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glueckauf-1-2013 - Stahl Judenburg GmbH

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glück aufDie1/<strong>2013</strong>Zei tung für Mit ar bei ter,Kun den und Freun de derGMH GruppeEDITORIALLiebe Kolleginnen, liebe Kollegen,glückauf soll schöner werden – aber auchlesbarer, informativer, abwechslungsreicher,kompakter. Erste Anzeichen dafür haben Sie vielleichtschon selbst entdeckt: Diesmal ist sie nur30 Seiten dick, und die Titelseite hat ein neuesGesicht. Was sich noch verändern soll, werdenwir Ihnen in der nächsten glückauf vorstellen.Bis dahin erleben wir hoffentlich einen mildenund sonnigen Frühling, der uns für einen überaushart(näckig)en Winter entschädigt.INHALTIhr RedaktionsteamGMH GRUPPE _____________________Pacta sunt servanda (Verträge sind einzuhalten)– Aber zuvor muss man sie erst einmalschließen. Und da die Unternehmen der GMHGruppe jede Menge unterschiedlicher Verträgezu schließen haben, gibt es jetzt eine Vertragsbibliothek.Lesen Sie dazu unser glückauf-Interviewauf Seite 2STAHL _____________________________Status quo (Gegenwärtiger Zustand) – Nochvor zwei Jahren war ihr Zustand höchst beklagenswert.Jetzt hat sich die Halle aus den1950er Jahren Schritt für Schritt zu einemattraktiven Produktionsstandort der <strong>Stahl</strong><strong>Judenburg</strong> gemausert. Lesen Sie dazu MichaelaStranimaierauf Sei te 6SCHMIEDE ________________________Conditio sine qua non (Unerlässliche Bedingung)– Um maximale Leistung zu bringen,müssen zum Beispiel Kompressor- und Turbinenwellenabsolut rund laufen. Deshalb setzendie Schmiedewerke Gröditz eine neue Prüfanlageein. Lesen Sie dazu ein glückauf-Interviewmit Michael Münstermannauf Sei te 14GUSS ______________________________Quod erat demonstrantum (Was zu beweisenwar) – Dass sich ihr Energiemanagement-Systemsehen lassen kann, bewies bereits ein internesAudit. Jetzt hat Harz Guss Zorge in einemZertifizierungsaudit auch den offiziellen Nachweiserbracht. Lesen Sie dazu Laura Hansenauf Sei te 22ENGINEERING ____________________Vivat, crescat, floreat! (Es möge leben, wachsenund blühen!) – WeserWind hat im Roboterschweißeneine neue Ära eingeläutet – und denSchweißer ins Büro „versetzt“. Lesen Sie dazuKai Steffenauf Sei te 25ROHSTOFF RECYCLING __________Divide et impera (Teile und herrsche) –Schwerschrotten ist nur mit roher Gewalt beizukommen.Sie müssen in Stücke gesprengtwerden, bevor man sie weiterverarbeiten kann.Die RRD hat eine neue Brennhaube in Betriebgenommen, um solche Sprengungen vorzubereiten.Lesen Sie dazu Ralf Willam auf Sei te 27SERVICE ___________________________Finis coronat opus (Das Ende krönt das Werk)– Bei einem Planspiel konnten Schüler als „Vorstände“dreier Unternehmen gegeneinanderantreten. In dem Bemühen, nach vier simuliertenWirtschaftsjahren die Nase vorn zu haben,kam es zu einem furiosen Finale. Lesen Sie dazuMarcus Wolfauf Sei te 28Hammer.IAG MAGNUM hat in der Vergangenheitschon eine ganze Reihe von Hammergehäusengebaut. Aber der Auftrag der MENCK <strong>GmbH</strong> brachalle bisherigen Rekorde, was das Gewicht und die Abmessungenbetrifft – und alle Anforderungen, die bislang an die Mitarbeitergestellt wurden. Heute kann man sagen: Sie haben ihre Aufgabesouverän gemeistert. Übrigens: Was das Gewicht des Gehäusesangeht, so müsste schon eine größere Elefantenherde auf dieWaage steigen, um mithalten zu können.Lesen Sie dazuAndreas Vogele auf Seite 26.Foto: Michael MünchVorbild.Balu und Mogliauf dem EisDie Stiftung <strong>Stahl</strong>werkGeorgsmarienhütte hatauch ein Herz für Kinder.Bei dem Patenschaftsprogramm „Balu undDu“ wird Kindern die Gelegenheit geboten,mithilfe älterer Mentoren ihre Kreiseauf dem Eis zu ziehen – mit sichtlichemVergnügen, wie das Foto mit Yavuzcun(9 Jahre) und Laura-Luise Kalf beweist. Inder „Grünen Schule“ lernen sie heimischeGemüsepflanzen, Beerensträucher undObstbäume kennen und bei den Förderprojekten„Deutschlernen im Zoo“ und„bilnos“ werden sie dabei unterstützt, ihreDeutschkenntnisse zu erweitern bzw. ihreRechtschreib- und Rechenschwäche zubekämpfen. Dass die Stiftung aber auch anLehrerinnen und Lehrer denkt, lesen Sieauf den Seiten 10 und 11Foto: Uwe LewandowskiFoto: Rainer LorenzKranbau Köthen gilt in der Region als „Vorbildunternehmen“.Jüngster Beleg dafür ist,dass die Kranbauer bereits zum zweiten Mal für ihre familienfreundlicheUnternehmenspolitik ausgezeichnet wurden – ein Preis,den der ehemalige Landkreis Köthen noch ausgelobt hatte. DasEngagement für die Familie rührt nicht zuletzt auch daher, dass dasUnternehmen schon lange tief mit Land und Leuten verwurzelt ist.Lesen Sie dazu Hendrik Siemionek auf Seite 25.


GMH GRUPPEHIER SPRICHT DER GESELLSCHAFTERVersteckte KostenLiebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMH Gruppe, liebe Leserinnen und Leser der glückauf,die Energiewende ist teuer und wird uns alle – private Haushaltewie industrielle Verbraucher – gleichermaßen über Jahreschwer belasten. Welche versteckten Kosten durch Energiegewinnungin Deutschland aber zusätzlich den Preis in dieHöhe treiben, wird in der aktuellen Debatte nur unzureichendkommuniziert.In einem Gastkommentar, der im Februar in der FrankfurterAllgemeinen Zeitung erschien, habe ich einen Aspekt dargelegt,der mich zu dem Thema bewegt. Viele der Protagonistender Energiewende frohlocken darüber, dass es auch bei denkritischen Temperaturen dieses Winters nicht nur zu keinemBlackout gekommen ist, sondern dass auch in den Wintermonatenim Saldo Strom exportiert wurde.Warum die deutschen Verbraucher beim Stromexportkräftig draufzahlenF.A.Z. vom 7. Februar <strong>2013</strong>Deutschland exportierte 2012 mehr Strom als je zuvor, nachersten Schätzungen etwa 23 TWh (= 23 Milliarden KWh). KeinWunder, denn der Börsenstrompreis betrug im Jahresmittel2012 traumhaft günstige 4,3 Cent pro Kilowattstunde. Nachbarländerwie die Niederlande zeigten sich höchst erfreut undschalteten eigene Kraftwerke zugunsten des günstigen Importstromsab. Schade nur, dass die Verbraucher hierzulande nichtvon den Tiefstpreisen profitieren. Ganz im Gegenteil, die deutschenHaushalte zahlen drauf – wir subventionieren mit unsererStromrechnung die günstigen Tarife unserer Nachbarn. Grundgenug, einige Aspekte zu beleuchten, die die Protagonisten derEnergiewende gerne ausblenden.Die Last mit den Erneuerbaren: Die Menge an produziertemStrom hängt davon ab, ob Wind weht oder Sonne scheint. Umdie Schwankungen zu kompensieren, sind gut ausgebaute Netzeund aufwendige Speichertechnologien notwendig. Beides bietetDeutschland nur unzureichend. Daher sind unsere Netze anwindreichen Tagen derart überlastet, dass die Energielieferantenden Ökostrom zu Spottpreisen verkaufen müssen. Jener Preisaber, der an die Erzeuger der erneuerbaren Energien zu zahlenist, beispielsweise an Betreiber von Windkraftanlagen, ist von derPolitik festgelegt – die sogenannte Einspeisevergütung. So betrugFoto: Paul Ripkedie Durchschnittsvergütung für Strom aus erneuerbaren Energienim letzten Jahr 18,4 Cent pro Kilowattstunde. Die Energielieferantender Stromverbraucher sind gezwungen, die Differenzauszugleichen. Und wie? Sie erhöhen die Preise für Endverbraucher.Das Phänomen ist unter der Bezeichnung „EEG-Umlage“landläufig bekannt. Die deutschen Haushalte haben im vergangenenJahr also den billigen Strom für unsere Nachbarn bezahlt,mit bis zu drei Milliarden Euro. Die Ungerechtigkeit wird sich inden sonnenreichen Sommermonaten verschärfen, da der Zubauan Photovoltaikanlagen ungebremst weitergeht. Dennoch willdie Bundesregierung bis zur Bundestagswahl nichts an der EEG-Verordnung ändern. Die Verbraucher werden <strong>2013</strong> noch tiefer indie Tasche greifen müssen.Und die Kostenspirale dreht sich weiter: 421 MillionenKilowattstunden Strom, überwiegend von Windkraftanlagenproduziert, sind 2012 schlicht verloren gegangen, weil die Kapazitätender Netzbetreiber erschöpft waren. Diese sogenannteAusfallarbeit hat sich seit 2010 verdreifacht. Trotzdem sind dieStromkonzerne verpflichtet, Ökostrom-Erzeuger für den nichteingespeisten Strom mit festen Vergütungssätzen zu entschädigen.Auch hier zahlen indirekt die deutschen Verbraucher – imletzten Jahr schon rund 33 Millionen Euro.Die Konsequenz des fehlerhaften Systems bekamen vieleHaushalte vor kurzem schriftlich, in einem Brief ihres Stromlieferanten,der Preiserhöhungen von bis zu 20 Prozent verkündete.Das erzeugt bei den Verbrauchern berechtigten Unmut, demPeter Altmaier mit einem gewagten Vorstoß begegnet: Der Bundesumweltministerwill die Ökostrom-Förderung für zwei Jahreeinfrieren. Die Anlagen sollen nur noch gefördert werden, wenndurch die EEG-Umlage Überschüsse entstehen. Gleichzeitig sollendie Ausnahmen für die Industrie wieder eingeschränkt oderganz aufgehoben werden, falls kein internationaler Wettbewerbnachzuweisen ist. Richtig! Doch durch die Strompreisbremsewerden nun auch die Unternehmen zur Kasse gebeten, die bisheraus internationalen Wettbewerbsgründen von der EEG-Umlageverschont worden waren. Falsch! Denn so gefährdet diePolitik Arbeitsplätze.Peter Altmaier steht einige Arbeit bevor, um die Energiewendein die richtigen Bahnen zu dirigieren, ohne dabei auf demAbstellgleis der Planwirtschaft zu landen. Im Wahlkampf wirdder Umweltminister zudem erklären müssen, wie er den Netzausbaufinanzieren will. Nach Berechnungen der DeutschenEnergie-Agentur (dena) fallen allein für diese Aufgabe etwa55 Milliarden Euro an.Wie ernst die Lage für unsere Gruppe werden kann, zeigt sichan nur einer Zahl: Die Strompreis„bremse“ ist für die GMHGruppe leider das Gegenteil – ein Beschleuniger. Sie führtnach gegenwärtigem Diskussionsstand zu jährlichen Mehrkostenvon etwa 6 Mio. Euro allein für den Standort Georgsmarienhütte.Im Bereich der Holding werden wir mit einembeträchtlichen zweistelligen Millionenbetrag belastet werden.Dieser fehlt in der Zukunft für Investitionen, die unser allerArbeitsplätze sichern sollen.Glück auf!IhrWer zuerst kommtWindhoff/BVV/RAFIL · eurasiarail <strong>2013</strong>Der „German Pavilion“ hatteeingeladen – und die WindhoffBahn- und Anlagentechnik,Bochumer Verein Verkehrstechnikund Radsatzfabrik Ilsenburg warender Einladung nach Istanbulgerne gefolgt. Der Messestand dortbot deutschen mittelständischenUnternehmen vom 7. bis 9. Märzdie Plattform, sich kompakt auf dereurasiarail <strong>2013</strong> zu präsentieren.Seitdem nicht mehr zu überhörenist, dass das Gastgeberlandengere Bindungen mit der EuropäischenUnion wünscht, hat auchder Markt für die Schienenfahrzeugbranchean Kontur gewonnen.Wo die Zukunft des leistungsfähigenGüter- und Personenverkehrsliegt, machte Andreas Becker, VizepräsidentMittelstand des Verbandesder Bahnindustrie in Deutschland(VDB), im Vorfeld der Messedeutlich: auf der Schiene.Grundlage seien die schon inder Vergangenheit guten deutschtürkischenWirtschaftsbeziehungen.Jetzt würde es darum gehen,passende Technologien zu vermittelnund Waren zu liefern, um ander Entwicklung der Schieneninfrastrukturmit teilzuhaben.Windhoff aus Rheine präsentiertein zahlreichen Gesprächen diebreite Palette ihrer Schienenspezialfahrzeugeund Werkstattausrüstungen.Für sie besteht in der Türkeiund in angrenzenden Ländernein hoher Bedarf. Dieser Markt istin Folge der begrenzten wirtschaftlichenRessourcen noch überschaubar– aber sehr entwicklungsfähig.Und die Erfahrung zeigt, dass einabgewandeltes Sprichwort auchhier gilt: Wer zuerst kommt, hatauch die Chance auf Gehör undGeschäft.RAFIL war mit einem technischrecht klar definierten Projekt imFachgespräch: dem Einsatz gummigefederterRäder für den Nahverkehrin der Stadt Bursa. Insofernwar das Exponat des aufgeschnittenenLoRa-Rades am rechten Platz,vermittelte es doch einen konkretenEindruck von dieser Technik.Auch in der Türkei gilt: Werlanglebige Verkehrskonzepte will,muss von Anfang an bestimmteMaßstäbe in den Mittelpunkt stellen.Dazu gehört ein gewisser Fahrzeugkomfortfür die Passagiere undnormgerechte Technik für die Umwelt.Die leisen und verschleißarmenBochumer Räder waren dafürein guter Anknüpfungspunkt.Nach Einschätzung aller Beteiligtenhat die Resonanz der Fachleutegezeigt: Es war wichtig, ander Messe teilzunehmen – um dieExportchancen zu erhöhen.emKundenakquiseWISTA · Fastener Fair Stuttgart <strong>2013</strong>Schrauben, Muttern, Verbindungselemente– auf den erstenBlick uninteressante Bauteile aus<strong>Stahl</strong>. Aber was wäre eine Welt ohneVerbindungselemente? Richtig,sie würde buchstäblich auseinanderfallen.Die ständige Entwicklungund Nachfrage nach neuen,noch besseren Produkten mit immerhöherer Präzision stellt dieBranche stets vor Herausforderungen.Aber technisches Know-howund globale Vernetzungen sindheutzutage unabdingbar. Deshalbgibt es die Fastener Fair in Stuttgart,eine Fachmesse für Verbindungenund Befestigungen. Sie bietetGroßhändlern, Zulieferern undEinkäufern die Chance, ihre Netzwerkein aller Welt auf- und auszubauen.Die Fastener Fair gilt zudemals Inspirationsquelle für künftigeEntwicklungen. Die 770 Ausstellerkamen aus 35 Ländern, so auchaus Italien, Großbritannien, Türkei,Niederlande, Spanien, Polen,Foto: Rainer LorenzFrankreich, USA und Asien. DieWISTA <strong>Stahl</strong>handel Witten, einHandelsunternehmen für hochwertigenBlank- und Walzstahl inverschiedenen Güten, Abmessungenund Ausführungen, stellte zumersten Mal dort aus. Sie wollte ihrePosition in dem für sie so wichtigenMarkt für Verbindungselementeerweitern, ihre Stellung imBereich der Sondergüten festigenund Neukunden langfristig binden.WISTA-Geschäftsführer LarsKracke: „In vielen Gesprächen mitProduzenten und Händlern konntenwir neue Kontakte knüpfen –was uns bestärkt, in zwei Jahren erneutauf der Fastener Fair zu sein.“Nataly Steinmetzund Jennifer DietrichSTAHL 2012Kontakt. t Diein Düsseldorf standunter dem Motto „Zukunft beginnt mit<strong>Stahl</strong>“. Dieser internationale <strong>Stahl</strong>tag bietetvor allem dem Mittelstand und derGroßindustrie ein viel beachtetes Forumzum Präsentieren. Traditionell nehmen ander begleitenden Ausstellung auch Unternehmender GMH Gruppe teil: KranbauKöthen, Saalfelder Hebezeugbau, Windhoffund WeserWind. Sie nutzten auch diesmaldie Chance, den Fachbesuchern ihr Produkt-und Serviceprofil näherzubringen undneue Kontakte zu knüpfen. Das Foto zeigtdie beiden Geschäftsführer von KranbauKöthen – Klaus Müller (links) und AndreasKlatschow (rechts) – im Gespräch mit Besucherndes Standes.Rainer Lorenzglück auf · 1/<strong>2013</strong> ........... 4


STAHL<strong>Stahl</strong>erzeugung:Ge orgs ma ri en hüt te <strong>GmbH</strong> · <strong>Stahl</strong> werk Bous <strong>GmbH</strong> · ESB SPRL Engineering Steel Belgium · Mannstaedt <strong>GmbH</strong> · GMH Blankstahl <strong>GmbH</strong> ·Heinrich Geissler <strong>GmbH</strong> Blankstahlwerk · WISTA <strong>Stahl</strong>handel Witten <strong>GmbH</strong> <strong>Stahl</strong>verarbeitung: <strong>Stahl</strong> <strong>Judenburg</strong> <strong>GmbH</strong> · VTK Veredelungstechnik Krieglach <strong>GmbH</strong> ·MVO <strong>GmbH</strong> Metallverarbeitung Ostalb · BISHOP Steering Technology Pty LtdFoto: Alexander LeitnerFoto: Gerhard FruhmannSanierung macht Wegfür Erweiterungen freiSTJ · Alte Halle ermöglicht drei Projekte, die das <strong>Stahl</strong>werk einen großen Schritt nach vorne bringen.Der 31. März 2011 war für die<strong>Stahl</strong> <strong>Judenburg</strong> ein Stichtagbesonderer Art. Denn damals endetemit der Firma Rockmore Internationalein langjähriger Mietvertrag,der sich auf eine Halle imNordosten des Werkgeländes bezog.Jetzt war die Halle wieder frei– mit einer nutzbaren Hallenflächevon 4.500 m².Das Mietende kam den <strong>Judenburg</strong>erngerade recht. Schließlichgab es Ideen für eine Reihe von Erweiterungsprojekten,die bislangnur aus einem einzigen Grundnicht umzusetzen waren: Es fehlteder Platz. Mit der freistehendenHalle schien das Problem gelöst.Schien – denn mit der Rückgabeder Halle übernahm die <strong>Stahl</strong> <strong>Judenburg</strong>auch einen „Sanierungsfall“.Die in den 50er Jahren desletzten Jahrhunderts gebaute <strong>Stahl</strong>hallekonnte moderne Anforderungennicht erfüllen. Deshalb wurdesie in zwei Bauabschnitten (2011und 2012) komplett saniert – undzur weiteren Verwendung an dieBereiche Wärmebehandlung undBlankstahl übergeben.Bei der Sanierung mussten nichtnur behördliche Auflagen (Brandschutzetc.) und Belange der Nachbarn(z. B. Lärmschutz) berücksichtigtwerden. Auch deutlich reduzierteLuft- und Lärm-Emissionenzwecks Arbeitnehmerschutz sowieniedrige Betriebskosten wareneine Vorgabe. Zudem wollte manzukünftige Investitionen mit einplanen.So war eine Option, spätereinmal alternative Energiesystemezu installieren (z. B. eine Fotovoltaik-Anlage).Kurz: Bei dem Großprojektwar in jeder Hinsicht Weitsichtgefragt.Unter dem Motto „Aus alt machneu!“ und mithilfe von BaumeisterUlrich Prutti machte man sich andie Planung und Umsetzung. Dabeiwollte man schrittweise vorgehen.Ende 2011 war der erste Bauabschnittabgeschlossen – und damitPlatz und Umfeld geschaffen, eineweitere induktive Wärmebehandlungsanlagezu installieren und inBetrieb zu nehmen. In diese Anlagehaben <strong>Judenburg</strong>er Facharbeiterund Ingenieure nicht nur sehrviel Know-how, sondern auch jedeMenge Eigenleistungen investiert.Die Anlage mindert Eigenspannungenim Blankmaterial, die zuVerarbeitungsproblemen führenkönnten. Innerhalb eines Jahreswurden dort bereits mehr als1.000.000 Stäbe wärmebehandelt.Im Sommer 2012 wurde im selbenHallenteil eine neue automatischeVerpackungslinie für Blankstahlprodukteaufgebaut. Sie ermöglichteinen Langzeitschutz desMaterials, das in Containern nachÜbersee transportiert wird.Der Hintergrund für die Investitionin die Verpackungslinie: steigendeVersandmengen vor allemzur Schwesterfirma BST Inc. in Indianapolis(USA) – aber auch dieKleines Foto: Der sanierten Halle siehtman von außen ihr Alter nicht mehr an.Großes Bild: Die neue Schälanlage hatbeeindruckende Ausmaße.Ausweitung der Geschäfte nachSüdamerika und Asien. ZuverlässigerMaschinenbau-Partner war dieMBS Maschinenbau Steiner e.U.aus Obdach.Derzeit wird ein weiteres Großprojektrealisiert: eine Stangenschällinie.Kapazität: etwa 25.000Tonnen pro Jahr. Aufgebaut wirdsie in dem Hallenteil, der im Herbst2012 fertiggestellt wurde. Die Liniebesteht aus der eigentlichenSchälanlage, einer Richtanlage undeiner integrierten Prüfanlage.Bei diesem Projekt sind insgesamtvier Lieferfirmen beteiligt:neben drei Unternehmen ausDeutschland auch die HAGE Sondermaschinenbau<strong>GmbH</strong> & Co KGaus Obdach. Mit der Inbetriebnahmeist im April zu rechnen.Auch dieses Projekt wird mit Sicherheitdazu beitragen, Kundenwünschenoch besser zu erfüllen,den Standort zu sichern und weitereArbeitsplätze in der Region zuschaffen.Michaela StranimaierFoto: Traugott HoferAm Eisstock.Ein Sportereignis mit Tradition: Bereitszum 60. Mal veranstaltete der Angestelltenbetriebsratder <strong>Stahl</strong> <strong>Judenburg</strong> die Meisterschaften im Eisstockschießen.Der Wettkampf ist ein alter Volkssport, der vor allem im Alpenraumbetrieben wird und eine gewisse Ähnlichkeit mit Curling hat. Bei bestemWinterwetter konnten sich Ende Januar auf der schönen Anlagedes ESV Feldgasse 14 Mannschaften messen. Nach fünf Stundenhartem Kampf standen die Sieger schließlich fest: Erster wurde dasTeam „Kolbenstangen II“ mit Moar (Mannschaftsführer) MichaelKollenz, Franz Klingsbigl, Ortwin Griesmaier und Christian Ceh. DieSiegerehrung fand bei ausgezeichnetem Essen, Livemusik und tollerStimmung im Oberweger Dorfstadl statt (von links nach rechts):Betriebsratsvorsitzender Michael Kollenz, LandtagsabgeordneteGabriele Kolar, Franz Klingsbigl, Christian Ceh und Gerson Taferner(Betriebsratsvorsitzender der Frauenthal Automotive <strong>Judenburg</strong><strong>GmbH</strong>).Michael Kollenzglück auf · 1/<strong>2013</strong> ........... 6


