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Nummer 157 - Nordfriisk Instituut

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Manfred Wedemeyer:<br />

Zwei Künstler auf Sylt<br />

Magnus Weidemann und Siegward Sprotte<br />

1946-1967<br />

Die ganz besondere Landschaft der Insel Sylt hat nicht zuletzt zahlreiche Maler in<br />

ihren Bann geschlagen. Motive von einmaligem Reiz und Möglichkeiten, sich fern<br />

großstädtischer Hektik in der Abgeschiedenheit auf das Wesentliche zu besinnen,<br />

waren gerade für Künstler attraktiv. Insel-Kenner Dr. Manfred Wedemeyer stellt zwei<br />

dieser Persönlichkeiten in ihrer Wechselwirkung vor.<br />

„Ich muß dann den in Kampen ansässig gewordenen<br />

Maler Siegward Sprotte nennen. Er<br />

selbst, seine Frau Iris und seine kleine Tochter<br />

Silvia, alle ganz schwarzhaarig und von fast<br />

indisch-braunem Teint. Seine Malerei hat auch<br />

wohl etwas Fernöstliches im Stil und in der<br />

Seele, schließt sich sonst aber gegenständlich<br />

sehr an Sylt, besonders an die Vegetation der<br />

Dünenwildnis an. Auch die Alpen, viele einzelne<br />

Blumen, Bildnisse gab es bei ihm. Ich schätze<br />

seine Bilder als persönlich geprägte Kunstwerke<br />

sehr hoch. Ihr Stil ist streng, musikalisch-lyrisch.<br />

Und er ist sehr fleißig und produktiv. Später<br />

bemühte er sich, auch modern, fast abstrakt<br />

zu werden, aber führte das (zu meiner Freude)<br />

nicht ganz durch.“<br />

So lautet die frühe, kritische Charakteristik, die<br />

Magnus Weidemann im Rückblick auf rund<br />

20 Jahre der künstlerischen Beziehung in seinen<br />

Erinnerungen festhielt. Die unveröffentlichte<br />

Autobiographie „Mein Leben. Erkenntnis und<br />

Gestaltung“ ist im Kieler Weidemann-Archiv<br />

erhalten. Dort ist auch eine Mappe aufbewahrt,<br />

Magnus<br />

Weidemann<br />

in der Briefe, Prospekte, Stellungnahmen und<br />

andere Dokumente gesammelt wurden. Die<br />

Aufzeichnungen geben Auskunft über die Kontakte<br />

und den Meinungsaustausch zwischen den<br />

beiden Künstlern in den Jahren von 1946 bis<br />

1967, bis zum Tod von Magnus Weidemann.<br />

Insgesamt ist daraus ein Bild der gegenseitigen<br />

Wertschätzung der Maler, aber auch ihrer unterschiedlichen<br />

Kunstauffassungen zu gewinnen.<br />

Zugleich wird deutlich, wie das Sylter Kunstleben<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg neu entstand<br />

und sich entwickelte. Schon vor der Währungsreform<br />

von 1948 erwachten auf der Insel kulturelle<br />

Bemühungen wieder und bewiesen, wie<br />

attraktiv Sylt für Künstler ist. Das Meer und die<br />

einzigartige Landschaft bieten inspirierende Motive.<br />

Freiheit und Abgeschiedenheit verbinden<br />

sich mit der Möglichkeit, intensive Kontakte zu<br />

Gleichgesinnten aufzubauen. Die Maler Weidemann<br />

und Sprotte sind ein Beispiel dafür.<br />

Weidemann und Sprotte hatten sich gleichermaßen<br />

für die Insel Sylt als Wahlheimat entschieden.<br />

Schon 1926 erwarb der 1880 in Hamburg<br />

Siegward<br />

Sprotte<br />

Nordfriesland <strong>157</strong> � März 2007 23

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