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e-Text - Mittelhochdeutsches Wörterbuch

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Prolog des Exemplars.5,1 sinem tode, ob joch daz also gevieli, daz etlichú unverstandnú men-5,2 schen, der rede nit ze ahten ist, daz dú hier umb in verkerlicher5,3 wise valsch urteil dar úber wurdin gebende, die sin guͦten meinung5,4 dar inne nit woͤltin an sehen, ald die von ir grobheit kein bessers5,5 in in selber kunnen verstan. Wan es moͤhti wol also sin ergangen,5,6 daz es na sinem tode den lawen und gnadlosen weri worden, die5,7 kein erbet dur mit hetin gehabt, daz es fúrbaz got ze lob begirigen5,8 menschen weri gemeinsamet, und muͤsti also unnuzberlich sin ver-5,9 gangen. Och moͤhti sin geschehen, daz es blinden an der bekantnust5,10 ald den argen an dem gemuͤte dez ersten weri worden, die es von5,11 irem gebrestlichen ungunst hetin under gedruket, als och me ist5,12 beschehen. Dar umbe erbaldet er sich mit ainer goͤtlichen kra5,13 und súndert usser disem buͦch die aller hoͤhsten sinne und die aller5,14 úberswenksten materien, die iene hie stand, und gab sie selb dez5,15 ersten ze úberlesene einem hohen meister, der waz von got mit5,16 gnadenrichen tugenden wol begabet und waz an goͤtlicher kunst5,17 ein bewerter [3 r ] maister. Dar zuͦ waz er úber tútsches land in5,18 bredier orden gewaltige prelat, und hiess maister Bartholo-5,19 maeus. Dem entwúrt er es demuͤteklich, und er úberlaz es mit5,20 einem ganzen wolgevallen sines herzen und meinde, es weri alles5,21 sament als ein togenlicher suͤzzer kerne uss der heiligen schri allen5,22 wolgesehenden menschen. Dar nach do dú gemain lere ward zuͦ5,23 disem gesezzet, uf daz daz ieder mensch daz sin hie fundi, und er--6--Prolog des Exemplars.6,1 im daz gemein och wolt han gezoͤget, do zukte der minneklich got6,2 disen edeln maister von hinnan. Do der diener vernam, daz er6,3 tot waz, do ward er gar sere betruͤbet, wan er nit wúste, waz im6,4 dur mite ze tuͦn was. Also kom er sin mit vil grossem ernst an6,5 die ewigen wisheit und bat si, daz si in in der sache dez besten6,6 bewisti. Dar na neiswen do ward er erhoͤret, und der vorgenand6,7 maister der erschain im vor in ainer liehtricher gesiht und tet im6,8 kund, daz es gotes guͦter wille were, daz es fúrbaz wúrdi gemain-6,9 samet allen guͦtherzigen menschen, dú mit rehter meinung und6,10 jamriger belangung sin hetin ein begeren.

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