STAHLZwei weitere JahreGMHütte · Kooperation mit Realschule Georgsmarienhütte verlängert.Die Ausbildungswerkstatt derGeorgsmarienhütte <strong>GmbH</strong> unddie Realschule Georgsmarienhüttesetzen ihre Kooperation auchin den nächsten zwei Jahren fort.Eine entsprechende Vereinbarungunterzeichnetendie Partner im Rahmeneiner Projektwoche.2011 hatte man zunächsteine Kooperationfür zwei Jahrevereinbart mit demZiel, bei Jugendlichendas Interesse anTechnik und der Wirtschafts-, Arbeits-und Berufswelt zu wecken.„Ziele unserer Kooperation istes, gemeinsam die Ausbildungsfähigkeitder Schülerinnen undSchüler zu erhöhen, die beteiligtenLehrkräfte fachlich zu beratenund berufspraktisches Wissendurch Betriebserkundungenund -praktika sowiedurch Auszubildendeder GMHütte in der Schulezu vermitteln“, betontChristian Bloom, Ausbildungsleiterder GMHütte.Die Erfahrungender letzten zweiJahre hättengezeigt,dass man gemeinsam auf einemguten Weg sei.Auch Schulleiter Berthold Aulenbrockzieht eine positive Bilanz:„Gerade der Praxisbezug imUnterricht ist besonders wichtig.So können wir Schülerinnen undSchülern verschiedene Sachzusammenhängeerklären und die Bedeutungder Unterrichtsstoffs für dieeigene Zukunft verdeutlichen.“Die Verlängerungder Kooperationerfolgtewährendder Projektwoche„Metall und E-Technik“ des 8.Jahrganges der Realschule in derAusbildungswerkstatt der GMHütte.Die Projektwoche ermöglichteSchülerinnen und Schüler für ihreProfilwahl einen kurzen Einblickin das Wahlfach Technik. So fertigtensie an den Stationen Schweißen,Elektronik, Metallgrundausbildungund Zerspanung einenLED-Stifthalter – angeleitet vonAzubis der GMHütte.Aber es gibt noch weitere Projektemit Praxisbezug: beispielsweisedie AG „Mädchen und Technik“der 7. Klasse. Sie fand in der Schülerwerkstattder Berufsbildungsgesellschaft(BGG) statt, wo beispielsweiseeine Uhr angefertigt wurde.Im Profilunterricht Technik der8. Klasse lernten die Schülerinnenund Schüler unter der Anleitungvon Azubis das Programmierenvon Lego-Robotern. Oder sie fertigtenbeim Werken mit Metall einSolarmobil.Im Gegenzug besuchten Azubisden Unterricht in der Schule undstellten dabei auch das <strong>Stahl</strong>werkund seine Ausbildungsberufe vor.In einem aktuell laufenden Projektgestaltet ein Kunstkurs der Realschuledie eigens eingerichteteSchülerwerkstatt in den Räumender BGG neu.Organisatorisch begleitet wirddie Kooperation von der ServicestelleSchule-Wirtschaft des AWOKreisverbandes Osnabrück.Christian BloomFoto: vlGelebte Zusammenarbeit – Ein Beispiel für die Kooperation zwischen GMHütte und Realschule war die Projektwoche „Metall und E-Technik“. Auf dem Foto helfen die Auszubildenden Dennis Menkhaus (links) und LukaszKutzbik (rechts) den beiden Schülern Yannik Pohl (Zweiter von links) und Yeffrey Schröter beim Bau eines LED-Stifthalters.Praxisnahes Lernenfördert Talente zutageGMHütte · <strong>Stahl</strong>werk und Gymnasium Oesede unterzeichneten Kooperationsvereinbarung.glück auf · 1/<strong>2013</strong> ........... 7Unterricht muss praxisbezogensein, um Jugendlichen Einblickeins künftige Berufsleben zuermöglichen. So gewinnen sie einrealistisches Bild von den Arbeitsbedingungenund Qualifikationsanforderungeneines Betriebes– was ihnen bei der Berufswahlund -vorbereitung zugutekommenwird. Die Kooperation der GMHütteund des Gymnasiums Oesedesetzt genau hier an:„Ziel ist es, den Schülerinnenund Schülern einen Einblick in dieArbeitswelt zu geben und bei ihnendurch praktische Inhalte dasInteresse an einer Ausbildung zuwecken“, erklärte Christian Bloom.Die jetzt geschlossene Kooperationsvereinbarungsoll in diesemSinne die Zusammenarbeit vonSchule und Unternehmen intensivierenund festigen.Thomas Rohm, Projektkoordinatorund stellvertretender Schulleiterdes Gymnasiums Oesede,ergänzte: „Die Kooperation trägtdazu bei, dass unsere Schülerinnenund Schüler in den verschiedenenJahrgangs- und Entwicklungsstufenin unterschiedlichen Fächernden Anforderungen der Wirtschaftim Allgemeinen und auchim Speziellen, nämlich im Unternehmensalltag,begegnen. Außerdemwerden durch das praktischeArbeiten Interessen und verborgeneTalente entdeckt.“ Die Partnerschaftzwischen dem GymnasiumOesede und der GMHütte bestehtbereits seit Längerem. Jetzt wurdendie gemeinsamen Aktivitäten undweitere neue Projekte in einer Kooperationsvereinbarungfestgelegt.Unterzeichnet haben die VereinbarungEnde Januar Ulrich Schimke,Schulleiter des Gymnasiums Oesede,und Christian Bloom, Ausbildungsleiterder GMHütte. DasGymnasium in Georgsmarienhütteist die dritte Schule, mit der dieGMHütte eine solche Vereinbarunggeschlossen hat. Erste Aktionender Kooperation sind übrigensbereits gestartet:Die Lego-Roboter-AGveranstaltete zusammen mit denAuszubildenden der GMHütteeinen „Sumo-Wettbewerb“. Selbstgebaute und selbst programmierteLego-Roboter treten dabei, ähnlichdem Sumo-Ringen, gegeneinanderan und versuchen, sich von derSpielfläche zu drängen. Außerdemlaufen bereits Projekte, um denSchülern praktische Fertigkeitenzu vermitteln. Dazu gehören beispielsweiseKurse zur Einführungin den Umgang mit Werkzeugen.Christian BloomBesiegeln die Kooperation mit ihrer Unterschrift (von links nach rechts): Christian Bloom (Leiter Aus- und Weiterbildung Georgsmarienhütte <strong>GmbH</strong>) und Ulrich Schimke (SchulleiterGymnasium Oesede) zusammen mit Schülern der Roboter-AG und Auszubildenden der GMHütte.Foto: vl


STAHLGrenzenlose IdeenvielfaltGMHütte · IdeeM: 2012 lag das Einsparpotenzial bei 1.019.000 Euro.Die Konkurrenz schläft nicht,wie man so schön sagt. DieWettbewerbsfähigkeit steigern undden technischen Vorsprung sichern– das sind Ziele eines erfolgreichenUnternehmens, auch derGMHütte. Dabei setzt das Unternehmennicht zuletzt auf denIdeenreichtum und die Kreativitätseiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.Mit Erfolg: Im Jahre 2012 reichten307 von ihnen 592 Verbesserungsvorschlägeein. Insgesamtwurden im vergangenen Jahr sogar760 Ideen begutachtet und abgeschlossen– 425 (55,9 Prozent) davonals positiv bewertet. Ihr Wertfür die Hütte kann sich sehen lassen:Das Einsparpotenzial lag bei1.019.000 Euro.Diese positive Zwischenbilanzist kein Zufall, denn bei derGMHütte hat das Betriebliche Vorschlagsweseneine lange Tradition.Jeder, der einen Verbesserungsvorschlageinreichen möchte, kanndas über das softwaregestützteIdeenmanagement „IdeeM“ tun.Auch in diesem Jahr haben alledie Chance, ihre beruflichen Erfahrungenund ihre Ideen für eineOptimierung des Arbeitsalltags einzubringen– sei es, um Kosten zusparen, Arbeitsabläufe zu optimieren,den Energieverbrauch zu reduzierenoder noch mehr Unfälle zuverhüten.Der Ideenvielfalt sind da keineGrenzen gesetzt. Und alle für gutbefundenen Vorschläge erhalteneine Prämie. Sie richtet sich nachdem Einsparpotenzial für dasUnternehmen.Mit ihren guten Ideen schlagendie Mitarbeiterinnen undMitarbeiter übrigens gleich zweiFliegen mit einer Klappe: Durchdie Prämien sind sie direkt, durchdie Weiterentwicklung des Betriebesindirekt am Erfolg ihrer Vorschlägebeteiligt. Darüber hinausnehmen sie mit ihren prämiertenEmpfehlungen in der letzten Betriebsversammlungeines Jahres aneiner Verlosung teil. Hier winkenattraktive Preise: So gab es 2012beispielsweise einen VW up!, einenElektroroller und verschiedene Reisegutscheinezu gewinnen.Ralf KübeckFoto: vlTobias Tetzlaff (Dritter von links), stolzer Gewinner des VW up!, bei der Übergabe des Wagens zusammen mit (von links nach rechts)IdeeM-Koordinator Ralf Kübeck, Glücksfee Jana Sperlich und Betriebsratsvorsitzendem Ludwig Sandkämper.PRONOVA BKKIm Wagen vor mir …– ja wer oder was fährt da eigentlich? Üblicherweisebleibt den nachfolgenden Autofahrern verborgen,wenn Blankstahl der GMHütte auf dem Weg zueinem Kunden unterwegs ist. Doch dank der neuenLkw-Plane der LemLog <strong>GmbH</strong>, eines Logistik-Partnersder GMHütte, wird diese Wissenslücke künftiggeschlossen. Denn auf der Rückseite des Lkw gibtein geöffnetes Rolltor den Blick nach innen frei – undgewährt den nachfahrenden Fahrzeuginsassen Einblickeder besonderen Art: oberflächenveredelter Stabstahl,nach Kundenvorschrift gebündelt und farblichmarkiert. Gestaltet wurde damit ein Neuzugang desLemLog-Fuhrparks, ein DAF XF 105/460. Er bewegtsich mit 460 PS über deutsche Autobahnen und hateinen Auflieger („Mega-Trailer“), der eine Zuladungvon 25 t ermöglicht. Auch die Marketingabteilung derGMHütte freut sich über die neue „Sichtweise“ (vonlinks nach rechts): Thorsten Mergelmeyer, Jens Serowy,Andrea Busch, Oliver Santelli, Astrid Hillen, RalfKapp und Thorsten Heil.Andrea BuschFotos: vlHaben Sie IhrenStress im Griff … ?pronova BKK · … oder hat Sie Ihr Stress im Griff?Leiden Sie unter Stress im Job oder Alltag? Dann werfen Sie dochmal einen Blick in das Online-Stresslabor der pronova BKK. Unterwww.pronovabkk.de können Sie testen, wie gestresst Sie wirklich sind.Finden Sie heraus, wo Ihnen mehr Ruhe guttäte.Führen Sie Ihr persönliches „Online-Stresstagebuch“: Beobachten Sieüber 28 Tage, was Sie stresst! Notieren Sie, wo Ihre Stressfallen lauern! Undfinden Sie heraus, in welchen Lebensbereichen Erholungsbedarf besteht!Sie sind viel unterwegs? Dann können Sie mit der Stresslabor-App vonunterwegs das Stresstagebuch pflegen oder Ihr aktuelles Stresslevel testen.Das neue Online-Portal bietet zudem unkomplizierte Entspannungsübungen,Tipps, Informationen über den Umgang mit Stress und Ratgeberbroschüren.Sie richten sich speziell an Beschäftigte in Unternehmen, Paare,Eltern und SeniorInnen und sind herunterladbar. Eine Reihe von Kontaktadressenfür alle, die professionelle Hilfe suchen, und Termine von Gruppenchatsrunden die Website ab.Britta JansenMachen Sie dem Stress ein Ende und besuchen Siedas Online-Stresslabor der pronova BKK unterhttps://pronovabkk.onlinestresslabor.de/glück auf · 1/<strong>2013</strong> ........... 8


STAHLSchulpartnerschaftkennt nur GewinnerBous · <strong>Stahl</strong>werk födert Marie-Curie-Schule mit Technik- und Kunstprojekt.Mitte Januar war es endlich soweit: Die ersten Kinder derMarie-Curie-Schule Bous/Ensdorfkamen in das <strong>Stahl</strong>werk Bous zurBetriebsbesichtigung. Zusammenmit ihrem Lehrer Christoph Kleinwurden die Sechs- bis Neuntklässlerdurch <strong>Stahl</strong>werk und Stranggussanlagegeführt. So konnten sie einenersten Eindruck gewinnen, wie<strong>Stahl</strong> erzeugt und weiterverarbeitetwird – und mit allen Sinnen vorOrt erleben, was im Unterricht nurtheoretisch vermittelbar ist.Solche Werksbesuche sollenkünftig fester Bestandteil der Kooperationzwischen <strong>Stahl</strong>werk undGemeinschaftsschule werden. Zusammenmit dem Landkreis Saarlouisund der Steuerungsgruppe„Schulentwicklung“ möchte dasUnternehmen mit dem Projekt dazubeitragen, das Fortbestehen derSchule zu sichern. Denn wie vieleandere Schulen auch hat sie damitzu kämpfen, Schülernachwuchs zurekrutieren. Margit Jungmann vomAmt für Schulen, Kultur und SportDie Schüler zusammen mit Chemielehrer Christoph Klein vor der Stranggussanlage.im Landkreis Saarlouis weiß dieseneue Partnerschaft zu schätzen.Die Verbindung zwischen Schuleund Wirtschaft ist besonders fürdas Unterrichtsfach „Technik“von Bedeutung, das in ihremAmt derzeit geplant wird.Gerade hier kann das <strong>Stahl</strong>werkBous einen wertvollen Beitragleisten – indem es den Kindernund Jugendlichen technische, chemischeund physikalische Grundlagenpraktisch und anschaulichvor Ort vermittelt. Dass dieseWerksfotosRechnungaufgeht, beweistder erste Besuch:Schüler, Lehrer und Unternehmenbewerteten ihn alsErfolg für alle.Das <strong>Stahl</strong>werk Bous willmit seinem Engagement aber auchden Facharbeitermangel bekämpfen.Daher hat man bereits in denletzten Jahren an der örtlichen Bildungsmesseteilgenommen, die dieRealschule organisiert hatte. Undwer weiß: Vielleicht wird bei demeinen oder anderen das Interessegeweckt, sich einen Ausbildungsplatzin der <strong>Stahl</strong>industrie zu suchen.Doch das <strong>Stahl</strong>werk unterstütztdie Schule nicht nur auf naturwissenschaftlich-technischer,sondernauch auf künstlerischer Ebene. DieVerbindung von <strong>Stahl</strong> und Kunsterscheint zuerst vielleicht ungewöhnlich,ist aber alles andere alsabwegig. Dies beweist zumindestdas zweite Projekt: Hier sollen„Domfalter“: eineBrennarbeit aus Kupferblechvon Josef PetrySchülerinnen und Schüler aus70 cm großen Blechen Schmetterlinge,Fledermäuse und anderefantasievolle Flugobjekte fertigen.Die Bleche und alle weiterenArbeitsmaterialien stellt das Werkzur Verfügung.Die zwölf jungen Künstlerinnenund Künstler werden ihre Modellein der ehemaligen Lehrwerkstattdes <strong>Stahl</strong>werks verwirklichen – angeleitetvon dem <strong>Stahl</strong>künstlerProf. Josef Petry (Universität derKünste Berlin) und Natalie Sadik(Amt für Schulen, Kultur und Sportdes Landkreises Saarlouis). So sollenaus simplen Blechen geflügelteKunstwerke werden, für die bereitsein Platz vorgesehen ist: die eigensdafür renovierte Außenwand derMarie-Curie-Schule.Jennifer TreibNeuer Vertrag stimmt<strong>Stahl</strong>werk optimistischBous · Partnerschaft mit Vallourec & Mannesmann geht in die Verlängerung.Das <strong>Stahl</strong>werk in Bous gehörtezum Vallourec & Mannesmann-Konzern,als es im Jahre1998 von der GMH Holding übernommenwurde. Mit dieser Übernahmeder Produktionsstätte imSaarland wurde auch ein Langfristliefervertragfür Röhrenvormaterialfür die „großen“ Rohrwalzstraßenin Düsseldorf, Rath und Reisholzgeschlossen.Der Vertrag war damals auf zehnJahre angelegt und sollte eigentlichEnde 2007 auslaufen. Doch schonbevor das Jahr 2007 überhaupt begonnenhatte, zeigte sich, dass dieZusammenarbeit zwischen GMHHolding/Bous und V&M eine äußerstpositive Win-win-Situationdarstellte.Eine Vertragsverlängerung warsomit im Sinne beider Partner. Aus2007 wurde dann 2011 und darausspäter dann 2016 als neues Laufzeitdatum– mit der Option, auchüber dieses Jahr hinaus einen gemeinsamenWeg zu beschreitenbzw. zu kooperieren.Ende 2011/Anfang 2012 schließlichhaben dann Vallourec &Mannesmann und das <strong>Stahl</strong>werkBous damit begonnen, über eineweitere Kooperation über das Jahr2016 hinaus nachzudenken undzu verhandeln. Die Verhandlungenfür die erste Verlängerungnach 2007 hatten noch unterdem Eindruck gestanden, dass der<strong>Stahl</strong>- und Rohrboom weiterhin inWerksfotoSichtliche Freude nach Vertragsabschluss (von rechts): Flavia Zingarelli, Philippe Carlier, Norbert Keusen und Ulrich Menne vonV&M, Torsten Niemann und Peter van Hüllen von der Holding sowie Ralf von der Heiden und Franz Josef Schu vom <strong>Stahl</strong>werk Bous.vollem Gange ist. 2011/2012 zeigteder Markt dagegen stark nachunten.Vor fünf Jahren stand die Kooperationalso noch unter dem Zeichenbzw. der Anforderung, großeMengen hochwertigen Materialsliefern zu müssen. Für diese Vorgabehatte die GMH Holding auchgebürgt. 2011/2012 hingegen sahdies ein wenig anders aus. Jetztzählte die Devise, dann kurzfristigzu liefern, wenn die Menge gefordertwird.Aber auch in nachfrageschwacherenZeiten wollten beide Seitenflexibel und preislich fair bleibenund partnerschaftlich miteinanderumgehen. Nach zwei Jahren intensiverGespräche auf technischer,kaufmännischer und juristischerEbene ist nun ein neuer Langzeitliefervertraggeschlossen. NebenBlockguss für Rath und Reisholzumfasst dieser Vertrag auch Blockgussfür das neue Rohrwerk in Chinasowie Strangguss für das Rohrwerkin Aulnoye (Frankreich).Der Vertrag sichert dem Vallourec& Mannesmann-Konzern besteQualität und äußerste Flexibilitätsowohl hinsichtlich der Liefermengeals auch des Abmessungs- undQualitätsspektrums. Hierfür stehtauch diesmal wieder die GMH Holdingmit ihren anderen <strong>Stahl</strong>werkenein. Und der Standort Bous hatdamit eine gute Grundlast für dienächsten Jahre.Franz Josef Schuglück auf · 1/<strong>2013</strong> ........... 9


STAHLFoto: Uwe LewandowskiFreuen sich zusammen mit den Moglis und Balus in der Eishalle: Beate-Maria Zimmermann (Geschäftsführung Stiftung <strong>Stahl</strong>werk Georgsmarienhütte), Erziehungswissenschaftlerin Hildegard Müller-Kohlenbergund Hermann Cordes (Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung <strong>Stahl</strong>werk Georgsmarienhütte).Mit Balu auf dem EisStiftung lockt über 110 Kinder und junge Erwachsene in die Eishalle Osnabrück.Handschuhe an, Schleife gebunden,noch schnell die Nasegeputzt – und los geht̓s. „Das istja cool!“, ruft Kevin und klammertsich an seinen Mentor Erik Bölscher.Untergehakt und zunächst sehr langsamwagen die beiden die erstenSchritte auf dem Eis.Für Grundschulkind Kevin undseine Klassenkameraden aus Osnabrückund Georgsmarienhütte istder Ausflug in den Zeugnisferieneine willkommene Abwechslung. InBegleitung ihrer Mentoren – Schülerinnenund Schüler der GymnasienOesede, In der Wüste und Angelaschulesowie Studierende der UniversitätOsnabrück – üben sie dasSchlittschuhlaufen und genießenden Trubel um sich herum.Die Veranstaltung inklusive Eintrittsgelder,Ausleihe der Schlittschuheund Versorgung mit Kakaound Gebäck war kostenfrei. Eingeladenhatten die Stiftung <strong>Stahl</strong>werkGeorgsmarienhütte und die UniversitätOsnabrück in Verbindungmit ihrem Patenschaftsprogramm„Balu und Du“.Hintergrund dieses Programms:Ein jeder kennt das Dschungelbuchvon Rudyard Kipling, in dem Mogliim Dschungel aufwächst. Ihm hilftder hilfsbereite Bär Balu durch denAlltag. Ähnlich ist es bei „Balu undDu“. Kindern im Grundschulaltersteht ein Mentor (junge Erwachsenezwischen 17 und 30 Jahren) zurSeite. Als Balus sind die Mentorengroße Freunde und Ratgeber, Spielkameradenund Zuhörer zugleich.Für mindestens ein Jahr treffen siesich einmal pro Woche für einigeStunden, um gemeinsam etwasSchönes zu unternehmen: Spielen,Lesen, Zoobesuche, Kochen, Basteln,Sport … Im Laufe der Zeit entwickelnsich aus diesen Treffen engeFreundschaften, die in den meistenFällen über das offizielle Programmjahrhinaus Bestand haben.HermannCordes, Vorstandsvorsitzenderder Stiftung: „Wirunterstützen das Projekt,weil wir davonüberzeugt sind. DieEishalle ist ideal um zuzeigen: Hand in Handmeistert man den Alltag,auch wenn derWeg etwas rutschig undschwierig ist.“Die Fördersumme hat2011 und 2012 insgesamt40.000 Euro betragen.mwGrüne SchuleStiftung finanziert das Folgeprojekt „Botanik in aller Munde“Bereits seit 2009 fördert die Stiftung<strong>Stahl</strong>werk Georgsmarienhütteauf Initiative des FreundeskreisesBotanischer Garten e.V. die GrüneSchule im Botanischen Gartender Uni Osnabrück. Bislang lag derFokus auf Kindertagesstätten. Mit„Entdeckertouren“ wollte man denVier- bis Sechsjährigen intensive Naturerlebnisseermöglichen: Gewürzemit allen Sinnen erleben, Schmetterlingebeobachten, den IndianerjungenNetis im tropischen Regenwaldbesuchen.Das Folgeprojekt „Botanik inaller Munde – Naturerlebnisse fürKinder mit allen Sinnen“ richtetsich primär an die Gruppe der6- bis 12-jährigen Schüler undSchülerinnen der Grundschulen.Im Mittelpunkt steht die enormePflanzenvielfalt heimischerNutzpflanzen.Eigens dafürwerden im BotanischenGartenverschiedeneGemüsepflanzen,BeerensträucherundObstbäumeangebaut –auch solche,die bereitsin Vergessenheitgeraten sind. Mit allen Sinnenkönnen die Kinder Grünkohl,Möhre, Pastinake & Co. erleben,in der Küche der Grünen Schuleverarbeiten und verkosten. Zudemdürfen sie bei Aussaat und Ernte imExperimentierfeld der Grünen Schuleaktiv werden. Dabei erfahren sieWissenswertes über Pflanzenzuchtund -anbau, Verarbeitung und Vermarktung,Nährstoffe und Vitamineund anderes mehr. Mit 98.850 Eurounterstützt die Stiftung <strong>Stahl</strong>werkGeorgsmarienhüttedieses neue, über drei Jahrelaufende Projekt. Dazu HermannCordes, Vorsitzenderdes Stiftungsvorstands:„Uns ist es wichtig, bereitsin jungen Jahren für einegesunde Lebensweisezu werben. In diesemZusammenhang hat dieausgewogeneFoto: vlWeitere Informationen finden Sieunter: http://www.bogos.uniosnabrueck.de/1266.htmErnährung einen hohen Stellenwert,was gerade mit diesem Projektjunge Menschen sehr anschaulicherfahren.“Übrigens: Die Grüne Schule veranstaltetregelmäßig am drittenSonntag im Monat im BotanischenGarten einen „Aktionsnachmittagfür Kinder mit Begleitung“. Motto:„Der Pflanzenvielfalt auf der Spur.“So können auch Mama, Papa, Omaund Opa noch was lernen.bmzDie Kinder lernen besonders viel, wenn sieselbst mit Hand anlegen dürfen.glück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 10


