13.07.2015 Aufrufe

Leseprobe aus: Die verbotenen Evangelien von ... - PranaHaus

Leseprobe aus: Die verbotenen Evangelien von ... - PranaHaus

Leseprobe aus: Die verbotenen Evangelien von ... - PranaHaus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

EinleitungAls der heilige Chor der Apostel auf verschiedene Weise sein Ende gefundenhatte und jenes Geschlecht, welches gewürdigt worden war, mit eigenen Ohrender göttlichen Weisheit zu l<strong>aus</strong>chen, abgetreten war, erhob sich zum erstenMale der gottlose Irrtum durch den Trug der Irrlehrer. <strong>Die</strong>se wagten nun, dakeiner der Apostel mehr am Leben war, mit frecher Stirne der Lehre der Wahrheiteine falsche so genannte Gnosis entgegenzusetzen.“<strong>Die</strong> gängige Ansicht <strong>von</strong> der einen, wahren, rechtgläubigen Kirche, welchedie Lehre Jesu <strong>von</strong> Anfang an gegen häretische Gruppen bewahrte, ist einenachträgliche Zurechtlegung oder -lesung historischer Tatsachen, die so erstmöglich wurde, nachdem sich eine Gruppe, die man dann als Großkirche bezeichnenkonnte, Ende des 2. Jahrhunderts gegen alle anderen durchgesetzthatte. Realiter existierten im Christentum der ersten zwei Jahrhunderte verschiedensteGruppierungen und Anschauungen bezüglich der wahren LehreChristi, <strong>von</strong> denen eben noch keine die absolute Macht hatte, den anderenden Rang des Christseins abzusprechen. <strong>Die</strong> gnostischen Christen selbst sahensich ja nicht als außerhalb der christlichen Tradition Stehende, zwar gab es eigenegnostische Zirkel und Gemeinden, aber ein Teil <strong>von</strong> ihnen lebte auch inden bestehenden kirchlichen Gemeinden, die nicht gnostisch <strong>aus</strong>gerichtet waren,mit. <strong>Die</strong> christlich-gnostischen Texte sind damit nicht nur eindrucksvolleZeugnisse christlicher Literatur, sondern sie spiegeln ebenso die Breite derchristlichen Tradition dieser frühen Zeit wider.<strong>Die</strong> Ablehnung und Verdammung der Gnostiker als Häretiker durch kirchlicheAutoritäten, z. B. Bischöfe, Kirchenväter u. a., hatte ihre Wurzeln sowohl ineinem unterschiedlichen Verständnis dessen, wie die Nachfolge Jesu und das Lebender Christen <strong>aus</strong>zusehen hätte, als auch in der häufig unterschiedlichen Ausdrucksweiseder gnostischen Schriften selbst. <strong>Die</strong> gnostischen Christen sahensich nicht außerhalb der christlichen Tradition, im Gegenteil, oftmals verstandensie sich als die wahren Christen.Des Weiteren liegt die Bedeutung der Nag Hammadi Handschriften vorallem darin, dass in ihnen Werke überliefert sind, <strong>von</strong> deren Existenz man bisdato gar nichts wusste oder nur durch einzelne Zitate verschiedener Kirchenväterunterrichtet war. <strong>Die</strong> durch die Kirchenväter überlieferten Bruchstücke wurdenmeistens <strong>aus</strong> rein apologetischem Interesse angeführt, d. h. man zitierte diese14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!