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e-Text - Mittelhochdeutsches Wörterbuch

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48,19 ich in aller genuͤgde so reht grossen gebresten muͦss liden!” Do48,20 er in diser klag stuͦnd, do waz im in siner inwendekeit, wie neiswas48,21 in sin sele sprechi also: “hab guͦten muͦt, got der wil dich schier48,22 oͤwen und troͤsten; nút enwein, frume riter! Gehab dich wol!”48,23 Dú wort erhúgten neiswi sin herz, daz er uf huͦb und nút moht48,24 genzlich weinen, und aber von smerzen moht er nit genzlich oͤlich48,25 sin, denne mit dem, daz im die trehen ab vielen, do zwang in48,26 neiswas inrliches ze lachene uf ein goͤtlich kúnig aventúre, dú im48,27 kúrzeklich von got werden soͤlte. Also gie er ze conplete. Der--49--Leben Seuses. Kap. XVIII.49,1 mund sang mit zitrendem herzen, und in dem duht in als wie er49,2 schier alles sines lidens soͤlte ergezzet werden. Und daz geschah49,3 och kurzlich dur na. Und in der selben naht huͦb es an enteil also:49,4 im waz vor in einer gesiht, wie unse frow kemi mit dem lieben49,5 kindlin Jesus in der gestalt, als do er uf ertrich waz und sibenjerig49,6 waz. Es brahte in der hand ein kruͤgli mit ischem wasser; daz49,7 kruͤgli waz úberglestet und waz enklein groͤsser den en conventkopf.49,8 Also nam únse ow daz kruͤgli in ir hand und bot es im, daz er49,9 trunki. Er nam es und trank mit grosser begirde und erlaste sinen49,10 turst na wunsche.49,11 Er gie do einest úber veld, und uf einem schmalen stige do49,12 bekom im gende ein armú erberú frowe. Do dú owe nahe zuͦ im49,13 kom, do weich er ir ab dem truchen wege und trat neben sich in49,14 die nessin und liess sú fúr gan. Dú frowe kerte sich umb und49,15 sprach also: “lieber herr, waz meinent ir hie mite, daz ir, erbere49,16 herr und priester, [21 r ] mir armen owen als demuͤteklich wichend,49,17 und ich úch vil billicher solti han gewichen?” Do sprach er: “ey,49,18 liebú frowe, min gewonheit ist, daz ich allen frowen gern zuht und49,19 ere bút dur der zarten gotes muͦter willen von himelrich.” Si huͦb49,20 uf irú ogen und ir hende gen dem himel und sprach also: “nu bit49,21 ich die selben erenwirdigen frowen, daz ir von diser welt niemer49,22 gescheident, úch bescheh etwas sunder gnaden von ir, die ir an49,23 úns allen frowen erent”. Er sprach: “dez helf mir dú rein frow49,24 von himelrich!”49,25 Es geschah kúrzlich hie na, daz er na gewonheit in grosser49,26 genuͤgde mengerley trankes einen turstigen mund ab tische hat ge-

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