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Stundenthema: Erdbeben

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Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />

Z U S A T Z I N F O R M A T I O N E N E R D B E B E N<br />

E Arbeitsanweisu ng<br />

Lies dir den Text genau durch und versuche die unten stehenden Fragen zu beantworten.<br />

Du kannst auch das Internet dazu verwenden!<br />

In der Knautschzone des Planeten<br />

Aus Die ZEIT Nr. 23, 1. Juni 2006, S. 54<br />

Java ist ein Kind der Unruhe. Vulkane haben das zweitgrößte Eiland Indonesiens<br />

geschaffen; es zählt 38 Feuerberge, einige erloschen, andere aktiv. Aus dem Weltall<br />

betrachtet, sehen die Nachbarinseln Java und Sumatra aus wie ein Bumerang – sie bilden<br />

exakt die Form der im Untergrund abtauchenden Erdplatte nach. Dort, in der<br />

Knautschzone zweier Platten des irdischen Mantels, liegt die Ursache für das stete Risiko,<br />

dem die Menschen auf Java ausgesetzt sind. Am 27. Mai dieses Jahres bebte um 5.54 Uhr<br />

die Erde mit einer Stärke von 6,3 auf der Richter-Skala - mehr als 5000<br />

Menschen starben.<br />

An Weihnachten 2004 ereignete sich vor der Küste Sumatras jenes gigantische Seebeben,<br />

das einen verheerenden Tsunami auslöste. Man muss in der Erdgeschichte 140 Millionen<br />

Jahre zurückgehen, um zu verstehen, was die Region so häufig erschüttern lässt. Auf der<br />

irdischen Südhalbkugel brach damals der Urkontinent Gondwana auseinander. Ein<br />

Bruchstück bewegt sich seither nach Norden: die Indisch-Australische Platte. Sie kollidierte<br />

mit Eurasien. Als Folge dieses Crashs türmt sich seit 20 Millionen Jahren der Himalaya auf.<br />

In der Zone entlang der indonesischen Inseln sehen die Folgen anders aus. Dort schiebt<br />

sich die ozeanische Gesteinskruste mit einer Geschwindigkeit von sechs Zentimetern pro<br />

Jahr knirschend unter den Kontinent. Immer wieder verhaken sich in dieser<br />

Subduktionszone die Platten ineinander - Energie wird aufgestaut. Ruckartig löst sich die<br />

Blockade auf, und innerhalb von Sekundenbruchteilen werden Milliarden Tonnen Gestein<br />

mehrere Meter weit gegeneinander verschoben. Im Dezember 2004 senkte sich der<br />

Untergrund auf einer Strecke von rund tausend Kilometern blitzartig um zehn Meter. Das<br />

darüber liegende Wasser folgte schwappend der Bewegung, die Flutwelle war unterwegs.<br />

Das jüngste schwere Beben, dessen Epizentrum 40 Kilometer südlich der Stadt Yogyakarta<br />

lag, war genauso eine Folge des plattentektonischen Geknirschs im Untergrund wie<br />

sämtliche Verheerungen des gefährlichsten Vulkans in der Region, des Merapi. Dieser<br />

droht seit Wochen auszubrechen; und nach dem <strong>Erdbeben</strong> am Sonntag spuckte er - so,<br />

als schickte er eine neuerliche Drohung - umgehend eine dreieinhalb Kilometer hohe Gas-<br />

und Aschewolke in den Himmel.<br />

Der prekäre Untergrund, auf dem die fruchtbaren und daher bevölkerungsreichen Inseln<br />

liegen, machen Indonesien zu einem der wenigen Staaten, in denen die größte Gefahr<br />

nicht von Wetterkapriolen (vom Wetter verursachte Katastrophen) sondern von geologisch<br />

verursachten Naturkatastrophen ausgeht. Nach den Zahlen einer umfassenden Datenbank<br />

der UN waren Unwetter und Dürren die Ursache für drei Viertel aller in den vergangenen<br />

Daniela Peter 56 / 67

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