Empfehlungen für die Charakterisierung und ... - BGR
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Version 2.0 September 2008 <strong>Empfehlungen</strong> Sickerwasserprognose<br />
konzentrationsunabhängigen Sorptionsgleichgewichtes entspricht einem linearen (HENRY-)<br />
Sorptionsmodell:<br />
S = Kd · c<br />
S = sorbierte Schadstoffmenge (µg Schadstoff / kg Boden)<br />
Kd = Verteilungskoeffizient (l/kg)<br />
c = Konzentration des Schadstoffes in der Bodenlösung (µg/l)<br />
Für Substrate in der ungesättigten Zone lässt sich der Kd-Wert von organischen Verbindungen<br />
näherungsweise über den organisch geb<strong>und</strong>enen Kohlenstoffgehalt foc berechnen (Karickhoff<br />
et al., 1979):<br />
mit<br />
Kd = foc · Koc<br />
foc = 0,01·Corg<br />
Koc = organischer Kohlenstoff / Wasser Verteilungskoeffizient (l/kg)<br />
foc = Anteil des organischen Kohlenstoffs im Boden (kg/kg)<br />
Corg = organisch geb<strong>und</strong>ener Kohlenstoffgehalt im Boden (Masse-%)<br />
Nach Curtis et al. (1986) <strong>und</strong> Barrett et al. (1994) ist ein foc - Gehalt von mindestens 0,001<br />
ausreichend <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwendbarkeit des Näherungsverfahrens. Erst bei niedrigeren foc -<br />
Gehalten kann <strong>die</strong> Sorption organischer Schadstoffe auf mineralischen Oberflächen, wie in<br />
Tonen, nicht mehr vernachlässigt werden.<br />
Die Sorption eines organischen Schadstoffs nimmt in der Regel mit steigender Hydrophobie<br />
zu. Beschreibt man letztere mit Hilfe des Modellmaßes n-Octanol-Wasser-Verteilungskoeffizient<br />
Kow, so findet man häufig Abhängigkeiten der Form<br />
log Koc = a · log Kow + b<br />
a, b empirische Parameter (-)<br />
Kow n-Octanol-Wasser-Verteilungskoeffizient<br />
Mit der Verwendung des auf den organischen Kohlenstoffgehalt (Corg) bezogenen Sorptionskoeffizienten<br />
Koc versucht man – unter der Annahme, dass <strong>die</strong> Sorption bevorzugt an den<br />
organischen Feststoffbestandteilen erfolgt – <strong>die</strong> Sorptionskoeffizienten zu normieren. In <strong>die</strong>sem<br />
Fall werden <strong>die</strong> Koeffizienten unabhängig vom Feststoff, so dass <strong>die</strong> Formulierung einer<br />
„allgemeingültigen“ log Koc - log Kow - Korrelation möglich sein sollte. Natürlich handelt es sich<br />
hierbei nur um eine Idealvorstellung, was schon daraus zu erkennen ist, dass in der Literatur<br />
<strong>für</strong> Substanzen verschiedener Stoffklassen verschiedene log Koc - log Kow -Korrelationen<br />
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