein Projekt zur Verbindung von Schule<br />
und Wirtschaft“ zu beteiligen. Entwickelt vom Bildungsund<br />
Innovationsportal Chemnitz (BIP) haben die Schüler<br />
die Möglichkeit, Englisch auf interaktive Weise zu lernen.<br />
„Wirtschaftsenglisch ist sehr interessant und sehr wichtig<br />
für das spätere Berufsleben. Das brauche ich in Zukunft<br />
überall“, begründet Schüler Philipp Legait seine Teilnahme<br />
am Projekt.<br />
Elf professionelle Fremdsprachendozenten und zwei<br />
Muttersprachler vermitteln in regelmäßigen Workshops<br />
Informationen zu relevanten Wirtschaftsthemen wie Business<br />
Talk, Präsentationen oder das Übersetzen von Texten.<br />
„Unser Ziel ist es, bei den Schülern Hemmungen vor dem<br />
Gebrauch einer fremden Sprache abzubauen. Sie sollen am<br />
Ende des Projektes in der Lage sein, frei auf Englisch zu<br />
kommunizieren“, erklärt Judith Richter, Geschäftsführerin<br />
des BIPV und Initiatorin des „Sprachcampus“. Sie freut sich<br />
über das große Interesse. „Es war nicht absehbar, dass sich<br />
so viele Schüler beteiligen würden. Es bestätigt uns darin,<br />
dass wir mit dieser Idee auf dem richtigen Weg sind“, so<br />
Richter. Ein Highlight des Projektes, das durch den Europäischen<br />
Sozialfonds und den Freistaat Sachsen gefördert<br />
Prämierte Qualität<br />
34 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
wird, ist eine einwöchige Sprachreise nach Irland. Hier werden<br />
die Schüler nicht nur an einem Irischen College unterrichtet,<br />
sondern besichtigen auch drei Unternehmen, über<br />
die die Schüler im <strong>Wirtschaftsjournal</strong> schreiben werden.<br />
Auch in Chemnitz stehen Firmenbesichtigungen an, darunter<br />
Siemens, Continental und Sachsenfernsehen. „Wir<br />
sind momentan noch auf der Suche nach klein- und mittelständischen<br />
Projektpartnern“, appelliert Richter an die regionalen<br />
Unternehmen. „Interessenten können jederzeit auf<br />
uns zukommen.“<br />
Stefanie Rudolph<br />
Best Western Hotel Lichtenwalde als „Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb“ ausgezeichnet<br />
„Diese Auszeichnung zeugt nicht nur von der hohen Qualität<br />
der Ausbildungsinhalte sondern auch von dem besonderen<br />
Engagement in der dualen Berufsausbildung“, sagte<br />
IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Wunderlich bei der<br />
Übergabe der Urkunde „Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb“<br />
an das Hotel Best Western in Lichtenwalde. Damit bescheinigt<br />
die IHK dem Hotel u. a. eine Durchfallquote von maximal<br />
20 Prozent. „Die Abbrecherquote ist sogar gleich Null“,<br />
so die Direktorin des Best Western Lichtenwalde Ines Hanisch-<br />
Lupaschko stolz. Dies könnte nicht zuletzt an den drei eingetragenen<br />
Ausbildern liegen, die die hohen Qualitätsmaßstäbe<br />
des Hotels in die Lehre einbringen. 35 Lehrlinge<br />
haben in zehn Jahren erfolgreich ihre Ausbildung abgeschlossen.<br />
Im nächsten Jahr werden Dorothee Wolf und<br />
Janin Rose ihre Lehre zur Hotelfachfrau abschließen und<br />
davor an den Sächsischen Landesmeisterschaften in gastronomischen<br />
Berufen teilnehmen.<br />
Stefanie Rudolph<br />
Schüler des „Sprachcampus“ aus<br />
Chemnitz (li.) und Thum.<br />
Sie würden sich mit Ihrem Unternehmen<br />
gern an dem Projekt<br />
„Sprachcampus“ beteiligen?<br />
Dann melden Sie sich unter<br />
j.richter@bip-chemnitz.de an!<br />
wirtschaftsjournal.de/id12093401<br />
IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-<br />
Joachim Wunderlich, die Auszubildenden<br />
Dorothee Wolf und Janin Rose<br />
sowie die Direktorin des Best Western<br />
Lichtenwalde Ines Hanisch-Lupaschko.<br />
Foto: S. R.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12093402
In Generationen denken<br />
Übersiedlung ausländischer Fachkräfte nach Deutschland - So kann es funktionieren<br />
E X P E R T E N<br />
TIPP<br />
Der Autor ist Inhaber der Relocation<br />
Agentur REALDOMUS ® in<br />
Leipzig und hat über 12 Jahre,<br />
mit Unterbrechungen, in Russland<br />
sowie in der Ukraine<br />
gelebt. Osteuropa, das Baltikum<br />
sowie die Balkanländer wurden<br />
mehrfach von ihm intensiv<br />
bereist. Aus eigener Erfahrung<br />
sind die Herausforderungen<br />
eines mehr fachen Umzugs mit<br />
der Familie bekannt.<br />
Kontakt über<br />
www.realdomus.de<br />
Deutsche Unternehmen sind<br />
zunehmend auf ausländische<br />
Fachkräfte angewiesen, um all<br />
die Anforderungen ihrer Kunden<br />
weiterhin qualitätsgerecht<br />
erfüllen zu können.<br />
Unser Relocation-Experte<br />
Christoph Neumann zeigte in<br />
der August-Ausgabe auf, welche<br />
grundlegenden Fragen und<br />
Unterstützungsangebote es bei<br />
der Gewinnung und Integration<br />
dieser Menschen gibt. An dieser<br />
Stelle wird er nun am Beispiel<br />
einer fiktiven Familie aus der<br />
Ukraine die wichtigsten Punkte<br />
einer Übersiedlung nach<br />
Deutschland verdeutlichen<br />
wirtschaftsjournal.de/id12093501<br />
Der Mann (45 Jahre) ist Diplomingenieur für Maschinenbau;<br />
seine Frau (40) ist Lehrerin. Der älteste<br />
Sohn (15) besucht das Gymnasium, die mittlere<br />
Tochter (10) geht in die Grundschule und der jüngs -<br />
te Sohn (5) ist im Kindergarten. Sie haben zusammen<br />
ein Einkommen von 2.000,- Euro pro Monat.<br />
Dies ist für ukrainische Verhältnisse gut, da das<br />
durchschnittliche Einkommen bei max. 400,- Euro<br />
liegt.<br />
Die Lebenshaltungskosten sind, wenn man auf dem Markt<br />
einkauft, erschwinglich und die Wohnung ist Privateigentum.<br />
Ein gebrauchter <strong>Mit</strong>telklassewagen dient zur Fortbewegung.<br />
Das Leben in <strong>Mit</strong>teleuropa ist ihnen durch Urlaube<br />
oder Dienstreisen hinlänglich bekannt. Dies bedeutet,<br />
dass die Familie nicht aus wirtschaftlicher Not das Land verlassen<br />
will, sondern bereit ist, etwas Größeres für die Zukunft<br />
der Familie zu wagen. Welche Herausforderungen kommen<br />
auf sie und das deutsche Unternehmen zu?<br />
Zuerst muss das hiesige Unternehmen, welches den<br />
Mann als Fachkraft haben möchte, bei der Arbeitsagentur<br />
den Nachweis erbringen, dass es keine andere geeignete<br />
Fachkraft innerhalb seines Wirkungskreises finden kann;<br />
was bei manchen Berufsgruppen heutzutage ziemlich einfach<br />
ist. <strong>Mit</strong> diesem negativen Nachweis kann die Arbeitsagentur<br />
die prinzipielle Arbeitsaufnahme durch den Ukrainer<br />
schriftlich befürworten. Spätestens hier sollte eine<br />
Relocation-Agentur einbezogen werden. Anschließend ist<br />
mit der Ausländerbehörde der geplante Fachkrafttransfer<br />
mit Familie aktenkundig abzustimmen. <strong>Mit</strong> diesen Dokumenten<br />
muss dann der Ukrainer an der Deutschen Botschaft<br />
in Kiew ein Arbeitsvisum für sich beantragen. Dieses kann<br />
erteilt werden, sofern die Botschaft die Notwendigkeit akzeptiert<br />
und keine weiteren gesetzlichen Regelungen dieses<br />
verhindern. Die weiteren Visa für seine Frau und die Kinder<br />
werden gewöhnlich erst später ausgestellt, meist nach Ablauf<br />
der beruflichen Probezeit und wenn der Mann im Unternehmen<br />
fest angestellt wurde.<br />
Hier beginnt schon die erste Hürde für das Unternehmen,<br />
denn bei einer halbjährlichen Probezeit, bedeutet dies<br />
für den Mann, dass er von seiner Familie getrennt lebt. Dies<br />
kann innerhalb kürzester Zeit zu Spannungen führen. Deshalb<br />
muss die Unternehmensleitung in Zusammenarbeit<br />
mit der Relocation-Agentur Möglichkeiten zur temporären<br />
Familienzusammenführung schaffen. Sofern die Firma die<br />
Familie offiziell einlädt und die Reise finanziell absichert,<br />
Fachkräfte<br />
werden normalerweise durch die Deutsche Botschaft<br />
Touristenvisa ausgestellt.<br />
Ist die Familie besuchsweise in Deutschland, sind Beratungsgespräche<br />
<strong>zum</strong> Thema Schulen bzw. Kindergarten<br />
unbedingt einzuplanen. Weiterhin müssen auch poten zielle<br />
Wohnmöglichkeiten durch die gesamte Familie besichtigt<br />
werden. Diese Betreuung wird in der Regel durch Relocation-Agenturen<br />
übernommen. Wenn sich unsere Fiktiv familie<br />
für ein Quartier sowie die Kindereinrichtungen entschieden<br />
hat und die Unternehmensführung den Mann unbefristet<br />
übernimmt, beginnt der größere Teil der Übersiedlung. <strong>Mit</strong><br />
Hilfe der Relocation-Agentur werden die einzelnen Schritte<br />
ausgearbeitet und umgesetzt. Erfahrungsgemäß kostet<br />
die Überführung allen Hab und Gutes einer Familie von<br />
Kiew nach Leipzig rund 15.000,- Euor. Dieser Kostenpunkt<br />
muss durch das Unternehmen eingeplant sein.<br />
Nachdem unsere Familie in ihrer neuen Heimat angekommen<br />
ist, besteht durch die Unternehmensführung und<br />
die Relocation-Agentur die absolute Notwendigkeit die<br />
Menschen auch seelisch an ihre neue Umgebung anzupassen.<br />
Dieser Prozess beinhaltet einen Zeitraum von drei<br />
Monaten bis zu einem Jahr. Hierbei liegt der Schwerpunkt<br />
der Unterstützung bei der Ehefrau, da diese ihrem Mann<br />
den Rücken freihält und sich um die „Banalitäten" des Alltags<br />
kümmert.<br />
Die Aufgabe der Relocation Agentur ist es dann, der<br />
Hausherrin alle wichtigen Dinge (Infrastruktur, kulturelle<br />
Einrichtungen, usw.) der Umgebung ausführlich zu erklären<br />
und sie bei Behördengängen aktiv zu unterstützen sowie<br />
beim Einkauf maßvoll zu beraten. Erwiesenermaßen ist eine<br />
Familie mit Kindern erst nach drei Jahren wirklich in der<br />
neuen Heimat angekommen, wenn sie eine zielgerichtete<br />
Hilfe erhalten hat.<br />
Wer aus eigenem Erleben einen Umzug innerhalb einer<br />
Stadt kennt, der kann sicherlich nachvollziehen, wie kräftezehrend<br />
ein Umzug von Land zu Land ist. Aus diesem<br />
Grund entwickeln sorgfältig unterstütze <strong>Mit</strong>arbeiter, gerade<br />
mit Kindern, ein festes Zugehörigkeitsgefühl <strong>zum</strong> Unternehmen;<br />
gepaart mit Loyalität.<br />
Ähnlich wie bei der ukrainischen Familie ist es mit einer<br />
