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Günter Behm- Blancke DIE SCHNURKERAMISCHE TOTENHÜTTE ...

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Diese wenigen Vergleichsmöglichkeiten zeigen deutliche Übereinstimmungenund Abweichungen im Aufbau der Totenhütte und des Wohnhausesder Aunjetitzer Kultur. Dachhüttenkonstruktion und Wandgräbehen(zur Aufnahme von Schwellen, Roofen, Sparren und senkrechtenPfosten) wurden auch im Grabbau, wenngleich aus Gründen der Belastungin wesentlich soliderer Form als beim Wohnbau, angetroffen. Die Steinpflasteranscheint, nach dem augenblicklichen Stand der Forschungzu urteilen, eine Besonderheit des Grabhügeleinbaues zu sein.Wenn sich durch spätere Siedlungsgrabungen klären ließe, ob die Grubevon Schelditz einen Wohnhaustyp der mitteldeutschen Schnurkeramikervertritt, dann ergäbe sich eine Übereinstimmung zu Groß- Mugl und diegleichen Unterschiede zum Totenbau wie bei der Aunjetitzer Kultur. Dochscheinen die Verhältnisse bei den Schnurkeramikern Mitteldeutschlandskomplizierter als bei den Aunjetitzern zu liegen, da größere Siedlungsgrubenanscheinend zu den sehr seltenen Objekten in Mitteldeutschlandgehören. Überdies lassen die senkrechten Pfosten, die beim schnurkeramischenTotenhüttenbau festzustellen sind, glauben, daß in der schnurkeramiscSiedlung Mitteldeutschlands auch mit Häusern, die eine senkrechteWand besitzen, gerechnet werden kann.Bei der Frage, welche Bauprinzipien der Totenhütte sich mit denen desWohnhauses decken werden, ist zunächst von der Tatsache auszugehen,daß für die Grabhügeleinbauten Thüringens, des nordmainischen Hessenund der Schweiz Pfosten, Schwellengräbchen, Steinpflaster und Steinsockelverwendet wurden. Der Pfostenbau ist im Dorf der Haffküstenkulturbereits nachgewiesen. In Mitteldeutschland steht der sichere Nachweisseiner Anwendung noch aus. Der Schwellenbau konnte in derSiedlung bisher nicht bezeugt werden. Vielleicht muß mit der Aufführungsolcher Bauten in Mitteldeutschland besonders gerechnet werden, da sichschnurkeramische Wohnbauten hier bisher hartnäckig den Blicken desBodendenkmalpflegers verborgen haben. Jedoch müssen zukünftige, sorgfältigdurchgeführte Grabungen abgewartet werden. Während bei beidenBauprinzipien - dem Pfostenunddem Schwellenbau - immerhin einegewisse Wahrscheinlichkeit ihrer Entdeckung in Mitteldeutschland gegebenist, kann man vorläufig nicht entscheiden, ob der PflasterundSockelbaunur allein bei der Errichtung der schnurkeramischen Totenhütten eineRolle spielte, wie das der Fall zu sein scheint bei den genetisch mit ihnendeutschland außerdem noch Pfostenbauten mit Firstträgerkonstruktion wie inBöhmen zutage treten (B. Soudský: Unetická osada v Postoloprtech, Arch.rozhl. V, 1953, 3, S. 308 ff., und 1. Hnfzdovä: a. a. 0.).

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