STAHLAuf den Anfang kommt es anKampf gegen Lese-, Rechtschreib- und RechenschwächeQuelle: © panthermedia.net / Lorelyn MedinaBilnos (Bildungs- und Lernberatungim Osnabrücker Land)wird auch <strong>2013</strong> fortgesetzt. Vonden Projekten gegen Lese-, Rechtschreib-und Rechenschwäche habenbereits 135 Kinder und Jugendlicheprofitiert. Dabei liegt der Fokusauf den Grundschulen in den SamtgemeindenArtland, Bersenbrück,Fürstenau und Neuenkirchen, derStadt Bramsche und der GemeindeWallenhorst. Den außerschulischenFoto: bilnosMeilensteinveranstaltung mit Akteuren, Unterstützern und Förderern (von links nach rechts): Ulrich Belde (Bürgermeister Wallenhorst),Beate-Maria Zimmermann (Stiftung <strong>Stahl</strong>werk), Susanne Brundiers (Leitung bilnos), Claus-Peter Poppe (Mitglied des Landtages),Horst Baier (Stellvertretender Bürgermeister Bersenbrück), Doris Brinkmann (Lehrerin Katharina-Grundschule Wallenhorst),Siegfried Leicht (Vorsitzender Bildungsfonds e.V. – Trägerverein), Sandra Schmitz (Lernbegleiterin), Jana Billigmann (VME-Stiftung),Matthias Selle (Kreisrat Osnabrück), Imke Igelmann (Leitung bilnos), Wolfgang Schenk (Initivativkreis Region Osnabrück)und Heinz-Eberhard Holl (Stiftung <strong>Stahl</strong>werk).Förderunterricht in Kleingruppensetzen Lehrkräfte um. Sie musstenzuvor Kurse absolvieren, um sich als„zertifizierter Lernbegleiter“ zu qualifizieren.Diese Lehrerfortbildunggehört ebenfalls zum Projekt undkam bereit 123 Pädagogen zugute.Vergleichtests, Selbsteinschätzungender SchülerInnen und Einschätzungender Eltern, Lehrkräfte undLernbegleiter zeigen: Das Projektzeitigt Wirkung. Die Kinder gewinnenan Sicherheit, und Lehrkräfte,Eltern und Kinder sind laut Umfragedurchweg sehr zufrieden. Jetztwill man versuchen, die Projekteimmer mehr in den schulischen Alltagzu integrieren. bilnos wird vonmehreren Organisationen finanziellunterstützt. Allein die Stiftung <strong>Stahl</strong>werkGeorgsmarienhütte fördert dasProjekt seit 2010 jährlich mit 40.000Euro (insgesamt: 160.000 Euro).bmzTierischer Spaß.Die Stiftung <strong>Stahl</strong>werk Georgsmarienhütteunterstützt bereitszum vierten Mal das Sprachförderprojekt „Deutsch lernen im Zoo“, diesmalmit einer Fördersumme von 14.500 Euro. Das Projekt ermöglicht,Grundschulkinder mit und ohne Migrationshintergrund in den Zoo Osnabrückeinzuladen, um dort unter pädagogischer Begleitung ihr Deutschzu verbessern. Die emotionalen Erlebnisse mit den Tieren motivieren dieKinder, über das Erlebte zu sprechen oder zu schreiben, denn häufig fälltes den Kindern schwer, Dinge konkret bzw. detailliert zu benennen und zubeschreiben. Dadurch erweitern sich Wortschatz und Ausdrucksmöglichkeiten.Darüber hinaus sollen die Besuche die Integration sowie das Verständnisfür verschiedene Kulturen und soziale Kompetenzen fördern. Dank derFörderung der Stiftung können in diesem Jahr zusätzlich die GrundschulenEversburg und Heiligenweg kostenlos auf Zooexpedition gehen.bmzKURZ NOTIERTEtwa 1,7 Millionen Euro hat die Stiftung 2012 aus Spenden und Zinserträgenan rund 70 Projekte und Initiativen überwiesen und 17 Stipendienüberwiegend an Studierende der Studienrichtungen Ingenieurwesenund Naturwissenschaft vergeben. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr51 Studierende gefördert.Ansprache und AustauschLukas-Familienzentrum in Osnabrück feiert fünften Geburtstag.Hier darf jeder sein, wie er ist.Und hier findet auch jedereinen Gesprächs- oder Ansprechpartner:das Lukas-Familienzentrumder lutherischen Südstadtkirchengemeindein Osnabrück. Seit fünfJahren gilt es im Stadtteil Schölerbergals Treffpunkt für Jung undAlt. Jetzt wurde es fünf Jahre alt.Das Familienzentrum arbeitet nachden Leitlinien „Begegnung, Betreuung,Bildung und Beratung“:Foto: vlZum Wohle des Familienzentrums (von links nach rechts): Beate-Maria Zimmermann(Geschäftsführung Stiftung <strong>Stahl</strong>werk Georgsmarienhütte), Hermann Cordes(Vorsitzender des Vorstandes Stiftung <strong>Stahl</strong>werk Georgsmarienhütte), Julia Telscher-Bultmann (Pastorin Ev.-luth. Südstadtkirchengemeinde), Marianne Fährmann (Kita-Leiterin und mit Julia Telscher-Bultmann Leitung Lukas-Familienzentrum) und UlfJürgens (Geschäftsführer der Ev.-luth. Südstadtkirchengemeinde).Beim Eltern-Kind- oder beim internationalenFrühstück tauschen sichzum Beispiel Frauen unterschiedlicherKulturen und Religionen aus.Das Lukas-Café lädt wöchentlich zuGesprächen bei Kaffee und Kuchenein. Sozialberater helfen bei Erziehungsfragenoder anderen speziellenProblemen. Erzieherinnen bietenzudem außerhalb der Kita Krabbelgruppen,Lese-, Musik- und Fußballprojektean. Flohmärkte und Börsenermöglichen, Kinderkleidung undSpielzeug zu erschwinglichen Preisenzu kaufen. In diesem Jahr willman zudem eine Kinderkrippe eröffnen.Das Zentrum reagiert darüberhinaus auch auf aktuelle Bedürfnisseder Menschen vor Ort – in Vorträgen,Kursen und Workshops. LeiterinMarianne Fährmann: „Nebenden Hauptamtlichen und pädagogischenHonorarkräften arbeiten vorallem viele Ehrenamtliche mit. Ohnesie und ihre tatkräftige Hilfe wäredas Angebot in dieser Form nichtmöglich.“ Die Stiftung <strong>Stahl</strong>werkGeorgsmarienhütte unterstütztden Treffpunkt für Jung und Alt seit2009 insgesamt mit 21.000 Euro.mwSpitzenpädagogen.Foto: Netzwerk BildungDer Osnabrücker PädagogeHelmut Brammer-Willenbrock ist „Lehrer des Jahres 2012“. Dem Geschichts- und Lateinlehrerdes Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums wurde die Auszeichnung im HausOhrbeck überreicht. Der 62-Jährige konnte für seine Schule zudem 5.000Euro Preisgeld entgegennehmen. Ausgelobt hatte den Wettbewerbspreiserstmals das „Netzwerk Bildung – Stiftungen für die Region Osnabrück“,dem auch die Stiftung <strong>Stahl</strong>werk Georgsmarienhütte angehört. WeiterePreisträgerin war auf Patz 2 Monika Lepper, Schulleiterin und Pädagoginder Grundschule am Harderberg. Die 65-Jährige setzt sich auch für Projektewie „Das grüne Klassenzimmer“ und „Gesunde Schule“ ein. Ihr wurdenfür ihre Schule 3.000 Euro überreicht. Auf Platz 3 kam Maike Haarannen,Lehrerin an der Grundschule Neuenkirchen im Hülsen. Für ihre Grundschulewurden ihr 2.000 Euro überreicht. Ausgewählt wurden die Preisträgeraus insgesamt 29 Vorschlägen. Mit der Auszeichnung will das Netzwerkdarauf hinweisen, wie wichtig qualifizierte Pädagogen sind, wennes um die Zukunft junger Menschen geht. Jurymitglieder und Preisträger(von links nach rechts): Justus Lemp, Michael Prior, Marlies Brüggemann,Monika Lepper, Heinz-Eberhard Holl, Helmut Brammer-Willenbrock, RainerSpiering, Maike Haarannen, Siegfried Leicht und Petra Knabenschuh.bmzglück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 11


STAHLMit Mut zu mehr UmsatzFoto: Martin SchüttMA/HG · Innovation macht Freude – wenn sie von Erfolg gekrönt ist.Mannstaedt aus Troisdorf undGeissler aus Witten sind nichtnur zwei Unternehmen der GMHGruppe. Sie demonstrieren auch,was es heißt, wenn zwei Standorteerfolgreich zusammenarbeiten.Das gemeinsame Objekt der Begierdesind Dornstangen für dieRohrherstellung, die man gemeinsamproduziert. Geissler aus Wittenzählt seit Langem zu einem derführenden Anbieter dieser Produkte.Doch durch die Kooperationmit Mannstaedt konnte man dasPortfolio entscheidend erweitern– und damit seine Wettbewerbsfähigkeitdeutlich steigern.Dabei waren die Anfänge allesandere als einfach und verlangtenden Verantwortlichen auch einStück Mut ab. Schließlich istMannstaedtin erster Linie auf warmgewalztekomplexe Spezialprofile spezialisiert.Bei den neuen Produktenhingegen musste man gleich fünfmalNeuland betreten. Denn hierging es um Rundmaterial, umein noch nie hergestelltes Metergewichtvon über 200 kg/m, umhochfesten Warmarbeitsstahl, umLängen bis zu 24,5 m und um eineverzögerte Abkühlung des rissempfindlichenMaterials – Anforderungen,die jede Menge Entwicklungsaufwandmit sich brachten.So hat man beispielsweise fürden Walzprozess extrem stabileFührungen und für das Warmtrennenneue Sägeblatttypen entwickelt.Auch die neue Prozessrouteund die Zunahme an Gewicht undLänge zeitigten Wirkung: Sie verändertendeutlich die logistischenAbläufe.Fünf Jahre arbeiten Mannstaedtund Geissler bereits zusammen.In dieser Zeit konnten sie das Produktspektrumständig erweiternund die Produktionsmenge deutlichsteigern. Derzeit sind weitereAbmessungen und <strong>Stahl</strong>sorten inVorbereitung.Ein gemeinsamer Rückblick aufdie letzten fünf Jahre zeigt: BeideUnternehmen sind sehr glücklich,dass man sich 2008 mutig undgemeinsam auf diesen Weg gemachthat.Franz-Dieter PhilippMaß halten.Mannstaedt hat erneut in modernsteTechnologie investiert und für die Feinstraßeein LED-basiertes Profilvermessungssystem angeschafft (siehe Foto).Damit kann das Unternehmen die Kontur warmgewalzter Spezialprofileprüfen und deren Maßhaltigkeit bewerten. Um die Produktqualität zubeurteilen, wurden bislang Proben auf dem Kühlbett abgebrannt, gesägt,entgratet und dann auf einem Profilprojektor begutachtet. Mit demneuen 2-D-System entfällt diese zeitaufwendige mechanische Vorbereitung,denn die Probe kann unbearbeitet in die Messmaschine eingelegtwerden. In Sekundenschnelle erfolgt dann ein virtueller Schnitt durch dasPrüfobjekt – und die qualitätsrelevanten Daten werden angezeigt. DieseZeitersparnis ermöglicht den Walzmeistern, an den Walzeinrichtungen beiBedarf schneller als bisher Korrekturmaßnahmen einzuleiten. Das neue2-D-System reduziert aber nicht nur Probierzeiten und Sperrmengen. Esvermehrt auch die Kenntnisse über den aktuellen Walzprozess und hilftdamit bei dessen Optimierung. So kann der Mitarbeiter zum Beispiel dieVorstiche der gesamten Kalibrierung untersuchen – was das Messwerkzeugzum Entwicklungstool macht.Martin Schütt und Dr. Christian TrappmannIn allen Rohrwalzwerken,die warmgewalzte nahtloseRohre produzieren, kommt dieDornstange der Firma HeinrichGeissler zum Einsatz. Sie dientdabei als Werkzeug: Beim Walzenwird ein vorher gelochter Blocküber der Dornstange zum Rohrbzw. zur Luppe ausgewalzt.Dornstangen werden in denAbmessungen von 40 bis 430 mmrund und Längen von 11 bis 24 meingesetzt., Das könnte Sie in den Azubi Pages interessieren:Nach dem Abitur in die AusbildungswerkstattFür die meisten Gymnasiasten ist klar: Nach dem Abitur geht es direkt an dieHochschule. Fragt sich nur, ob dies immer die ideale Ausbildung ist. MatthiasRedzewsky von der GMHütte hat sich zumindest anders entschieden. Er interessiertsich für Technik – und will zunächst die Praxis kennenlernen.Werksfoto. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3Stollen aus Bochumversüßt JubiläumMA · Grund für eine kleine Feier: 5 Millionen Tonnen Spezialprofile.Die fünfmillionste Tonne <strong>Stahl</strong> wird gewalzt.Foto: Andreas HelferAm 31. Januar konnte Mannstaedtin Troisdorf ein besonderesEreignis feiern: An der KGM-Straße wurde die 5.000.000steTonne Spezialprofil gewalzt – einAugenblick, den man gebührendwürdigen wollte. Deshalb hattedie Geschäftsführung ausgesuchteGäste eingeladen, die in verschiedenerWeise mit dieser Walzstraßein Verbindung stehen.Hervorzuheben sei hier Petervan Hüllen, der in den 80er Jahrenseine Karriere bei Mannstaedtbegonnen hatte. Weiterhin RüdigerOostenryck und Arno Deppingvon der Bochumer Eisenhütte, fürdie auf der KGM-Straße seit vielenJahren Grubenausbauprofile fürden Bergbau gewalzt werden. Dazupasste, dass die „Jubiläums-Tonne“ein TH-Profil für diesen Kundenwar.In einer kurzen Ansprache klärtenGeschäftsführer Dieter Wildenund Walzwerkschef Andreas Falckdie Gäste über Historisches undAktuelles der Walzstraße auf. Petervan Hüllen ergänzte dies miteinem Bericht aus seiner Anfangszeitbei Mannstaedt. Damals hatteer einige Neuerungen an der KGM-Straße eingeführt und begleitet.Höhepunkt der Veranstaltungwar ein Mini-Feuerwerk unmittelbarvor dem Walzgerüst,womit die Walzungder 5.000.000stenTonne in Szene gesetztwurde – einSchauspiel, das dieGäste mit großer Begeisterungverfolgten.Zum Abschlussgab es einen kleinenSnack, dermit dem GastgeschenkderBochumer Eisenhüttegekröntwurde:einemleckeren Kuchenin Form einesBergbaustollens.Als besonderenGlücksbringerdurftedie Geschäftsführungschließlicheine Statueaus BronzeWacht zukünftig überdas Wohlergehen derMannstaedt <strong>GmbH</strong>:die heilige Barbara.Foto: Monika HansenDie heiligeBarbaraAm 4. Dezember wird nochheute in allen Bergwerken,Stollen und im Bau befindlichenTunneln die heilige Barbaragefeiert. Unter Tage oderauch in vielen Tunneln gibt esNischen oder Schreine, in denenBarbara-Skulpturen stehen. In man-chem Haushalt gibt es heute nochden Brauch, am 4. Dezember „Barbarazweige“aufzustellen: Zweige vonObstbäumen werden in einer Vase inder Wohnung aufbewahrt. Sie sollenbis zum Heiligen Abend blühen undin der düsteren Jahreszeit Schmuck indie Wohnung bringen. Einem regionalenVolksglauben nach bringt dasAufblühen der Barbarazweige Glück imkommenden Jahr! (Quelle: wikipedia)entgegennehmen: die „HeiligeBarbara“, überreicht von RüdigerOostenryck und Arno Depping.Sie ist die Schutzpatronin der Berg-leute und wird hoffentlich auch inZukunft ihren schützenden Man-tel über die Mannstaedter brei-ten – zumindest für die nächsten5 Millionen Tonnen …Monika Hansenund Sandra Moersglück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 12


SCHMIEDESchmiedetechnik:Schmiedewerke/Elektrostahlwerke Gröditz <strong>GmbH</strong> · Gröditzer Kurbelwelle Wildau <strong>GmbH</strong> · Gröditzer Werkzeugstahl Burg <strong>GmbH</strong> ·Energietechnik Essen <strong>GmbH</strong> · Schmiedag <strong>GmbH</strong> · Wildauer Schmiedewerke <strong>GmbH</strong> & Co. KG Bahntechnik: Bochumer Verein Verkehrstechnik <strong>GmbH</strong> ·Radsatzfabrik Ilsenburg <strong>GmbH</strong> · Bahntechnik Brand-Erbisdorf <strong>GmbH</strong> · MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda.KurzporträtFoto: jpDas Projektteam von links nach rechts: Ralf Schreiber, Jiří Kejř, Jiří Dostál, Dirk Breuer,Michael Münstermann und Manfred Schubert.Großes Foto: Die neue Warmrundlauf-Prüfanlage macht auch optisch viel her.Foto: Michael MünstermannDurchmesserWerkstücklängePrüflänge (beheizte Zone)Max. Gewichtmax. 1.800 mmbis 10.000 mmbis 6.000 mmbis 40.000 kgDie neue Anlageist eine WuchtSWG · Qualitätsverbesserung: Warmrundlauf-Prüfanlage ist Unwuchten auf der Spur.INTERVIEWDampfturbinen- oder auch Kompressorwellensind sogenannterotationssymmetrische Wellen.Sie müssen extrem rund laufen.Deshalb steht bei den Schmiedewerkenin Gröditz eine sogenannteWarmrundlauf-Prüfanlage,die das Laufverhalten derWellen bei Betriebstemperaturüberprüft. Ziel ist, eine möglicherweiseauftretende Unwucht(Schlag) festzustellen bzw. zu lokalisieren.Weshalb man die alteAnlage jetzt aufgerüstet und eineneue zusätzlich angeschafft hat,beantwortet Michael Münstermann(Betriebsingenieur Warmbehandlung)im glückauf-Interview:glückauf: Weshalb die Aufrüstungund Neuanschaffung, Herr Münstermann?Michael Münstermann: Das kommtdaher, weil für die Hersteller vonrotationssymmetrischen Wellendie Warmrundlauf-Prüfung eineimmer größere Rolle spielt. DerGrund dafür ist ganz einfach: Jebesser der Rundlauf, desto höherist die Leistung der Welle. Deshalbhaben wir in Gröditz verschiedeneMaßnahmen umgesetzt, damit wirdiesen steigenden Ansprüchen derMichael MünstermannWerksfotoKunden auch gerecht werden können.Was genau haben Sie getan?Münstermann: Zum einen habenwir eine ältere Warmrundlauf-Anlagevon uns umgebaut und optimiert,zum anderen eine zweite,dem aktuellen Stand der Technikentsprechende neue Warmrundlauf-Prüfeinrichtungangeschafft.Was ist das Besondere an der Neuen?Münstermann: Unser Hauptaugenmerklag auf der digitalen automatischenMesswerterfassung und aufeiner gleichmäßigen elektrischenBeheizung. Mit diesen Featureswird die neue Anlage auch denkünftig geltenden Spezifikationender Kunden gerecht.Die neue Anlage ist seit Dezember inBetrieb. Wie geht eine Prüfung vorsich?Münstermann: Für den Warmrundlauf-Prüfprozesswerden die Wellenzunächst einmal mit einer Drehvorrichtungverbunden – wobei sieähnlich gelagert sind wie beim späterenBetrieb. Die Drehvorrichtungrotiert die Wellen dann mit einerDrehzahl zwischen zwei und fünfUmdrehungen pro Minute. Gleichzeitigwerden die Bereiche, die geprüftwerden sollen, langsam aufPrüftemperatur erhitzt. Das Aufheizenerfolgt mit maximal 50 Kelvindie Stunde, gefolgt von einemTemperaturausgleich von mindestenszehn Stunden. Darauf folgteine Ofenabkühlung mit maximal20 Kelvin die Stunde bis 30 °C mitanschließender Kaltschlagmessung.Und wie wird gemessen?Münstermann: Überwacht wird derProzess, indem wir die Längenausdehnungmessen. Nach der Durchwärmungder Welle erreicht sieeinen konstanten Wert. Die Prüftemperaturwird für den Warmrundlauf-Versuchvom Kundenvorgegeben und liegt zwischen 300und 700 °C. Grundlage der Prüfungglück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 14ist üblicherweise das <strong>Stahl</strong>-Eisen-Prüfblatt SEP 1950. Der Schlagwird an mehreren Messstellen voneinem digitalen Fühler mit einerGestänge-Übertragung gemessen,und zwar über den gesamten Prozesshinweg.Also vom kalten Zustand bis hin zurPrüftemperatur und der folgenden Abkühlungbis Raumtemperatur.Münstermann: Genau. Die Messfühlerbefinden sich außerhalbder Warmrundlauf-Kammer. Siewerden stündlich an die Welle angefahren,um die Messwerte aufzunehmen.Die Genauigkeit derSchlagmessung liegt bei 2 μm.Das klingt nach einer recht aufwendigenProzedur.Münstermann: Ist aber noch nichtalles. Je nach Spezifikation undSchlagverhalten werden die WellenHätten Sie’s gewusstDas KelvinDas Kelvin (abgekürzt: K). Temperatureinheit;0 °C entsprechenumgerechnet 273,15 K. Das Kelvinwird in der Technik verwendet,um Temperaturen und Temperaturdifferenzenanzugeben.Ofentemperatur bis 750 °CTemperaturgenauigkeitDrehzahl der Welle± 3 K2–5 U/minHeizzonen max. 8Anschlussleistung elektrische Heizung655 kWsogar ein zweites Mal auf Prüftemperaturaufgeheizt.Wie lange dauert dann eine Warmrundlauf-Prüfung?Münstermann: Die kann schon biszu 150 Stunden dauern.Wie unterscheidet sich die neue vonder alten Technik?Münstermann: An der alten Anlagehaben wir den Schlagwert mitanalogen Messuhren ermittelt. Beider neuen erfolgt der gesamte Prozessinklusive Datenaufnahme undAuswertung vollautomatisch unddigital. Ein weiterer Vorteil ist einakustisches und visuelles Warnsystem.Es informiert den Bedienerüber Ausfälle und Unregelmäßigkeitendes Systems.Was sind Unregelmäßigkeiten?Münstermann: Dazu zählen einAusfall der Datenaufnahme einesaufzunehmenden Messwertes,eine nicht auswertbare Schlaghöheoder Temperaturabweichungenim Ofen. Bei Stromausfall sorgt einNotstrom-Generator für die benötigteEnergie, um die Rotation deraufgeheizten Welle fortführen zukönnen.Die alte Anlage wurde gasbeheizt.Und die neue?Münstermann: Elektrisch. Dies solleine gleichmäßigere Erwärmungdes Bauteils sichern und Störeffekteauf die Schlagmessung ausschließen.Vielen Dank für das Gespräch.