Familie z.B. aus dem Baltikum. Da diese Staaten aber bereits<br />
seit dem 01.05.2004 <strong>Mit</strong>glied der EU sind, fallen die Probleme<br />
der Visabeschaffung weg. Klug beraten ist der Unternehmer,<br />
der in Generationen denkt. Dies ermöglicht ihm in<br />
den Kindern seiner neu gewonnenen Fachkraft potenzielle<br />
<strong>Mit</strong>arbeiter zu sehen. CHristoph Neumann<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
35
Fachkräfte<br />
Für qualifizierte Ausbildung<br />
IHK Chemnitz unterstützt Capacity Building am chilenischen Berufsbildungsstätten<br />
Fachkräfte sind nich nur hierzulande zu einem heiß begehrten<br />
Gut geworden. Deutsche Unternehmen, die im Ausland<br />
investieren wollen, schauen genau auf die Noten, wie weit<br />
ihnen dort qualifizierte <strong>Mit</strong>arbeiter zur Verfügung stehen.<br />
Gut ausgebildetes Fachpersonal ist deshalb eine wesentliche<br />
Voraussetzung für Investitionen deutscher Unternehmen<br />
im Ausland. Nicht immer entspricht aber der Bildungsstand<br />
von Absolventen technischer Schulen und auch<br />
technischer Berufsschulen den Bedürfnissen der Wirtschaft.<br />
Das ist <strong>zum</strong> Beispiel teilweise in den chilenischen Li ceos<br />
Técnicos (technische Schulen) und Centros de Formación<br />
Técnica/Institutos Profesionales (technische Berufsschulen)<br />
der Fall, weiß Barbara Hofmann von der IHK Chemnitz. „Dies<br />
führt auf Seiten der Absolventen zu besonderen Schwierigkeiten<br />
beim Einstieg in den Arbeitsmarkt“, betont sie.<br />
„Gleichzeitig wirkt sich der Mangel an qualifizierten Fachkräften<br />
auf Unternehmerseite negativ auf deren Produktivität<br />
aus. Es fehlt dringlich an Qualifizierungsangeboten,<br />
die in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft praxisnah nach<br />
den Bedarfen künftiger Arbeitgeber ausbilden. Besonders<br />
hart sind auch Umwelt- und Klimatechnologien betroffen.“<br />
Die IHK Chemnitz möchte nun einen Beitrag leisten, diesen<br />
Missstand zu beseitigen. Gemeinsam mit der AHK Chile<br />
und weiteren deutschen und lokalen Projektpartnern will<br />
die Chemnitzer Kammer maßgeblich dazu beitragen, chilenische<br />
Bildungsstätten der technischen Ausbildung bei ihrer<br />
notwendigen Qualifizierung und Anpassung an Bedarfe des<br />
chilenischen Arbeitsmarktes kompetent zu beraten und zu<br />
unterstützen.<br />
Laut Barbara Hofmann sollen deutsches Know-how und<br />
die Vorzüge einer dualen Ausbildung nach deutschem Vorbild<br />
in Bereichen mit Priorität wie beispielsweise Autome-<br />
20 Jahre Berufsausbildung<br />
Dresden. Seit 1992 bietet das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf<br />
(HZDR) engagiert Ausbildungsplätze in<br />
zurzeit elf verschiedenen Berufen an. Zudem werden seit<br />
einigen Jahren auch Studenten der Berufsakademie Dresden<br />
praktisch ausgebildet. In diesem Jahr kommt neu der<br />
Studiengang Bachelor of Engineering/Informationstechnik<br />
dazu, dafür stehen zwei Plätze zur Verfügung.13 junge Frauen<br />
und Männer begannen am 28. August am Forschungszentrum<br />
ihre berufspraktische Ausbildung. Damit arbeiten<br />
44 Auszubildende am HZDR. Bei einigen Berufen gehören<br />
auch Auslandspraktika zur Ausbildung.<br />
36 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
chanik, Bau- und Elektroindustrie oder pilothaft in Bergbau/Rohstoffwirtschaft<br />
durch gezielte Verbesserung der<br />
Qualifizierungsangebote der Beruflichen Bildung übertragen<br />
und bestmöglich an die einheimischen Bedingungen<br />
und definierten Bedarfe der Wirtschaft angepasst werden.<br />
Im Rahmen einer notwendigen Prüfungsmission soll<br />
nach Abstimmung mit den chilenischen Partnern entschieden<br />
werden, in welchen Berufen die größten Bedarfe bestehen,<br />
welche Ausbildungseinrichtungen ausgewählt werden<br />
und worauf sich das Projekt künftig schwerpunktmäßig<br />
konzentrieren soll. „Aus Sicht der IHK Chemnitz bestehen<br />
vor allem im Bergbau die größten Herausforderungen, wobei<br />
es sich hier um eine relativ breite Palette von Berufsbildern<br />
handelt, die nicht alle bergbauspezifisch sind“, macht Barbara<br />
Hofmann deutlich. Sie beruft sich dabei auch auf ein<br />
Arbeitsprogramm von Wirtschafts- und Bergbauministerien,<br />
der Vereinigung des Bergbaus und weiteren Akteuren vom<br />
Januar 2012 zur Schaffung von mindestens 28.000 Fachkräften<br />
in der Bergwirtschaft bis 2015. „Von gut ausgebildetem<br />
Fachpersonal in Chile können künftig nicht nur deutsche<br />
Investoren profitieren. Gleichzeitig wird eine positive<br />
Wirkung auf die nationale und regionale Ausbildungs- und<br />
Beschäftigungssituation und damit für eine auch sozial und<br />
gerechte Entwicklung des Landes erzielt“, ist Frau Hofmann<br />
überzeugt.<br />
Eine Prüfmission mit der IHK Chemnitz und der Sequa,<br />
an der auch Barbara Hofmann teilnimmt, wird im Oktober<br />
2012 in Chile tätig sein. Bei positiver Prüfung soll das Projekt<br />
Capacity Building an chilenischen Berufsbildungsstätten<br />
für die Anpassung der Qualität der technischen Ausbildung<br />
an die Bedarfe des chilenischen Arbeitsmarktes 2013<br />
starten. Wolfgang Baltzer<br />
Erstmals Azubis in Deutschland<br />
Berlin. Huawei Technologies, ein weltweit führender Anbieter<br />
von Informationstechnologie und Telekommunikationslösungen,<br />
bildet nun auch in Deutschland aus. Insgesamt<br />
sieben Auszubildende werden noch im laufenden Jahr ihre<br />
Lehre im Bereich IT-Systemelektronik bei der Huawei Technologies<br />
Service GmbH beginnen. In der Informations- und<br />
Telekommunikationsbranche ist gut ausgebildetes Personal<br />
erfolgsentscheidend und essentiell für das weitere<br />
Wachstum eines Unternehmens. Huawei Technologies<br />
beschäftigt in Deutschland inzwischen über 1600 <strong>Mit</strong>arbeiter<br />
an 20 Standorten.<br />
Über Sequa<br />
Die sequa gGmbH ist eine weltweit<br />
tätige Entwicklungsorganisation<br />
und führt seit 1991 in<br />
enger Zusammenarbeit mit der<br />
deutschen Wirtschaft Programme<br />
und Projekte der internationalen<br />
Zusammenarbeit durch.<br />
sequa bietet Kompetenz und<br />
Erfahrung in folgenden<br />
Geschäftsfeldern:<br />
� Kammern und Verbände<br />
� Privatsektorentwicklung<br />
� Berufliche Bildung und<br />
� Sozialer Dialog<br />
Sitz des gemeinnützigen Unternehmens<br />
ist Bonn.<br />
sequa hat derzeit über 40 <strong>Mit</strong>arbeiter<br />
und erwirtschaftet einen<br />
Umsatz von rund 16 Millionen<br />
Euro.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12093601<br />
wirtschaftsjournal.de/id12093602
Kurz berichtet<br />
wirtschaftsjournal.de/id12093701<br />
Kopfball: Wie schnell ist die Ente?<br />
Chemnitz/Rhein. Aktuell unterstützt die ibes Systemhaus<br />
GmbH ein Projekt der WDR-Wissenssendung<br />
„Kopfball“. Ausgestattet mit einem Ortungsgerät<br />
der Baureihe SERCAM Solid, ist eine Plastikente<br />
schwimmenderweise auf dem Weg von der Rheinquelle<br />
bis zur Mündung ins Meer. Die Ente wird die<br />
ganze Zeit über von einem Kamerateam begleitet,<br />
überwacht und wird über schwierige Rheinstellen<br />
übergesetzt. Das robuste Ortungsgerät – Know-how<br />
und Fertigung made in Sachsen – übermittelt alle<br />
10 Minuten eine Position, die über das Internetportal<br />
der Kopfballsendung abgerufen werden kann.<br />
Innovationsprämie<br />
Dresden/Chemnitz. Kleine und mittlere Unternehmen<br />
können sich mit Unterstützung des Freistaats<br />
Sachsen Wissen zur Umsetzung ihrer Ideen<br />
einkaufen. Das Schlüsselwort heißt „InnoPrämie“<br />
und ist ein einfaches Instrument, um Ideen umzusetzen<br />
oder Produkte und Verfahren zu verbessern.<br />
Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft<br />
und Kunst startete <strong>Mit</strong>te 2010 mit dieser Prämie ein<br />
neues Innovationsförderprogramm. Damit sollen<br />
Unternehmen wissenschaftliche Einstiegsarbeiten<br />
und technische Unterstützung im Vorfeld der Entwicklung<br />
von Produkten oder Verfahren erhalten.<br />
Seit der ersten Bewilligung im August 2010 sind über<br />
130 Förderanträge eingegangen. Ende Mai 2012<br />
facebook.com/erfolgswege<br />
www.absolventenmesse-mitteldeutschland.de<br />
wurde die 100. „InnoPrämie“ an ein Dresdner Unternehmen<br />
vergeben. Auch die LSA GmbH LEISCHNIG<br />
SCHALTSCHRANKBAU AUTOMATISIERUNGSTECH-<br />
NIK, ein kleines Unternehmen mit 21 Beschäftigten<br />
aus Wolkenstein wurde bei der Entwicklung eines<br />
wiederverwendbaren Rapid-Prototyping-Werkzeuges<br />
für variable Formen mit einer InnoPrämie unterstützt.<br />
Dr. Steffen Leischnig bestätigt das einfache<br />
Antragsverfahren und die kurze Bearbeitungszeit bis<br />
zur Bewilligung. Die VOTAG - Volmerhaus Oberflächentechnik<br />
AG aus Chemnitz erhielt für Untersuchungen<br />
<strong>zum</strong> Einsatz von Mikrogalvanik ebenfalls<br />
diese Förderung. Als FuE-Dienstleister konnte das<br />
Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme<br />
(ENAS) Chemnitz gewonnen werden.<br />
125 Jahre „Made in Germany“<br />
Berlin. Am 23. August 1887, also vor genau 125<br />
Jahren, wurde das britische Handelsmarkengesetz<br />
(Merchandise Marks Act 1887) eingeführt. Es sah<br />
die Pflicht zur Angabe des Herkunftslandes vor und<br />
sollte damit Großbritannien vor vermeintlich minderwertiger<br />
Ware aus dem Ausland schützen. Das<br />
Handelsmarkengesetz begründete das Label „Made<br />
in Germany“. Da sich deutsche Waren jedoch als<br />
qualitativ hochwertig herausstellten, verkehrte sich<br />
die Wirkung dieser ursprünglich abwertend gemeinten<br />
Warenkennzeichnung in ihr Gegenteil. Heute<br />
steht das Gütesiegel „Made in Germany“ in aller<br />
Eintritt frei!<br />
Ideeller Träger:<br />
Fachkräfte<br />
Welt für Qualität, Zuverlässigkeit und innovative,<br />
hochwertige deutsche Produkte.<br />
Die Rohstoff-Expedition<br />
Berlin. Der Parlamentarische Staatssekretär im<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF),<br />
Thomas Rachel, hat Ende August die bundesweite<br />
Aktion: „Die Rohstoff-Expedition – Entdecke, was in<br />
