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franziskus-bote - Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn

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Schulfreizeit von blinden und sehbehinderten Jugendlichen<br />

Klettererlebnis am Teufelsfelsen<br />

fördert den Spaß an der Bewegung<br />

Triberg. Sieben Jugendliche des Förderzentrums<br />

Sehen der stiftung st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn<br />

verbrachten zusammen mit zwei<br />

Lehrern eine dreitägige Kletterfreizeit bei<br />

Triberg. Übernachtet wurde in der Schwenninger<br />

Hütte des Deutschen Alpen-Vereins<br />

in Nussbach, die sich nur wenige Minuten<br />

vom Felsen Heidenstein entfernt befindet.<br />

Zu dieser Schülerfreizeit unter der Leitung<br />

von Bernhard Uhl und Nike Sutterer gehörte<br />

auch die Selbstversorgung. Die blinden<br />

und sehbehinderten Schüler halfen beim<br />

Kochen und Abwaschen. Mit einem Lagerfeuer<br />

und Gesang ließ man das dreitägige<br />

Erlebnis ausklingen.<br />

Erste Höhenluft in der Kletterhalle<br />

Aufgrund des schlechten Wetters am ersten<br />

Tag wich man in eine Kletterhalle nach<br />

Emmendingen aus. Dort konnten alle schon<br />

etwas Höhenluft an der etwa 15 Meter<br />

hohen Kletterwand schnuppern. Die restlichen<br />

beiden Tage wurde überwiegend am<br />

Teufelsfelsen im Triberger Ortsteil Gremmelsbach<br />

geklettert. Hier waren etwa 20 Meter<br />

an Höhe zu überwinden.<br />

Die Schüler hatten bereits erste Erfahrungen<br />

mit Material, Höhe und Verantwortung an<br />

Klettern stellt für Blinde und Sehbehinderte eine<br />

große Herausforderung dar, die Mut und<br />

Vertrauen erfordert – hier die Schülerin Emina<br />

beim Anstieg im Felsen.<br />

Sechs hochgradig sehbehinderte und ein blinder Schüler des Förderzentrums Sehen in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

wagten sich am Teufelsfelsen bei Gremmelsbach im Rahmen ihrer Schulfreizeit in die Höhe. Fotos: Uhl<br />

der schuleigenen Kletterwand in <strong>Heiligenbronn</strong><br />

gemacht. Am Teufelsfelsen merkten<br />

die Schüler den Unterschied zur Halle recht<br />

schnell. Es geht noch höher hinaus als in der<br />

Halle. Auch die richtigen Griffe und Tritte<br />

muss man selbst suchen und ausprobieren,<br />

um einen guten <strong>St</strong>and oder Halt zu finden.<br />

Das Klettern erfordert gegenseitiges Vertrauen,<br />

dies erlebt man besonders beim<br />

gegenseitigen Sichern. Es bedeutet aber<br />

auch, den sicheren Boden unter den Füßen<br />

zu verlassen und durch vielfältiges Ausprobieren<br />

die vorhandenen Schwierigkeiten zu<br />

überwinden.<br />

Für Sehbehinderte und Blinde stellt dies<br />

eine große Herausforderung dar, nicht zu<br />

wissen, was unter einem und was über<br />

einem ist. Sie sehen oder fühlen immer nur<br />

den unmittelbaren Ausschnitt, den sie in<br />

ihrer direkten Reichweite haben. Dieses<br />

Erlebnis, besonders in der freien Natur, ist<br />

eine völlig neue Selbsterfahrung für sie.<br />

Sowohl am Heidenstein als auch am Teu-<br />

Das Klettern bedeutet,<br />

den sicheren Boden unter den<br />

Füßen zu verlassen.<br />

Für Sehbehinderte und<br />

Blinde stellt dies eine große<br />

Herausforderung dar, nicht<br />

zu wissen, was unter einem<br />

und was über einem ist.<br />

felsfelsen gibt es verschiedene Routen mit<br />

unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden<br />

und Längen, die jeder nach seinem Können<br />

selbst wählen konnte. Auch der einzige<br />

blinde Schüler stand dabei seinen sehbehinderten<br />

Kameraden in nichts nach.<br />

Die Freizeit hat gezeigt, dass Klettern ein<br />

idealer Freizeitsport für Sehgeschädigte sein<br />

kann, bei dem sie Spaß an Bewegungen<br />

haben, ihr Selbstbewusstsein stärken und<br />

den sie auch mit Nichtbehinderten zusammen<br />

ausüben können. Bernhard Uhl<br />

10 <strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 3/09

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