SCHMIEDEDie Liste war lang –und die Zeit knappSWG/ESG · Umbau und Instandhaltung in Rekordzeit: Trotz kleinerer,unvorhersehbarer Probleme gingen Anlagen wieder pünktlich in Betrieb.Die Zeit des Jahreswechsels ist– was den Freizeit- und Erholungswertangeht – höchst ungleichverteilt. Denn während sichdie meisten Mitarbeiter auf Weihnachteneinstimmen, dem Jahreswechselentgegenfiebern und soihre Feiertage genießen, hieß es fürdie Instandhaltung wieder: Umbau-und Instandhaltungszeit.Und so verbringen die Mitarbeiterder Instandhaltung regelmäßigihre Feiertage in den Werkshallen.Dort tun sie alles, um gemeinsammit zahlreichen Fremdfirmen dieProduktionsanlagen der Schmiedewerkeund Elektrostahlwerke Gröditzfür ein weiteres Jahr auf Vordermannzu bringen.Auch beim letzten Jahreswechselwar wieder eine umfangreicheInstandhaltungs- und Wartungslisteabzuarbeiten – zeitgleich in<strong>Stahl</strong>werk und Großschmiede. Umden Anlagenstillstand maximalauszunutzen, wurden die Arbeitenauf viele Schultern verteilt. Wieimmer waren die vielen Projektenur gemeinsam und in enger Abstimmungzwischen den einzelnenArbeiten in der Schmiede(Beispiele)Manipulator 60-MN-Freiformschmiedepresse: Nachsetzen der Anlageflächenam hinteren Lagerbock; Ersatz von Verschleißteilen; Einbau modifizierterErsatzteile, um Instandhaltungsaufwand zu reduzieren; Wechselder Gleitbüchsen und Vorspannelemente des Zangenträgers; vollständigeErneuerung der Verkabelung; Überholung der Motoren; Austausch dervorderen sechs Triebstocklagerböcke (mit einer geänderten Fangbolzenlagerung);planmäßige Wartung der Blockdrehwagen inklusive Austauschvon EinzelteilenDie 60-MN-Presse: Austausch der Verschleißplatten an der Kreuzkopfführung;Instandsetzung des Zugbandes inkl. Bolzenverriegelung; Überholungder drei Füllventile und verschiedener Steuerblöcke (Augenmerklag auf Verschleiß im Innenleben und im Gehäuse); vorbeugender Wechseleinzelner Wasserventile und Zylinder der Obersattelwechselvorrichtung;Elektrik: Reinigung der Schaltschränke, Kontrolle und Austausch vonMagnetventilsteckern und induktiven WegaufnehmernWerksfotosOben: Die Montage des Zangenträgers am Manipulator der 60-MN-PresseLinks: Christian Borstnitz wechselt an der 60-MN-Presse die Führungsschuhe an denKreuzköpfen der Sattellängsverschiebung.Fachbereichen und den Fremdfirmenzu meistern. Dabei hat sicherneut ausgezahlt, auch Mitarbeiteraus den verschiedenen Produktionsbetriebeneinzubinden.Im <strong>Stahl</strong>werk standen Kranbahnenund Krananlagen diesmalim Mittelpunkt. So musste an derKranbahn im Gießschiff, an denbeiden Gießkranen und am Chargierkran69 einiges repariert, ausgewechseltund gewartet werden.Und an E-Ofen und Pfannenofenerwartete die Instandhalter ebenfallseine stattliche Liste, die in denzehn Tagen abzuarbeiten war.In der Schmiede lag vor zweiJahren der Schwerpunkt der Generalreparaturbeim Wechseln derdrei Presszylinder. In diesem Jahrkümmerte man sich um den Manipulatorder 60-MN-Presse. Zielwar, innerhalb der zwei Wochenden Zangenträger vollständig auszubauenund zu demontieren – übrigenserstmals seit der Inbetriebnahme1995. Deshalb betraten dieMitarbeiter der InstandhaltungNeuland. Die Demontage brachteeinen angenehmen Befundans Tageslicht: Die Lagerung warin einem überaus guten Zustand.Einzig die Klemmstelle des hinterenLagerbockes hatte sich überdie Zeit eingearbeitet. Hier mussteArbeiten an denOfenanlagen (Beispiele)durch die kurzfristige Einbindungder Mechanischen Werkstatt eineBearbeitung des Lagerbockes erfolgen.Die Teamarbeit funktionierteperfekt: Nach einem reibungslosenAblauf ohne Zwischenfälle konntendie Anlagen wieder pünktlichin Betrieb gehen – obwohl derMaßnahmenkatalog lang und dieZeit knapp bemessen war.Dr. Dirk BreuerOfenanlagen: Schmiedeofen 2: Instandsetzung der Ofentorabdichtung;Schmiedeofen 4: Erneuerung eines Teils des FF-Betons inklusive Randwinkelauf dem Herdwagen; Schmiedeofen 10: Neuzustellung des OfentorsArbeiten im <strong>Stahl</strong>werk (Beispiele)Kranbahnen und Krananlagen: Einrüstung großer Teile der Kranbahnim Gießschiff; Revision der Stützenköpfe; Wechsel der Katzfahrschienendes Haupthubs bei beiden Gießkranen; Wechsel der Katzfahrschienen amHilfshub von Kran 187; Umrüstung der Schienenbefestigung auf das Gantrex-System,damit Wechsel zukünftig schneller von der Hand gehen; Laufradwechselam Chargierkran 69E-Ofen: Wechsel der Führungsschienen für die Elektrodensäulen im Hubgerüst;Prüfung verschiedener Kühlwasserleitungen (teilweise Austausch);kompletter Wechsel der Nachbrennstrecke der Primärabsaugung; Revisiondes Lanzenmanipulators; planmäßige Wartung/Überholung der komplettenHydraulikeinheit inklusive Überprüfung der Ventile und Filter derElektrodenregelung und des Deckelhubzylinders; vorbeugender Austauschverschiedener Stromseile; Prüfung der Schutzauslösung; Wartung und Reinigungder 15-kV-Schaltanlage und TrafokammerPfannenofen: Erneuerung der Hubsäulen am Pfannenofen (inkl. Seile,Führungsrollen und Führungsschienen); Wartung und Reinigung der15-kV-Schaltanlage und TrafokammerAbgasstrecke: ModifizierungLegierungsförderer: Austausch des Förderbandes (Fremdfirma)Filteranlagen: Wartung und RevisionCEAG-Anlage: planmäßiger Austausch des Primärlüftermotors; vorbeugenderAustausch der SekundärlüfterAxiallüfter: planmäßige ÜberholungWägetechnik: ÜberprüfungGießkrane und Mittelspannungsschaltanlage: elektrische WartungBandsäge für ESU-Elektroden-Vorbereitung: Erneuerung der Elektrik;Umstellung auf Siemens-S7-Steuerung inkl. Frequenz-Umrichtertechnik(erleichtert Instandhaltungsaufwand, da die Fehlersuche schneller von derHand geht und einzelne mechanische Komponenten substituiert wurden)glück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 15


SCHMIEDEWer heute nicht wirbt,geht morgen leer ausSWG · Nachwuchswerbung: Studien- und Berufsfindung an einem ORT(E).Am sachsenweiten „Tag der offenenTür der Hochschulen“öffnete auch die TU BergakademieFreiberg ihre Pforten. Und so kamenMitte Januar rund 2.000 Schülerund Studierende sowie über60 Unternehmen in die Neue Mensaauf dem Freiberger Campus.Grund ihrer Einladung war dieOrientierungsmesse ORTE – eineKontaktmesse, die in erster LinieStudierenden ermöglicht, sich beiden ausstellenden Unternehmenüber ihre Karrieremöglichkeiten zuinformieren. Aber auch Schülerinnenund Schülern bot der Tag Studien-und Berufsorientierung.ORTE wird zweimal im Jahrvom Career Center und der AbteilungMarketing und Studienberatungder TU organisiert. Zum zweitenMal präsentierten sich auch dieSchmiedewerke Gröditz mit einemeigenen Infostand. Zu dem vierköpfigenSWG-Messeteam gehörtenMichael Richter (Verfahrensingenieur),Igor Karasevich (QualitätsingenieurRingwalzwerk), JuliaPehla (Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit)und Julia KodeDas SWG-Messeteam (von links nach rechts): Julia Pehla, Igor Karasevich, Michael Richter und Julia Kode.Werksfoto(Trainee Personal). Sie standen denStudierenden Rede und Antwortund hatten auch attraktive Offertenim Gepäck: unterschiedlicheThemenvorschläge zu Bachelor-,Master-, Diplom- und Studienarbeitensowie zahlreiche Angebotefür Praktika und Praxissemester.Die beiden Ingenieure MichaelRichter und Igor Karasevich sindehemalige Studenten der TU. Mitihrem Hintergrundwissen undihren Erfahrungen waren sie prädestiniert,Interessenten gezieltüber die Einstiegsmöglichkeitenbei den Schmiedewerken zu informieren.Der SWG-Infostand war bestensfrequentiert – eine ideale Gelegenheit,die Schmiedewerke als attraktivenArbeitgeber zu präsentieren.Vor allem aber nutzte das Messeteamdie Chance, angehende qualifizierteIngenieure für einen Einstiegoder die Anfertigung einerAbschlussarbeit in Gröditz zu begeistern.Julia KodeMDR um 12Die TV-Sendung widmete ORTEeinen Bericht von 2:36 minLänge.http://tinyurl.com/a4eggrgKollege geht neuen BerufswegSWG · Integrationsteam findet für Uwe Kneschke eine Arbeitsplatz-Alternative., Das könnte Sie in den Azubi Pages interessieren:Auf der Suche nach NachwuchsWas für den akademischen Nachwuchs gilt, gilt auch für die Suche von Auszubildenden:Die GMH-Unternehmen müssen um die besten Nachwuchskräftegezielt werben – so wie die Schmiedewerke Gröditz auf den Ausbildungsbörsenin Großenhain und Riesa.Lange Zeit war Uwe Kneschkearbeitsunfähig. Nachdem dieArbeit in der Mechanischen Werkstattder Schmiedewerke Gröditzfür ihn nicht mehr möglich war,wurde nach einem neuen geeignetenAusweichplatz im Unternehmengesucht. Dabei stand im Vordergrund,die körperliche Belastungfür ihn zu reduzieren, die mitdem Heben und Arbeiten schwererLasten (z. B. Werkzeuge oder Anschlagmittel)in der MechanischenWerkstatt verbunden ist.Möglich machte die Aktion dasBetriebliche Eingliederungsmanagement(BEM) der Schmiedewerke.Dessen Integrationsteam trittimmer dann auf den Plan, wenn esum die berufliche Wiedereingliederungeines Kollegen geht. Es hat indiesen Fällen die Möglichkeit, Vorschlägezur Arbeitsplatzgestaltungzu machen. Zudem übernimmt esdanach die Vor-Ort-Betreuung desjeweiligen Mitarbeiters.Auch im Fall von Uwe Kneschkewurde es fündig. Begleitet von seinemFallmanager Roland Gambkeführte der Weg von Uwe Kneschkeüber das Magazin ins <strong>Stahl</strong>werk.Dort haben ihn die <strong>Stahl</strong>werkskollegen(vor allem die Schicht A) seitJanuar 2012 eingearbeitet. Gleichzeitigerwarb er unter anderem dieerforderlichen Kranberechtigungen.Seitdem hat sich seine körperlicheBelastung spürbar verringert.Bereits im Mai konnte erals Schrottkranfahrer denArbeitsplatz einer Kolleginübernehmen, diein den Ruhestand verabschiedetwurde. Seitdem arbeitet er zuverlässigin luftiger Höhe über demSchrottplatz – und kann das Hebenschwerer Lasten nun vollständigseinem Kran überlassen.Dr. Stefan Lachmannund Iris BrestelNeue Berufsperspektive:Uwe Kneschke fühlt sichan seinem neuen Arbeitsplatzwohl.Werksfoto. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3Top.WerksfotoDie Energietechnik Essen (ETE) wurde als bester Lieferant derBRUSH SEM s.r.o. in der Tschechei ausgezeichnet. BRUSHist der weltweit größte unabhängige Hersteller von Turbogeneratoren.Seine Generatoren sind kompatibel mit den Turbinen der drei führendenHersteller von Gasturbinen, Dampfturbinen und Wasserturbinen. ETEwird seit vielen Jahren als Lieferant von Kappenringen für die Generatorengeschätzt – basierend auf ihrer hohen Produktkompetenz, kurzenLieferzeiten und kompromisslosen Qualität. Vor der Verleihung des BestSupplier Award 2012 fand ein Lieferantentag statt. Dabei präsentierteBRUSH in beeindruckender Weise das Qualitätsmanagementsystem unddie Controlling-Tools der Firma. Während der Verleihungszeremonie lobtenGeschäftsführer Pavel Lukeš, Einkaufsdirektorin Radka Zíková, Vize-EinkaufsdirektorJiří Šmíd und Einkaufsmanagerin Markéta Bendová die hervorragendePerformance der ETE. Die Essener wissen die Auszeichnungsehr zu schätzen – und werden versuchen, nun jedes Jahr ein würdigerKandidat zu sein.Joeran F. Treppschuhglück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 16


SCHMIEDEWeiterentwickeltSchmiedag · Zusätzliche FEM-Solver schaffen zusätzlichen Durchblick.Seit über zwölf Jahren setzt dieSchmiedag in der KonstruktionSoftware für die numerische Simulationvon Schmiedeprozessenein. Das Ziel ist ein Zweifaches:Zum einen will mankomplexe Kundenanfragenpräzise bewerten und absichern,zum anderen dieKonstruktion vonNeuprodukten bishin zur Freigabeder Schmiedewerkzeugefürdie Fertigungsichernd begleiten.Sehr realitätsnahin der Simulationabgebildetwerden dabei die zum Prozess notwendigenWerkstücke und Werkzeugesowie deren Randbedingungen.Im Ergebnis werden alle beider Umformung relevanten Ergebnissesehr detailliert berechnet undgrafisch dargestellt – Umformkraft,Material- und Temperaturverläufe,Werkzeugkontakt und Werkzeugbelastung.Diese sehr aufwendigen Vorgängewerden in komplexen Softwareroutinenabgebildet und berechnet:den sogenannten FEM-Solvern.Um gleichzeitig verschiedeneUmformstufen zu berechnen, ist esnotwendig, mehrere FEM-Solvergleichzeitig einzusetzen.Autofahrerträume.Links: Vormaterial nach dem Reckwalzen und FormdrückenMitte und rechts: Temperaturverlauf der Umformstufen Vor- und Fertigform (von links)Die Schmiedag hat zu Beginndes Jahres im Rahmen ihrer strategischenAusrichtung die Anzahlder FEM-Solver verdoppelt. Sie willdamit die Entwicklungs- und Reaktionszeitenden Trends im Marktanpassen und den Wünschen derKunden Rechnung tragen.Die Software stammt von derSimufact Engineering <strong>GmbH</strong> ausHamburg (vormals Femutec). Siehat die Programme entwickelt undstellt auch den technischen Supportbereit. Die Programme selbstQuelle: Simufact.forminglaufen auf Hochleistungsrechnern.Dank moderner Mehrkern-Prozessorenkönnen sie – quasi im Hintergrund– parallel zu CAD-Konstruktionsaufgabenarbeiten.Dies erlaubt einen sehr hohenNutzungsgrad der FEM-Solver. Sokann man beispielweise auch definierteSchmiedevorgänge als Stapelablaufnachts oder an Wochenendendurchführen – ohne dassMitarbeiter präsent sein und eingreifenmüssten.Klaus PfeifferFoto: Fa. Giebeler, EschenburgEin wesentlicher Baustein in der Herstellungskette für hochwertigeKunststoffartikel ist der Präzisionswerkzeugbau. Viele Unternehmenaus diesem Segment sind Kunden der Gröditzer Werkzeugstahl Burg. Das Leistungsspektrum der Spezialistenfür High-End-Werkzeuge umfasst komplexe Spritzgussformen für Automobilkomponenten. Dazu gehören– wie ein Blick auf das Foto zeigt – beispielsweise Leuchten und Scheinwerfer, polierte und verchromte Innen- undAußenteile sowie Armaturen. Die Anforderungen an die komplizierten Werkzeuge einerseits und die erstklassigenEndprodukte andererseits sind hoch. Dementsprechend werden nur beste Werkzeugstähle von ausgewählten Lieferantenverwendet. Die Gröditzer Werkzeugstahl Burg hat sich auf diesem anspruchsvollen Markt einen Namenerarbeitet. Heute zählt das Unternehmen zu den Top-Lieferanten für den Präzisionsformenbau weltweit. Zum Einsatzkommen dabei Elektroschlacke-Umschmelzstähle aus Gröditz mit extremer Reinheit sowie hochfeste spiegelglanzpolierbareSonderstähle. Die Lieferung vorgearbeiteter maßgetreuer Blöcke und Platten in einem weitenAbmessungsspektrum ist die Spezialität des GWB-Werkzeugstahl-Service-Centers in Burg.Walter GrimmARBEITSSICHERHEITDie beste Bilanzseit sechs JahrenSchmiedag/WSW · Mehr ArbeitssicherheitDie Arbeit der Arbeitssicherheitbei der Schmiedag und denWildauer Schmiedewerken trägtFrüchte – was ein Blick auf die Unfall-Bilanzbeweist: Die Anzahl derGesamtunfälle ist zurückgegangen.2012 war seit sechs Jahren dasbeste Jahr überhaupt. Wie effizientMaßnahmen sich auswirkenkönnen, zeigt die Tragepflicht fürSchutzbrillen in den Schmieden.Eingeführt wurde sie Anfang 2012.Daraufhin sind die Augenverletzungenin diesem Jahr um 25 Prozentgesunken.Das Thema Arbeitssicherheitwird in beiden Unternehmen großgeschrieben.Treibende Kraft sindregelmäßige Zusammenkünfte derSicherheitsfachkraft mit den Sicherheitsbeauftragtender einzelnenAbteilungen. Sie tragen zu kontinuierlichenVerbesserungen und mehrSicherheit bei. Dies gilt auch für dieregelmäßigen Begehungen mit derBGHM (Berufsgenossenschaft Holzund Metall) in Wildau und Hagen.Auch hier ergaben sich immer wiederVerbesserungsmöglichkeiten,beispielsweise in Bezug auf dieMaschinensicherheit.Und technisch umgesetzt wurdeso manches: zum Beispiel dieZwei-Fuß-Schaltung am Gegenschlaghammer5 in Wildau; sie verhindert,dass der Hammer unbeabsichtigtausgelöst wird. Ein weiteresBeispiel ist die Konstruktion einesSchutzschildes für den Schmied;es schützt ihn gegen wegfliegendeFremdkörper wie Gratsplitter.Manchmal sind die Maßnahmenzum Schutz der Mitarbeiter sogarunternehmensübergreifend. Diesgilt beispielsweise für die Neukonstruktionvon Anschlagmitteln inHagen, Homburg und Wildau.Zudem wurden in den Werkendie Sicherheitsunterweisungenintensiviert. Man wechselte vomjährlichen auf einen viermonatigenRhythmus – inklusive Kurzunterweisungen,die sich auf die jeweiligenUnfallschwerpunkte in den Abteilungenbeziehen.All diese Maßnahmen, Verbesserungenund Ideen können nurunter einer Bedingung Wirkung zeigen:wenn die Kollegen und Kolleginnenin den Abteilungen, an denAnlagen und Aggregaten und vorallem auch die Sicherheitsbeauftragtender Werke eng zusammenarbeiten.Detlef Beier2012 2011 2010 20090 200 400 600Anzahl der AusfalltageUnfälle ges./1 Mio Arb.-Std.1501209060303326261944232318220253Schmiedag Hagen+HomburgUnfälle gesamtWildauer SchmiedewerkeUnfälle gesamtSchmiedag342Hagen+Homburg403 AusfalltageWildauer SchmiedewerkeAusfalltage367357WerksfotoSicherheitsbeauftragte Wildau: JürgenKernbaum, Ingo Küsel, Gerd Reinhard.5546432006 2008 2010 2012Grafik oben: Unfälle gesamt, aufgeführtfür mehrere Jahre.Grafik unten: Anhand der grünen (fürWildauer Schmiedewerke) und blauen (fürSchmiedag) Linie ist klar zu erkennen,dass die Anzahl der Unfälle pro 1 Mio.Arbeitsstunden jeweils gesunken ist.Sicherheitsbeauftragte Schmiedag – ersteReihe von links: Murat Yildiz, MarcelloFilippelli, Christoph Knura und DanielSchwarzer; zweite Reihe von links: DetlefBeier, Franz Josef Treppmann und JochenKorweslühr; dritte Reihe von links: MartinSchwarzer und Axel Kahlert.Foto: Karin Kriebelglück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 17


