Stundenthema: Erdbeben
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Unterrichtsgestaltung Zunegg Stadtionenbetrieb: ERDBEBEN SS 2008<br />
Z U S A T Z I N F O R M A T I O N E N E R D B E B E N<br />
E I n formationsb l at t<br />
Einleitung<br />
<strong>Erdbeben</strong> entstehen in Störungszonen der Erdkruste, wenn plötzlicher Spannungsausgleich<br />
Energie in Form seismischer Wellen freisetzt. Die Wellen breiten sich in alle Richtungen<br />
aus und können an der Erdoberfläche erhebliche Schäden anrichten. Man schätzt das<br />
jährliche <strong>Erdbeben</strong>aufkommen auf etwa eine Million; registriert werden ca. 150 000, davon<br />
rund 20 Großbeben.<br />
<strong>Erdbeben</strong>ursachen<br />
In den schmalen Zonen entlang der Plattengrenzen treten <strong>Erdbeben</strong> besonders häufig auf.<br />
Betroffen sind hier vor allem Scherflächen zwischen der kontinentalen überschiebenden<br />
und der subduzierten ozeanischen Lithosphärenplatte sowie der Bereich zwischen zwei<br />
aneinander vorbeigleitenden Platten (wie z.B. an der San-Andreas-Verwerfung in<br />
Kalifornien). Ebenso können abreißende Platten Beben verursachen. Außer zu diesen<br />
tektonischen Beben kommt es zu Einsturzbeben - verursacht durch den Einsturz<br />
unterirdischer Hohlräume wie Bergwerken und Karsthöhlen - und zu vulkanischen Beben,<br />
die durch aufsteigendes Magma und Vulkanausbrüche ausgelöst werden.<br />
Die bei der Bewegung zweier Krustenplatten zueinander entstehende Reibung wird in<br />
Bewegungsenergie umgesetzt und manifestiert sich in Form von elastischer Spannung im<br />
Gestein. Hat diese Spannung ihr Maximum erreicht, dann kommt es zu einem stoßartigen<br />
Spannungsausgleich. Der Gesteinsverband zerreißt, und die angesammelte Energie wird in<br />
Form seismischer Wellen freigesetzt, die sich vom <strong>Erdbeben</strong>herd, dem Hypozentrum, in<br />
alle Richtungen ausbreiten. Man unterscheidet drei Arten von seismischen Wellen: P-<br />
Wellen, S-Wellen und L-Wellen. Die horizontal schwingenden P-Wellen (Primärwellen),<br />
longitudinale Kompressionswellen, pflanzen sich fast doppelt so schnell fort wie die vertikal<br />
schwingenden S-Wellen (Sekundärwellen, Scherungswellen) und werden in<br />
seismologischen Stationen zuerst registriert. Daneben gibt es die oberflächennahen L-<br />
Wellen (Love-Wellen), die starke Erschütterungen und im Vergleich zu den beiden anderen<br />
Typen die größten Schäden verursachen.<br />
<strong>Erdbeben</strong> werden nach der Tiefe ihres Entstehungsherdes eingeteilt: Flachbeben von 0 bis<br />
70 km, Mittelbeben von 70 bis 300 km und Tiefbeben über 300 km Tiefe. Auf der<br />
gesamten Erde gibt es ungefähr dreimal so viele Mittelbeben wie Tiefbeben und ungefähr<br />
zehnmal so viele Flachbeben.<br />
Auch die <strong>Erdbeben</strong>zentren sind nicht gleichmäßig über das Gebiet der Plattengrenzen<br />
verteilt. Fast alle Tiefbeben, 90 % der Mittelbeben und 75 % der Flachbeben treten am<br />
Rande des Pazifiks auf. Die meisten übrigen großen <strong>Erdbeben</strong> registrieren wir im Gürtel<br />
zwischen Alpen und Himalaya. Die mittelozeanischen Rücken sind im Allgemeinen die Orte<br />
kleinerer und flacherer Beben.<br />
Daniela Peter 58 / 67