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Ingenieurhydrologie I - Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft ...

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4.4 InfiltrationDas Eindringen von Wasser in den Boden wird über Infiltrometer bestimmt (Abbildung 4.6).Dazu wird ein Ring bzw. Doppelring auf die Erdoberfläche aufgesetzt <strong>und</strong> angedrückt. In diesenRing wird Wasser eingefüllt. Die Abnahme des Wasserstandes entspricht der Infiltration.DoppelringAbnahme des WasserstandsAbbildung4.6: Doppelring-InfiltrometerAufgr<strong>und</strong> der zweidimensionalen Sickerwasserbewegung am Rand des Infiltrometers sind dieseMessungen mit hohen Unsicherheiten verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> lassen im Wesentlichen nur einen Vergleichdes Verhaltens verschiedener Böden zu. Die Übertragung auf größere Flächen bedarf derKorrektur.4.5 Gr<strong>und</strong>wasserstandDas Gr<strong>und</strong>wasser stellt einen der wesentlichen Speicher des Wasserhaushalts dar. Deshalb istdie Nutzung <strong>und</strong> der Schutz des Gr<strong>und</strong>wassers von überragender Bedeutung. Daher ist dieBeobachtung der Gr<strong>und</strong>wasseroberfläche ebenfalls äußerst bedeutsam.Die Beobachtung des Gr<strong>und</strong>wasserspiegels erfolgt über Brunnen. Die ursprüngliche Herstellungvon Brunnen erfolgte durch Grabung. Es sind gegrabene Brunnen bis zu 50 m Tiefe bekannt.In den wenig erschlossenen Regionen der Erde ist diese Art von Brunnen noch immerweit verbreitet. Die häufigste Art der Herstellung ist jedoch die Bohrung. An Orten mit geringemFlurabstand (Geländeoberfläche bis Gr<strong>und</strong>wasseroberfläche) ist die Nutzung von Handbohrernoder eingeschlagenen Rohren möglich. Ansonsten werden Bohrmaschinen verwendet. In dieBohrlöcher werden Beobachtungsrohre eingeführt. Je nach Untergr<strong>und</strong>verhältnissen kann dasRohr im standfesten Fels enden oder durch ein Filter gestützt werden. Das Einschwemmen vonMaterial wird durch Siebe verhindert.Die Erfassung des Wasserstandes erfolgt manuell mit einem Maßband. Das Auftreffen desBandendes auf der Gr<strong>und</strong>wasseroberfläche wird akkustisch oder elektrisch signalisiert. AutomatischeAufzeichnungen erfolgen häufig nach dem Schwimmerprinzip (wie bei Gewässerpegeln).Neben dem Gr<strong>und</strong>wasserstand spielt immer häufiger die Güte eine wesentliche Rolle. In jedemFall ist eine strikte Kontrolle möglicher Schadstoffimmissionen über den Brunnen erforderlich.4.6 BodenfeuchteWesentlich <strong>für</strong> das Verständnis des Bodenwasserhaushalts ist der Zusammenhang zwischenBodenfeuchte <strong>und</strong> den Prozessen Infiltration, Perkolation <strong>und</strong> aktueller Verdunstung. Im Bodenfeuchteverlaufgibt es Grenzbereiche, an denen sich Prozesse verändern. Die wesentlichen4.4 Infiltration 27

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