SCHMIEDEFoto: emStempel sichertRückverfolgbarkeitBTBED · Neue Warmstempelanlage hinterlässt bleibende Eindrücke im Schmiedeteil.INTERVIEWglückauf besuchte in der erstenJanuarwoche die BahntechnikBrand-Erbisdorf und schauteden Kollegen an der LangschmiedemaschineSXP 25 überdie Schulter. Dort steht seit derWeihnachtsreparatur eine neueStempelanlage, die Radsatzwellenund anderes rundes Halbzeugmarkiert. Die alte Anlage– Arbeitsprinzip: Presslufthammermit Nummernkasten – hatteim wahrsten Sinne des Wortes„ausgeklappert“. Weshalb, weißWerkleiter Bernd Vogel.glückauf: War die alte Stempelanlagewirklich nicht mehr zu reparieren,Herr Vogel?Bernd Vogel: Beim besten Willennicht. Nach mehr als 35 Jahrenwar es nicht mehr möglich, sie vernünftiginstand zu setzen. Der Herstellerist schon lange vom Marktverschwunden, und Ersatzteilesind ebenso wenig zu finden. Alsokonnten wir die Anlage immer nurprovisorisch instand setzen – wasimmer häufiger zu Ausfällen undUnterbrechungen führte.Bernd VogelWerksfotoKlingt so, als wäre dies keine dauerhafteLösung für die Kennzeichnungder Schmiedeteile gewesen …Vogel: Es war einfach ein unhaltbarerZustand. Also haben wir eineAnlage gesucht, die sich ideal inden Gesamtprozess des Schmiedeablaufeseinfügt.Wie kann man in die glühenden AchsenZahlen einschlagen, ohne sich zuverbrennen? Die Schmiedeteile sind jaimmerhin etwa 1.200 °C heiß!Vogel: Die Lösung ließ nicht langeauf sich warten. Eine Firma aus Solingenbot ein passendes Konzept.Deren Stempelanlage arbeitet miteinem Typenrad, das die Zahlenkolonnein der ganzen Reihenfolgeals Einzelstempelung einprägt. DerBediener kann die Anlage zudemvom Steuerstand der Langschmiedemaschineaus bedienen. EtwasBesseres kann es für ihn kaum geben.Zudem wird die Prozesszeitverkürzt – auch wenn der Arbeitsgangdem Schmiedeablauf nachgelagertist.Und wie ist der Eindruck, den das Typenradhinterlässt?Vogel: Markant. Die neuen Zahlenhaben alle ein gleichmäßig tiefesPrägebild.Wozu ist diese Stempelung eigentlichwichtig, wenn sie bei der Bearbeitungwieder abgedreht wird?Vogel: Die gestempelte Zahlenkolonneenthält ja alle Daten, mitdenen man das jeweilige Schmiedestückgenau identifizieren kann:die Charge des Vormaterials vom<strong>Stahl</strong>hersteller genauso wie denKundenauftrag. Dadurch könnenwir das Material nach der Wärmebehandlung– also der Vergütung– bis hin zur ersten mechanischenBearbeitung sicher zurückverfolgen.Wozu benötigen Sie dies?Vogel: Sollten sich Materialfehlerdurch Einschlüsse bei der Volumenprüfungzeigen, ist eine Rückverfolgungbis in den Erschmelzungsprozessmöglich.Damit sind Radsatzwellen und anderesrundes Halbzeug sozusagen permanentunter Qualitätskontrolle?!Vogel: Das könnte man so sagen.Wir in Brand-Erbisdorf fühlen unseben der Sicherheit unserer Produktezu jeder Zeit verpflichtet.Diese Chargenkennzeichnung behältdas Werkstück zeitlebens bei– auch wenn die Kennzeichnungspäter auf die Stirnseite übertragenwird. Und sie ist Bestandteil allerDokumentationen.Was bedeutet dies im Extremfall fürdie Rückverfolgbarkeit?Vogel: Selbst nach vielen Einsatzkilometernund Jahren kann manimmer noch verlässliche Aussagenzu allen Prozessschritten machen– vom Rohstrang bis zur Radsatzwelleoder jedem anderen Bauteil.Vielen Dank, Herr Vogel, für den Exkursüber „bleibende Eindrücke aufheißen Sachen“.Prägende Eindrücke – Neue Warmstempelanlageim Einrichtbetrieb: Die Anlageläuft ferngesteuert und problemfrei.Von der Wiegebis zur BahreAuch Produkte und Handelswarenhaben eine „Lebensgeschichte“.Und in manchen Fällen wäre einigesgeholfen, wenn man wüsste,von wem das eine oder anderekommt und was er damit gemachthat – wie der aktuelle Pferdefleisch-Skandalzeigt. Weiterhelfenkann bei solchen Fragen die sogenannteRückverfolgbarkeit – wennsie in der entsprechenden Brancheschon praktiziert wird. Sie ermöglicht,bei Produkten oder Handelswarennachzuverfolgen, wer zuwelchem Zeitpunkt auf welcher(Produktions-)Stufe was damitgetan hat – und zwar beginnendmit der Rohstoffgewinnung überHerstellung, Verarbeitung, Lagerungund Transport bis hin zuVerbrauch und Entsorgung. Mankann sich vorstellen, dass derbürokratische und finanzielle Aufwandfür solche Systeme immensist. Macht er dennoch Sinn?Durchaus, beispielsweise wennman wissen will, welche Produktevon einem Chargenproblem wirklichbetroffen sind. Oder wenn esum die Frage geht, ob gesetzlicheBestimmungen eingehalten werden.Oder wenn man im Produkthaftungsfalldie Verantwortlichensucht. Voraussetzung ist allerdings,dass die Rückverfolgbarkeitlückenlos und verlässlich funktioniert– damit uns keiner etwasvom Pferd erzählen kann …glück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 18


SCHMIEDEEisenbahnradsätzefür Saudi-ArabienMWL · Wie man aus der Krise neue Chancen generieren konnte.KolumbienEcuadorPeruBolivienChileArgentinienDie veränderte Wechselkurspolitikdes letzten Jahres hatBrasiliens Export begünstigt – unddamit auch MWL einen Zuwachsauf ausländischen Märkten verschafft.Denn mit der Schwächungder eigenen Währung konnte manneue Märkte in Zentralamerikaund in Ländern wie Uruguay, Kolumbien,Bolivien, Chile, Argentinienund Peru erschließen.Sandra Lopes, MWL-Vertriebsmanagerin,ist zuständig für deninternationalen Markt. Sie weiß,welche Faktoren ebenfalls zu demUruguayErfolg beigetragen haben: „Die engeVerknüpfung unserer Marke mitder GMH Gruppe und unsere stetigePräsenz in den Segmenten Personen-und Güterverkehr sowie derLokomotiv- und Kranrädermarktfür Anlagen in der Güterumschlagtechnik.“MWL konnte die Zeit der Krisenutzen, um sich neue Chancen zuerschließen: „Diese Philosophiewurde von MWL übernommen.Wir konnten den Export sogar aufferner liegende Märkte ausbreiten.So haben wir es geschafft, erneutVorbildliches BochumMWL · Brasilianische Kollegen beim Know-how-TransferGrafik: elemente-designagenturSaudi-ArabienExportzuwachs – Erschließungneuer Märkte in Süd- und Mittelamerikasowie Wiedereinstieg imMittleren Ostenim Mittleren Osten Fuß zu fassen.Wir liefern Eisenbahnradsätze fürden Güterverkehr mit Rädern ausmikrolegiertem <strong>Stahl</strong> nach Saudi-Arabien.“Der Wiedereinstieg der Brasilianerin diesen Markt ist die Fruchtder positiven Ergebnisse eines Homologationstests.Man hatte ihn2011 durchgeführt, als MWL Brasilacht Räder aus mikrolegiertem<strong>Stahl</strong> an die saudi-arabische Eisenbahnlieferte.Susan DrescherGigantisch schwerer„Gewichtheber“RAFIL · Radsätze für Kirow-EisenbahnkraneSeit über sechzig Jahren sindsie ein eingespieltes Team: dieRadsätze aus Ilsenburg und dieEisenbahnkrane der Kirow Ardelt<strong>GmbH</strong>. Hergestellt werden sievon dem Unternehmen in Leipzig.1887 gegründet von den IngenieurenGustav Unruh und KarlRichard Liebig, hat sich Kirow überdie Jahre zum Weltmarktführer fürEisenbahnkrane entwickelt. Danebenproduziert das Unternehmenauch Transportsysteme für Werftenund Metallurgie-Betriebe.Bereits 2009 lieferte der Branchenprimusdie zwei stärkstenTeleskop-Eisenbahnkrane der Weltnach China. Abnehmer war dortdas Eisenbahnministerium. Jederdieser beiden Kraftprotze ist in derLage, Lasten von 160 t zu heben –und dies bei einem 10,5 m großenRadius um die Gleismitte herum.Mit dieser gigantischen Powerkann der Kran auch schwere sechsachsigeLokomotiven heben undwieder aufs Gleis setzen.Auf Anfrage konstruiert RAFILfür diese speziellen Eisenbahnfahrzeugeentsprechende Radsatzkonstruktionen– falls vorhandene,bereits bewährte Radsatztypennicht ausreichen sollten. Getestetwerden die neu entwickelten Typendann auf eigenen RAFIL-Prüfständen.Sie haben eine Radsatzlastvon bis zu 50 t und gestattendem Eisenbahnkran, als Schienenfahrzeugim Zugverband bis zu120 km/h schnell zu fahren.Diese Radsatzkonstruktionensind für Ilsenburg natürlich keinMassengeschäft – aber sicherlicheine beachtenswerte Spezialität.PERSONALIABetriebsjubiläen, 1. Quartal <strong>2013</strong>emGewichtheber – Teleskop-EisenbahnkranTyp „Multi Tasker“mit 80 t Tragkraft auf acht IlsenburgerRadsätzen im EinsatzKIROW WerksfotoMWL Brasil und Bochumer VereinVerkehrstechnik (BVV)haben eins gemeinsam: Beide beherrschenden komplexen Prozess,rollendes Eisenbahnmaterial fürden Fern- und Nahverkehr herzustellen.Beide entwickeln, berechnen,konstruieren und fertigenEisenbahnräder, Radsätze und Achsennach Kundenwunsch.Eine ideale Grundlage, um intensivErfahrungen und Knowhowauszutauschen. Deshalb suchten drei MWL-Mitarbeiter ausBrasilien im Januar die Schmiede:be-Produktionsleiter ter Alexandre veira Santos sowie Renato Lyra undOli-João Batista do Santos vom Engineering-Team.„Vor Antritt unserer Reise“,berichtet Renato Lyra, ten wir eine Liste erstellt„hatundan den BVV geschickt.Sie enthielt alles, les, was wirsehen und kennenlernenwollten. Die Kollegen inBochum haben uns vorragend empfangen undher-ihre ganze Aufmerksamkeitgeschenkt. Und obwohl sichunsere Prozesse e und Projekteähnlich sind, haben wir vielNeues kennengelernt. ngelernt. Wennwir es bei uns umsetzen, werdenwir den MWL-Prozess verbessernkönnen.“Alexandre ndre Oliveira Santosteilt Renato Lyras Meinung:„Der Besuch war sehr informativund wichtig. Vor allem Schmiedeund Wärmebehandlung waren aufschlussreich.Wir haben Lösungenkennengelernt, mit denen wir Verfahrenvereinfachen und optimierenkönnen. Wir werden dementsprechendeinige Prozesse bei unsverändern.“Ein Beispiel el dafür istderEntzunderungsprozessvor demSchmieden. MWLplant, den WasserdüsentypzuwechselnundWerksfotoden Wasserstrahl auf die Außenseitendes Blockes zu fokussieren.Dies verspricht ein schnelleres undeffektiveres Ergebnis. Zudem willman bei den Schmiedeprojektenmit den gleichen Kriterien wie derBVV arbeiten, um die Gewichtsaufteilungdes Materials im Rad zuoptimieren. So ließen sich Qualitätsproblemebei der Formgebungvermeiden. eideAlexandre OliveiraSantos: „Bei unserer 6.000-t-Pressewollen wir das gleiche Konzept wiedie Bochumer bei ihrer 8.000-t-Presse anwenden. Wenn wir obe-re Führungsschienen anbringen,können wir die unteren und obe-ren Formen ebenfalls genauer zen-trieren.“Zukunftsmusik, weil langfristigeInvestition: der Kauf eines Laserprüfgeräts.Es soll wie beim BVVdirekt nach dem Schmiedevor-gang die exakten Maße des Ra-des überprüfen. So könnte manSchmiedefehler nicht erst beider Inspektion nach der Wärmebehandlungund der maschinellenBearbeitung entde-cken – was erheblich dazu bei-tragen würde, Kosten zu senken.Susan DrescherMWL-Prozesstechniker João Batista doSantos (rechts) mit dem BVV-KollegenSenol Cil (Mechanische Bearbeitung)Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagenDank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute fürdie Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.Schmiedewerke Gröditz <strong>GmbH</strong>10 Jahre: Jacqueline Auschner (Kompetenzzentrum Technik)40 Jahre: Christa Fiedler (Freiphase ATZ)Elektrostahlwerke Gröditz <strong>GmbH</strong>30 Jahre: Roland WeiseGröditzer Kurbelwelle Wildau <strong>GmbH</strong>15 Jahre: Manuela Strauch (Buchhaltung)Schmiedag <strong>GmbH</strong>35 Jahre: Mohamed Ballout (Vergüterei), Waldemar Galla (Werkzeugbau),Mevlüt Irmak (Endfertigung) und Heinz Riepe (Endfertigung)45 Jahre: Gerd Zeglarski (Instandhaltung)Bochumer Verein Verkehrstechnik <strong>GmbH</strong>35 Jahre: Friedhelm Bottländer (Warmformgebung), Arnold Figur (Warmformgebung)und Rüdiger Wonrath (Mechanische Bearbeitung Rollendes)45 Jahre: Dieter Mahle (Mechanische Bearbeitung Rollendes)Radsatzfabrik Ilsenburg <strong>GmbH</strong>25 Jahre: Manfred Pylla und Jörn Wittmann (beide Fertigung)30 Jahre: Beate Behrens (Personalwesen) und Jörg Peters (Fertigung)35 Jahre: Norbert Krieger und Klaus-Jürgen Neumann (beide Fertigung)Bahntechnik Brand-Erbisdorf <strong>GmbH</strong>15 Jahre: Maik Ohneseit-Göhler (Fertigung)MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda.10 Jahre: Alex da Rocha (Produktion)glück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 19


GUSSGuss Au to mo ti ve: Wal ter Hund hau sen <strong>GmbH</strong> · Die cker hoff Guss <strong>GmbH</strong> · Harz Guss Zor ge <strong>GmbH</strong> · BA LO-MO TOR TEX <strong>GmbH</strong>Guss Maschinenbau: Fried rich Wil helms-Hüt te Eisenguss <strong>GmbH</strong> · Fried rich Wil helms-Hüt te <strong>Stahl</strong>guss <strong>GmbH</strong> ·Pleissner Guss <strong>GmbH</strong> · <strong>Stahl</strong>guss Gröditz <strong>GmbH</strong> Aluminiumguss: MWK Renningen <strong>GmbH</strong> · MWK Schwäbisch Gmünd <strong>GmbH</strong>WerksfotoAuf „schönster Zeche der Welt“Die Friedrich Wilhelms-Hütte <strong>Stahl</strong>gusshatte zum ersten Mal zu einem Kundentageingeladen. Gesprächs- und Diskussionsstoffgab es dabei reichlich.FWHS · Erster Kundentag mit Vorträgen, Rundgangund Straßenbahnfahrt stieß auf positive Resonanz.Glück auf!“ – das ist eigentlichder Gruß der Bergleute. Durchdie traditionell enge Verbindungvon Kohle und <strong>Stahl</strong> hat er aberauch bei den Hüttenleuten Einzuggehalten. „Glück auf“ stand deshalbauch über dem ersten Kundentagder Friedrich Wilhelms-Hütte <strong>Stahl</strong>guss (FWHS). Er fandallerdings nicht in Mülheim aufdem Werksgelände, sondern aufder „schönsten Zeche der Welt“statt, der Zeche Zollverein in Essen,einem Weltkulturerbe.Für die Veranstaltung hatte mandie Räume des ehemaligen Umformer-und Schalthauses hergerichtet.Etwa 40 Gäste aus Deutschland,dem europäischen Auslandund den USA waren der Einladunggefolgt.Nachdem Geschäftsführer MarkVierbaum die Gäste begrüßt hatte,folgten Fachvorträge von betriebsinternenReferenten und Gastrednern(für die Englisch sprechendenGäste wurden sie simultan übersetzt).Technische Themen standendabei zentral.Zur Sprache brachten die Expertenzum Beispiel niedrig legierten<strong>Stahl</strong>guss, dessen aktuelle Anwendungenund die zugrunde liegendenMarktanforderungen. EbenfallsThema waren die Entwicklunghochfester und kaltzäher Werkstoffe,die aktuelle Normung für Werkstoffeund die Prüfung von <strong>Stahl</strong>guss.Eine weitere Frage war die Vorgehensweisebei der Auslegung desEinsatzes von <strong>Stahl</strong>guss in Bauwerken.Zudem erörterten die Fachleutedie Topologie-Optimierung fürden <strong>Stahl</strong>gussknoten einer Windenergieanlage.Im Rahmen der Vortragsreihegab es zudem einen Überblicküber die erweiterte Aussagekraftund Präzision von Gieß- und Erstarrungssimulationensowie Informationenzu Gussknoten in Offshore-WEA-Gründungsstrukturenund ihre Betriebsfestigkeitsbewertung.FWHS informierte darüberhinaus über Grundlagen und Anwendungsmöglichkeitendes Elektronenstrahlschweißens.Der erste Tag endete für die Gästemit der Fahrt in einer historischenEssener Straßenbahn, derzweite begann mit einer Führungdurch die noch zugänglichen Bereicheder Zeche Zollverein.Den Werksrundgang nahmenehemalige Zechenmitarbeiter vor.„Launig“ erläuterten sie die Anlagender Kohlewäsche, die inAugenschein genommen werdenkonnten. Im Anschluss stand einBesuch der <strong>Stahl</strong>- und Eisengießereienin Mülheim auf dem Programm.Die Resonanz der Teilnehmerauf diesen ersten Kundentag wardurchweg positiv. Eine Motivationfür die Geschäftsleitung, die Veranstaltung– in einem angemessenenZeitabstand – regelmäßig stattfindenzu lassen.Heinrich-Josef DienstknechtZeche Zollverein:Besuch lohnt sichDie Zeche und Kokerei Zollverein gilt vielen „alsschönste Zeche der Welt“, beherbergt das „reddot design museum“ (weltweit größte Ausstellungzeitgenössischen Designs) und gehört zumUNESCO-Weltkulturerbe – zusammen mit 911weiteren Natur- und Kulturdenkmälern, darunterdas Taj Mahal in Indien, die Akropolisvon Athen und der Kölner Dom. Bereits seit25 Jahren wird auf der Zeche nichts mehrproduziert. Doch seither hat sie sich zueinem lebendigen und auch internationalanerkannten Standort fürKunst, Kultur und Kreativwirtschaftentwickelt. Dies spiegelt sich auchin den Besucherzahlen wider:Mehr als eine MillionenGäste aus allen Teilen derWelt besuchen jedes JahrKonzerte, Tanztheater-Aufführungen,Performancesund Ausstellungen, diedas Welterbe Zollverein zubieten hat. Aber auch architektonischgibt es einigeszu sehen. Erbaut wurdendie Gebäude im Stil der„Neuen Sachlichkeit“. DieFormensprache der rotenBacksteinfassaden im <strong>Stahl</strong>fachwerk:sachlich, reduziert,ästhetisch. Und mitdem Sanaa-Gebäude derbeiden japanischen ArchitektenKazuyo Sejima undRyue Nishizawa erwartetArchitekturfans ein weiteresHighlight.Foto: privatglück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 20


