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Günter Behm- Blancke DIE SCHNURKERAMISCHE TOTENHÜTTE ...

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zwischen den Totenhütten der Schnurkeramik und der AunjetitzerKultur Mitteldeutschlands ausgesprochen werden. Bereits früherwurde es als wahrscheinlich bezeichnet, daß die Aunjetitzer TßtenhüttenMitteldeuschlands aus einer schnurkeramischen Tradition entstandensind15.Als Beweis konnte damals allerdings nur die Vermutung angeführtwerden, daß die Grabhütten (?) von Klein- Meinsdorf, Sarmenstorf undHaldorf ebenfalls einfache Dachhütten darstellten.Zusammenfassend kann daher die Ansicht vertreten werden, daß dieschnurkeramischen Grundrisse nach dem Vorbild der erhaltenen AunjetitzerGrabhügeleinbauten als Dachhütten zu rekonstruieren sind, wobeies verschiedene Aufbaumöglichkeiten gegeben haben wird, wie einerseitsLeubingen und Helmsdorf, andererseits Nienstedt lehren.In diesem Zusammenhang mag an die These von Childe erinnert sein,der die in den großen altbronzezeitlichen Grabhügeln Mitteldeutschlandsbestatteten Häuptlinge als Schnurkeramiker anspricht, die über die AunjetitzerBauernbevölkerung herrschten16. Mandera weist demgegenüber daraufhin, daß zwar in diesen Häuptlingsgräbern schnurkeramische Affinitätenvorhanden sind, jedoch verschiedene Schwierigkeiten die Ansicht vonChild.e nicht bedingungslos teilen lassen17.Er stellt zwei miteinander verbundeneHauptfragen zur Diskussion: 1. Handelt es sich bei der "Metallgruppe"der Aunjetitzer Kultur, einschließlich der "Fürstengräber", um"aunjetitzisierte" schnurkeramische Verbände? 2. Sind die schnurkeramischenReminiszenzen in den "Fürstengräbern" (bzw. die Verbindung zwischen.,Metallgruppe" und Schnurkeramik) Ausdruck des Nachlebens endneolithisEinheiten über die älteste Phase der Aunjetitzer Kultur hinweg,sei es, daß diese die Basis für die jüngeren Aunjetitz- Erscheinungenabgegeben hätten, sei es, daß die genannten Verbindungen nur äußererNatur und ohne innere Beziehungen gewesen wären?Wir kommen auf Grund der in vorliegender Arbeit aufgezeigten Gesichtspuzu der Überzeugung, daß nur Schnurkeramiker die altbronzezeitlichenoffensichtlich in schnurkeramischer Tradition stehenden Totenhüttenerrichtet haben können. Die Aunjetitzer übten eine andere Bestattungsart,die durch ihre Einwanderung in Mitteldeutschland eine weite15) K. K e r s t e n: Das Totenhaus von Grünhof-Tesperhude. (Offa, Bd. 1,Neumünster 1936, S. 80.)16) V. G. C h II d e: The Danube in Prehistory, Oxford 1929,S. 244.The Dawn of European Civilisation, London 1947,S. 195 if.17) H. E. M a n d e r a: Versuch einer Gliederung der Aunjetitzer Kultur inMitteldeutschland. (Jahresschr. f. mitteldeutsche Vorgesch., Bd. 37, Halle 1953,S. 210.)

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