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Programmheft herunterladen - Münchner Philharmoniker

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10Jean Sibelius: „Kullervo“ekstatischen Höhepunkt, auf dem auch das Metrumzum schwebenden 3/2-Takt wechselt. Indesberichtete Sibelius seiner Verlobten Aino,die Passage sei möglicherweise zu „illustrativ“für den Geschmack gewisser „Damen im Chor“.So verzichtete er kurzerhand auf die Mitwirkungvon Sopran und Alt – und gewann dabei die dunkleKraft der Männerstimmen. Erst im anschließendenDialog werden sich Kullervo und seineSchwester ihrer geschwisterlichen Herkunftgewahr; und während die von ihrem Bruder Verführtesich von Schmach verzehrt in die Flutenstürzt, verflucht sich Kullervo und sein Dasein.Selbstbestätigung im KampfDer zunächst eher ungebrochen fröhliche Charakterdes wieder rein instrumental gestaltetenvierten Satzes führt bildhaft und in fast schonfilmischer Qualität Kullervos Heiterkeit vorAugen, mit der er auszieht, seinen Onkel zu vernichten,der ihn seines familiären Zusammenhangsberaubte: „Zog mit fröhlichem Spiel zumKampfe, / unter Jubel hinaus zum Streit. / Bliesauf allen Sümpfen und Wegen / durch die Heidemit lautem Ton. / Weithin über die Wiese schalltes, / über das welke Heidekraut.“ Nur ganz gelegentlichklingen auch dunklere Töne an, dieauf Kullervos Verbrechen und Trauer anspielen.Der Satz endet martialisch in einem tosendenC-Dur-Taumel.... seit 1888FachmännischeBeratungZuverlässigerKundendienstim MeisterbetriebGroße AuswahlStummschaltungenvon PianodiscEigenesÜbungsstudioLindwurmstraße 180337 MünchenTelefon: 2 60 95 23Fax: 26 59 26Nähe U-BahnSendlinger Torwww.klavierhirsch.depiano@klavierhirsch.deKullervos TodKullervo kehrt eher zufällig mit seinem Schlittenan die Stelle zurück, an der er seine Schwesterverführte. Noch immer voller Gram über dieschändliche Tat stürzt er sich ins eigene Schwert.Ganz im Gegensatz zum dritten Satz zieht sichSibelius im tragischen Finale der Symphonie aufdie Position des stillen Beobachters zurück, indemer auf vergleichsweise schlichte Art den Chorvon den Ereignissen lediglich berichten lässt.Mit der vermeintlichen Objektivität der Erzählunggeht freilich auch eine viel nachdrücklichere Artder Darstellung einher, die dem Hörer Raum fürdie eigene Phantasie gibt – zumal wenn im entscheidendenMoment, und dies nicht nur zurzyklischen Abrundung des Werks, das Hauptthemades ersten Satzes wieder aufgenommenwird.

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