GUSSAugen auf bei der BrillenwahlPG · Schutzbrillen sollen zukünftig noch mehr Augenverletzungen verhindern.„Im Moment sind wir noch in derGewöhnungsphase. Die Brillen kommensehr gut an. Im Laufe der Zeit und nachden üblichen Unterweisungen werdensie zur Selbstverständlichkeit werden.“ULRIKE LIBALEin Einheitsgestell für alle wäre die preisgünstigste Lösung – aber auch die schlechteste.Denn jedes Gesicht ist unterschiedlich und nicht jede Passform für jeden geeignet. EinBrillentest unter den Kollegen war sehr hilfreich, die passenden Schutzbrillen zu finden.Augenverletzungen durch Funkenflug,Schleifstaub oder Metallspritzersind in Gießereien einehäufige Unfallursache. 2012 gab esetwa 20 unterschiedliche, schwereAugenverletzungen in der Produktionbei Pleissner Guss. Grund genugfür die technische Geschäftsführung,ein Konzept zu prüfen,das die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnenbesser schützt.Ende November starteten dieÜberlegungen zu dem unternehmensweitenProjekt. Die Planungübernahm Udo Merten vom Einkauf.Gemeinsam mit Dennis Gußenvon der Firma Piel traf er eineerste Auswahl geeigneter Brillengestelle.Der Din- und Normteileausschussder GMH (DUNA) fördertedie Zusammenarbeit ausdrücklich,um freie Potenziale auszuschöpfen,die angebotene Brillenvielfaltzu vereinheitlichenund die Kosten zu minimieren.Doch welche der Brillenkönnten für welchen Arbeitsbereichgeeignet sein? Um dieseFrage zu beantworten, startetenUdo Merten, Dennis Gußen,Karin Heinemann (Fachkraftfür Arbeitssicherheit) und DietmarZiemann (Betriebsrat) einen gemeinsamenBetriebsrundgang. VorOrt trafen sie eine engere Auswahlund legten einige Brillenmodellefür einzelne Gefährdungsbereichefest. Grundlage für ihre Entscheidungwaren die jeweiligen Temperatur-,Staub- und Schwebstoff-Belastungenin den Arbeitsbereichen.Danach war zu klären: WelcheBrillen haben den höchsten Tragekomfort?Dafür war ein Test „direktam Mann“ bzw. „direkt an derFrau“ die beste Entscheidungshilfe.Also übergab man dem Meisterdes jeweiligen Bereichs bis zuvier unterschiedliche Modelle zurErprobung. Nachdem man EndeJanuar die praktischen Trageversucheausgewertet hatte, standen dieBrillen für die einzelnen Abteilungenfest.Jetzt konnte der Einkauf dieKosten für die PSA-Erweiterungkalkulieren. Nachdem auch die Finanzengeklärt waren, wurde dasKonzept der Geschäftsführung vorgelegt– die gerne grünes Licht gab.Ab Anfang Februar wurden dieBrillen an die Belegschaft verteilt.Und Karin Heinemann, Fachkraftfür Arbeitssicherheit, gab denKolleginnen und Kollegen einigeTipps zum optimalen Tragen derSchutzbrillen mit auf den Weg.ulFotos: Udo MertenWarten auf MarktanalysePG · Indischer Öl- und Gasmarkt verspricht gute Geschäftsperspektiven.„Gute Besserung!“PG · Schallwellenmassage für Koma-PatientenPleissner Guss in Herzberg istseit vielen Jahren zuverlässigerLieferant von Bauteilen aus<strong>Stahl</strong>guss. Verbaut werden sie inKomponenten, die höchste Sicherheitsstandardserfüllen müssen.Deshalb durchlaufen die Teile vordem Versand in aller Regel strengstePrüfungen, weil man bei ihremEinsatz ein Höchstmaß an Sicherheitgewährleisten will.Die Prüfungen führen qualifizierteExperten des Werkes durch.Zudem ist es eher die Regel alsdie Ausnahme, dass Vertreter desKunden von Pleissner Guss, dessenEnergie-Matrix Öl und GasOnshore-Ölproduktion(in 1.000 Tonnen)Offshore-Ölproduktion(in 1.000 Tonnen)Raffinerie-Produktion(in 1.000 Tonnen)Onshore-Gasproduktion(Millionen Kubikmeter)Offshore-Gasproduktioninkl. Flözgas(Millionen Kubikmeter)Flözgas-Produktion(Millionen Kubikmeter)Quelle: Ministerium für Erdöl und Erdgas in IndienKunden und einer neutralen Klassifikationsgesellschaftdie Prüfungenbegleiten und die Ergebnissetestieren.Zum Einsatz kommen die Lieferteileaus dem Harz bei einer ganzenReihe unterschiedlichster Anwendungen,wo es um die Suche nach,die Förderung und den Transportvon Erdöl und Erdgas geht – sei esauf hoher See (offshore), sei es anLand (onshore).Neben den Anrainerstaaten dereuropäischen Nordsee, Nordamerikaund den Förderländern des Nahenund Mittleren Ostens gewinntProduktion2007 2008 2009 2010 201111.326 11.213 11.276 11.821 16.42822.662 22.905 22.233 21.869 21.284146.551 156.103 160.772 192.768 206.1549.272 9.099 8.763 8.685 8.57722.475 23.318 24.082 28.811 43.645– 15 20 38 41der indische Markt zunehmendan Bedeutung. Das am 28. Februarvon der indischen Regierung dafürverabschiedete Budget hebt diesenUmstand hervor. Aber nicht nurder Markt in Indien ist positiv zubeurteilen, sondern auch Gebiete,die geografisch von Indien leichtzu erreichen sind – vor allem dieOstküste Afrikas, wo man kürzlichriesige Öl- und Gasvorkommenoffshore entdeckt hat.Aus diesem Grund fand EndeFebruar eine Reise statt, an derEckhard Neumann (PG), PraveenAtmakur (Indien-Büro GMH-Holding)und Detlef Schwerdt (VertriebsgesellschaftSchmiedewerkeGröditz) teilgenommen haben. Sieführten erste Sondierungsgesprächemit potenziellen Verbrauchernvon Guss- und Schmiedeteilen, vorallem aber mit den beiden staatlichenGesellschaften „ONGC“ –zuständig für Exploration und Exploitationvon Öl und Gas – und„Oil of India“ – zuständig für denTransport an Land und das Raffineriegeschäft.Das Ergebnis der Sondierunghat Pleissner Guss bestärkt, sichmit einer indischen Beratungsgesellschaft,die schon für ein anderesGMH-Unternehmen gearbeitethat, über eine Marktrecherche zuberaten. Wenn diese Marktuntersuchungvorliegt, wird man dieweitere Vorgehensweise zur Marktbearbeitungfestlegen.Eckhard NeumannBegutachtung (von links): Pflegeheim-Geschäftsführerin Rosemarie Wolf, WerksleiterReimund Eckermann, Personalleiterin Ulrike Libal und der Vater des Patienten.Bislang gab es für die Kundenvon Pleissner Guss zu WeihnachtenGeschenke. Doch imletzten Jahr blieb die Bescherungaus. Die Geschäftsführung wolltedas Geld für einen ehemaligenMitarbeiter verwenden. Der jungeMann (Jahrgang 1986) ist vor zweiJahren ins Wachkoma gefallen –und seither nicht mehr ansprechbar.Mit der Spende wollte man seinePflege unterstützen. Doch waskonnte man Gutes tun?Nach Beratung mit der Pflegeleitungund dem Vater des Koma-Patienten entschied man sich füreine Schallwellenmassage-Matte.Diese Hightech-Matten habennichts mit mechanisch wirkendenMassagematten zu tun. Es ist eineGanzkörperbehandlung, bei derFoto: Thomas Sternerdie Massagewirkung durch Schalldruckerzeugt wird. Auf den Körperübertragen werden dabei harmonischeSchwingungen im hörbarenBereich – ganze Musikstücke oderTöne bzw. Tonkombinationen, ausgestrahltvon drei eingearbeitetenSchallgebern. Die Patienten empfindendie Schallwellenmassage alssanfte Massage mit großer Tiefenwirkung– intensiver als herkömmlicheMassagen oder Ultraschall-Anwendungen. Tests zeigen, dassdie Vibrationen Verspannungenlockern und Muskeln aktivierenkönnen. Anfang März trafen sichder Vater des Patienten sowie ReimundEckermann und Ulrike Libalim Pflegeheim, um das Geschenkzu übergeben.ulglück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 21


GUSSPartnerschaft als Bausteinfür die ZukunftssicherungHGZ · Harz Guss Zorge und Oberschule Bad Sachsa unterzeichnetenKooperationsvertrag – und machten damit die besten Erfahrungen.Die Fakten sind alarmierend underschreckend zugleich: LautPrognose des Landesbetriebs fürStatistik und KommunikationstechnologieNiedersachsen drohtdem Landkreis Osterode (Heimatlandkreisder Harz Guss Zorge) einrapider Bevölkerungsrückgang. Soerwartet man, dass bis 2031 dieAnzahl der Kinder und Jugendlichenum etwa 40 Prozent abnehmenwird (verglichen mit 2009).Nicht viel besser soll es dem nordthüringischenNachbarlandkreisNordhausen ergehen.Der demografische Wandel mitall seinen Folgen und Problemenfür die Wirtschaft ist bereits jetztin der Harzregion allgegenwärtig.Auch die Gießereibranche bekommtihn zu spüren. AdäquatenNachwuchs zu gewinnen, wirdmit der Ausdünnung von AbsolventenjahrgängenallgemeinbildenderSchulen zunehmendschwieriger. Umsowichtiger ist es, Jugendlicheschon früh für Gießereienzu begeistern – indemman ihnen die Leistungsfähigkeitund High-Tech-Orientierung der Branchenahebringt.Zu diesem Zweck hatHarz Guss Zorge (HGZ) einesogenannte SchulBetrieb-Lernpartnerschaftmit der Oberschulein Bad Sachsa begründet. Die InitiativeSchulBetrieb wird u. a. vonder regionalen Wirtschaft, demSchülerinnen der Oberschulein der Modellbauwerkstattbeim Bau kraftumformenderModelleLandkreis Osterode, der IHK undder Agentur für Arbeit gefördert.Ihr Ziel ist die Anbahnung undUnterstützung von langfristigenLernpartnerschaften zwischen allgemeinbildendenSchulen undUnternehmen in Südniedersachsen,um den Schülern den Übergangvon der Schule in die Berufsweltzu erleichtern.Der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarungim Spätherbstletzten Jahres war eine intensiveProjektarbeit vorausgegangen. Initiiertund koordiniert von MarkusHoffmann, Referent für Controllingund Personal bei Harz GussZorge, fanden zahlreiche Treffenstatt zwischen HGZ-Ausbildern,dem HGZ-BetriebsratsvorsitzendenJosef Welzel und Fachbereichslehrernder Oberschule Bad Sachsa.Zunächst wurden spezifisch fürjede Jahrgangsstufe Maßnahmenvorschlägeerarbeitet, wobei dieentsprechenden Rahmenlehrpläneim Vordergrund standen. Ziel dergemeinsamen Aktivitäten istes, zu den jeweiligen Lehrinhalteneinen Praxisbezugaufzuzeigen, um Motivationund Interesseder Schülerinnen undSchüler zu steigern.Schwerpunkt der gemeinsamenArbeitist neben der Vermittlungund VertiefungverschiedenerFachkenntnissedie Förderung sogenannterweicherFaktoren. Dazu gehörenbeispielsweisePersönlichkeitsentwicklung,Sozialverhaltenoder auchTeam- und Kommunikationsfähigkeiten.Seit Ende NovemberbestehtWerksfotonun die Partnerschaft,und zwar nicht nur aufdem Papier. Mehrere Projekte habenbereits stattgefunden, weiterestehen an. Eine 7. Klasse beispielsweisewar direkt nach derUnterzeichnung der Kooperationsvereinbarungin den Zorger Lehrwerkstätten.Nach einer Betriebsbesichtigungund Sicherheitsunterweisunghaben die Schüler dortkraftumformende Modelle gebaut.Fachkundige Anleitung erhieltensie dabei von den beiden HGZ-AusbildernSascha Machlitt und HeikoZimmer. Weitere Termine werdenfolgen, die besten Arbeiten in derSchule ausgestellt.Ein weiteres Projekt: Zehntklässlerdes Wahlpflichtkurses Technikbauten Getriebe. Dafür kam AusbilderHolger Hoffmann in dieOberschule. Wie Vorwärts- undRückwärtsgänge funktionieren,konnten die Schüler mit Bausätzenausprobieren.Zukünftig sind zahlreiche weitereProjekte geplant. So sollen z. B.Expertenvorträge zu den Themen„Ausbildungsverträge“ oder „Bewerbungsschreiben“den Deutschunterrichtder Abschlussjahrgängebereichern – als konkrete Anbindungfür den Übergang von derSchule ins Berufsleben. Mit einemTraining für Bewerbungsgesprächekönnen die jungen Menschen Erfahrungensammeln, die ihnenunter Umständen auch bei einemVorstellungsgespräch bei Harz GussZorge von großem Nutzen sind.Wegen der durchweg positivenErfahrungen soll die SchulBetrieb-Lernpartnerschaft auch über dasSchuljahr hinaus fortgeführt werden.Sie soll Tradition werden – darinsind sich alle Beteiligten einig.mhZertifizierung in der TascheHGZ · Erfolgreiche Auditierung des Energiemanagement-SystemsAufgerüstetDHG · Kernschießmaschine bringt Leistungsschub.Stetig steigende Energiepreisebilden einen zunehmend größerenKostenblock im produzierendenGewerbe – vor allem beienergieintensiven Produktionsverfahrenwie in der Schwerindustrie.Deshalb wird es immer wichtiger,Energie optimal einzusetzen.Diesem Sachverhalt will auchHarz Guss Zorge (HGZ) Rechnungtragen. Deshalb hat das Unternehmenein Energiemanagement-System eingeführt, um damit dieenergetischen Ströme im Unternehmenkontinuierlich zu überwachenund die knappen Ressourcennoch effizienter einzusetzen.Für die Aufgabe hat die Geschäftsführungein Energieteamberufen. Mitglieder sind ProjektingenieurinLaura Hansen, ThomasMüller (Stellv. Leiter Werkdienst)und Andreas Glaßmeyer (LeiterWerkdienst), der als Koordinatorund Energiemanagement-Beauftragterdie Teamleitung übernahm.Aufgabe war, operative Aktivitätenzur Verbesserung der Energieeffizienzzu initiieren und zu koordinieren.Natürlich wollte manauch die HGZ-Mitarbeiter einbinden,weil deren Mitarbeit ein wesentlicherErfolgsfaktor ist. Deshalbkam die KVP-Beauftragte IngeAltekruse-Wedler mit ins Team. Zuden täglichen Aufgaben des Energieteamsgehört, systematisch dieDaten der Energieströme zu erfassenund auszuwerten – und darausMaßnahmen zur Optimierung derEnergeieffizienz zu erarbeiten.Im Hinblick auf eine effektiveUmsetzung des Energiemanagement-Systemsund der angestrebtenexternen Zertifizierung fandbereits im September letzten Jahresin Zorge ein Vorbereitungsauditstatt, zusammen mit demAuditor der Det Norske Veritas.Zum einen wollte man möglicheSchwachstellen im System aufdecken,zum anderen ein fundiertesEnergiedaten-Erfassungssystemausbauen.Im November folgte das interneAudit, das Reimund Laermann(GMHütte) und Frank Düssler(GMH Engineering) durchführten.Mit den Erkenntnissen aus diesemAudit konnte das Energiemanagement-Systemweiter ausgebaut undWerksfotoDas stolze Energieteam mit Zertifikat (von links nach rechts): Holger Hoffmann, ThomasMüller, Laura Hansen, Andreas Glaßmeyer, Axel Finke und Andreas Liebing.das geplante Zertifizierungsauditvorbereitet werden.Anfang Dezember schließlichfand das Zertifizierungsaudit zumEnergiemanagement-System nachISO 50001 statt. Auditor war IrwanAbidin von der Det Norske Veritas.Harz Guss Zorge konnte das Auditerfolgreich abschließen und dasZertifikat erhalten.Inzwischen wird das Energieteamverstärkt. Mit dabei sind jetztauch die Vorarbeiter der AbteilungWerkdienst: Axel Finke, HolgerHoffmann und Andreas Liebing.Die sechsköpfige Gruppe kann sichnoch intensiver den Energieproblemenim Werk widmen.Laura HansenEnde Januar hat DieckerhoffGuss in Gevelsberg seine neueLB25-Kernschießmaschine in Betriebgenommen. Es ist eine Viersäulenmaschinemit vergrößerterKernbelegungsfläche und Schnellspannvorrichtung.Sie sorgt füreine noch effizientere Produktionund bringt dadurch DieckerhoffGuss auf den neuesten Stand derKernfertigung.Die Neue hat größere Abmessungenund verwendet <strong>Stahl</strong>kernkästen.Dadurch wird – beispielsweisebei verschiedenen Auspuffkrümmer-Modulen– die Stückzahlder zu schießenden Balkenkernevon vier Kerne/Schuss auf achtKerne/Schuss erhöht.Dadurch ist eine Verlagerungder stückzahlintensivsten Artikelzur Produktivitätssteigerung möglichund unumgänglich. Die Kernschießmaschineist so aufgestellt,dass eine geplante Anbindung zurautomatischen Kernentnahme undKerntauchen mit Roboter erfolgenkann. Da für viele Gussartikel beiDieckerhoff Kernpakete (mehrereKerne zu einem Teil zusammengefügt)verwendet werden, bietet sicheine automatisierte Fertigungsstraßezur Kernmontage an. DiesesProjekt befindet sich, was die Planungund Umsetzung angeht, geradein Schritt 2.Joachim GeislerDer ganze Stolz der Kernmacherei: die neue Kernschießmaschine von Laempe.Werksfotoglück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 22


GUSSWechsel in RekordzeitWH · Konusaustausch an der gigantischen Comessa-TrommelIn einer Gießerei gibt es viele Aggregateund Maschinen, die einen„Nicht-Gießer“ verblüffen undihn fragen lassen: „Worum gehtes eigentlich bei diesem Gerät?“Eine dieser Anlagen, die bei jederWerkbesichtigung Besucher vorein Rätsel stellt, ist die sogenannteComessa-Trommel. Für Laien siehtsie aus wie eine riesengroße überdimensionierte„Waschmaschine“– nur nicht so weiß und sauber.Bei dieser gigantischen Maschinestand im Betriebsstillstand eineebenso gigantische Reparatur an:der Austausch des Innenkonus derTrommel. Diese sehr aufwendigeReparatur war nur mit Spezialkränen,zusätzlichen Monteuren undbesonderem Werkzeug zu bewältigen.Allein schon die Maße desAustauschteiles sprechen für sich:Der Durchmesser des Konus maßstattliche 4,70 m, die Länge immerhin3,70 m und das Gewicht betrug13 t. Das Teil wurde mit einem Spezialtransporterangeliefert. Die Demontagedes alten Konus und dieMontage des neuen waren nur mitSpezialkran und Monteuren derFirma Hoffmeier möglich, die dasErsatzteil auch gefertigt hatte. Allesin allem eine Superleistung, diedas Team von der Instandhaltunggemeinsam mit Monteuren undKranspezialisten in Rekordzeit bewältigthat.nhComessa-TrommelWerksfotoDer neue gigantische Konus aus dem Innenleben der Comessa-Trommel wird mithilfe eines Spezialkrans passgenau wieder eingesetzt.Bei der Comessa-Trommel handelt es sich um eine sogenannte Ausschlagmaschine,benannt nach ihrem Hersteller in Straßburg. Mit diesen Maschinenwerden Gussteile „ausgeschlagen“, nachdem sie als Klumpen ausSand und Eisenteilen aus der Formanlage, genauer gesagt den Formkästen,kommen. Dabei werden Gussteile und Sand von der Entstaubungsluft,die als Gegenstrom durch die Trommel strömt, gekühlt. Zur Kühlung trägtzudem auch noch ein Wasserzerstäuber bei. Alles in allem ein recht komplexerProzess. Auch im Betrieb vermittelt die Comessa den Eindruck, alssei eine riesengroße Waschmaschine aktiv, die den „Schmutz“ (Formsand)von den guten „Gussteilen“ trennt und den verbrauchten Sand wieder ineinen „Kreislauf“ zur Weiterverarbeitung zurückführt.Schütz dich selbstPERSONALIAWH · … sonst schützt dich keiner!Foto: Martin HartungDer Lenkungskreis „BetrieblichesGesundheitsmanagement“von Walter Hundhausen hat einen„PSA Tag“ ins Leben gerufen –einen Tag der Persönlichen Schutzausrüstung.Sie sollte bei den Produktionsmitarbeiterneine bessereAkzeptanz gewinnen.Der PSA-Tag wollte demonstrieren,wie wichtig es ist, seine Schutzausrüstungzu tragen. Zudem hattendie Mitarbeiter über Mittag dieGelegenheit, mit Experten überArbeitssicherheit zu diskutierenund neue Trends auf dem ArbeitsundGesundheitsschutzmarkt kennenzulernen.Dabei konnte manüber Vor- und Nachteile bestimmterSicherheitsartikel oder auchHautcremes reden. Und so mancherließ sich davon überzeugen, seinePSA konsequent zu tragen.Eine der treibenden Kräfte derAktion war Hans-Peter Limberg,Fachkraft für Arbeitssicherheit. Erhatte im Vorfeld die BerufsgenossenschaftHolz und Metall undeinen der wichtigsten Lieferantender GMH Gruppe für Arbeitsschutzartikelkontaktiert. BeideWerksfotoAuch die Berufsgenossenschaft Holz und Metall beteiligte sich am PSA-Tag von WalterHundhausen und klärte über die Themen Prävention und Arbeitssicherheit auf.waren sofort bereit, die Aktion zuunterstützen.Hans-Peter Limberg hofft, mitder Aktion die Akzeptanz für dasTragen der PSA zu erhöhen: „DieMitarbeiter in der Produktion müssenvon der PSA überzeugt sein –und nicht durch Sanktionen undStrafen dahin gebracht werden.Verstehen ist hier wichtiger als bestrafenund mahnen. Erst wenn sievon den Sicherheitsmaßnahmenüberzeugt sind und sie konsequentumsetzen, wenn sie in Fleisch undBlut übergegangen sind, kann manvon einer erfolgreichen Sicherheitsstrategiesprechen.“Weiterer Höhepunkt der Veranstaltungwar ein Wettbewerb.Dabei mussten die Mitarbeiter Fragenzum Arbeits- und Gesundheitsschutzbeantworten. Die Gewinnerder Preise wurden bereits ausgelostund beschenkt. Fazit: eine gelungeneAktion. Denn sie konnte Mitarbeiternund verantwortlichenFührungskräften den SicherheitsundGesundheitsgedanken anschaulichnäherbringen.nhVerabschiedung.Wenn beiHarz GussZorge Mitarbeiter für ihre Betriebstreue geehrt bzw.in den Ruhestand verabschiedet werden, gibt es einebesondere Tradition: Man geht zum Gänsebraten-Essenins Landhotel Kunzental. Das war auch in diesem Jahrso. Für ihr 40-jähriges Dienstjubiläum geehrt wurdenGabriele Schmidt aus dem Lohnbüro und NorbertSchalipp aus dem Schmelzbetrieb; für ihr 25-jährigesKnut Neufert aus dem Versand, Thomas Müller undAndreas Liebing aus dem Werksdienst, Werner LemmerBetriebsjubiläen, 1. Quartal <strong>2013</strong>und Dieter Trost aus dem Schmelzbetrieb, Inge Altekruse-Wedleraus dem KVP-Bereich, Dirk Holland ausdem Qualitätswesen und Jörg Kohlmeyer aus der Formanlage.In den Ruhestand verabschiedet wurden DusanBrkljac und Horst Brüssow aus der Putzerei, GünterSchulz aus dem Magazin und Volker Weseler aus demSchmelzbetrieb. Das Foto zeigt Geschäftsführer CarstenWeißelberg (links) und den BetriebsratsvorsitzendenJosef Welzel (rechts) mit „frischen“ Rentnern, Jubilarenund deren Abteilungsleitern.Martin HartungGeschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue.glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.Walter Hundhausen <strong>GmbH</strong>25 Jahre: Georg Borkowski (Magazin), AndreasGlomm (Kernfertigung), Serif Kanik (Endfertigung),Andrea Nassisi (Kernfertigung) und Hartmut Wahl(Schmelzerei)Dieckerhoff Guss <strong>GmbH</strong>25 Jahre: Ibrahim Genc (Versand), Mehmet Oezen(Endkontrolle) und Veysel Yanik (Instandhaltung)Harz Guss Zorge <strong>GmbH</strong>25 Jahre: Reinhard Klein (Pforte), Yakup Sahin (Putzerei),Manfred Stenzel (Putzerei) und Jörg Van Linn(Qualitätskontrolle)Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss <strong>GmbH</strong>25 Jahre: Jörg Kratzke (Oberflächenbehandlung)Friedrich Wilhelms-Hütte <strong>Stahl</strong>guss <strong>GmbH</strong>35 Jahre: Wolfgang Daamen (Fertigung)<strong>Stahl</strong>guss Gröditz <strong>GmbH</strong>40 Jahre: Rudolf Schirmer (Gießerei- undKernschlosser)MWK Renningen <strong>GmbH</strong>10 Jahre: Astrid Knittel (Verkauf/Vertrieb), ManfredReichert (EDV-Abteilung) und Andy Zander (Betriebswerkstatt)15 Jahre: Jose Correia-Graca (Entkernen), SelvarajahKernal-Christian (Mechanische Bearbeitung), JoseMesquita Dos Santos (Montage), KanagasundaramSatkunarajah (Kokille) und Evangelos Zmpitas (Verkauf/Vertrieb)20 Jahre: Hans-Joachim Rothe (Endprüfung)MWK Schwäbisch Gmünd <strong>GmbH</strong>10 Jahre: Wilfried Cienskowski (Instandhaltung) undSteffen Nannt (Endprüfung)glück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 23


