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Peak - Arbeitswelt der Geographie

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<strong>Peak</strong> Oil und WachstumGesellschaften und ihre Nutzung des Energieträgers und Rohstoffs Erdölübertragen werden. Im Bereich <strong>der</strong> Wärme- und Stromproduktion istErdöl durch an<strong>der</strong>e Stoffe und Technologien ersetzbar. Als Antriebsenergiein Verbrennungsmotoren und Rohstoff für chemische Prozessejedoch bislang kaum. Es geht also darum, zum einen das Energieflussniveauindustrialisierter Gesellschaften zu senken und zum an<strong>der</strong>enzukunftsfähige Rohstoffalternativen zu finden. Dieser Prozess erfor<strong>der</strong>teine zeitintensive Umstellungsphase, die mehrere Jahre bis Jahrzehntedauern kann (Hirsch, 2005).So kann an dieser Stelle von einer großen Verwundbarkeit industrialisierterGesellschaften gesprochen werden (König, 2012; Zentrum fürTransformation <strong>der</strong> Bundeswehr, 2010). Ist Erdöl in Zukunft nur zu höherenPreisen o<strong>der</strong> in geringerem Umfang verfügbar, besitzen Strukturenwie das Transportsystem sehr wenig Elastizität, um den Ausfallbestimmter Systemfunktionen zeitnah abzufe<strong>der</strong>n.Zusätzlich zum Erdöl ließen sich an<strong>der</strong>e Rohstoffe wie Gas, Kohle, Urano<strong>der</strong> seltene Erden nennen, die im Erdinneren über so große Zeiträumehinweg entstehen, dass sie für menschliche Verhältnisse endlichsind. Heinberg (2007) spricht in diesem Zusammenhang von „peakeverything“, also <strong>der</strong> Ansicht, dass in absehbarer Zukunft viele Ressourcenlimitserreicht werden und das 21. Jahrhun<strong>der</strong>t geprägt seinwird von Anpassungsprozessen an verän<strong>der</strong>te Rohstoffverfügbarkeiten.Diese Endlichkeit könnte durch vollständiges Recycling und denjeweiligen schnellen Ersatz von zur Neige gehenden Rohstoffen durchan<strong>der</strong>e Ressourcen geschehen (Simon, 1998). Dem steht jedoch entgegen,dass durch anwachsenden Verbrauch energiereicher Rohstoffe wieErdöl auch die Produktion und Nutzung an<strong>der</strong>er Stoffe wie Kohle, Holz,Stein o<strong>der</strong> Beton steigen. Der Verbrauch zentraler Ressourcen konntedemnach bislang nicht von <strong>der</strong> Nutzung an<strong>der</strong>er Ressourcen entkoppeltwerden (Krausmann u. Fischer-Kowalski, 2010). Den Gedankengangzu Ende geführt, bedeutet dies Folgendes: Eine Gesellschaft, die wirtschaftlicheund soziale Strukturen aufgebaut hat, die ein permanentesAnwachsen des Energiedurchflusses benötigen, ist im Falle eines ver-103

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