Ernährung und LandwirtschaftÄhnliche Preissteigerungen wie bei Düngemitteln sind für Herbizideund Pestizide zu erwarten, die unter Verwendung von Erdöl als Rohstoffhergestellt werden. Auch diese werden in großem Umfang zur Sicherung<strong>der</strong> Erträge eingesetzt, sodass, um in einem <strong>Peak</strong>-Oil-Umfeld einEinbrechen dieser zu verhin<strong>der</strong>n, neue Methoden für den Pflanzenschutzgefunden werden müssen.Bei steigenden Erdölpreisen wird für landwirtschaftliche Betriebe <strong>der</strong>Anbau von Energiepflanzen interessant, da diese Erdöl technisch betrachtetals Rohstoff für Transport und Industrie ersetzen können (Rost,2011, S. 64f). Hieraus ergibt sich jedoch eine wachsende Flächenkonkurrenzzwischen <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion und nachwachsendenRohstoffen, die zu einer weiteren Verschärfung <strong>der</strong> Ernährungssituationin den nächsten Jahrzehnten führen kann (Nellemann et al., 2009,S. 37f).MünsterDie kreisfreie Stadt Münster hat 296.440 Einwohner (Stand 31.12.2011;Stadt Münster, Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung,2012a). Bei einem in Deutschland durchschnittlichen Flächenbedarfvon 0,21 Hektar pro Person (Seemüller, 2000, S. 45) ergibt sich zurErnährung <strong>der</strong> Bevölkerung Münsters ein Flächenbedarf von 62.252,4Hektar. Momentan werden auf <strong>der</strong> Stadtfläche Münster jedoch nur13.224 Hektar (43,6 % des Stadtgebiets) landwirtschaftlich genutzt(Stadt Münster, Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung,2012a, S. 8, 117), was rein rechnerisch 21 % <strong>der</strong> benötigten Flächefür eine Selbstversorgung darstellt. Wie jede Stadt ist Münster also aufeine Versorgung von außen angewiesen.Zudem geht <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Landwirtschaftsfläche an <strong>der</strong> Stadtflächestark zurück: Von 2001 bis 2010 sank er in Münster um 8,2 %, in ganzWestfalen um 3 % (Rohle<strong>der</strong>, 2013). Dies spiegelt eine kontinuierlicheVerän<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> gesamten Bundesrepublik wi<strong>der</strong>, <strong>der</strong> primäre Grundist die Zunahme von Siedlungs- und Verkehrsfläche (Umweltbundesamt,2011). Weniger zur Verfügung stehende Fläche bedeutet, dass ent-63
Sektorale Betrachtungwe<strong>der</strong> höhere Erträge erwirtschaftet o<strong>der</strong> landwirtschaftliche Produktevon an<strong>der</strong>norts über weitere Strecken transportiert werden müssen.Dies wie<strong>der</strong>um führt zum Problem <strong>der</strong> steigenden Transportkosten.Wenn synthetische Düngemittel deutlich teurer werden – eine weitereErtragssteigerung also wenig wahrscheinlich ist – und gleichzeitig diewirtschaftliche Bedeutung von regionaler Produktion von Lebensmittelnzunimmt, wäre es für die Ernährung <strong>der</strong> Stadt Münster von großerWichtigkeit, den Rückgang <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Fläche Münstersund Westfalens zu stoppen.Im Rahmen des Projektseminars haben sich Katja Beisheim, ClaudiaFrank, Svenja Kunze, Charlotte Niekamp und Maria Schreiter mit <strong>der</strong>konkreten Frage auseinan<strong>der</strong>gesetzt, wie hoch in Münster die Abhängigkeitvon Erdöl im Weizenanbau durch den Einsatz mineralischer Düngemittelist. Zur Beantwortung dieser Frage wurden Anfragen an dieLandwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalens (LWK) und den Westfälisch-LippischenLandwirtschaftsverband (WLV) getätigt und ausgewertetsowie ein leitfadengestütztes Interview mit einem Landwirt und Mitglieddes WLV, Herrn Schulze Dieckhoff, durchgeführt. Als Düngemittelwurden mineralische Stickstoffdünger betrachtet.Mineralischer StickstoffdüngerverbrauchIn Münster wurden im Jahr 2010 etwa 75 % des Ackerlandes fürden Getreideanbau genutzt, an <strong>der</strong> Getreidefläche hatte <strong>der</strong>Weizenanbau mit 2.878 Hektar einen Anteil von knapp einemDrittel (IT.NRW, 2013a). Damit ist Weizen regional die wichtigsteGetreidegattung.Weizen hat sowohl einen hohen Wasser- als auch Nährstoffbedarf,insbeson<strong>der</strong>e an Stickstoff (Bundesanstalt für Landwirtschaftund Ernährung, 2011). Daher sind aus den beiden NaturräumenMünsters die lehmigen Böden des Kernmünsterlands,die Wasser und Nährstoffe besser halten können, für den Weizenanbaugeeigneter als die Böden des Sandmünsterlands.Mineraldünger sind anorganische Dünger, die durch Bergbau64
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