(d)einem Handy steckt!" eröffnet. Im Wissenschaftsjahr<br />
2012 – Zukunftsprojekt Erde werden Schülerinnen<br />
und Schüler dazu eingeladen, sich auf Rohstoff-Expedition<br />
zu begeben und zu entdecken, was alles in<br />
Handys steckt. Wie werden sie hergestellt? Woraus<br />
bestehen Mobiltelefone? Und was bedeutet es eigentlich<br />
für die Umwelt, wenn jedes neue Modell angeschafft<br />
wird?<br />
Beim Start der Handy-Aktion im Oberstufenzentrum<br />
für Kommunikations-, Informations- und Medientechnik<br />
(OSZ KIM) in Berlin wies Rachel darauf hin,<br />
dass „es in deutschen Haushalten 83 Millionen ungenutzte<br />
Mobiltelefone gibt". So liege die durchschnittliche<br />
Nutzungsdauer eines Handys bei nur 18<br />
Monaten. „Die in den Handys enthaltenen wertvollen<br />
Rohstoffe sollten nicht ungenutzt bleiben. Deshalb<br />
startet heute die bundesweite Sammelaktion<br />
an Schulen." Am Beispiel der Handys werden insbesondere<br />
Jugendliche dafür sensibilisiert, dass in<br />
elektronischen Geräten viele wertvolle Rohstoffe enthalten<br />
sind.<br />
��� ���<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
37
Geld & Kapital<br />
Die schönsten Rechnungen sind die,<br />
die sofort bezahlt werden<br />
Factoring: eine alternative und attraktive Form der Unternehmensfinanzierung für den <strong>Mit</strong>telstand<br />
E X P E R T E N<br />
TIPP<br />
Der <strong>Mit</strong>telstand ist einerseits das Rückgrat der deutschen<br />
Wirtschaft, hat aber andererseits oft Liquiditätsprobleme.<br />
Mangelnde Zahlungsmoral, temporäre Verzögerungen oder<br />
gar Ausfälle bringen die Unternehmen in Bedrängnis. Im<br />
Gegenzug werden der Materialeinkauf, Lieferantenrechnungen<br />
oder neue Investitionen durch fremde und zusätzliche<br />
Kredite finanziert. Bedingt durch die verschärften Eigenkapitalrichtlinien<br />
erhöhen die Hausbanken die Kreditlinien<br />
nicht oder nur ungenügend.<br />
Vor diesem Hintergrund bietet sich Factoring als Finanzierungsform<br />
zur Sicherung der Liquidität an. Factoring war<br />
lange Zeit auf dem deutschen Markt ein Nischenprodukt,<br />
entwickelt sich aber seit <strong>Mit</strong>te der 90er Jahre zu einer echten<br />
Alternative <strong>zum</strong> klassischen Bankkredit.<br />
Das Factoring-Volumen ist in den letzten 10 Jahren jährlich<br />
um fast 20 Prozent gewachsen und hat sich seit 2005<br />
fast verdreifacht. Insbesondere mittelständische Unternehmen<br />
nutzen heute den Forderungsverkauf zur kurzfristigen<br />
Umsatzfinanzierung.<br />
Die fünf wichtigsten Schwerpunktbranchen im Fac toring<br />
blieben im Vergleich <strong>zum</strong> Vorjahr weitgehend unverändert:<br />
Es dominieren Handel/Handelsvermittlung, Dienstleistungen,<br />
Herstellung von Metallerzeugnissen/Maschinenbau,<br />
Ernährungsgewerbe sowie Metallerzeugung und -verarbeitung.<br />
Bemerkenswerte Veränderungen nach oben gab<br />
es <strong>zum</strong> Beispiel bei der Herstellung chemischer Erzeugnisse<br />
und von Gummi- und Kunststoffwaren.<br />
Factoring bedeutet fortlaufender<br />
Forderungsverkauf<br />
Die produzierte Ware wird in Rechnung gestellt und verschickt.<br />
Die Rechnung wird anschließend an den Factor<br />
38 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
Andreas Beyer<br />
Von 2010 bis 2012 BVMW-<br />
Geschäftsführer des Landesverbandes<br />
Sachsen,<br />
jetzt Stellvertretender Abteilungsdirektor<br />
Vertrieb Ost<br />
SüdFactoring GmbH<br />
Königstraße 25<br />
01097 Dresden<br />
Telefon: +49 351 2167338<br />
Mobil: +49 160 90663596<br />
Informationsquellen des Factors<br />
Unternehmensanalyse<br />
Finanzauskünfte<br />
Wirtschaftsauskünfte<br />
Branchenanalyse<br />
Kreditprüfung<br />
SüdFactoring<br />
Kreditentscheidung<br />
verkauft, so dass das Unternehmen nicht mehr wochenlang<br />
auf den Geldeingang warten muss. Die Vorleistung in Materialeinkauf,<br />
Personalkosten, Maschineneinsatz, Fremdleis -<br />
tung, eigener Veredlung am Produkt und mehr wird durch<br />
den Zahlungsausgleich mittels Factoring innerhalb von ein<br />
bis maximal drei Tagen ausgeglichen. Gleichzeitig wird das<br />
Risiko des eventuellen Zahlungsausfalls über den Factor zu<br />
100 Prozent abgesichert. Indem sich durch Factoring die<br />
Außenstände verringern, verbessert sich die Liquidität und<br />
die Eigenkapitalquote erhöht sich.<br />
Neben der Werthaltigkeit der Forderung spielt auch die<br />
Bonität des Endkunden eine wichtige Rolle und entscheidet<br />
darüber, ob Factoring grundsätzlich möglich ist. Auch<br />
muss geprüft werden, ob durch Vorlieferanten oder Sicherungsrechte<br />
eines Kreditfinanzierers Rechte Dritter entstehen<br />
können. In individuellen Beratungsgesprächen werden<br />
daher grundsätzlich die unterschiedlichsten Aspekte des<br />
Factoring beleuchtet und analysiert.<br />
Factoring ist heute eine aktive, dynamische und um -<br />
satzkongruente Finanzierungsform. Neben der gewonnen<br />
Liquidität sind es auch die vom Factor angebotenen Service-Leistungen,<br />
die überzeugen. Denn diese unterstützen<br />
den Factoringnehmer dabei, neue solvente Kunden zu identifizieren<br />
und anzusprechen.<br />
<strong>Mit</strong> Factoring eröffnen sich neue Absatzmöglichkeiten<br />
und Geschäfts-Chancen.<br />
Medienrecherche<br />
Volkswirtsch. Analyse<br />
Informationsgespräche vor Ort<br />
Zahlungserfahrungen<br />
SüdFactoring - Berufsakademie SüdFactoring<br />
Baden-Württemberg 2009, Seite 1<br />
Factoring bringt viele<br />
Vorteile:<br />
� Größerer finanzieller Handlungsspielraum<br />
für unternehmerisches<br />
Wachstum:<br />
Bessere Skontierungs- und<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
(Mengen + Sonderrabatte)<br />
� Factoring als Marketing -<br />
instrument: Flexibilität und<br />
extrem schnelle Handlungsmöglichkeit<br />
bei neuen Kunden/Debitoren<br />
bei Marktveränderungen,<br />
Einräumung<br />
längerer Zahlungsziele<br />
gegenüber Debitoren<br />
� Weiteres Element im Risikomanagement:<br />
Entlastung/Übernahme des<br />
Debitorenmangements Absicherung<br />
des Forderungsausfalls<br />
zu 100 Prozent<br />
(Delkredereabsicherung),<br />
internationales Geschäft<br />
absicherbar<br />
wirtschaftsjournal.de/id12093801
Kurz berichtet<br />
Ein Urgestein für die Zukunft<br />
Beim Vliesstoff-Hersteller Norafin in Mildenau laufen<br />
erste Versuche mit Basaltfasern – im Bild Laborantin<br />
Heike Weber. Foto: Wolfgang Schmidt<br />
Chemnitz. Der mineralische Rohstoff Basalt ist auf<br />
der ganzen Welt reichlich vorhanden. Dass er sich<br />
für die Herstellung von technischen Textilien und Verbundwerkstoffe<br />
eignet, war bisher wenig bekannt.<br />
Das wird sich nun ändern. Nun entwickelt ein von<br />
Sachsen aus gesteuertes Netzwerk Technologien, mit<br />
denen das vulkanische Urgestein in vielfältig einsetzbare<br />
technische Textilien und Verbundwerkstoffe<br />
verwandelt wird. „Basalt-Textilien bieten sich überall<br />
dort an, wo es buchstäblich heiß hergeht – in<br />
industriellen Abgassystemen oder im Motorraum von<br />
Fahrzeugen beispielsweise“, erläutert Dr. Heike Illing-<br />
Günther, Forschungsleiterin des Sächsischen Textilforschungsinstituts<br />
(STFI), Chemnitz. „Basaltfasern<br />
halten Temperaturen bis 800°C aus. Sie sind hochfest,<br />
flexibel, ungiftig, nicht krebserregend, beständig<br />
gegen Chemikalien und UV-stabil. Die Herstellung<br />
erfolgt aus der Gesteinsschmelze bei 1400 °C.<br />
Anschließend entstehen Rovings oder Schnittfasern<br />
als Ausgangsmaterialien für Vliesstoffe, Gewebe,<br />
Gewirke oder Composites.“ Das STFI beteiligt sich<br />
ebenso wie das Cetex Institut für Textil- und Verarbeitungsmaschinen,<br />
Chemnitz, an dem im Juli 2012<br />
offiziell gestarteten Projekt mit der Bezeichnung TEX-<br />
SALT. „Der Fokus unserer Arbeit richtet sich in den<br />
kommenden Jahren auf die Entwicklung und Erzeugung<br />
von textilen Flächenprodukten und Halbzeugen<br />
aus Basalt“, berichtet Netzwerkmanager Torsten<br />
Bäz vom Forum Technologie & Wirtschaft e. V.<br />
(TuW), Dresden. Neben drei Forschungseinrichtungen<br />
hat er bislang dreizehn Firmen, darunter die<br />
Werkstatt Zukunft der BMW Group, München, für<br />
das gemeinsame Vorhaben gewonnen.<br />
Der Sieger im Ökoranking<br />
Laut Aussage von Volkswagen-Sprecher Peter Weisheit<br />
ist der VW eco up! ab Anfang November bestellbar<br />
und ab Ende 2012 lieferbar. Foto: Westend PR<br />
Leipzig. Am 6. September präsentierte die Initiative<br />
erdgas mobil Sachsen/Sachen-Anhalt in Kooperation<br />
mit der Volkswagen AG im ADAC Fahrsicherheitszentrum<br />
Leipzig-Halle zwei Vorserienmodelle<br />
des VW eco up! Der Stadtflitzer mit Erdgasantrieb<br />
ist kurz zuvor <strong>zum</strong> Sieger im Ökoranking des Verkehrsklubs<br />
Deutschland (VCD) gekürt worden. Ebenso<br />
präsentierte die VERBIO AG die Produktion von<br />
Bio-Erdgas aus biogenen Reststoffen und die Solar-<br />
Fuel GmbH die neue Technologie „Power-to-Gas" –<br />
damit wird aus überschüssiger Windenergie synthetisches<br />
Erdgas erzeugt. Diese Lösung will Audi ab<br />
2013 nutzen, um seine avisierten Erdgasmodelle<br />
komplett mit dem so genannten E-Gas zu betreiben.<br />
Batterie-Zentrum<br />
Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok bei Johnson<br />
Controls in Zwickau. Das Land Sachsen hat in den letzten<br />
drei Jahren den Standort mit Zuschüssen in Höhe<br />
von insgesamt 12 Millionen Euro unterstützt.<br />
Foto: Johnson Controls<br />
Zwickau. Die Nachfrage nach AGM-Batterien steigt<br />
weltweit, denn sie unterstützen die kraftstoffsparende<br />
Start-Stop-Fahrzeugtechnologie. Aus diesem<br />
Grund baut der amerikanische Batteriehersteller Johnson<br />
Controls sein Werk in Zwickau <strong>zum</strong> größten<br />
Standort für Start-Stop-Batterien aus. Hier lief Ende<br />
Automotive<br />
Aus Fehlern lernen und<br />
Beschwerdekosten reduzieren<br />
www.cape-it.de<br />
August die vierzehnmillionste AGM-Batterie vom<br />
Band.<br />
<strong>Erfolg</strong>reich im Ausland:<br />
