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Gesundheit und Ausbildung im Land Brandenburg - Brandenburg.de

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<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> in <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sberufen 101Die folgen<strong>de</strong> Auswertung geschieht unter zwei Leitfragen:1. Wie gelingt jungen Mädchen <strong>de</strong>r Start in die <strong>Ausbildung</strong>: Welche Motive,Berufsinteressen <strong>und</strong> Zukunftsperspektiven entwickeln o<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>n siemit ihrer <strong>Ausbildung</strong>? Wo liegen die Schwerpunkte ihrer Empfindung vonAnfor<strong>de</strong>rungen <strong>und</strong> Belastungen <strong>im</strong> <strong>Ausbildung</strong>sberuf?2. Gelingt <strong>de</strong>n Azubis die Wahrung eigener <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sinteressen <strong>im</strong> professionellen<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>shan<strong>de</strong>ln? Welchen Stellenwert hat <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> in einer ü-berwiegend „weiblichen Arbeitskultur“ dieser <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sberufe?In <strong>de</strong>r kontrovers geführten Debatte um die (finanziellen) Folgen <strong>de</strong>r <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sreformauf die ambulante Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung wird stets auch auf die damitverb<strong>und</strong>ene Gefährdung <strong>de</strong>r Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Ausbildung</strong>splätze in diesem Bereich verwiesen.In <strong>de</strong>r Wahrnehmung <strong>de</strong>r Seminarteilnehmerinnen wer<strong>de</strong>n Azubis <strong>im</strong>mer seltener inein Arbeitsverhältnis übernommen <strong>und</strong> ersetzten als billigere Arbeitskräfte ausgebil<strong>de</strong>teHelferinnen häufig auch Putzfrauen; sie berichten von untertariflicher Bezahlungeinem vermehrten Einsatz von Beschäftigten auf 630,00 DM Basis von längerenArbeitszeiten <strong>und</strong> zunehmen<strong>de</strong>m Stress. Diese Einschätzung <strong>de</strong>r arbeitsmarktpolitischenSituation färbte die Schil<strong>de</strong>rungen <strong>und</strong> Einstellungen <strong>de</strong>s Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<strong>de</strong>utlich ein.3. Motivation, Zukunftsperspektiven, Qualifikation„Es war schwer am Anfang gewesen da reinzukommen - <strong>de</strong>n Beruf wollte ich garnicht wer<strong>de</strong>n - ich wollte Hebamme wer<strong>de</strong>n, dafür war ich lei<strong>de</strong>r zu jung - das gehterst ab 19 Jahre. Dann habe ich mich als Kin<strong>de</strong>rkrankenschwester beworben, dafürwar ich auch noch zu jung - da hätte ich dann 4 Jahre Schule gehabt, anstatt 3 - dablieb mir nichts an<strong>de</strong>res übrig als Zahnarzthelferin - <strong>de</strong>r Beruf ist nicht so mein Ding- ich mach zwar meine Arbeit, versuche sie auch gut zu machen - aber gefallen tutmir <strong>de</strong>r Job nicht.“Unsere Seminarteilnehmerinnen haben die Berufe Arzthelferin <strong>und</strong> beson<strong>de</strong>rs Zahnarzthelferinnur selten als ersten Wunschberuf angegeben. Die <strong>Ausbildung</strong> war fürviele Azubis oft eine Ausweichstation für an<strong>de</strong>re frauentypische Berufe <strong>im</strong> Pflege<strong>und</strong>medizinisch-therapeutischen Bereich, <strong>de</strong>ren Zugänge durch Altersgrenzen, <strong>Ausbildung</strong>skosten<strong>und</strong> Verschulung erschwert sind (Krüger 1989, Wetterer 1995). Diese„Stolpersteine“ auf <strong>de</strong>m Weg zum Wunschberuf lassen in vielen Fällen die inhaltlichenBerufsmotivationen hinter an<strong>de</strong>ren Motiven wie keine Lust mehr aufSchule <strong>und</strong> eigenes Geld verdienen zurücktreten. Im Gegensatz zu vielen privatisiertenweiblichen <strong>Ausbildung</strong>sgängen sind die Arzt- <strong>und</strong> Zahnarzthelferinberufezwar <strong>im</strong> dualen <strong>Ausbildung</strong>ssystem angesie<strong>de</strong>lt, bieten aber als sog. Sackgassenbe-

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