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Achtung Asbest Achtung Asbest - Berliner Mieterverein e.V.

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HintergrundGrafik: Julia GandrasDer neutraleVermittler bauteine Brücke derVerständigungL KontaktMarco Waelisch:S 85 95 68 623(Donnerstag 18 bis19 Uhr, außerhalbdieser Sprechzeitbitte auf demAnrufbeantwortereine Nachrichthinterlassen)E-Mail: info@kooperativverhandeln.de* Name von derRedaktion geändertSo funktioniert’sKooperative verhandlungauf die sanfte artviele Mieter kennen das problem: da ruft man wegen des Wasserflecksoder des defekten heizkörpers ungezählte Male bei der hausverwaltungan und verschickt Mängelanzeigen, doch es passiert einfach nichts. Manchevermieter reagieren nicht einmal auf die Schreiben der rechtsberaterdes <strong>Berliner</strong> <strong>Mieterverein</strong>s (BMv). Statt nun mit Klage zu drohen, kannes mitunter hilfreicher sein, den vermieter auf die sanfte art in die gän gezu bringen.Seit einigen Jahren bietet der <strong>Berliner</strong><strong>Mieterverein</strong> seinen Mitgliederndie Möglichkeit einer kooperativenVerhandlung an. Bei diesem kostenlosenAngebot wird ein neutralerVermittler eingeschaltet, der dasGespräch mit dem Vermieter sucht.„Ich habe eine andere Haltung alsein Rechtsanwalt: Ich sehe den Vermietererst einmal als Kooperationspartner“,erklärt Marco Waelisch,der im Auftrag des BMV die Verhandlungendurchführt. Der ausgebildeteMediator nimmt telefonischKontakt zur Hausverwaltung oderzum Eigentümer auf und fragt nach,warum er nicht reagiert. Weil derWer noch Fragen zum Verfahren hat, kann sich direktbei Marco Waelisch melden. Der wird aber erst danntätig, wenn man eine BMV-Rechtsberatung aufgesuchthat. Hier ist insbesondere zu klären, wer für de n Mangelverantwortlich ist, ob eine Klage als erfolgreich eingeschätztwürde und ob Rechtsschutz besteht. DerKontakt zum Vermieter erfolgt in der Regel telefonisch,auch der Mieter bespricht sich telefonisch mit dem Mediator.Ein persönlicher Termin ist nur in Ausnahmefällenerforderlich. Kommt es zu keiner zufriedenstellendenLösung, sollte in der Rechtsberatung das weitereVorgehen besprochen werden.blMediator dabei nicht konfrontativauftritt, sondern eine einvernehmlicheLösung anregt, sind viele Vermieterdurchaus koope rativ. Auch diedirekte Kontaktaufnahme – statt unpersönlicherjuristischer Schreiben –spielt beim Erfolg dieses Verfahrenseine wichtige Rol le.der direkte Kontaktverspricht erfolgMarkus Roth* beispielsweise konntemit Hilfe der Vermittlung innerhalbkürzester Zeit erreichen, dass endlichder defekte Heizkörper repa riertwurde. Der Mieter hatte vorher mona -telang bei der Hausverwaltung an gerufen,um Rückruf gebeten, E-Mailsund Schreiben geschickt – ohne irgendeineReaktion. Marco Waelischkonnte immerhin sofort jemandenbei der Hausverwaltung ans Telefonbekommen. Noch erstaunlicher warjedoch, dass der Heizkörper promptinnerhalb der vereinbarten Frist repariertwurde. „Die Kommunikationzur Hausverwaltung ist zwar nachwie vor nicht toll, aber dieses nervigeProblem wurde erledigt“, freutsich der Mieter.Mitunter reicht ein Anruf, um denVermieter zur Mängelbeseitigungzu bewegen. Manchmal stellt sichbei dieser Gelegenheit heraus, dasssich der Vermieter gar nicht in derPflicht sieht, den Schaden zu beheben.Immerhin hat der Mieter dannKlarheit und kann den nächstenSchritt planen.Die Gründe, warum nicht auf Mängelanzeigenreagiert wird, sind nachWaelischs Erfahrung vielschichtig.Manchmal klappt die Zusammenarbeitmit den beauftragten Handwerkernnicht, manchmal werden Mängelanzeigeneinfach nachrangig bearbeitetund dann vergessen. „Dieszu klären sehe ich als meine Aufgabean“, so Waelisch. Dabei werden dieeinzelnen Schritte mit dem Mieterabgestimmt.Kommt der Mediator nicht mit demVermieter in Kontakt, wird die Inter -vention beendet und die Sache mietrechtlichweiterbearbeitet. Doch inden meisten Fällen kann das Problemfür den Mieter zufriedenstellendgelöst werden. Allerdings gibtes auch Ausnahmen. So konnte Waelischdas Schimmelproblem einerMieterin nicht lösen – obwohl sichder Vermieter sogar zu einem persönlichenTermin in der Wohnungder Mieterin bereit erklärte. „Er hatdieses Gespräch nur genutzt, umden Mediator davon überzeugen zuwollen, dass ich selber am Schimmelschuld bin“, empört sich die Mie te -rin. Sie hat nun die Bauaufsicht eingeschaltetund will eine Klage einreichen:„Es war einen Versuch wert,an mir oder an Herrn Waelisch lag’snicht, dass es nicht geklappt hat.“Für den <strong>Berliner</strong> <strong>Mieterverein</strong> ist diekooperative Verhandlung ein sehrsinnvolles Angebot. „Man kann da -mit einem untätigen Vermieter aufdie Sprünge helfen, ohne ein Gerichtsverfahrenzu bemühen“, erklärtBMV-Geschäftsführer ReinerWild. Manche Mieter wollen keineKlage einreichen, zum Beispiel weilsie ein gutes Verhältnis zu ihrem Vermieterwünschen. Oder die Rechtsschutzversicherungwürde aufgrundder kurzen Mitgliedschaft die Kostennicht übernehmen. Auch wollen sichviele Mieter nicht auf ein langwierigesGerichtsverfahren mit ungewissemAusgang einlassen.Birgit Leiß26 MieterMagazin 9/2013

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