ENGINEERING WindhoffKrantechnik: Kranbau Köthen <strong>GmbH</strong> · Alpha Elektronik <strong>GmbH</strong> · Saalfelder Hebezeugbau <strong>GmbH</strong>Anlagenbau: IAG MAGNUM <strong>GmbH</strong> · WeserWind <strong>GmbH</strong> Offshore Construction Georgsmarienhütte ·Bahn- und Anlagentechnik <strong>GmbH</strong>Fotos: Rainer LorenzBeim Kranbau gehtes oft hoch hinausKBK · Wer hoch steigt, kann auch tief fallen. Grund genug, die Arbeitssicherheit zu verschärfen.INTERVIEWMit schweren Bauteilen kennensich die Köthener Kranbauersehr gut aus. Dennoch ist dieBeherrschung dieser Schwergewichtein oft schwindelerregendenHöhen immer wieder eineHerausforderung. Dies gilt nichtnur für die Montage des Kranesbeim Kunden, wenn dort kompletteBaugruppen angehobenund montiert werden. Auch inder Produktionshalle in Köthengeht es bei der Fertigung des Kraneshoch hinaus – wobei Schutzund Sicherheit der Mitarbeiterein zentrale Rolle spielen. Diesgalt auch bei einem Auftrag fürdie voestalpine <strong>Stahl</strong> <strong>GmbH</strong> – einAuftrag, der den Kranbauern sicherheitstechnischeiniges abverlangte,wie KBK-SicherheitsingenieurRainer Lorenz weiß.glückauf: Um was für einen Auftraggeht es genau?Rainer Lorenz: Die voestalpine willihr <strong>Stahl</strong>werk modernisieren undRainer Lorenzihre Kapazität steigern. Deshalbsollen zwei ältere Gießkrane ersetztwerden, um in der Produktion dielogistische Verfahrensweise zu optimieren.Wie sehen die beiden neuen Kraneaus?Lorenz: Es sind zwei Gießkrane miteiner Tragfähigkeit von 255-60 t /10 t x 21 m.Also Zwillinge?WerksfotoLorenz: Fast. Sie sind zu 100 Prozentbaugleich – bis auf den verstellbarenHaken in der Traverse:Ein Kran wird mit einem manuellverstellbaren, der andere miteinem elektromechanisch verstellbarenHaken geliefert. Der Auftragumfasst auch die mechanische undelektrische Montage, die Lieferung,die Montage im Werk, die Inbetriebnahmeund die Dokumentationnach dem neuesten Stand derTechnik.Wofür werden die Krane eingesetzt?Lorenz: Sie sollen mithilfe ihres255-t-Hubwerks Gießpfannentransportieren, die sie mit ihremzweiten, einem 60-t-Hubwerk, kippenkönnen. Die 255-t-Laufkatzefährt auf den beiden Hauptträgern,die 60-t-Laufkatze auf den beideninneren Hilfsträgern. Ausgeführtwerden die Krane übrigens als Vierträger-Konstruktion.Müssen Sie bei der Projektbearbeitungetwas Spezielles beachten?Lorenz: Die beiden Krane arbeitenim Vier-Schichtbetrieb und müssennatürlich in allen Belangen denrauen <strong>Stahl</strong>werksbedingungen gerechtwerden. Staub, Schmutz undandere Umweltbedingungen wiezum Beispiel extreme klimatischeVerhältnisse dürfen ihnen nichtsanhaben.Als Sicherheitsbeauftragter sind Siebei solchen Großaufträgen sicherlichbesonders gefordert und darüber hinaushöchst wachsam. Welches Problemerwies sich denn als besonderskritisch?Lorenz: Die baulichen Gegebenheitenim <strong>Stahl</strong>werk bei voestalpine.Dort liegt nämlich die nördlicheKranschiene drei Meter höherals die Kranschiene auf der anderenSeite, was natürlich eine spezielleKonstruktion des Kranes erfordert.Der Kran hat sozusagen ein kurzesund ein langes Bein?Lorenz: Sozusagen. Für uns in derProduktion beeinflusste dies natürlichentscheidend die Aufstellungdes Krankarrees: Wir mussten denKran auf Montageböcken aufbauenGroßes Bild: Kontrolle – Unter den wachsamenBlicken von Facharbeiter AndyZabel (links): Auszubildender Tom Göhligbei Schweißarbeiten.Kleines Bild: Um das zeitaufwendigeAufstellen von Rüstungen zu vermeiden,wurden soweit möglich Hubarbeitsbühneneingesetzt.– was Arbeitshöhen von über sechsMetern für die Kollegen ergab.… und erhöhte Sicherheitsansprüche.Lorenz: In der Tat. Wir haben deshalbim Rahmen der Gefährdungsbeurteilungdie Risiken für die Mitarbeiterermittelt und zusätzlicheSchutzmaßnahmen umgesetzt.Welche?Lorenz: Zum Beispiel eine Sicherheitsunterweisungüber „Arbeitenin großer Höhe und Absturzsicherung“.Zudem befassten sich diebetroffenen Mitarbeiter mit Absperrungendes Gefahrbereiches,Hubarbeitsbühnen, Fallschutzmittelnund Sicherheitsgeschirr.Hört sich nach viel Mehraufwand an.Lorenz: War es auch. Aber da warenFertigungsleiter Karsten Freytagund ich uns sofort einig: DieSicherheit der Mitarbeiter geht vor.Wann wird ausgeliefert?Lorenz: Der erste Kran im Mai, derzweite acht Monate später. Das istdas erklärte Ziel.Also ohne Zeitverzug?Lorenz … vor allem aber auch ohneUnfall.Vielen Dank für das Gespräch.glück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 24


ENGINEERINGSchweißen wie im FlugsimulatorWW · „Teilmechanisiertes Manipulatorschweißen“ (Roboterschweißen) läutet neue Ära ein.Schweißen mit weißer Weste“– diese Formulierung fieleinem WeserWind-Schweißer ein,als er nach einem langenArbeitstag über seineArbeitsbedingungennachdachte. Gemeint warnicht das herkömmliche,sondern das sogenannte„Roboterschweißen“ oder„teilmechanisierte Manipulatorschweißen“,eineTechnik, die jetzt bei WeserWindEinzug haltensoll.In der Tat: In den nächstenpaar Jahren könntesich beim Schweißenmehr verändern als in denüber 100 Jahren zuvor. Genauergesagt: seit NikolaiGawrilowitsch Slawjanow.Denn der russische Ingenieurhatte 1891 seinenersten Lichtbogen gezündet– und damit eines der ältestenelektrischen Schweißverfahren fürmetallische Werkstoffe erfunden.Auf neue „Schweißzeiten“ hoffenzumindest die WeserWind-Fachleute. Denn die Kollegen sindbei der Arbeit in den alten Hallender ehemaligen Seebeck-Werft hartenBedingungen ausgesetzt: Malschweißen sie bei winterlichenAußentemperaturen, mal bei Saunahitze.Darüber hinaus müssensie weitere starke Belastungen aushaltenwie Staub und Gas.Anders beim „teilmechanisiertenManipulatorschweißen“. Dennhier arbeitet der Schweißer voneinem sauberen, klimatisiertenund gut belüfteten Raum aus. Undso funktioniert das neue System:Der Brenner wird nicht mehrvon einem Schweißer, sondern vonFoto oben – Fatih Aka (rechts) zeigt seinen KollegenSteffen Karhan (Mitte) und Gökhan Özbakir,wie „teilmechanisiertes Manipulatorschweißen“funktioniert. Sie steuern den Brenner mit demJoystick und beobachten dabei den gesamtenProzess über den Monitor.So ganz ohne „Objektkontakt“ kommt man doch nicht aus: Schweißer Fatih Aka bewegt den Roboter zu den gewünschtenBahnpunkten. Dieses „Anlernen“ des Roboters wird als „Teach-in“ bezeichnet.einem kleinen Industrieroboter gehalten.Das Bild des Lichtbogensund der Umgebung wird mit einerSpezialkamera auf einen Monitorübertragen.An dem Monitor sitzt derSchweißer und steuert die Bewegungendes Roboters bzw. des Brennersüber einen Joystick. Es ist so,als würde er mit einem Flugsimulatordurch eine virtuelle Schweißnahtfliegen. Das Gute daran: EinVerblitzen ist ausgeschlossen.Und was kann der Roboterbesser im Vergleich zu seinem„menschlichen Kollegen“? „DerRoboter kann sehr lange Nähte imStück schweißen und in Zukunftauch sehr viel dickere Drähte verarbeiten,als es derzeit von HandFotos: Kai Steffenmöglich ist“, erläutert der EntwicklerKai Steffen.Bei der Konzeption des Systemshat der Ingenieur sehr darauf geachtet,möglichst viele Komponentenvon der Stange zu kaufen.Beispielsweise ist der Traktor komplettvon „Bug-O-Systems“ und derRoboter von „Universal Robots“.Auch die standardmäßigen Fronius-Stromquellenkann der Roboteransteuern. So lassen sich bei Bedarfalle verschleißgefährdeten Teileschnell austauschen.Die Bedienung ist kinderleicht,meinen die Fachleute. Schon nacheiner kurzen Einführung kann einSchweißer dem Roboter beliebigeNahtverläufe einprogrammierenund sie dann von seinem Bildschirm-Arbeitsplatzferngesteuertschweißen.Da alle wesentlichen Komponentendeutlich unter 30 Kilogrammwiegen, ist das Robotersystemzudem ausgesprochen mobil.Man kann es universell in der Fertigungeinsetzen und schnell anveränderte Rahmenbedingungenund Orte anpassen.Inzwischen hat die Klassifizierungsgesellschaft„GermanischerLloyd“ das Verfahren zertifiziert.Erstmals erfolgreich eingesetztwurde die neue Technik bei derFertigung von Tripods für denWindpark Global Tech 1. Ergebnis:Alles läuft fehlerfrei.Nicht ohne Stolz können dieSchweißer und Ingenieure bei WeserWindvon sich behaupten: Beimmechanisierten Mehrlagen-MAG-Schweißen von beliebig gekrümmtenNähten sind sie derzeit Technologieführer.Alle sind gespannt,welche Möglichkeiten dieses Systemnoch eröffnet.Die neue Entwicklung versprichtaber nicht nur unter technologischenund wirtschaftlichen Aspektengroße Vorteile. Sie erweistsich auch als besonders sozialverträglich.Denn selbst Kollegen mitkörperlichen Gebrechen könnenweiter an ihren angestammtenArbeitsplätzen tätig bleiben – undsomit ihren reichen Erfahrungsschatzeinbringen.Übrigens: Da jeder Roboter voneinem ausgebildeten Schweißergesteuert werden muss, brauchtsich niemand Sorgen um seinenArbeitsplatz zu machen.Dr. Kai SteffenErfolgreiche TitelverteidigungKBK · Preisträger und Gastgeber zugleich: Die Kranbauer wurden erneut fürihre familienfreundliche Unternehmenspolitik ausgezeichnet.Überreden musste man die Verantwortlichenvon KranbauKöthen (KBK) nicht. Gerne kamensie der Bitte des Landkreises nach,ihre Räumlichkeiten für die feierlicheVerleihung der Auszeichnung„Familienfreundliches Unternehmen2012“ zur Verfügung zu stellen.Schließlich gelten die Kranbauerals „Vorbildunternehmen“.Und schließlich waren sie auchdiesmal wieder unter den Preisträgern:Sie hatten ihren Titel sozusagenerfolgreich verteidigen können.Der Preis geht auf die Initiativedes Landkreises Köthen zurückund wird alle zwei Jahre vergeben.Um die Sieger zu ermitteln, hatteeine Jury bei den Bewerbern perFragebogen „familienrelevante“Daten erhoben. Dabei ging es umThemen wie Arbeitszeit, Arbeitsorganisation,Personalentwicklungoder Serviceleistungen für Familien.Die Jury wertete die Antwortenaus, besichtigte die Betriebeund führte Gespräche mit den Verantwortlichen.Neben KBK wurdenAugenzeugen – KBK-Mitarbeiter Günter Pankrath bei der Arbeit an der neuenRohrbiegemaschine, interessiert beobachtet von Geschäftsführer Andreas Klatschow(vorne links), Landrat Uwe Schulze (vorn, Zweiter von links) und weiteren Gästen.noch weitere zehn familienfreundlicheBetriebe ausgezeichnet.Die Jury war bei ihrem Besuchin Köthen von den beispielhaftenfamilienfreundlichen Aktionen beeindruckt.Darüber hinaus konntenauch das Gesundheitsmanagement,die vielen WeiterbildungsundQualifizierungsangebote sowieFoto: Rainer Lorenzdie Ausbildungsmöglichkeiten fürdie Kinder der Mitarbeiter punkten.Dieses unternehmerische Engagementresultiert nicht nur daraus,dass „Familienfreundlichkeit“ imLeitbild des Betriebs verankert ist.Der Kranbau hat in Köthen auchtiefe Wurzeln, Kranbau Köthen istglück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 25mit der Region verwachsen und dieBelegschaft gilt als Unternehmensmittelpunkt.Dies alles erzeugt einstarkes Wir-Gefühl.Bei der Preisverleihung platzteder Mosaikraum im Verwaltungsgebäudefast aus allen Nähten,so viele Gäste hatten sich eingefunden.Unter ihnen waren auchUwe Schulze, Landrat des KreisesAnhalt-Bitterfeld, und Vertreterregionaler Firmen, der Handwerkskammersowie der Industrie- undHandelskammer.Nach dem Festakt hatten dieTeilnehmer des Wettbewerbs dieMöglichkeit, Kranbau Köthennoch besser kennenzulernen. DasInteresse an einer Führung durchdie Fertigung war groß. Besondersinteressierte die Optimierung vonFertigungsprozessen, um ältereArbeitnehmer im Team mit jüngerenKollegen besser einbeziehen zukönnen.Groß war auch die Freude übereine Überraschung der Sekundarschule„Völkerfreundschaft“, desKooperationspartners von KranbauKöthen. Schulleiter und Schülersprecherüberreichten ein vonSchülern angefertigtes Gemälde –als kleines Dankeschön für die bisherigeZusammenarbeit.Die Teilnahme am „FamilienfreundlichenUnternehmen 2014“ist wohl Pflicht.Hendrik SiemionekNoch mehr fürFamilien tunFamilienfreundliche Unternehmenstehen derzeit auch politisch hochim Kurs. So hatte BundeskanzlerinMerkel bereits vor Wochen gegenüberWirtschaftsvertretern mehrFamilienfreundlichkeit angemahnt.Und Mitte März traf sie sich mitKristina Schröder, Bundesministerinfür Familie, Senioren, Frauenund Jugend, in Berlin zum „Familiengipfel“.Dort diskutierten u. a.hochrangige Vertreterinnen undVertreter aus Politik, Wirtschaftund Verbänden über eine bessereVereinbarkeit von Familie undBeruf.Die bereits zweite Preisverleihungan Kranbau Köthen für ihrefamilienfreundliche Unternehmenspolitikbeweist: In Köthen hatman die Zeichen der Zeit erkannt.Und was noch besser ist: Manschwimmt nicht dem Zeitgeisthinterher, sondern gemeinsammit anderen voraus. Die Tatsache,dass Wettbewerbe zur „Familienfreundlichkeitin Unternehmen“rasant zunehmen, zeigt aber auch,dass die Nachricht in der Wirtschaftangekommen ist. Wer maximalmotivierte Arbeitnehmer will,muss eben auch ein entsprechendfruchtbares Umfeld schaffen.


ENGINEERINGFotos: Michael Münch60-Tonnen-Koloss schreibtUnternehmensgeschichteIAGM · 12 m langes doppelwandiges Hammergehäuse verlangte Mitarbeitern ihr ganzes Können ab.Runde Sache – Nichts für schlichteGemüter: Innendrehen und Innenschleifendes Hammergehäuses auf der Spitzendrehbank011.60 tEs ist das größte Hammergehäuse,das je in der Geschichte derbeiden Unternehmen gebaut wurde.Mit dem Auftrag der MENCK<strong>GmbH</strong>, eines langjährigen Kundenaus Kaltenkirchen, betrat IAG MA-GNUM dementsprechend Neuland– und sah sich im wahrsten Sinnedes Wortes vor neue Dimensionengestellt.Natürlich konnte man auf einegroße Erfahrung beim Zusammenbau,Schweißen und Bearbeitenvon doppelwandigen Hammergehäusenzurückgreifen. Und dennochblieb diese Größenordnungfür alle Beteiligten eine besondereHerausforderung.Vor allem das Innendrehen undInnenschleifen auf derSpitzendrehbank 011 war alles andereals „business as usual“.Von den Fachleuten der MechanischenBearbeitung war höchsteKonzentration gefordert. Die IAG-MAGNUM-Mitarbeiter musstennämlich wirklich ihr ganzes Könnenund ihre ganze Erfahrung einbringen,um bei dem fast 12 Meterlangen und 60 Tonnen schwerenKoloss den Innendurchmesser(1,7 m) auf das vorgeschriebene,eng tolerierte Maß zu drehen unddie sehr feine Oberflächengüte zuerreichen, die der Kunde geforderthatte. Der Außendurchmesser lagübrigens bei 2,14 m. Und nocheine weitere Besonderheit, die derRede wert ist, begleitete den rekordverdächtigenAuftrag: Ein weiteresBauteil kam nämlich ebenfallsaus der Unternehmensgruppeder Georgsmarienhütte – der sogenannteHammerfuß, der untenam Hammergehäuse angeflanschtwird.Dieser Fuß wurde nämlich vonder <strong>Stahl</strong>guss Gröditz gegossenund von IAG MAGNUM wiederumendbearbeitet. Die Montagedes 17-t-Gusskörpers führten(unter der Aufsicht von MENCK)die erfahrenen Schlosser von IAGMAGNUM durch.Nachdem man das Gehäuse ohneZwischenfälle sicher auf einenSpezialtransporter verladen hatte,waren alle Beteiligten stolz auf diegeleistete Arbeit – zumal IAG MA-GNUM nicht nur alle technischen,sondern auch alle terminlichenVorgaben des Kunden präzise erfüllthatte.Andreas VogeleWie schwer sind schon 60 Tonnen?Dazu bieten sich gleich mehrere Vergleiche:Wenn man einen 5 Tonnen schwerenElefantenbullen zugrunde legt: zwölfElefantenbullen. Aber 52 VolkswagenGolf oder eine voll beladene Boeing 737-300 tun’s auch.50 t40 t30 t20 t10 tSchöne Sache – endlich alles dran, auch der Hammerfuß.Und schön aussehen tut es auch noch.0glück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 26


RECYCLINGRoh stoff Re cy cling: Roh stoff Re cy cling Os na brück <strong>GmbH</strong> · Adolf El ler mann <strong>GmbH</strong> ·Roh stoff Re cy cling Dort mund <strong>GmbH</strong>Aller gutenDinge sind vierRRD · Vierte Brennhaube in Betrieb genommenFoto: Felix TreppschuhNeue Brennhaube (rechts) mit Schiebe-Segmenttoren. Sie werden einen Spalt geöffnet, um die Sauerstofflanzen nach innen zu führen.Wenn der Schweißer die Löcher sticht und die Funken fliegen, steht er geschützt vor den (bereits vom Funkenflug gezeichneten) Toren.Alles für einen guten ZweckRRD · Malteser erhalten 1.000-Euro-Spende für wichtige Arbeit.Genau 1.000 Euro spendete dieRohstoff Recycling Dortmundfür die ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeitder Malteser. DieRRD-Betriebsräte Frank Weißer, PatrickMüller, Christoph Heymann,Patrick de la Rosa und Cecilia Hentrichließen es sich nicht nehmen,die Spende bei einem Besuch persönlichzu übergeben.Ganz herzlich empfangen wurdensie von den Malteser-MitarbeiterinnenKarin Budde undMonika Jost. Sie erläuterten denGästen, welch wichtige und wertvolleArbeit die Malteser leisten.Dabei lasten die unterschiedlichenAufgaben hauptsächlich auf denSchultern von etwa 90 ehrenamtlichenHelferinnen und Helfern.Ein Teil ihrer engagierten Arbeitbesteht darin, schwer- und todkrankeKinder zu begleiten bzw.deren Eltern zur Seite zu stehen.Ein weiteres Aufgabengebiet betrifftdie Trauerbegleitung für Kinderund Jugendliche.Damit diese Hilfe weiterhin inAnspruch genommen, aber auchgeleistet werden kann, ist die Kinder-und Jugendhospizarbeit aufSpenden angewiesen. „Deshalbfreuen wir uns“, so Karin Budde,„über jede Unterstützung.“ MonikaJost: „Wir danken dafür allen Spenderinnenund Spendern herzlich– ganz besonders auch im Namenaller Kinder und Jugendlichen.“Die Betriebsratsmitglieder warensehr erfreut, dass sie mit ihren1.000 Euro die engagierte Arbeitder Malteser ein wenig unterstützenkonnten. Etwa die Hälfte desBetrags (445,94 Euro) hatte dieRRD-Belegschaft anlässlich derzweiten Weihnachts-Spendenaktionim Vorjahr gespendet. Die Geschäftsführungrundete den Betragdann auf 1.000 Euro auf.RRD-BetriebsratFoto: Inge Holtkötter-SchulzBei der Spendenübergabe von links nach rechts: Frank Weißer, Patrick Müller, Christoph Heymann, Patrick de la Rosa und CeciliaHentrich (alle Betriebsrat RRD) sowie Karin Budde und Monika Jost vom Malteser Kinder- und Jugendhospiz.Ende Januar war es so weit. DieRohstoff Recycling Dortmundnahm gemeinsam mit der Herstellerfirma,der VentilatorenfabrikOelde <strong>GmbH</strong>, die genehmigtevierte Brennhaube in Betrieb.Während die drei bereits vorhandenenBrennhauben hauptsächlichzum Schneiden von Schwerschrottengenutzt werden, dientdie vierte vor allem der Vorbereitungvon Sprengarbeiten.Das Verfahren: Mithilfe vonSauerstofflanzen und reinemSauerstoff sticht man nach einembestimmten Muster Löcher in diegroßvolumigen Schrotte. In denLöchern wird danach der Sprengstoffdeponiert. Die Mitarbeiterarbeiten beim Stechen allerdingsaußerhalb der Hauben, was sie vorFunkenflug und Brennschwadenschützt.Alle vier Brennhauben laufenin zweischichtiger Betriebsweisevon 6 bis 22 Uhr. Zwei moderneFilteranlagen reinigen nunmehrinsgesamt etwa 206.000 m³ Abluftpro Stunde. Dabei unterbieten siedie Werte der TA Luft 2002 deutlich.Die erforderlichen Betriebsparameterwie Abgastemperatur,Abgasvolumen und Gesamtstaubwerden kontinuierlich ermitteltund redundant aufgezeichnet. DieUnterlagen gehen jedes Jahr derBehörde zu.Auch für die Lieferanten derRRD bringt die vierte BrennhaubeVorteile. Denn ihre großelichte Weite von etwa 4 x 4 x 10 mermöglicht, auch entsprechendgrößere Schwerschrotte umweltgerechtund sicher zu brennen.Schrott-Ralf WillamKK wie Kölner AbkommenSpreng- und Hohlkörper können in Schmelzaggregaten von Hüttenund<strong>Stahl</strong>werken große Explosionsschäden anrichten. Deshalb sinddiese Schrotte bei Schrotthändlern und Schrott verarbeitendenUnternehmen von der Annahme strikt ausgeschlossen. Was aberpassiert, wenn doch einmal ein Schadenfall eintritt? Dafür gibt es das„Kölner Abkommen über Sprengkörper und Hohlkörper im Schrott“.Diese Haftpflichtversicherung hat die Bundesvereinbarung Deutscher<strong>Stahl</strong>recycling- und Entsorgungsunternehmen e. V. (BDSV) 1990abgeschlossen. Sie deckt Explosionsschäden ab, die Schrotte verursachthaben, die an Hütten- und <strong>Stahl</strong>werke in Deutschland geliefert wurden.Die Schrottlieferanten zahlen als Versicherungsprämie die sogenannte„Schrottabgabe“ – einen Betrag, der für jede gelieferte Tonne Schrottdem Lieferanten in Rechnung gestellt wird. Dieses Abkommen wurdeeingeführt, weil im Schadenfall nicht nachzuweisen ist, von welchemLieferanten der Schrott ursächlich stammt, der die Explosion ausgelösthat. Denn Schrottlieferungen von mehreren Lieferanten werden in derRegel im verarbeitenden Werk miteinander vermischt. Eine Trennung nachUrsprung ist danach nicht mehr möglich. Hütten- und <strong>Stahl</strong>werke könnensomit Schadenersatz auch dann geltend machen, wenn der konkreteLieferant des schadenursächlichen Schrotts nicht nachgewiesen werdenkann. Feststehen muss nur, dass der Schaden durch eine von mehrerenin Frage kommenden Schrottlieferungen entstanden ist. Für Schäden,die durch „explosive“ Schrotte in Gießereien verursacht werden, gibt esebenfalls eine entsprechende Haftpflichtversicherung: das „DüsseldorferAbkommen“ (siehe Schrott-ABC glückauf 3/2011).mkglück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 27