ACOD-Kompetenzcluster „Märkte/Kooperationen"<br />
lädt <strong>zum</strong> Erfahrungsaustausch<br />
Nach der erfolgreichen Kick-off Veranstaltung des<br />
Kompetenzclusters „Märkte/Kooperationen" im Januar<br />
2012, findet nun am 25. Oktober 2012 der Folgeworkshop<br />
in Leipzig statt. Gastgeber der Veranstaltung<br />
ist erneut die Sachsen Bank. Die thematischen<br />
Schwerpunkte des zweiten Workshops liegen<br />
auf der Ergebnispräsentation der ACOD <strong>Mit</strong>gliederbefragung<br />
sowie auf der Auswertung der von Prof.<br />
Manfred Bornmann, Projektmanager der Verbundinitiative<br />
Automobilzulieferer Sachsen (AMZ), Michael<br />
Stopp von der IHK Chemnitz und ACOD Geschäftsführer<br />
Dietmar Bacher geführten Interviews <strong>zum</strong><br />
Thema „Kooperationserfahrungen". Hierfür wurden<br />
in den vergangenen Monaten Vertreter der Schaeffler<br />
Technologies AG & Co. KG, der Kirchhoff Automotive<br />
GmbH, der Magna International (Germany)<br />
GmbH, der IAV GmbH sowie der MITEC Automotive<br />
AG zu ihren bisherigen Kooperationserfahrungen<br />
befragt. Um den Teilnehmern einen praxisnahen Einblick<br />
in die Thematik Kooperationen und Unternehmensansiedlungen<br />
im Ausland zu ermöglichen, werden<br />
einige der befragten Unternehmensvertreter über<br />
ihre bisherigen Strategien und die gewonnen Erkenntnisse<br />
bei der Internationalisierung berichten. Abgerundet<br />
wird der Workshop mit einem Beitrag zu asiatischen<br />
Märkten im Allgemeinen.<br />
www.acod.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12093901<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
39
Menschen<br />
Personalien<br />
Neuer Flughafen-Chef<br />
Auf ihrer Sondersitzung am 8. August 2012 haben<br />
die Gesellschafter der Flughafen Rostock-Laage-<br />
Güstrow GmbH den Manager Carsten Herget <strong>zum</strong><br />
neuen Geschäftsführer bestellt. Er übernimmt diese<br />
Position <strong>zum</strong> 01.11.2012 von Maria Anna Muller,<br />
die Ende Juni das Unternehmen auf eigenen Wunsch<br />
verlassen hatte.<br />
Herget ist in seiner jetzigen Funktion als Geschäftsführer<br />
Operations Deutschland & Österreich der easy-<br />
Jet Airline Company PLC ein ausgewiesener Kenner<br />
des Fluggeschäftes und weiß um die Belange und<br />
Interessenlagen der Flughäfen und Fluggesellschaften.<br />
Neben jahrelangen Erfahrungen im Luftfrachtbereich<br />
verschiedener Unternehmen und in der kaufmännischen<br />
Führung und Verantwortung bei easy-<br />
Jet verfügt der Manager über exzellente Kenntnisse<br />
der Luftverkehrsbranche und verspricht mit seinem<br />
optimistischen und zielstrebigen Auftreten und Verhalten<br />
die Erwartungen der Gesellschafter erfüllen<br />
zu können. Diese hatten sich einstimmig für ihn als<br />
Nachfolger für Muller entschieden. Jochen Bruhn,<br />
Geschäftsführer der Rostocker Versorgungs- und Verkehrs-Holding<br />
GmbH und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung,<br />
zeigte sich nach dem Auswahlverfahren<br />
optimistisch, dass Carsten Herget die<br />
Zielsetzung der Gesellschafter in Bezug auf eine nachhaltige<br />
Entwicklung des Flughafens unter Beachtung<br />
der finanziell begrenzten Rahmenbedingungen erreichen<br />
wird. n<br />
40 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
Führungswechsel<br />
Dirk Coers (50) ist seit 1. September 2012 Geschäftsführer<br />
Personal und Organisation von Volkswagen<br />
Sachsen. Er folgt auf Arne Meiswinkel (44), der die<br />
Verantwortung für die Grundsatzabteilung Personal<br />
der Marke Volkswagen übernommen hat.<br />
Coers kam 1991 zu Volkswagen. Von 1995 bis<br />
1998 verantwortete er als Leiter des Bereichs Personalwirtschaft<br />
die Personalplanung des Konzerns.<br />
Anschließend wurde ihm der Bereich Labour Relations<br />
übertragen und damit die Leitung der personalpolitischen<br />
Grundsätze. 2002 wurde er <strong>zum</strong> <strong>Mit</strong>glied<br />
der Unternehmensleitung von AutoVision und<br />
WOB AG berufen, 2007 <strong>zum</strong> Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />
der AutoVision. Am 1. August 2009 wurde<br />
Dirk Coers stellvertretender Markenvorstand der<br />
Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) und später<br />
<strong>Mit</strong>glied der Geschäftsleitung VWN. Nun hat er<br />
die Geschäftsführung Personal und Organisation in<br />
der Volkswagen Sachsen GmbH, (Zwickau und Chemnitz),<br />
sowie in der Automobilmanufaktur Dresden<br />
GmbH (Die Gläserne Manufaktur) inne.<br />
Arne Meiswinkel, der seit Februar 2011 Geschäftsführer<br />
Personal und Organisation bei Volkswagen in<br />
Sachsen war, wechselte am 1. September nach Wolfsburg<br />
und ist dort Leiter der Grundsatzabteilung Personal<br />
der Marke Volkswagen. Er hatte als Geschäftsführer<br />
und Arbeitsdirektor in Sachsen maßgeblichen<br />
Anteil an der Neuausrichtung der Personalarbeit.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt bildeten dabei die<br />
Personalentwicklung und die Frauen- bzw. Familienförderung.<br />
n<br />
Neuer Vertriebsleiter<br />
Carsten Herget. Foto: Flughafen Rostock-Laage Ämterwechsel bei VW: Dirk Coers (li.) und<br />
Ansgar Diekmann. Foto: WEMA Glauchau GmbH<br />
Arne Meiswinkel. Foto: VW<br />
Die WEMA Glauchau GmbH, Hersteller von Präzisions-Rundschleifmaschinen,<br />
verstärkt ihre Geschäftsleitung.<br />
Seit dem 1. Juni 2012 leitet der 40-jährige<br />
Ansgar Diekmann sämtliche Vertriebsaktivitäten und<br />
wird neben der Fokussierung auf das Geschäft mit<br />
regionalen Kunden auch die weitere Internationalisierung<br />
vorantreiben. Er folgt auf Jürgen Rothe, der<br />
nach langjähriger Betriebszugehörigkeit in den verdienten<br />
Ruhestand getreten ist, dem Unternehmen<br />
aber vorwiegend mit seinen exzellenten Kontakte in<br />
der Wälzlagerindustrie weiterhin beratend zur Seite<br />
steht.<br />
Als Maschinenbau-Absolvent der RWTH Aachen<br />
verfügt Ansgar Diekmann über profunde Fachkenntnisse<br />
und ist durch seine langjährige internationale Tätigkeit<br />
mit dem internationalen Vertrieb bestens vertraut.<br />
In seiner nahezu 10-jährigen Tätigkeit in Asien<br />
war er größtenteils für sächsische Unternehmen aktiv,<br />
wobei er unter anderem das Asien-Geschäft der Von<br />
Ardenne Anlagentechnik aufbaute.<br />
„Die WEMA Glauchau will zukünftig noch stärker im<br />
ausländischen Markt agieren und weltweit Kunden,<br />
Kooperationspartner und Vertreter gewinnen", sagt<br />
Wolfhart Lampe, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der WEMA Glauchau. „Wir freuen uns deshalb, dass<br />
wir mit Herrn Diekmann einen erfahrenen Mann der<br />
Branche für unser Unternehmen gewinnen konnten."<br />
n<br />
wirtschaftsjournal.de/id12094001
Zurück ins Arbeitsleben<br />
Wiedereingliederungshilfe nach langer Krankheit wird zu wenig genutzt<br />
E X P E R T E N<br />
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Matthias Jakob,<br />
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wirtschaftsjournal.de/id12094101<br />
Herzinfarkt, Krebs, Rückenprobleme oder Depression<br />
– das sind die häufigsten Diagnosen von Arbeitnehmern,<br />
die länger als sechs Wochen im Jahr krankgeschrieben<br />
wurden.<br />
Obwohl sie nur etwa fünf Prozent der über 92.000 Arbeitsunfähigkeits-Fälle<br />
im Jahr 2011 in Sachsen ausmachten,<br />
waren sie für fast die Hälfte aller Fehltage verantwortlich,<br />
so der aktuelle Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse<br />
(TK). Zum persönlichen Schicksalsschlag der Erkrankung<br />
kommt eine lange Arbeitspause hinzu, die oft schwer<br />
wieder aufzuholen ist. Um den Wiedereinstieg zu erleichtern,<br />
bieten Krankenkassen die so genannte stufenweise<br />
Wiedereingliederung an. Während dieser Zeit arbeitet der<br />
<strong>Mit</strong>arbeiter zunächst nur wenige Stunden täglich. In den<br />
folgenden vier bis acht Wochen wird das Pensum bis zur<br />
vollen Arbeitszeit gesteigert. Der Patient kann so sein Leis -<br />
tungsvermögen testen, ohne den Druck zu haben, sofort<br />
wieder voll einsatzfähig sein zu müssen. Allerdings wird<br />
diese Möglichkeit noch zu wenig genutzt: 2011 haben rund<br />
600 TK-Versicherte in Sachsen davon Gebrauch gemacht.<br />
Das entspricht nur 14 Prozent der Langzeitkranken. In Berlin<br />
lag die Quote mit 9 Prozent am niedrigsten, in Baden-<br />
Württemberg mit 19 Prozent am höchsten. Der Übergang<br />
von der Krankheit zur wieder hergestellten Arbeitsfähigkeit<br />
ist meist ein längerer Prozess. Dieser schrittweisen Verbes-<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
serung der Leistungsfähigkeit entspricht die Wiedereingliederungshilfe<br />
der Krankenkassen. Langzeitpatienten sollten<br />
diese Chance nutzen, um die eigene Belastungsfähigkeit<br />
zu testen und sich wieder gut in den Arbeitsprozess zu<br />
integrieren. In Absprache mit dem Patienten erstellt der<br />
behandelnde Arzt einen Wiedereingliederungsplan, der<br />
genau festlegt, über welchen Zeitraum er wie viele Stunden<br />
arbeiten kann. Dieser Plan wird Arbeitgeber sowie Krankenkasse<br />
vorgelegt und wenn nötig angepasst. In dieser<br />
Phase gilt der Patient weiterhin als arbeitsunfähig, deshalb<br />
bekommt er in der Regel auch weiter Krankengeld. Nur<br />
wenn der Arbeitgeber sich freiwillig bereit erklärt, Lohn zu<br />
zahlen, oder Selbstständige Einnahmen erzielen, ruht das<br />
Krankengeld oder wird entsprechend gekürzt. Krankengeld<br />
wegen derselben Erkrankung wird für bis zu 78 Wochen<br />
innerhalb von drei Jahren gezahlt. Auch wenn der Patient<br />
eine ambulante oder stationäre Rehabilitation auf Kosten<br />
der Rentenversicherung absolviert hat, kann er mit einer<br />
stufenweisen Wiedereingliederung ins Arbeitsleben zurück -<br />
kehren. In der Regel erstellt dann der betreuende Arzt der<br />
Rehabilitationseinrichtung den Wiedereingliederungsplan.<br />
Statt Krankengeld wird dem Patienten von der Rentenversicherung<br />
ein Übergangsgeld bezahlt, bis er wieder seinen<br />
