Transport und MobilitätPersonenverkehr in MünsterZuerst soll die Verteilung des Personenverkehrs auf einzelne Verkehrsmittel,also <strong>der</strong> Modal Split Münsters, in den Blick genommen werden.Anschließend wird untersucht, wie stark die münstersche Verkehrsstrukturauf erdölabhängige Verkehrsmittel ausgerichtet ist und wieund ob die Stadtwerke Münster und die Verkehrsplanung auf Ölverknappungreagieren.Vergleicht man die Verkehrsmittelwahl <strong>der</strong> münsterschen Bevölkerung,zu <strong>der</strong> sich Angaben im „1. Zwischenbericht VerkehrsentwicklungsplanMünster 2025“ finden lassen (Stadt Münster, Amt für Stadtentwicklung,Stadtplanung, Verkehrsplanung. Abteilung Verkehrsplanung, 2009,S. 20), mit <strong>der</strong> durchschnittlichen Verkehrsmittelwahl in ganz Deutschlandim Jahr 2008 (Follmer et al., 2010, S. 25), fällt auf, dass Münsteraner_innenwesentlich häufiger das Fahrrad nutzen – 37,6 % <strong>der</strong> Wege inMünster stehen 10 % <strong>der</strong> Wege im deutschen Durchschnitt gegenüber.Auch mit dem öffentlichen Personenverkehr werden in Münster mehrWege zurückgelegt – in Münster 10,4 %, im deutschen Durchschnitt9 %. Dementsprechend werden in Münster seltener Verkehrsmittel desmotorisierten Individualverkehrs genutzt, nämlich nur für 36,3 % <strong>der</strong>Wege, während sie in ganz Deutschland durchschnittlich für 58 % <strong>der</strong>Wege gebraucht werden.Auch wenn damit nur Angaben über Weghäufigkeiten, nicht über Weglängengemacht sind, scheint <strong>der</strong> Personenverkehr in Münster insgesamtweniger abhängig von Erdöl zu sein als <strong>der</strong> Personenverkehr imdeutschen Durchschnitt.Allerdings sind natürlich auch in Münster <strong>der</strong> motorisierte Individualverkehrund die Busse zu großen Teilen auf Erdöl als Kraftstoffgrundlageangewiesen. Auch wenn sich <strong>der</strong> vergleichsweise niedrige Weganteil<strong>der</strong> Pkw seit den 1980er Jahren nicht nennenswert verän<strong>der</strong>t hat, ist einProblem, dass die absolute Pkw-Nutzung <strong>der</strong> münsterschen Bevölkerungzugenommen hat (Stadt Münster, Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung,Verkehrsplanung. Abteilung Verkehrsplanung, 2009, S. 26).Die Zunahme des Fahrradanteils von 29,2 % 1982 auf 37,6 % 2007 lässt39
Sektorale Betrachtungsich somit nicht durch eine Abnahme des Pkw-Anteils erklären, son<strong>der</strong>ndurch eine Abnahme des Fußweganteils von 25 % 1982 auf 15,7 % 2007(ebd., S. 20).Dazu kommt, dass sich die oben genannten Zahlen nur auf die Verkehrsmittelnutzung<strong>der</strong> in Münster wohnenden Bevölkerung beziehen.Betrachtet man dagegen die Verkehrsmittelwahl aller sich in Münsterbewegenden Menschen, auch die <strong>der</strong> Pendler_innen, weicht die Verkehrsmittelwahlin Münster schon deutlich weniger vom deutschenDurchschnitt ab. Zwar ist <strong>der</strong> Fahrradanteil mit 27,9 % immer nochüberdurchschnittlich hoch, doch liegt dann auch <strong>der</strong> Anteil des motorisiertenIndividualverkehrs bei 47,9 %, da die Pendler_innen für 80,9 %ihrer Wege Pkw und nur für den kleinen Rest den öffentlichen Personenverkehrnutzen (ebd., S. 27). Auch die Münsteraner_innen selbstnutzen im Bereich „Arbeit“ für 47,5 % aller Wege das Auto (ebd., S. 22),was daran liegen kann, dass Münster viele Außenstadtteile hat, seineSiedlungsstruktur also suburban ist und dementsprechend ins Zentrumo<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>e Städte zur Arbeit gefahren werden muss.Eine Münster zu größerer Erdölunabhängigkeit führende Verkehrsplanungmuss also nicht nur die Kraftfahrzeugnutzung <strong>der</strong> Bevölkerungweiter senken, son<strong>der</strong>n auch Bedingungen dafür legen, dass mehrPendler_innen öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Derzeit liegt <strong>der</strong> Gesamtverkehrsanteildes öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) beinur 10,4 % (ebd., S. 21). Folglich wird im „VerkehrsentwicklungsplanMünster 2025“ als Ziel eine Verbesserung des Modal Split, eine Stärkungdes öffentlichen und des Schienenpersonennahverkehrs formuliert(ebd., S. 16). Ob eine solche Stärkung des öffentlichen Verkehrsin ausreichendem Maße durchgeführt wird, war eine <strong>der</strong> Hauptfragendes von Tobias Schwarzer im Rahmen des <strong>Peak</strong>-Oil-Seminars durchgeführtenInterviews mit Wolfgang Wiemers und Georg Heinrichs vom VerkehrsclubDeutschland (VCD) zum „Verkehrsentwicklungsplan Münster2025“.40
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