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Specials: - ITJ | Transport Journal

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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift 39-40 2013 Schifffahrt & Häfen19Schifffahrtstalente zieht es gen OstenSingapur oderLondon?Die britische Hauptstadt London gilt immer noch alsdas maritime Zentrum weltweit. Singapur könnte diesePosition jedoch ins Wanken bringen.«Die Welt wartet nicht auf London», mahnte Nigel J.Anton, Global Head of Shipping Finance der StandardChartered Bank (Hongkong) im Rahmen einer Veranstaltungwährend der ersten London International ShippingWeek (LISW), «in Singapur funktioniert alles».Während so mancher Teilnehmer von diesen Wortennicht begeistert gewesen sein dürfte, relativierte Antonseine Aussage mit dem Hinweis, dass London die maritimeWirtschaft zu dem gemacht habe, was sie heute ist.In Zukunft könnten sich die Gewichte jedoch inRichtung Osten verschieben. Insbesondere der südostasiatischeInselstaat Singapur entwickelt sich seit einigenJahren zunehmend zur maritimen Dreh- und Angelscheibe.Während er den Konkurrenten Hongkongdabei inzwischen klar überholt hat, spüren mittlerweileauch die Europäer Gegenwind aus östlicher Richtung.Der Anteil jener Tonnage, die sich in den Händen vonasiatischen Reedern befindet, nimmt seit einiger Zeitkontinuierlich zu, während sich der Einfluss wichtigereuropäischer Reedereinationen wie z.B. Deutschland imgleichen Atemzug verringert.Und auch als Standort für Schifffahrtsunternehmenwird Singapur zunehmend attraktiv. Insgesamt sind dortca. 5000 Unternehmen im maritimen Sektor angesiedelt,davon mehr als 4500 multinationale. Über 170 000Menschen arbeiten in Reedereien und Agenturen, beiSchiffsmaklern, in der Schiffsfinanzierung, bei aufSchifffahrtsrecht spezialisierten Rechtsanwälten, in derVersicherung oder in verwandten Dienstleistungssektoren.Singapur ist zudem Standort des Asian Shipowner’sForums und der International Bunker Industry Association(IBIA), sowie einer Niederlassung der LondonerInstitution Baltic Exchange.Alle zwei bis drei Minuten läuft ein Schiff in den Hafen Singapur ein oder aus, sodass sich zu jedem Moment ca. 1000 Schiffe dort befinden.Ausbildungsniveau ist hoch. Jede der Universitäten in Singapur bietetAbschlüsse im maritimen Bereich an, die singapurische Regierungsteckt viel Geld in diesen Sektor.So ist es wenig verwunderlich, wenn bei einer Umfrage unter Mitgliederndes «Shipping Professional Networks» in London während derLISW 70% der jungen Befragten der Auffassung waren, dass die britischeHauptstadt ihren Status als maritimes Zentrum künftig verlierenkönnte. «Heute gehen die besten Talente in der Branche nach Singapur,nicht mehr nach London», brachte es ein Befragter auf den Punkt. avwww.moorestephens.co.uk; www.mpa.gov.sgFoto: Antje VereggeSteuervorteile im OstenWichtige Gründe für ausländische Unternehmen für dieNiederlassung in Singapur sind sicherlich eine hervorragendeInfrastruktur und die praktische geografische Lagedes Inselstaates. Entscheidend dürfte jedoch sein, dassdie Maritime and Port Authority of Singapore (MPA)gezielt daran arbeitet, für eben jene Firmen ein attraktivesGeschäftsumfeld zu schaffen. Vorteilhafte Steuertarifeund leichte Rahmenbedingungen zu Gründungeiner Firma oder einer Niederlassung stehen dabei imVordergrund. Ebenso ist es in Singapur relativ einfach,ausländische oder lokale Arbeitskräfte einzustellen. Das

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