vollen Lohn erhält.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
41
Gesundheitswirtschaft<br />
Konjunkturunabhängig<br />
In der Gesundheitswirtschaft entstehen bis Ende des Jahres bundesweit bis zu 90.000 neue Arbeitsplätze<br />
Saldo in Prozentpunkten<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
Jahresbeginn 2008<br />
„Die Gesundheitswirtschaft ist weitgehend unbeeindruckt<br />
von konjunkturellen Einflüssen wie auch<br />
von denen der Staatsschuldenkrise": So bilanzierte<br />
<strong>Mit</strong>te Juli Hans Heinrich Driftmann, Präsident des<br />
Deutschen Industrie- und Handelskammertages<br />
(DIHK), die Ergebnisse des aktuellen DIHK-Gesundheitsreports.<br />
Die Sonderauswertung der jüngsten DIHK-Konjunktur umfrage<br />
zeige, dass die Branche „ihre derzeitige Lage, aber auch die<br />
Geschäfts- und Exportentwicklungen in den kommenden<br />
Monaten äußerst positiv einschätzt", sagte Driftmann der<br />
„Passauer Neuen Presse".<br />
Das gehe mit umfangreichen Beschäftigungsplänen<br />
einher, berichtete der DIHK-Präsident: „In diesem Jahr entstehen<br />
in der Gesundheitswirtschaft bis zu 90.000 neue<br />
Stellen." Der größte Teil davon entfalle auf die personal -<br />
intensiven Gesundheits- und sozialen Dienste. Gleichzeitig<br />
wachse die Sorge vor Fachkräftemangel. „In den Gesund-<br />
42 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
Geschäftserwartungen der Unternehmen<br />
Gesundheitswirtschaft Gesamtwirtschaft Pharmazeutische Industrie<br />
Gesundheits- und soziale Dienste Medizintechnik Handel mit Gesundheitsgütern<br />
Frühsommer 2008<br />
Herbst 2008<br />
Jahresbeginn 2009<br />
Frühsommer 2009<br />
Herbst 2009<br />
Jahresbeginn 2010<br />
Frühsommer 2010<br />
Herbst 2010<br />
Jahresbeginn 2011<br />
heits- und sozialen Diensten sagen 68 Prozent der Unternehmen,<br />
dass der Fachkräftemangel für sie ein großes Risiko<br />
darstellt. In der Gesundheitswirtschaft insgesamt liegt<br />
der Anteil ebenfalls bei hohen 44 Prozent und damit gut 9<br />
Prozentpunkte über dem in der Gesamtwirtschaft."<br />
Driftmanns Einschätzung zufolge könnte die Organisation<br />
der Industrie- und Handelskammern (IHKs) durch einen<br />
ergänzenden, eigenen IHK-Pflegeberuf nach dem Berufsbildungsgesetz<br />
„die Transparenz, Erfahrung und Infrastruktur<br />
der IHK-Ausbildung in den Pflegebereich einbringen und<br />
damit zusätzliche Auszubildende gewinnen".<br />
Umgekehrt dürfe die EU ihre Pläne nicht realisieren,<br />
zwölf statt bislang zehn Schuljahre zur Voraussetzung für<br />
die Aufnahme einer Ausbildung zur Krankenschwester zu<br />
machen. Driftmann: „Das wäre mit Blick auf die Nachwuchssicherung<br />
und die sich verschärfende Fachkräftesituation<br />
der falsche Weg." PM/CH<br />
Frühsommer 2011<br />
Herbst 2011<br />
Jahresbeginn 2012<br />
Frühsommer 2012<br />
Die Gesundheitswirtschaft hegt insgesamt<br />
leicht positivere Erwartungen als<br />
die Gesamtwirtschaft, letztere liegt bei<br />
einem Saldo von plus elf Prozentpunkten<br />
gegenüber fünf Punkten in der Vorumfrage.<br />
Gerade mit Blick auf die unsicheren<br />
wirtschaftlichen und politischen<br />
Entwicklungen, die sich am aktuellen<br />
Rand zeigen, ist die Gesundheitswirtschaft<br />
demgegenüber ein stabiler, in<br />
weiten Teilen konjunkturunabhängiger<br />
Sektor. Quelle: DIHK<br />
wirtschaftsjournal.de/id12094201
Erreger effizient aufspüren<br />
Junges Technologieunternehmen entwickelt Mikropumpen gegen Infektionskrankheiten<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.tcc-chemnitz.de<br />
www.startup-chemnitz.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12094301<br />
wirtschaftsjournal.de/id12094302<br />
Auch als junges Technologieunternehmen kann man<br />
weltweit tätig sein – wenn man ein besonders innovatives<br />
Produkt zu bieten hat. Das beweist die BiFlow<br />
Systems GmbH, die im „Start up"-Gründerzentrum<br />
auf dem Smart Systems Campus zuhause ist.<br />
Die Chagas-Krankheit ist in Europa weitestgehend unbekannt<br />
– in Süd- und <strong>Mit</strong>telamerika aber leiden geschätzt<br />
18 Millionen Menschen daran, jedes Jahr kommt es zu<br />
15.000 Todesfällen. Eine Raubwanze überträgt den Erreger,<br />
der sich über Jahre in menschlichen Organen wie dem<br />
Auge oder dem Herz versteckt. Wird er aktiv, schwellen<br />
plötzlich die Organe, in einem von zehn Fällen führt das<br />
<strong>zum</strong> Tod. Der Erreger kann auch von Mensch zu Mensch<br />
übertragen werden, beispielsweise über Muttermilch: „Umso<br />
wichtiger wäre es, ihn unkompliziert und kostengünstig<br />
identifizieren zu können", weiß Dr. Jörg Nestler. Er ist<br />
Geschäftsführer der BiFlow Systems GmbH im „Start up"-<br />
Gründerzentrum auf dem Smart Systems Campus. Das Drei-<br />
Mann-Unternehmen ist an einem länderübergreifenden Projekt<br />
zur Entwicklung eines Schnelltests gegen die Chagas-<br />
Krankheit beteiligt - es stellt die technische Basis dafür.<br />
„Grundlage sind Einwegkartuschen mit einem Pumpensystem",<br />
erklärt Nestler: „Wir entwickeln und produzieren<br />
die Chips, auf denen die Pumpen ein integraler<br />
Bestandteil sind". Diese Mikropumpen-Technologie ist ein<br />
Chemnitzer Patent. Mehrere davon passen auf einen Chip,<br />
kombiniert mit Membranen, Leitungssystemen und Biosensoren<br />
ergeben sie ein „Lab on a Chip" – das Labor auf<br />
Marktchancen im Reinraum<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
dem Chip. Es zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es<br />
so klein ist: „Bei klassischen Labortests mit Pipetten und<br />
Näpfchen braucht man oft größere Mengen an teuren Reagenzien,<br />
aber auch ein größeres Volumen der Probe, <strong>zum</strong><br />
Beispiel Blut", so Nestler. Vor allem aber eignen sich die<br />
Kartuschen wegen ihrer geringen Größe und der ausgefeilten<br />
Technik für den Einsatz vor Ort: „Man kann sie als<br />
Schnelltest vor allem bei Katastrophen oder Pandemien einsetzen",<br />
zählt Nestler die Vorteile auf.<br />
BiFlow Systems arbeitet eng mit dem Fraunhofer-Institut<br />
für Elektronische Nanosysteme ENAS und der TU Chemnitz<br />
zusammen, aber auch mit der Universität Potsdam:<br />
„Dadurch können wir sowohl die mikrosystemtechnische<br />
als auch die biotechnische Seite abdecken", so Nestler.<br />
Diese Kompetenzen sind zunehmend gefragt, <strong>zum</strong>al BiFlow<br />
die Pumpensysteme nicht nur im medizinischen, sondern<br />
auch für die Lebensmittel- oder Umweltanalyse einsetzen<br />
will: „Nach ersten Pilotentwicklungen haben wir inzwischen<br />
auch zunehmend Nachfrage nach größeren Stückzahlen."<br />
Deshalb will BiFlow in den kommenden ein bis zwei Jahren<br />
die teilautomatisierte Produktion der Kartuschen auf<br />
eine vollautomatisierte Produktionslinie umstellen – das<br />
würde die Produktionskapazität verfünffachen: „Wir wollen<br />
organisch wachsen, nicht mit großen Sprüngen, aber<br />
mit stetigen Schritten", erklärt Nestler: „Die Bedingungen,<br />
die das Technologie Centrum Chemnitz am Standort ‚Start<br />
up'-Gründerzentrum mit der räumlichen Nähe zu den Forschungseinrichtungen<br />
bietet, sind dafür ideal."<br />
Neue Fachmesse greift aktuelle Anforderungen in der Medizintechnik auf<br />
Höhere Anforderungen, neue Materialien und Anwendungsgebiete:<br />
Reinräume stellen in immer mehr Industrien<br />
eine der wesentlichen Hilfstechnologien dar. Welche Trends<br />
und Märkte sich in naher Zukunft als die wichtigsten entwickeln,<br />
wird auf der Cleanzone branchenübergreifend<br />
diskutiert. Die internationale Fachmesse mit Kongress geht<br />
am 24. und 25. Oktober 2012 in Frankfurt am Main an den<br />
Start.<br />
Ein starker Trend ist beispielsweise die voranschreitende<br />
Substitution von Materialien: Insbesondere in der Phar-<br />
ma-, Lebensmittel- und Gesundheitsindustrie gewinnt der<br />
Einsatz von Kunststoff weiter an Bedeutung für Produkte<br />
wie Verpackungen, Ampullen, Spritzen o.ä. Medizintechnische<br />
Innovationen wie bioresorbierbare Implantate oder<br />
Semicoated-Linsen für die minimalinvasive Chirurgie setzen<br />
hierbei höchste Maßstäbe und fordert die Reinraumtechnologie<br />
heraus. Daher eröffnen sich für die Experten<br />
auf diesem Gebiet beste Chancen auf den internationalen<br />
Märkten.<br />
PM<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
43
Gesundheitswirtschaft<br />
Standortfaktor Hausarztpraxis?<br />
IWH-Studie: Schließung von Hausarztpraxen noch ohne Einfluss auf Wanderungsverhalten<br />
Im Zeitraum von 1996 bis 2008 nahm die Zahl der<br />
Hausärzte in Sachsen-Anhalt von 1734 um 14 Prozent<br />
auf 1 489 ab. Die Zahl der Gemeinden ohne<br />
eigenen Hausarzt wuchs von 653 um 8 Prozent auf<br />
706; die Zahl der Gemeinden, die auch im Fünf-Kilometer-Umkreis<br />
keine Nachbargemeinde mit einer<br />
Hausarztpraxis haben, stieg sogar um 42 Prozent,<br />
von 168 auf 239.<br />
Abwanderungsreaktionen der betroffenen Bevölkerung auf<br />
diese Ausdünnung der hausärztlichen Versorgung lassen<br />
sich jedoch statistisch nicht belegen – weder für die Gesamtbevölkerung<br />
noch für die Gruppe der 65-Jährigen und Älteren.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für<br />
Wirtschaftsforschung Halle (IWH).<br />
Für jüngere, mobile Bevölkerungsgruppen, so die Interpretation<br />
der Autoren der Studie, stellt das (Nicht-)Vorhandensein<br />
eines Hausarztes vor Ort kein zentrales Kriterium<br />
für einen Zuzug oder Fortzug dar – diese Menschen können<br />
notfalls auf weiter entfernt liegende Praxen ausweichen.<br />
Die Gruppe der 65-Jährigen und Älteren hingegen<br />
dürfte hausärztliche Dienste häufiger und regelmäßiger in<br />
Strukturwandel der Klinikbranche<br />
44 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
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Anspruch nehmen. Da diese Menschen jedoch vergleichsweise<br />
wenig mobil sind, steht ihnen vermutlich die Option<br />
des Fortzugs als Reaktion auf eine Praxisschließung oft nicht<br />
zur Verfügung.<br />
PM/CH<br />