SERVICEDienstleistung:Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte mbH · GSG Georgsmarienhütte Service Gesellschaft mbH ·GMH Engineering <strong>GmbH</strong> · GMH Systems <strong>GmbH</strong> · GMH Prüftechnik <strong>GmbH</strong>Foto: Egmont SeilerWölfe im Schafspelz? Einige der harmlos dreinblickenden Schülerinnen und Schüler entpuppten sich als eiskalte Macher, die nichtdavor zurückschreckten, ihre Konkurrenz nicht ganz gentlemanlike auszutricksen.Streit um Namen undandere TurbulenzenBGG · Es war zwar nur ein Planspiel, aber dennoch ging es hoch her: Schülerdes Gymnasiums Oesede spielten Unternehmer – und drohten mit Klage.KURZ NOTIERTUnter dem Motto „Ausbildung hautnah“ öffnen die Lehrwerkstattder GMHütte und die BGG am Samstag, den 25. Mai <strong>2013</strong>, von 10 bis15 Uhr ihre Türen. Schülerinnen und Schüler sowie Eltern erhalten inder Werkstatt und im Betrieb einen Einblick in die verschiedenenAusbildungsberufe und können auch selbst Hand anlegen.BGG: AUS- UND WEITERBILDUNGEs war ein erlebnis- und abwechslungsreiches,aber auchein ziemlich anstrengendes Programm,das die 19 Schülerinnenund Schüler des Gymnasiums Oesedeabsolvierten. Eine Woche langverbrachten sie täglich zehn Stundenin den Räumen der BerufsbildungsgesellschaftGeorgsmarienhütte.Gekommen waren sie, umsich so praxisnah wie möglich Einblickein (betriebs-)wirtschaftlicheAbläufe und Zusammenhänge zuverschaffen.Zu diesem Zweck wurde ihneneiniges geboten: Vormittags gab esFachvorträge und Einführungenzu Themen wie Betriebswirtschaft,Bilanzieren, Personalwesen, Mitbestimmungund Marketing. Nachmittagsschlüpften die Jugendlichenbei einem Planspiel in einefür sie ungewohnte Rolle.Denn bei diesem Spiel verteiltensich die Schüler auf drei Gruppen,um drei Unternehmen zu simulieren.Als „Vorstände“ dieser Unternehmenmussten sie Entscheidungentreffen, Jahresbilanzenerstellen und auf Ereignisse undEntwicklungen reagieren, die derSpielleiter vorgab. Und sie musstensich am Ende des Spiels bei einerPräsentation gegen ihre Mitbewerberdurchsetzen.Dass der Spielverlauf des Planspielsund die Präsentation eineEigendynamik entwickeln können,hat Spielleiter Wolf Hartmann-Riebeschon häufiger erlebt – allerdingsselten in dieser Ausprägung.Ungewöhnlich waren dieses Malallein schon die Produkte, die amPräsentationsabend die Unternehmenihren potenziellen „Kunden“anboten: Hebe-Rollstühle mit Teleskop-Sitzerhöhungoder elektrischverstellbare Rückenlehnen an Rollstühlennebst zahlreichen weiterenZusatzfunktionen.Management Information GameGrundlage dieses fünftägigen Seminars ist das in der Schweiz entwickelteUnternehmensplanspiel Management Information Game (MIG). DreiGruppen, die miteinander konkurrierende Unternehmen darstellen, müsseneine jeweils unternehmensspezifische Zielsetzung formulieren und siein entsprechende Planungen und Entscheidungen umsetzen. Das Wirtschaftsplanspielist als Berufsorientierung anerkannt. Es wird vom IndustriellenArbeitgeberverband und vom Bildungswerk der NiedersächsischenWirtschaft durchgeführt und vom Land Niedersachsen gefördert. Für dasGymnasium Oesede stellte die Berufsbildungsgesellschaft der Georgsmarienhütteihre Räume zur Verfügung. 15 Unternehmen aus der Regionunterstützten das Spiel.Die „Vorstände“ erläuterten ihreProdukte und Marketingstrategieund unterstrichen dies zumeist miteinem eigens gedrehten kleinenWerbetrailer. Die Gäste – Lehrer,Eltern und Vertreter der unterstützendenUnternehmen, die als Juryfungierten – sollten schließlich abstimmen,welche Gruppe aus ihrerSicht mit Produkt und Konzeptüberzeugen konnte.Bei der Präsentation erlebtendann alle Beteiligten eine faustdickeÜberraschung. Denn eine derdrei Gruppen (sprich: ein Unternehmen)hatte sich die Namensrechtean den Unternehmen undProdukten der beiden Konkurrenzgruppengesichert – heimlich,versteht sich. Und als die Konkurrenzbei ihrer Präsentation „ihre“Namen nutzen wollte, drohte sieden geplätteten Mitbewerbern mitKlage.Doch das war noch nicht alles.Noch turbulenter ging es am letztenTag des Planspiels zu. Dennzum Abschluss wurde eine Hauptversammlungsimuliert, wobei die„Vorstände“ ihre Aktionäre umdie Entlastung bitten mussten. DieVorstände von zwei der drei Unternehmenentschlossen sich dabeizu fusionieren. Ergebnis diesesSchachzugs: Dadurch standen sieals Gewinner des Spiels fest.Das dritte Unternehmen hatteleider das Nachsehen – und erhieltvon der Aktionärsversammlungnicht einmal eine umfassende Entlastung.mwAngebote und Terminefür das 2. Quartal <strong>2013</strong>Seminar-Angebote der BGGTerminePersönliche EntwicklungRhetorik und Selbstsicherheit 12./13.6.<strong>2013</strong>GesundheitGesunder Rücken 25./26.4.<strong>2013</strong>Positiver Umgang mit Stress 13./14.5.<strong>2013</strong>Produkte und ProzesseFühren im Projekt 27./28.5.<strong>2013</strong>Führung/Führungskompetenzen für neue FührungskräfteDer Weg zur professionellen Führungskraft 22./23.4.<strong>2013</strong>BetriebswirtschaftBetriebswirtschaft für Techniker, Meister und Ingenieure Teil 1 13./14.5.<strong>2013</strong>Basiswissen Outlook und InternetOutlook 2010 – Mailkommunikation und Terminplanung 23.4.<strong>2013</strong>Fortgeschrittenes Wissen – Office-AnwendungenWord 2010 – Grundlagen Textverarbeitung 3./4.6.<strong>2013</strong>Word 2010 – Fortgeschrittene Textverarbeitung 10./11.6.<strong>2013</strong>Excel 2010 – Fortgeschrittene Tabellenkalkulation 10./11.4.<strong>2013</strong>Excel 2010 – Fortgeschrittene Tabellenkalkulation 29./30.4.<strong>2013</strong>Sie wollen sich weiterbilden?Das Seminar-Programm der BGG für das Jahr <strong>2013</strong>steht wieder als PDF zur Verfügung. Downloadenkönnen Sie es direkt auf der BGG-Websitehttp://www.bgg-gmh.de/de/weiterbildung.htmlSelbstverständlich können Sie das Programmauch über das GMH-Portal downloaden.glück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 28


SERVICEGrubenfahrtBGG · „Tief gehender“ Erfahrungsaustausch mitder RAG Anthrazit IbbenbürenDie Mitarbeiter der BGG besuchtenEnde letzten Jahres dieRAG Anthrazit Ibbenbüren <strong>GmbH</strong>.Nach einer theoretischen Einführungin das Thema Steinkohleabbauunter Tage machte sich dieGruppe auf zur Grubenwarte. Vondort aus wird die gesamte Kohlengewinnung,die unter Tage stattfindet,von einem Leitstand aus überTage überwacht und gesteuert.Nachdem jeder BGG-Mitarbeiterwie ein richtiger Bergmann aufder Kaue eingekleidet worden war,ging es zum Förderkorb. Er beförderteallesamt nach unter Tage ineine Tiefe von etwa 800 m. Dortzeigten sich alle beeindruckt vonden Dimensionen der arbeitendenMaschinen und bewegten Materialien.Perspektiven für die Zukunftbietet die RAG Anthrazit Ibbenbüren<strong>GmbH</strong>alsgrößtes Ausbildungsunternehmender Regionauch den Jugendlichen. So werdenam Standort mehr als 200 jungeMenschen vornehmlich zu Industriemechanikernund Elektronikernfür Betriebstechnik ausgebildet.Besonderer Vorteil der Ausbildung:die enge Zusammenarbeitzwischen Ausbildung, Betrieb überund unter Tage und Berufskolleg.Das ermöglicht die Vermittlungzusammenhängender Ausbildungsabschnitteund die idealeVerschmelzung der bestehendenLernorte Betrieb und Schule.Bei einem gemeinsamen Abschlussimbissmit den Ausbildungsverantwortlichender RAGkam es zu einem spannenden Informationsaustausch.Im Fokusstand vor allem, wie in den unterschiedlichenUnternehmen jeweilsdie Ausbildung durchgeführt wird.Manuel MockewitzKurzporträtDie RAG Anthrazit Ibbenbüren <strong>GmbH</strong> fördert mit etwa 2.466 Mit-arbeitern ca. 1,9 Mio. Tonnen hochwertige Anthrazitkohle, rund1.400 Meter unter dem Erdboden. Eingesetzt wird die IbbenbürenerAnthrazit-Nusskohle seit Langem als hochwertiger Brennstoff imWärmemarkt, beispielsweise in Heizwerken oder Zentralheizungen.Der Hauptabnehmer der Steinkohle ist aber das unmittelbar nebendem Bergwerk gelegene 770-MW-Steinkohlenkraftwerk. Nach der Stilllegungdes Bergwerkes Saar ist das Bergwerk Ibbenbüren momentanmit 1.545 m Teufe das tiefste deutsche Steinkohlenbergwerk. Das ausschließlicheAbbauverfahren ist der Strebbruchbau. Gewinnungsmaschinenn sind Kohlenhobel und Walzenschrämlader.Foto: Ralf BrinkmannWerksfotoMitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BGG mal in der Kaue (Foto oben), mal mit Gastgeber Ralf Brinkmann (Foto links).AlsDankeschön hatte man Gastgeschenke mitgebracht, die in der Ausbildungswerkstatt der BGG gefertigt worden waren.Kohle ist nichtgleich KohleWeshalb in Ibbenbüren noch gefördert wirdSüden Schachtanlage Ostfeld NordenTeutoburger Wald Ibbenbüren Mettingen BramscheLegende:MesozoikumOberkreideUnterkreideJuraTriasPaläozoikumPermKarbonDevonSilurJe nach Anteil ihrer flüchtigenBestandteile (Gase) wird dieSteinkohle unterschiedlich eingestuft,und zwar in Flammkohle(40 bis 43 Prozent), Gasflammkohle(35 bis 40 Prozent), Gaskohle(28 bis 35 Prozent), Fettkohle (19bis 28 Prozent), Esskohle (14 bis19 Prozent), Magerkohle (10 bis14 Prozent) und Anthrazit (unter10 Prozent).Zwei Sorten spielen dabei einebesondere Rolle bei der Förderungin Deutschland: die Fettkohle imRuhrgebiet und die Glanzkohle(Anthrazit) in Ibbenbüren (Nordrhein-Westfalen).Fettkohle ist meist schwarz,manchmal dunkelbraun, und hathelle und matte Streifen. Fettkohleist die Kohlenart, die im Ruhrgebietam häufigsten vorkommt. Sieist besonders gut zur Verkokunggeeignet und wird überwiegendals Brennstoff in der Energieerzeugungeingesetzt. Feuchtigkeitsgehalt:meist unter 20 Prozent.Schwefelgehalt: bis zu 1 Prozent.Kohlenstoffgehalt: etwa 88 Prozentin der wasserfreien Kohle. Der Anteilan flüchtigen Bestandteilen isthoch. Deshalb verbrennt Fettkohlemit einer langen, leuchtenden undstark rußenden Flamme.Anthrazit gilt als die hochwertigsteKohlensorte und hat einegroße Härte. Besonderheit: IhrKohlenstoffgehalt kann bei über90 Prozent liegen.Daraus resultieren ein hoherEnergiegehalt, eine sehr heißeFlamme und eine fast rückstandsfreieVerbrennung. Deshalb wirdAnthrazit als Brennstoff sehr geschätzt.Anteil an flüchtigen Bestandteilen(Gase): unter 10 Prozent.Anthrazit wird in Deutschlandnur im Bergwerk Ibbenbürenabgebaut.pkmKarbonhorstQuelle: RAG Anthrazit Ibbenbüren <strong>GmbH</strong>Grafik: elemente designagenturHeute wird ausschließlich Anthrazitgewonnen. In einem Schichtenpaketvon etwa 400 m Mächtigkeit sindin 1.100 – 1.500 m Tiefe derzeit elfabbauwürdige Flöze aufgeschlossen (Flöze43–74). Die Qualitätsmerkmale sindkennzeichnend für einen hochwertigenAnthrazit. Der Aschegehalt liegt zwischen3 und 4 Prozent, der Anteil flüchtigerBestandteile zwischen 5 und 6 Prozentund der Schwefelgehalt ist geringer als1 Prozent.BramscherintrusiviFoto: © panthermedia.net / Antoni Halimglück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 29


DIE LETZTE SEITE„Pastinakenbonbons“ aus dem OfenDer glück auf-Meisterkoch empfiehlt:Ihr seid ja so süß: geöltes Wurzelgemüse mit Inka-Reis und geknofelter Joghurtsauce.Viele industrielle Lebensmittel werdenweniger auf Aromen denn auf LagerundTransportfähigkeit gezüchtet. Dableibt der Geschmack schon mal aufder Strecke. Dem Gemüse zumindestkönnen Sie auf die Beine helfen, indemSie es im Ofen garen und dadurchWasser entziehen. Das konzentriertden Geschmack und macht vorallem aus den Pastinaken fast schon„süße Früchtchen“ – was durch denKaramellisierungseffekt beim Garennoch verstärkt wird.Das Rezept ist sehr flexibel: DasGemüse kann Beilage oder Hauptgerichtsein. Sie bestimmen Menge undGemüsemix (je mehr Sorten, destobesser natürlich) – und über die Garzeit,ob Sie es etwas milder, härter,weicher oder krosser haben wollen.Die Hauptarbeit ist übrigens das Gemüseschälenund „Zuschneiden“.Und so bereiten Sie es zu:• Ofen mit Backblech vorheizen(180 Grad Ober- und Unterhitze).• Karotten, Pastinaken undPetersilienwurzel schälen und in2 cm lange Stücke schneiden.• (Süß-)Kartoffeln und Sellerie inetwa 2 cm hohe/breite und 5 cmlange „Pommes“ schneiden.• Schalotten und Knoblauchbleiben ungeschält.• Alles in große Schüssel gebenund etwas salzen und pfeffern.• Oliven- oder Sonnenblumenöl(Geschmackssache) zufügenund Gemüse so langedarin wenden, bisalles „geölt“ ist –nicht triefend!• Alles – bis aufSüßkartoffel undSellerie, die folgen15 Minutenspäter – auf heißemBlech so verteilen, dass keinStück übereinanderliegt.• Zwischen 60 und 90 Minuten imOfen garen. Alle 15 Minuten vomBoden lösen und wenden.Die Pastinake verändert im Ofen am deutlichsten ihr „Geschmacksprofil“.• Übrigens: Sie können das Gemüsestatt auf dem Backblech auchin einer feuerfesten Form in denOfen stellen. Die Gemüsestückchenbekommen dann allerdingsweniger Kruste.In der Zwischenzeit:• Quinoa kochen:Ein Teil Quinoa inzwei Teilen Wasseroder leichterGemüsebrühe.Aufkochen und15 min simmernlassen.Foto: © panthermedia.net / Marén WischnewskiZutaten:• (Nicht zu dicke) Karotte(n), Pastinake(n),Petersilienwurzel(n), Kartoffel(n), Süßkartoffel(n),Sellerie, ganze Knoblauchzehe(n),Schalotte(n)• Oliven- oder Sonnenblumenöl• Quinoa (Inka-Reis, Andenhirse)• Joghurt (Menge beliebig)• Pfeffer und Salz• Blattpetersilie oder Minze• Joghurt mit Pfeffer, Salz und zerdrückterKnoblauchzehe kräftigwürzen und einmal kräftig durchmischen.• Quinoa auf Servierplatte anrichten,Gemüse über Quinoa gebenund stellenweise etwas Joghurtdrüberträufeln (den Rest zurSelbstbedienung auf den Tischstellen) – und wenn’s beliebt,klein geschnittene Blattpetersilieoder Minze drüberstreuen.glückauf wünscht Ihnenguten Appetit.glückauf f unterwegsglückauf f ·Rät selIMPRESSUMFoto: privatRaten Sie mal!Die Spitze, vor der Norbert Hemsing (Walter Hundhausen) mit seinerglückauf postiert ist, gehört zu einem Weltkulturerbe, das in einer Stadtsteht, von wo das Odekolong kütt. Wie heißt sie? Übrigens: Die Stadtist zwar jeck, aber die Spitze nicht abgebrochen, sondern ein Modell.Senden Sie Ihre Antwort an m.krych@ rro-gmbh.de oder (mit einer Postkarte)an Matthias Krych, RRO <strong>GmbH</strong>, Rheinstraße 90, 49090 Osnabrück.Einsendeschluss ist der 15. Mai <strong>2013</strong>. Gehen mehrere richtige Antwortenein, entscheidet das Los. Der Gewinner erhält ein Polo-Shirt aus demGMH-Fan-Shop. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)Und wo bleibt Ihr Foto? Möchten Sie auch ein Bilderrätsel einreichen?Machen Sie einfach ein Foto mit der glückauf im Vordergrund. Im Hintergrundmüssen genügend charakteristische Details zu erkennen sein, umherausfinden zu können, wo bzw. in welcher Stadt das Foto geschossenwurde. Mailen Sie Ihr Foto einfach anm.krych@rro-gmbh.de.abschließenderTestGardineFolgerung,ErgebnisheimlichesGeflüsterspärlich,dürftigLänge,Breite,Höhe usw.ermittelnVideorekordertechnik(Abk.)DenkvermögenlandwirtschaftlicheArbeitBalkenträger(Figur)schonKeimfreiheitBesorgniserregendKonturengl.FrauenkurznameVerhältniswort,widereh. span.Währung(Abk.)weibl.Hühnervogel,TruthenneAnteilscheinseel. undgeistigeKräfte e.Menschengeistigbeweglich,aufgewecktStaat inVorderasienbestrafenkleinesMotorrad(Kw.)kleinesBauernhausWagnisseugs.:neinPlatz,StelleAbteiinÖsterreichRadiowellenbereich(Abk.)römischerKaiser† 68Teil derBibel(Abk.)Einstellung,AnsichtgegenGeldleihenTatsacheNagetierDen ken Sie da ran: Ih re Le ser brie fe,Ar ti kel, An re gun gen und Kri tik für dienächs te Aus ga be müs sen recht zei tigbei Ih ren An sprech part nern vor lie gen.Letz ter mög li cher Ter min ist der:26.4.<strong>2013</strong>He raus ge ber:Ge orgs ma ri en hüt te Hol ding <strong>GmbH</strong>Neue Hüt ten stra ße 149124 Ge orgs ma ri en hüt tewww.gmh-hol ding.deV.i.S.d.P.:Iris-Kath rin Wil ckensRe dak ti ons team:Norbert Hemsing (nh), MarkusHoffmann (mh), Matthias Krych (mk),Dr. Ulrike Libal (ul), Ve ra Loo se (vl),Eberhard Mehle (em), Julia Pehla (jp),Sarah-Fee Pietrowsky (sp), Hans-GünterRan del (hgr), Oliver Santelli (os),Dirk Strothmann (ds), René Surma(rs), Iris-Kath rin Wil ckens (ikw),Marcus Wolf (mw), Dr. Be a te-Ma riaZim mer mann (bmz)Pro duk ti on und Gra fik:elemente designagentur,www.elemente-designagentur.msText be ar bei tung:Pe ter Karl Mül ler (pkm)Lektorat:Dorothea Raspe, MünsterHer stel lung:STEIN BA CHER DRUCK <strong>GmbH</strong>,Os na brück; auf 100% Re cy cling pa pierDie glückauf erscheint viermal im JahrHaben Sie’s gewusst?In unserem letzten Bilderrätsel stand die Familievon RRO-Mitarbeiter Stefan Hegner vor dem „Eides Kolumbus“ in San Antonio auf Ibiza. Unterden richtigen Einsendungen (vielen Dank fürIhre Teilnahme!) wurde als Gewinner WalterLehmkuhl ausgelost.Herzlichen Glückwunsch!Foto: Stefan Hegnerglück auf · 1/<strong>2013</strong> ......... 30

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