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Günter Behm- Blancke DIE SCHNURKERAMISCHE TOTENHÜTTE ...

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der Holzkohlering von Niederkaina, Grab 17 (-0 4 m), in dem sich die Restevon wahrscheinlich senkrechten Pfosten befanden, zu nennen20.Zusammenfassend gesehen, unterscheidet sich die Grundrißgestaltungder hessischen Totenhütten von der der thüringischen Bauten dadurch,daß dort, wo bei den hessischen Hütten schwellenartige Holzverfärbungenvorhanden sind, sich bei den thüringischen Steinsockel entlangziehen. DieSchlitzgräbchenbauten stehen in Hessen unmittelbar auf dem Erdboden.In Thüringen sind sie mit einem Steinpflaster verbunden.Die Beigaben aus dem Horbacher Hügel, dessen Innenbau mit ähnlichenaus Holland zu vergleichen ist, bezeugen durch einen Fischgrätenbecherund durch Grand- Pressigny- Klingen Westbeziehungen21. Die im HaldorferGrundriß gefundenen wenigen Scherben gehören nach Bremer "in diejüngere Entwicklung der niederrheinischen Megalithkultur". Man wird sieder von Sangmeister so benannten "Westdeutschen Becherkultur", derauch der Fischgrätenbecher von Horbach angehört, zuweisen können.Lediglich der Hügel von Neuses lieferte südwestdeutsche Schnurkeramik.Insgesamt darf man Sangmeister beipflichten, wenn er die für den Hügelvon Horbach erschlossenen Beziehungen auch auf die übrigen Vertreterder hölzernen Grabhügeleinbauten im nordmainischen Hessen ausdehnt22.Kulturströmungen, die mit dem Eindringen der westdeutschen Becherkulturund der mit ihr verwandten nordwestdeutschen Einzelgrabkulturin Thüringen in Beziehungen stehen, mögen auch für die Entstehung derthüringischen Totenhütten von Bedeutung gewesen sein, wenngleich dasvorhandene keramische Material und andere Beigaben, die in dieser Hinsichteine Aussage machen könnten, noch sehr gering sind. Es sind zunennen: eine im "Megaron" vom "Großen Stein" gefundene Scherbe einesunter dem Rand leicht eingezogenen Bechers mit einem in Zonen angebrachtenkammstichartigen Muster und steilwandige Becher mit ebenfallsin Zonen gegliederten Ziermustern aus dem Hügelgräberbezirk von Seifartsdorf23Formen und Verzierungen dieser Keramik sind denen der20) W. C o b 1e n z: Schnurkeramische Gräber auf dem Schafberg Niederkainabei Bautzen. (Arbeits-. Forschungsberichte zur Sächs. Bodendenkmalpflegevom 1. Mai 1950 — 30. April 1951,S. 42, 101.)21) E. Sangmeister a. a. 0., S. 61 f.22) E. Sangmeister: a. a. 0., S. 62.23) H. Kretzsch: a. a. 0., S. 205, Abb. 142.Die steilwandigen Becher werden von Kretzsch veröffentlicht. Ihre Stellungim mitteldeutschen Neolithikum sowie ihr Verhältnis zur Megalith-, EinzelgrabundGlockenbecherkultur werden vom Verfasser in einer späteren Arbeit untersucht.

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