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Quellen: Kassenärztliche Vereinigung des Landes Sachsen-Anhalt; Statistisches Landesamt Sachsen-<br />
Anhalt; Forschungsdatenzentrum der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder: Wanderungsstatistik;<br />
Berechnungen und Darstellung des IWH.<br />
Investitionen in sächsische Krankenhäuser: Politisch zuverlässig und zukunftsfähig?<br />
<strong>Mit</strong> dem sächsischen Krankenhaustag am 1. November<br />
2012 im Steigenberger Grandhotel Handelshof<br />
Leipzig soll der Dialog zwischen den Beteiligten<br />
sowie politischen Entscheidungsträgern fortgeführt<br />
werden.<br />
Im <strong>Mit</strong>telpunkt der Veranstaltung stehen:<br />
� Sächsische haushalts- und gesundheitspolitische Rahmenbedingungen<br />
mit Relevanz für die Investitionsfähigkeit<br />
sächsischer Krankenhäuser,<br />
� die Gewährleistung der Investitionsfähigkeit der sächsischen<br />
Krankenhäuser im gesundheitswirtschaftlichen<br />
Kontext,<br />
� Perspektiven der mittelfristigen Investitionsfinanzierung<br />
für die sächsischen Krankenhäuser und sich daraus ergebende<br />
Handlungsbedarfe und Handlungsoptionen,<br />
� Erfahrungsberichte aus anderen Bundesländern u. a. m.<br />
Gesamtdeutscher Kontext<br />
Etwas später findet vom 14. bis 17. November 2012 im<br />
Rahmen der weltweit größten Medizinmesse MEDICA in<br />
Düsseldorf der 35. Deutsche Krankenhaustag statt. Sein<br />
zentrales Thema lautet „Zukunftsbranche Gesundheit –<br />
Priorität Personal“. Aktuelle Fragen zur Personalpolitik,<br />
Klinikfinanzierung, Pflege, Krankenhausbau, IT-Einsatz,<br />
Ernährungsmanagement, Controlling oder <strong>zum</strong> Themenbereich<br />
der grenzüberschreitenden Versorgung in Europa werden<br />
an den vier Kongresstagen aufgeworfen und diskutiert.<br />
PM/CH<br />
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wirtschaftsjournal.de/id12094401<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.kgs-online.de<br />
www.medica.de<br />
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wirtschaftsjournal.de/id12094402<br />
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Jedes Jahr erleiden 250.000 Menschen in Deutschland<br />
eine Hirnschädigung. Oft bedeutet dies einen<br />
drastischen Einschnitt im Leben der Betroffenen,<br />
die ohne Unterstützung häufig nicht mehr beruflich<br />
tätig sein könnten. Ihnen hilft die Fortbildungsakademie<br />
der Wirtschaft auf ihrem Weg zurück<br />
ins Arbeitsleben. In ihrem TagesTrainingsZentrum<br />
in Oschatz und in sechs bundesweiten Kompetenzzentren.<br />
Nach einem Autounfall mit schwersten Verletzungen sah<br />
sich der heute 27-jährige Mario Fritz vor dem beruflichen<br />
Aus. Nach zwei Monaten konnte er das Krankenhaus nur<br />
im Rollstuhl verlassen. <strong>Mit</strong> Anfang 20 stand für ihn die<br />
Verrentung unmittelbar bevor. „Das wollte ich so nicht<br />
hinnehmen“, erinnert sich Mario Fritz, suchte nach einer<br />
Möglichkeit zurück in Arbeit – und fand sie im Tages -<br />
TrainingsZentrum der FAW in Oschatz.<br />
Therapeuten, Sozialarbeiter und Jobtrainer arbeiten<br />
dort intensiv daran, Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen<br />
den Weg ins Berufsleben zu ebnen. „Die Ursachen<br />
sind vielfältig, reichen vom Schlaganfall über Unfälle<br />
bis hin zu Tumoren oder den Folgen einer Operation“,<br />
erläutert TTZ-Leiterin Steffi Flux die Ausgangssituation. So<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
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Zurück in Arbeit – zurück ins Leben<br />
Die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH begleitet Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen<br />
zurück ins Berufsleben<br />
Kompetenzzentrum der FAW<br />
gGmbH für Menschen mit<br />
erworbenen Hirnschädigungen –<br />
<strong>Mit</strong>teldeutschland<br />
Spitzweidenweg 30 | 07743 Jena<br />
Telefon: 03641 5371-25<br />
Telefax: 03641 5371-20<br />
rebekka.richter@faw.de<br />
TagesTrainingsZentrum Oschatz<br />
der FAW gGmbH<br />
Lutherstraße 20 | 04758 Oschatz<br />
Telefon: 03435 67320-13<br />
Telefax: 03435 67320-40<br />
steffi.flux@faw.de<br />
Rehasymposium der FAW<br />
gGmbH<br />
FAW-Akademie Plauen<br />
L.-F.-Schönherr-Straße 32<br />
08523 Plauen<br />
Telefon: 03741 71940-0<br />
Telefax: 03741 71940-201<br />
rehasymposium-plauen@faw.de<br />
www.faw-plauen.de<br />
www.faw.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12094501<br />
Die FAW macht sich für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen<br />
stark. Wie der Weg zurück ins Berufsleben gelingen<br />
kann, zeigt der Film „Zurück ins Leben“. Premiere ist am<br />
23. Oktober beim Rehasymposium in Plauen.<br />
Foto: Andreas Hub/FAW<br />
unterschiedlich die Schädigungen des Gehirns sind, so<br />
vielfältig zeigen sich auch die Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit.<br />
Häufig ist das Gedächtnis betroffen, geht die<br />
Sprachfähigkeit verloren, die Motorik ist eingeschränkt<br />
oder das Verhalten hat sich gravierend verändert.<br />
In drei Stufen zurück ins Berufsleben<br />
Das TagesTrainingsZentrum und die Kompetenzzentren der<br />
FAW, darunter eines in Jena für <strong>Mit</strong>teldeutschland, schließen<br />
die Lücke zwischen der medizinischen Rehabilitation<br />
und dem Arbeitsmarkt. Im TTZ geschieht dies in drei Stufen:<br />
Die Eingangsphase dient v.a. der Orientierung über<br />
das Ausmaß der Schädigung. Auf dieser Stufe wird das<br />
Ziel definiert. „In den meisten Fällen ist unsere Aufgabe<br />
die berufliche Neuorientierung“, so Steffi Flux. „Unser<br />
Hauptziel ist immer die berufliche Integration. Als Ergebnis<br />
der intensiven Abklärung kann aber auch eine Ausbildung<br />
der nächste Schritt sein. Und wenn die Folgen der<br />
Hirnschädigung zu groß sind, müssen wir auch realistisch<br />
erkennen, dass eine Verrentung notwendig ist. Gerade<br />
dann spielt unsere Aufgabe der sozialen Integration, von<br />
der Tagesstruktur, Ernährung bis hin zur Suchtprävention,<br />
eine große Rolle.“<br />
Bei positiver Prognose geht es auf der zweiten Stufe<br />
vor allem um den Aufbau praktischer Fähigkeiten. Dabei<br />
wird die Belastbarkeit der Klienten allmählich gesteigert<br />
und während betrieblicher Trainings in der Region ge testet.<br />
Im <strong>Mit</strong>telpunkt der dritten Phase steht die Integration in<br />
ein Arbeitsverhältnis in Wohnortnähe, mit Unterstützung<br />
der bundesweiten Kompetenzzentren.<br />
Filmpremiere beim Rehasymposium in Plauen<br />
Mario Fritz ist der Schritt in einen neuen, erfüllenden Beruf<br />
gelungen: „Das Team vom TTZ hat mich Stück für Stück<br />
ins Leben zurückgebracht“, erinnert sich der 27-jährige.<br />
Seine Geschichte und die anderer Klienten erzählt der<br />
Dokumentarfilm „Zurück ins Leben“, der am 23. Oktober<br />
beim 11. Reha-Symposium der FAW in Plauen erstmals<br />
aufgeführt wird. Im <strong>Mit</strong>telpunkt des Symposiums unter<br />
dem Titel „Plötzlich anders“ steht die Frage, wie die<br />
so ziale und berufliche Integration von Menschen mit<br />
er worbenen Hirnschädigungen gelingt. Namhafte Refe -<br />
renten berichten über neueste Ergebnisse aus Praxis und<br />
Wissenschaft.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
45
Gesundheitswirtschaft<br />
„Zitterpartie“<br />
Spiegel-Autor Stefan Berg liest aus seinem Buch „Zitterpartie“ – Diagnose Morbus Parkinson<br />
„Die Diagnose, die ihm die Ärzte präsentieren, ist<br />
eindeutig: Morbus Parkinson. Nun zittert nicht nur<br />
die Hand, jetzt verschwinden auch die Gedanken<br />
und Erinnerungen“, so steht es auf der Rückseite<br />
des Buches „Zitterpartie“ von Stefan Berg.<br />
2008 bekam der Spiegel-Autor und Familienvater diese<br />
erschütternde Diagnose. In seinem Buch beschreibt er mit<br />
klaren Worten, was „unheilbar“ bedeutet, was es heißt,<br />
wenn ein Begriff, der immer nach irgendwann klang, <strong>zum</strong><br />
„heute“ wird. Der 1964 geborene Berg ist nicht mehr Herr<br />
der Lage, sein Körper folgt einer eigenen Dynamik. <strong>Mit</strong><br />
einem ihm eigenen Humor beschreibt er seine Gedanken<br />
und Erlebnisse nach der Diagnose.<br />
Diese Lesung gehört <strong>zum</strong> Begleitprogramm der Fotoausstellung<br />
„Ein Kind entsteht“ von Lennart Nilsson, in<br />
dem Wissenschaft und unbekannte Welten, Kunst und Wissenschaftsfotografie<br />
erkundet werden.<br />
Die Fotos sind vom 10. September bis 30. November<br />
2012 von Montag bis Freitag, 8.00 bis 18.00 Uhr, im DFG-<br />
Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden<br />
(Fetscherstraße 105, 01307 Dresden) kostenlos zu sehen.<br />
1965 wurden Lennart Nilssons Fotografien von der Entwicklung<br />
eines Kindes im Mutterleib im Life Magazine erstmals<br />
publiziert und sorgten für eine Sensation. Nun sind<br />
30 der bahnbrechenden Aufnahmen, eine Leihgabe des<br />
Stockholmer Fotografiska Museet, für drei Monate wäh-<br />
<strong>Erfolg</strong> mit leistungsfähigen Fachkräften<br />
Landesfachtagung der Landesfachkommission Gesundheitspolitik am 8. Oktober<br />
Besonders gesunde, motivierte und leistungsfähige<br />
<strong>Mit</strong>arbeiter sind zunehmend für den Unternehmenserfolg<br />
der kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen, aber auch der Großunternehmen,<br />
von grundsätzlicher Bedeutung.<br />
Entgegen den demografischen Entwicklungen und den Szenarien<br />
vom Fachkräftemangel werden bereits heute mit der<br />
betrieblichen Gesundheitsförderung individuelle Möglichkeiten<br />
für den Unternehmenserfolg mit leistungsfähigen<br />
Fachkräften angeboten. Diese wichtige Aufgabe erfordert<br />
moderne Ideen, fundierte Analysen und zusätzliche Ressourcen<br />
46 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
rend der Öffnungszeiten kostenlos im CRTD-Neubau zu<br />
sehen. <strong>Mit</strong> seiner Fotoserie „Ein Kind entsteht“ hat Lennart<br />
Nilsson eine einmalige optische Reise <strong>zum</strong> Beginn des<br />
menschlichen Lebens geschaffen. Auf dem Gebiet der medizinischen<br />
