Empfehlungen für die Charakterisierung und ... - BGR
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Version 2.0 September 2008 <strong>Empfehlungen</strong> Sickerwasserprognose<br />
bei lehmigen Böden, bei hohen aber auch schon bei mittleren Niederschlagsintensitäten<br />
oder unter stauenden Schichten auf. Als Folge nimmt ein Teil der Bodenmatrix nicht am<br />
Stofftransport teil <strong>und</strong> steht daher nicht als Reaktionsraum <strong>für</strong> Sorption oder Abbau zur<br />
Verfügung. Da <strong>die</strong> beiden Phänomene auf den meisten Böden erst unterhalb des ersten<br />
Bodenhorizonts auftreten, können <strong>die</strong> in der Bodenmatrix im obersten Horizont vorhandenen<br />
Schadstoffe mit dem infiltrierenden Wasser in <strong>die</strong>sem Horizont normal verlagert werden.<br />
Erst ab dem zweiten Horizont könnten präferentielle Flüsse auftreten <strong>und</strong> zu einem<br />
Umfließen eines Teils des Unterbodens führen. Schwarz & Kaupenjohann (2000, 2001)<br />
listen wichtige Bodeneigenschaften zur <strong>Charakterisierung</strong> des Risikopotentials <strong>für</strong> präferentiellen<br />
Stofftransport auf. Bisher liegen aber keine Methoden zur quantitativen Abschätzung<br />
der nicht direkt am Stofftransport teilnehmenden (immobilen) Bodenbereiche vor.<br />
Ergebnisse von Tracerversuchen in ungesättigten Böden, <strong>die</strong> auf der Basis von Bohrungen<br />
ausgewertet wurden (Vanderborght & Vereecken, 2007) zeigen, dass <strong>für</strong> Transportstrecken<br />
von 30 bis 80 cm bzw. von 81 bis 200 cm Tiefe im Median 25% bzw. 10% des<br />
Bodens nicht direkt am Transport teilnehmen. Mit 25% - Wahrscheinlichkeit sind sogar<br />
über 40% bzw. 20% nicht direkt am Tracertransport beteiligt. Wenn also auf einem Standort<br />
<strong>die</strong> Risikofaktoren <strong>für</strong> präferentielle Flüsse verstärkt vorhanden sind, dann könnte man<br />
zur Abschätzung ihrer Bedeutung numerische Modellstu<strong>die</strong>n durchfuhren bei denen bis zu<br />
50% des Unterbodens vom Transport ausgeschlossen werden. Für <strong>die</strong> orientierende Untersuchung<br />
kann <strong>die</strong> Berücksichtigung präferentieller Flüsse näherungsweise über eine<br />
entsprechende Reduzierung von Feldkapazität <strong>und</strong> Sorptionskapazität vorgenommen<br />
werden.<br />
Insgesamt gibt es zum Thema präferentielle Wasser- <strong>und</strong> Stoffflüsse, insbesondere <strong>für</strong> sorbierbare<br />
Stoffe, noch erheblichen Forschungsbedarf. Beruhigend sind allerdings Ergebnisse wie<br />
z.B. <strong>die</strong> von Knechtenhöfer et al. (2003), <strong>die</strong> zeigen, dass auf einem Standort mit präferentiellen<br />
Flüssen <strong>die</strong> Verlagerung stark sorbierender Spurenelemente wie Blei kaum von <strong>die</strong>sen Flüssen<br />
beeinflusst wird.<br />
2.4 Bewertung des in der Standortbeschreibung zusammengestellten Kenntnis-<br />
standes<br />
Das beschriebene Verfahren der Datengewinnung be<strong>die</strong>nt sich schwerpunktmäßig vorhandener<br />
Daten, deren Qualität <strong>und</strong> Quantität sehr heterogen sein kann. Entsprechend variiert <strong>die</strong> Aussagekraft<br />
der Gefährdungsabschätzung aus dem Pfad Boden-Gr<strong>und</strong>wasser.<br />
Faktoren, <strong>die</strong> <strong>für</strong> eine hinreichend sichere Bewertungsgr<strong>und</strong>lage sprechen:<br />
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