Worum geht es?feld, För<strong>der</strong>land) den jeweiligen Maximalpunkt <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung insbeson<strong>der</strong>eim Rückblick sehr gut beschreibt (Abbildung 1), kann „<strong>Peak</strong> Oil“unterschiedlich interpretiert werden, was in <strong>der</strong> Praxis immer wie<strong>der</strong> zuMissverständnissen führt:1. <strong>Peak</strong> Oil kann verstanden werden als <strong>der</strong> Punkt, an dem nur nochdie Hälfte <strong>der</strong> ursprünglich oberflächennah gebundenen Öl-Rohstoffmenge<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung zur Verfügung steht (Zentrum für Transformation<strong>der</strong> Bundeswehr, 2010, S. 9). Diese Menge bezeichnetauch die noch vorhandenen Ölressourcen.2. <strong>Peak</strong> Oil kann verstanden werden als <strong>der</strong> Punkt, an dem die maximaleWeltför<strong>der</strong>menge an Öl überschritten ist, weil zu diesem Zeitpunktdie Produktionsmenge aufgrund von wirtschaftlichen o<strong>der</strong>politischen Bedingungen nicht gesteigert werden kann o<strong>der</strong> weilkeine neuen Lagerstätten mehr aufgespürt, erschlossen o<strong>der</strong> dieFör<strong>der</strong>technologie nicht weiter vorangetrieben werden können. Einen<strong>der</strong>artigen „<strong>Peak</strong> Oil“ kann es mehrfach geben.3. <strong>Peak</strong> Oil kann verstanden werden als <strong>der</strong> Punkt, an dem die lieferbareÖlmenge am Weltmarkt die nachgefragte Ölmenge quantitativunterschreitet (Rost, o. J.).Unabhängig davon, wie die Idee von „<strong>Peak</strong> Oil“ verstanden wird, gehtes im Kern immer um die Frage: Was passiert, wenn nicht mehr genügendErdöl zur Abdeckung <strong>der</strong> Nachfrage zur Verfügung steht? Und dain einer Marktwirtschaft ohne Eingriff regulieren<strong>der</strong> Institutionen in diesemFall klar ist, was geschieht, stellt sich unmittelbar die zweite Frage:Was passiert, wenn <strong>der</strong> Ölpreis ansteigt? Am Weltmarkt werden dann,so vermutet z. B. Rost (2011), die Preise anfangen, stark zu schwanken.Murray u. King (2012) belegen ein <strong>der</strong>artiges Verhalten für die vergangenenJahre. Interessant ist sicherlich auch, dass <strong>der</strong> Ölpreis seit dem Jahr2002 bis zum Börsencrash im Jahr 2008 exponentiell angestiegen ist.Eine nicht geringe Anzahl an Publikationen geht davon aus, dass <strong>der</strong>Zeitpunkt des För<strong>der</strong>maximums in den Jahren zwischen 2005 und 2015liegt (z. B. Campbell et al., 2007; Deutscher Bundestag, 2013; Schindler9
<strong>Peak</strong> Oilu. Zittel, 2008; Zittel et al., 2013). Die För<strong>der</strong>ung konventionellen Ölsist seit 2008 im Rückgang (Zittel et al., 2013). Das heißt: <strong>Peak</strong> Oil istjetzt. Allerdings scheinen sich die akuten Auswirkungen aus mehrerenGründen noch einige Jahre nicht o<strong>der</strong> noch nicht explizit auszuwirken.Zunächst ist durch die Gesetzgebung (z. B. Gesetz für den Vorrang ErneuerbarerEnergien, Energieeinsparverordnung, Energieeinspeisevergütung)<strong>der</strong> Anteil erneuerbarer Energien an <strong>der</strong> Gesamtenergiebereitstellunggestiegen. Zweitens sind durch das gestiegene Preisniveau dieverstärkte Erkundung und Ausbeutung sogenannter „unkonventionellerLagerstätten“, <strong>der</strong> Abbau von Teersanden und das Fracking attraktiv.Drittens zeigen die Daten in <strong>der</strong> Tendenz einen generellen Rückgang imÖlverbrauch, <strong>der</strong> u. a. auf den Ausbau <strong>der</strong> Gas-Infrastruktur zurückzuführenist (ebd.). Viertens schließlich ist wegen <strong>der</strong> sich weltweit abschwächendenKonjunktur die absolute Nachfrage ebenfalls zurückgegangen(Murray u. King, 2012).Weltweit lag die konventionelle Ölför<strong>der</strong>ung im Jahr 2005 bei 70 Mb/Tag 5 und im Jahr 2011 bei 68,5 Mb/Tag (IEA, 2012). Die Absolutmengenzeigen damit einen geringeren Rückgang als die Relativmengen. Von<strong>der</strong> Gesamtenergiemenge entfielen 1973 46,1 % auf Öl; 2010 dagegennur noch 32,4 % (IEA, 2013, S. 6).Unter Zurechnung <strong>der</strong> Natural Gas Liquids, also flüssige Bestandteile<strong>der</strong> Erdgasför<strong>der</strong>ung und den sogenannten „unkonventionellen Ölprodukten“sowie den Biofules waren im Jahr 2011 weltweit 87,3 MillionenBarrel am Markt. Entsprechend wurden 11.407 Millionen TonnenKohlendioxid aus <strong>der</strong> Ölverwendung im weiteren Sinne emittiert. Derdem gegenüberstehende Verbrauch betrug 2011 87 Millionen Barrel(IES, 2013). Nur in 30 <strong>der</strong> 197 Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erde wird heute Öl in nennenswertenMengen geför<strong>der</strong>t (Ganser, 2011, S. 6). Weltweit werden<strong>der</strong>zeit täglich etwa 30 Gb 6 nachgefragt, jedoch werden pro Tag nur10 Gb neue Ressourcen aufgefunden (Deutscher Bundestag, 2013).5 1 Mb (Megabarrel) = 1.000 Barrel6 1 Gb (Gigabarrel) = 1 Milliarde Barrel10
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