Forschung und Wissenschaftsfotografie ist der<br />
schwedische Fotograf Nilsson ein Pionier: Es war ihm gelungen,<br />
die Entwicklung des menschlichen Embryos im Mutterleib<br />
zu dokumentieren – mit den damals modernsten<br />
optischen Technologien. Kleinste Details – millionenfach<br />
vergrößert – machen die eigentlich alltägliche zugleich zu<br />
einer fantastischen Entwicklung eines Kindes aus zwei Eizellen.<br />
Ermöglicht wurde die Ausstellung im CRTD durch Unterstützung<br />
der Klaus Tschira Stiftung und der Hertie-Stiftung.<br />
Die schwedische Botschaft vermittelte die Ausstellung an<br />
das CRTD.<br />
für die zielgerichtete, erfolgreiche Umsetzung. Die Landesfachtagung<br />
wird den Bogen von der Bundespolitik und<br />
deren aktuellen Initiativen zur Gesundheitsförderung, über<br />
die Aktivitäten der Deutschen Rentenversicherung und deren<br />
intensivierten Präventions- und Rehabilitationsstrategien<br />
bis hin zu praktischen Erfahrungen mit dem Betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement in der Personalarbeit in einem<br />
sächsischen Staatsbetrieb spannen.<br />
Im Verlauf erwartet Sie dann eine interessante Diskussionsrunde,<br />
die auch durch Ihre aktive Beteiligung einen<br />
erfolgreichen Abschluss der Veranstaltung darstellen wird.<br />
Spiegel-Autor Stefan Berg liest<br />
am <strong>Mit</strong>twoch, 19. September<br />
2012, ab 19.00 Uhr<br />
im DFG-Forschungszentrum für<br />
Regenerative Therapien Dresden –<br />
Exzellenzcluster der TU Dresden<br />
(CRTD),<br />
Fetscherstraße 105<br />
01307 Dresden<br />
aus seinem Erzählband<br />
„Zitterpartie“.<br />
Foto: Privat<br />
wirtschaftsjournal.de/id12094601<br />
„Unternehmenserfolg mit<br />
leistungsfähigen Fachkräften“<br />
8. Oktober 18 Uhr<br />
„die tagungslounge“<br />
Katharinenstraße 6<br />
04109 Leipzig<br />
Anmeldung unter:<br />
Veranstaltung-Sachsen@<br />
Wirtschaftsrat.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12094602
„Ich lebe, um zu malen“<br />
Chemnitzer Künstler stellt den Menschen ins Zentrum seines Schaffens<br />
Marian Kretschmer, Künstler<br />
Bildausschnitt „Love the synthetic<br />
world“<br />
Fotos: Galerie Weise<br />
Zur Person:<br />
Marian Kretschmer<br />
1983 in Karl-Marx-Stadt<br />
geboren<br />
2004 Impressionen, Esperanto,<br />
Chemnitz<br />
2005 erste Ausstellung<br />
„Verlieb dich nicht!“<br />
Seit 2007 freischaffender<br />
Illustrator und Maler<br />
2009 Illustration des Begleit -<br />
heftes zu dem Musical<br />
„Ein Tag im September“ von<br />
Herman van Veen<br />
2011 Gaststudium an der Hochschule<br />
für Grafik und Buchkunst<br />
Leipzig<br />
bis 2012 <strong>Mit</strong>glied im sächsischen<br />
Künstlerbund<br />
„Industry and Matter“ Gallery<br />
Nottbeck, Tampere, Finnland<br />
www.facebook.com/<br />
kretschmermarian<br />
Weitere Informationen:<br />
Weise Galerie und Kunsthandel<br />
Innere Klosterstraße 1<br />
09111 Chemnitz<br />
www.galerie-weise.de<br />
www.german-artists.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12094701<br />
Er ist noch keine 30 Jahre alt und hat schon viel erreicht.<br />
Der in Chemnitz geborene Künstler Marian Kretschmer kann<br />
bereits auf eine beachtliche Liste an Ausstellungen und Projekten<br />
zurückblicken. Einige seiner Kunstwerke sind seit kurzem<br />
in den Büroräumen des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s zu sehen.<br />
Der beachtenswerte Einzelgänger<br />
Der souveräne Künstler, der eine Ausbildung <strong>zum</strong> Grafikdesigner<br />
absolviert hat und Gaststudent an der Leipziger<br />
Hochschule für Graphik und Buchkunst war, ohne je ein<br />
reguläres Kunststudium hinter sich gebracht zu haben, widersetzt<br />
sich allen Zwängen. Kretschmer ist in seiner Kunst ein<br />
beachtenswerter Einzelgänger, dessen Unangepasstheit an<br />
gängige Stile und Motive ihn spätestens seit den Teilnahmen<br />
an den vielbeachteten Chemnitzer Ausstellungen „Hallenkunst“<br />
zur Leitfigur junger Künstler und Sammler macht.<br />
„Dass ihm manchmal vorgeworfen wird, die Nähe zur Kitschgrenze<br />
zu touchieren, stört weder ihn noch mich“, betont<br />
Galerist Bernd Weise, der bereits mehrfach Werke des jungen<br />
Künstlers ausgestellt hat. Kretschmer ist und bleibt bunt<br />
und sich selbst treu. Märchenhafte Landschaften wechseln<br />
mit erotischen Motiven und elegischer Selbstvergessenheit.<br />
Bewunderer seiner Malerei schätzen seine Bilder wegen<br />
ihrer erzählerischen Energie. „Ich beschäftige mich den<br />
Großteil meiner Zeit mit der globalen wirtschaftlichen und<br />
gesellschaftlichen Entwicklung und der damit verbundenen<br />
verändernden Psychologie des Menschen. Aus den Beobach -<br />
tungen, Informationen und Reflexionen entstehen meine<br />
Arbeiten“, führt der Künstler aus.<br />
Aus Chemnitz in die Welt<br />
Der junge Mann füllt mit seiner Kunst alle Formate: Von der<br />
kleinen Studie bis zur Wand. So machte er 2009 mit einer<br />
KulTour <strong>Mit</strong>teldeutschland<br />
aufsehenerregenden Präsentation im Hauptgebäude des<br />
Flughafens Leipzig/Halle auf sich aufmerksam: Ein halbes<br />
Jahr lang wurde ein monumentales Gemälde von 44 Meter<br />
Länge und 2,50 Meter Höhe gezeigt.<br />
Im vergangenen Jahr machte er auch international auf<br />
sich aufmerksam. Anlässlich der 50jährigen Städtepartnerschaft<br />
zwischen Chemnitz und der finnischen Stadt Tampere<br />
präsentierte Kretschmer 2011 als einziger und erster<br />
Künstler die Stadt Chemnitz eine Auswahl seiner Bilder in<br />
einer Einzelausstellung im Kunstmuseum von Tampere –<br />
darunter Arbeiten aus der Reihe Industrie und Materie. Bei<br />
diesen Bildern ist es ihm gelungen, eine Verbindung zwischen<br />
technischen Formen und natürlichen Elementen her -<br />
zu stellen. Gemalt wurden die Bilder unter anderem mit<br />
Gold- und Kupferpigmenten; ein Hinweis auf die industrielle<br />
Revolution, die Chemnitz zu einer der bekanntesten deutschen<br />
Industriestädte machte.<br />
Bei seinen Tafeln und den großformatigen Malereien<br />
gibt es zahlreiche Geschichten zu entdecken, die jeder<br />
Betrachter für sich interpretieren kann. Anders die stillen<br />
Bilder der Serie „Morgengrauen“, die von der Musik des<br />
isländischen Komponisten Johann Johannson inspiriert wurden.<br />
Immer jedoch geht es um den Menschen in seiner<br />
Beziehung zu anderen.<br />
Um weiterhin kreativ sein zu können, hat er vor kurzem<br />
seiner Heimatstadt den Rücken gekehrt. Nach einem kurzen<br />
Aufenthalt in Zürich ist er bereits wieder zu neuen Ufern<br />
aufgebrochen. „Ich habe mich für einen Weggang aus Chemnitz<br />
entschieden, um andere Mentalitäten kennenzulernen,<br />
um zu sehen, wie andere Städte funktionieren und neue<br />
Eindrücke zu gewinnen“, begründet der junge Künstler seinen<br />
Entschluss.<br />
Stefanie Rudolph<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
47
KulTour <strong>Mit</strong>teldeutschland<br />
Gut gewachsen<br />
Die OSTRALE in Dresden hat sich in ihrer fünfjährigen Geschichte <strong>zum</strong> faszinierenden Kunstfestival entwickelt<br />
Kunst im Futterstall, auf Heuböden, in der Fettschmelze<br />
oder in einem Kühlhaus – wer in Dresden<br />
danach fragt, bekommt statt verwunderter Blicke<br />
sicher die richtige Antwort: Auf dem Areal des ehemaligen<br />
Schlachthofs, in unmittelbarer Nach barschaft<br />
zur neuen Messe, findet jedes Jahr die OSTRALE<br />
statt, eine internationale Ausstellung zeitgenössischer<br />
Künste.<br />
Vom gleichnamigen Verein vor fünf Jahren ins Leben gerufen,<br />
entwickelte sie sich von einer dreitägigen Kurzausstellung<br />
zu einem zweimonatigen Kunstfestival, das nicht nur<br />
wegen der originellen Präsentationsorte von Künstlern und<br />
Besuchern geschätzt wird. In diesem Jahr hieß das alles<br />
überspannende Thema „homegrown", einfach übersetzt<br />
mit „selbst angebaut" oder „selbst gezogen", das auch<br />
„Heimat" und „wachsen" beinhaltet, ohne sich auf Provinzialität<br />
zurückzuziehen. Hier werde eine Qualität beschworen,<br />
die in Deutschland, dem Land der Tüftler, einen besonders<br />
guten Klang habe, meinte die Schirmherrin der OSTRALE,<br />
die sächsische Kunstministerin Sabine von Schorlemer. Eine<br />
hochkarätig besetzte Jury unter Leitung von Kuratorin Andrea<br />
Hilger entscheidet über die Teilnahme und weist den Künst-<br />
48 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
lern ihren Präsentationsplatz zu. Viele Künstler seien oft<br />
überrascht, welche Möglichkeiten sich ihnen in den großzügigen<br />
Räumlichkeiten eröffneten, so die Kuratorin.<br />
Ob Ballerina aus Zuckerguss, Matratzenlandschaft aus<br />
Draht, mit lebensgroßen Fotos versehene ausgehöhlte Baumstämme,<br />
ein eher klassisch anmutendes Wandbild mit sich<br />
plötzlich bewegender Figur oder ein Inkubator mit winzigem<br />
Elefantenkind – die Kunst „aus eigenem Anbau" ist<br />
witzig, ironisch, stimmt nachdenklich und macht betroffen.<br />
245 Künstler aus 33 Nationen verwandelten für acht Wochen<br />
die historische Schlachthofarchitektur in eine Heimstatt für<br />
ein modernes Kunstfestival, das auch zu Gesprächen, Konzerten,<br />
Tanzveranstaltungen, Familienwochenende und<br />
Workshops einlud. Simone Pflug<br />
VINOFICIO – Da ist noch mehr drin!<br />
Benefiz-Weinauktion brachte 12.200 Euro Einnahmen<br />
Der Lionsclub „Dresden Brücke Blaues Wunder" lud<br />
am 17. August in die Gläserne Manufaktur von Volkswagen<br />
bereits <strong>zum</strong> dritten Mal Weinfreunde aus<br />
ganz Deutschland ein.<br />
Nach einem Jahr der Schaffenspause sollte die Weinauktion<br />
unter dem Motto „Da ist noch mehr drin!" erfolgsversprechend<br />
durchgeführt werden. Und da war noch mehr<br />
drin. Die Schirmherrschaft übernahm erneut die Sächsische<br />
Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz –<br />
Christine Clauß. Auch im royalen Kalender der Sächsischen<br />
Weinprinzessin Katharina war vinoficio 2012 vermerkt. Sie<br />
selbst brachte eine Flasche des raren Königinnenweines mit<br />
und versteigerte diesen sogar selber. Und auch der Weinbotschafter<br />
vom Weinanbaugebiet Saale-Unstrut – Gunther<br />
Emmerlich mit dem Dresden Swing Quartett, hatte seine<br />
Teilnahme schon im Frühjahr dieses Jahres bestätigt. Er<br />
sorgte beim Publikum für musikalische Abwechslung mit<br />
einem bunten Jazzprogramm. Im Anschluss wurde er von<br />
vinoficio Botschafterin, Annegret Föllner, animiert eine Doppelmagnum<br />
des SonderCuvées des Restaurants Kastenmeiers<br />
„Edition 4" sprichwörtlich an den Mann zu bringen.<br />
Er erzielte für diesen, im Weingut Schloss Proschwitz kreierten<br />
Wein, 350 Euro.<br />
Der erfahrene Weinjournalist und Auktionator der vinoficio<br />
2012, Rudolf Knoll, konnte eine Versteigerungsquote<br />
von 92,6 Prozent ausmachen. Er präsentierte die Weine<br />
stets mit einer Anekdote oder konnte das Publikum mit<br />
Fachwissen <strong>zum</strong> Bieten animieren. <strong>Mit</strong> Einnahmen in Höhe<br />
von insgesamt 12.200 Euro gelang erneut eine Steigerung<br />
zu den vergangenen zwei Veranstaltungen.<br />
PM<br />
Neu in diesem Jahr: Das mobile Eingangsmodul<br />
mit dem Wahrzeichen der<br />
OSTRALE – dem röhrenden roten<br />
Hirsch. Auf rund 15.000 Quadratmetern<br />
wurden Werke von 245 Künstlern aus<br />
33 Nationen präsentiert.<br />
Grafik: Daniele del Grande<br />
wirtschaftsjournal.de/id12094801<br />
Höhepunkt der Versteigerung war ein<br />
1921er Château Palmer Medoc<br />
(Appellation Margaux). <strong>Mit</strong> Spannung<br />
wurde das Lot 37 erwartet. Für 1000<br />
Euro ging diese Einzelflasche an Klaus<br />
Hoogestraat, Initiator der vinoficio, der<br />
diese dann zur 10. Benefizweinauktion<br />
Glasweise versteigern will.<br />
Foto: Martin Förster<br />
wirtschaftsjournal.de/id12094802
Leseecke<br />
„Nimm`s bitte nicht persönlich“<br />
Michael Sitte-Zöllner hat das aktuelle Buch der erfahrenen Psychologin Bärbel Wardetzki gelesen<br />
Dr. Bärbel Wardetzki<br />
geb. 1952, ist Diplom-Psychologin.<br />
Sie ist in München als<br />
Psychotherapeutin, Supervisorin,<br />
Coach und in der Fortbildung<br />
tätig und viel gefragte<br />
Referentin im In- und Ausland,<br />
Gast bei Funk und Fernsehen<br />
sowie Autorin mehrerer Bestseller<br />
mit einer Gesamtauflage mit<br />
mehr als 250.000 Exemplaren.<br />
Fotos: Kösel Verlag<br />
wirtschaftsjournal.de/id12094901<br />
Weitere Informationen unter:<br />
http://www.buchmesse.de/fap<br />
wirtschaftsjournal.de/id12094902<br />
Erste Hilfe für die gekränkte Seele<br />
� Die besten Strategien der bekannten<br />
Kränkungs-Expertin<br />
� wirksame Selbsthilfe: klein, kompakt und<br />
übersichtlich<br />
Eine Kränkung ist wie ein Schlag ins Gesicht, eine<br />
Ohrfeige für die Seele. Sie trifft direkt unser Selbstwertgefühl.<br />
Wir fühlen uns nicht respektiert, nicht<br />
wertgeschätzt und nicht verstanden.<br />
Die erfahrene Psychotherapeutin zeigt, dass wir Kränkungen<br />
nicht hilflos ausgeliefert sind. Denn ob wir etwas als<br />
Kränkung erleben und wie stark wir uns verletzt fühlen,<br />
haben wir zu einem guten Teil selbst in der Hand. Je mehr<br />
wir wissen, was uns kränkt, welche alten Wunden durch<br />
aktuelle Verletzungen aufgerissen werden und welche Möglichkeiten<br />
wir haben, uns zu schützten, umso weniger müssen<br />
wir unter Kränkungsgefühlen leiden.<br />
Auch die Arbeitswelt hält unzählige Konfliktsituationen<br />
bereit, auf die wir gekränkt reagieren können: Eine ungerechte<br />
Kritik vom Chef, ein missgünstiger Kollege oder eine<br />
Umstrukturierung im Betrieb. Werden sachliche Konflikte<br />
persönlich genommen, leidet das Selbstwertgefühl, die<br />
Leistungsfähigkeit sinkt und oft treten in der Folge sogar<br />
psychosomatische Beschwerden auf.<br />
Statt mit Ohnmacht, Wut oder Enttäuschung zu re agieren,<br />
zeigt Bärbel Wardetzki, wie wir uns auch gegen Miss achtung,<br />
Gerede und Mobbing wappnen können.<br />
Trainingsangebote auf der Buchmesse<br />
Frankfurter Buchmesse bietet erstmalig Trainings zu branchenrelevanten Themen<br />
Ob Marketingstrategien oder Merchandisingprodukte, ob<br />
EPUBs oder Metadaten, ob Rechte & Lizenzen oder Kinderund<br />
Jugendmedien – das Fachprogramm der Frankfurt<br />
Academy bietet vom 9. bis 13. Oktober intensive Trainingsangebote<br />
zu den Themenschwerpunkten „Innovation<br />
& Technologie“, „Märkte & Trends“, „Rechte & Lizenzen“<br />
und „Neue Geschäftsmodelle“. Vom CEO-Panel am 10. Ok -<br />
tober <strong>zum</strong> Young Professionals Day am 13. Oktober: Insgesamt<br />
14 Veranstaltungen vermitteln Orientierung und<br />
Praxiswissen für Entscheidungsträger und Berufseinsteiger.<br />
Kernstück des Frankfurt Academy Programms sind sechs<br />
halbtägige Intensivtrainings, die Teilnehmern durch fundiertes<br />
Expertenwissen und praxisbezogenen Erfahrungsaustausch<br />
einen echten Mehrwert bieten.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
49
In eigener Sache<br />
Innovationskraft demonstriert<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> präsentierte Forschungsatlas<br />
„Nun gilt es, unsere Innovationskraft in<br />
marktfähige Produkte, Umsatz steigerungen<br />
und Arbeitsplätze um zuwandeln“, fasst<br />
Simone Hartmann, Landesvorsitzende<br />
Sachsen des Wirtschaftsrats der CDU<br />
e. V. dessen Wirtschaftstag zusammen.<br />
Er fand am 4. September in Leipzig unter<br />
dem Motto „Aufbruch in die Innovationsgesellschaft<br />
–Wachstumschancen<br />
für <strong>Mit</strong>teldeutschland“ statt. Dass die<br />
Unternehmen bereits diese Innovationskultur<br />
leben, belegte Dr. Dieter Belter,<br />
Referatsleiter, Zentrales Innovationspro-<br />
50 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | September 2012<br />
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich hält ein<br />
Stück geballte Innovationskraft seines Landes in den<br />
Händen. V.r.n.l.: Simone Hartmann (Wirtschaftsrat),<br />
Dr. Heidrun Steinbach (ICM), Hermann Winkler (MdEP)<br />
Foto: Martin Förster<br />
gramm <strong>Mit</strong>telstand/Kooperation und Netzwerke beim Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Technologie in seinem Impulsvortrag „Die Vernetzung zwischen Forschung und Wirtschaft ist<br />
ein Markenzeichen des deutschen Innovationssystems. Dabei ist die Kooperationsbereitschaft<br />
in Ostdeutschland stärker als in Westdeutschland ausgeprägt.“ Ganz konkrete Beispiele dafür<br />
liefert der pünktlich <strong>zum</strong> Wirtschaftstag erschienene Forschungsatlas, den das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
gemeinsam mit dem Verband innovativer Unternehmen (VIU) erstellt hat. Er gibt einen<br />
klar strukturierten Überblick über die Kompetenzen der privaten Forschungseinrichtungen in<br />
Sachsen. CH<br />
In der Oktober-Ausgabe des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s:<br />
Karrierewege in der Region<br />
Die Gewinnung und Entwicklung von Fachkräften ist entscheidend für den dauerhaften <strong>Erfolg</strong><br />
eines Unternehmens. Doch für die meist kleinen Unternehmen Ostdeutschlands gestaltet es<br />
sich in der Regel schwierig, ähnlich hohe Gehälter wie die Konzerne oder auch wie der <strong>Mit</strong>telstand<br />
in Westdeutschland zu zahlen. Dabei wäre das Fachkräfteproblem zahlenmäßig nahezu<br />
gelöst, wenn alle Absolventen der technischen und naturwissenschaftlichen Fächer der Universitäten<br />
und Hochschulen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hier in der Region ihre<br />
berufliche Laufbahn beginnen oder nach kurzer Zeit nach <strong>Mit</strong>teldeutschland zurückkehren würden.<br />
An diesem Punkt setzt das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> mit seinem Special „Fachkräfte“ an.<br />
Damit verfolgen wir drei Ziele:<br />
1. Wir möchten darin Instrumente und Fördermöglichkeiten aufzeigen, mit denen die Un -<br />
ternehmen junge Leute, Rückkehrer aber auch Quereinsteiger, Migranten und Wiedereinsteiger<br />
nach einer längeren Familienpause für sich gewinnen, fit machen sowie langfristig<br />
binden können.<br />
2. Zudem soll das Special den Unternehmen als eine öffentlichkeitswirksame Plattform (print<br />
+ online) dienen, auf der sie sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren können.<br />
3. Schließlich möchten wir den jungen Leuten <strong>Mit</strong>teldeutschland als l(i)ebenswerte Region<br />
mit interessanten Karrieremöglichkeiten darstellen.<br />
Vor diesem Hintergrund laden wir auch Sie ein, die beruflichen Entwicklungschancen in Ihrem<br />
Unternehmen den jungen Leuten und damit Ihren Fachkräften von morgen nahezubringen.<br />
CH<br />
Impressum<br />
VWJ Verlag <strong>Wirtschaftsjournal</strong> GmbH<br />
Otto-Schmerbach-Straße 19, 09117 Chemnitz<br />
www.wirtschaftsjournal.de<br />
kontakt@wirtschaftsjournal.de<br />
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Redaktion:<br />
Chefredakteurin<br />
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hillmann@wirtschaftsjournal.de<br />
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baltzer@wirtschaftsjournal.de<br />
Redakteurin Region Chemnitz:<br />
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Redakteurin Region Dresden:<br />
Simone Pflug<br />
Sekretariat/Buchhaltung:<br />
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Telefon: 0371 33492-0<br />
Telefax: 0371 33492-20<br />
Foto:<br />
Wolfgang Schmidt<br />
Redaktionsschluss dieser Ausgabe:<br />
12. September 2012<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger<br />
und Fotos wird keine Haftung übernommen. Für die<br />
Richtigkeit der Beiträge sind die Autoren verantwortlich.<br />
Die Beiträge geben die Meinung der Autoren, je doch<br />
nicht unbedingt die Ansicht der Re daktion wieder. Nachdruck<br />
nur mit Ge nehmigung des Ver lages und unter<br />
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Monatlich. Die nächste Ausgabe erscheint in der<br />
42. KW 2012<br />
Redaktionsschluss: 26.09.2012<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom Januar 2007
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